DE4131778C2 - Verfahren und Vorrichtung zur Kantenerkennung für ein Bildverarbeitungssystem - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Kantenerkennung für ein BildverarbeitungssystemInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Kantenerkennung für ein Bildverarbeitungssystem.
In einem bildsignalverarbeitenden System, das eines der wichtig
sten Anwendungsgebiete der vorliegenden Erfindung ist, ist eine
Vorverarbeitung empfehlenswert, da diese die Exaktheit bei der
Erkennung von Bewegungsvektoren durch Beseitigung unerwünschter
Faktoren im Bild, wie Rauschen, verbessern kann. Vorverarbeitung
kann auch den Rechenaufwand durch Zuordnung eines Bildes mit
voller Auflösung, das normalerweise durch 8 Bit pro Bildpunkt
dargestellt wird, zu einem anderen Bildtyp, der durch weniger als
8 Bit pro Bildpunkt dargestellt wird, vermindern.
Verschiedene Arten der Vorverarbeitung sind für den obengenann
ten Zweck vorgeschlagen worden. Beispielsweise wird von Uomori et
al. in dem Artikel "Automatic Image Stabilizing System by Full-
Digital Signal Processing", veröffentlicht im August 1990 in IEEE
Transactions on Consumer Electronics, Vol. 36, Nr. 3 (Seiten
510-519), ein "Band Extract Representative Point" (BERP)-Verfah
ren benutzt, das als eine Art Bandpaß-Filterverfahren betrachtet
werden kann. Obwohl das BERP-Verfahren sowohl die extrem hohen
Ortsfrequenz-Komponenten, wie Rauschen, als auch die Niederfre
quenz-Komponenten, wie der flache Bereich in der Intensität,
wirksam herauszufiltern vermag, benötigt es noch mehr als zwei
Bit pro Bildpunkt, um das BERP-Bild darzustellen. Die erkannte
Kanteninformation kann jedoch im Prinzip mit einem Bit pro Bild
punkt dargestellt werden, wobei dann das Kantenerkennungsver
fahren die Hardware vereinfacht. Es gibt verschiedene Methoden
zur Kantenerkennung, wie: (i) Verwendung örtlicher Bildgradien
ten, (ii) Verwendung des Laplace-Operators, (iii) Verwendung von
Unterschieden in Mittelwerten, (iv) Angleichen oder Anpassen an
ein vorgegebenes Muster und (v) Erkennung der Nullpunkte im Bild,
gefiltert durch den Laplace-Operator der Gaußfunktion (LOG). Die
zwei Hauptnachteile der unter (i) bis (iv) aufgezählten Kantende
tektoren sind, daß sie nur mit gewissen Bildern gut funktionie
ren, daß aber die Durchführung der Kantenerkennung auffallend
verschlechtert wird, wenn Rauschen vorhanden ist, da sie die
Hochfrequenzkomponenten im Bildsignal detektieren. Auf der ande
ren Seite wird bei der Methode (v) das Rauschen reduziert, es
besteht jedoch der potentielle Nachteil eines beachtlichen An
stiegs des Rechenaufwands für die Unterdrückung eines hohen
Rauschanteils. Das heißt, die Methode (v) benötigt zur vollstän
digen Erkennung einer Kante eine stärkere Tiefpaß-Filterung, da
sich Rauschen und Kanteninformation in verschiedenen Hochfre
quenzbereichen befinden. Desbalb muß das Fenster zur Kantenerken
nung noch breiter gewählt werden.
Aus U. Köhler, Kompaktes System zur Kantenerkennung, Elektronik
15/21.7.89, Seiten 44 bis 47 ist ein echtzeitfähiges Kantenerkennungssystem
bekannt, bei dem vier Kantenmuster für verschiedene
Kantenrichtungen jeweils in Form eines 3×3 Bildpunktfeldes
vorgegeben werden, mit denen ein auszuwertendes Bildpunktmuster
gefaltet wird. Aus den vier Faltungsergebnissen wird der größte
Wert durch Vergleich ermittelt, wobei die Kantenrichtung des zu
diesem größten Wert gehörigen Kantenmusters dem Bildpunktmuster
zugeordnet wird. Dabei werden die Helligkeiten der neun Bildpunkte
der Muster durch Zahlenwerte zwischen -2 und +2 repräsentiert,
wobei für die diagonalen Kantenmuster die fünf ganzzahligen Werte
zwischen -2 und +2 und für die anderen vorgegebenen Kantenmuster
die drei Werte -1,5, 0 und 1,5 vorgesehen sind. Zur Durchführung
dieses Verfahrens ist eine Schaltung mit einem Zeilenverzögerungsspeicher
zur Fenstererzeugung, vier Umwandlungseinheiten in
Form von FIR-Filtern zur Faltungsberechnung, einem Vergleicher
und einem Schwellwertgenerator vorgesehen.
In der Offenlegungsschrift EP 0 225 428 A2 ist ein gattungsgemäßes
Verfahren beschrieben, bei dem jeweils zu einem in der Mitte
eines 3×3-Fensters gelegenen Bildpunkt dessen acht umgebenden
Punkten Dreizustandswerte je nach Abweichung von einem Mittelwert
zugeordnet werden und daraufhin das Vorhandensein und ggf. die
Orientierung einer Kante ermittelt wird. Die Kantenanalyse
erfolgt dadurch, daß die Sequenz aus den acht Dreizustandswerten
der Umgebungspunkte untersucht wird und auf eine schiefe Kante,
wenn eine Teilsequenz von vier positiven Wertigkeiten (+1) und
eine Teilsequenz von vier negativen Wertigkeiten (-1) vorliegen,
sowie je nach Lage des Wertigkeitswechsels auf eine vertikale,
horizontale oder diagonale Kante geschlossen wird, wenn eine
Teilsequenz von drei positiven oder negativen Wertigkeiten und
eine Teilsequenz von fünf Wertigkeiten des entgegengesetzten
Vorzeichens vorliegen.
In der Patentschrift US 4 213 150 ist eine echtzeitverarbeitende
Kantenerkennungsvorrichtung für Videobilddaten offenbart, welche
direkt die Bilddaten in 3×3-Fenstern einer Faltung mit vier
vorgegebenen 3×3-Matrizen unterzieht, von denen jede als Matrixelemente
jede der ganzen Zahlen zwischen -2 und +2 wenigstens
einmal enthält. Durch Auswertung der Faltungsergebnisse wird u. a.
auf das Vorliegen und die Lage von Kanten geschlossen.
