DE4200561A1 - Sucheranordnung zur entzerrung einer anamorphotischen abbildung - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Sucheranordnung zur Entzerrung einer anamorphotischen Abbildung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Bei Spiegelreflex-Laufbildkameras erfolgt die Belichtung des Filmmaterials durch den durch das Aufnahmeobjektiv in die Kamera einfallenden Strahlengang. Durch eine rotierende Spiegelblende wird von dem einfallenden Strahlengang wäh­ rend des Filmtransports ein Sucherstrahlengang umgelenkt und zur Bildkontrolle durch den Kameramann in eine Sucheran­ ordnung mit Sucherlupe und Sucherokular geleitet. Dabei wird im Sucherstrahlengang zunächst auf einer Mattscheibe bzw. auf einer Faserplatte ein reelles Bild erzeugt.

Bei der Verwendung anamorphotischer Aufnahmeobjektive, die eine Bildkompression in einer Bildebene bewirken, entsteht auf der Mattscheibe ein verzerrtes Bild. Um dem Kameramann ein unverzerrtes Sucherbild anzubieten, muß in der Sucheran­ ordnung eine anamorphotische Entzerrung des auf die Matt­ scheibe abgebildeten Bildes erfolgen.

Dazu sind insbesondere optische Elemente mit zylindrischem Anteil geeignet.

Bekannt ist eine Sucheranordnung, bei der ein zylindrisches Element in einer Verlängerung zwischen dem Sekundärobjektiv und dem Okular der Sucheranordnung angeordnet ist. Dabei wird in der Verlängerung das Zwischenbild des Sekundärobjek­ tives auf unendlich abgebildet. Weiter wird im telezentri­ schen Strahlengang das Strahlenbündel anamorphotisch ent­ zerrt. Ein weiteres Objektiv in der Verlängerung erzeugt das Zwischenbild für das Okular, wobei durch die Verlänge­ rung zwischen Sekundärobjektiv und Okular eine unerwünschte Veränderung der Sucherergonomie verursacht wird.

Bei einer anderen bekannten Sucheranordnung befinden sich die zylindrischen Elemente direkt im konvergenten Strahlen­ gang zwischen Sekundärobjektiv und Okular. Die Lage der zylindrischen Elemente im konvergenten Strahlengang verur­ sacht hierbei optische Nachteile.

Zur anamorphotischen Entzerrung des Sucherbildes ist es notwendig, daß die Achsen der zylindrischen Elemente eine feste Zuordnung zu den Achsen der Mattscheibe besitzen.

Aufgrund dieser Tatsache ist bei den bekannten Sucheranord­ nungen mit zylindrischen Anteilen eine mögliche Verstellung der Sucherlupe eingeschränkt.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Sucheranord­ nung zur Entzerrung einer anamorphotischen Abbildung der eingangs genannten Gattung zur Verfügung zu stellen, die bei hoher optischer Abbildungsqualität die Verstellbarkeit der Sucherlupe nicht einschränkt.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß bei einer Sucheranordnung mit zylindrischen Linsen, einer Mattscheibe, einem Primärobjektiv und einem Sekundärobjek­ tiv das Primärobjektiv mindestens zwei zylindrische Linsen aufweist, deren Achsen den Achsen der Mattscheibe fest zugeordnet sind.

Die erfindungsgemäße Lösung ermöglicht eine Lagenverstel­ lung der Sucherlupe, ohne daß ein Ausgleich der Orientie­ rung der zylindrischen Linsen notwendig wäre, da die anamor­ photische Entzerrung bereits durchgeführt wird, bevor der Sucherstrahlengang in die Sucherlupe eintritt.

Da das Primärobjektiv speziell für den anamorphotischen Einsatz ausgelegt werden kann, ist es weiter möglich, eine hohe optische Abbildungsqualität zu erreichen. Darüber hinaus kann der Abbildungsmaßstab so ausgelegt werden, daß der zur Verfügung stehende optische Querschnitt vollständig ausgenutzt wird. Letzteres wird beispielsweise nicht er­ reicht, wenn eine sphärische Abbildung lediglich in der Höhe verzerrt wird.

In einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Sucheranordnung weist das Primärobjektiv zwei zylindrische Linsen auf, von denen jeweils eine vor und eine hinter zwei oder mehreren sphärische Linsen angeordnet sind. Dabei ist das Primärobjektiv mit Vorteil fest mit einem Kamerakörper verbunden ist. Dadurch wird gewährleistet, daß Achsen der zylindrischen Linsen den Achsen der Mattscheibe fest zuge­ ordnet sind.

