DE4141808A1 - Verfahren zur fahrtroutenvorgabe bei kraftfahrzeugen - Google Patents
Verfahren zur fahrtroutenvorgabe bei kraftfahrzeugenInfo
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Description
Die Erfindung hat ein Verfahren zur Fahrtroutenvorgabe
bei Kraftfahrzeugen zum Inhalt.
Es ist bekannt, eine Navigationseinrichtung in Kraftfahr
zeugen einzusetzen, bei der eine Information über den
Streckenverlauf auf der Basis eines Routenplans und der
jeweiligen Fahrtrichtung geliefert wird. Damit ist es
nicht möglich, etwaige Hindernisse oder weitere
Fahrbahnbesonderheiten dem Fahrzeugbenutzer anzuzeigen.
Dies ist bei schlechten Sichtbedingungen, wie Nebel oder
starkem Regen, besonders nachteilig.
Daneben ist es bekannt, eine Abstandsmeßvorrichtung in
Kraftfahrzeugen einzusetzen, die auf der Basis von elek
tromagnetischer Strahlung das Vorfeld des Kraftfahrzeugs
abtastet und anhand des reflektierten Signals eine Infor
mation über eventuelle Hindernisse gewinnt. Diese Vor
richtung ist jedoch dann von Nachteil, wenn daraus auch
eine Information über die Fahrtroute gewonnen werden
soll. Diese Information ist zwar theoretisch möglich, da
anhand von Unebenheiten am Straßenrand ein von der Ge
radeausfahrt abweichender Streckenverlauf in aller Regel
erkannt werden kann. Dies ist jedoch nicht immer
zuverlässig, da Straßenränder ein sehr unterschiedliches
Reflexionsverhalten zeigen und zudem bei Strahlquellen,
die elektromagnetische Strahlung besonders konzentriert
aussenden wie beispielsweise eine Laserlichtquelle, eine
exakte Ausrichtung des Senders erforderlich ist. Alterna
tive Abstandsmeßvorrichtung, die beispielsweise auf der
Basis von Radar-Strahlung arbeiten und den Suchstrahl
keulenförmig aussenden, sind aufgrund der mit großer
Vielfalt und von verschiedensten Orten des Vorfeldes re
flektierten Strahlung häufig nicht in der Lage, die In
formation über den Streckenverlauf sicher zu separieren.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
zur Fahrtroutenvorgabe bei Kraftfahrzeugen zu schaffen,
bei dem mit Sicherheit eine präzise Aussage über den Ver
lauf der Fahrtroute und eventuell darin auftretende Hin
dernisse möglich wird.
Die Erfindung löst diese Aufgabe durch die kennzeichnen
den Merkmale des Patentanspruchs 1.
Bei der Erfindung werden die Navigationseinrichtung und
die Abstandsmeßvorrichtung miteinander gekoppelt. Die Na
vigationseinrichtung liefert dabei eine Grundinformation
über den Streckenverlauf, der die von der Abstandsmeßvor
richtung gelieferte Information überlagert ist. Der Nach
teil einer Navigationseinrichtung in Form eines relativ
kleinen Auflösungsvermögens, das sich in einer Genauig
keit von wenigstens 20 Metern zeigt, wird durch die Ab
standsmeßvorrichtung, die ein wesentlich höheres, durch
aus im Bereich von Zentimetern liegendes, Auflö
sungsvermögen besitzt, ausgeglichen. Andererseits wird
der Nachteil einer Abstandsmeßvorrichtung durch die
Navigationseinrichtung ausgeglichen. Das häufig nicht si
chere Erfassen des Fahrbahnrandes, das bei der Abstands
meßvorrichtung beispielsweise aufgrund nicht exakter Aus
richtung bzw. der auftretenden Informationsvielfalt mög
lich ist, wird durch die Navigationseinrichtung kompen
siert, da diese den Verlauf der Fahrtroute als Grundin
formation vorgibt.