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines schnellen und
zuverlässigen Verfahrens zur Kantenerkennung, welches Rauschen
ohne Erhöhung der Fensterbreite vermindert, sowie eine zu dessen
Durchführung geeignete Vorrichtung mit einfachem Hardware-Aufbau,
welche einen Echtzeitbetrieb ermöglicht.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des
Patentanspruchs 1 sowie eine Vorrichtung mit den Merkmalen des
Patentanspruchs 2 gelöst. Das Verfahren verwendet eine Mittelwertbestimmung
und darauf aufbauende logische Dreizustandselemente
mit linearem Schwellwert. Die Vorrichtung vermag Rauschen ohne
zusätzliche Tiefpaßfilter zu beseitigen, was den Hardware-Aufwand
verringert.
Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist in den Zeichnungen
dargestellt und wird nachfolgend beschrieben.
Fig. 1 zeigt ein Flußdiagramm, das den Signalfluß einer Kan
tenerkennungsvorrichtung eines Bildverarbeitungssystems
veranschaulicht,
Fig. 2 ein schematisches Blockdiagramm der Kantenerkennungs
vorrichtung,
Fig. 3 ein detailliertes Blockdiagramm der Kantenerkennungs
vorrichtung,
Fig. 4 ein Blockdiagramm der Codier-Schaltung der Kantenerken
nungsvorrichtung,
Fig. 5 vorbestimmte, zur Bildung von Skalarprodukten benutzte
Kantenmuster,
Fig. 6A eine Schaltung zur Durchführung eines Skalarprodukts
W₁V einer Übereinstimmungs-Prüfeinheit der Kantenerken
nungsvorrichtung,
Fig. 6B eine Schaltung zur Durchführung eines Skalarprodukts
W₂V der Übereinstimmungs-Prüfeinheit der Kantenerken
nungsvorrichtung,
Fig. 6C eine Schaltung zur Durchführung eines Skalarprodukts
W₃V der Übereinstimmungs-Prüfeinheit der Kantenerken
nungsvorrichtung,
Fig. 6D eine Schaltung zur Durchführung eines Skalarprodukts
W₄V der Übereinstimmungs-Prüfeinheit der Kantenerken
nungsvorrichtung,
Fig. 7 eine Wahrheitstafel der Ausgabe der Skalarprodukte von
W und V der Kantenerkennungsvorrichtung,
Fig. 8 eine Karnaugh-Tafel und eine charakteristische Glei
chung, um die Skalarprodukte in der Kantenerkennungs
vorrichtung zu erhalten,
Fig. 9 ein logisches Schaltungsdiagramm eines Absolutwert-
Schaltkreises der Übereinstimmungs-Prüfeinheit der
Kantenerkennungsvorrichtung,
Fig. 10 ein logisches Schaltungsdiagramm eines Ent
scheidungsschaltkreises der Kantenerkennungsvorrichtung
und
Fig. 11 ein Zeitdiagramm zur Erläuterung der Funktionsweise der
Kantenerkennungsvorrichtung.
Die Erfindung basiert auf der linearen Separierbarkeit der Mehr
zustands-Logik mit linearem Schwellwert, die durch folgende Defi
nition und folgendes Theorem erklärt werden kann. Die lineare
Separierbarkeit von binären Eingaben ist bei P. M. Lewis II und
C. L. Coates, Threshold Logic, John Wiley and Sons, 1967, disku
tiert. Die Definition einer linear separierbaren Funktion einer
Mehrzustands-Eingabe wird hier zuerst gegeben.
Sei P ein Satz L-dimensionaler Vektoren. Jede Komponente eines
Vektors von P nimmt einen der M=j+k+1 Werte mit
(-j, . . ., -1, 0, 1, . . ., k) an, das heißt
P = {X|Xiε{-j, . . ., -1,0,1, . . ., k}, i = 1, . . ., L}.
Die Zahl der verschiedenen Vektoren von P ist dann ML und -j und
k werden die Extremwerte des Eingabe-Zustands genannt.
Seien P₀ und P₁ zwei komplementäre Teilmengen von P, so daß P₀ ∪
P₁=P. Ein Gewichtungsvektor W wird vorgegeben und eine logische
Funktion F definiert durch
wobei Θ ein Schwellwert ist. Die Funktion F gehört zur Klasse der
linear separierbaren Funktionen dann und nur dann, wenn
Die Analyse der linearen Mehrzustands-Separierbarkeit ist im
allgemeinen ein kompliziertes Problem. Die lineare Separierbar
keit kann jedoch für eine spezielle Klasse von logischen Funktio
nen, die für den vorgeschlagenen Kantendetektor verwendet werden
wird, entsprechend dem folgenden Theorem gezeigt werden.
Sei X ein L-dimensionaler Eingabe-Vektor, dessen Komponenten alle
Extremwerte sind, und sei P₁={X} und P₀=P-(X), d. h. P₁=
{X|X₁ε{-j,k}, i=1, . . ., L} und P₀=P-P₁ mit P, -j und k wie in
obiger Definition. Dann existiert eine linear separierbare Funk
tion F, die den Eingabevektor X von anderen separiert.
Der Beweis des obigen Theorems geht folgendermaßen. Wir beweisen
dieses Theorem, indem wir obige Definition verwenden und zeigen,
daß ein Gewichtungsvektor W existiert, der der Beziehung
genügt.
Betrachten wir den folgenden Gewichtungsvektor:
Dann gilt folgende Ungleichung:
Durch Summation dieser Ungleichungen für i=1, . . ., L ergibt sich
WTX < WTY,
da die Gleichheit für mindestens einen Wert i nicht gelten sollte.
Es kann auch ein Satz P-1={-X} betrachtet werden, wobei X bzw.
W in der obigen Gleichung definiert sind. Dann ergibt sich eine
Art Mehrkategorie-Diskriminantenfunktion der Mehrzustands-Einga
ben, wie
Um die Mehrzustandslogik mit linearem Schwellwert für die Kanten
erkennung zu nutzen, ist der kontinuierliche Intensitätswert
eines Bildpunkts auf mehrere diskrete Zustände abzubilden.
Zur Erkennung einer Kante an einer gegebenen Bildpunktstelle
werde ein lokales 1×1 Fenster benutzt. Es sei angenommen, daß die
Bildgröße n=n1×n2 ist. Weiterhin sei Xi, i=1, . . ., r, der i-te
Bildpunktwert im lexikographisch geordneten Bild und Zj, j=
1, . ., r, der j-te Bildpunktwert in den lexikographisch geordneten
Bildpunktwerten innerhalb des lokalen, bei X1 zentrierten Fensters
mit r=1×1. Dann wird für das zu X1 gehörige, lokale Fenster Zj
durch die Abbildung
Zj = Xk, j = 1, . . ., r
erhalten, mit
k = i + {[(j-1)/1]-[1/2]} n₂ + {(j-1) mod 1-[1/2]}.
Die Notation [1/2] bezeichnet den ganzzahligen Teil der Division
und i mod 1 ist gleich dem Wert des Rests der Division der ganzen
Zahl i durch die ganze Zahl 1.
