DE4142890A1 - Verfahren und vorrichtung zu biologischen stoffreinigung - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zu biologischen stoffreinigungInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft Verfahren und Vorrichtung
zur biologischen Reinigung, insbesondere zum Abbau von
Stoffen, wie Abwässer, Fette und Öle.
Bekanntermaßen werden Abwässer in biologisch arbeitenden
Kläranlagen dadurch gereinigt, daß sich ihre festen
Bestandteile am Boden des Klärbeckens absetzen und das
gereinigte Wasser in weitere nachgeschaltete Klärbecken bis
zur endgültigen Abgabe geleitet wird.
Der sich hierbei absetzende Schlamm muß ständig in Bewegung
gehalten und mit Druckluft belüftet werden, da die
biologische Klärung nur unter Zuführung von Sauerstoff
arbeiten kann. Ein hoher Energiebedarf ist daher für solche
Kläranlagen symptomatisch.
Auch treten erhebliche Schwierigkeiten auf, die großen
Mengen Klärschlamm zu beseitigen und endzulagern. Bei
Kleinkläranlagen ist mit einem durchschnittlichen
Schlammanfall von 1 m3 pro Person und Jahr zu rechnen
(Regelwerk, Abwasser, Abfall der Abwassertechnischen
Vereinigung e.V., Arbeitsblatt A 123, Juni 1985).
Im übrigen bringen öl- und fetthaltige Abwässer die
biologische Klärung zum Stillstand, da sie den Zutritt von
Sauerstoff verhindern. Solche Abwässer müssen daher in
getrennten Tanks gesammelt werden und können nur unter
großem Aufwand geklärt werden.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde,
ein biologisches Reinigungsverfahren bereitzustellen, mit
dem die angesprochenen Nachteile vermieden werden können.
Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß Stoffe, wie
Abwässer, Fette und Öle, getrennt oder zusammen, ggfs. unter
Zugabe von Wasser zu Partikeln einer Größe von 1 µm oder
kleiner homogenisiert werden und das erhaltene Homogenisat
durch ein oder mehrere Filterstoffe geleitet und ggfs.
wieder obigen Stoffen zugegeben wird.
Als Homogenisator kann beispielsweise jener der deutschen
Patentanmeldung P 40 41 005.6 wie auch jener der deutschen
Patentanmeldung "Homogenisator und seine Verwendung" vom 23.
12. 91 verwendet werden.
In bevorzugter Ausführungsform kann dem erfindungsgemäßen
Verfahren der Biokatalysator Bioclean (erhältlich bei der
Firma Shieer Biotechnology GmbH) zugegeben werden, wobei das
Volumenverhältnis des Biokatalysators zu Abwässern 1 : 250 bis
1 : 8000, Zu Fetten 1 : 300 bis 1 : 1000 und zu Ölen 1 : 200 bis
1 : 1000 beträgt. In besonders bevorzugter Weise beträgt das
Volumenverhältnis des Biokatalysators zu Hausabwässern
1 : 1000 bis 1 : 8000, zu fetthaltigen Abwässern 1 : 400 bis
1 : 1000 und zu ölhaltigen Abwässern 1 : 250 bis 1 : 600.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren können eine Vielzahl von
Stoffen biologisch gereinigt werden. Hierbei sind Abwässer
jeglicher Art wie Grauwasser (Waschwasser, Spülwasser und
Badewasser), Fäkalwasser, öl- und fetthaltige Abwässer sowie
Industrieabwässer zu nennen. Ebenso können Stoffe, wie
Klärschlamm, Fette und Öle, auch in isolierter Form
gereinigt und abgebaut werden. Das erfindungsgemäße
Verfahren eignet sich somit zur Anwendung bei
Ölverschmutzung von Gewässern und Boden. Hierbei hat es
sich, wie auch bei der Reinigung von Abwässern, Fetten,
Fäkalien und Klärschlamm, als vorteilhaft erwiesen,
gereinigte Teilmengen den ungereinigten Stoffen zuzusetzen
und auf diese einwirken zu lassen.
