DE4133018A1 - Vorrichtung fuer die digitale subtraktionsangiografie - Google Patents
Vorrichtung fuer die digitale subtraktionsangiografieInfo
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Description
Die Erfindung betrifft die sogenannte digitale Subtraktions
angiografie unter Verwendung eines in die zu untersuchende
Ader eines Patienten injizierten Kontrastmittels, mit einer
Röntgenbildaufnahmeeinrichtung, einer Einrichtung zum rela
tiven Bewegen von Röntgenbildaufnahmeeinrichtung und Patient
und mit einer digitalen Bildverarbeitungseinrichtung, die
eine rechnerische Verarbeitung, insbesondere Subtraktion, von
Bildern und Masken durchführt.
Insbesondere betrifft die Erfindung die sogenannte periphere
digitale Subtraktionsangiografie (PDSA), also die röntgeno
logische Untersuchung von Gefäßen und deren grafische Dar
stellung, um Gefäßveränderungen und -mißbildungen zu erken
nen. Die periphere digitale Subtraktionsangiografie betrifft
also insbesondere die Untersuchung von Arterien in Glied
maßen, z. B. in Beinen.
Gemäß dem Stand der Technik wird dabei ein Kontrastmittel in
die Arterie injiziert und mittels einer Röntgenbildaufnahme
einrichtung wird ein Bild der zu untersuchenden Ader sowie
von dessen Umgebung (Knochen, Gewebe etc.) gemacht, wobei
sich das Kontrastmittel in der Arterie befindet. Um eine
solche Aufnahme medizinisch auswertbar zu machen, muß aller
dings zuvor eine Maske erzeugt werden, welche dazu dient, aus
dem letztlich der Untersuchung dienenden Bild diejenigen An
teile zu eliminieren, die nicht interessieren, also insbe
sondere die Ader umgebendes Gewebe, Knochen, etc.
Dies wird dann besonders schwierig, wenn der zu untersuchende
Aderbereich länger ist als die Abmessung des zur Verfügung
stehenden Röntgenbildes, z. B. bei der Untersuchung eines gan
zen Beines von der Hüfte bis zum Fuß. In diesem Falle müssen
über die gesamte Längserstreckung des Beines eine Mehrzahl
von Röntgenbildern angefertigt und zusammengefügt werden.
Hierzu ist es erforderlich, den Patentienten und/oder die
Röntgenröhre zu bewegen.
Bei einer derartigen peripheren digitalen Subtraktionsangio
grafie wird die Qualität der gewonnenen Bilder wesentlich von
Bewegungen des Patienten bestimmt, die zwischen dem Zeitpunkt
der Maskengewinnung und der Röntgenaufnahme mit Kontrastmit
tel stattfinden. Im Idealfall sollte keine Patientenbewegung
stattfinden. Die Wahrscheinlichkeit von Patientenbewegungen
(Muskelbetätigungen) wird geringer, wenn die Zeitpunkte der
Maskenaufnahme und der Kontrastmittelaufnahme nahe beieinan
der liegen.
Im Stand der Technik wird bei einer Angiografie von langge
streckten Gliedmaßen, z. B. dem Bein, zunächst zur Erzeugung
einer Maske das gesamte Bein mit mehreren Röntgenbildern ohne
jegliches Kontrastmittel aufgenommen. Sodann wird Kontrast
mittel injiziert und zwar in einer Menge, die ausreicht, um
die gesamte Ader von der Hüfte bis zum Fuß mit Kontrastmittel
zu füllen. Danach werden sukzessive mehrere Röntgenbilder mit
Kontrastmittel gemacht und einander zugeordnete, d. h. densel
ben Beinbereich betreffende Röntgenbilder mit Kontrastmittel
und Masken werden voneinander subtrahiert, um letztlich eine
reine Kontrastmitteldarstellung zu gewinnen. Die Subtraktion
erfolgt mit konventionellen Mitteln der digitalen Bildverar
beitung. Dies bedeutet, daß die Bilder nicht ausschließlich
fotochemisch verarbeitet werden, sondern daß sie digital in
Form einer Matrix aus einzelnen Bildelementen (Pixels) zu
sammengefügt sind, um rechnerisch verarbeitbar zu sein.
Die vorstehend erläuterte bekannte Technik ist hinsichtlich
der Qualität der gewonnenen Bilder verbesserungsfähig. Dies
ist das Ziel der vorliegenden Erfindung.
Die Erfindung setzt als bekannt voraus die herkömmlichen
Techniken der peripheren digitalen Subtraktionsangiografie.