Nach Erhalt des eindimensionalen Datenfeldes Zj ist der lokale,
dem i-ten Bildpunkt entsprechende Mittelwert gleich
Dann ist der Zustand Vj für die j-te Eingabe in die Mehrzustands
logik mit linearem Schwellwert definiert durch
mit ε als Sicherung gegen Rauschdaten. Je größer der zu unter
drückende Rauschanteil ist, desto größer sollte ε sein.
Nun werden vier Paare jeweils einander entgegengerichteter Kanten
definiert, deren Richtungen 0 und 180, 90 und 270, 45 und 225
sowie 135 und 315 Grad sind.
Zuerst wird eine rechte Kante durch Eingabe-Zustände definiert,
die im lokalen Fenster von rechts nach links ansteigen. Für 1=3
zum Beispiel sind die rechte Kante und ihr bidirektionales
Gegenüber, die linke Kante, gegeben durch:
wobei x jeweils einen beliebigen Zustand repräsentiert.
Das zweite Paar von Kanten, nämlich die obere und untere Kante,
wird in der gleichen Weise definiert, das heißt
Das dritte Paar von Kanten, als die rechte obere und linke untere
Kante bezeichnet, ist gegeben durch
Schließlich ist das vierte Paar von Kanten, als linke obere und
rechte untere Kante bezeichnet, gegeben durch
Für 1=5 hat die rechte Kante zum Beispiel 1 in der ersten
Spalte, -1 in der letzten Spalte und x (d. h. beliebige Werte) in
den verbleibenden Spalten.
Wird die oben dargestellte Mehrkategorie-Diskriminantenfunktion
verwendet, können sowohl die rechte als
auch die linke Kante mit dem gleichen, mit W- bezeichneten Gewich
tungsvektor erkannt werden, da sie sich aus Extremwerten zusam
mensetzen und die linke Kante gleich der rechten Kante mit umge
kehrtem Vorzeichen ist. In der gleichen Weise werden die obere
und untere Kante, die rechte obere und linke untere Kante und die
linke obere und rechte untere Kante durch W|, W/ bzw. W erkannt.
Wie durch oben beschriebenes Theorem gezeigt wurde, ist ein
möglicher Gewichtungsvektor für die Erkennung der rechten oder
der linken Kante zum Beispiel für 1=3
W_ = [1 x-1 1 x -1 1 x -1]T.
Offensichtlich ergibt sich aus dieser Gleichung der Rest der
Gewichtungsvektoren, d. h. W|, W/ und W , durch geeignete Anordnung
der Elemente von W_.
Alternativ kann auch der sogenannte LMS-Algorithmus zur Bestim
mung der Gewichtungsvektoren benutzt werden.
Basierend auf obiger Definition der Kanten wird die Kante durch
ODER-Verknüpfung der Ausgaben von vier Mehrzustands-Logikwerten
mit linearem Schwellwert mit passend gebildeten Gewichtungsvekto
ren erkannt. Die vollständige Kantenerkennungs-Prozedur wird
durch folgenden Algorithmus beschrieben:
- 1. Wahl der Größe 1 des lokalen Fensters.
- 2. Für i=1, . . ., n Durchführung folgender Schritte
- 2.1 Bilde Z
- 2.2 Berechne den Eingabe-Zustand V, wobei V0=1 gesetzt wird.
- 2.3 Berechne die vier Skalarprodukte W_TV, W| TV, W/ TV und W TV. Ist wenigstens eines von ihnen größer oder gleich dem Ausgabe-Schwellwert Θ oder kleiner oder gleich -Θ, in welchem Fall die Ausgabe des ODER-Gatters gleich 1 ist, wird an der Stelle i eine Kante erkannt, an derenfalls liegt keine Kante vor.
Bei der Durchführung des obigen Algorithmus wird die folgender
maßen gegebene, nichtlineare Funktion g(.) benutzt:
mit Θ als Schwellwert. Θ wurde gleich sechs gesetzt, wenn obiger
Gewichtungsvektor benutzt wurde.
Bei der Wahl der Maskengröße sollten folgende Vorgaben berück
sichtigt werden. Je größer die Maskengröße ist, um so besser ist
aufgrund der lokalen Mittelungs-Operation in Schritt (2.2) im
obigen Algorithmus die Rausch-Kontrolle. Es gibt jedoch bei der
Vergrößerung der Maskengröße zwei Nachteile, und zwar wird (i)
die Erkennung von Kanten in anderen Richtungen als 0, 45, 90,
135, 180, 225, 270 und 315 Grad schwieriger und (ii) sind mehr
Verbindungen und Berechnungen erforderlich, da mehr Eingaben für
die Mehrzustands-Logik mit linearem Schwellwert nötig sind. Es
hat sich gezeigt, daß die Maskengröße 1=3 sehr effektiv ist,
basierend auf der Tatsache, daß dieses Fenster das empfindlichste
bezüglich Kanten in jeder beliebigen Richtung ist, da es das
kleinste symmetrische Fenster ist.
Fig. 1 ist ein Flußdiagramm, das den Signalfluß in dem Kantener
kennungsverfahren zeigt. Durch Benutzung von Fig. 1 kann direkt
eine Software-Implementierung realisiert werden. Im ersten
Schritt repräsentiert der Index i die lexikographisch geordnete
Bildpunkt-Position. Im zweiten Schritt erhält man die Nachbarn Zj,
j=1, . . ., m, des lokalen, an dem i-ten Bildpunkt Xi zentrierten
Bildmusters. Im dritten Schritt repräsentiert Zj einen Satz von
Bildpunkten in einem lokalen Fenster, das den i-ten Bildpunkt Xi
einschließt, und m die Zahl der Bildpunkte im lokalen Fenster.
Außerdem werden im dritten Schritt die Zj, j=1, . . ., m, auf ent
sprechende Mehrzustands-Werte Vj, j=1, . ., m, abgebildet. Im
vierten Schritt wird V=[V1, . . ., Vm]T mit vorgegebenen Kantenmu
stern W1, W2, W3, und W4 verglichen. Wenn im fünften Schritt V
wenigstens einem der vorgegebenen Kantenmuster W1, W2, W3 und W4
entspricht, wird im sechsten Schritt entschieden, daß der i-te
Bildpunkt Xi eine Kante ist. Anderenfalls wird im Schritt sieben
entschieden, daß der i-te Bildpunkt Xi keine Kante ist. Wenn im
achten Schritt der i-te Bildpunkt nicht der letzte Bildpunkt ist,
wird im neunten Schritt i um 1 erhöht und der Prozeß kehrt zum
zweiten Schritt zurück und führt wiederholt diese Hauptschleife
durch. Anderenfalls endet die Operation im achten Schritt.
