DE4138273A1 - Verfahren zur herstellung eines keramischen brennstoffzellentraegers - Google Patents
Verfahren zur herstellung eines keramischen brennstoffzellentraegersInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstel
lung eines keramischen gasdichten Trägers für Hochtempera
tur-Brennstoffzellen, der gasdurchlässige Wandbereiche auf
weist. Der Träger enthält innenliegende einseitig ver
schlossene Gaskanäle.
Solche Brennstoffzellenträger werden benötigt für Brenn
stoffzellenanordnungen, bei denen auf den Außenflächen des
Trägers Brennstoffzellen entweder schichtweise aufgebracht
oder in Form von vorgefertigten Brennstoffzellenfolien mon
tiert werden. Der Träger soll in solchen Anwendungsfällen
gasdicht sein, um zu verhindern, daß in den Gaskanälen be
findliche erste Reaktionsgase mit außerhalb des Trägers
vorbeiströmenden zweiten Reaktionsgasen in direkten Kontakt
kommen können. In mit Brennstoffzellen abgedeckten Wandbe
reichen soll der Träger jedoch gasdurchlässig sein, um
einen Gasdurchtritt von den Gaskanälen zu den Brennstoff
zellen zu ermöglichen.
Zur Herstellung des Trägers benutzt man bevorzugt calcium
stabilisiertes Zirkoniumoxid, u. a. weil sein Ausdehnungs
koeffizient gut mit demjenigen von Yttrium-stabilisiertem
Zirkoniumoxid übereinstimmt, das als Elektrolytmaterial für
die Brennstoffzellen benutzt wird. Die Herstellung eines im
allgemeinen gasdichten und in ausgewählten Wandbereichen
gasdurchlässigen Trägers ist mit calciumstabilisiertem Zir
koniumoxid grundsätzlich möglich, erfordert aber hohe Sin
tertemperaturen und die Schaffung von Öffnungen in Form von
Löchern oder Schlitzen in den ausgewählten Wandbereichen
unter Anwendung mechanischer Verfahren. Der Preis des Aus
gangsmaterials ist hoch und die Herstellung des Trägers ist
aufwendig.
Davon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
ein verbessertes Verfahren zur Herstellung eines Brenn
stoffzellenträgers anzugeben.
Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zur Herstel
lung eines keramischen Trägers für Hochtemperaturbrenn
stoffzellen, der innenliegende einseitig verschlossene
Gaskanäle aufweist, und der gasdurchlässige Wandbereiche
aufweist für einen Gasdurchtritt aus den Gaskanälen zu
Elektroden von Brennstoffzellen, die auf der Außenseite des
fertiggestellten Trägers aufgebracht werden, mit nach
stehenden Herstellungsschritten:
- a) Extrusion eines Grundkörpers unter Verwendung einer Extrusionsmasse, die ein Spinell, insbesondere MgAl2O4-Spinell oder eine Materialmischung mit einem Spinell sowie jeweils organische Extrusionszusätze enthält, und verschließen der Gaskanäle an einem Ka nalende,
- b) Tauchen des noch im Grünzustand befindlichen Grund körpers in eine Ca-ZrO2-haltige Lösung zur Bildung einer ersten Zwischenschicht und anschließendes Tem pern, wobei die organischen Zusätze entweichen und eine poröse Struktur entsteht,
- c) Maskieren der äußeren Trägerflächen, wobei Wandberei che, die nach Fertigstellung des Trägers gasdurchläs sig sein sollen, z. B. durch Siebdrucken mit einer wachs- oder einer anderen wasserresistenten Schicht bedeckt werden,
- d) Tauchen des maskierten Trägers in eine Lösung, die Yttrium-stabilisiertes Zirkoniumoxid enthält, und evakuieren der Gaskanäle, um zu erreichen, daß das Zirkoniumoxid in die Poren des Trägers eindringt, wobei die durch Maskenschichten bedeckten Außenflächen nicht von der Zirkoniumoxidlösung benetzt werden, und eine Dichtungsschicht auf dem Träger entsteht,
- e) Sintern des beschichteten Trägers, wobei der Spi nell-Grundkörper und die calciumstabilisierte Zirkoniumoxidbeschichtung porös bleiben und die Dichtungsschicht gasdicht sintert.