Neben dem trivialen Fall, bei dem durch die Abstandsmeß
vorrichtung und die Navigationseinrichtung eine überein
stimmende Information über die Fahrtroute an die
Auswertevorrichtung geliefert wird, sind zwei wesentliche
Anwendungsfälle von besonderem Interesse, die das
Zusammenwirken von Abstandsmeßvorrichtung und Navigati
onseinrichtung deutlich zeigen.
Beim ersten Anwendungsfall liefert die Abstandsmeßvor
richtung keine Aussage über den Straßenverlauf bzw. eine
Änderung des Straßenverlaufs. Jedoch liefert die
Navigationseinrichtung eine Aussage über den zu erwarten
den Routenverlauf.
Dies ist besonders dann von Bedeutung, wenn bereits früh
zeitig auf Änderungen des Straßenverlaufs aufmerksam ge
macht werden muß. Die Navigationseinrichtung übernimmt
diese Aufgabe solange, bis auch durch die Abstandsmeßvor
richtung eine Information über eine Änderung des Straßen
verlaufs beispielsweise in Form einer Abweichung vom ge
raden, hindernisfreien Zustand, geliefert wird. Sind
beide Informationen hinsichtlich ihrer Aussage deckungs
gleich, so ergibt sich daraus eine präzise Aussage über
den jeweiligen Straßenverlauf. Dies gilt wie dargestellt,
für eine kurvige Fahrtstrecke ebenso wie für eine gerad
linig verlaufene Fahrtroute. Bedingt durch das hohe Auf
lösungsvermögen dient die Information, die von der Ab
standsmeßvorrichtung geliefert wird, dazu, die durch die
Navigationseinrichtung vorgegebene Information über den
voraussichtlichen Streckenverlauf zu präzisieren. Zusätz
lich kann die besondere Eigenschaft der Abstandsmeßvor
richtung, auf unvorhergesehene Hindernisse aufmerksam zu
machen, weiterhin ausgenutzt werden und der aus dem Zu
sammenwirken von Abstandsmeßvorrichtung und Navigations
einrichtung gebildeten Aussage über den Streckenverlauf
als akute Warninformation überlagert werden.
Von besonderem Interesse ist das Zusammenspiel aus Navi
gationseinrichtung und Abstandsmeßvorrichtung bei einem
kurvigen Streckenverlauf. Mit Hilfe der Abstandsmeßvor
richtung kann der Abstand und der Verlauf einer Kurve ge
genüber der von der Navigationseinrichtung gelieferten
Vorgabe präzisiert werden. Voraussetzung hierfür ist le
diglich, daß markante Merkmale der Kurve wie bereits ein
gangs erwähnt beispielsweise der Fahrbahnrand, über die
Abstandsmeßvorrichtung detektiert werden können. Bedingt
durch die Reichweite der Abstandsmeßvorrichtung, die in
aller Regel deutlich höher als das Auflösungsvermögen der
Navigationseinrichtung ist, kann aber auch dann, wenn
durch die Abstandsmeßvorrichtung keine Information über
den Kurvenverlauf geliefert wird, mit Hilfe der Na
vigationseinrichtung der Kurvenverlauf zumindest grob
vorgegeben werden.