Fig. 2 zeigt ein allgemeines Blockdiagramm der Kantenerkennungs
vorrichtung. Die Konstruktion und Wirkungsweise der Vorrichtung
werden folgendermaßen beschrieben.
Die in Fig. 2 veranschaulichte Kantenerkennungsvorrichtung be
steht aus drei Blöcken, einem Codierblock zur Umwandlung der
lexikographisch geordneten Daten Z1, . . ., Zm in einem Mehrfachzu
stand V1, . . ., Vm, nachdem ursprüngliche Bilddaten Xi durch Verwen
dung eines lokalen Fensters lexikographisch geordnet wurden,
einem Übereinstimmungsprüfblock für die Ausführung der Skalarpro
dukte der Mehrzustands-Daten V1, . . ., Vm mit den vorgegebenen Kan
tenmustern W1, W2, W3 und W4 entsprechend W_, W|, W/ bzw. W und
einem Entscheidungsblock zum Vergleich der jeweiligen resultie
renden Daten des Skalarprodukts mit einem Ausgabe-Schwellwert,
wobei die verglichenen Resultate mit ODER verknüpft werden und
entschieden wird, ob die ursprünglichen Bilddaten Xi zu einer
Kante gehören oder nicht.
Die obigen drei Blöcke führen folgende Funktionen aus.
Als erstes wird ein Fensterkonzept benötigt, um durch Korrelation
mit Nachbar-Bildpunkten zu entscheiden, ob die ursprünglichen
Bilddaten Xi einer Kante entsprechen oder nicht. Dazu ordnet der
Codier-Block die Nachbar-Bildpunkte Z1, Z2, . . ., Zm eindimensional
an, bestimmt einen Mittelwert mit einem Intensitätswert und
wandelt die Nachbar-Bildpunkte Z1, Z2, . . ., Zm in entsprechende Mehr
zustandswerte V1, V2, . . ., Vm um.
Wenn die Vj, j=1, . . ., m, M-Zustände (M<2) sind, ist log2M
erforderlich, um Vj darzustellen. Die Notation log2M bezeichnet
log2M, wenn M eine Potenz von 2 ist und anderenfalls bezeichnet
sie den ganzzahligen Teil von log2M+1. Durch Einsetzen des Mittel
werts und des Rausch-Kontrollparameters ε separiert der Überein
stimmungsprüfblock die jeweiligen Bildpunkte in drei Stufen in
solche mit einem Wert über Mittelwert +ε, einem Wert unter
Mittelwert -ε bzw. einem Wert zwischen Mittelwert +ε und Mit
telwert -ε. Hier erscheint auffallend der Effekt der Rauschredu
zierung entsprechend dem Parameter ε.
Der Übereinstimmungsprüfblock gibt den Grad der Übereinstimmung
der umgewandelten Bilddaten mit den vier vorgegebenen Kantenmu
stern aus. Das heißt, der Übereinstimmungsprüfblock berechnet das
Skalarprodukt der umgewandelten Bilddaten V1, V2, . . ., Vm; V mit den
jeweiligen vier vorgegebenen Kantenmustern W1, W2, W3 und W4, die
bezüglich einer horizontalen, einer vertikalen und zwei diagona
len Richtungen erwartet werden. Hier repräsentiert W₁TV das Skalar
produkt der umgewandelten Bilddaten V1, V2, . . ., Vm; V mit dem vorgege
benen Kantenmuster W1, das bezüglich der horizontalen Richtung
erwartet wird.
Eine auf dem Bildverarbeitungssystem basierende Echtzeitverarbei
tung kann durch gleichzeitige Ausführung der vier Skalarprodukte
realisiert werden.
Der Entscheidungsblock führt eine Funktion aus, die die Ausgabe
werte der Skalarprodukte W₁TV, W₂TV, W₃TV bzw. W₄TV mit einer gegebenen
Konstante vergleicht und die Entscheidung für die Existenz einer
Kante trifft, wenn wenigstens einer der Ausgabewerte größer als
die gegebene Konstante ist. Die gegebene Konstante für den Ver
gleich mit den Ausgabewerten der Skalarprodukte kann durch den
Benutzer mit einem Mikrocomputer kontrolliert werden.
Fig. 3 zeigt detailliert die bevorzugte Ausführungsform der
Kantenerkennungsvorrichtung. Deren Konstruktion und Wirkungsweise
ergeben sich wie folgt.
Die Codier-Einheit beinhaltet eine erste Verzögerungseinheit (10)
für die Ausgabe eines verzögerten Signals einer horizontal abge
tasteten Linie der eingegebenen Bilddaten, eine mit der ersten
Verzögerungseinheit (10) seriell verbundene zweite Verzögerungs
einheit (20) für die Ausgabe eines verzögerten Signals zweier
horizontal abgetasteter Linien, einen 3×3 Fenster-Schaltkreis
(30) für die Speicherung von neun Bildpunkt-Daten, der mit dem
Eingabe-Anschluß der Codier-Einheit, dem Ausgabe-Anschluß der
ersten Verzögerungseinheit (10) und dem Ausgabe-Anschluß der
zweiten Verzögerungseinheit (20) verbunden ist, einen Mittel
wertberechnungs-Schaltkreis (40) für die Bestimmung eines Mittel
werts der acht Bildpunktdaten unter Ausschluß des mittleren
Bildpunktwerts im lokalen 3x3 Fenster und einen Dreizustands-Co
dierer (50) für die Separierung der acht Bildpunktdaten in drei
Stufen, indem der Mittelwert und der gegebene Schwellwert ε
benutzt und die acht Bildpunktdaten in Codes umgewandelt werden,
die den drei Stufen entsprechen.
Die Übereinstimmungsprüfeinheit beinhaltet Skalarprodukt-Schalt
kreise (60, 61, 62, 63) für die Durchführung der Skalarprodukte der
jeweiligen vorgegebenen Kantenmuster W1, W2, W3 und W4 mit den
Ausgaben des Dreizustands-Codierers (50).
Die Entscheidungs-Einheit beinhaltet Komparatoren (70, 71, 72, 73)
für den Vergleich der Ausgaben der jeweiligen Skalarprodukt-
Schaltkreise (60, 61, 62, 63) mit der gegebenen Konstante und für
die Ausgabe des Übereinstimmungs-Prüfsignals sowie ein ODER-Gat
ter (80) für die logische Summation der Ausgaben der Komparatoren
(70, 71, 72, 73).
Fig. 4 zeigt eine bevorzugte Ausführungsform der Codier-Einheit.
