DE4139581C2

DE4139581C2 - Navigationsverfahren für Kraftfahrzeuge

Info

Publication number: DE4139581C2
Application number: DE19914139581
Authority: DE
Inventors: Walter Weishaupt; Michael Tigges
Original assignee: Bayerische Motoren Werke AG
Current assignee: Bayerische Motoren Werke AG
Priority date: 1991-11-30
Filing date: 1991-11-30
Publication date: 1999-01-07
Anticipated expiration: 2011-12-01
Also published as: DE4139581A1

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Navigationsverfahren nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Bei einem derartigen Verfahren (CH 545 511) muß zusätzlich zum End punkt auch der Anfangspunkt der beabsichtigten Fahrt an die zentrale Leitstelle übermittelt werden. Die Kenntnis des Startorts ist aber gerade in einer unbekann ten Umgebung häufig nicht vorhanden. Damit besteht die Gefahr einer Fehlinfor mation an die zentrale Leitstelle mit der Folge einer nicht mit der Realität überein stimmenden Fahrempfehlung an das Kraftfahrzeug. Im schlechtesten Fall führen die nicht mit der Wirklichkeit übereinstimmenden Fahrempfehlungen zu einer Ver wirrung des Fahrzeugbenutzers bis hin zur völligen Unbrauchbarkeit der Routenfüh rung durch die zentrale Leitstelle.

Es ist ferner eine Einrichtung zur zentralen Standortüberwachung der Fahrzeuge eines Verkehrsnetzes, z. B. städtischer Omnibusse, bekannt, bei der jedes Fahr zeug Informationen über die zurückgelegte Fahrt- und Wegstrecke an eine Zentra le übermittelt (DE 25 39 241 C3). Auch dort erhält die Zentrale eine Information über den momentanen Standort und damit auch über den Startort des Fahrzeugs.

Aus der Zeitschrift "DE-GMD-Spiegel, 9. Jahrgang, Heft 2, 1979, S. 7 bis 17" ist ein Verfahren zur automatischen Positionsbestimmung von Fahrzeugen mit Koppel navigation auf der Basis eines digitalen Stadtplans bekannt. Auch dort wird bei bekanntem Startpunkt innerhalb des Fahrzeugs mit Hilfe eines Navigationsgeräts die Fahrstrecke ermittelt und an eine (Einsatzleit-)zentrale übermittelt.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Navigationsverfahren der eingangs genannten Art zu schaffen, das einfach zu bedienen ist und das stets aktuelle Routeninformationen liefert.

Die Erfindung löst diese Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale des Pa tentanspruchs 1.

Bei der Erfindung ist es nicht mehr erforderlich, den Startort an die zentrale Leitstel le zu übermitteln. Es genügt lediglich die Information über das Fahrtziel. Die für die Routenberechnung erforderliche Information über den Startort wird automatisch und ohne willkürliches Zutun des Fahrzeugbenutzers in der zentralen Leitstelle gewonnen.

Der aktuelle Standort und damit auch der Startort kann aus dem Zielort der letzten Fahrstrecke bestimmt werden. Bei einer selbsttätigen Kommunikation zwischen dem Kraftfahrzeug und der zentralen Leitstelle während einer Fahrtstrecke kann in der zentralen Leitstelle der jeweilige Standort des Kraftfahrzeugs festgehalten wer den und daraus auch der Startort für eine neue Fahrt gewonnen werden. Auch hier ist es lediglich noch erforderlich, den gewünschten Zielort der zentralen Leitstelle mitzuteilen, die nun ihrerseits schnell und aktuell eine Fahrtroute empfiehlt.

