DE4135858A1 - Scheibenventil - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Scheibenventil gemäß dem Ober
begriff des Anspruches 1.
Derartige Scheibenventile sind für unterschiedliche Zwecke
im Einsatz. Unter normalen Einsatzbedingungen ist die von
der Dichtfläche abgewandte Seite der drehbaren Steuerscheibe
mit dem einlaßseitigen Druck beaufschlagt, so daß diese
Steuerscheibe bei geschlossenem Ventil sicher gegen die
feststehende Steuerscheibe gedrückt wird. Hat man bei einem
solchen Ventil großen Druckunterschied zwischen Einlaß
und Auslaß, so treten insbesondere bei großen Ventilen hohe
Reibungskräfte zwischen den beiden Steuerscheiben auf, und
zum Verstellen des Ventiles sind entsprechend leistungs
fähige Antriebe notwendig, die nicht nur teuer sind, sondern
auch entsprechenden Platzbedarf haben.
Durch die vorliegende Erfindung soll daher ein Scheiben
ventil gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 so weiterge
bildet werden, daß die drehbare Steuerscheibe auch bei
großer Druckdifferenz zwischen Ventileinlaß und Ventilauslaß
mit geringer Kraft gedreht werden kann, trotzdem aber eine
zuverlässige Abdichtung gewährleistet ist.
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß gelöst durch ein Scheiben
ventil gemäß Anspruch 1.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in Unter
ansprüchen angegeben.
Mit der Weiterbildung der Erfindung gemäß Anspruch 3 wird
erreicht, daß die drehbare Steuerscheibe keine Kippmomente
erfährt. Dies wiederum ermöglicht es, die Zylinderbohrung
und den Kolben der Vorspanneinrichtung axial kurz bauend
zu wählen, was im Hinblick auf geringe Bauhöhe des gesamten
Scheibenventiles von Vorteil ist.
Die Weiterbildung der Erfindung gemäß Anspruch 5 ermöglicht
eine kleine Relativbewegung zwischen der drehbaren Steuer
scheibe und dem Kolben. Es ist daher nicht notwendig,
die Achse der Zylinderbohrung exakt auf die Achse der
drehbaren Steuerscheibe auszufluchten.
Die Weiterbildungen der Erfindung gemäß den Ansprüchen
6 bis 9 sind jeweils im Hinblick auf eine einfache und
preisgünstige Herstellung des Scheibenventiles von Vorteil.
Bei einem Scheibenventil gemäß Anspruch 10 ist es nicht
möglich, daß Kolben und Zylinderbohrung der druckmittel
betriebenen Vorspanneinrichtung durch Verunreinigungen
des gesteuerten Mediums beeinträchtigt werden.
Gemäß Anspruch 11 läßt sich auf einfache Weise ein robustes
und kompakt bauendes Eck-Scheibenventil realisieren.
Bei einem Scheibenventil gemäß Anspruch 12 hat man auch
bei niedrigen Druckdifferenzen zwischen Einlaß und Auslaß
ausreichende Dichtkraft zwischen den beiden Steuerscheiben.
Nachstehend wird die Erfimdung anhand von Ausführungsbei
spielen unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert.
In dieser zeigen:
Fig. 1 bis 3: vertikale axiale Schnitte durch verschiedene
Eck-Scheibenventile.
Das in Fig. 1 wiedergegebene Eck-Scheibenventil hat ein
Gehäusehauptteil 10 mit einem Einlaßkanal 12 sowie einem
Auslaßkanal 14, die unter rechtem Winkel zueinander angeord
net sind und mit der Umfangswand bzw. der Bodenwand einer
zylindrischen Scheibenkammer 16 in Verbindung stehen.
Letztere wird oben durch einen zylindrischen Deckelansatz
18 begrenzt, der Teil eines das Gehäusehauptteil 10 oben
verschließenden Gehäusedeckels 20 ist. Letzterer ist durch
Gewindebolzen 22 und Muttern 24 mit dem Gehäusehauptteil
10 verschraubt.
Über dem Boden der Scheibenkammer 16 sitzt eine feststehende
Steuerscheibe 26. Sie ist durch eine Dichtung 28 gegen
die Umfangswand der Scheibenkammer 16 abgedichtet. Ein
hülsenförmiger Ansatz 30 der Steuerscheibe 26 sitzt form
schlüssig im oberen Endabschnitt des Auslaßkanals 14. Koaxial
hierzu ist in der Steuerscheibe 26 eine kreisförmigen
Querschnitt aufweisende Steueröffnung 32 vorgesehen.
