DE4141874A1 - Bremssteuersystem fuer die verhinderung des blockierens der hinterraeder eines kraftfahrzeugs - Google Patents
Bremssteuersystem fuer die verhinderung des blockierens der hinterraeder eines kraftfahrzeugsInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Bremssteuersystem für die Ver
hinderung des Blockierens der Hinterräder eines Kraftfahrzeugs wäh
rend eines Bremsvorgangs gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Seit einiger Zeit sind in Verbindung mit hydraulischen Bremssystemen
in Kraftfahrzeugen verschiedene Bremssteuersysteme entwickelt und
offenbart worden, mit denen ein Blockieren der Räder während des
Bremsvorgangs verhindert werden soll. Beispielsweise stellt ein Anti
blockier-Bremssteuersystem eine wohlbekannte Einrichtung für die
Verhinderung des Blockierens der Räder dar. Die Antiblockier-Brems
steuersysteme steuern zuverlässig die an die Fahrzeugräder angelegten
Bremskräfte unabhängig voneinander oder gemeinsam, um so ein Bloc
kieren der Räder zu verhindern. Da ein solches Antiblockier-Brems
steuersystem jedoch verhältnismäßig teuer ist, ist die Verbreitung die
ses Systems gering.
Alternativ wird in einem durch Fluiddruck betätigten Bremssystem wie
etwa einem hydraulischen Bremssystem herkömmlicherweise ein
Fluiddruck-Steuerventil verwendet, das als herkömmliche Einrichtung
für die Verhinderung des Blockierens der Räder dient. Das Fluiddruck-
Steuerventil arbeitet so, daß es die Bremsfluiddruckverteilung zwischen
den Vorder- und den Hinterrädern verändert. Wie allgemein bekannt,
wird während eines Bremsvorgangs ein größerer Teil des Fahrzeugge
wichts auf die Vorderräder verlagert, so daß das Fahrzeuggewicht an
den Hinterrädern abnimmt. Wenn ein normaler Bremsvorgang bei glei
chem Fluiddruck an den Vorderrädern und an den Hinterrädern fortge
setzt würde, wurden zuerst die Hinterräder blockieren, so daß die hin
teren Reifen rutschen wurden. Dadurch könnten die Hinterräder die
Ursache für ein Ausbrechen des Fahrzeughecks bilden. Dies könnte
wiederum zu einem Übersteuern und/oder einem Schleudern auf Stra
ßen mit niedrigem Reibungskoeffizienten wie etwa auf nassen oder ver
eisten Straßen führen. Aus diesem Grund wird in Verbindung mit dem
hydraulischen Bremssystem das obenerwähnte Fluiddruck-Steuerventil
verwendet, um eine vorteilhafte Bremswirkung zu erzielen, bei der ein
Blockieren der Vorderräder gegenüber einem Blockieren der Hinterrä
der eine Priorität erhält, um so die Neigung zum Übersteuern bei einer
Kurvenfahrt zu verhindern. Wie in Fig. 4 durch eine unterbrochene Li
nie dargestellt, ist es wünschenswert, daß sowohl der Bremsfluiddruck
für die Vorderräder als auch derjenige für die Hinterräder gemäß einer
idealen Kennlinie der Bremsfluiddruckverteilung verändert werden,
wobei die Vorderräder und die Hinterräder gleichzeitig blockiert wer
den, um so ein optimales Bremsverhalten zu schaffen.
Wie in Fig. 4 durch die durchgezogene Linie a-b-c, die einer Brems
fluiddruck-Kennlinie entspricht, gezeigt, steuert das obenerwähnte her
kömmliche Fluiddruck-Steuerventil die Bremsfluiddruckverteilung zwi
schen den Vorder- und den Hinterrädern so, daß der Bremsfluiddruck
PR für den Hinterrad-Bremszylinder in einem verhältnismäßig niedrigen
Fluiddruckbereich zwischen a und b im wesentlichen auf dem gleichen
Wert wie der Bremsfluiddruck PF für die Vorderrad-Bremszylinder ge
halten wird, während der Bremsfluiddruck PR für die Hinterrad-Brems
zylinder in einem verhältnismäßig hohen Fluiddruckbereich zwischen b
und c auf einem im wesentlichen konstanten und niedrigeren Pegel als
demjenigen des Bremsfluiddrucks für die Vorderrad-Bremszylinder ge
halten wird. Der Punkt b wird im allgemeinen als
"Verzweigungspunkt" bezeichnet. Ein dem Verzweigungspunkt b ent
sprechender Fluiddruck PS0 wird als "kritischer Bremsfluiddruck" be
zeichnet. Insbesondere wird der kritische Bremsfluiddruck PS0 als
"kritischer Referenzfluiddruck" bezeichnet, bei dem der Bremsfluid
druck PF der Vorderrad-Bremszylinder gleich dem Bremsfluiddruck PR
der Hinterrad-Bremszylinder ist und die Vorderräder und die Hinterrä
der gleichzeitig blockiert werden. Eine solche durch das herkömmliche
Fluiddruck-Steuerventil erzielte Bremsfluiddruckverteilung beseitigt ein
durch das Blockieren eines oder mehrerer Hinterräder bewirktes Über
steuern, das in einem verhältnismäßig hohen Fluiddruckbereich ober
halb des Verzweigungspunktes b auftritt. Das bedeutet, daß die Brems
fluiddrücke in den Vorderrad- und Hinterrad-Bremszylindern so einge
stellt werden, daß ein Blockieren der Vorderräder gegenüber dem
Blockieren der Hinterräder Priorität erhält, um eine Neigung des Fahr
zeugs zum Übersteuern bei einem Bremsvorgang während einer Kur
venfahrt zu vermeiden.