Eine Möglichkeit, den Standort selbsttätig zu ermitteln, geht von der ständigen Übermittlung des Routenmu sters, d. h. der zurückgelegten Fahrstrecke sowohl hin sichtlich der Richtungsänderung als auch hinsichtlich der in jeder Richtung zurückgelegten Wegstrecke, vom Kraft fahrzeug an die zentrale Leitstelle aus. Da jedes Routen muster für den jeweiligen, durch den zuletzt bekannten Standort als groben Anhaltspunkt vorgegebenen Kartenaus schnitt ein Unikat darstellt, kann aus diesem Muster auch der jeweilige Standort bestimmt werden. Dies sei an einem Beispiel verdeutlicht:

In der Figur ist hinzu schematisch ein Ausschnitt eines Stadtplans dargestellt, innerhalb dessen sich das Kraft fahrzeug befindet. Diese Information ergibt sich aus dem zuletzt bekannten Standort des Kraftfahrzeugs, der der zentralen Leitstelle bekannt ist. Tatsächlich befindet sich das Kraftfahrzeug an dem mit A gekennzeichneten Punkt. Das Kraftfahrzeug legt nun den eingezeichneten und mit kleinen Pfeilen markierten Weg zum Punkt B zurück. Da bei durchläuft es die mit (1) bis (5) gekennzeichneten Punkte, an denen es jeweils die Richtung um +/- 90° än dert. Die zentrale Leitstelle erhält vom Kraftfahrzeug die Information, daß das Kraftfahrzeug eine gerade Strecke entsprechend der Strecke A bis (1) mit einer Länge zurück legt, die gleich dem Abstand dieser beiden Punkte ist, an schließend die Information, daß eine Richtungsänderung um -90° vorgenommen wurde, anschließend eine Wegstrecke zu rückgelegt wurde, die der Entfernung zwischen den Punkten (1) und (2) entspricht, usw. bis hin zum Punkt B, der hin sichtlich seiner Entfernung vom Punkt (5) und dem Abstand von diesem Punkt charakterisiert ist.

Die zentrale Leitstelle bildet aus diesen Informationen ein Routenmuster, das identisch mit dem eingezeichneten Streckenzug zwischen den Punkten A und B ist. Sie prüft nun dieses Routenmuster mit dem zugrundeliegenden Kartenausschnitt und kann nun eindeutig bestimmen, daß das Kraftfahrzeug den Weg von A nach B zurückgelegt haben muß. Sämtliche anderen Versuche, das Routenmuster innerhalb des Stadtplans "unterzubringen" führen zu Widersprüchen zwi schen dem Routenmuster und der jeweiligen Kartenrealität, d. h. den innerhalb des Stadtplans vorgesehenen und damit vorgegebenen möglichen Wegstrecken. Damit kann die zen trale Leitstelle den aktuellen Standort des Kraftfahr zeugs, hier des Standortes B aus dem vom Kraftfahrzeug ab schnittsweise gelieferten Routenmuster erkennen und dem Kraftfahrzeug als aktuelle Standortinformation vermitteln. Wie ohne weiteres zu erkennen, ist hierzu nicht das Wissen um die Lage des Anfangspunktes A innerhalb des Stadtplans erforderlich. Zur Verringerung des Rechenaufwands inner halb der zentralen Leitstelle ist es lediglich notwendig, das Gebiet, innerhalb dessen sich das Kraftfahrzeug befin det, unter Zugrundelegung des zuletzt bekannten Standorts des Kraftfahrzeugs einzugrenzen.

Claims

1. Navigationsverfahren für Kraftfahrzeuge, bei dem aus der Vorgabe des Zie lorts und der Ermittlung des aktuellen Standorts eine Fahrempfehlung an den Fahrzeugbenutzer abgegeben wird, bei dem ferner die Information über den Zielort vom Kraftfahrzeug aus an eine zentrale Leitstelle mittels einer Kom munikationseinrichtung übermittelt wird, bei dem außerdem die zentrale Leit stelle entsprechende Routenpläne ermittelt und bei dem ausschließlich die Fahrempfehlung über die Kommunikationseinrichtung von der zentralen Leit stelle an das Kraftfahrzeug übermittelt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die zentrale Leitstelle die Information über den Startort während einer Fahrt aus dem Zielort der letzten Fahrstrecke selbsttätig ermittelt.

2. Navigationsverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Kraftfahrzeug die zentrale Leitstelle über das zurückgelegte Routenmu ster informiert und diese daraus unter Zugrundelegung der jeweiligen Karten realität den aktuellen Standort ermittelt und dem Kraftfahrzeug mitteilt.

3. Navigationsverfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die zentrale Leitstelle weitere die Fahrstrecke betreffende Informationen an das Kraftfahrzeug übermittelt.