DE4132432A1 - Messspitze zur messung der kleinskaligen struktur der elektrischen leitfaehigkeit in fluessigkeiten - Google Patents
Messspitze zur messung der kleinskaligen struktur der elektrischen leitfaehigkeit in fluessigkeitenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung in Form einer Meßspitze
Zur Messung der elektrischen Leitfähigkeit in wäßrigen
Flüssigkeiten, die eine Relativbewegung in Richtung der
Längsachse der Meßspitze aufweisen, wobei die Meßspitze einen
äußerst robusten Aufbau aufweist und eine Verschmutzung durch im
Wasser schwimmende Pflanzen und Tiere weitgehend vermieden wird.
Sie ist besonders geeignet zur Erfassung der kleinskaligen
Struktur der elektrischen Leitfähigkeit in marinen und
limnischen Gewässern.
Die Untersuchung kleinskaliger Strukturen des Dichtefeldes in
marinen und limnischen Gewässern erfordert die Messung der
elektrischen Leitfähigkeit bis hin zu Skalen im Zentimeter- und
Millimeterbereich. Die Registrierung der Leitfähigkeit erfolgt
dabei im allgemeinen längs eines Vertikalprofiles mit Hilfe
kabelgebundener oder frei sinkender Sonden, die mit einem
geeigneten Meßfühler ausgerüstet sind. Neben hoher
Empfindlichkeit und Meßwertauflösung müssen die Sensoren auch
weitgehend unempfindlich gegen Stöße und Erschütterungen sein,
die bei Feldarbeiten nicht zu vermeiden sind, sowie durch ihre
konstruktive Gestaltung einer Verschmutzung durch im Wasser
schwimmende Pflanzen und Tiere entgegenwirken.
Es sind verschiedene räumlich hochauflösende Meßspitzen zur
Erfassung der elektrischen Leitfähigkeit bekannt, wobei Ein- und
Mehrelektroden-Systeme zum Einsatz kommen. Meßspitzen mit nur
einer sehr feinen Elektrode werden in [1] und [2] beschrieben.
Derartige Meßspitzen weisen eine hohe räumliche Auflösung auf,
sind aber, bedingt durch die sehr feinen Elektroden sehr
empfindlich gegenüber mechanischen Beanspruchungen. Nachteilig
ist außerdem die mit diesen Meßspitzen erreichbare geringe
Absolutgenauigkeit, die durch die hohe Stromdichte auf der
Oberfläche der extrem kleinen Elektrode verursacht ist.
Weiterhin sind Elektrodensysteme mit frei in das Meßmedium
ragenden drahtförmigen Elektroden bekannt [3], [4]. Derartige
Meßspitzen sind empfindlich gegen mechanische Belastungen
(seitliche Verbiegung) und verschmutzen sehr leicht durch im
Wasser schwimmende Pflanzen und Tiere.
Mechanisch stabiler ist eine in [5] beschriebene 2-Elektroden-
Meßspitze, bei der ein Edelstahlrohr eine Elektrode und ein in
dem Rohr vergossener Kohlenstoffstab die zweite Elektrode
bildet. Nachteilig ist bei dieser Lösung die begrenzte räumliche
Auflösung, die durch die nicht beliebig verkleinerbare
Oberfläche des Rohres bedingt ist.
Hohe räumliche Auflösungen werden auch mit Meßspitzen erreicht,
bei denen die Feldlinien eines Mehrelektrodensystems in einem
kleinen Loch gebündelt werden, durch das das Wasser gesaugt wird
[6]. Derartige Meßspitzen erfordern einen hohen Aufwand bei
ihrer Fertigung, sind mechanisch anfällig und können leicht
durch im Wasser schwimmende Pflanzen und Tiere verstopft werden
(Zusetzen des Loches).
Sehr hohe räumliche Auflösungen weisen Miniatur-
Elektrodensysteme auf, die auf ein dünnes Substrat aufgedampft
sind [7], [8]. Nachteilig bei diesen Meßspitzen ist ihre
besonders hohe Empfindlichkeit gegenüber mechanischen
Beanspruchungen. Sowohl die dünnen Trägersubstrate als auch die
aufgedampften Elektrodenfilme können beim Auftreffen auf im
Wasser schwimmende Pflanzen und Tiere leicht beschädigt werden.
Dieser Charakterisierung liegt folgende Literatur zugrunde:
[1] GIBSON, C. H. und SCHWARZ, W. H.: Detection of conductivity
fluctuations in a turbulent flow field. - Journnal of Fluid
Mechanics, Vol. 16 (1963), 357-364.