In dem Bremssteuersystem des Standes der Technik, das das obener
wähnte herkömmliche Fluiddruck-Steuerventil verwendet, mit dem eine
Bremssteuerung gemäß der Bremsfluidverteilungs-Kennlinie a-b-c aus
führt, blockieren jedoch bei einem schnellen oder starken Bremsvor
gang auf einer Straße mit niedrigem Reibungskoeffizienten, etwa auf
naßen oder vereisten Straßen, schließlich auch die Hinterräder, nach
dem zunächst die Vorderräder blockieren, obwohl mit dem Fluiddruck-
Steuerventil eine Steuerung des Bremsfluiddrucks für die Hinterrad-
Bremszylinder ausgeführt wird. Da während eines schnellen Brems
vorgangs auf einer Straße mit niedrigem Reibungskoeffizienten sämtli
che Fahrzeugräder blockieren, wird in diesem Fall der Bremsweg des
Fahrzeugs verlängert.
Es ist daher angesichts der obenbeschriebenen Nachteile eine Aufgabe
der vorliegenden Erfindung, ein Bremssteuersystem zu schaffen, das
ein herkömmliches Fluiddruck-Steuerventil für die Steuerung einer
Bremsfluiddruckverteilung zwischen den Vorder- und Hinterrädern ei
nes Kraftfahrzeugs verwendet und das ein Blockieren der Hinterräder
ohne Einsatz eines teueren Antiblockier-Bremssteuersystems zuverläs
sig verhindern kann.
Es ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Brems
steuersystem zu schaffen, das ein herkömmliches Fluiddruck-Steuer
ventil für die Steuerung einer Bremsfluiddruckverteilung zwischen den
Vorder- und Hinterrädern eines Kraftfahrzeugs verwendet und das ein
Blockieren der Hinterräder selbst dann zuverlässig verhindern kann,
wenn auf einer Straßenoberfläche mit verhältnismäßig niedrigem Rei
bungskoeffizienten die Fahrzeugräder stark gebremst werden.
Diese Aufgaben werden bei einem Steuersystem der gattungsgemäßen
Art erfindungsgemäß gelöst durch die Merkmale im kennzeichnenden
Teil des Anspruches 1.
Weitere Aufgaben, Merkmale und Vorteile der Erfindung sind im Ne
benanspruch und in den Unteransprüchen, die sich auf besondere Aus
führungsformen der vorliegenden Erfindung beziehen, angegeben.
Die Erfindung wird im folgenden anhand einer bevorzugten Ausfüh
rungsform mit Bezug auf die Zeichnungen näher erläutert; es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Leitungsanordnung für die Erläuterung ei
nes Kraftfahrzeug-Bremssteuersystems für die Verteilung der
auf die Fahrzeugräder ausgeübten Bremskräfte gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der Erfindung;
Fig. 2 ein Schaltbild für die Erläuterung einer Steuerschaltung für
die Betätigung eines Fluiddruck-Steuerventils, das in dem
Bremssteuersystem von Fig. 1 angeordnet ist, um die Fluid
drücke in den Hinterrad-Bremszylindern zu steuern;
Fig. 3 Zeitablaufdiagramme, die die Funktion des erfindungsgemä
ßen Bremssteuersystems erläutern;
Fig. 4 Graphen für die Erläuterung von Steuerkennlinien eines im
Fluiddruck-Steuerventil gesetzten kritischen Soll-Fluiddrucks
und für die Erläuterung von Druckverteilungskennlinien der
Fluiddrücke in den Vorderrad- und Hinterrad-Bremszylin
dern, die durch das erfindungsgemäße Bremssteuersystem
betätigt werden; und
Fig. 5 einen Graphen für die Erläuterung einer Beziehung zwischen
der Verzögerung XG und einem kritischen Soll-Fluiddruck
PS, der im Fluiddruck-Steuerventil eingestellt werden soll.
Das in Fig. 1 gezeigte erfindungsgemäße Bremssteuersystem umfaßt
einen Tandem-Hauptbremszylinder 2 mit zwei in Tandembauart ange
ordneten (nicht gezeigten) Kolben und einen vorderen linken Rad
bremszylinder 3L, einen vorderen rechten Radbremszylinder 3R, einen
hinteren linken Radbremszylinder 4L und einen hinteren rechten Rad
bremszylinder 4R. Der Hauptbremszylinder 2 erzeugt im wesentlichen
proportional zu einer auf ein Bremspedal 1 ausgeübten Druckkraft
einen Fluiddruck. Der durch einen ersten Kolben im Hauptbremszylin
der 2 erzeugte Hauptbremszylinder-Fluiddruck wird durch einen ersten
Auslaß des Hauptbremszylinders 2 als Bremsfluiddruck PF für die vor
deren Bremszylinder an die beiden Radbremszylinder 3L und 3R gelie
fert, während ein von einem zweiten Kolben des Hauptbremszylinders
2 erzeugter Hauptbremszylinder-Fluiddruck durch einen zweiten Aus
laß des Hauptbremszylinders 2 und durch ein Fluiddruck-Steuerventil 6
(das im folgenden im einzelnen beschrieben wird) als Bremsfluiddruck
PR für die hinteren Radbremszylinder 4L und 4R geliefert wird.
