DE4137447C2 - Teleskopstoßdämpfer - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen Teleskopstoßdämpfer, vor­ zugsweise Teleskopstoßdämpfer eines Dämpfer- oder Federbeins für Kraftfahrzeuge der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 ge­ nannten Art.

Um die Kolbenstange und die Kolbenstangenführung von Teleskop­ stoßdämpfern, insbesondere von Teleskopstoßdämpfern von Feder- oder Dämpferbeinen für Kraftfahrzeuge, gegen Verschmutzung und/oder Nässe zu schützen, ist es allgemein üblich, den aus dem Dämpferrohr austretenden Teil der Kolbenstange mit einem Faltenbalg aus einem Material mit gummielastischen Eigenschaf­ ten zu umschließen.

Ursprünglich wurden solche Faltenbälge derart ausgebildet und angeordnet, daß sie sich unter eigener Federvorspannung mit ih­ rem einen Ende axial am Stoßdämpfergehäuse, d. h. am Dämpfer­ rohr und mit ihrem anderen Ende axial am Kopf der Kolbenstange abstützten. In der Praxis zeigte sich, daß sich elastomere Fal­ tenbälge derartiger Anordnungen im Laufe der Betriebszeit of­ fensichtlich infolge von Alterungsprozessen, Setz- und/oder Schrumpferscheinungen axial verkürzten, so daß die ursprünglich vorgesehene umfassende Abdeckung der Kolbenstange nicht mehr gewährleistet war.

Man ging daher im Laufe der Zeit dazu über, die beiden Enden des schützenden Faltenbalgs axial an der Kolbenstange bzw. am Dämpferrohr zu fixieren, um einen sicheren Schutz gegen Ver­ schmutzung und/oder Nässe zu garantieren.

So sind u. a. Faltenbälge bekannt (z. B. DE 28 45 243 A1), bei denen die beiden Faltenbalgenden jeweils mit ringförmigen Wül­ sten ausgestattet sind, die einerseits in einen an der Kolben­ stange befestigten Aufnahmering und andererseits in eine am Dämpferrohr befestigte Anschlagscheibe eingeknöpft sind. Das Einknöpfen der Faltenbalgenden muß manuell und sehr sorgfältig geschehen, um eine sichere Fixierung der Faltenbalgenden zu ge­ währleisten.

Es sind auch Faltenbälge bekannt (z. B. DE 83 12 807 U1), bei denen das kolbenstangenseitige Ende des Faltenbalges axial durch Reibschluß mit der Kolbenstange fixiert ist, während am dämpferrohrseitigen Ende des Faltenbalges ein radial nach außen gerichteter Flansch angeformt ist, welcher mechanisch zwischen der Dämpferrohrstirnwand und einer Scheibe eingespannt ist, die ihrerseits durch eine Rückstell-Schraubenfeder axial fest gegen die Dämpferrohrstirnwand gedrückt wird.

Auch derartige Faltenbalganordnungen können nicht befriedigen, weil u. a. der Aufwand zur Fixierung des Faltenbalges ver­ gleichsweise groß ist.

In der Praxis sind auch Dämpferanordnungen üblich, bei denen das dämpferrohrseitige Ende des Faltenbalges nicht an der Dämp­ ferrohrstirnwand festgelegt ist, sondern das Dämpferrohrende axial ein gewisses Stück überdeckt und mittels eines vorge­ spannten Drahtringes o. ä. oder einer Schlauchklemme fest gegen den Außenumfang des Dämpferrohrs gespannt ist. Fertigungstech­ nisch sind diese Anordnungen nicht ideal, da die Drahtringe bzw. Schlauchklemmen an vergleichsweise schlecht zugänglichen Stellen montiert werden müssen. Im übrigen wird zur Montage dieser Ringe bzw. Schellen vergleichsweise viel Zeit benötigt.

Beispielsweise offenbart die US 4,969,542 einen Stoßdämpfer mit einem Faltenbalg, bei dem lediglich das obere Ende an der Kolbenstange befestigt ist. Das dämpferrohrseitige Ende bleibt hingegen lose und gleitet auf der Außenseite des Dämpferrohres entlang, wobei die Gleitbewegung in Zugrichtung durch einen Anschlag begrenzt ist.

Weiterhin ist aus der AT E 36 387 B ein in sich teleskopierbarer Faltenbalg bekannt. Die Ankopplung des Faltenbalges an das Dämpferrohr nutzt eine unmittelbar an dem Ende des Dämpferrohres vorgesehene Verdickung zur Befestigung. Diese Ausgestaltung ist jedoch dahingehend ungünstig, daß wertvoller Bauraum für das Zusammenschieben des Faltenbalges verlorengeht, dem die AT E 36 387 B durch die Teleskopierbarkeit abzuhelfen versucht. Durch den Rand an dem oberen Ende des Dämpferrohres kann jedoch nicht sichergestellt werden, daß bei einem erstmaligen Zusammenschieben auch stets einen sicheres Verrasten des Faltenbalges mit dem Dämpferrohr erzielt wird.