Der 3×3 Fenster-Schaltkreis (30) beinhaltet drei Register 90, 91,
92, die jeweils einen Satz von acht parallel verschalteten D-Typ
Flip-Flops enthalten und seriell mit einem Eingabe-Anschluß
verbunden sind, um ein sequentiell abgetastetes, digitales, durch
8 Bit repräsentiertes Bildsignal einzugeben, drei Register 100,
101 und 102, die einen Satz von acht parallel verschalteten D-Typ
Flip-Flops enthalten und seriell mit einem Ausgabe-Anschluß der
ersten Verzögerungseinheit (10) verbunden sind, um das Ausgabe
signal der ersten Verzögerungseinheit (10) einzugeben, sowie drei
Register 110, 111 und 112, die einen Satz von acht parallel
verschalteten D-Typ Flip-Flops enthalten und seriell mit dem
Ausgabe-Anschluß der zweiten Verzögerungseinheit (20) verbunden
sind, um das Ausgabesignal der zweiten Verzögerungseinheit (20)
einzugeben, wobei neun Bildpunktdaten im 3×3 Fenster-Schaltkreis
(30) gespeichert werden. Ein Schaltkreis (120) für die aktuelle
Mittelwertberechnung beinhaltet Addiereinrichtungen 121, 122,
123, 124 für die paarweise Addierung von Ausgabesignalen der acht
Register 90, 91, 92, 100, 102, 110, 111, 112 mit Ausnahme des
Ausgabesignals des einen Registers 101, Addiereinrichtungen 130,
131 für die paarweise Addierung der nach dem Ausschluß des nied
rigstwertigen Bits (LSB) der Ausgabesignale der Addiereinrichtun
gen 121, 122, 123, 124 verbleibenden Signale sowie eine Addier
einrichtung 140 für die Addierung der nach dem Ausschluß des
niedrigstwertigen Bits (LSB) der Ausgabesignale der Addierein
richtungen 130, 131 verbleibenden Signale und für die Ausgabe
eines nach dem Ausschluß des niedrigstwertigen Bits (LSB) ihres
Ausgabesignals verbleibenden Signals.
Die Ausgabe-Signale der acht Register 90, 91, 92, 100, 102, 110,
111, 112 und das Ausgabesignal der Addiereinrichtung 140 werden
zwischenzeitlich in (nicht gezeigten) Registern für die Eingabe
in die folgende Stufe gespeichert. Der Schaltkreis (120) für die
Mittelwertberechnung bestimmt den Mittelwert hierbei wie folgt.
Seien Z1, Z2, Z3, Z4, Z6, Z7, Z8 und Z9 die Ausgaben der Register
90, 91, 92, 100, 102, 110, 111, 112. Seien weiterhin A, B, C und
D die aus paarweisen Daten der Ausgaben der Register gebildeten
Summen, wobei A, B, C und D dargestellt werden durch:
A = Z1 + Z2, B = Z3 + Z4, C = Z6 + Z7 und D = Z8 + Z9.
Weiter seien E, F, G und H die verbleibenden Werte nach Streichen
der LSB-Bits der Werte A, B, C, D. Dann werden E, F, G und H
dargestellt durch
Weiterhin seien I und J die Summen von E und F bzw. G und H, dann
werden I und J dargestellt durch
Danach seien K und L die verbleibenden Werte nach Streichen der
LSB-Bits von I und J, dann werden K und L dargestellt durch
Schließlich wird unter der Annahme, daß der durch Addition von K
und L und Streichen des LSB-Bits des resultierenden Werts erhal
tene Wert ein Mittelwert M ist, M dargestellt durch
Der erhaltene Mittelwert M ist kein exakter. Aber der Unterschied
zwischen dem exakten Mittelwert und dem erhaltenen Mittelwert
verschlechtert die Qualität einer sich ergebenden Kante nicht, da
der erhaltene Mittelwert für eine Dreizustands-Codierung der
folgenden Stufe benutzt wird.
Ein Dreizustands-Codier-Schaltkreis (150) beinhaltet: eine Ad
diereinrichtung 160 für die Addition des Mittelwerts M und des
rauschreduzierend wirkenden Parameters ε zum Erhalt des Wertes M
+ ε; eine Addiereinrichtung (161) für die Addition des Mittel
werts M und des Parameters -ε zum Erhalt des Wertes M-ε; Kompa
ratoren (170) für den Vergleich der jeweiligen Bildpunktdaten
Z1, Z2, . ., Z9 mit Ausnahme des mittleren Bildpunktdatenwertes Z5 mit
dem Wert M+ε; Komparatoren (171) für den Vergleich der jeweili
gen Bildpunktdaten Z1, Z2, . . ., Z9 mit Ausnahme des mittleren Bild
punktdatenwertes Z5, mit dem Wert M-ε; Inverter (180) für die
Ausgabe höchstwertiger Bit-Signale (MSB) V11, V21, . . ., V91 der Kompa
ratoren 170; und ODER-Gatter (190) für eine ODER-Verknüpfung,
d. h. für die logische Summation, der niedrigstwertigen Bit-Sig
nale (LSB) V10, V20, . . ., V90 der Dreizustands-Signale und der Ausgaben
der Komparatoren 171. Das bedeutet, daß der Dreizustands-Codierer
(150) einen (Binär-)Wert 11, wenn der jeweilige Bildpunktdaten
wert kleiner als der Wert M-ε ist, einen Wert 01, wenn der
jeweilige Bildpunktdatenwert größer als der Wert M+ε ist, und
anderenfalls einen Wert 00 ausgibt. Mit der Annahme, daß das
höchstwertige Bit (MSB) ein Vorzeichen-Bit und das niedrigstwer
tige Bit (LSB) ein Größen-Bit ist, entsprechen dann die Werte 11,
00, 01 Dreifach-Zuständen -1, 0 bzw. 1.
Fig. 5 zeigt die vier vorgegebenen Kantenmuster W1, W2, W3 und W4.
Die Fig. 6A, 6B, 6C und 6D zeigen die Schaltung für die Durchfüh
rung der Skalarprodukte der Übereinstimmungsprüfeinheit der
vorliegenden Erfindung.
Die Übereinstimmungsprüfeinheit führt die Skalarprodukte zwischen
Zweierkomplementen von Elementen der jeweiligen vier vorgegebenen
Kantenmuster W1, W2, W3 und W4 und den umgewandelten Werten
V11, V10, V21, V20, . . ., V91, V90 durch.
Fig. 7 zeigt eine Wahrheitstafel für die Skalarprodukte.
Fig. 8 zeigt eine Karnaugh-Tafel für die Vereinfachung der Ska
larprodukt-Schaltung.
Die vereinfachten logischen Gleichungen von Fig. 8 sind
Uj1(MSB)=j1Vj0Wj1 + Vj1 j1Wj0
Uj0(LSB)=Vj0Wj0
Diese logischen Gleichungen können durch die Nutzung der Eigen
schaften der vier vorgegebenen Kantenmuster weiter vereinfacht
werden.
Erstens, im Fall, daß Wj1=Wj0=1:
Uj1(MSB)=j1Vj0,
Uj0(LSB)=Vj0.