In einem Hinterrad-Bremsfluidsystem enthält das Bremssteuersystem
der vorliegenden Erfindung ebenfalls ein Bremsfluiddruck-Steuerventil
6, das als wohlbekanntes Proportionalitätsventil oder Begrenzerventil
wirkt. Das Fluiddruck-Steuerventil 6 empfängt den Fluiddruck vom
zweiten Auslaß des Zylinders 2 über einen Einlaßkanal 7 und gibt
durch einen Auslaßkanal 8 einen angepaßten Fluiddruck, der als
Bremsfluiddruck PR dient, an die Hinterrad-Bremszylinder 4L und 4R
aus. Obwohl nicht deutlich gezeigt, umfaßt das Fluiddruck-Steuerventil
6 einen im wesentlichen zylindrischen, gestuften Tauchkolben 9, der in
einem im Ventilgehäuse 6h definierten zylindrischen Hohlraum gleitfä
hig angeordnet ist, eine Rückstellfeder 10, die den Tauchkolben in die
äußerst rechte Position (in Fig. 1) vorspannt, wobei ein am rechten
Ende des Tauchkolbens befestigter Tellerventilsitz 13 an einer Schulter
6s des Gehäuses 6h angeordnet ist, ein Tellerventil 11, das in einem im
Tauchkolben 9 ausgebohrten zylindrischen Hohlraum 11h gleitfähig
eingeschlossen ist, und eine Rückstellfeder 12, die im Hohlraum 11h
funktionsfähig eingeschlossen ist, um das Tellerventil 11 nach rechts
(in Fig. 1) vorzuspannen. Der Tauchkolben umfaßt außerdem eine erste
Öffnung 11 01, die in einem Bereich kleineren Durchmessers gebildet
ist, und eine zweite Öffnung 11 02, die im Ventilsitz 13 gebildet ist. Wie
aus Fig. 1 ersichtlich, steht der Einklaßkanal über die erste Öffnung
11 01, den Hohlraum 11h und die zweite Öffnung 11 02 mit dem Auslaß
kanal 8 in Verbindung.
In der äußerst rechten Position des Tauchkolbens 9, wie sie in Fig. 1
gezeigt ist, wird das rechte Ende des Tellerventils 11 durch die Schul
ter 6s zurückgeschoben, so daß das Tellerventil etwas nach links be
wegt wird, wobei die Rückstellfeder 12 zusammengedrückt wird. Dies
hat zur Folge, daß das Tellerventil vom Ventilsitz 13 abgelöst wird und
somit das Tellerventil 11 in der geöffneten Position gehalten wird. In
diesem Zustand stehen die beiden Kanäle 7 und 8 miteinander in Ver
bindung, so daß der Bremsfluiddruck PR in den Hinterrad-Bremszylin
dern 4L und 4R gleich dem Fluiddruck im Hauptbremszylinder (der
dem Bremsfluiddruck PF in den Vorderrad-Bremszylindern entspricht)
wird, der durch den zweiten Auslaß des Hauptbremszylinders 2 gelie
fert wird. Der obenbeschriebene Zustand des Fluiddruck-Steuerventils
6 tritt in einem verhältnismäßig niedrigen Druckbereich auf, in dem der
Hauptbremszylinder-Fluiddruck den kritischen Bremsfluiddruck PS1
(der durch eine eingestellte Federkraft der Rückstellfeder 10 bestimmt
wird) nicht erreicht, wie aus Fig. 4 ersichtlich ist. In diesem Zustand
wird eine Bremsfluiddruckverteilung zwischen den Vorderrad- und den
Hinterrad-Bremszylindern entsprechend der Fluiddruckverteilungs-
Kennlinie a-b von Fig. 4 verändert, wobei die Druckbeziehung PF =
PR im wesentlichen beibehalten wird.
Der Tauchkolben 9 bewegt sich entsprechend eines Anstiegs des
Hauptbremszylinder-Fluiddrucks gegen die Kraft der Rückstellfeder 10
nach links. Andererseits liegt das Tellerventil 11 aufgrund der Kraft
der Rückstellfeder 12 am Ventilsitz 13 auf, wenn der Hauptbremszy
linder-Fluiddruck allmählich erhöht wird und den kritischen Fluiddruck
PS1 erreicht. Somit wird das Tellerventil 11 geschlossen. Im geschlos
senen Zustand des Tellerventils 11 sperrt dieses Tellerventil 11 die
Verbindung zwischen dem Einlaßkanal 7 und dem Auslaßkanal 8. Da
her ist die Anstiegsrate des Bremsfluiddrucks in den Hinterrad-Brems
zylindern 4L und 4R nicht gleich der Anstiegsrate des Hauptbremszy
linder-Fluiddrucks, sondern wird auf einen niedrigeren Pegel als die
letztere begrenzt. Wenn im geschlossenen Zustand des Tellerventils 11
der Hauptbremszylinder-Fluiddruck anschließend auf einen höheren
Pegel als den kritischen Fluiddruck PS1 erhöht wird, verändert der
nachfolgende Druckanstieg das Gleichgewicht zwischen zwei Kräften,
von denen eine den Tauchkolben 9 aufgrund des auf das linke Ende des
Tauchkolbens 9 ausgeübten Hinterrad-Bremszylinder-Bremsfluiddrucks
PR nach links (in Fig. 1) verschiebt, und von denen die andere den
Tauchkolben 9 aufgrund des auf den gestuften Abschnitt des Tauchkol
bens 9 ausgeübten Hauptbremszylinder-Fluiddrucks PF nach rechts (in
Fig. 1) verschiebt. Wenn daher der nachfolgende Hauptbremszylinder-
Fluiddruckanstieg ein gegebenes Ausmaß erreicht, wird das obener
wähnte Kräftegleichgewicht aufgehoben, so daß sich der Tauchkolben 9
nach rechts bewegt. Daher kehrt das Tellerventil 11 in den geöffneten
Zustand zurück, so daß der Bremsfluiddruck PR für die Hinterrad-
Bremszylinder erneut ansteigt. Danach wird der Tauchkolben 9 auf
grund des erhöhten Fluiddrucks PR nach links bewegt, was zur Folge
hat, daß das Tellerventil 11 im geschlossenen Zustand gehalten wird.
