DE4190090C2 - Verfahren zur Erhöhung der CO¶2¶-Beständigkeit durch Auswahl der Legierungszusammensetzung des Stahls und dessen Verwendung für Leitungsrohre - Google Patents
Verfahren zur Erhöhung der CO¶2¶-Beständigkeit durch Auswahl der Legierungszusammensetzung des Stahls und dessen Verwendung für LeitungsrohreInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zur Erhöhung der CO₂-Beständigkeit durch Auswahl der Legierungszusammensetzung
sowie die Verwendung des so hergestellten
Stahlblechs für Leitungsrohre.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren lassen sich hochfeste Stahlbleche mit einer Zugfe
stigkeit von mindestens 50 kgf/mm² bei einer Dicke von
höchstens 40 mm, die ausgezeichnete Korrosionsbeständigkeit
gegen die Einwirkung von CO₂ aufweisen, herstellen.
Leitungsrohre mit großem Durchmesser zum Transport von Öl
oder Erdgas in kalten Gebieten oder bei Offshore-Einsätzen
erfordern nicht nur hohe Festigkeit, sondern auch Zähigkeit
bei niedrigen Temperaturen und Schweißbarkeit vor Ort (Bau
stellenschweißbarkeit). Außerdem ist der Einfluß von Inhibi
toren herabgesetzt wegen des Einblasens von CO₂ bei der se
kundären und tertiären Rohölgewinnung und der Vergrößerung
der Tiefe von Ölbohrlöchern, und aus diesem Grund ist die
Korrosion von Leitungsrohren durch CO₂-Gas in jüngster Zeit
zu einem ernsten Problem geworden. Deshalb ist auch Korro
sionsbeständigkeit gegen CO₂ erforderlich.
In letzter Zeit ist es zwar bekannt geworden, daß die Zugabe
von Cr gegen CO₂-Korrosion wirksam ist (Journal of Petroleum
Technology Association, Bd. 50, Nr. 2, Fig. 9 und 10), es
sind jedoch noch keine Leitungsrohre mit großem Durchmesser
entwickelt worden, die die erforderliche Korrosionsbestän
digkeit gegen CO₂ aufweisen und die für den Einsatz in einer
Umgebung mit niedriger Temperatur gut geeignet sind.
Mit anderen Worten, obwohl eine Reihe von Stählen mit Cr-Zu
satz in großen Mengen zur Verbesserung der Korrosionsbestän
digkeit entwickelt worden ist, beispielsweise gemäß JP-B-59-
19179 und JP-B-59-45750, ist keiner von ihnen sowohl in der
Zähigkeit bei niedrigen Temperaturen als auch in der
Schweißbarkeit vor Ort für Leitungsrohr in einer Niedrigtem
peratur-Umgebung ausgezeichnet geeignet.
Da der Zusatz von Cr in großen Mengen die Schweißbarkeit des
Stahls verschlechtert, sind Vorwärmen und Entspannungsglühen
bei hohen Temperaturen unter dem Gesichtspunkt wesentlich,
Schweißrisse beim Schweißen vor Ort zu verhindern, wodurch
die Effektivität bei der Herstellung stark verringert wird.
Außerdem verschlechtert der Zusatz von Cr in großen Mengen
zu dem Stahl die Zähigkeit des Stahlgrundwerkstoffs und der
durch die Schweißwärme beeinflußten Bereiche (HAZ). Es be
steht deshalb ein starkes Bedürfnis nach der Entwicklung von
Stahl für Leitungsrohre, die in ihrer Korrosionsbeständig
keit gegenüber CO₂ ausgezeichnet sind und gute Zähigkeit bei
niedrigen Temperaturen und gute Baustellenschweißbarkeit
aufweisen.
Aus GB-A-15 73 162 ist ein Verfahren zur Herstellung von
Stahlblechen mit hoher Zugfestigkeit und ausgezeichneter
Zähigkeit bei niedrigen Temperaturen bekannt, wobei die
Stahlbleche 0.01 bis 0.15 V und 0.05 bis 0.40% Mo als
Mußkomponenten aufweisen. Die Stahlbleche können ferner
höchstens 0.6% Cr enthalten.
