Die Erfindung betrifft eine Festsattel-Teilbelagscheiben
bremse gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Die gattungsgemäße Scheibenbremse ist im Patent . . .
(Patentanmeldung P 41 10 869.8) vorgeschlagen worden.
Bei der vorgeschlagenen Scheibenbremse sind zur axialen
Führung der Bremsbacken freistehende Stege vorgesehen, die
einstückig mit dem Bremsengehäuse gegossen werden und in
Umfangsrichtung der Bremsscheibe beiderseits der Brems
backen angeordnet sind. Die Bremsbacken haben seitliche
Vorsprünge, die die in Richtung Bremsscheibe axial hervor
stehenden Stege umgreifen, wobei die beim Bremsen auf tre
tenden Umfangskräfte stets über die bremsscheibeneinlauf
seitigen Stege auf das Bremsengehäuse übertragen werden.
Die Stege sind auf ihren in Umfangsrichtung äußeren Seiten
mit Abstützflächen zur Anlage der Vorsprünge der Brems
backen versehen, welche nach dem Gießen des Bremsenge
häuses nachbearbeitet werden müssen, um eine exakte und
paßgenaue Führung der Bremsbacken zu gewährleisten.
Aufgabe der Erfindung ist es, die Herstellung einer gat
tungsgemäßen Scheibenbremse zu vereinfachen.
Die Lösung der Aufgabe ergibt sich aus den Merkmalen des
Patentanspruchs 1. Erfindungsgemäß sind die Stege in die
den Rand der Bremsscheibe übergreifenden Brückenabschnitte
des Bremsengehäuses integriert, wobei die Abstützflächen
für die Bremsbacken an den in Umfangsrichtung der Brems
scheibe außenliegenden Seiten der Brückenabschnitte ange
ordnet sind.
Die erfindungsgemäße Lösung hat den Vorteil, daß die Form
des Bremsengehäuses vereinfacht und daß die Nachbearbei
tung der am äußersten Rand des Bremsengehäuses gelegenen
Abstützflächen erleichtert wird. Das Bearbeitungswerkzeug
hat freien Zugriff auf die zu bearbeitende Stelle, so daß
im Bremsengehäuse zur Nachbearbeitung für das Werkzeug
kein Freigang vorgesehen werden muß, durch welchen die
Steifigkeit der Brückenabschnitte beeinträchtigt würde.
Die Brückenabschnitte werden durch die integrierten Stege
sogar noch verstärkt.
Wenn die Brückenabschnitte gemäß Anspruch 2 mit Stufen
versehen sind, wird die Bearbeitung der Abstützflächen
noch einfacher. Die Stufen ermöglichen zusammen mit gemäß
Anspruch 3 ausgestalteten Trägerplatten eine gegen Aushe
ben gesicherte Befestigung und Führung der Bremsbacken,
die durch eine Anordnung gemäß den Merkmalen des Anspruchs
4 noch verbessert werden kann. Bei dieser Anordnung treten
nämlich keine reibkraftbedingten Kippmomente auf, die ein
Ausheben der Bremsbacke bewirken könnten. Um ein Klappern
der Trägerplatte im Bremsengehäuse zu verhindern und die
korrekte Anlage an den Brückenabschnitten zu gewähr
leisten, wird eine Blattfeder gemäß Anspruch 5 empfohlen.
Zur einfachen und lösbaren Befestigung des Bremsklotzes an
der Trägerplatte empfiehlt sich eine Ausgestaltung der
Trägerplatte mit einer Durchstellung gemäß Anspruch 6,
vorzugsweise in Verbindung mit einer U-förmigen Ausnehmung
des Bremsklotzes gemäß Anspruch 7 und einer Niederhalte
feder gemäß Anspruch 8. Eine bevorzugte und einfache Aus
führungsform der Niederhaltefeder ergibt sich aus den
Merkmalen des Anspruchs 9.
Zur Montage wird der Bremsklotz durch den nach außen of
fenen Schacht des Bremsengehäuses eingeführt, bis er mit
seiner U-förmigen Ausnehmung an der vorspringenden Durch
stellung auf der Vorderseite der Trägerplatte anliegt. Die
Niederhaltefeder ist dabei mit ihren beiden freien Enden
bereits in zwei Öffnungen der Bremsklotz-Rückenplatte ver
liersicher eingerastet. Zur sicheren Befestigung des
Bremsklotzes an der Trägerplatte braucht der Monteur nur
noch den bügelförmigen Mittelabschnitt der Feder an einer
weiteren Durchstellung auf der Rückseite der Trägerplatte
einzurasten.
Bei einer mit Ausstellungen gemäß den Merkmalen des An
spruchs 10 versehenen Trägerplatte wird eine sichere Hal
terung des Bremsklotzes in seiner korrekten Lage gewähr
leistet, da die beim Bremsen auftretende Umfangskraft an
einer der Ausstellungen abgestützt wird, so daß der Brems
klotz nicht verrutschen kann.
Mit Anspruch 11 soll auch ein entsprechend ausgestalteter
Bremsklotz zur Verwendung in einer erfindungsgemäßen Teil
belagscheibenbremse unter Schutz gestellt werden. Dasselbe
gilt für eine Niederhaltefeder gemäß Anspruch 12.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend an
hand der Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen
Fig. 1 eine Teilansicht der Innenseite eines erfindungs
gemäßen Festsattels (die linke Hälfte ist spie
gelsymmetrisch);
Fig. 2 einen Schnitt durch eine Bremsbacke gemäß Linie
J-J von Fig. 1.