Wenn auf diese Weise der Hauptbremszylinder-Fluiddruck den kriti
schen Fluiddruck PS1 erreicht und anschließend weiter erhöht wird,
wird der Bremsfluiddruck PR mit einer geringeren Rate als der Haupt
bremszylinder-Fluiddruck-Anstiegsrate erhöht, wobei abwechselnd die
Öffnung und die Schließung des Tellerventils 11 wiederholt wird.
Wenn in einem solchen Druckbereich der Hauptbremszylinder-Fluid
druck den kritischen Fluiddruck PS1 oder den Verzweigungspunkt b
übersteigt, wird die Bremsfluiddruckverteilung entsprechend der Fluid
druckverteilungs-Kennlinie b-c von Fig. 4 verändert. Das heißt, daß die
Druckanstiegsrate des Bremsfluiddrucks PR für die Hinterrad-Brems
zylinder im Vergleich zum Hauptbremszylinder-Fluiddruck (dem
Bremsfluiddruck PF für die Vorderräder) begrenzt wird. Wie aus Fig. 4
ersichtlich, besitzt das Fluiddruck-Steuerventil 6 eine Fluiddruck-Steu
erkennlinie (die durchgezogene Linie a-b-c), die sich der idealen
Bremsfluiddruckverteilungs-Kennlinie, die durch die unterbrochene Li
nie gekennzeichnet ist, im wesentlichen asymptotisch annähert.
Das in dem erfindungsgemäßen Bremssteuersystem verwendete Fluid
druck-Steuerventil unterscheidet sich von dem herkömmlichen Fluid
druck-Steuerventil dadurch, daß eine eingestellte Federkraft der Rück
stellfeder 10 variabel ist, so daß folglich der kritische Fluiddruck PS0
(der Verzweigungspunkt b) veränderlich ist. Aus diesem Grund umfaßt
das im verbesserten, erfindungsgemäßen Bremssteuersystem verwen
dete Fluiddruck-Steuerventil eine Einrichtung für die Änderung eines
kritischen Fluiddrucks (eines Verzweigungspunktes einer Bremsfluid
druckverteilungs-Kennlinie). Die Verzweigungspunkt-Änderungsein
richtung umfaßt einen in axialer Richtung beweglichen Ventilsitz 14,
der ein Ende der Rückstellfeder 10 unterstützt und sich vom linken
Ende (in Fig. 1) des Tauchkolbens 9 in einem Abstand befindet, eine in
axialer Richtung bewegliche Schraube 16, die mit dem Ventilsitz 14
über eine Kugel 15 in Kontakt ist, und einen reversiblen Motor oder
ein drehbares Solenoid 17, das mit der Schraube 16 über die Aus
gangswelle 17a drehfest verbunden ist, um eine axiale Bewegung der
Schraube 16 zu erzielen. Sowohl das Ausmaß als auch die Richtung für
den Antrieb der Schraube 16 werden durch eine Steuereinrichtung 18
gesteuert, die im folgenden im einzelnen beschrieben wird. Die Steuer
einrichtung 18 empfängt verschiedene Signale, die von einem die ein
gestellte Federkraft der Feder 10 überwachenden Einstellsensor 19 und
von einem eine Längsbeschleunigung XG der Fahrzeugkarosserie über
wachenden Längsbeschleunigungssensor 20 erzeugt werden. Da die
Größe der Längsbeschleunigung XG mit der Verzögerung des Fahr
zeugs korreliert ist, wird die Verzögerung auf der Grundlage der
Längsbeschleunigung XG bestimmt. Wie in Fig. 2 gezeigt, umfaßt die
Steuereinrichtung 18 eine Steuerschaltung für die Steuerung des im
Fluiddruck-Steuerventil 6 verwendeten Motors 17 auf der Grundlage
der von den Sensoren 19 und 20 eingegebenen Informationen.
Wie in Fig. 2 gezeigt, ist ein Anschluß des Motors 17 über einen
Schaltabschnitt S2 eines elektromagnetischen Relais, einen Schaltab
schnitt S1 eines weiteren elektromagnetischen Relais und einen Zünd
schalter IG in dieser Reihenfolge mit dem positiven Anschluß einer
Fahrzeugbatterie E verbunden. Andererseits ist der andere Anschluß
des Motors 17 über einen Schaltabschnitt S3 eines elektromagnetischen
Relais, den Schaltabschnitt S1 und den Zündschalter IG in dieser Rei
henfolge mit dem positiven Anschluß der Fahrzeugbatterie verbunden.
Wie aus Fig. 2 ersichtlich, sind die beiden Schaltabschnitte S2 und S3
dazu vorgesehen, die Drehrichtung des Motors umzuschalten. Der
Schaltabschnitt S1 umfaßt einen normalerweise geöffneten Schalter, der
nur dann geschlossen wird, wenn eine Erregerspule RL1 erregt wird.