Die oben liegende Stirnfläche der Steuerscheibe 26 ist
auf hohe Ebenheit und geringe Rauhigkeit bearbeitet und
arbeitet mit einer entsprechend bearbeiteten unteren Stirn
fläche einer drehbaren Steuerscheibe 34 zusammen. Letztere
ist mit einer Steueröffnung 36 versehen, deren Durchmesser
gleich groß ist wie derjenige der Steueröffnung 32 und
deren Abstand von der Scheibenachse gleich demjenigen
der Steueröffnung 32 ist. Damit lassen sich die beiden
Steueröffnungen 32, 36 in eine fluchtende Stellung bewegen,
die in Fig. 1 wiedergegeben ist und in welcher sie einen
stoßfreien Durchgangskanal bilden.
Die Steuerscheibe 34 trägt über eine Mehrzahl in Umfangs
richtung verteilter angeformter Träger 38 eine obere Leit
scheibe 40, die unter radialem Spiel in der Scheibenkammer
16 verdrehbar ist. Wie aus Fig. 1 ersichtlich, fluchten
die Oberseite der Steuerscheibe 34 und die Unterseite
der Leitscheibe 40 mit dem tiefsten bzw. höchsten Punkt
des Einlaßkanals 12, so daß der Zwischenraum zwischen
Steuerscheibe 34 und Leitscheibe 40 einen in Verlängerung
des Einlaßkanals 12 liegenden Verteilerraum 42 bildet.
An die Oberseite der Leitscheibe 40 ist ein kurzer Kolben
44 angeformt, der in einer mittigen Zylinderbohrung 46
des Deckelansatzes 18 läuft und gegen diese durch einen
Dichtring 48 abgedichtet ist. Mit der Zylinderbohrung
46 fluchtet eine Wellenbohrung 50, in der eine kurze Stell
welle 52 läuft, von deren Unterseite eine quadratischen
Querschnitt aufweisende Mitnahmeöffnung 54 zurückspringt.
In letzterer sitzt verschiebbar ein Vierkant 56, der an
die obere Stirnfläche des Kolbens 44 angeformt ist. Eine
Dichtung 58 dichtet die Wellenbohrung 50 gegen die zylindri
sche Außenfläche der Stellwelle 52 ab. Als Antrieb für
die Stellwelle 52 ist ein kontinuierlich arbeitender Antrieb
oder ein Schrittmotor 60 vorgesehen, der in Fig. 1 nur
schematisch wiedergegeben ist.
Zwischen der Zylinderbohrung 46 und der Wellenbohrung
50 springt eine Ringnut 62 radial nach außen vor. Die Ringnut
62 steht über mindestens einen radialen Speisekanal 64 des
Deckelansatzes 18 mit einer Speisenut 66 in Verbindung, die
in die Außenfläche des Deckelansatzes 18 eingestochen ist.
Zu beiden Seiten der Speisenut 66 angeordnete Dichtungen
68, 70 dichten die Speisenut 66 gegen die Atmosphäre bzw.
die Scheibenkammer 16 ab.
Die Speisenut 66 fluchtet radial mit einem Verbindungskanal
72, der in der Umfangswand des Gehäusehauptteiles 10 aus
gebildet ist und mit dem Auslaßkanal 14 in Verbindung
steht.
Wie aus der Zeichnung ersichtlich, ist die durch die dreh
bare Steuerscheibe 34, die Leitscheibe 40 und den Kolben
44 gebildete Einheit im Ventilgehäuse nicht axial fest
positioniert, kann vielmehr um eine kleine Strecke in axialer
Richtung bewegt werden.
Bei geschlossenem oder geöffnetem Scheibenventil ist unter
normalen Betriebsbedingungen der einlaßseitige Druck größer
als der auslaßseitige Druck, so daß man durch Druckbeauf
schlagung der Oberseite der Steuerscheibe 34 eine Netto-
Andrückkraft für die bewegliche Steuerscheibe 34 auf die
feststehende Steuerscheibe 26 zu erhält.
Ist das Scheibenventil geschlossen, so wird der Druck am
Auslaß über den Verbindungskanal 72, die Speisenut 66 und
den Speisekanal 64 zur Stirnfläche des Kolbens 44 geleitet.