Schließlich ist aus der DE 38 43 549 A1 ein Teleskopstoßdämpfer bekannt, bei dem ein Faltenbalg an einer Kolbenstange sowie an einer an dem oberen Dämpferrohr angebrachten Hülse befestigt ist. Die Befestigung an der Hülse erfolgt durch Einknöpfen eines Wulstes des Faltenbalges in eine an der Hülse vorgesehene Nut. Diese Technik ist, wie bereits vorstehend erläutert, umständlich.

Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, einen Teleskopstoßdämpfer zu schaffen, der bei einer sicheren Abdichtung und kompakten Bauweise eine einfache und zügige Montage erlaubt.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Pa­ tentanspruchs 1 gelöst.

Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.

Erfindungsgemäß wird also das dämpferrohrseitige Faltenbalgende mittels einer beim zumindest annähernd völligen Einfahren der Kolbenstange in das Dämpferrohr selbsttätig einrastenden Schnappverbindung axial fest am Dämpferrohr oder an einem mit diesem verbundenen Bauteil befestigt. Die axiale Fixierung des dämpferrohrseitigen Faltenbalgendes ergibt sich somit beim im allgemeinen erstmaligen völligen Einfahren der Kolbenstange in das Dämpferrohr von selbst; es sind hierzu keinerlei besonderen Fertigungshandhabungen erforderlich.

Anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbei­ spiels wird die Erfindung nachstehend näher erläutert.

In der Zeichnung zeigen

Fig. 1 einen Teillängsschnitt des aufbauseitigen En­ des eines Federbeins gemäß der Erfindung und

Fig. 2 ein in Fig. 1 mit II beziffertes Detail die­ ses Federbeins.

Fig. 1 zeigt einen erfindungsgemäßen Teleskopstoßdämpfer 2 als Teil eines an sich bekannten Federdämpfers oder Federbeins 1 für Kraftfahrzeuge. Dieses Federbein besteht in üblicher Weise aus dem Teleskopstoßdämpfer 2, dessen Dämpferrohr mit 3 und dessen Kolbenstange mit 4 beziffert sind, sowie aus einer der Fahrzeugfederung dienenden Schraubenfeder 5, die sich mit ihrem unteren Ende auf einem am Dämpferrohr 3 befestigten unteren Fe­ derteller 8 und mit ihrem oberen Ende auf einem mit der Kolben­ stange 4 in Verbindung stehenden oberen Federteller 9 abstützt.

Die axial aus dem Dämpferrohr 3 austretende Kolbenstange 4 ist durch einen sie umschließenden Faltenbalg 6 aus einem Material mit gummielastischen Eigenschaften gegen äußere Verschmutzungen sowie gegen Nässe, z. B. gegen Spitzwasser o. ä. geschützt.

Dieser Faltenbalg ist mit seinem aufbauseitigen Ende axial an der kolbenstange 4 und mit seinem rad- bzw. dämpferrohrseitigen Ende am Dämpferrohr 3 fixiert. Die axiale Befestigung des dämp­ ferrohrseitigen Faltenbalgendes 61 am Dämpferrohr 3 erfolgt dabei mittels einer Schnappverbindung, die beim - im allgemei­ nen erstmaligen - zumindest annähernd völligen Einfahren der Kolbenstange 4 in das Dämpferrohr 3 selbsttätig einrastet.

Im Ausführungsbeispiel ist auf das Dämpferrohrende eine zylin­ drische Hülse 7 mit einem schirmartigen Kragen 71 aufgepreßt. Dieser schirmartige Kragen bildet eine umlaufende Erhebung und ist Teil der vorerwähnten Schnappverbindung.

Das dämpferrohrseitige Faltenbalgende 61 weist seinerseits ei­ nen sich trichterförmig zum freien Ende hin erweiternden Ring­ teil 62 auf, sowie axial hinter dem Ringteil eine ringnutartig umlaufende Hinterschneidung 63, wie aus der Detaildarstellung der Fig. 2 zu ersehen ist. Die durch den schirmartigen Kragen gebildete umlaufende Erhebung 71 und das Faltenbalgende 61, d. h. insbesondere dessen sich trichterförmig erweiternder Ring­ teil 62 sowie dessen Hinterschneidung 63 sind derart bemessen und räumlich aufeinander abgestimmt, daß das Faltenbalgende 61 beim im allgemeinen erstmaligen zumindest annähernd völligen Eintauchen der Kolbenstange 4 in das Dämpferrohr 3 axial über die Erhebung 71 gleitet und diese in die Hinterschneidung 63 des Faltenbalgendes einrastet, wodurch dieses forthin sicher am Dämpferrohr 3 fixiert ist und die Kolbenstange sowie die Kol­ benstangenführung dadurch zuverlässig gegen Verschmutzung und Nässe geschützt ist.