Zweitens, im Fall, daß Wj1=Wj0=0:
Uj1(MSB)=Uj0(LSB)=0.
Das heißt, die Skalarprodukt-Ausgabe ist immer "0" ungeachtet der
Bilddaten und hat dann keinen Einfluß auf die sich ergebende
Kante.
Drittens, im Fall, daß Wj1=0, Wj0=1:
Uj1(MSB)=Vj1,
Uj0(LSB)=Vj0.
Als Resultat existieren bei Implementation der Hardware die vier
vorgegebenen Kantenmuster implizit, und nur Dreizustands-Werte
erscheinen beeinflussend auf die Ausgabe der Skalarprodukte. Auch
werden die erhaltenen Skalarprodukt-Ausgaben durch zwei Bit
dargestellt und nur sechs Bildpunkte, nämlich neun Bildpunkte
abzüglich der Bildpunkte mit Gewichtungswert 0, werden bei der
Hardware-Implementation benutzt.
Eine Hardware-Implementation, die die obigen logischen Gleichun
gen nutzt, wird folgendermaßen beschrieben.
Erstens gibt die Übereinstimmungsprüfschaltung von W₁V (₁₁V₁₀)V₁₀, (V₃₁)V₃₀, (₄₁V₄₀)V₄₀, V₆₁V₆₀, (₇₁V₇₀)V₇₀ und V₉₁V₉₀ aus.
Zweitens gibt die Übereinstimmungsprüfschaltung von W₂V (₁₁V₁₀)V₁₀,, V₇₁V₇₀, (₂₁V₂₀)V₂₀, V₈₁V₈₀, (₃₁V₃₀)V₃₀ und V₉₁V₉₀ aus.
Drittens gibt die Übereinstimmungsprüfschaltung von W₃V (₁₁V₁₀)V₁₀, V₆₁V₆₀, (₂₁V₂₀)V₂₀, V₈₁V₈₀, (₄₁V₄₀)V₄₀ und V₉₁V₉₀ aus.
Viertens gibt die Übereinstimmungsprüfschaltung von W₄V (₂₁V₂₀)V₂₀, V₄₁V₄₀, (₃₁V₃₀)V₃₀, V₇₁V₇₀, (₆₁V₆₀)V₆₀ und V₈₁V₈₀ aus.
Erstens gibt die Übereinstimmungsprüfschaltung von W₁V (₁₁V₁₀)V₁₀, (V₃₁)V₃₀, (₄₁V₄₀)V₄₀, V₆₁V₆₀, (₇₁V₇₀)V₇₀ und V₉₁V₉₀ aus.
Zweitens gibt die Übereinstimmungsprüfschaltung von W₂V (₁₁V₁₀)V₁₀,, V₇₁V₇₀, (₂₁V₂₀)V₂₀, V₈₁V₈₀, (₃₁V₃₀)V₃₀ und V₉₁V₉₀ aus.
Drittens gibt die Übereinstimmungsprüfschaltung von W₃V (₁₁V₁₀)V₁₀, V₆₁V₆₀, (₂₁V₂₀)V₂₀, V₈₁V₈₀, (₄₁V₄₀)V₄₀ und V₉₁V₉₀ aus.
Viertens gibt die Übereinstimmungsprüfschaltung von W₄V (₂₁V₂₀)V₂₀, V₄₁V₄₀, (₃₁V₃₀)V₃₀, V₇₁V₇₀, (₆₁V₆₀)V₆₀ und V₈₁V₈₀ aus.
Diese logischen Gleichungen werden, wie in den Fig. 6A, 6B, 6C
und 6D gezeigt, unter Verwendung von Invertern 200 und von UND-
Gattern 210 ausgeführt.
Dazu werden die Ausgaben der UND-Gatter 210 und die Ausgaben der
Inverter 200 in der entsprechenden Übereinstimmungsprüfschaltung
für das Skalarprodukt für Additionen verwendet.
Die Addition wird unter Verwendung von Addierern 220 und durch
Einfügen einer Absolutwert-Schaltung (230) ausgeführt. Das Hinzu
fügen der Absolutwert-Schaltung (230) wird benutzt, um für den
Fall, daß der Endwert der Addition aufgrund der Zweierkomple
ment-Darstellung der Ausgaben der UND-Gatter 210 einen negativen
Wert hat, das gleiche Kanten-Resultat zu erhalten. Außerdem nutzt
die Addition der Ausgaben des UND-Gatters 210 und der Ausgaben
des Inverters 200 das Vorzeichenerweiterungs-Verfahren.
Die in den Fig. 6A, 6B, 6C und 6D gezeigte Absolutwert-Schaltung
(230) für die Bestimmung des Absolutwertes ist in Fig. 9 genauer
veranschaulicht.
In Fig. 9 sind eine 4-Bit-Eingabe A3A2A1A0 und eine Ausgabe B2B1B0
gezeigt. Die Absolutwert-Schaltung (230) besteht aus einem ODER-
Gatter 240 für die ODER-Verknüpfung der Eingabedaten A1 und A0,
einem NAND-Gatter 250 für die Ausgabe einer "0", wenn die Ausgabe
des ODER-Gatters 240 und der Eingabedatenwert A3 beide "1" sind,
einem NAND-Gatter 260 für die Ausgabe einer "0", Wenn die Einga
bedaten A3 und A0 beide "1" sind, einem EXNOR-Gatter 270 für die
Ausgabe einer "1", wenn der Eingabedatenwert A2 und die Ausgabe
des NAND-Gatters 250 nicht den gleichen Wert haben, und einem
EXNOR-Gatter 280 für die Ausgabe einer "1", wenn der Eingabeda
tenwert A1 und die Ausgabe des NAND-Gatters 260 nicht den gleichen
Wert haben. Die Ausgabewerte der EXNOR-Gatter 270, 280 und der
Eingabedatenwert A0 stellen die Ausgabe B2B1B0 der Absolutwert-
Schaltung (230) dar.
Fig. 10 zeigt eine bevorzugte Ausführung der Entscheidungs-Ein
heit der Kantenerkennungsvorrichtung. Die Entscheidungseinheit
besteht aus vier Komparatoren 290 für die Eingabe von Ausgangssi
gnalen AUS1, AUS2, AUS3 und AUS4 der Absolutwert-Schaltungen
(230) und eines Schwellwertes "110", der eine Kante darstellt,
zwei ODER-Gattern 300 für die ODER-Verknüpfung von jeweils zwei
der Ausgangssignale der vier Komparatoren 290, und einem ODER-
Gatter 310 für die ODER-Verknüpfung der Ausgabe-Signale der
beiden ODER-Gatter 300. Wenn wenigstens eines der von den Aus
gangssignalen AUS1, AUS2, AUS3 und AUS4 ausgewählten Signale
größer oder gleich "6" ist, wird die Ausgabe des ODER-Gatters 310
"1" und wird als Kante beurteilt.