Die Vierkant-Mitnahmeverbindung zwischen der Mitnahmeöffnung
54 und dem Vierkant 56 ist in der Regel nicht druckmittel
dicht, so daß die Stirnfläche des Vierkantes 56 zur druck
beaufschlagten Fläche des Kolbens 44 hinzugehört. Ggf. kann
man dies durch Nuten in der Außenfläche des Vierkants 56
oder der Innenfläche der Mitnahme 54 gewährleisten.
Die insgesamt druckbeaufschlagte Fläche des Kolbens 44
ist so gewählt, daß sie etwas kleiner ist als die druckbeauf
schlagte Fläche der drehbaren Steuerscheibe 34, die über
die Steueröffnung 32 der feststehenden Steuerscheibe 26
mit dem auslaßseitigen Druck beaufschlagt ist. Damit erhält
man eine Netto-Vorspannkraft für die drehbare Steuerscheibe
34 auf die feststehende Steuerscheibe 26 zu.
Bei den Ausführungsbeispielen nach den Fig. 2 und 3
sind Ventilteile, die in funktionell äquivalenter Form
schon oben beschrieben wurden, wieder mit denselben Bezugs
zeichen versehen. Diese Ventilteile brauchen daher auch
nicht noch einmal im einzelnen beschrieben zu werden.
Bei dem Scheibenventil nach Fig. 2 ist die feststehende
Steuerscheibe 26 mit zwei einander diametral gegenüber
liegenden Steueröffnungen 32, 32′ versehen, die beide
gleichermaßen mit einem aufgekelchten Endabschnitt 74
des Auslaßkanals 14 in Verbindung stehen. Bei in Schließ
stellung stehender Steuerscheibe 34 hat man daher insgesant
kein auf die Steuerscheibe ausgeübtes Kippmoment, damit
auch kein auf den Kolben 44 wirkendes Kippmoment. Man
kann daher die Zylinderbohrung 46 axial kurz wählen, ohne
daß die Gefahr eines Verklemmens des Kolbens 44 in der
Zylinderbohrung 46 besteht.
Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 ist die effektiv
druckbeaufschlagte Fläche des Kolbens 44 etwas kleiner
als die Summe der Querschnitte der beiden Steueröffnungen
32 und 32′, so daß man wieder eine axiale Netto-Anpreßkraft
erhält.
Für den Kippmomenten-Ausgleich ist es an sich nicht notwendig,
daß auch die drehbare Steuerscheibe 34 mit zwei Steueröff
nungen 36, 36′ ausgebildet ist, wie in Fig. 2 dargestellt.
Im Hinblick darauf, den Durchsatz des Scheibenventiles in
der Offenstellung möglichst groß zu haben, wird aber vor
zugsweise die Anzahl und Geometrie der Steueröffnungen der
drehbaren Steuerscheibe 34 gleich derjenigen der feststehen
den Steuerscheibe 26 gewählt.
Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 ist der Kolben 44
nicht starr mit der drehbaren Steuerscheibe 34 verbunden,
arbeitet vielmehr über ein insgesamt mit 76 bezeichnetes
Kugelpfannengelenk in axialer Richtung auf die Steuerscheibe
34. An das untere Ende des Kolbens 44 ist ein Mitnahmefinger
78 angeformt, der in eine entsprechende nach oben offene
Mitnahmenut 80 in der Oberseite der Steuerscheibe 34 ein
greift. Durch die beschriebene Anordnung der Verbindung
zwischen Kolben und drehbarer Steuerscheibe lassen sich
geringe Fertigungsfehler aufnehmen.
Ein zweiter Unterschied des Ausführungsbeispieles nach
Fig. 3 zu den vorstehend beschriebenen besteht darin,
daß die Steuerscheiben jeweils aus einem Grundkörper 82
bzw. 84 und in diesen eingelegten Dichtplatten 86, 88
bestehen.
Bei dem Scheibenventil nach Fig. 3 ist ferner in den
Verbindungskanal 72 ein Filter 90 eingesetzt, welches
im gesteuerten Medium etwa enthaltene Verunreinigungen
von der Zylinderbohrung 46 fernhält.
Schließlich ist ein Schraubenfeder 92 vorgesehen, die
an der Stellwelle 52 abgestützt ist und am Kolben 44 an
greift. Damit erhält man eine Anpressung der drehbaren
Steuerscheibe 34 an die feststehende Steuerscheibe 26 auch
in drucklosem Zustand und in unterschiedlichen Einbaulagen.