Die jeweiligen Schaltabschnitte S2 und S3 werden aus ihren ersten Po
sitionen, die mit durchgezogenen Linien gekennzeichnet sind, in ihre
jeweiligen zweiten Positionen verschoben, die durch unterbrochene Li
nien gekennzeichnet sind, um so die Richtung des durch den Motor
fließenden Stroms und daher die Drehrichtung des Motors nur dann zu
ändern, wenn eine Erregerspule RL2 erregt wird. Ein Anschluß sowohl
der Erregerspule RL1 als auch der Erregerspule RL2 ist mit dem posi
tiven Anschluß der Batterie E verbunden, während der andere An
schluß einer jeden Erregerspule über die Kollektor-Emitter-Verbindung
eines Transistors T1 bzw. T2 geerdet ist. Die Basis des Transistors T1
ist mit einem Ausgangsanschluß eines ODER-Gatters OR1 verbunden,
während sowohl die Basis des Transistors T2 als auch die zwei Ein
gangsanschlüsse des ODER-Gatters mit einer Vergleichsschaltung 31
verbunden sind.
Die Vergleichsschaltung 31 umfaßt zwei Komparatoren 32 und 33,
zwei Widerstände R1 und R2 und eine Diode D1. Die Widerstände R1
und R2 sind so zueinander in Reihe geschaltet, daß sich die Diode D1
zwischen den Widerständen R1 und R2 befindet, wie in Fig. 2 gezeigt
ist. Eine Leitung zwischen dem Widerstand R1 und der Diode D1 ist
mit dem positiven Eingangsanschluß des Komparators 32 verbunden,
während eine Leitung zwischen dem Widerstand R2 und der Diode D1
mit dem positiven Eingangsanschluß des Komparators 33 verbunden
ist. Das andere Ende des Widerstandes R2 ist geerdet. Die beiden ne
gativen oder invertierenden Eingangsanschlüsse des Komparatoren 32
und 33 sind mit einer Leitung zwischen zwei Widerständen R3 und R4
verbunden. Das andere Ende des Widerstandes R4 ist geerdet.
Der Widerstand R3 ist über einen Verstärker 34 mit dem Einstell
kraftsensor 19 verbunden, um eine Spannung zu empfangen, die von
der Größe der momentanen Einstellkraft der Rückstellfeder 10 abhängt.
Andererseits empfängt der Widerstand R1 eine Ausgangsspannung, die
vom gewünschten kritischen Soll-Fluiddruck des Fluiddruck-Steuer
ventils 6 für die Hinterrad-Bremszylinder 4L und 4R abhängt. Die
Ausgangsspannung wird von einer Rechenschaltung 35 erzeugt, die den
im Fluiddruck-Steuerventil 6 einzustellenden kritischen Soll-Fluiddruck
auf der Grundlage der Signale vom Querbeschleunigungssensor 20 und
vom Längsbeschleunigungssensor 21 ableitet. Die Ausgangsspannung
von der Rechenschaltung 35 wird durch die Widerstände R1 und R2 so
geteilt, daß an die jeweiligen positiven Eingangsanschlüsse der Kompa
ratoren 32 und 33 zwei verschiedene Spannungen V1 und V2 angelegt
werden. Die Spannungen V1 und V2 entsprechen der oberen Grenze
bzw. der unteren Grenze einer steuerbaren Spannung, die für die Be
stimmung einer gewünschten Einstellkraft der Rückstellfeder 10 gefor
dert ist und die für die Einstellung des gewünschten kritischen Soll-
Fluiddrucks für das Fluiddruck-Steuerventil 6 notwendig ist. Die in den
positiven Eingangsanschluß des Komparators 33 eingeprägte Spannung
V2 wird auf einen Pegel gesetzt, der niedriger als der Pegel derjenigen
Spannung V1 ist, die dem positiven Eingangsanschluß des Komparators
32 eingeprägt wird, derart, daß die Spannung V2 gegenüber der Span
nung V1 um eine Spannungsdifferenz Vd verschoben ist, die einer Hy
sterese entspricht, die von der zwischen den Widerständen R1 und R2
angeordneten Diode D1 erzeugt wird, um so eine akzeptable Span
nungsdifferenz zu erhalten, die für den Vergleich zwischen der den
vom Sensor 19 aktuell überwachten momentanen kritischen Fluiddruck
darstellenden Spannung V3 und der für die aktualisierte Einstellung des
kritischen Soll-Fluiddrucks notwendigen steuerbaren Spannung erfor
derlich ist. Danach werden die Spannungen V1 und V2 mittels der
Komparatoren 32 bzw. 33 jeweils mit der Spannung V3 verglichen.
Die obenerwähnte Rechenschaltung 35 leitet den im Fluiddruck-Steuer
ventil 6 einzustellenden kritischen Soll-Fluiddruck PS grundsätzlich
gemäß einer in Fig. 4 gezeigten Datentabelle auf der Grundlage der
vom Sensor 20 überwachten Verzögerung XG ab.
