DE414603C

DE414603C - Vorrichtung zum Anzeigen der kritischen Temperatur bei Gleichstromhaerteoefen

Info

Publication number: DE414603C
Application number: DEL54543D
Authority: DE
Original assignee: Standard Elektrik Lorenz AG; C Lorenz AG
Current assignee: Alcatel Lucent Deutschland AG; C Lorenz AG
Priority date: 1921-12-17
Filing date: 1921-12-17
Publication date: 1925-05-30

Description

Vorrichtung zum Anzeigen der kritischen Temperatur bei Gleichstromhärteöfen. Die Erfindung betrifft eine Anzeigevorrichtung für Härteöfen, insbesondere für Gleichstromhärteöfen. Die bekannten Methoden, durch ein elektrisches Anzeigeinstrument die Beobachtung des für die Beendigung des Härteverfahrens wichtigen Eintretens der kritischen Temperatur, bei welcher die magnetische aufgehoben ist, zu erleichtern, beruhen auf der bekannten Ausnutzung des Induktionsstoßes, der erhalten wird, wenn das magnetische Kraftlinienfeld eines elektrischen Gleichstromkreises ein verhältnismäßig größeres Anwachsen oder ein entsprechendes Sinken erfährt. Diesen Induktionsstoß ließ man entweder auf eine gerichtete :Magnetnadel einwirken oder auf eine Kompensationsschaltungsanordnung (englisches Patent 118732), bei welcher Spulenpaare im Primär- und Sekundärstromkreis mit relativ geringer, aber entgegengesetzter Induktanz so angeordnet sind, daß durch die beiden Vorgänge, das Einführen--des Härtegutes bzw. das Eintreten der kritischen Temperatur, zwei entgegengesetzte merkliche Änderungen des magnetischen Feldes erfolgen, durch welche die Kompensation geändert und entsprechende Zeigerausschläge bewirkende, vorübergehende Induktionsstöße zustandekommen.
Die Erfindung bezweckt eine wesentliche Verbesserung des Verfahrens und erreicht solches dadurch, daß eine zusätzliche, nur zur Betätigung des Anzeigeinstrumentes dienende Wechselstromquelle angebracht und derartig geschaltet und bemessen wird, daß die Kompensa;ion besteht, so lange das Härtegut das magnetische Feld des Heizstromkreises nicht verstärkt, also entweder vor dem Einführen oder beim Erreichen der kritischen Temperatur. Der in bekannter Weise mit Gleichstrom gespeiste Heizstromkreis ist durch einen vom magnetischen Feld des Härtegutes beeinilußten Transformator i, z mit einem zur Speisung des Anzeigeinstruments 5, 6 dienenden Wechselstromkreis gekoppelt und tnit einem zusätzlichen Transformator 3, 4 derartig zusammengeschaltet, daß das Anzeigeinstrument beim Einführen des Härtegutes in den Ofen aus der Nullstellung gebracht und beim Erreichen der kritischen Temperatur des Härtegutes wieder in die Nullstellung zurückgeführt wird.
Diese Einrichtung erleichtert erheblich die Feststellung der kritischen Temperatur des Härtegutes. Der Arbeiter braucht nicht mehr auf Unterschiede in der Größe der Ausschläge des Anzeigeinstrumentes zu achten, vielmehr erkennt er den Eintritt der kritischen Temperatur daran, daß der Zeiger des Anzeigeinstrumentes aus der beim Einführen des Härtegutes in den Ofen eingenommenen Stellung in die Nullstellung zurückkehrt.
Eine Ausführungsform ist in der Zeichnung in einer beispielsweisen Anordnung dargestellt. Der Ofen wird in geeigneter Weise durch Gleichstrom geheizt und enthält außen zwei Hilfswicklungen 1 und z, von denen die Hilfswicklung i von Wechselstrom durch-Bossen wird, der mittels eines kleinen Umformers erzeugt sein kann. Diese Hilfswicklung i liegt in Reihe mit der Wicklung 4 eines veränderlichen Transformators 3, 4 und ferner in Reihe mit einer Stromspule 5 eines Leistungsmessers. Die andere Wicklung a des Ofens liegt in Reihe mit der Sekundärwicklung 3 des Transformators und in entgegengesetzter Stromrichtung, ist ferner in Reihe geschaltet mit der Spannungsspule 6 des Leistungsmessers. Befindet sich in dem Ofen kein Härtegut, und sind die Spannungen der Wicklungen i und z gleich groß, so schlägt das Instrument nicht aus. Dieser Zustand kann außerdem durch Änderung der Sekundärspannung des veränderlichen Transformators ;, 4 eingestellt -werden, z. B. in an sich bekannter Weise durch Lageränderung des Eisenkernes dieses Transformators.. Wird das Härtegut, beispielsweise ein Stahlstück, in den Ofen eingesetzt, so wächst die Spannung in Wicklung a und das. Instrument zeigt einen Dauerausschlag, bis der Stahl seine kritische Temperatur erreicht und seine magnetische Leitfähigkeit verliert. Infolgedessen ist eine dauernde Beobachtung des Instrumentes nicht mehr erforderlich, sondern jederzeit feststellbar, ob der Stahl seine notwendige Temperatur erreicht hat.
Die Anzeigevorrichtung kann auch mit einem Strommesser an Stelle des Leistungsmessers ausgeführt werden, ferner kann man zur Bestimmung des Abschreckmomentes den Scheinwiderstand (Impedanz oder Induktivität) benutzen.

Claims

PATE11TT-ANSPRÜCHE: i. Vorrichtung zum Anzeigen der kritischen Temperatur bei Gleichstromh.ärteöfen, die auf der Änderung der Kompensation der magnetischen Wirkung zweier Stromkreise entsprechend der Änderung des magnetischen Verhaltens des Härtegutes beruht, dadurch gekennzeichnet, daß eine zusätzliche, nur zur Betätigung des Anzeigeinstruments dienende Wechselstromquelle angebracht und derartig geschaltet und bemessen wird, daß die Kompensation besteht, solange das Härtegut das magnetische Feld des Heizstromkreises nicht verstärkt, also entweder vor dem Einführen oder beim Erreichen der kritischen Temperatur, zum Zweck, einen den Arbeitsprozeß begleitenden dauernden Ausschlag des Anzeigeinstruments zu erzielen.
2. Anzeigevorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der durch das magnetische Feld des. Härtegutes beeinflußte Transformator (1, z) am Ofen angeordnet und mit dem zusätzlichen Transformator (3, 4) in Reihe geschaltet ist.
3. Anzeigevorrichtung nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Sekundärspule (a bzw. 3) des am Ofen angeordneten Transformators (1, z) bzw. des zusätzlichen Transformators (3, 4) gegeneinandergeschaltet sind.
4. Anzeigevorrichtung nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der zusätzliche Transformator (3, 4.) einstellbar ist, z. B. in an sich bekannter Weise durch Lageränderung seines Eisenkerns.
5. Anzeigevorrichtung nach Anspruch i bis 4., dadurch gekennzeichnet, daß die Primärwicklungen (i bzw. 4) und die Sekundärwicklungen (z bzw. 3) des am Ofen angeordneten und des. zusätzlichen Transformators je mit .einer Spule (5 bzw. 6) des Anzeigeinstrumentes in Reihe geschaltet sind.
6. Anzeigevorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Primärwicklungen (i bzw. 4) der Transformatoren (1, z bzw. 3, 4) mixt der Stromspule (5) und die Sekundärwicklungen (z bzw. 3) der Transformatoren mit der Spannungsspule (6) eines Leistungsmessers in Reihe liegen.