Fig. 11 ist ein Zeitdiagramm, das die Arbeitsweise der Kantener
kennungsschaltung der vorliegenden Erfindung veranschaulicht.
Die in Fig. 11 gezeigten Eingabe-Bildpunktdaten sind in der 3×3-
Fenster-Schaltung 90, 91, 92, 100, 101, 102, 110, 111 und 112
gespeichert. ε ist auf 10 gesetzt. Die Dreizustands-Werte
V1, V2, V3, V4, V6, V7, V8, V9 sind ebenfalls in Fig. 11 aufgeführt. Hier
bei sind zwei Eingabemuster in jeweils von einer gestrichelten
Linie markierten Rechtecken gleich dem entsprechenden vorgegebe
nen Kantenmuster. Das heißt, das erste von einer gestrichelten
Linie umgebene rechteckige Gebiet entspricht W1 und das zweite von
einer gestrichelten Linie umgebene rechteckige Gebiet entspricht
W2. Entsprechend wird das Ausgabesignal KANTE "1", wenn wenigstens
eines der Ausgabesignale AUS1 und AUS2 "1" ist.
Die erfindungsgemäße Kantenerkennungsvorrichtung hat folgende
Vorteile.
Erstens kann sie durch Verwenden des Rauschreduzierungs-Parame
ters im Mehrzustands-Codierverfahren den Rauscheffekt beträcht
lich reduzieren, ohne zusätzliche Tiefpaß-Filter zu verwenden.
Zweitens kann sie die Hardware beträchtlich vereinfachen und die
Bearbeitungszeit durch Verwendung eines lokalen 3×3 Fensters, das
das kleinste zweidimensionale, symmetrische Fenster ist, minimie
ren.
Drittens kann sie durch gleichzeitige Verwendung von mehreren
linearen Schwellwert-Logiken die rotationsinvarianten Eigenschaf
ten von linearen Mehrschichtstruktur-Schwellwert-Logiken aus
nutzen.
Claims (11)
1. Verfahren zur Kantenerkennung für ein Bildverarbeitungssystem,
mit
- - einem Umwandlungsschritt, der einen Schritt zur Berechnung eines Mittelwertes Mi von Datenwerten Zj von Bildpunkten eines r=1×1 Fensters und einen Schritt zur Umwandlung der Bildpunktdatenwerte in Dreizustandswerte Vj unter Verwendung des Mittelwertes Mi und eines vorgewählten Schwellwertes gemäß mit j=1, 2, . . ., r beinhaltet,
- - einem Vergleichsschritt zum Vergleichen der die Bildpunktdaten repräsentierenden Dreizustandswerte (Vj) mit vorgewählten Kantenmustern, und
- - Entscheidungsschritten zur Auswertung der eingegebenen
Bildpunktdaten anhand der Resultate des Vergleichsschrittes,
dadurch gekennzeichnet, daß - - im Vergleichsschritt die Dreizustandswerte (Vj) mit vier vorgewählten Kantenmustern W₁, W₂, W₃ und W₄ der Form wobei der hochgestellte Index T die transponierte Matrix bezeichnet, verglichen werden und
- - in den Entscheidungsschritten die eingegebenen Bildpunktdaten als zu einer Kante gehörig, wenn die zugehörigen Dreizustandswerte (Vj) gleich einem der vier vorgewählten Kantenmuster sind, und ansonsten als nicht zu einer Kante gehörig gewertet werden.
2. Kantenerkennungsvorrichtung zur Durchführung des Ver
fahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch:
- - eine Umwandlungseinheit, die eine Schaltung zur Berechnung des Mittelwertes von Bildpunktdaten eines 3×3 Fensters (40), (120) und eine Dreizustands-Codier-Schaltung zur Umwandlung der Bildpunktdaten in Dreizustandswerte unter Verwendung des Mittelwertes und des vorgewählten Schwellwertes (50), (150) enthält;
- - eine Übereinstimmungsprüfeinheit für die Durchführung der Skalarprodukte der Dreizustandswerte mit den vorgewählten Kantenmustern; und
- - eine Entscheidungseinheit zur Auswertung der Bildpunktdaten als zu einer Kante gehörig, wenn Vj gleich einem der vier vorgewählten Kantenmuster ist, und ansonsten als nicht zu einer Kante gehörig.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, weiter dadurch gekennzeichnet,
daß die Mittelwertberechnungsschaltung (120) enthält:
- - eine erste Gruppe von vier Addiereinrichtungen (121), (122), (123), (124) für eine paarweise Addition der ersten und zweiten, dritten und vierten, sechsten und siebten beziehungsweise achten und neunten Bildpunktdaten unter Auslassung der Daten des zentralen Bildpunktes;
- - eine zweite Gruppe von zwei Addiereinrichtungen (130, 131) für eine paarweise Addition von jeweils zwei nach Streichen des niedrigstwertigen Bits verbleibenden Ausgangssignalen der ersten Gruppe von Addiereinrichtungen; und
- - eine dritte Addiereinrichtung (140) für eine Addition der nach Streichen des niedrigstwertigen Bits verbleibenden Ausgangssignale der zweiten Gruppe von Addiereinrichtungen und für die Ausgabe eines nach Streichen des niedrigstwertigen Bits des addierten Signals verbleibenden Signals.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, weiter dadurch gekennzeichnet,
daß die Dreizustands-Codier-Schaltung (150) enthält:
- - eine vierte Addiereinrichtungen (160) für die Addition des Ausgangssignals der dritten Addiereinrichtung und des vorgewählten Schwellwertes:
- - eine fünfte Addiereinrichtung (161) für die Addition des Ausgangssignals der dritten Addiereinrichtung und des negativen Wertes des vorgewählten Schwellwertes;
- - eine erste Gruppe von acht Komparatoren (170) für einen Vergleich der unter Ausnahme der Daten des zentralen Bildpunkts acht Bildpunktdaten mit dem Ausgangssignal der vierten Addiereinrichtung;
- - eine zweite Gruppe von acht Komparatoren (171) für einen Vergleich der acht Bildpunktdaten mit dem Ausgangssignal der fünften Addiereinrichtung;
- - acht Inverter (180) für die Invertierung der Ausgangssignale der ersten Gruppe von Komparatoren und für die Ausgabe des Signals des höchstwertigen Bits des Dreizustandswerts; und
- - acht ODER-Gatter (190) zur ODER-Verknüpfung der Ausgangssignale der acht Inverter mit den Ausgangssignalen der zweiten Gruppe von Komparatoren und für die Ausgabe des Signals des niedrigstwertigen Bits des Dreizustandswerts.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, weiter
dadurch gekennzeichnet, daß die Übereinstimmungsprüfeinheit
enthält:
- - eine erste Skalarprodukt-Schaltung (60) zur Berechnung des Skalarprodukts der Dreizustandswerte mit dem zweiten Kantenmuster;