Hierbei wird eine Weiterbildung der Erfindung mit be
sonderem Vorteil eingesetzt. Diese besteht darin, die
Aussage der Navigationseinrichtung über den Strecken
verlauf in definierten Streckenabschnitten zu liefern. Es
kann beispielsweise an markanten Punkten des Strecken
verlaufs, wie beispielsweise an einer Kreuzung, jeweils
eine Information über den bevorstehenden Strecken
abschnitt geliefert werden. Im Hinblick auf den besonders
wichtigen Fall eines kurvigen Streckenverlaufs kann die
Länge des Streckenabschnitts, nach dem durch die Naviga
tionseinrichtung eine Information über den Streckenver
lauf geliefert wird, von dem Verlauf der Kurve selbst ab
hängen. Es ist beispielsweise von besonderem Vorteil, die
Information der Navigationseinrichtung in um so kürzeren
Streckenabschnitten auszugeben, je kurviger die Strecke
ist. Damit ist einerseits sichergestellt, daß auch bei
besonders schwierigen Streckenverläufen ein schneller Ab
gleich zwischen den Informationen der Naviga
tionseinrichtung und der Abstandsmeßvorrichtung erfolgt
mit der Besonderheit, auch unter diesen Umständen eine
besonders präzise Aussage über den Streckenverlauf zu er
halten. Da die Navigationseinrichtung und die Abstands
meßvorrichtung mit der Auswertevorrichtung in der Regel
über das Bordnetz des Fahrzeugs kommunizieren, ergibt
sich andererseits eine Entlastung dieses Bordnetzes dann,
wenn aufgrund eines geradlinigen Streckenverlaufs nur in
relativ großen zeitlichen und räumlichen Abständen durch
die Navigationseinrichtung eine Aussage über den Straßen
verlauf geliefert wird.
Beim zweiten Anwendungsfall liefert die Abstandsmeßvor
richtung eine Information über eine Unregelmäßigkeit im
Vorfeld des Kraftfahrzeugs. Dieser Fall tritt aufgrund
der besonders großen Reichweite üblicher Abstandsmeßvor
richtungen besonders häufig auf. Durch das Zusammenspiel
von Navigationseinrichtung und Abstandsmeßvorrichtung
kann nun unterschieden werden, ob es sich dabei um ein
Hindernis auf der Fahrbahn oder um den Verlauf einer
Kurve handelt. Wenn letzteres der Fall ist, kann eine
dann überflüssige Warnung, die durch die Information der
Abstandsmeßvorrichtung verursacht wird, vermieden werden.
Das gilt beispielsweise bei Kurven mit großem Radius und
relativ geringer Geschwindigkeit des Kraftfahrzeugs. Die
Abstandsmeßvorrichtung kann immer dann, wenn aufgrund der
eigenen Sensorinformation eine Warnung zu erzeugen wäre,
den zu erwartenden Streckenverlauf bei der Navigations
einrichtung abfragen.
Die Navigationseinrichtung kann auf eine solche Anfrage
eine Information mit dem Abstand zur nächsten Kurve und
der Kurvenklasse, d. h. dem Radius bzw. einer
näherungsweisen Aussage über den Kurvenverlauf, zur Ver
fügung stellen. Nur wenn sich aus den Informationen der
Navigationseinrichtung und der Abstandsmeßvorrichtung
eine Inkonsistenz ergibt, wird eine Warnung ausgelöst.
Besteht hingegen Übereinstimmung der beiden Informationen
hinsichtlich ihres Grundgehalts, so kann eine Warnung
unterbleiben, da dann feststeht, daß es sich bei der
Unregelmäßigkeit um kein irreguläres Hindernis im
Fahrbahnverlauf handelt. Die Information, in welchem Ab
stand sich die reguläre "Unregelmäßigkeit", d. h. der
Fahrbahnrand einer vorausliegenden Kurve, befindet, kann
wiederum zur Justierung der Navigationseinrichtung ver
wendet werden. Bei dieser Form des Informationsaustau
sches ist das Datenaufkommen ebenfalls relativ gering, so
daß als Übertragungsstrecke eine an der Navigationsein
richtung bzw. an der Abstandsmeßvorrichtung in der Regel
bereits vorhandene einfache Busverbindung genutzt werden
kann.
Die Erfindung ist anhand eines aus der Zeichnung darge
stellten Ausführungsbeispiels soweit erläutert.
In der einzigen Figur ist ein Streckenverlauf 1 darge
stellt, der in einer nicht mehr gezeigten Navigationsein
richtung hinverlegt ist. Ein Kraftfahrzeug bewegt sich
längs dieser Strecke und durchfährt die durch Punkte bzw.