Claims (12)
1. Scheibenventil mit einem Gehäuse (10, 20), in welchem
eine Scheibenkammer (16) ausgebildet ist, die mit
einem Einlaß (12) und einem Auslaß (14) des Gehäuses in
Verbindung steht, mit einer feststehenden Steuerscheibe
(26) und einer drehbaren Steuerscheibe (34), die beide
in der Scheibenkammer (16) angeordnet sind, über zusammen
arbeitende Dichtflächen in Berührung stehen und jeweils
mit mindestens einer Steueröffnung (32, 36) versehen sind,
wobei die Steueröffnungen (32, 36) der beiden Steuerscheiben
(26, 34) zwischen einer fluchtenden Durchgangsstellung
und einer nicht fluchtenden Sperrstellung kontinuierlich
verstellbar sind, und mit einer Einrichtung zum Vorspannen
der drehbaren Steuerscheibe (34) gegen die feststehende
Steuerscheibe (26), dadurch gekennzeichnet, daß die Vor
spanneinrichtung aufweist: einen Kolben (44), der auf die
von der Dichtfläche abgelegene Seite der drehbaren Steuer
scheibe (34) einwirkt und in einer Zylinderbohrung (46)
des Gehäuses (10, 20) läuft, und eine Verbindungsleitung
(64, 72), welche einen durch die Zylinderbohrung (46)
und den Kolben (44) begrenzten Arbeitsraum der Vorspann
einrichtung mit dem Auslaß (14) des Gehäuses (10, 20)
verbindet.
2. Scheibenventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die druckbeaufschlagte Stirnfläche des Kolbens
(44) im wesentlichen der Gesamtfläche der Steueröffnungen
(32) der feststehenden Steuerscheibe (26) entspricht,
vorzugsweise etwas kleiner ist als diese.
3. Scheibenventil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die feststehende Steuerscheibe (26)
eine Mehrzahl symmetrisch um die Scheibenachse herum ange
ordneter und mit dem Auslaß (14) in Verbindung stehender
Steueröffnungen (32, 32′) aufweist.
4. Scheibenventil nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Geometrie und Anordnung der Steueröffnungen
(36, 36′) der drehbaren Steuerscheibe (34) derjenigen
der feststehenden Steuerscheibe (26) entspricht.
5. Scheibenventil nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der Kolben (44) über ein kardani
sches Gelenk (76), vorzugsweise ein Kugelpfannengelenk
(76), auf die drehbare Steuerscheibe (34) arbeitet.
6. Scheibenventil nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die drehbare Steuerscheibe (34)
und/oder die feststehende Steuerscheibe (26) jeweils aus
einem Scheibengrundkörper (82, 84) und einer in letzteren
eingelegten Dichtplatte (86, 88) besteht.
7. Scheibenventil nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Verbindungsleitung (66, 72)
als Gehäusekanal ausgebildet ist.
8. Scheibenventil nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Zylinderbohrung (46) durch
einen Abschnitt oder eine Verlängerung einer Wellenbohrung
(50) gebildet ist, in welcher eine auf die drehbare Steuer
scheibe (34) arbeitende Stellwelle (52) gelagert ist.
9. Scheibenventil nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Zylinderbohrung (46) in einem
zylindrischen Deckelansatz (18) eines Gehäusedeckels (20)
vorgesehen ist, der in die Scheibenkammer (16) eingreift.
10. Scheibenventil nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß in der Verbindungsleitung (66,
72) ein Filter (90) angeordnet ist.
11. Scheibenventil nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die von der Dichtfläche
abgelegene Seite der drehbaren Steuerscheibe (34) über
eine Mehrzahl in Umfangsrichtung verteilter Träger (38)
eine Leitscheibe (40) trägt, wobei der Abstand der einander
zugewandten Stirnflächen von drehbarer Steuerscheibe (34)
und Leitscheibe (40) dem Durchmesser des Einlasses (12)
entspricht und der zwischen diesen Scheiben liegende Raum
eine Fortsetzung des Einlaßkanales (12) darstellt.
12. Scheibenventil nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß die drehbare Steuerscheibe
(34) zusätzlich durch eine Feder (92) gegen die festste
hende Steuerscheibe (26) gedrückt wird.
Priority Applications (5)
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Legal Events
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