[2] PRANDKE, H.: Vorrichtung zur kohärenten Messung kleinskaliger Schichtungsstrukturen der Temperatur und der elektrischen Leitfähigkeit im Meer. - Patentschrift DD 2 91 838 A5, 11.7.1991.
[3] PRANDKE, H., ROEDER, W. und KRÜGER, S.: Aufbau und Funktion einer frei fallenden Sonde zur Untersuchung der Mikrostruktur der thermohaltigen Schichtung im Meer. - Acta Hydrophysica, 29 (1985) H2/3, 165-210.
[4]) SEA - BIRD ELECTRONICS, INC.: Microstructure Conductivity Sensor SBE 7. - SEA - BIRD ELECTRONICS, INC., Bellevue, WA 98005 USA.
[5] WOODS, J. D.: On designing a probe to measure oceanic microstructure. - Underwater Science and Technology Journal, Vol. 1 No. 1 (1969), 6-12.
[6] GREGG, M. C. und COX, C. S.: Measurements of the oceanic microstructure of temperature and electric conductivity. - Deep- Sea Research, Vol. 18 (1971), 925-934.
[7] WASHBURN, L. und GIBSON, C. H.: Measurements of oceanic temperature microstrukture using a small conductivity sensor. - Journal of Geophysical Research, Vol. 87, No. C6 (1982), 4230- 4240.
[8] WASHBURN, L. und DEATON, T. K.: A simple system for mappping conductivity microstructure. - Journal of Atmospheric and Oceanic Technology, Vol. 3 No. 3 (1986), 345-355.
[2] PRANDKE, H.: Vorrichtung zur kohärenten Messung kleinskaliger Schichtungsstrukturen der Temperatur und der elektrischen Leitfähigkeit im Meer. - Patentschrift DD 2 91 838 A5, 11.7.1991.
[3] PRANDKE, H., ROEDER, W. und KRÜGER, S.: Aufbau und Funktion einer frei fallenden Sonde zur Untersuchung der Mikrostruktur der thermohaltigen Schichtung im Meer. - Acta Hydrophysica, 29 (1985) H2/3, 165-210.
[4]) SEA - BIRD ELECTRONICS, INC.: Microstructure Conductivity Sensor SBE 7. - SEA - BIRD ELECTRONICS, INC., Bellevue, WA 98005 USA.
[5] WOODS, J. D.: On designing a probe to measure oceanic microstructure. - Underwater Science and Technology Journal, Vol. 1 No. 1 (1969), 6-12.
[6] GREGG, M. C. und COX, C. S.: Measurements of the oceanic microstructure of temperature and electric conductivity. - Deep- Sea Research, Vol. 18 (1971), 925-934.
[7] WASHBURN, L. und GIBSON, C. H.: Measurements of oceanic temperature microstrukture using a small conductivity sensor. - Journal of Geophysical Research, Vol. 87, No. C6 (1982), 4230- 4240.
[8] WASHBURN, L. und DEATON, T. K.: A simple system for mappping conductivity microstructure. - Journal of Atmospheric and Oceanic Technology, Vol. 3 No. 3 (1986), 345-355.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur
Messung der kleinskaligen Struktur der elektrischen
Leitfähigkeit in marinen und limnischen Gewässern in Form einer
Meßspitze, vorzugsweise als Bestandteil frei sinkender oder
kabelgebunden vertikal profilierender oder in der Strömung
ortsfest installierter Meßsonden zu schaffen, die die Messung
bis in den Bereich Millimeter bei hoher Empfindlichkeit und
Störsicherheit gestattet. Durch einen robusten Aufbau soll die
Meßspitze für Feldmessungen auch unter rauhen Bedingungen
geeignet sein. Insbesondere muß die Meßspitze gegenüber
mechanischen Belastungen unempfindlich sein, die beim Auftreffen
der Sonde auf ein Hindernis (z. B. Pflanzen und Tiere im Wasser,
Grund des Gewässers) oder generell bei der Handhabung von
außenbords eingesetzten Meßgeräten auf Schiffen und Booten
auftreten können. Weiterhin soll durch eine geeignete Formgebung
der Meßspitze eine Verunreinigung derselben durch im Wasser
schwimmende Pflanzen und Tiere weitgehend vermieden werden. Die
Fertigung des Sensors soll mit einfachen Mitteln kostengünstig
möglich sein.
Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Meßspitze aus einem in
einem Schutzrohr eingebrachten Elektrodensystem gebildet wird,
wobei die freien Stirnflächen der im Schutzrohr in
Isoliermaterial eingebetteten elektrisch leitenden drahtförmigen
Elektroden ein zur Leitfähigkeitsmessung geeignetes
Elektrodensystem bilden. Zur Sicherung einer hinreichenden
Meßgenauigkeit wird vorzugsweise ein 4-Elektroden-System
verwendet. Die Stirnflächen von Schutzrohr, Elektroden und
Isoliermaterial bilden eine ebene und glatte Fläche. Diese von
der Flüssigkeit angeströmte Stirnfläche bildet mit der in
Strömungsrichtung weisenden Längsachse der Meßspitze einen
spitzen Winkel von vorzugsweise 40 bis 50 Grad oder ist
keilförmig ausgebildet, wobei die beiden Flanken einen Winkel
von vorzugsweise 60 bis 90 Grad einschließen und die
Stirnflächen der Elektroden vorzugsweise in einer Reihe mittig
in der Schneide angeordnet sind. Durch die ebene und glatte
Oberfläche und die Schrägstellung der Stirnfläche der Meßspitze
zur Strömungsrichtung wird ein schneller Wasseraustausch im
Bereich der Elektrodenflächen gewährleistet und eine Ablagerung
von Verschmutzungen in diesem Bereich weitgehend vermieden.
Die Erfindung ist anwendbar zur Messung der kleinskaligen
Struktur der elektrischen Leitfähigkeit in marinen und
limnischen Gewässern, vorzugsweise als Bestandteil frei
sinkender oder kabelgebunden vertikal profilierender oder in der
Strömung ortsfest installierter Meßsonden. Anwendungsgebiete
sind die Erforschung der Mikrostruktur der Dichteschichtung und
kleinskaliger dynamischer Prozesse sowie Messungen zur
Überwachung ökologisch relevanter kleinskaliger Schichtungs- und
Vermischungsvorgänge in Gewässern. Bedingt durch ihren robusten,
störsicheren Aufbau ergeben sich gegenüber den bekannten
räumlich hochauflösenden Meßspitzen zur Messung der elektrischen
Leitfähigkeit breitere Einsatzmöglichkeiten, insbesondere für
routinemäßige Feldarbeiten. Die Meßspitze ist darüber hinaus
einsetzbar zur Messung der elektrischen Leitfähigkeit in
technischen Systemen wie Rohrleitungen, Kanälen, Tanks und
anderen Behältern. Die Herstellung der Meßspitze ist mit
einfachen Mitteln kostengünstig möglich.
Eine konstruktive Ausführung der Meßspitze als Bestandteil einer
vertikal profilierenden frei sinkenden Sonde für marine und
limnische Gewässer stellt die Zeichnung dar. Die Meßspitze
befindet sich an dem in Sondierungsrichtung weisenden Ende der
Sonde und wird von einem Sensorschaft gehaltert. Die Meßspitze
besteht aus dem metallischen Schutzrohr (1), in dem 4
drahtförmige Elektroden (2) in einem Isoliermaterial (3)
eingebettet sind. Die freien Stirnflächen der Elektroden bilden
das 4 - Elektroden - System zur Messung der elektrischen
Leitfähigkeit. Die Stirnflächen von Schutzrohr, Elektroden und
Isoliermaterial bilden eine ebene und glatte Fläche. Diese von
der Flüssigkeit angeströmte Stirnfläche bildet mit der in
Strömungsrichtung weisenden Längsachse der Meßspitze einen
spitzen Winkel von etwa 45 Grad. Durch die ebene und glatte
Oberfläche und die Schrägstellung der Stirnfläche der Meßspitze
zur Strömungsrichtung wird ein schneller Wasseraustausch im
Bereich der Elektrodenflächen gewährleistet und eine Ablagerung
von Verschmutzungen in diesem Bereich weitgehend vermieden.
Claims (3)
1. Meßspitze zur Messung der elektrischen Leitfähigkeit in
strömenden Flüssigkeiten dadurch gekennzeichnet, daß die freien
Stirnflächen von in einem Schutzrohr in Isoliermaterial
eingebetteten elektrisch leitenden drahtförmigen Elektroden ein
zur Leitfähigkeitsmessung geeignetes Elektrodensystem bilden,
wobei die Stirnflächen von Schutzrohr, Elektroden und
Isoliermaterial eine ebene und glatte Fläche bilden.