Das Herstellverfahren und ein nach dem Verfahren herge
stellter Träger weisen eine Reihe von Vorteilen auf. Im
Vergleich zu einem Träger aus Ca-ZrO2 ist der Preis des
Ausgangsmaterials wesentlich, z. B. um den Faktor 4 niedri
ger. Die spezifische Dichte des Spinells beträgt weniger
als die Hälfte, wodurch ein Träger mit geringem Gewicht
herstellbar ist. Die Sintertemperatur ist niedrig. Es müs
sen keine Löcher oder Schlitze mit Hilfe von Werkzeugen
hergestellt werden. Probleme durch eine Fehlanpassung der
Ausdehnungskoeffizienten oder durch chemische Reaktionen
lassen sich durch eine oder mehrere Zwischenschichten zwi
schen dem Spinell-Grundkörper und seiner Dichtungsschicht
aus Zirkoniumoxid vermeiden. Die Schichtenkombination auf
dem Spinell-Grundkörper sorgt für Gasdichtigkeit, Anpassung
des Ausdehnungskoeffizienten und wirkt als Diffusionsbar
riere. Außerdem zeichnet sich der fertiggestellte Träger
durch besonders gute Ebenheit seiner Oberfläche aus. Dies
ist günstig für die Montage von vorgefertigten Brennstoff
zellen.
Ein nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellter Trä
ger ist in der Zeichnung dargestellt. Die Zeichnung zeigt
in schematischer Darstellung ein Stück eines Trägers 1, der
nach einer bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens herge
stellt ist, nämlich unter Verwendung von zwei Zwischen
schichten 4, 7.
Der dargestellte Träger 1 enthält einen extrudierten Grund
körper 3, der Gaskanäle 2 aufweist. Die Kanäle 2 werden
nach der Extrusion an einem Trägerende mit Extrusionsmasse
verschlossen. Als Extrusionsmasse ist ein Spinell, bevor
zugt ein MgAl2O4-Spinell mit Extrusionszusätzen verwendet.
Es kann auch eine Materialmischung verwendet werden, die
ein Spinell neben anderen Materialien enthält. Bedingt
durch eine große Korngröße und geringe Sinteraktivität des
Spinells läßt sich ein Träger mit einer guten Gasdurchläs
sigkeit, die für bestimmte Wandbereiche gewünscht wird,
herstellen. Allerdings ist der Ausdehnungskoeffizient des
MgAl2O4-Spinells mit 9,5·10-6K-1 deutlich geringer als der
Ausdehnungskoeffizient des Festelektrolyten oder der Luft
elektroden (im Fall einer Luftführung im Gaskanal) der
Brennstoffzellen, der bei etwa 10,5·10-6K-1 liegt. Außerdem
könnte es bei den hohen Betriebstemperaturen der Brenn
stoffzellen zu chemischen Reaktionen zwischen dem Spinell
und der Brennstoffzelle kommen, so daß ein direkter Kontakt
zu vermeiden ist.
Diese Probleme sind beim erfindungsgemäßen Träger gelöst
durch eine erste Zwischenschicht 4 und einer zweiten Zwi
schenschicht 7. Die erste poröse Zwischenschicht 4 wird
hergestellt durch Tauchen des noch grünen Grundkörpers 3 in
eine CaZrO2-haltige Lösung und anschließendes Tempern, wo
bei organische Substanzen entweichen und eine poröse Struk
tur entsteht. Mit dieser Schicht 4 wird zumindest eine gute
Anpassung des Ausdehnungskoeffizienten erzielt. Zur weite
ren Verbesserung der chemischen Verträglichkeit kann dieser
Herstellungsschritt wiederholt werden unter Verwendung ei
ner Lösung, die wenigstens eines der Materialien Al2O3,
ZrO2, MgO oder ein Spinell enthält. Gut geeignet ist z. B.
eine Mischung aus MgO und einem Spinell. In diesem Herstel
lungsschritt entsteht die zweite Zwischenschicht 7, die
ebenfalls eine poröse Struktur hat. Es versteht sich, daß
das Tauchen in die Lösung jeweils so erfolgt, daß die
Innenseite der Gaskanäle 3 nicht beschichtet wird.
