DE3834244A1 - Verfahren und einrichtung zum reinigen von fett- oder oelhaltigem abwasser - Google Patents
Verfahren und einrichtung zum reinigen von fett- oder oelhaltigem abwasserInfo
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- Y02W10/10—Biological treatment of water, waste water, or sewage
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Reinigen von fett-
oder ölhaltigem Abwasser von der im Oberbegriff des An
spruchs 1 angegeben Art, sowie eine Einrichtung zur
Durchführung des Verfahrens.
Abwässer, die durch Fett oder Öl verunreinigt sind, fallen
beispielsweise in Küchenbetrieben, Schlachtereibetrieben
u.dgl. oder auch in Kfz-Werkstätten an. Da die Verunrei
nigungen spezifisch leichter als Wasser sind, ist es üb
lich, sie in Fett- oder Ölabscheidern durch Schwerkraft
abscheidung vom Abwasser zu trennen. Der Einbau solcher
Abscheider ist bei allen Betrieben, die fett- oder ölhal
tige Abwässer erzeugen, vorgeschrieben, damit diese Ab
wässer nicht die kommunalen Kläranlagen belasten.
An die Reinigung von fett- und ölhaltigen Abwässern werden
aber zunehmend höhere Anforderungen gestellt, die durch
die rein mechanische Schwerkraftabscheidung nicht mehr er
füllt werden können. Eine weitergehende Reinigung dieser
Abwässer war bisher nur durch ihre Einleitung in kommunale
Kläranlagen möglich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
und eine Einrichtung der genannten Art so auszubilden, daß
eine wirksamere Reinigung dieser Abwässer bei ihrer de
zentralen Entsorgung ermöglicht wird.
Die Lösung dieser Aufgabe ist im Anspruch 1 angegeben. Die
Unteransprüche beziehen sich auf weitere vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung.
Eine Ausführungsform der Erfindung wird anhand der Zeich
nungen näher erläutert. Fig. 1 und Fig. 2 zeigen das
Fließschema von zwei verschiedenen Ausführungsformen
des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Gemäß Fig. 1 gelangt das über die Leitung 1 zugeführte
Abwasser zunächst in einen Sinkstoff-Abscheider oder
Schlammfang 3, in welchem absetzbare Schwerstoffe abge
trennt werden. Anschließend gelangt das Abwasser in den
Schwimmstoffabscheider 5, in welchem in an sich bekannter
Weise die aufschwimmenden Leichtstoffe wie Fett, Öl, Ben
zin u.dgl. sich an der Oberfläche ansammeln und abgeschie
den werden. Sinkstoffabscheider 3 und Schwimmstoffabschei
der 5 sind von an sich bekannter Konstruktion und brauchen
hier nicht näher erläutert zu werden. Sie enthalten die
üblichen hydraulisch wirksamen Einbauten. Im Schwimmstoff
abscheider 2 kann die Abscheidung durch Flotation unter
stützt werden, wobei die hierfür erforderliche Luftzu
führung bei 7 angedeutet ist.
Das nun in der bisher üblichen Weise mechanisch gereinigte
Wasser gelangt in den Festbettreaktor 9, in welchem es
von unten nach oben ein zwischen porösen Böden gehaltenes
großflächiges Festbett durchströmt, auf dessen Oberfläche
Mikroorganismen angesiedelt sind, die für den Abbau der
im Abwasser noch enthaltenen Fett- und Ölanteile adaptiert
sind. Bei diesen sessilen Mikroorganismen handelt es sich
vorzugsweise um aerobe Mikroorganismen.
Das im Festbettreaktor 9 gereinigte Abwasser wird bei 11
abgezogen. Der größte Teil des Abwassers wird jedoch über
die Leitung 13 mittels einer Pumpe 15 umgewälzt und in
den Festbettreaktor 9 zurückgeführt. Auf diesem Umlaufweg
kann das Abwasser belüftet werden, z.B. in der Pumpe 15
mittels über die Leitung 17 zugeführterLuft. Das umge
wälzte Abwasser, oder ein Teil davon, kann auch in den
Schwimmstoffabscheider 5 oder sogar in den Sinkstoffab
scheider 3 zurückgeführt werden, wie durch die gestri
chelten Leitungen angedeutet. Soweit die im Festbett
reaktor 9 enthaltenen Mikroorganismen zusätzliche Nähr
stoffe wie z.B. Phosphate und Kalzium- oder Magnesium
salze benötigen, können diese Nährstoffe dem Abwasser
gesondert, z.B. ebenfalls auf dem Umlaufweg 13, zudosiert
werden.
Der Festbettreaktor 9 kann mit einer Einrichtung 19 zur
Druckluftspülung versehen sein, um intermittierend die
Strömungspfade in dem Trägermaterial freizuspülen.
Die Ausführungsform nach Fig. 2 unterscheidet sich von
der nach Fig. 1 dadurch, daß zwischen dem Schwimmstoff
abscheider 5 und dem Festbettreaktor 9 ein Speicherbe
hälter 21 angeordnet ist, aus dem das Abwasser mittels
einer Pumpe 23 dem Festbettreaktor 9 zugeführt wird.
Der Speicherbehälter 21 hat einen eigenen Notüberlauf 25.
Der Speicherbehälter 21 soll vor allem Schwankungen in
der hydraulischen Belastung der Anlage ausgleichen.
Ferner wird ein Teil des aus dem Festbettreaktor 9
umgewälzten Abwassers über die Leitung 27 in den Spei
cherbehälter 9 zurückgeführt. Ein Teil des von den Mikro
organismen bewirkten Abbaus wird dadurch in den Speicher
behälter 21 vorgelegt. Entsprechendes gilt bei der
Rückführung des Abwassers in den Schwimmstoffabscheider 5
oder Sinkstoffabscheider 3 gemäß der Ausführungsform nach
Fig. 1.