2. Meßspitze gemäß Punkt 1, dadurch gekennzeichnet, daß die von
der Flüssigkeit angeströmte Stirnfläche mit der in
Strömungsrichtung weisenden Längsachse der Meßspitze einen
spitzen Winkel von vorzugsweise 40 bis 50 Grad bildet.
3. Meßspitze gemäß Punkt 1, dadurch gekennzeichnet, daß die von
der Flüssigkeit angeströmte Stirnfläche der Meßspitze keilförmig
ausgebildet ist, wobei die beiden Flanken einen Winkel von
vorzugsweise 60 bis 90 Grad einschließen und die Stirnflächen
der Elektroden vorzugsweise in einer Reihe mittig in der
Schneide angeordnet sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914132432 DE4132432A1 (de) | 1991-09-28 | 1991-09-28 | Messspitze zur messung der kleinskaligen struktur der elektrischen leitfaehigkeit in fluessigkeiten |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914132432 DE4132432A1 (de) | 1991-09-28 | 1991-09-28 | Messspitze zur messung der kleinskaligen struktur der elektrischen leitfaehigkeit in fluessigkeiten |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4132432A1 true DE4132432A1 (de) | 1993-04-01 |
Family
ID=6441752
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19914132432 Withdrawn DE4132432A1 (de) | 1991-09-28 | 1991-09-28 | Messspitze zur messung der kleinskaligen struktur der elektrischen leitfaehigkeit in fluessigkeiten |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4132432A1 (de) |
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2006131261A1 (de) * | 2005-06-07 | 2006-12-14 | Gestra Ag | Leitfähigkeitsmesszelle, leitfähigkeitsmessvorrichtung sowie verfahren zur leitfähigkeitsmessung |
DE102008054659A1 (de) * | 2008-12-15 | 2010-06-17 | Endress + Hauser Conducta Gesellschaft für Mess- und Regeltechnik mbH + Co. KG | Konduktiver Leitfähigkeitssensor |
EP2506000A1 (de) * | 2011-03-31 | 2012-10-03 | Horiba, Ltd. | Elektrodenanordnung |
DE102013110042A1 (de) * | 2013-09-12 | 2015-03-12 | Endress + Hauser Conducta Gesellschaft für Mess- und Regeltechnik mbH + Co. KG | Elektrochemischer Sensor |
DE102015109705A1 (de) * | 2015-06-17 | 2016-12-22 | Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. | ,Untersuchungsverfahren für Bauteile aus einem Faserverbundwerkstoff und Messanordnung an einem Bauteil aus einem Faserverbundwerkstoff |
-
1991
- 1991-09-28 DE DE19914132432 patent/DE4132432A1/de not_active Withdrawn
Cited By (7)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2006131261A1 (de) * | 2005-06-07 | 2006-12-14 | Gestra Ag | Leitfähigkeitsmesszelle, leitfähigkeitsmessvorrichtung sowie verfahren zur leitfähigkeitsmessung |
DE102008054659A1 (de) * | 2008-12-15 | 2010-06-17 | Endress + Hauser Conducta Gesellschaft für Mess- und Regeltechnik mbH + Co. KG | Konduktiver Leitfähigkeitssensor |
US9000784B2 (en) | 2008-12-15 | 2015-04-07 | Endress + Hauser Conducta Gesellschaft für Mess- und Regeltechnik mbH + Co. KG. | Conductive conductivity sensor |
EP2506000A1 (de) * | 2011-03-31 | 2012-10-03 | Horiba, Ltd. | Elektrodenanordnung |
US8877026B2 (en) | 2011-03-31 | 2014-11-04 | Horiba, Ltd. | Electrode assembly |
DE102013110042A1 (de) * | 2013-09-12 | 2015-03-12 | Endress + Hauser Conducta Gesellschaft für Mess- und Regeltechnik mbH + Co. KG | Elektrochemischer Sensor |
DE102015109705A1 (de) * | 2015-06-17 | 2016-12-22 | Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. | ,Untersuchungsverfahren für Bauteile aus einem Faserverbundwerkstoff und Messanordnung an einem Bauteil aus einem Faserverbundwerkstoff |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8122 | Nonbinding interest in granting licenses declared | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: PRANDKE, HARTMUT, DR.SC.NAT., 17213 ADAMSHOFFNUNG, |
|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |