DE4134431C2 - Verbundbauteil aus zwei Kunststoffteilen - Google Patents
Verbundbauteil aus zwei KunststoffteilenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verbundbauteil aus zwei
koaxialen ringförmigen Kunststoffteilen gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1. Ein derartiges Verbundbauteil ist
aus der DD 113 866 prinzipiell bekannt, allerdings nicht
für den hier betrachteten Spezialfall zweier koaxialer
ringförmiger Kunststoffteile. Bevor dieser bekannte Stand
der Technik näher erläutert wird, sei zum besseren Verständnis
der Erfindung folgendes ausgeführt.
Einfache Kunststoffbauteile, beispielsweise Zahn
räder, werden im allgemeinen durch Spritzgießen, seltener
durch Preßspritzen hergestellt. Es gibt Anwendungs
bereiche, die den Einsatz von Verbundbauteilen aus zwei
Kunststoffen mit unterschiedlichen Materialeigenschaften
notwendig machen. Ein typisches Anwendungsbeispiel liegt
auf dem Gebiet der Sensortechnik. Dort sind magnetfeldemp
findliche Sensoren im Einsatz, die von einem sogenannten
Magnetrad Gebrauch machen. Dieses Magnetrad besteht aus
einem magnetisierbaren Kunststoffring und einem mit dem
Kunststoffring verbundenen Kunststoffteil, das bei
spielsweise als Zahnrad ausgebildet ist. In dem Kunst
stoffring sind in Umfangsrichtung abwechselnd aufein
anderfolgend permanente magnetische Nord- und Südpole
ausgebildet. Das Zahnrad hat die Gestalt einer Scheibe
mit einem mittigen Durchgangsloch für eine Welle.
Oberhalb des Kunststoffringes des drehbar gelagert
ten Magnetrads sind in einer entsprechenden ringförmigen
Anordnung Sensoren vorgesehen, die an einer fest
stehenden Leiterplatte befestigt sind. Bei einer sol
chen Anordnung ist es zum Gewinnen möglichst hoher und
genauer Meßsignale erforderlich, daß der Abstand zwi
schen der Oberseite des Kunststoffringes und den
Sensoren möglichst klein ist und trotz der relativen
Drehbewegung zwischen dem Kunststoffring und den
Sensoren möglichst konstant bleibt. Bei einem typischen
Anwendungsbeispiel soll der Abstand zwischen der Ober
seite des Kunststoffringes und den Sensoren etwa
0,2 mm betragen.
Die oben erläuterten meßtechnischen Anforderungen
bedingen, daß das Magnetrad präzise und beständige Abmes
sungen haben soll. Insbesondere soll die Oberseite des
Kunststoffringes plan sein und in einer Ebene liegen,
die senkrecht zur Drehachse verläuft. Entsprechendes
gilt auch für das als Zahnrad ausgebildete Kunststoffteil.
Die gewünschte Genauigkeit des Magnetrades läßt
sich erreichen, wenn man die Zahnradscheibe und den
Magnetring, beispielsweise durch Spritzgießen, separat
herstellt und dann die beiden Teile miteinander verklebt.
Dieser Herstellungsvorgang ist jedoch mühsam und zeit
raubend.
Man hat bereits versucht, die beiden Kunststoff
teile, Zahnrad und Magnetring, direkt miteinander zu
verbinden. Hierbei treten jedoch aufgrund der Schwindung
von spritzgegossenen oder preßgespritzten Kunststoff
teilen erhebliche Schwierigkeiten auf, die beispielsweise
darin bestehen, daß nach der Fertigstellung des Verbund
bauteils das eine oder beide Kunststoffteile in uner
wünschter Weise verformt sind oder gar brechen. Diese
Schwierigkeiten werden noch dadurch erhöht, daß die
beiden Kunststoffe unterschiedliche Materialeigenschaf
ten haben. So ist ein magnetisierbarer Kunststoff relativ
spröde. Er enthält typischerweise etwa 30 bis 70% eines
magnetisierbaren Füllstoffes und als jeweiligen Rest
Kunststoff. Das als Zahnrad ausgebildete Kunststoffteil
wird mechanisch beansprucht und muß daher Materialeigen
schaften haben, die dieser Beanspruchung gewachsen sind.
Es wäre durchaus denkbar, ein solches Teil komplett
aus einem magnetisierbaren Kunststoff herzustellen. Es
ergeben sich aber gravierende Nachteile bezüglich der
Lebensdauer und der mechanisch beanspruchten Verzahnung.
Der Grund liegt im Temperaturverhalten des magneti
sierbaren Kunststoffes, der bei niedrigen Temperaturen
sehr spröde wird. Dies würde beim Einsatz bei niedrigen
Temperaturen Bruchgefahr bedeuten. Bei hohen Temperatu
ren könnte es zu erhöhtem Abrieb kommen.
Durch den Einsatz eines Verbundbauteils kann man
diese Nachteile verringern, wenn nicht sogar ganz aus
schließen, und zwar durch Verwendung eines Kunststoffes,
der sowohl bei niedrigen als auch hohen Temperaturen fast
gleiche Materialeigenschaften (Ausdehnung, Härte, usw.)
aufweist.
Aus der eingangs erwähnten DD 113 866 ist es bereits
bekannt, an der Verbundseite des einen Baukörpers eines
Verbundbauteils erhaben angeformte Verbindungselemente vorzusehen,
die an der Verbundfläche in den anderen Baukörper
des Verbundbauteils eingreifen. Dieser Eingriff ist hierbei
so ausgebildet, daß die erhaben angeformten Verbundelemente
des einen Baukörpers von dem Werkstoff des anderen Baukörpers
vollständig umschlossen sind. Diese bekannte Verbundtechnik
soll die Herstellung von Verbundsystemen mit
verbesserter Schälfestigkeit und Tragfähigkeit ermöglichen
und vor allem Anwendung im Bauwesen, im Fahrzeugbau, in der
Schall- und Kältedämmtechnik, im Anlagen- und Behälterbau
sowie in der Luft- und Raumfahrt finden.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verbundbauteil der
gattungsgemäßen Art derart auszugestalten, daß das fertiggestellte
Verbundbauteil nicht nur eine hohe Haltbarkeit,
sondern auch eine hohe Maßgenauigkeit hat.
Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1
angegebene Konstruktion des Verbundbauteils gelöst. Die
vorgeschlagene Verbindungstechnik zwischen den beiden
Kunststoffteilen gestattet es, daß an das ringförmige
erste Kunststoffteil das zweite Kunststoffteil beispiels
weise durch Spritzgießen unmittelbar angeformt werden
kann, ohne daß dabei das erste Kunststoffteil zu Schaden
kommt oder sich in unerwünschter Weise verformt. Gleicher
maßen treten in dem angegossenen zweiten Kunststoffteil
keine unerwünscht hohen mechanischen Spannungen auf. Es
können sogar für beide Kunststoffteile relativ spröde
Kunststoffe eingesetzt werden.
Bei einer vorteilhaften Weiterbildung ist das ring
förmige erste Kunststoffteil aus einem magnetisierbaren
Kunststoff hergestellt und das daran angegossene zweite
Kunststoffteil ist als Zahnrad ausgebildet. Bei
dieser Weiterbildung ist es von großer Bedeutung, daß
die in Radialebenen des Verbundbauteils liegenden Flä
chen eben und planparallel zueinander sind und senkrecht
zur Drehachse verlaufen.
Das geschaffene Verbundbauteil kann in einem
magnetischen Impulsgeber verwendet werden.
Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung
wird nachstehend an Hand von Zeichnungen beschrieben.
Es zeigt
Fig. 1 eine Ansicht von oben auf ein nach der
Erfindung ausgebildetes Verbundbauteil,
Fig. 2 eine Seitenansicht des Verbundbauteils
nach Fig. 1,
Fig. 3 eine der Fig. 2 entsprechende Seitenan
sicht, wobei jedoch nur ein Kunststoffteil von zwei
miteinander verankerten Kunststoffteilen des Verbund
bauteils dargestellt ist,
Fig. 4 eine geschnittene Seitenansicht des
Verbundbauteils nach Fig. 1, wobei jedoch die beiden
Kunststoffteile der besseren Übersicht halber jeweils
für sich dargestellt sind,
Fig. 5 eine Teilansicht des einen Kunststoff
teils des Verbundbauteils, und
Fig. 6 eine Teilansicht des anderen Kunststoff
teils des Verbundbauteils.
Ein nach der Erfindung ausgebildetes Verbundbauteil 10
besteht, wie es insbesondere aus den Fig. 1 bis 4 hervor
geht, aus einem ringförmigen ersten Kunststoffteil 20 und
einem zweiten Kunststoffteil 30. Die beiden Kunststoff
teile 20 und 30 sind fest miteinander verankert, wie es
noch im einzelnen erläutert wird.
Das Kunststoffteil 20 ist aus einem magnetisierbaren
Kunststoff hergestellt. Das Kunststoffteil 30 ist als
Zahnrad mit einem Zahnkranz 31 ausgebildet und besteht
aus einem dafür geeigneten Kunststoff.
Wie es insbesondere aus Fig. 1 und 2 hervorgeht,
hat das Kunststoffteil 30 einen ringförmigen Abschnitt 33,
der unmittelbar an das ringförmige Kunststoffteil 20 an
geformt ist. Die untere Oberfläche 22 des ringförmigen
Kunststoffteils 20 und die obere Oberfläche 34 des ring
förmigen Abschnitts 33 des Kunststoffteils 30 stehen
daher miteinander in inniger Berührung.
Die beiden Kunststoffteile 20 und 30 sind über mehrere
ineinandergreifende Verbindungen fest miteinander verankert.
Diese Verbindungen bestehen jeweils aus einem Verbindungs
glied 35 am Kunststoffteil 30 und einer Ausnehmung 25 im
Kunststoffteil 20. Es sind zahlreiche einzelne Verbindungen
vorgesehen, die in Umfangsrichtung des ringförmigen Kunst
stoffteils 20 bzw. des ringförmigen Abschnitts 33 des
Kunststoffteils 30 gleichförmig voneinander beabstandet
sind.
Jede der Verbindungen besteht, wie bereits erwähnt,
aus einer in dem ringförmigen Kunststoffteil 20 ausge
bildeten Ausnehmung 25 und einem in die Ausnehmung 25
eingreifenden Verbindungsglied 35, das einstückig mit
dem Kunststoffteil 30 ausgebildet ist. Wie man Fig. 5
entnehmen kann, besteht die Ausnehmung 25 im ringförmigen
Kunststoffteil 20 aus einer Axialnut 26 und einer sich
daran anschließenden Quernut 27. Die Axialnut 26 er
streckt sich in Axialrichtung (senkrecht zur Radialebene)
über die gesamte innere Umfangswand 28 des Kunststoff
teils 20. Die Quernut 27 ist in der oberen Oberfläche 24
des Kunststoffteils 20 ausgebildet und steht an ihrer
Innenseite mit dem oberen Ende der Axialnut 26 in Ver
bindung, wie es in der Zeichnung dargestellt ist.
Das am Kunststoffteil 30 ausgebildete Verbindungs
glied 35 ist in Fig. 6 im einzelnen gezeigt. Entsprechend
der Gestalt der Ausnehmung 25 besteht es aus einem Axial
stück 36 und einem Querstück 37. Das Axialstück 36 ragt
in Axialrichtung von der oberen Oberfläche 34 nach oben
und ist bündig mit der inneren Umfangswand 38 des ring
förmigen Abschnitts 33. Das obere Ende des Axialstücks 36
geht an seinem oberen Ende in das sich in Umfangsrichtung
erstreckende Querstück 37 über.
Das Verbundbauteil 10 wird dadurch hergestellt, daß
zunächst in einem Spritzgießvorgang das ringförmige Kunst
stoffteil 20 mit der Ausnehmung 25 hergestellt wird. Das
auf diese Weise vorgefertigte Kunststoffteil 20 wird
dann in das Werkzeug einer Spritzgießmaschine gelegt,
und es wird dann in einem weiteren Spritzgießvorgang das
Kunststoffteil 30 an dem Kunststoffteil 20 angegossen.
Hierbei tritt der zum Angießen des Kunststoffteils 30
plastisch gemachte Kunststoff in die Ausnehmung 25 des
vorgefertigten Kunststoffteils 20 ein, wobei das mit dem
Kunststoffteil 30 einstückige Verbindungsglied 35 ausge
bildet wird. Nach dem Erstarren und Erkalten des ange
formten Kunststoffteils 30 sind die beiden Kunststoff
teile 20 und 30 fest miteinander verankert.
Bei dem in den Zeichnungen dargestellten Verbund
bauteil 10 handelt es sich um ein Magnetrad, das bei
spielsweise die folgenden Abmessungen haben kann. Das aus
einem magnetisierbaren Kunststoff hergestellte ringför
mige Kunststoffteil 20 hat einen Außendurchmesser von
etwa 36 mm, einen Innendurchmesser von etwa 26 mm und
eine Dicke von etwa 2 mm. Die Axialnut 26 ist etwa 2,5 mm
breit und 1 mm tief. Die Quernut 27 ist etwa 5 mm lang,
1 mm breit und 1 mm tief. Das Kunststoffteil 30 hat ohne
die Verbindungsglieder 35 eine Gesamthöhe von etwa 7 mm,
wobei der Zahnkranz 31 etwa 4 mm ausmacht. In dem
scheibenförmigen Kunststoffteil 30 befindet sich ein
Mittenloch zur Aufnahme einer Welle. Es sind insgesamt
acht Verbindungen aus jeweils einer Ausnehmung 25 und
einem Verbindungsglied 35 am Innenumfang des Kunststoff
teils 20 vorgesehen, die um 45° gegeneinander versetzt
sind.
Die Lehre der Erfindung gestattet es, in fort
schrittlicher Weise ein Verbundbauteil aus zwei spritz
gießbaren oder preßspritzbaren Kunststoffen herzustellen.
Es wird darauf hingewiesen, daß das oben beschriebene
Ausführungsbeispiel nicht als Begrenzung des Erfindungs
gedankens anzusehen ist, daß vielmehr Veränderungen und
Abwandlungen vom Fachmann leicht durchgeführt werden
können, ohne den Grundgedanken und den Rahmen der Erfin
dung zu verlassen. Wesentlich ist, daß die stellenweise
vorgesehene Verbindung eine einwandfreie und haltbare
Verankerung zwischen den beiden Kunststoffteilen bewirkt,
eine Verformung des vorgefertigten Kunststoffteils ver
meidet und die Gefahr eines Bruches irgendeines Teils
oder Abschnitts des fertigen Verbundbauteils herabsetzt.
Claims (6)
1. Verbundbauteil aus zwei koaxialen ringförmigen Kunststoffteilen,
die quer zu ihrer gemeinsamen Achse seitlich
aneinander angeformt sind, wobei an der Seite des einen der
beiden Kunststoffteile mehrere Verbindungsglieder angeformt
sind, die in das andere Kunststoffteil eingreifen,
dadurch gekennzeichnet,
daß in einer mit der gemeinsamen Achse konzentrischen Umfangswand
(28) des anderen Kunststoffteils (20) an in der
Umfangsrichtung der Umfangswand (28) voneinander beabstandeten
Stellen Ausnehmungen (25) ausgebildet sind, die die
an der Seite (33, 34) des einen Kunststoffteils (30) angeformten
Verbindungsglieder (35) aufnehmen, und daß die von
den Ausnehmungen (25) aufgenommenen Verbindungsglieder (35)
das andere Kunststoffteil (20) hintergreifen.
2. Verbundbauteil nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ausnehmungen (25) zur Aufnahme der Verbindungs
glieder (35) an der inneren Umfangswand (28) des anderen
Kunststoffteils (20) ausgebildet sind.
3. Verbundbauteil nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verbindungsglieder (35) ein in Axialrichtung wegragendes
Axialstück (36) und ein am freien Ende des Axialstücks
(36) ausgebildetes, sich in Umfangsrichtung erstreckendes
Querstück (37) aufweisen.
4. Verbundbauteil nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Axialstück (36) in eine Axialnut (26) an der inneren
Umfangswand (28) des anderen Kunststoffteils (20) und
das Querstück (37) in eine mit der Axialnut verbundene
Quernut (27) an der oberen Oberfläche (24) des anderen
Kunststoffteils (20) eingebettet ist.
5. Verbundbauteil nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das andere Kunststoffteil (20) aus einem magnetisierbaren
Kunststoff besteht.
6. Verbundbauteil nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das eine Kunststoffteil (30) als Zahnrad mit einem
Zahnkranz (31) ausgebildet ist.
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DE4134431A1 DE4134431A1 (de) | 1993-04-29 |
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DE102013104832A1 (de) * | 2013-05-10 | 2014-11-13 | Ic - Haus Gmbh | Maßverkörperung für eine Positionsmessvorrichtung und Verfahren zu seiner Herstellung |
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-
1991
- 1991-10-18 DE DE19914134431 patent/DE4134431C2/de not_active Expired - Fee Related
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