Als Filterstoffe können erfindungsgemäß jegliche zum
Aufhalten von Partikeln in Homogenisaten (Lösungen)
geeignete Materialien einzeln oder kombiniert verwendet
werden. Vorzugsweise wird Kies, insbesondere
Edelbasaltgranulat verwendet.
Diesen Materialien können erfindungsgemäß die Homogenisate
in jeglicher Form zugegeben werden. Vorteilhafterweise
liegen die Homogenisate in fein zerteilter Form vor, wobei
das Aufbringen durch Sprühen besonders bevorzugt ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich weiterhin im
Hinblick auf herkömmliche, biologisch arbeitende Kläranlagen
dadurch aus, daß
- - die Zeit der Abwasserreinigung etwa auf die Hälfte verringert ist,
- - Öle und Fette, wie angesprochen, nicht abgesondert werden müssen,
- - keine Rückstände anfallen und Wasser höheren Reinheitsgrades erhalten wird,
- - der Energiebedarf erheblich geringer ist und
- - die Abwasserreinigung geruchlos erfolgt.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann mittels einer
Vorrichtung, die ebenfalls Gegenstand der vorliegenden
Erfindung ist, durchgeführt werden. Die Vorrichtung ist als
Beispiel für viele andere denkbare Vorrichtungen zu
verstehen. Sie zeichnet sich durch
- - einen Homogenisator (H),
- - einen oder mehrere Filterstoffe aufweisende Reaktionsbehälter (F) und
- - ein Meßgerät (M) aus, wobei die Teile (H), (F) und (M) miteinander verbunden sind derart, daß ein Fluß des Homogenisats durch ein oder mehrere Filterstoffe aufweisende Reaktionsbehälter ein- oder mehrfach möglich und die Reinheit des erhaltenen Homogenisats überprüfbar ist.
In bevorzugter Ausführungsform weist die erfindungsgemäße
Vorrichtung zwischen dem Homogenisator (H) und dem oder den
Reaktionsbehältern (F) einen Biokatalysator-
Dosierungsapparat (D) und einen Reaktionsbehälter (U) zur
Umsetzung des Homogenisats mit dem Biokatalysator auf.
Vorzugsweise weist die erfindungsgemäße Vorrichtung auch
einen zur Sammlung der zu homogenisierenden Stoffe
geeigneten Reaktionsbehälter (S) auf, der mit dem
Homogenisator (H) verbunden ist.
Dosierungsapparate (D) und Meßgeräte (M) sind allgemein
bekannt und werden in vielfältigen Bereichen der Industrie
verwendet.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann als Filterstoffe
jegliche, zum Aufhalten von Partikeln in Homogenisaten
(Lösungen) geeignete Materialien enthalten, wobei bei
Einsatz von mehreren Reaktionsbehältern (F) diese gleiche
oder verschiedene Materialien enthalten können. Vorzugsweise
wird Kies, insbesondere Edelbasaltgranulat, verwendet.
In bevorzugter Ausführungsform weist die Vorrichtung Pumpen
auf, die zwischen den Teilen, dem Homogenisator (H), dem
oder den Reaktionsbehältern (F) und dem Meßgerät (M) bzw.
zwischen dem Reaktionsbehälter (S), dem Homogenisator (H),
dem Biokatalysator-Dosierungsapparat (D), dem
Reaktionsbehälter (U), dem oder den Reaktionsbehältern (F)
und dem Meßgerät (M) angebracht sind. Alternativ können die
Teile (H), (F) und (M) bzw. (S), (H), (D), (U), (F) und (M)
in von (H) nach (M) bzw. in von (S) nach (M) abnehmender
Höhe angebracht sein. Damit wird der Fluß des Homogenisats
zum Meßgerät (M) gewährleistet.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zeichnet sich weiterhin
dadurch aus, daß sämtliche Reaktionsbehälter geschlossen sein
können und nur durch den natürlichen, über einen Schacht
zugeführten Sauerstoff belüftet werden müssen. Die
erfindungsgemäße Vorrichtung zeichnet sich daher als
geruchlos aus und eignet sich folglich zum Einbau in
Fahrzeugen, insb. Schiffen.