Der Träger 1 weist als äußerste Schicht eine Dichtungs
schicht 6 aus Yttrium-stabilisiertem Zirkoniumoxid auf, wo
bei bestimmte Wandbereich 5 des Trägers 1 durch fensterar
tige Öffnungen in der Dichtungsschicht 6 nicht abgedichtet
sind.
Zur Herstellung der strukturierten Dichtungsschicht 6 wird
auf die Zwischenschicht 7 eine Maske aus Wachs oder einem
anderen nichtwasserlöslichen Material aufgebracht, das beim
späteren Sintern wieder entweicht. Das Wachs wird auf die
Wandbereiche 5 aufgebracht. Anschließend wird der Träger 1
in eine Lösung, die Yttrium-stabilisiertes Zirkoniumoxid
enthält, getaucht, wobei die Wandbereiche 5 nicht benetzt
werden. Um eine gut haftende Verbindung zwischen den
Schichten 6 und 7 zu erzielen, können die Gaskanäle 2 wäh
rend des Tauchvorgangs evakuiert werden, wodurch die Lösung
in die Schicht 7 eindringt. Im folgenden Sinterschritt wird
ein Sintern der Gesamtanordnung erzielt, wobei die gas
durchlässigen Wandbereiche 5 und eine ebene Außenfläche im
Bereich der Dichtungsschicht 6 erzielt werden. Auf den so
hergestellten Träger können vorgefertigte folienartige
Brennstoffzellen z. B. mit Hilfe eines keramischen Klebers
montiert werden oder Nickelschichten als elektrische Leiter
oder als Interkonnekt-Material aufgebracht werden.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung eines keramischen Trä
gers (1) für Hochtemperaturbrennstoffzellen, der innenlie
gende einseitig verschlossene Gaskanäle (2) aufweist, und
der gasdurchlässige Wandbereiche aufweist für einen Gas
durchtritt aus den Gaskanälen zu Elektroden von Brennstoff
zellen, die auf der Außenseite des fertiggestellten Trägers
(1) aufgebracht werden, gekennzeichnet durch nachstehende
Herstellungsschritte:
- a) Extrusion eines Grundkörpers (3) unter Verwendung ei ner Extrusionsmasse, die ein Spinell, insbesondere MgAl2O4-Spinell oder eine Materialmischung mit einem Spinell sowie jeweils organische Extrusionszusätze enthält, und verschließen der Gaskanäle an einem Ka nalende,
- b) Tauchen des noch im Grünzustand befindlichen Grund körpers (3) in eine Ca-ZrO2-haltige Lösung zur Bil dung einer ersten Zwischenschicht (4) und anschlie ßendes Tempern, wobei die organischen Zusätze entwei chen und eine poröse Struktur entsteht,
- c) Maskieren der äußeren Trägerflächen, wobei Wandberei che (5), die nach Fertigstellung des Trägers gas durchlässig sein sollen, z. B. durch Siebdrucken mit einer wachs- oder einer anderen wasserresistenten Schicht bedeckt werden,
- d) Tauchen des maskierten Trägers in eine Lösung, die Yttrium-stabilisiertes Zirkoniumoxid enthält, und evakuieren der Gaskanäle, um zu erreichen, daß das Zirkoniumoxid in die Poren des Trägers eindringt, wobei die durch Maskenschichten bedeckten Außenflächen nicht von der Zirkoniumoxidlösung benetzt werden, und eine Dichtungsschicht (6) auf dem Träger (1) entsteht,
- e) Sintern des beschichteten Trägers (1), wobei der Spi nell-Grundkörper (3) und die calciumstabilisierte Zirkoniumoxidbeschichtung (4) porös bleiben und die Dichtungsschicht (6) gasdicht sintert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen den Herstellungsschritten b) und c) nachste
hender weiterer Herstellungsschritt eingefügt wird:
- b1) Tauchen des mit der ersten Zwischenschicht (4) verse henen Trägers (1) in eine Lösung, die wenigstens ei nes der Materialien Al2O3, ZrO2, MgO und Spinell ent hält, und anschließendes Tempern, wobei eine zweite Zwischenschicht (7) entsteht.
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