Es ist leicht erkennbar, daß es andererseits keinerlei Schwie­ rigkeiten bereitet, das in dieser Weise axial fixierte Falten­ balgende 61 im Bedarfsfalle wieder manuell vom Dämpferrohr 3 zu lösen.

Die auf das Dämpferrohrende aufgepreßte Hülse 7 ermöglicht es in einfacher Weise, das Faltenbalginnere zu be- und entlüften, indem am Innenumfang der Hülse zumindest eine Längsnut 72 o. ä. angeordnet wird.

Abweichend vom dargestellten Ausführungsbeispiel ist es natür­ lich auch denkbar, am Außenumfang des Dämpferrohrs 3 selbst ge­ eignete Erhebungen für die Schnappverbindung auszubilden, sei es in Form von ringförmig entlang dem Umfang angeordneten sepa­ raten warzenförmigen Erhebungen o. ä. oder in Form einer umlau­ fenden oder teilumlaufenden Wulst.

Bei Verwendung ringförmig angeordneter warzenförmiger Erhebun­ gen ist es dann natürlich auch denkbar, das dämpferrohrseitige Faltenbalgende 61 statt mit einer ringnutartig umlaufenden Hin­ terschneidung mit mehreren auf die warzenförmigen Erhebungen abgestimmten Hinterschneidungen auszustatten.

Die Faltenbalganordnung des erfindungsgemäßen Teleskopstoßdämp­ fers zeichnet sich durch konstruktive Einfachheit und funktio­ nelle Zuverlässigkeit aus und insbesondere dadurch, daß für die axiale Festlegung des Faltenbalgendes am Dämpferrohr keinerlei manuelle Manipulationen mehr erforderlich sind.

Claims (5)

1. Teleskopstoßdämpfer (2), vorzugsweise Teleskopstoßdämpfer eines Dämpfer- oder Federbeins (1) für Kraftfahrzeuge, mit einem Dämpferrohr (3), einer aus dem Dämpferrohr austretenden Kolbenstange (4), einer fest auf ein Dämpferrohrende aufgebrachten zylindrischen Hülse (7) mit einer Erhebung (71), und einem Faltenbalg (6) zum Schutz gegen Verschmutzung und/oder Nässe, der mit einem Ende in axialer Richtung zug- und druckfest an der Kolbenstange (4) und mit seinem anderen Ende in axialer Richtung zug- und druckfest über die zylindrische Hülse (7) an dem Dämpferrohr (3) festgelegt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Erhebung (71) als schirmartiger Kragen ausgebildet ist und das dämpferrohrseitige Ende (61) des Faltenbalgs (6) eine Hinterschneidung (63) aufweist, die eine selbsttätig einrastende Schnappverbindung bilden, über welche der Faltenbalg (6) axial fest an der Hülse (7) befestigt ist und welche derart ausgebildet ist, daß bei einem erstmaligen zumindest annähernd völligen Einfahren der Kolbenstange (4) in das Dämpferrohr (3) das Ende (61) des Faltenbalgs (6) über den schirmartigen Kragen gleitet, bis der schirmartige Kragen in die Hinterschneidung (63) einrastet.

2. Teleskopstoßdämpfer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an die Hinterschneidung (63) zu dem dämpferrohrseitigen Faltenbalgende (61) hin ein sich etwa trichterförmig zu seinem freien Ende hin erweiternder Ringteil (62) anschließt.

3. Teleskopstoßdämpfer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Kragen (7) und die Hinterschneidung (63) umlaufend ausgebildet sind.

4. Teleskopstoßdämpfer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Kragen (7) durch mehrere entlang des Außenumfangs der Hülse (7) nach außen gerichtete Erhebungen gebildet wird und die Hinterschneidung (63) durch mehrere gleichmäßig entlang dem Innenumfang verteilte Einzelhinterschneidungen gebildet wird, die derart bemessen und räumlich aufeinander abgestimmt sind, daß die Erhebungen in die Einzelhinterschneidungen einrasten.

5. Teleskopstoßdämpfer nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß am Innenumfang der Hülse (7) zumindest eine das Faltenbalginnere mit der Außenatmosphäre verbindende Nut (72) vorgesehen ist.