DE4129199A1 - Sensor zur kleinskaligen stroemungsmessung in gewaessern - Google Patents
Sensor zur kleinskaligen stroemungsmessung in gewaessernInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Messung der
Strömung, vorzugsweise in natürlichen Gewässern. Sie ist
besonders geeignet zur Erfassung hochfrequenter Komponenten des
Strömungsfeldes.
Die Untersuchung kleinskaliger Schichtungsstrukturen und
Vermischungsvorgänge in marinen und limnischen Gewässern,
insbesondere kleinskaliger Turbulenz, erfordert die Messung der
Stromscherung bis hin zu Skalen im Zentimeter- und
Millimeterbereich. Die Registrierung der Stromscherung erfolgt
dabei im allgemeinen längst eines Vertikalprofiles mit Hilfe
kabelgebundener oder frei sinkender Sonden, die mit einem
geeigneten Meßfühler ausgerüstet sind. Neben hoher
Empfindlichkeit und Meßwertauflösung müssen die Sensoren auch
weitgehend unempfindlich gegen Stöße und Erschütterungen sein,
die bei Feldarbeiten nicht zu vermeiden sind.
International hat sich als Meßfühler der sogenannte "airfoil"
-Typ durchgesetzt, der besonders gute strömungsdynamische und
meßtechnische Eigenschaften aufweist /1/. Derartige Meßfühler
tragen an dem in Sondierungsrichtung weisenden Ende eines
Schaftes ein piezokeramisches Element, das seitliche
Biegebeanspruchungen als Folge von Stromscherungen im
umgebenden Medium aufnimmt. Das piezokeramische Element ist von
einer elastischen Ummantelung gekapselt, die eine
rotationsparabolische oder ähnlich strömungsdynamisch günstige
Form aufweist. Die typische Länge der aus piezokeramischem
Element und Ummantelung bestehenden sensiblen Meßspitze beträgt
1 Zentimeter.
Sensoren dieses Typs weisen verschiedene Mängel auf:
1. Schnelle Änderungen der Umgebungstemperatur und des Druckes führen zu mechanischen Verspannungen in der Ummantelung, die eine Beeinträchtigung der Meßwerte hervorrufen.
2. Die Sensoren sind äußerst empfindlich gegen seitliche und axiale Stöße, wie sie z. B. beim Auftreffen der Meßsonde auf ein Hindernis (z. B. Pflanzen und Tiere im Wasser, Grund des Gewässers) oder generell bei der Handhabung von außenbords eingesetzten Meßgeräten auf Schiffen und Booten auftreten können. Derartige Erschütterungen haben meist eine Zerstörung des piezokeramischen Elementes zur Folge.
1. Schnelle Änderungen der Umgebungstemperatur und des Druckes führen zu mechanischen Verspannungen in der Ummantelung, die eine Beeinträchtigung der Meßwerte hervorrufen.
2. Die Sensoren sind äußerst empfindlich gegen seitliche und axiale Stöße, wie sie z. B. beim Auftreffen der Meßsonde auf ein Hindernis (z. B. Pflanzen und Tiere im Wasser, Grund des Gewässers) oder generell bei der Handhabung von außenbords eingesetzten Meßgeräten auf Schiffen und Booten auftreten können. Derartige Erschütterungen haben meist eine Zerstörung des piezokeramischen Elementes zur Folge.
Zum Erreichen einer höheren räumlichen Auflösung ist eine
weitere Miniaturisierung dieser Sensoren prinzipiell möglich.
Dies würde aber zu einer größeren Empfindlichkeit gegenüber
Stößen und anderen Erschütterungen führen und somit die Eignung
der Sensoren für den Feldeinsatz verringern.
Weiterhin sind Sensoren bekannt, die auf dem gleichen Meßprinzip
basieren, aber eine andere konstruktive Gestaltung der Meßspitze
aufweisen /2/, /3/, /4/. Bei diesen Lösungen wird die
Temperatur- und Druckabhängigkeit der Meßwerte weitgehend
vermieden. Gleichzeitig zeichnen sich diese Sensoren durch
erhöhte Widerstandsfähigkeit gegen Stöße und andere
Erschütterungen aus. Gegenüber der in /1/ beschriebenen Lösung
wird aber keine Verbesserung der Empfindlichkeit und der
Meßwertauflösung erreicht.