Aus JP-A-60-63318 ist ein Verfahren zur Herstellung von
forciert abgekühlten Stählen mit hoher Zähigkeit bekannt,
die weniger als 0.50% Cr und weniger als 0.050% Nb
enthalten können.
Aus der DE-A-30 12 139 ist ein Verfahren zur Herstellung
eines im Walzzustand hochfesten und hochzähen Stahls
bekannt, der außerdem gut schweißbar sein soll. Der Stahl
kann bis zu 0.08% Nb und bis zu 1.0% Cr enthalten, wobei
Cr zur Erhöhung der Festigkeit und zur Verhinderung von
Wasserstoff-Rißbildung zugesetzt werden soll. Der Stahl wird
vor dem Walzen auf eine Temperatur im Bereich von 900 bis
1000°C erhitzt.
Aus "Constitution of Binary Alloys", McGraw-Hill Book
Company, Inc., New York Toronto London 1985, Seiten 675
bis 677 ist zu entnehmen, daß im binären Zustandsdiagramm
Fe-Nb die Nb-Löslichkeit in der γ-Phase im Bereich von 900
bis 1000°C bis auf 0.6% gesteigert wird.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde,
ein Verfahren
bereitzustellen, mit dem die Korrosionsbeständigkeit von Stahl gegenüber
CO₂ verbessert wird, ohne daß dadurch die Zähigkeit des
Grundwerkstoffs und der HAZ-Bereiche bei niedrigen Tempera
turen verschlechtert wird, so daß das mit dem Verfahren
hergestellte Stahlblech für Leitungsrohre geeignet ist.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruches 1
gelöst.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird zunächst ein Stahl
mit folgender Zusammensetzung bereitgestellt (Angaben in
Gew.-%): 0.02 bis 0.09% Kohlenstoff, höchstens 0.5% Sili
zium, 0.7 bis 1.5% Mangan, höchstens 0.03% Phosphor,
1.2% Chrom, 0.005 bis 0.03% Titan, höchstens 0.05% Alumi
nium, 0.002 bis 0.005% Stickstoff, Rest Eisen und unver
meidliche Verunreinigungen, wobei die nachstehende Bedingung
erfüllt ist: 0.35 C + (Mn + Cr)/5
0.48, und danach wird der Stahl mit den folgenden Verfah
rensschritten weiter verarbeitet: Aufheizen eines Blocks des
Stahls auf eine Temperatur zwischen 1100°C und 1250°C, Wal
zen des Blocks bei höchstens 950°C und bei einer Endwalztem
peratur von 700°C bis 850°C mit einer gesamten Walzreduktion
von mindestens 40%, und beliebiges Abkühlen, z. B. durch Luftkühlen oder Schnellkühlen des
gewalzten Erzeugnisses. Auf diese Weise kann das gewünschte
Stahlerzeugnis hergestellt werden.
Ferner können dem Stahl 0.001 bis 0.005% Ca zuge
setzt werden, falls erforderlich.
Um die Korrosionsbeständigkeit gegen CO₂ zu verbessern und
eine ausgezeichnete Zähigkeit des Grundwerkstoffes und der
HAZ-Bereiche bei niedrigen Temperaturen und ausgezeichnete
Schweißbarkeit vor Ort bzw. Baustellenschweißbarkeit zu er
zielen, ist es erforderlich, eine bestimmte chemische Zusam
mensetzung des Stahls auszuwählen. Aus diesem Grund wird we
gen der Korrosionsbeständigkeit der Cr-Gehalt auf 0.5 bis
1.2% eingestellt. Der Cr-Gehalt muß mindestens 0.5% betra
gen, um eine ausreichende Korrosionsbeständigkeit zu erhal
ten. Allerdings verschlechtert zuviel Cr stark die Zähigkeit
bei niedriger Temperatur und die Baustellenschweißbarkeit.
Deshalb wird die Obergrenze auf 1.2% eingestellt.