Die Figur erläutert die Erfindung.
Die Figur zeigt eine erfindungsgemäße Vorrichtung, die einen
zur Sammlung der zu homogenisierenden Stoffe geeigneten
Reaktionsbehälter (S), einen Homogenisator (H), einen
Biokatalysator-Dosierungsapparat (D), einen zur Umsetzung
des Homogenisats mit dem Biokatalysator geeigneten
Reaktionsbehälter (U), drei Filterstoffe aufweisende
Reaktionsbehälter (F) und ein Meßgerät (M) umfaßt. Die Teile
(S), (H), (D), (U), (F) und (M) sind über Pumpen miteinander
verbunden.
Claims (11)
1. Verfahren zur biologischen Reinigung, insbesondere zum
Abbau von Stoffen, wie Abwässer, Fette und Öle, dadurch
gekennzeichnet, daß die Stoffe getrennt oder zusammen,
ggfs. unter Zugabe von Wasser zu Partikeln einer Größe
von 1 µm oder kleiner homogenisiert werden und das
erhaltene Homogenisat durch ein oder mehrere Filterstoffe
geleitet und ggfs. wieder obigen Stoffen zugegeben wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Biokatalysator (Bioclean) zugesetzt wird, wobei das
Volumenverhältnis des Biokatalysators zu Abwässern 1 : 250
bis 1 : 8000, zu Fetten 1 : 300 bis 1 : 1000 und zu Ölen 1 : 200
bis 1 : 1000 beträgt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
das Volumenverhältnis des Biokatalysators zu
Hausabwässern 1 : 1000 bis 1 : 8000, zu fetthaltigen
Abwässern 1 : 400 bis 1 : 1000 und zu ölhaltigen Abwässern
1 : 250 bis 1 : 600 beträgt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Filterstoffe Kies, insb.
Edelbasaltgranulat umfassen.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß das Homogenisat den Filterstoffen in
fein zerteilter Form, insbesondere durch Sprühen
zugegeben wird.
6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch
1, gekennzeichnet durch
- - einen Homogenisator (H),
- - einen oder mehrere Filterstoffe aufweisende Reaktionsbehälter (F) und
- - ein Meßgerät (M), wobei die Teile (H), (F) und (M) miteinander derart verbunden sind, daß ein Fluß des Homogenisats durch ein oder mehrere Filterstoffe aufweisende Reaktionsbehälter ein- oder mehrfach möglich und die Reinheit des erhaltenen Homogenisats bestimmbar ist.
7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch
2, gekennzeichnet dadurch, daß die Vorrichtung nach
Anspruch 6 zwischen dem Homogenisator (H) und dem oder
den Filterstoffe aufweisenden Reaktionsbehältern (F)
einen Biokatalysator-Dosierungsapparat (D) und einen
Reaktionsbehälter (U) zur Umsetzung des Homogenisats mit
dem Biokatalysator aufweist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch
gekennzeichnet, daß sie einen Reaktionsbehälter (S) zur
Sammlung der zu homogenisierenden Stoffe aufweist, wobei
dieser mit dem Homogenisator (H) verbunden ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Filterstoffe Kies, insbesondere
Edelbasaltgranulat, umfassen.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen den Teilen, (H), (F) und
(M) bzw. zwischen (S), (H), (D), (U), (F) und (M) Pumpen
angebracht sind.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Teile (H), (F) und (M) bzw. (S),
(H), (D), (U), (F) und (M) in von (H) nach (M) bzw. in
von (S) nach (M) abnehmender Höhe angebracht sind.
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