Wie aus Fig. 4 ersichtlich, wird in dem erfindungsgemäßen Bremssteu
ersystem der kritische Soll-Fluiddruck PS in Abhängigkeit von ver
schiedenen Verzögerungszuständen des Fahrzeugs verändert. Das
heißt, daß der kritische Soll-Fluiddruck PS wie durch die Zweipunkt-
Linie in Fig. 4 gezeigt, auf die Fluiddrücke PS1, PS2, PS3 und PS4, ein
gestellt wird, die im Vergleich zu den Bremsfluiddrücken der Hinter
rad-Bremszylinder PR1, PR2, PR3 bzw. PR4, die auf der mittels der unter
brochenen Linie gekennzeichneten idealen Bremsfluidverteilungs-
Kennlinie liegen, beispielsweise bei den Verzögerungen XG1, XG2, XG3
bzw. XG4 jeweils um einen Verschiebungswert dP nach unten verscho
ben sind. Der Verschiebungswert dP wird angesichts der Druck
schwankungen zwischen einem tatsächlich eingestellten kritischen
Fluiddruck und einem vom Fluiddruck-Steuerventil 6 zu steuernden
kritischen Soll-Fluiddruck PS vorgesehen. In der vorliegenden Ausfüh
rungsform wird der Verschiebungswert dP so bestimmt, daß jeder der
Bremsfluiddrücke der Hinterrad-Bremszylinder PR1, PR2, PR3 und PR4
mit dem Faktor 0,3 multipliziert wird. Der Verschiebungswert kann
auf einen konstanten Wert gesetzt werden, derart, daß der kritische
Soll-Fluiddruck unabhängig von den obenerwähnten Druckschwankun
gen des kritischen Fluiddrucks auf einen Pegel gesetzt wird, der niedri
ger als der auf der idealen Bremsfluiddruckverteilungs-Kennlinie lie
gende Hinterrad-Bremsfluiddruck ist. Wie in Fig. 5 gezeigt, kann die
kritische Soll-Fluiddruck-Kennlinie (die in Fig. 4 durch die Zweipunkt
Linie gekennzeichnet ist) durch eine quadratische Kurve approximiert
werden, die durch die Gleichung PS= A· (XG)1/2 gegeben ist, wobei
PS, A und XG ein kritischer Soll-Fluiddruck, ein gegebener Koeffizient
bzw. eine im wesentlichen der Verzögerung des Fahrzeugs entspre
chende Längsbeschleunigung sind.
Aus der obigen Beschreibung ist ersichtlich, daß der kritische Soll-
Fluiddruck PS entsprechend einer Zunahme der Verzögerung XG erhöht
wird, während der Druckgradient allmählich verringert wird, wobei
der kritische Soll-Fluiddruck PS außerdem auf einem Druckpegel ge
halten wird, der niedriger als der auf der idealen Bremsfluiddruckver
teilungs-Kennlinie liegende Bremsfluiddruck der Hinterrad-Bremszy
linder ist.
Im folgenden wird wieder auf Fig. 2 Bezug genommen. Die Ver
gleichsschaltung 31, das ODER-Gatter OR1 und die Transistoren T1
und T2 arbeiten folgendermaßen.
Wie oben bereits erwähnt, bestimmt die Rechenschaltung 35 einen kri
tischen Soll-Fluiddruck PS des Fluiddruck-Steuerventils 6. Beispiels
weise wird bei einer Kurvenfahrt der kritische Soll-Fluiddruck PS auf
einen Fluiddruck PS2 gesetzt, der größer als der kritische Referenz
fluiddruck PS1 ist, wie aus Fig. 3 ersichtlich ist. Aufgrund dieses von
der Rechenschaltung 35 abgeleiteten höheren Fluiddrucks PS2 werden
an die jeweiligen positiven Anschlüsse der Komparatoren 32 und 33 die
Spannungen V1 und V2 angelegt. Das ODER-Gatter OR1 wirkt in
Verbindung mit den Komparatoren 32 und 33 so, daß es die Transisto
ren T1 und T2 sperrt, wenn die Spannung V3 gleich oder kleiner als
die Spannung V1 und gleich oder größer als die Spannung V2 ist, d. h.
wenn V2 V3 V1 gilt, wobei der momentane kritische Fluiddruck
im wesentlichen gleich dem kritischen Soll-Fluiddruck ist. Da in die
sem Zustand der momentane kritische Fluiddruck im wesentlichen
gleich dem kritischen Soll-Fluiddruck ist, wirkt der gesperrte Transi
stor T1 so, daß er den Schaltabschnitt S1 in seinem offenen Zustand
läßt, während der gesperrte Transistor T2 so wirkt, daß er die
Schaltabschnitte S2 und S3 in den in Fig. 2 mittels durchgezogener Li
nien gekennzeichneten Positionen läßt. Dies hat zur Folge, daß der
Motor 17 nicht betätigt wird, so daß die Einstellkraft der
Rückstellfeder 10 (und daher der kritische Fluiddruck oder der
Verzweigungspunkt) ungeändert bleibt.
Wenn die Spannung V3 geringer als die Spannung V2 ist (V3 < V2),
d. h., wenn der momentane kritische Fluiddruck geringer als der kriti
sche Soll-Fluiddruck ist, wirkt das ODER-Gatter OR1 in Verbindung
mit den Komparatoren 32 und 33 so, daß die Transistoren T1 und T2
auf Durchlaß geschaltet werden, so daß der Schaltabschnitt S1 in einen
geschlossenen Zustand versetzt wird, während die Schaltabschnitte S2
und S3 in die in Fig. 2 mittels unterbrochener Linien gekennzeichneten
Positionen verschoben werden. Dies hat zur Folge, daß der Motor 17
solange in einer normalen Drehrichtung angetrieben wird, bis der mo
mentane kritische Fluiddruck allmählich erhöht worden ist und den kri
tischen Soll-Fluiddruck erreicht hat, wobei die Einstellkraft der Feder
10 erhöht wird.
Wenn die Spannung V3 die Spannung V1 übersteigt (V3 < V1), d. h.,
wenn der momentane kritische Fluiddruck größer als der kritische Soll-
Fluiddruck ist, wirkt das ODER-Gatter OR1 in Verbindung mit den
Komparatoren 32 und 33 so, daß der Transistor T1 auf Durchlaß ge
schaltet und der Transistor T2 gesperrt wird, so daß der Schaltabschnitt
S1 in einen geschlossenen Zustand versetzt wird und die Schaltab
schnitte S2 und S3 in den in Fig. 2 mittels durchgezogener Linien ge
kennzeichneten Positionen gehalten werden. Dies hat zur Folge, daß
der Motor in der entgegengesetzten Drehrichtung solange angetrieben
wird, bis der momentane kritische Fluiddruck allmählich abgesenkt
wird und den kritischen Soll-Fluiddruck erreicht hat, wobei die Ein
stellkraft der Rückstellfeder 10 abgesenkt wird.