Obwohl die Mikroorganismen auf der Oberfläche des Fest
bettes immobilisiert sind, ist es häufig unvermeidlich,
daß ein Teil der Mikroorganismen mit dem behandelten
Abwasser ausgeschwemmt wird. Falls loses, feinkörniges
Trägermaterial für das Festbett verwendet wird, können
auch Teilchen des Trägermaterials mitausgeschwemmt werden.
Es kann deshalb vorteilhaft sein, eine ständige oder be
darfsweise Nachspeisung von Mikroorganismen und/oder
Trägermaterial vorzusehen. Bei der Ausführungsform nach
Fig. 1 ist deshalb eine Nachspeiseleitung 29 mit Dosier
einrichtung 31 eingezeichnet, die in die Abwasserleitung
zwischen dem Schwimmstoffabscheider 5 und dem Festbett
reaktor 9 einmündet. Über diese Leitung kann eine wässrige
Suspension mit Mikroorganismen und/oder Trägermaterial aus
entsprechenden, mit Sperrventilen versehenen Nachspeise
behältern 33, 35 nach Bedarf zugegeben werden. Selbst
verständlich kann die Nachspeisung auch an anderen Stellen,
z.B. in die Rezirkulationsleitung 13 vorgenommen werden.
Die im Festbettreaktor von den Mikroorganismen bewirkte
Abbaureaktion wird durch reaktionsspezifische Enzyme
unterstützt und beschleunigt, die von den Mikroorganismen
selbst erzeugt werden. Um die Reaktion zusätzlich zu
beschleunigen, insbesondere wenn sie bei niedriger
Umgebungstemperatur ablaufen soll, kann es vorteilhaft
sein, Enzyme zusätzlich im Überschuß zuzugeben. Dies
kann beispielsweise ebenfalls über die Nachspeiselei
tung 29 aus einem Vorratsbehälter 37 für die Enzyme
geschehen. Selbstverständlich können auch andere, für
die Abbaureaktion förderliche Chemikalien auf diese
Weise zudosiert werden.
Die Einrichtung zur Nachspeisung von Mikroorganismen
und/oder Trägermaterial und/oder Enzymen wurde der
Einfachheit halber nur bei der Ausführungsform nach Fig. 1
eingezeichnet, kann aber selbstverständlich auch bei der
Ausführungsform nach Fig. 2 verwendet werden.
Claims (10)
1. Verfahren zum Reinigen von durch Fett und/oder Öl ver
schmutztem Abwasser, wobei das Abwasser durch einen Ab
scheider geleitet und darin ein Teil der Verunreinigungen
durch Schwerkraftabscheidung abgeschieden wird, dadurch
gekennzeichnet, daß das aus dem Abscheider
abgezogene Abwasser durch einen biologischen Festbett
reaktor geleitet wird, der auf einem großflächigen Träger
material immobilisierte fett- oder ölabbauende Mikroorganis
men enthält.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß ein Teilstrom des den Festbettreaktor (9) ver
lassenden Abwassers in den Festbettreaktor (9) rezirkuliert
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Abwasser in dem Festbettreak
tor (9) und/oder bei der Rezirkulation belüftet wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das Abwasser zwischen
dem Schwimmstoffabschneider und dem Festbettreaktor durch
einen Speicherbehälter geleitet wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Teil des rezirku
lierten Teilstroms des Abwassers in den Speicherbehälter
und/oder den Schwimmstoffabscheider und/oder einen vor
geschalteten Sinkstoffabscheider rezirkuliert wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß dem Abwasser Nährstoffe
für die Mikroorganismen zugesetzt werden.
7. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach An
spruch 1, mit mindestens einem Schwimmstoffabscheider (5)
zur Schwerkraftabscheidung von Fett und/oder Öl, dadurch
gekennzeichnet, daß dem Schwimmstoffab
scheider (5) ein Festbettreaktor (9) nachgeschaltet ist,
der auf einem großflächigen Trägermaterial immobilisierte,
fett- oder ölabbauende Mikroorganismen enthält.
8. Einrichtung nach Anspruch 7, gekennzeich
net durch eine Umwälzpumpe (15) zum Umwälzen eines
Teilstroms des den Festbettreaktor (9) verlassenden Ab
wassers.
9. Einrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Umwälzpumpe (15) mit einer
Einrichtung zur Belüftung des umgewälzten Abwassers ver
sehen ist.
10. Einrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9 ,
gekennzeichnet durch mindestens eine
dem Festbettreaktor (9) vorgeschaltete Zugabeeinrichtung
(29, 31) zur Nachspeisung von Mikroorganismen und/oder
Trägermaterial und/oder die Abbaureaktion unterstützenden
Enzymen od.dgl. in das Abwasser.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883834244 DE3834244A1 (de) | 1988-10-07 | 1988-10-07 | Verfahren und einrichtung zum reinigen von fett- oder oelhaltigem abwasser |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883834244 DE3834244A1 (de) | 1988-10-07 | 1988-10-07 | Verfahren und einrichtung zum reinigen von fett- oder oelhaltigem abwasser |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3834244A1 true DE3834244A1 (de) | 1990-04-12 |
Family
ID=6364646
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19883834244 Withdrawn DE3834244A1 (de) | 1988-10-07 | 1988-10-07 | Verfahren und einrichtung zum reinigen von fett- oder oelhaltigem abwasser |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3834244A1 (de) |
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-
1988
- 1988-10-07 DE DE19883834244 patent/DE3834244A1/de not_active Withdrawn
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