Die Erfindung setzt sich weiterhin das Ziel, daß die Qualität
der gewonnenen Bilder mit Vorrichtungen herkömmlicher Art
verbessert werden kann. Dies bedeutet, daß die Erfindung
realisiert werden kann mit herkömmlichen Apparaturen für die
periphere digitale Subtraktionsangiografie, wobei diese Appa
raturen aber in einer neuen Weise gesteuert werden. Mit an
deren Worten: Die Erfindung ist realisierbar mit herkömmli
cher Hardware (im weitesten Sinne einschließlich der Röntgen
einrichtung, des Patiententisches etc.), wobei allerdings die
die Apparatur steuernde Software und auch die Software der
Bildverarbeitung neuartig sind.
Da die Erfindung mit herkömmlicher Hardware im vorstehend ge
nannten Sinn realisierbar ist, soll diese Hardware hier nicht
näher beschrieben werden, sondern nur das Wesentliche der Er
findung, nämlich die Steuerung der Vorrichtung und die Bild
verarbeitung.
Das obengenannte Ziel einer Verbesserung der Bildqualität bei
der peripheren digitalen Subtraktionsangiografie erreicht die
Erfindung gemäß einer ersten Ausführungsform dadurch, daß
- a) bei einer Abmessung des Rahmens eines mit der Röntgenbild aufnahmeeinrichtung erzeugten Bildes (B1, B2 . . .) derart, daß sich ein Kontrastmittel-Bolus (KMB) nicht vollständig von einem Rand des Bildes zum gegenüberliegenden Rand er streckt, die Vorricntung so gesteuert wird, daß
- b) in einer ersten Relativstellung von Röntgembildaufnahme einrichtung und Patient vor Injektion des Kontrastmittels ein erstes Röntgenbild eines ersten Bereiches der Ader gemacht wird, und daß dieses Bild als Maske in einem Speicher der Bildverarbeitungseinrichtung abgespeichert wird,
- c) anschließend nach Injektion des Kontrastmittels weiterhin in der genannten ersten Relativstellung mehrere weitere Bilder gemacht werden, bei denen der Bolus (KMB) des inji zierten Kontrastmittels quer über den Bildrahmen wandert,
- d) jede der mehreren Bilder von der Maske subtrahiert werden, um jeweils ein Bolusbild mit unterschiedlichen Positionen der Boli in der Ader zu gewinnen, und daß
- e) die so gewonnenen Bolusbilder zu einem Gesamtkontrastmit telbild der Ader zumindest des ersten Bereiches zusammenge fügt werden.
Gemäß dieser ersten Ausführungsform der Erfindung ist die
Angiografievorrichtung also so programmiert, daß bei Injek
tion des Kontrastmittels in Form eines relativ kurzen Bolus
von z. B. 1 bis 5 cm Länge (Injektion von z. B. 1 s) der ent
stehende Kontrastmittel-Bolus in einer ersten Tischposition
mit einer Reihe von Röntgenaufnahmen verfolgt wird. Dabei ist
die Maske zuvor ohne Kontrastmittel für diese Tischposition
aufgenommen worden. Alle gewonnenen Röntgenaufnahmen dieser
ersten Tischposition werden von der genannten Maske subtra
hiert, um die Fortbewegung des Kontrastmittel-Bolus durch die
Ader darzustellen. Dabei ändert die Röntgenaufnahmeeinrich
tung ihre Stellung nicht, d. h. die Bilder erfassen alle den
gleichen Aderbereich, wobei sich nur der Kontrastmittel-Bolus
mit dem Blut auf den Bildern von einem Rand zum gegenüberlie
genden Rand bewegt. Dies ergibt mit guter Bildqualität eine
Darstellung der untersuchten Arterie über eine Längserstec
kung, die der Längserstreckung eines Röntgenbildes ent
spricht. Mit herkömmlichen Anlagen läßt sich so typischer
weise ein Aderbereich von ca. 15 bis 30 cm erfassen, wobei
Bildverschlechterungen aufgrund von Muskelbewegungen des
Patienten weitestgehend vermieden sind.
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich in einfacher Weise
auf eine Angiografie des gesamten Beines erstrecken. Sobald
nämlich aufgrund der Relativbewegung zwischen Patient und
Röntgenaufnahmeeinrichtung der Kontrastmittel-Bolus den unte
ren Bildrand erreicht hat, wird der Patient relativ zur Rönt
genaufnahmeeinrichtung um eine Bildhöhe verschoben, d. h. es
wird eine zweite Tischposition eingenommen, in welcher die
Röntgenaufnahmen einen weiteren, an den ersten untersuchten
Bereich anschließenden Aderbereich erfassen. Hierbei tritt
allerdings das Problem auf, daß eine Maske des zu untersu
chenden Aderbereiches nur schwer zu gewinnen ist. Eine erfin
dungsgemäße Lösung dieses Problems ist in der Figurenbe
schreibung erläutert. Auf diese Weise läßt sich durch suk
zessive Einstellung verschiedener Tischpositionen über das
gesamte Bein und Wiederholung der vorstehend erläuterten Ver
fahrensschritte eine Angiografie des gesamten Beines mit gu
ter Qualität erreichen.