Es liegt im Rahmen der Erfindung, daß das Primärobjektiv mittels einer Wechselfassung, die eine eindeutige Orientie­ rung der Achsen der zylindrischen Linsen gewährleistet, mit dem Kamerakörper verbunden ist. Dadurch ist es möglich, bei Verwendung sphärischer Aufnahmeobjektive das Primärobjektiv entsprechend gegen ein sphärisches auszuwechseln. Dies vereinfacht die Handhabung der Kamera erheblich.

Die Erfindung soll nachfolgend unter Bezugnahme auf die Figuren der Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden.

Es zeigen

Fig. 1 schematisch den gestreckten Strahlengang eines erfindungsgemäßen Suchersystems einer Spiegelre­ flex-Laufbildkamera und

Fig. 2 einen Kamerakörper mit Wechselfassung.

In Fig. 1 ist der gestreckte Sucherstrahlengang 3 einer Spiegelreflex-Laufbildkamera schematisch dargestellt. Über eine rotierende Spiegelblende wird zur Erzeugung des Sucher­ bildes von dem durch ein Aufnahmeobjektiv in die Kamera eintretenden Aufnahmestrahlengang ein Sucherstrahlengang 3 abgezweigt und das Sucherbild zunächst auf eine Mattscheibe oder Faserplatte 4 abgebildet. Der Sucherstrahlengang 3 führt in bekannter Weise weiter über ein den Strahlengang 3 nach vorne umlenkendes Pentaprisma 5, ein Primärobjektiv 6, eine Umlenkeinrichtung 7, ein Sekundärobjektiv 8, eine Umlenkeinrichtung 9 und ein Okular 10. Durch den Strahlen­ gang 3 wird das auf die Mattscheibe bzw. Faserplatte 4 abge­ bildete Bild als Luftbild vor dem Okular 10 entworfen und mittel des Okulars 10 betrachtet.

Alle Elemente der Suchereinrichtung bis zum Primärobjektiv 6 befinden sich innerhalb des Kamerakörpers 1. Insbesondere ist das Primärobjektiv 6 mit dem Kamerakörper 1 fest verbun­ den. Die Elemente 7, 8, 9 und 10 bilden die Sucherlupe 2 der Suchereinrichtung.

Das Primärobjektiv 6 besteht aus zwei sphärischen Linsen 12 sowie zwei zylindrischen Linsen 11, von denen jeweils eine vor und eine hinter den sphärischen Linsen 12 angeordnet ist. Die Achsen der zylindrischen Linsen 11 sind aufgrund der festen Anordnung des Primärobjektivs 6 im Kamerakörper 1 den Achsen der Mattscheibe 4 fest zugeordnet.

Fig. 2 zeigt einen Kamerakörper 1 mit einer Wechselfassung 14, ein Wechselobjektiv 13 und eine Sucherlupe 2. Die Wechselfassung 14 nimmt als Wechselobjektive 13 entspre­ chend der Auslegung der Aufnahmeobjektive wahlweise Primär­ objektive 6 mit zylindrischen Elementen 11 oder rein sphäri­ sche Primärobjektive 6 auf. An das Wechselobjektiv 13 schließt sich die Sucherlupe 2 an. Die Wechselfassung 14 ist über entsprechende Markierungen und Einrastelemente derart ausgelegt, daß eine eindeutige Orientierung der Achsen der zylindrischen Linsen 11 in Bezug auf die Achsen der Mattscheibe 4 sichergestellt ist.

Die Erfindung beschränkt sich in ihrer Ausführung nicht auf das vorstehend angegebene bevorzugte Ausführungsbeispiel. Vielmehr ist eine Anzahl von Varianten denkbar, welche von der erfindungsgemäßen Sucheranordnung auch bei grundsätz­ lich anders gearteten Ausführungen Gebrauch machen.

Claims (4)

1. Sucheranordnung zur Entzerrung einer anamorphotischen Abbildung mit zylindrischen Linsen, einer Mattscheibe, einem Primärobjektiv und einem Sekundärobjektiv, insbesonde­ re für Spiegelreflex-Laufbildkameras, dadurch gekennzeichnet, daß das Primärobjektiv (6) mindestens zwei zylindrische Lin­ sen (11) aufweist, deren Achsen den Achsen der Mattscheibe (4) fest zugeordnet sind.

2. Sucheranordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Primärobjektiv (6) in Richtung des Strahlenganges (3) hintereinander eine zylindrische Linse (11), zwei oder mehrere sphärische Linsen (12) und wiederum eine zylindri­ sche Linse (11) angeordnet sind.

3. Sucheranordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß das Primärobjektiv (6) fest mit einem Kamera­ körper (1) verbunden ist.

4. Sucheranordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Primärobjektiv (6) mittels einer Wechselfassung (14), die eine eindeutige Orientierung der Achsen der zylin­ drischen Linsen (11) gewährleistet, mit dem Kamerakörper (1) verbunden ist.