Dieser Charakterisierung liegt folgende Literatur zugrunde:
/1/ OSBORN, T. R., CRAWFORD, W. R.: Turbulent Velocity Measurements with an Airfoil Probe. - NATO Advanced Study Institute on Instruments and Methods in Air/See Interaction. April 1978.
/2/ PRANDKE, H.: Sensor zur Messung des Gradienten der Strömungsgeschwindigkeit in marinen und limnischen Gewässern. DDR - Patentanmeldung WP G 01 P/33 96 637 vom 11.4.1990.
/3/ PRANDKE, H.: Sensor zur Messung des Gradienten der Strömungsgeschwindigkeit in marinen und limnischen Gewässern. DDR - Patentanmeldung WP G 01 P/33 96 620 vom 11.4.1990.
/4/ PRANDKE, H.: Sensor zur Messung des Gradienten der Strömungsgeschwindigkeit in marinen und limnischen Gewässern. DDR - Patentanmeldung WP G 01 P/33 96 612 vom 11.4.1990.
/1/ OSBORN, T. R., CRAWFORD, W. R.: Turbulent Velocity Measurements with an Airfoil Probe. - NATO Advanced Study Institute on Instruments and Methods in Air/See Interaction. April 1978.
/2/ PRANDKE, H.: Sensor zur Messung des Gradienten der Strömungsgeschwindigkeit in marinen und limnischen Gewässern. DDR - Patentanmeldung WP G 01 P/33 96 637 vom 11.4.1990.
/3/ PRANDKE, H.: Sensor zur Messung des Gradienten der Strömungsgeschwindigkeit in marinen und limnischen Gewässern. DDR - Patentanmeldung WP G 01 P/33 96 620 vom 11.4.1990.
/4/ PRANDKE, H.: Sensor zur Messung des Gradienten der Strömungsgeschwindigkeit in marinen und limnischen Gewässern. DDR - Patentanmeldung WP G 01 P/33 96 612 vom 11.4.1990.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur
Messung der kleinskaligen Struktur oder des Gradienten der
Strömungsgeschwindigkeit in marinen und limnischen Gewässern in
Form eines Sensors, vorzugsweise als Bestandteil frei sinkender
oder kabelgebunden vertikal profilierender oder in der Strömung
ortsfest installierter Meßsonden zu schaffen, der die Messung
bis in dem Bereich Millimeter bei hoher Empfindlichkeit und
Störsicherheit gestattet. Durch einen robusten Aufbau soll der
Sensor für Feldmessungen auch unter rauhen Bedingungen geeignet
sein. Die Fertigung des Sensors soll mit einfachen Mitteln
kostengünstig möglich sein.
Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die von einem Formelement
aufgenommenen, in Folge kleinskaliger Änderungen von Betrag und
Richtung der Strömung seitlich zur Sondierungsrichtung wirkenden
Kräfte über ein Koppelstück auf ein biegesensibles Element
übertragen werden. Das Formelement ragt nur mit seiner
strömungsdynamisch günstig geformten oder mit einem zusätzlichen
Formstück versehenen Spitze aus einer sich in
Sondierungsrichtung verjüngenden festen Schutzkappe heraus. Die
räumliche Auflösung des Sensors wird durch die Länge des aus der
Schutzkappe ragenden Endes des Formelementes bestimmt und läßt
sich sehr klein halten. Wegen der Hebelwirkung des vorzugsweise
stab- oder streifenförmig gestalteten Formelementes wird
trotzdem eine hohe Empfindlichkeit des Sensors erreicht. Das
Innere der Schutzkappe ist mit dem umgebenden Medium gefüllt,
womit resonante Eigenschwingungen des Verbundes
Formelement/biegesensibles Element verhindert werden. Durch
entsprechende Gestaltung der Schutzkappe werden starke, über das
normale Maß hinausgehende seitliche Auslenkungen des
Formelementes verhindert. Das Koppelstück zwischen dem
Formelement und dem biegesensiblen Element nimmt starke Stöße
und Erschütterungen des Formelementes, die z. B. beim Auftreffen
des Sensors auf ein festes Hindernis auftreten, auf und
verhindert damit einen Beschädigung oder Zerstörung des
biegesensiblen Elementes.