Wegen Einzelheiten zur allgemeinen Anordnung und
Funktionsweise der beschriebenen Teilbelagscheibenbremse
wird auf die Beschreibung des Hauptpatents verwiesen.
Bei dem in den Fig. 1 und 2 dargestellten Ausführungsbei
spiel erkennt man einen Teil eines Festsattels 61 mit
einem radial nach außen offenen Schacht 62 und einem den
äußeren Rand der durch Strichelung angedeuteten Brems
scheibe 69 übergreifenden Brückenabschnitt 63. Die Brems
backe 64 besteht aus einer Trägerplatte 65 und einem an
der Trägerplatte 65 lösbar befestigten Bremsklotz 66, der
aus einer Rückenplatte 67 und einem Reibbelag 68 zusammen
gesetzt ist. Die nicht dargestellte linke Hälfte des Fest
sattels ist im wesentlichen spiegelsymmetrisch zur rechten
Hälfte.
Beiderseits der Bremsscheibe 69 sind in den Brückenab
schnitt 63 Stege 70 integriert, die an den außenliegenden
Seiten Abstützflächen 71 aufweisen, die auf Stufen 72 an
geordnet sind. Die Trägerplatte 65 weist zwei in Umfangs
richtung der Bremsscheibe 69 abstehende, hakenförmige Vor
sprünge 73 auf, deren Enden 74 radial nach außen abgewin
kelt und mit Anlageflächen 75 zur Anlage an den Abstütz
flächen 71 versehen sind. Die Enden 74 sind mit wiederum
abgewinkelten Nasen 76 versehen, welche die Stufen 72 hin
tergreifen, um ein Ausheben der Bremsbacke 64 zu verhin
dern.
Der Festsattel 61 besitzt vier, in den Figuren nicht dar
gestellte Bremszylinder, von denen jeweils zwei auf jeder
Seite der Bremsscheibe 69 nebeneinander angeordnet sind.
Einer von vier in den Bremszylindern axial verschiebbaren
Bremskolben 77 ist in Fig. 1 durch Strichelung angedeutet.
An der Trägerplatte 65 sind bremskolbenseitig zwei Blatt
federn 78 festgenietet, die mit ihren Federzungen 79, 80 in
den Innenraum der hohlen Bremskolben 77 eingreifen. Durch
je eine Federzunge 80 wird die Trägerplatte 65 in radialer
Richtung 82 gegenüber dem Festsattel 61 vorgespannt, so
daß die Vorsprünge 73 an die der Bremsscheibenachse zuge
wandten Seitenflächen 81 der Brückenabschnitte 63 ange
drückt werden.
Zur Befestigung des Bremsklotzes 66 ist eine in Richtung
Bremsscheibe 69 aus der Trägerplatte 65 herausragende
Durchstellung 83 vorgesehen, die in eine U-förmige Ausneh
mung 84 des Bremsklotzes 66 eingerastet ist. Dazu wird der
Bremsklotz 66 mittels einer Niederhaltefeder 85 radial
entgegen Richtung 82 gegenüber der Trägerplatte 65 vorge
spannt. Die Niederhaltefeder 85 besteht aus einem Stück
Federdraht und weist einen etwa U-förmigen Mittelabschnitt
86 auf, von dem ausgehend zwei Arme 87, 88 in entgegenge
setzte Richtungen abstehen. Die Arme 87, 88 sind gegenüber
der durch den Mittelabschnitt 86 definierten Ebene ver
setzt angeordnet und mit dem Mittelabschnitt 86 durch Ver
bindungsabschnitte 89, 90 verbunden. Die Trägerplatte 65
ist bremskolbenseitig mit einer vorspringenden Durchstel
lung 91 versehen, an der der Mittelabschnitt 86 einge
rastet ist. Die Niederhaltefeder 85 umgreift zwei in ra
dialer Richtung 82 abstehende Vorsprünge 92, 93 der Rücken
platte 67 des Bremsklotzes 66, wobei die abgewinkelten En
den der Arme 87, 88 in Öffnungen 94 der Vorsprünge 92, 93
einrasten.
Die Trägerplatte 65 ist außerdem auf ihrer der Brems
scheibe 69 zugewandten Seite mit zwei Ausstellungen 95
versehen, die aus der Trägerplattenebene herausragen und
unmittelbar neben den Schmalseiten 96 des Bremsklotzes 66
angeordnet sind. Über diese Ausstellungen 95 wird die beim
Bremsen auftretende Umfangskraft vom Bremsklotz 66 auf die
Trägerplatte 65 übertragen.
Die Abstützflächen 71 der Brückenabschnitte 63 sind derart
angeordnet, daß sie von einer durch den Reibflächenschwer
punkt des Bremsklotzes 66 in Umfangsrichtung der Brems
scheibe 69 verlaufenden Gerade 97 geschnitten werden. Bei
dieser Anordnung treten reibkraftbedingte Kippmomente, die
ein Ausheben der Trägerplatte 65 zur Folge haben könnten,
nicht auf.