- - eine zweite Skalarprodukt-Schaltung (61) zur Berechnung des Skalarprodukts der Dreizustandswerte mit dem zweiten Kantenmuster;
- - eine dritte Skalarprodukt-Schaltung (62) zur Berechnung des Skalarprodukts der Dreizustandswerte mit dem dritten Kantenmuster; und
- - eine vierte Skalarprodukt-Schaltung (63) zur Berechnung des Skalarprodukts der Dreizustandswerte mit dem vierten Kantenmuster.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, weiter dadurch gekennzeichnet,
daß die erste Skalarprodukt-Schaltung (60) enthält:
- - drei Inverter (200) für die Invertierung des höchstwertigen Bits des ersten, vierten beziehungsweise siebten Wertes der Dreizustandswerte;
- - drei UND-Gatter (210) für eine logische Verknüpfung der jeweiligen Ausgangssignale der drei Inverter und des niedrigstwertigen Bits des ersten, vierten beziehungsweise siebten Wertes der Dreizustandswerte;
- - eine sechste Gruppe von fünf Addiereinrichtungen (220) für eine Addition des dritten, sechsten beziehungsweise neunten Wertes der Dreizustandswerte mit den jeweiligen Ausgangssignalen der drei UND-Gatter mit Hilfe einer Vorzeichenerweiterung; und
- - eine Absolutwert-Schaltung (230), um einen Absolutwert zu erhalten, wenn das Ausgangssignal der sechsten Gruppe von Addiereinrichtungen einen negativen Wert hat.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, weiter dadurch gekennzeichnet,
daß die zweite Skalarprodukt-Schaltung (61) enthält:
- - drei Inverter (200) für die Invertierung des höchstwertigen Bits des ersten, zweiten beziehungsweise vierten Wertes der Dreizustandswerte;
- - drei UND-Gatter (210) für eine logische Verknüpfung der jeweiligen Ausgangssignale der drei Inverter und des niedrigstwertigen Bits des ersten, zweiten beziehungsweise dritten Wertes der Dreizustandswerte;
- - eine siebte Gruppe von fünf Addiereinrichtungen (220) für eine Addition des siebten, achten beziehungsweise neunten Wertes der Dreizustandswerte mit den jeweiligen Ausgangssignalen der drei UND-Gatter mit Hilfe einer Vorzeichenerweiterung; und
- - eine Absolutwert-Schaltung (230), um einen Absolutwert zu erhalten, wenn das Ausgangssignal der siebten Gruppe von Addiereinrichtungen einen negativen Wert hat.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, weiter
dadurch gekennzeichnet, daß die dritte Skalarprodukt-Schaltung
(62) enthält:
- - drei Inverter (200) für die Invertierung des höchstwertigen Bits des ersten, zweiten beziehungsweise vierten Wertes der Dreizustandswerte;
- - drei UND-Gatter (210) für eine logische Verknüpfung der jeweiligen Ausgangssignale der drei Inverter und des niedrigstwertigen Bits des ersten, zweiten beziehungsweise vierten Wertes der Dreizustandswerte;
- - eine achte Gruppe von fünf Addiereinrichtungen (220) für eine Addition des sechsten, achten beziehungsweise neunten Wertes der Dreizustandswerte mit den jeweiligen Ausgangssignalen der drei UND-Gatter mit Hilfe einer Vorzeichenerweiterung; und
- - eine Absolutwert-Schaltung (230), um einen Absolutwert zu erhalten, wenn das Ausgangssignal der achten Gruppe von Addiereinrichtungen einen negativen Wert hat.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 8, weiter
dadurch gekennzeichnet, daß die vierte Skalarprodukt-Schaltung
(63) enthält:
- - drei Inverter (200) für die Invertierung des höchstwertigen Bits des zweiten, dritten beziehungsweise sechsten Wertes der Dreizustandswerte;
- - drei UND-Gatter (210) für eine logische Verknüpfung der jeweiligen Ausgangssignale der drei Inverter und des niedrigstwertigen Bits des zweiten, dritten beziehungsweise sechsten Wertes der Dreizustandswerte;
- - eine neunte Gruppe von fünf Addiereinrichtungen (220) für eine Addition des vierten, siebten beziehungsweise achten Wertes der Dreizustandswerte mit den jeweiligen Ausgangssignalen der drei UND-Gatter mit Hilfe einer Vorzeichenerweiterung; und
- - eine Absolutwert-Schaltung (230), um einen Absolutwert zu erhalten, wenn das Ausgangssignal der neunten Gruppe von Addiereinrichtungen einen negativen Wert hat.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 9, weiter
dadurch gekennzeichnet, daß die Absolutwert-Schaltung (230)
enthält:
- - ein ODER-Gatter (240) für eine ODER-Verknüpfung der zwei niedrigstwertigen Bits von vier Eingabe-Bits;
- - ein erstes NAND-Gatter (250) für die Eingabe des Ausgangssignals des ODER-Gatters und des höchstwertigen Bits der vier Eingabe-Bits;
- - ein zweites NAND-Gatter (260) für die Eingabe des höchstwer tigen und des niedrigstwertigen Bits der vier Eingabe-Bits;
- - ein erstes EXNOR-Gatter (270) für die Eingabe des Ausgangssignals des ersten NAND-Gatters und des Bits mit der zweit höchsten Wertigkeit der vier Eingabe-Bits; und
- - ein zweites EXNOR-Gatter (280) für die Eingabe des Ausgangssignals des zweiten NAND-Gatters und des Bits mit der zweit niedrigsten Wertigkeit der vier Eingabe-Bits, wobei
- - das Ausgangssignal des ersten EXNOR-Gatters, das Ausgangssignal des zweiten EXNOR-Gatters und das niedrigstwertige Bit der Eingangsdaten dem höchstwertigen Bit, dem Bit mit der mittleren Wertigkeit beziehungsweise dem niedrigstwertigen Bit des Absolutwertes entsprechen.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 10, weiter
dadurch gekennzeichnet, daß die Entscheidungs-Einheit enthält:
- - eine dritte Gruppe von vier Komparatoren (290) für die Eingabe der Ausgangssignale der vier Absolutwert-Schaltungen und der Ausgangssignale der vier Absolutwert-Schaltungen und des vorgewählten Schwellwerts;
- - zwei ODER-Gatter (300) für eine paarweise ODER-Verknüpfung von jeweils zwei Ausgangssignalen der dritten Gruppe von Komparatoren; und
- - ein ODER-Gatter (310) für eine ODER-Verknüpfung der Ausgangssignale der zwei ODER-Gatter.
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