Die Erfindung ist anwendbar zur Messung der kleinskaligen
Struktur oder des Gradienten der Strömungsgeschwindigkeit in
marinen und limnischen Gewässern, vorzugsweise als Bestandteil
frei sinkender oder kabelgebunden vertikal profilierender oder
in der Strömung ortsfest installierter Meßsonden.
Anwendungsgebiete sind die Erforschung dynamischer Prozesse
sowie Messungen zur Überwachung ökologisch relevanter
kleinskaliger Vermischungsvorgänge, insbesondere
Turbulenzvorgänge in Gewässern. Bedingt durch seinen robusten,
störsicheren Aufbau ergeben sich gegenüber den bekannten
hochauflösenden Strömungssensoren breitere Einsatzmöglichkeiten,
insbesondere für routinemäßige Feldarbeiten. Der Sensor ist
darüber hinaus einsetzbar zur Messung der Strömung in
technischen Systemen wie Rohrleitungen, Kanäle, Tanks und
anderen Behältern.
Eine konstruktive Ausführung des Sensors als Bestandteil einer
vertikal profilierenden frei sinkenden Sonde für marine und
limnische Gewässer stellt die Zeichnung dar. In den metallischen
Schaft (1) des Sensors ist ein Ende des als biegesensibles
Element verwendeten piezoelektrischen Biegeschwingers (2)
mittels Kunstharz (3) eingegossen. Der Biegeschwinger ist mit
einer dünnen Isolierschicht gegen das umgebende Wasser
elektrisch isoliert. Über ein Koppelstück (4) aus elastischem
Material ist das stabförmige Formelement (5) mit dem
Biegeschwinger fest verbunden. Einsetzbar ist auch ein
Koppelstück, bei dem das Formelement durch Federkraft in seiner
normalen Lage gehalten wird, beim Auftreffen auf ein Hindernis
aber gegen die Federkraft in das Koppelstück geschoben wird. Bei
dieser konstruktiven Lösung des Koppelstückes müssen alle
auftretenden seitliche Auslenkungen des Formelements vom
biegesensiblen Element oder, im Fall starker seitlicher
Auslenkungen, durch die Elastizität des Formelementes selbst
aufgenommen werden.
Das strömungsdynamisch günstig geformte Ende (6) des
Formelementes ragt entsprechend der gewünschten räumlichen
Auflösung des Sensors aus der festen Schutzkappe (7). Die
Schutzkappe verjüngt sich in Sondierungsrichtung und sichert
somit eine weitgehend ungestörte Umströmung des Endes des
Formelementes. Der Spalt (8) zwischen Formelement und
Schutzkappe begrenzt die maximale Amplitude der seitlichen
Auslenkung des Formelementes. Durch diesen Spalt sowie durch die
im oberen Teil der Schutzkappe befindlichen seitlichen Öffnungen
(9) dringt das umgebende Medium in das Innere der Schutzkappe
und verhindert störende resonante Schwingungen des
Formelementes.
Claims (6)
1. Sensor zur Messung der Strömungsgeschwindigkeit in marinen
und limnischen Gewässern, dadurch gekennzeichnet, daß die
Erfassung der seitlich auf die Meßspitze wirkende Kraft als
Folge der seitlichen Anströmung von einem aus einer Schutzkappe
ragendem Formelement aufgenommen und auf ein biegesensibles
Element übertragen wird, wobei die Länge des aus der sich zur
Meßspitze hin verjüngenden festen Schutzkappe ragenden Endes des
Formelementes die räumliche Auflösung des Sensors bestimmt und
das Formelement an seinem aus der Schutzkappe ragenden Ende zur
Erhöhung der Empfindlichkeit eine geeignete Form aufweist oder
ein zusätzliches Formstück trägt.
2. Sensor gemäß Punkt 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
dem Formelement und der Schutzkappe ein freier Spalt vorhanden
ist, der nur eine eingeschränkte, für die Messung hinreichend
große seitliche Bewegung des Formelementes zuläßt, eine
übermäßige seitliche Auslenkung, die zu einer Beschädigung oder
Zerstörung des biegesensiblen Elementes führen kann, jedoch
unmöglich macht.