Gemäß einer anderen Ausführungsform der Erfindung wird das
Ziel einer verbesserten peripheren digitalen Subtraktions
angiografie dadurch erreicht, daß
- a) bei einer Abmessung des Rahmens eines mit der Röntgenbild aufnahmeeinrichtung erzeugten Bildes (B1, B2 . . .) derart, daß sich ein Kontrastmittel-Bolus (KMB) nicht vollständig von einem Rand des Bildes zum gegenüberliegenden Rand er streckt, die Vorrichtung so gesteuert wird, daß
- b) in einer ersten Relativstellung von Röntgenbildaufnahme einrichtung und Patient vor Injektion des Kontrastmittels ein erstes Röntgenbild eines ersten Bereiches der Ader gemacht wird und daß dieses Bild als Maske in einem Spei cher der Bildverarbeitungseinrichtung abgespeichert wird,
- c) bei fortlaufender Relativbewegung zwischen Röntgenbildauf nahmeeinrichtung und Patient sukzessive eine Vielzahl von Röntgenbildern an verschiedenen Orten des Kontrastmit tel-Bolus synchron zu dessen Bewegung mit dem Blut durch die Ader gemacht werden,
- d) für jedes der Vielzahl von Röntgenbildern jeweils eine zugeordnete Maske derart erzeugt wird, daß
- e) die gemäß Merkmal (b) erzeugte Maske als erste Maske dem ersten Bild zugeordnet wird,
- f) dem zweiten Bild und den folgenden Bildern zuzuordnende zweite und weitere Masken erzeugt werden durch jeweils eine Verschiebung der vorangegangenen Maske in der Bewe gungsrichtung und Ergänzung eines dann noch offenen Maskenbereichs durch einen Bildbereich des jeweils zuge ordneten Bildes, der im wesentlichen noch kein Kontrast mittel enthält,
- g) die einander zugeordneten Masken und Bilder voneinander subtrahiert werden zur Erzeugung von Bolus-Bildern und daß
- h) die Bolus-Bilder zusammengefügt werden.
Die vorstehend beschriebene Angiografievorrichtung ermöglicht
eine kontinuierliche Bewebung des Patienten relativ zur Rönt
genröhre.
Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand
der Figuren näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 bis 4 schematisch ein erstes Ausführungsbeispiel einer
peripheren digitalen Subtraktionsangiografie und Fig. 5
schematisch das Prinzip eines zweiten Ausführungsbeispieles
der peripheren digitalen Subtraktionsangiografie.
Die nachstehende Beschreibung von Ausführungsbeispielen der
Erfindung setzt voraus die Kenntnis von herkömmlichen Vor
richtungen für die digitale Subtraktionsangiografie. Die Er
findung läßt sich realisieren unter Verwendung herkömmlicher
Röntgenbildaufnahmeeinrichtungen, eines Patiententisches, der
relativ zur Röntgenbildaufnanmeeinrichtung bewegbar ist, und
einer digitalen Bildverarbeitungseinrichtung, die eine rech
nerische Verarbeitung der gewonnenen Röntgenbilder ermög
licht, um schließlich angiografische Darstellungen zu erhal
ten, die dem Arzt zur Verfügung gestellt werden können. Die
Erfindung betrifft die Steuerung, insbesondere die Zeitfolge,
der Bilderzeugung und die Bildverarbeitung. Sie läßt sich mit
herkömmlichen Vorrichtungen durch eine neuartige Programmie
rung derselben realisieren.
Die Fig. 1 bis 4 zeigen schematisch ein erstes Ausfüh
rungsbeispiel.
Fig. 1 stellt ein erstes Röntgenbild B1 dar, das einen Teil
eines zu untersuchenden Körperteils (z. B. ein Bein) zeigt.
Bei Untersuchen eines Beines kann das Röntgenbild B1 bei
spielsweise einem cranialen Bereich des Beines (z. B. über der
Hüfte oder dem Becken) entsprechen.
Beim Röntgenbild B1 gemäß Fig. 1 ist noch kein Kontrastmittel
injiziert. Dargestellt sind schematisch eine zu untersuchende
Ader A (Arterie) und umgebendes Material O, welches z. B. Kno
chen, Gewebe etc. enthält und die eigentliche röntgenologi
sche Untersuchung der Ader A erschwert. Es wird deshalb ange
strebt, in der letztlich zu erzeugenden angiografischen Dar
stellung alle störenden Objekte O zu entfernen, so daß aus
schließlich die Struktur der zu untersuchenden Ader A abge
bildet ist. Hierfür dienen sogenannte Masken, bei denen die
Störobjekte aufgenommen werden. Die Masken werden dann mit
anderen Röntgenbildern so verarbeitet, daß letztlich nur noch
die zu untersuchende Aderstruktur auf einem rechnerisch er
zeugten Bild verbleibt.
Beim ersten Ausführungsbeispiel gemäß den Fig. 1 bis 4
dient das ohne Kontrastmittel aufgenommene Röntgenbild B1 als
Maske für die anschließende Verarbeitung von weiteren Rönt
genbildern. Nach Herstellung und Speicherung des Röntgenbil
des B1 wird Kontrastmittel injiziert. Fig. 2 zeigt einen Kon
trastmittel-Bolus KMB2 in der Ader A. Der Kontrastmittel-Bo
lus ist relativ kurz, z. B. entspricht er einer Kontrastmit
telinjektion von etwa einer Sekunde. Die Längserstreckung des
Kontrastmittel-Bolus in der Ader beträgt z. B. zwischen 1 cm
und 5 cm. Der Bolus KMB wandert mit dem Blut durch die Ader
und bleibt in seiner geometrischen Ausdehnung weitgehend
erhalten. Wie sich aus den Fig. 1 und 2 ergibt, ist die
Längserstreckung des Bolus KMB2 wesentlich kürzer als die
Längserstreckung eines Bildrahmens. Dies bedeutet, daß die
Wanderung des Bolus mit dem Blut durch das Bild durch Anfer
tigung einer Zeitfolge von mehreren Aufnahmen verfolgt werden
kann. Die Fig. 1 bis 4 sind in einer einzigen, festen Re
lativstellung zwischen Röntgenbildaufnahmeeinrichtung und
Patient hergestellt, d. h. die Fig. 1 bis 4 zeigen immer
den gleichen Körperabschnitt des Patienten. Während der Wan
derung des Bolus KMB durch die Ader A vom linken zum rechten
Bildrand (also in Fig. 2 von links nach rechts) werden eine
Serie von Röntgenbildern erzeugt, wobei der Kontrastmittel-
Bolus in jeweils einer anderen Position ist. Fig. 2 zeigt
beispielhaft ein Röntgenbild B2, bei dem der Bolus KMB schon
ein Stück vom linken Bildrand in das Bildinnere gewandert
ist. Entsprechend werden eine Vielzahl von Bildern gemacht,
welche die Wanderung des Bolus vom linken zum rechten Bild
rand lückenlos abdecken. Fig. 2a zeigt beispielhaft das sich
an das Röntgenbild B2 zeitlich anschließende Röntgenbild B3,
bei dem der Bolus etwa um seine Längserstreckung mit dem Blut
nach rechts gewandert ist. Entsprechend wird eine Vielzahl
von Bildern B2, B3 . . . erzeugt.
Fig. 3 zeigt beispielhaft die rechnerische Verarbeitung des
Röntgenbildes B2 mit der Maske M1 (B1). Eine Subtraktion er
gibt das rechnerisch erzeugt Bolusbild Bb2, wobei sich der
Bolus KMB in der mit dem Index "2" gekennzeichneten Stellung
befindet.
Entsprchend wird das Röntgenbild B3 mit der Maske M1 (B1)
verrechnet, wobei sich ein anderes Bolusbild Bb3 (nicht
dargestellt) ergibt, das vom Bolusbild Bb2 dadurch unter
schieden ist, daß der Bolus in der Ader weitergewandert ist.
Entsprechend wird auch direkt bei Eintritt des Bolus in Fig.
2 vom linken Bildrand her eine Röntgenbildaufnahme erzeugt
und von der Maske M1 subtrahiert. Dabei kommt es nicht darauf
an, ob das Röntgenbild von der Maske, oder die Maske vom
Röntgenbild abgezogen wird; in jedem Falle sind die störenden
Objekte O eliminiert und entscheidend ist nur der absolute
Wert des Subtraktionsergebnisses.
Die auf diese Weise gewonnenen Bolusbilder Bb1, Bb2, Bb3 . . .
werden gemäß Fig. 4 zu einem vollständigen Bild zusammenge
fügt, das die Ader mit Hilfe des Kontrastmittels vollständig
darstellt, ohne daß störende weitere Objekte sichtbar sind.
Wie gesagt, entsprechen die Fig. 1 bis 4 einer einzigen,
festen Relativposition zwischen Röntgenbildaufnahmeeinrich
tung und Patient.
Soll nun der weitere Verlauf der Adern (z. B. über das gesamte
Bein) verfolgt werden, dann wird die Relativstellung zwischen
Röntgenaufnahmeeinrichtung und Patient so verschoben, daß ein
weiterer, sich an den Beinbereich gemäß Fig. 1 bis 4 an
schließender Bereich des Beines erfaßt wird.
Das Problem bei der sich dann anschließenden digitalen Sub
traktionsangiografie im Vergleich zu den Fig. 1 bis 4
liegt darin, daß hier kein kontrastmittelfreies Maskenbild
gemäß B1 in einfacher Weise erzeugbar ist. Dieses Problem
läßt sich wie folgt lösen:
Sobald der Kontrastmittel-Bolus KMB den rechten Bildrand
(also den caudalen Bildrand) erreicht hat, wird der Patient
und/ oder die Röntgenaufnahmeeinrichtung um eine Bildlänge
verschoben. Danach nimmt also die Röntgenaufnahmeeinrichtung
in bezug auf den Patienten eine zweite Position ein. Die
erste Röntgenaufnahme in dieser zweiten Tischposition wird am
cranialen Bildrand bereits Kontrastmittel enthalten, welches
sich dann anschließend mit dem Blut caudal bewegt. Obwohl das
erste Röntgenbild in der zweiten Tischposition bereits Kon
trastmittel enthält, kann es gleichwohl als Maske verwendet
werden, wenn wie folgt verfahren wird: Die sich an das erste
Röntgenbild in der zweiten Tischposition anschließenden Rönt
genbilder werden jeweils vom ersten Röntgenbild subtrahiert.
Im Subtraktionsergebnis werden im cranialen Teil des Bildes,
aus dem der Kontrastmittel-Bolus sich herausbewegt hat, die
Gefäße negativ dargestellt und im caudalen Bildbereich, in
den sich der Kontrastmittel-Bolus gerade bewegt hat, werden
die Gefäße positiv zur Darstellung kommen. Gemäß der Erfin
dung ist nun vorgesehen, nur auf die Absolutwerte der Sub
traktionsergebnisse abzustellen. d. h. negative Bildwerte wer
den invertiert, so daß sie ebenfalls in positiver Darstellung
erscheinen (entsprechend könnten auch die positiven Werte in
vertiert werden, so daß alles negativ erschiene). Aus dem
derart durch Berechnung erzeugten Bolusbildern Bb wird ein
Gesamtbild zusammengefügt, welches das gesamte Gefäß positiv
darstellt.
Die Zusammenfügung der einzelnen Bolusbilder kann insbeson
dere so erfolgen, daß für eine bestimmte Bildstelle (welche
hier immer auch einer bestimmten Körperstelle des Patienten
entspricht) ermittelt wird, welches der mehreren Bolusbilder
an dieser Stelle den größten Dichtewert aufweist (also ent
sprechend das meiste Kontrastmittel). Für die Zusammenfügung
des Gesamtbildes aus den einzelnen Bolusbildern wird dann
dieser Maximalwert an der gegebenen Stelle herangezogen. Mit
anderen Worten: Im Gesamtbild wird für jeden Bildpunkt
(Pixel) der jeweils zugehörige Wert dadurch ermittelt, daß
für diesen Bildpunkt der Maximalwert aus allen Bolusbildern
ausgewählt wird.
Das vorstehend beschriebene Prinzip der digitalen Erzeugung
von angiografischen Bildern mit Hilfe von Masken, die bereits
Kontrastmittel enthalten, läßt sich dllgemein anwenden, wenn
der Bildrahmen größer ist als die Längserstreckung des Bolus.
Fig. 5 beschreibt ein weiteres Ausführungsbeispiel einer di
gitalen Subtraktionsangiografie. Bei dieser Ausführungsform
der Erfindung ist eine kontinuierliche Relativbewegung zwi
schen Patient und Röntgenaufnahmeeinrichtung möglich.
Der mit dem Blut gleichmäßig fließende Kontrastmittel-Bolus
wird mit dem Röntgenbild synchron verfolgt, d. h. die Relativ
bewegung zwischen Patient und Röntgenröhre entspricht im we
sentlichen der Fließgeschwindigkeit des Bolus. Auf diese
Weise bleibt der Bolus im Röntgenbild "stehen", d. h. im Rönt
genbild erscheint der Bolus immer an der gleichen Stelle.
Dies ist in Fig. 5 illustriert. Dort sind im linken Teil der
Figur schematisch eine Vielzahl von Röntgenbilder B1, B2,
B3 . . . dargestellt und darüber ein Objekt "O", welches die
störenden Teile, z. B. des untersuchten Beines, symbolisiert.
Die Relativbewegung erfolgt in Richtung des Pfeiles "x".
Im rechten Bereich der Fig. 5 ist das Ergebnis der rechne
rischen Maskenerzeugung dargestellt.
Zunächst wird vor Injizierung des Kontrastmittels eine erste
Röntgenaufnahme im cranialen Bereich des Beines, z. B. über
der Hüfte oder dem Becken, angefertigt. Dies ist die Maske M1
(Fig. 5, Mitte, oben). Die Maske M1 (also das Röntgenbild im
Ausgangsbereich der Untersuchung ohne Kontrastmittel) wird im
Speicher der Bildverarbeitungseinrichtung abgespeichert und
anschließend in der noch zu beschreibenden Weise weiterverar
beitet.
Sodann wird Kontrastmittel injiziert, und zwar in so kurzer
Zeit und mit so geringer Menge, daß der Kontrastmittel-Bolus
KMB deutlich kleiner ist als die Abmessung des Röntgenbildes
in Bewegungsrichtung x.
Das Röntgenbild B1 zeigt somit sowohl den (in seiner geome
trischen Struktur letztlich interessierenden) Kontrastmit
tel-Bolus KMB und auch noch den vom Bild erfaßten Abschnitt
des störenden Objektes O. Wird das Röntgenbild B1 von der
Maske M1 subtrahiert, bleibt nur der interessierende Bolus
KMB übrig.
Sodann wandert der Bolus in Richtung des Pfeiles x. Ist er um
die Strecke Δx nach rechts gewandert, wird ein weiteres Rönt
genbild B2 angefertigt, wobei die Relativposition des Bolus
KMB im Bild B2 derjenigen von B1 entspricht, wie dargestellt
ist. Es ist nun eine Maske zu erzeugen, mit der das Röntgen
bild B2 so verarbeitet werden kann, daß die dem störenden Ob
jekt O entsprechenden Anteile eliminiert sind. Dies ist in
Fig. 5 in der Zeile rechts vom Bild B2 schematisch darge
stellt. Um eine dem Röntgenbild B2 zuzuordnende Maske M2 zu
erzeugen, wird die zuerst aufgenommene Maske M1 in Fortbe
wegungsrichtung x verschoben (sogenannter Pixelshift). Eine
solche Verschiebung ist rechnerisch kein Problem. Das in Fig.
5 mit M1 Δx bezeichnete Bild entspricht einer solchen Ver
schiebung der Ausgangsmaske M1. Wie dargestellt, bleibt dann
am rechten Rand der so erzeugten Maske ein Bereich offen,
d. h. hier fehlen die dem störenden Objekt O entsprechenden
Meßpunkte.
Diese fehlende Information zur Ergänzung und Vervollständi
gung der unvollständigen Maske M1+Δx wird mit Hilfe des
zuvor aufgenommenen Röntgenbildes B2 gewonnen. Der rechte
Bereich des Bildes B2 enthält nämlich genau die in der
zunächst noch unvollständigen Maske fehlenden Informationen
über das Objekt O. Somit wird vom Röntgenbild B2 ein rechter
Streifen mit der Breite Δx "abgeschnitten" und zum zunächst
noch unvollständigen Maskenbild M1Δ zuaddiert. Dies ist in
Fig. 5 (Mitte) schematisch dargestellt. Der Streifen Δx B2
vervollständigt das Maskenbild, so daß nach Addition eine
Maske M2 (Fig. 5, rechts) entsteht, die so mit dem Röntgen
bild B2 verarbeitbar ist, daß das störende Objekt vollständig
eliminiert ist.
Sodann wird entsprechend der Bewegung des Kontrastmittel-
Bolus KMB ein drittes Röntgenbild B3 aufgenommen und die
zugehörigen Maske M3 analog zu M2 erzeugt. Es wird also
zunächst die Maske M2 in Richtung x um Δx verschoben, so daß
sich der Maskenrest M2+Δx ergibt. Hierzu wird die fehlende
Information ΔxB3 aus dem Röntgenbild B3 gewonnen und zum
Maskenrest addiert, so daß sich insgesamt die vollständige
Maske M3 ergibt, die mit dem Bild B3 verarbeitbar ist.
Dies wird fortgesetzt, bis über das gesamte Bein lückenlos
Bolus-Bilder angefertigt sind.
Die Breite Δx des beschriebenen Streifens kann variabel
sein. So kann sie z. B. im sogenannten Durchleuchtungsmode nur
die Breite einer Fernsehzeile haben und im sogenannten Puls
mode mehrere cm breit sein. Die Synchronisation der Bildver
schiebung (Pixels) zur Erzeugung der Masken und die Bewegung
der Röntgenaufnahmeeinrichtung relativ zum Patienten müssen
synchronisiert sein, was durch eine optoelektrische Messung
der relativen Stellung von Röntgentisch und Röntgenröhre er
reichbar ist. Auf diese Weise läßt sich auch eine Regelung
der Geschwindigkeit der Relativbewegung zwischen Röntgenauf
nahmeeinrichtung und Patient erreichen, so daß eine Anpassung
der Geschwindigkeit an eine Änderung der Blutgeschwindigkeit
möglich ist. Die Länge des Bolus bedarf dabei keiner genauen
Einstellung.
Eine Synchronisation zwischen der Relativbewegung Patient/Kamera
einerseits und der Bolusbewegung mit dem Blut anderer
seits kann wie folgt erreicht werden: Damit der Bolus im we
sentlichen immer im Bereich der Bildmitte verbleibt, kann am
caudalen und/oder cranialen Bildrand ein Schwellenwert vorge
geben werden derart, daß bei nicht hinreichender Synchronisa
tion und einem Wandern des Bolus an die Stelle, für die der
Schwellenwert vorgegeben wurde, der gemessene Bildwert (ent
sprechend der Dichte des Kontrastmittels) den Schwellenwert
überschreitet, woraus eine Verlagerung des Bolus aus der an
gestrebten Mittellage abgeleitet und ein entsprechendes
Steuersignal an die Einrichtung zum relativen Bewegen von
Patient und Röntgenkamera gegeben wird. Statt des Schwellen
wertes kann auch am caudalen bzw. cranialen Ende des Bildes
ein Fenster vorgegeben werden derart, daß dann, wenn der
Bolus dieses Fenster erreicht, ein entsprechendes Steuersig
nal abgeleitet wird.
Die vorstehend beschriebenen Verfahren für die periphere
digitale Subtraktionsangiografie haben den Vorteil, daß die
Untersuchungszeit für eine Gefäßdarstellung, z. B. der Beine,
wesentlich verkürzt wird. Sie liegt im Vergleich zum Stand
der Technik bei etwa 20% der bisher erforderlichen Zeit
spanne.
Weiterhin kann der Kontrastmittelverbrauch wesentlich redu
ziert werden. Er liegt etwa bei 10% bis 20% der herkömm
licherweise erforderlichen Menge, was bei den erheblichen
Kosten des Kontrastmittels beträchtlich ist und was von
klinischem Vorteil ist, da Kontrastmittel toxisch sind.
Die erreichte Qualität der angiografischen Darstellung ent
spricht derjenigen der stationären DSA.
Claims (4)
1. Vorrichtung für die digitale Subtraktionsangiografie
unter Verwendung eines in die zu untersuchende Ader eines Pa
tienten injizierten Kontrastmittels, mit einer Röntgenbild
aufnahmeeinrichtung, einer Einrichtung zum relativen Bewegen
von Röntgenbildaufnahmeeinrichtung und Patient und mit einer
digitalen Bildverarbeitungseinrichtung, die eine rechnerische
Verarbeitung, insbesondere Subtraktion, von Bildern und Mas
ken durchführt,
dadurch gekennzeichnet, daß
- a) bei einer Abmessung des Rahmens eines mit der Röntgenbild aufnahmeeinrichtung erzeugten Bildes (B1, B2 . . .) derart, daß sich ein Kontrastmittel-Bolus (KMB) nicht vollständig von einem Rand des Bildes zum gegenüberliegenden Rand er streckt, die Vorrichtung so gesteuert wird, daß,
- b) in einer ersten Relativstellung von Röntgenbildaufnahme einrichtung und Patient vor Injektion des Kontrastmittels ein erstes Röntgenbild (B1) eines ersten Bereiches der Ader (A) gemacht wird, und daß dieses Bild als Maske in einem Speicher der Bildverarbeitungseinrichtung abgespei chert wird,
- c) anschließend nach Injektion des Kontrastmittels weiterhin in der genannten ersten Relativstellung mehrere weitere Bilder gemacht werden, bei denen der Bolus (KMB) des inji zierten Kontrastmittels quer über den Bildrahmen wandert,
- d) jede der mehreren Bilder von der Maske (B1) subtrahiert werden, um jeweils ein Bolusbild (Bb) mit unterschied lichen Positionen der Boli in der Ader zu gewinnen, und daß
- e) die so gewonnenen Bolusbilder (Bb) zu einem Gesamtbild der Ader zumindest des ersten Bereiches zusammengefügt werden.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerung so
erfolgt, daß für mehrere Relativstellungen von Röntgenbild
aufnahmeeinrichtung und Patient jeweils mehrere Bolusbilder
(Bb) gewonnen und zu einem Gesamtbild mehrerer Bereiche der
Ader zusammengefügt werden.
3. Vorrichtung für die digitale Subtraktionsangiografie
unter Verwendung eines in die zu untersuchende Ader eines
Patienten injizierten Kontrastmittels, mit einer Röntgenbild
aufnahmeeinrichtung, einer Einrichtung zum relativen Bewegen
von Röntgenbildaufnahmeeinrichtung und Patient und mit einer
digitalen Bildverarbeitungseinrichtung, die eine rechnerische
Verarbeitung, insbesondere Subtraktion, von Bildern und Mas
ken durchführt,
dadurch gekennzeichnet, daß
- a) bei einer Abmessung des Rahmens eines mit der Röntgenbild aufnahmeeinrichtung erzeugten Bildes (B1, B2 . . .) derart, daß sich ein Kontrastmittel-Bolus (KMB) nicht vollständig von einem Rand des Bildes zum gegenüberliegenden Rand er streckt, die Vorrichtung so gesteuert wird, daß,
- b) in einer ersten Relativstellung von Röntgenbildaufnahme einrichtung und Patient vor Injektion des Kontrastmittels ein erstes Röntgenbild (M1) eines ersten Bereiches der Ader gemacht wird und daß dieses Bild als Maske in einem Speicher der Bildverarbeitungseinrichtung abgespeichert wird,
- c) bei fortlaufender Relativbewegung zwischen Röntgenbildauf nahmeeinrichtung und Patient sukzessive eine Vielzahl von Röntgenbildern (B1, . . . B5 . . .) an verschiedenen Orten des Kontrastmittel-Bolus (KMB) synchron zu dessen Bewegung mit dem Blut durch die Ader gemacht werden,
- d) für jedes der Vielzahl von Röntgenbildern (B1 . . ., B5) je weils eine zugeordnete Maske (M1, M2 . . . M4) derart er zeugt wird, daß
- e) die gemäß Merkmal (b) erzeugte Maske als erste Maske (M1) dem ersten Bild (B1) zugeordnet wird,
- f) dem zweiten Bild (B2) und den folgenden Bildern (B3 . . .) zuzuordnende zweite und weitere Masken (M2 . . .) erzeugt werden durch jeweils eine Verschiebung der vorangegangenen Maske in der Bewegungsrichtung (x) und Ergänzung eines dann noch offenen Maskenbereichs durch einen Bildbereich (Δx B2, Δx B3 . . .) des jeweils zugeordneten Bildes (B1 . . .), der im wesentlichen noch kein Kontrastmittel ent hält,
- g) die einander zugeordneten Masken und Bilder voneinander subtrahiert werden zur Erzeugung von Bolus-Bildern (Bbi) und daß
- h) die Bolus-Bilder (Bbi) zusammengefügt werden.
4. Bildverarbeitungsverfahren für die digitale Subtrak
tionsangiografie unter Verwendung eines in die zu untersuchen
de Ader eines Patienten injizierten Kontrastmittels, einer
Röntgenbildaufnahmeeinrichtung, einer Einrichtung zum relati
ven Bewegen von Röntgenbildaufnehmeeinrichtung und Patient,
und mit einer digitalen Bildverarbeitungseinrichtung, die
eine rechnerische Verarbeitung, insbesondere Subtraktion, von
Röntgenbildern durchführt,
dadurch gekennzeichnet, daß bei einer Kon
trastmittelinjektion mit einem Kontrastmittel-Bolus, dessen
Längserstreckung wesentlich kürzer ist als die Längserstrec
kung eines Röntgenbildes, zu einem ersten Zeitpunkt ein Rönt
genbild aufgenommen wird, bei dem sich der Bolus in einer
ersten Stellung befindet, und daß anschließend zumindest eine
weitere Röntgenaufnahme gewonnen wird, bei der sich der Bolus
in einer von der ersten Stellung verschiedenen Stellung be
findet, daß die beiden vorstehend genannten Aufnahmen vonein
nander subtrahiert werden und daß beim Subtraktionsergebnis
nur Absolutwerte der erhaltenen Bildelementwerte für die
Angiografiedarstellung berücksichtigt werden.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914133018 DE4133018A1 (de) | 1991-10-04 | 1991-10-04 | Vorrichtung fuer die digitale subtraktionsangiografie |
PCT/EP1992/002289 WO1993007476A2 (de) | 1991-10-04 | 1992-10-05 | Vorrichtung für die digitale subtraktionsangiografie |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19914133018 DE4133018A1 (de) | 1991-10-04 | 1991-10-04 | Vorrichtung fuer die digitale subtraktionsangiografie |
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Publication Number | Publication Date |
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DE4133018A1 true DE4133018A1 (de) | 1993-04-08 |
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ID=6442099
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