P1 bis P7 gebildete Strecke. Dabei sind P1 bis P7 die
Stellen der Fahrstrecke, an denen die Navigationseinrich
tung einer Information an einer nicht dargestellten Aus
wertevorrichtung über den Verlauf der Fahrstrecke und den
Abstand des nächsten (Knoten)Punktes liefert. In
formationen über den Streckenverlauf erfolgt in Form ei
ner Aussage über die Orientierung, bei der sich bei
spielsweise um die Himmelsrichtung handelt, in der der
nächste Punkt liegt. Ebenfalls innerhalb des Kraftfahr
zeugs vorgesehen ist eine in sich bekannte Abstandsmeß
vorrichtung, die Strahlung, beispielsweise einer Laser
lichtquelle, in den jeweiligen Untersuchungsbereich aus
sendet und das daraus reflektierte Signal eines Detektors
aufnimmt und ebenfalls der Auswertevorrichtung zuführt.
Die Abstandsmeßvorrichtung besitzt eine Auflösegenauig
keit von beispielsweise 1 Meter, während das Auflösungs
vermögen der Navigationseinrichtung lediglich etwa 20
Meter beträgt. Das bedeutet, daß die Punkte P1 bis P7 mit
Hilfe der Auswertevorrichtung lediglich mit dieser Ge
nauigkeit (20 Meter) vorgegeben sind. Mit Hilfe der Ab
standsmeßvorrichtung wird es nun möglich, der Auswerte
vorrichtung Informationen über den exakten Verlauf der
Bahnkurve 1 zu liefern. Diese Aussagen resultieren aus
Informationen über den Abstand des Straßenrandes, die mit
Hilfe der Abstandsmeßvorrichtung detektiert wird. Damit
wird es auch möglich, den Verlauf der tatsächlich durch
den Fahrzeugbenutzer genommenen Bahnkurve zu erkennen und
die Fehler, die sich aus der relativen Ungenauigkeit der
Navigationseinrichtung und der fahrzeuginternen Meßvor
richtung für die zurückgelegte Wegstrecke und/oder die
Orientierung der jeweiligen tatsächlichen Bahnkurve erge
ben, eliminiert.
Claims (4)
1. Verfahren zur Fahrtroutenvorgabe bei Kraftfahrzeu
gen, dadurch gekennzeichnet, daß durch eine
Navigationseinrichtung, die auf der Basis eines
Routenplans und unter Berücksichtigung der
Fahrtrichtung arbeitet, eine Grundinformation und
ferner durch eine Abstandsmeßvorrichtung, die mit
einer Strahlquelle in einen vor dem Kraftfahrzeug
liegenden Untersuchungsbereich Strahlung aussendet
und die reflektierte Strahlung mit Hilfe eines De
tektors aufnimmt, eine Feininformation über die zu
erwartende Fahrtroute an eine Auswertevorrichtung
geliefert wird und daß durch die Auswertevorrich
tung auf der Basis der Grundinformation und der
dieser überlagerten Feininformation eine Aussage
über Verlauf und Unregelmäßigkeiten der Fahrtroute
ausgegeben wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet,
daß durch die Navigationseinrichtung in definierten
Streckenabschnitten eine Aussage über die Bahnkurve
geliefert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Länge des Streckenabschnitts vom Verlauf
der Bahnkurve abhängt und umso geringer ist, je
kurviger die Bahnkurve ist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die von der Abstandsmeßvorrich
tung gelieferte Feininformation vor Einschalten
einer Warnanzeige mit der von der Navigationsein
richtung gelieferten Grundinformation abgeglichen
wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914141808 DE4141808B4 (de) | 1991-12-18 | 1991-12-18 | Verfahren zur Fahrtroutenvorgabe bei Kraftfahrzeugen |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19914141808 DE4141808B4 (de) | 1991-12-18 | 1991-12-18 | Verfahren zur Fahrtroutenvorgabe bei Kraftfahrzeugen |
Publications (2)
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ID=6447386
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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