3. Sensor gemäß Punkt 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur
Dämpfung resonanter Eigenschwingungen des Verbundes Formelement/
biegsensibles Element der freie Raum zwischen dem Verbund
Formelement/biegesensibles Element und der Schutzkappe mit
Wasser gefüllt ist, das durch den Spalt zwischen dem Formelement
und der Schutzkappe sowie durch kleine seitliche Öffnungen in
der Schutzkappe in deren Innenraum dringen kann.
4. Sensor gemäß Punkt 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Ankopplung des Formelementes an das biegesensible Element über
ein Koppelstück erfolgt, das Kräfte, die über die beim
Meßvorgang üblichen normalen Belastungen hinausgehen und zu
einer Beschädigung oder Zerstörung des biegesensiblen Elementes
führen können, aufnimmt, wobei das Formelement bei starken
axialen Belastungen vollständig in die Schutzkappe geschoben
werden kann.
5. Sensor gemäß Punkt 4, dadurch gekennzeichnet, daß das
Koppelstück zwischen Formelement und biegesensiblem Element aus
einem Formstück aus dauerelastischem Material besteht, dessen
Abmessungen und elastischen Eigenschaften eine gute Übertragung
der im normalen Meßbetrieb auf das Formelement wirkenden
seitlichen Kräfte auf das biegesensible Element bewirken, bei
starken seitlichen und axialen Belastungen aber ein Nachgeben
des Koppelstückes sichern, das eine Beschädigung oder Zerstörung
des biegesensiblen Elementes vermeidet.
6. Sensor gemäß Punkt 4, dadurch gekennzeichnet, daß das
Formelement durch entsprechende Gestaltung und Elastizität
starke seitliche Belastungen aufnimmt und das Koppelstück
axiale Belastungen dadurch aufnimmt, das sich das Formstück
in axialer Richtung in das Koppelstück schieben läßt, wobei
bei normalem Meßbetrieb das Formstück durch Federdruck in der
Ausgangslage gehalten wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914129199 DE4129199A1 (de) | 1991-09-03 | 1991-09-03 | Sensor zur kleinskaligen stroemungsmessung in gewaessern |
Applications Claiming Priority (1)
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4129199A1 true DE4129199A1 (de) | 1993-03-04 |
Family
ID=6439717
Family Applications (1)
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DE19914129199 Withdrawn DE4129199A1 (de) | 1991-09-03 | 1991-09-03 | Sensor zur kleinskaligen stroemungsmessung in gewaessern |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4129199A1 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19704499A1 (de) * | 1997-02-06 | 1998-08-13 | Rossendorf Forschzent | Einrichtung zur Messung lokaler Strömungsgeschwindigkeiten in Gasen und Flüssigkeiten |
DE10027591A1 (de) * | 2000-06-02 | 2001-12-13 | Rheinmetall Landsysteme Gmbh | Vorrichtung zum Transport von Munition auf einem Fahrzeug |
WO2003031989A1 (en) * | 2001-10-10 | 2003-04-17 | Francesco Ramaioli | Single sensor to measure the wind speed and the wind direction without parts in movement |
WO2024068083A1 (de) * | 2022-09-27 | 2024-04-04 | Atlas Elektronik Gmbh | Plattform zur detektion von verwirbelungen durch das kielwasser von unterwasserfahrzeugen |
-
1991
- 1991-09-03 DE DE19914129199 patent/DE4129199A1/de not_active Withdrawn
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19704499A1 (de) * | 1997-02-06 | 1998-08-13 | Rossendorf Forschzent | Einrichtung zur Messung lokaler Strömungsgeschwindigkeiten in Gasen und Flüssigkeiten |
DE19704499C2 (de) * | 1997-02-06 | 2000-10-05 | Rossendorf Forschzent | Einrichtung zur Messung lokaler Strömungsgeschwindigkeiten in Gasen und Flüssigkeiten |
DE10027591A1 (de) * | 2000-06-02 | 2001-12-13 | Rheinmetall Landsysteme Gmbh | Vorrichtung zum Transport von Munition auf einem Fahrzeug |
WO2003031989A1 (en) * | 2001-10-10 | 2003-04-17 | Francesco Ramaioli | Single sensor to measure the wind speed and the wind direction without parts in movement |
WO2024068083A1 (de) * | 2022-09-27 | 2024-04-04 | Atlas Elektronik Gmbh | Plattform zur detektion von verwirbelungen durch das kielwasser von unterwasserfahrzeugen |
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