Wenn dem Stahl zur Verbesserung der Korrosionsbeständigkeit
eine beträchtliche Menge Cr zugesetzt wird, sind 0.02 bis
0.09% C und 0.7 bis 1.5% Mn erforderlich, um ausgezeich
nete Tieftemperaturzähigkeit und ausgezeichnete Schweißbar
keit zu gewährleisten. Die Untergrenzen des C- und Mn-Ge
halts sind Mindestmengen, um die erforderliche Festigkeit
des Basiswerkstoffs und der Schweißverbindungen zu erhalten
und die Wirkungen der Ausscheidungshärtung und Kornfeinung
von Nb und V zu erzielen, wenn diese Elemente dem Stahl zu
gesetzt werden. Die Obergrenzen sind kritische Werte, um
ausgezeichnete Tieftemperaturzähigkeit und ausgezeichnete
Baustellenschweißbarkeit zu erzielen. Bevorzugte Bereiche
sind 0.03 bis 0.06% für C und 0.8 bis 1.2% für Mn.
Es ist jedoch nicht ausreichend, nur den Gehalt jedes Ele
ments für sich zu beschränken, sondern es muß die folgende
Bedingung erfüllt sein: 0.35% C + (Mn + Cr)/5
0.48. Der Grund liegt darin, daß die Tieftempera
turzähigkeit und Schweißbarkeit von der Gesamtmenge der che
mischen Bestandteile des Stahls einschließlich Cr bestimmt
wird. Die Untergrenze von 0.35 ist die Mindestmenge, um die
erforderliche Festigkeit des Grundwerkstoffs und der
Schweißverbindungen zu erzielen, und 0.48 ist die Ober
grenze, um ausgezeichnete Tieftemperaturzähigkeit und ausge
zeichnete Schweißbarkeit zu erzielen.
Der erfindungsgemäße Stahl enthält 0.02 bis 0.06% Nb und
0.005 bis 0.03% Ti als wesentliche Bestandteile. Nb trägt
zur Feinung der Korngröße und Ausscheidungshärtung beim kon
trollierten Walzen bei und macht den Stahl somit zäher.
Durch Zugabe von Ti zu dem Stahl wird feines TiN gebildet,
und die Vergröberung der γ-Körner wird während der Wiederer
wärmung der Bramme und dem Schweißen unterdrückt, wodurch
die Zähigkeit des Grundwerkstoffs und die Zähigkeit der HAZ-
Bereiche effektiv verbessert wird.
Wenn eine große Menge Cr dem Stahl zugesetzt wird, werden
Entmischungen an Schlagbruchflächen des kontrolliert gewalz
ten Stahls in Charpy-Tests oder dergleichen unterdrückt, wo
durch die Tieftemperaturzähigkeit verschlechtert wird. Ins
besondere bei dem erfindungsgemäßen Stahl mit kleinem Gehalt
an C und Mn ist der Zusatz von Nb und Ti deshalb wesentlich,
um ausgezeichnete Tieftemperaturzähigkeit zu erhalten.
Die Untergrenzen der Nb- und Ti-Gehalte sind Mindestmengen
für diese Elemente, damit sie ihre Wirkungen erzielen, und
die Obergrenzen sind kritische Werte der zugesetzten Mengen,
um die Zähigkeit der HAZ-Bereiche und die Baustellen
schweißbarkeit nicht zu verschlechtern.
Nachstehend werden die Gründe für die Beschränkung der zuge
setzten Mengen der anderen Elemente beschrieben.
Wenn dem Stahl zuviel Si zugesetzt wird, werden die
Schweißbarkeit und die Zähigkeit der HAZ-Bereiche ernied
rigt, und infolgedessen wird die Obergrenze auf 0.5% einge
stellt. Die Desoxidation des Stahls kann durch Al oder Ti allein
ausreichend durchgeführt werden, und es ist deshalb nicht
immer notwendig, dem Stahl Si zuzusetzen.
Der Grund dafür, daß der Gehalt an Verunreinigungen von P
bzw. S bei dem erfindungsgemäßen Stahl auf höchstens 0.03
bzw. höchstens 0.005% begrenzt wird, liegt darin, daß die
Tieftemperaturzähigkeit des Grundwerkstoffs und der Schweiß
verbindungen dadurch weiter verbessert werden kann. Eine
Verringerung des P-Gehalts verhindert intergranulare Rißbil
dung, und eine Verringerung des S-Gehalts verhindert eine
Verschlechterung der Zähigkeit durch MnS. Bevorzugte Gehalte
an P und S sind höchstens 0.01% bzw. höchstens 0.003%.
Obwohl Stahl üblicherweise Al als Element zur Desoxidation
enthält, ist es erfindungsgemäß nicht immer erforderlich,
dem Stahl Al zuzusetzen, weil die Desoxidation durch Ti oder
Si bewirkt werden kann. Wenn der Al-Gehalt 0.05% über
steigt, erhöhen sich die nicht-metallischen Einschlüsse, wo
durch die Reinheit des Stahls verschlechtert wird. Deshalb
wird die Obergrenze auf 0.05% eingestellt.
N dient zur Bildung von TiN und verbessert die Zähigkeit des
Grundwerkstoffs und der HAZ-Bereiche durch Unterdrückung der
Vergröberung der γ-Körner. Der Mindestgehalt zur Erfüllung
dieses Zweckes ist 0.002%. Andererseits bewirkt ein zu
großer Gehalt an N eine Verschlechterung der Zähigkeit der
HAZ-Bereiche durch gelösten Stickstoff und Oberflächende
fekte der Bramme, so daß es erforderlich ist, die Obergrenze
auf höchstens 0.005% herabzusetzen.
Nachstehend werden die Gründe für die Zugabe von
Ca zu dem erfindungsgemäßen Stahl beschrieben.
Ein Hauptgrund für den Zusatz dieses Elements zu der Grund
zusammensetzung des Stahls liegt darin, Eigenschaften wie
die Festigkeit und Zähigkeit zu verbessern, ohne die anderen
ausgezeichneten Eigenschaften des erfindungsgemäßen Stahls
zu beeinträchtigen. Aus diesem Grunde müssen die zugesetzten
Ca-Mengen beschränkt werden.
Ca steuert die Form der Sulfide, wie MnS, und verbessert die
Tieftemperatur-Zähigkeit, beispielsweise durch Erhöhung der
Charpy-Absorptionsenergie und dergleichen, und ist auch sehr
wirksam bei der Verbesserung der Beständigkeit gegen durch
Wasserstoffinduzierte Rißbildung. Ein Ca-Gehalt von weniger
als 0.001% hat jedoch keine praktische Wirkung, und ein Zu
satz an Ca von mehr als 0.005% induziert die Erzeugung
großer Mengen an CaO und CaS, die grobe Einschlüsse bilden,
wodurch nicht nur die Reinheit des Stahls verschlechtert
wird, sondern auch die Zähigkeit und die Baustellen
schweißbarkeit ungünstig beeinflußt werden.
Aus diesem Grund wird der Gehalt an Ca auf 0.001 bis 0.005%
begrenzt. Um die Beständigkeit gegen durch Wasserstoffindu
zierte Rißbildung zu verbessern, ist es besonders wirksam,
den Gehalt an S und O auf höchstens 0.001% bzw. höchstens
0.002% zu verringern, und die nachstehende Bedingung zu er
füllen: ESSP (Ca) [1 - 124(O)]/1.25(S) 1.5. In diesem
Fall bedeutet ESSP den effektiven Steuerungsparameter der
Sulfidform (Effective Sulfide Shape Controlling Parameter)
und zeigt eine Beziehung in der Zusammensetzung des Stahls
an, die verhindert, daß Sulfid während des Walzvorgangs ge
streckt oder ausgebreitet wird. Wenn ESSP mindestens 1.5 be
trägt, wird der Gehalt an MnS verringert, und der Gehalt an
CaS und CaO, die beim Walzen nicht so leicht gestreckt oder
ausgebreitet werden, wird statt dessen vergrößert.
Für den vorstehend beschriebenen Cr enthaltenden Stahl muß
ein geeignetes Herstellungsverfahren eingehalten werden, um
die Tieftemperaturzähigkeit des Grundwerkstoffs zu verbes
sern, und es ist erforderlich, die Bedingungen der Wiederer
wärmung, des Walzens und des Kühlens des Stahls bzw. der
Stahlbramme zu beschränken.
Die Wiedererwärmtemperatur wird auf den Bereich von 1100 bis
1250°C eingestellt. Die Wiedererwärmtemperatur darf nicht
weniger als 1100°C betragen, um Nb-Ausscheidungen in der
Matrix aufzulösen und eine Endwalztemperatur zu erreichen,
die so hoch wie erforderlich ist. Wenn jedoch die Wiederer
wärmtemperatur 1250°C übersteigt, werden die Austenit-Körner
bzw. γ-Körner beträchtlich gröber und können selbst durch
Walzen nicht ausreichend verfeinert werden, so daß keine
ausgezeichnete Tieftemperaturzähigkeit erhalten werden kann.
Deshalb wird die Wiedererwärmtemperatur auf höchstens
1250°C, vorzugsweise 1150 bis 1200°C eingestellt.
Außerdem muß die kumulative Walzreduktion bzw. Gesamtreduk
tion beim Walzen bei höchstens 950°C auf mindestens 40%
eingestellt werden, und die Endwalztemperatur muß auf 700
bis 850°C eingestellt werden. Der Grund besteht darin, daß
γ-Körner, die durch Walzen im Rekristallisationsbereich ver
feinert wurden, durch Tieftemperaturwalzen in dem nicht-re
kristallisierten Bereich gestreckt bzw. ausgebreitet werden,
so daß die resultierende Ferritkorngröße auf ein Minimum
verringert wird, wodurch die Tieftemperaturzähigkeit verbes
sert wird. Wenn die Gesamtreduktion beim Walzen weniger als
40% beträgt, ist die Streckung oder Ausbreitung des auste
nitischen Gefüges unzureichend, und deshalb können keine
feinen ferritischen Körner erhalten werden.
Außerdem können, wenn die Endwalztemperatur mehr als 850°C
beträgt, keine feinen ferritischen Körner erhalten werden,
selbst wenn die Gesamtreduktion beim Walzen mindestens 40%
ist. Wenn jedoch die Endwalztemperatur niedrig ist, führt
dies zu einem übermäßigen Walzen im Zweiphasenbereich (γ +
α) der austenitischen und ferritischen Phasen, wodurch die
Tieftemperaturzähigkeit verschlechtert wird. Deshalb wird
die Untergrenze der Endwalztemperatur auf 700°C eingestellt.
Zur Kühlung nach dem Walzen ist Luftkühlung oder Schnellküh
lung bevorzugt. Als Bedingung bei der Schnellkühlung ist es
bevorzugt, den Stahl auf eine gewünschte Temperatur von
höchstens 600°C mit einer Kühlgeschwindigkeit von 10 bis
40°C/s unmittelbar nach dem Walzen abzukühlen, und den Stahl
danach luftzukühlen. Die Vorteile des erfindungsgemäßen
Stahls gehen auch dann nicht verloren, wenn der hergestellte
Stahl auf eine Temperatur nicht höher als der Ac1-Punkt wie
der erwärmt wird zum Tempern, zur Wasserstoffentfernung oder
dergleichen.
Stahlbleche mit einer Dicke von 15 bis 32 mm und verschie
denen Stahlzusammensetzungen werden durch Konverterverfah
ren, Stranggießen und Walzen des Blechs hergestellt, und be
züglich der Festigkeit, Zähigkeit, Tieftemperaturzähigkeit
und Korrosionsbeständigkeit untersucht.
Die Testbedingungen und Ergebnisse sind in Tabelle 1 darge
stellt.
Alle erfindungsgemäß hergestellten Stahlbleche weisen vor
teilhafte Eigenschaften auf. Andererseits weisen die Ver
gleichsstähle, die nicht gemäß der Erfindung hergestellt
sind, schlechtere Eigenschaften bezüglich Festigkeit, Tief
temperaturzähigkeit und/oder Korrosionsbeständigkeit auf.