Während des Bremsvorgangs wird mit dem erfindungsgemäßen Brems
steuersystem eine Bremsfluiddruckverteilung gemäß den Zeitablaufdia
grammen von Fig. 3 erzielt.
Nun wird auf Fig. 3 Bezug genommen. Wenn das Bremspedal zum
Zeitpunkt t0 niedergedrückt wird, wird der Bremsfluiddruck PF der
Vorderrad-Bremszylinder erhöht, so daß die Verzögerung XG der
Fahrzeugkarosserie ebenfalls erhöht wird. Dies hat zur Folge, daß
sowohl die Vorderradgeschwindigkeit VF als auch die Hinterradge
schwindigkeit VR und die Fahrzeuggeschwindigkeit Vc abgesenkt wer
den. Die Rechenschaltung 35 empfängt zyklisch das die Verzögerung
des Fahrzeugs darstellende Signal, das vom Längsbeschleunigungssen
sor 20 in einem gegebenen Steuerzeitintervall ausgegeben wird. Dann
bestimmt die Rechenschaltung 35 auf der Grundlage des die Verzöge
rung angebenden eingegebenen Signals entsprechend der Datentabelle
von Fig. 4 zyklisch einen kritischen Soll-Fluiddruck und erzeugt ein
Ausgangssignal, das den kritischen Soll-Fluiddruck darstellt. Somit
wird der kritische Fluiddruck im Fluiddruck-Steuerventil 6, d. h. der
Fluiddruck PR der Hinterrad-Bremszylinder in Abständen des obener
wähnten Steuerzeitintervalls stufenartig erhöht, wie aus der Brems
fluiddruck-Kennlinie der Hinterrad-Bremszylinder in Fig. 3 ersichtlich
ist. Es wird darauf hingewiesen, daß das Hinterrad nicht vor dem
Blockieren der Vorderräder blockiert, da der kritische Fluiddruck PS
um den obenerwähnten Verschiebungswert im Vergleich zu der mittels
der unterbrochenen Linie in Fig. 4 gekennzeichneten idealen Brems
fluiddruckverteilungs-Kennlinie nach unten verschoben ist.
Unter der Annahme, daß aufgrund des Niederdrückens des Bremspe
dals und der daraus resultierenden Zunahme des Bremsfluiddrucks PF
der Vorderrad-Bremszylinder zu einem Zeitpunkt t1 der Fluiddruck PFt1
erreicht wird und dadurch die Vorderräder blockieren, wird die Vor
derradgeschwindigkeit VF nach dem Zeitpunkt t1 schnell bis auf den
Wert 0 verringert. Dies hat zur Folge, daß die Verzögerung XG des
Fahrzeugs nicht weiter erhöht, sondern im wesentlichen konstant ge
halten wird. Daher wird ein Anstieg des kritischen Fluiddrucks PS
ebenfalls angehalten, so daß der Bremsfluiddruck PR der Hinterrad-
Bremszylinder ebenfalls auf einem im wesentlichen konstanten Wert
PRt1 gehalten wird. Wenn daher das erfindungsgemäße Bremssteuersy
stem feststellt, daß eine Zunahme der Verzögerung XG des Fahrzeugs
nicht mehr stattfindet, d. h. wenn die Vorderräder zu blockieren begin
nen, wird auf der Grundlage des die Verzögerung angebenden Signals,
das vom Längsbeschleunigungssensor 20 ausgegeben wird, ein Anstieg
des Bremsfluiddrucks PR in den Hinterrad-Bremszylindern angehalten
und im wesentlichen konstant gehalten. Selbst wenn daher die Bremsen
auf einer Straßenoberfläche mit verhältnismäßig niedrigem Reibungs
koeffizienten wie etwa auf einer vereisten oder nassen Straße schnell
betätigt werden, wird die Fahrzeuggeschwindigkeit Vc entsprechend
einer Abnahme der Hinterradgeschwindigkeit VR zuverlässig abge
senkt, ohne daß die Hinterräder blockieren, wie in Fig. 3 gezeigt ist.
Wie weiter oben bereits erwähnt, werden mit dem erfindungsgemäßen
Bremssteuersystem eine hohe Fahrstabilität und eine hohe Bremslei
stung erzielt. Da andererseits das herkömmliche Bremssteuersystem
das Fluiddruck-Steuerventil so betätigt, daß der Bremsfluiddruck PR
der Hinterrad-Bremszylinder während eines schnellen Bremsvorgangs
auf einer Straßenoberfläche mit niedrigem Reibungskoeffizienten weiter
an den kritischen Referenzfluiddruck PS0 angenähert wird, obwohl die
Vorderräder bei einem Bremsfluiddruck, der niedriger als der kritische
Referenzfluiddruck PS0 ist, blockieren, können im Stand der Technik
nach dem Blockieren der Vorderräder auch die Hinterräder blockieren.
Wie aus der obigen Beschreibung ersichtlich ist, ist das erfindungsge
mäße Bremssteuersystem bei einer starken Bremsbetätigung auf einer
Straße mit verhältnismäßig niedrigem Reibungskoeffizienten von Vor
teil, wobei in dem Fahrzeug die Vorderräder bei einem Bremsfluid
druck blockieren, der niedriger als der kritische Referenzfluiddruck ist.