Von den Vergleichsstählen 7 bis 15 ist der Stahl 7, dessen
Cr-Gehalt zu niedrig ist, bezüglich der Korrosionsbestän
digkeit schlecht. Der Stahl 8, dessen Cr-Gehalt zu hoch
ist, ist ungünstig bezüglich der Schweißbarkeit, wobei
Pc (= C + (Mn + Cr/5 hoch ist, und die
Zähigkeit der HAZ-Bereiche ist auch ungünstig. Der Stahl 9,
dessen Kohlenstoffgehalt hoch ist, ist ungünstig in seiner
Tieftemperaturzähigkeit sowohl des Grundwerkstoffes als auch
der HAZ-Bereiche. Der Stahl 10, dessen Mn-Gehalt hoch ist,
ist ungünstig bezüglich seiner Zähigkeit in den HAZ-Berei
chen. Der Stahl 11 enthält kein Nb, so daß die Festigkeit
des Grundwerkstoffes niedrig ist, und die Zähigkeit ist auch
ungünstig. Der kein Ti enthaltende Stahl 12 ist in der Zä
higkeit des Grundwerkstoffes und der HAZ-Bereiche unterle
gen. Beim Stahl 13 ist die Wiedererwärmtemperatur niedrig,
und infolgedessen ist die Festigkeit des Grundwerkstoffes
ungenügend. Beim Stahl 14 ist die Festigkeit des Grundwerk
stoffes schlecht, weil die Gesamtreduktion beim Walzen bei
höchstens 950°C ungenügend ist. Der Stahl 15, dessen End
walztemperatur zu niedrig ist, ist bezüglich der Festigkeit
des Grundwerkstoffes unterlegen.
Aus dem Vorstehenden ist ersichtlich, daß mit dem erfin
dungsgemäßen Verfahren ein Stahl für Leitungsrohre mit ver
besserter Korrosionsbeständigkeit gegenüber CO₂ und hoher
Festigkeit herstellbar ist, dessen Baustellenschweißbarkeit
ausgezeichnet ist. Dadurch wird die Effizienz der Schweißar
beit vor Ort und die Sicherheit der Leitungsrohre erheblich
verbessert.
Der erfindungsgemäß hergestellte Stahl ist überlegen bezüglich seiner
Tieftemperaturzähigkeit und Korrosionsbeständigkeit gegen
CO₂, und er weist auch ausgezeichnete Baustellenschweißbar
keit auf. Der erfindungsgemäße Stahl ist für Leitungsrohre
mit großem Durchmesser zum Transport von Öl und Erdgas in
kalten Regionen und zum Offshore-Einsatz, beispielsweise zum
Einsatz in Gewässern geeignet.
Claims (3)
1. Verfahren zur Erhöhung der CO₂-Beständigkeit durch
Auswahl der Legierungszusammensetzung des Stahls, der aus
0,02 bis 0,09% Kohlenstoff, höchstens 0,5% Silizium, 0,7
bis 1,5% Mangan, höchstens 0,03% Phosphor, höchstens 0,005%
Schwefel, 0,02 bis 0,06% Niob, 0,5 bis 1,2% Chrom, 0,005
bis 0,03% Titan, höchstens 0,05% Aluminium, 0,002 bis
0,005% Stickstoff, Rest Eisen und unvermeidliche
Verunreinigungen besteht, wobei folgende Bedingung erfüllt
sein muß:
0,35 ≦ C + (Mn + Cr)/5 ≦ 0,48;wobei dieser Stahl bei einer Temperatur zwischen 1100 und
1250°C geglüht, danach bei einer Temperatur von höchstens
950°C mit einer Endwalztemperatur zwischen 700 und 850°C
um mindestens 40% verformt und schließlich beliebig
abgekühlt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, daß der Stahl noch 0,001 bis
0,005% Kalzium und höchstens 0,002% Sauerstoff enthält.
3. Verwendung des nach den Ansprüchen 1 und 2 hergestellten
Stahlblechs für Leitungsrohre.
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Title |
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Also Published As
Publication number | Publication date |
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JPH03211230A (ja) | 1991-09-17 |
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