Obwohl die obige Beschreibung mit Bezug auf bevorzugte Ausfüh
rungsformen der Erfindung gegeben worden ist, ist die Erfindung nicht
auf die gezeigten und beschriebenen besonderen Ausführungsformen
beschränkt, vielmehr kann sie Veränderungen und Abwandlungen ent
halten, ohne daß vom Umfang und vom Geist der Erfindung, die durch
die angefügten Patentansprüche bestimmt werden, abgewichen wird.
Claims (5)
1. Bremssteuersystem für die Verhinderung des Blockierens der
Hinterräder eines Kraftfahrzeugs, mit
einem Fluiddruck-Steuerventil (6), das die Bremsfluiddruck
verteilung zwischen den Vorder- und Hinterrädern so steuert, daß der
Bremsfluiddruck (PR) der Hinterrad-Bremszylinder (4L, 4R) in einem
Bereich oberhalb eines kritischen Fluiddrucks (PS), in dem die Brems
fluiddruckverteilung zwischen den Vorder- und den Hinterrädern im
wesentlichen unterschiedlich ist, im wesentlichen konstant gehalten
wird,
gekennzeichnet durch,
eine Einrichtung (20) für die Überwachung der Verzögerung (XG) der Fahrzeugkarosserie; und
eine Einrichtung (10, 16, 17, 18), die den kritischen Fluid druck (PS) in Abhängigkeit von der Verzögerung (XG) nur dann erhöht, wenn die Verzögerung (XG) ansteigt.
eine Einrichtung (20) für die Überwachung der Verzögerung (XG) der Fahrzeugkarosserie; und
eine Einrichtung (10, 16, 17, 18), die den kritischen Fluid druck (PS) in Abhängigkeit von der Verzögerung (XG) nur dann erhöht, wenn die Verzögerung (XG) ansteigt.
2. Bremssteuersystem gemäß Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Einrichtung (10, 16, 17, 18) für die Veränderung des
kritischen Fluiddrucks den kritischen Fluiddruck (PS) im Fluiddruck-
Steuerventil (6) auf einen gegebenen Fluiddruck einstellt, der wegen
der Druckschwankungen im Fluiddruck-Steuerventil (6) bei allen von
der Verzögerungsüberwachungseinrichtung (20) festgestellten Verzöge
rungen um einen gegebenen Verschiebungswert (dP) gegenüber dem
Bremsfluiddruck der Hinterrad-Bremszylinder (4L, 4R), bei dem die
Vorderräder und die Hinterräder gleichzeitig blockieren, nach unten
verschoben ist.
3. Bremssteuersystem für die Verhinderung des Blockierens der
Hinterräder eines Kraftfahrzeugs, mit
einem Fluiddruck-Steuerventil (6), das die Bremsfluiddruck
verteilung zwischen den Vorder- und den Hinterrädern so steuert, daß
der Bremsfluiddruck (PR) der Hinterrad-Bremszylinder (4L, 4R) in ei
nem Bereich oberhalb eines kritischen Fluiddrucks (PS), in dem die
Bremsfluiddruckverteilung wesentlich verändert wird, im wesentlichen
konstant gehalten wird, und daß der Bremsfluiddruck (PR) in den Hin
terrad-Bremszylindern (4L, 4R) auf einen niedrigeren Pegel als den
Bremsfluiddruck (PF) der Vorderrad-Bremszylinder (3L, 3R) eingestellt
wird, so daß ein Blockieren der Vorderräder gegenüber einem Blockie
ren der Hinterräder eine Priorität erhält;
gekennzeichnet durch,
eine Einrichtung (20) für die Überwachung der Verzögerung (XG) der Fahrzeugkarosserie; und
eine Einrichtung (10, 16, 17, 18), die den kritischen Fluid druck (PS) in Abhängigkeit von der Verzögerung (XG) nur dann erhöht, wenn die Verzögerung (XG) ansteigt.
eine Einrichtung (20) für die Überwachung der Verzögerung (XG) der Fahrzeugkarosserie; und
eine Einrichtung (10, 16, 17, 18), die den kritischen Fluid druck (PS) in Abhängigkeit von der Verzögerung (XG) nur dann erhöht, wenn die Verzögerung (XG) ansteigt.
4. Bremssteuersystem gemäß Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Einrichtung (10, 16, 17, 18) für die Veränderung des
kritischen Fluiddrucks den kritischen Fluiddruck (PS) im Fluiddruck-
Steuerventil (6) auf einen gegebenen Fluiddruck einstellt, der wegen
der Druckschwankungen im Fluiddruck-Steuerventil (6) bei allen von
der Verzögerungsüberwachungseinrichtung (20) festgestellten Verzöge
rungen um einen gegebenen Verschiebungswert gegenüber dem Brems
fluiddruck der Hinterrad-Bremszylinder (4L, 4R), bei dem die Vorder
räder und die Hinterräder gleichzeitig blockieren, nach unten verscho
ben ist.
5. Bremssteuersystem gemäß Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Verzögerungsüberwachungseinrichtung einen Längs
beschleunigungssensor (20) für die Überwachung der Längsbeschleuni
gung (XG) der Fahrzeugkarosserie umfaßt, um ein die Längsbeschleu
nigung (XG) darstellendes Signal zu erzeugen, wobei die Verzöge
rungsüberwachungseinrichtung die Verzögerung (XG) auf der Grund
lage des Signals vom Längsbeschleunigungssensor (20) bestimmt.
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