DE4129529A1 - Kombiniertes verfahren zur reinigung und zum rostschutz von verschmutzten metalloberflaechen auf basis eisen bzw. stahl - Google Patents
Kombiniertes verfahren zur reinigung und zum rostschutz von verschmutzten metalloberflaechen auf basis eisen bzw. stahlInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein vereinfachtes kombiniertes Verfahren zur
Reinigung und zum Korrosionsschutz von Arbeitsgerätschaften aus Eisen
bzw. Stahl, die bei ihrem praktischen Einsatz starker oleophiler Ver
schmutzung unterliegen, wobei gleichzeitig aber auch mit beträchtlichem
korrosiven Angriff durch Rostbildung gerechnet werden muß. Ein ty
pisches Beispiel hierfür sind entsprechende Gerätschaften aus dem Be
reich geologischer Bohrungen, etwa zur Förderung von Erdöl und/oder
Erdgas, aber auch ganz allgemein aus vergleichbaren Einsatzgebieten.
Die der erfindungsgemäßen Lehre zugrunde liegenden Probleme werden
im nachfolgenden an Bohrgestänge bzw. -rohren und/oder Rohrleitungen
aus dem Bereich der Erdölförderung beschrieben, ohne die erfindungsge
mäße Lehre darauf einzuschränken.
Erdölförderungsequipment wie Bohrgestänge und -rohre wird nach seinem
Gebrauch bis zum erneuten Einsatz häufig unter korrosionsfördernden
Umständen gelagert. Das rostanfällige Gut unterliegt dabei nicht nur dem
Feuchtigkeitseinfluß, der korrosive Salzeinfluß beispielsweise bei
off-shore-Bohrungen bzw. einer Lagerung im Bereich von Sprühnebeln
salzhaltigen Meerwassers führt zu beträchtlichen Problemen für diese
zwischenzeitliche Lagerung der Arbeitsgerätschaften, die rasch zu einer
ernsthaften Beeinträchtigung der Materialqualität und damit der Brauch
barkeit dieser Arbeitsgerätschaften führen können.
Die Arbeitsgerätschaften und insbesondere zwischenzeitlich zu lagernde
gebrauchte Arbeitsgerätschaften müssen daher fortlaufend einem aufwen
digen Inspektions-, Reinigungs- und Korrosionsschutz-Programm unter
worfen werden. Üblicherweise wird zwischenzeitlich zu lagerndes ge
brauchtes Arbeitsgerät den folgenden Arbeitsstufen unterworfen:
Sandstrahlen/Bürsten, Hochdruckwasserstrahlen, Beizen, Phosphatieren und abschließendes Lackieren.
Sandstrahlen/Bürsten, Hochdruckwasserstrahlen, Beizen, Phosphatieren und abschließendes Lackieren.
Die Erfindung geht von der Aufgabe aus eine substantielle Vereinfachung
der Reinigungsbehandlung bei gleichzeitiger Optimierung in der Ausbil
dung der erforderlichen Schutzschichten in den Fällen zu ermöglichen, in
denen neben einem korrosiven Angriff unter Rostbildung nach bisheriger
Technologie Probleme aus einer mehr oder weniger starken Ölverschmut
zung der Metalloberflächen oder wenigstens von Anteilen der Oberfläche
der Arbeitsgerätschaften zu befürchten sind. Die Lehre der Erfindung
stellt es dabei darauf ab ein Verfahren zu entwickeln, das insbesondere
geeignet ist, Rost- und gleichzeitig Öl-verschmutzte und/oder korrosi
onsgefährdete Arbeitsgerätschaften in einem 1-stufig oder 2-stufig ge
führten integralen Arbeitsschritt zu säubern und durch Ausbildung an
sich bekannter Phosphatierungsschichten so zu schützen, daß beim nach
folgenden Auftrag von beispielsweise Lackschichten dauerhaft lagerbe
ständige Überzüge bis zum nächsten Einsatz der Arbeitsgerätschaften
ausgebildet werden können.
Die erfindungsgemäße Lehre geht dabei in ihrer wichtigsten Ausführungs
form von den nachfolgenden essentiellen Verfahrenselementen aus:
In den Verfahrensstufen der Beize und der nachfolgenden Phosphatie
rung - jeweils unter Einsatz wäßriger Phosphorsäurelösungen - werden
ausgewählte emulgierte organische Flüssigkomponenten mitverwendet, die
einerseits die gegebenenfalls auf der Oberfläche vorliegenden Ölver
schmutzungen aufnehmen und damit wirkungsvoll verdrängen können, auf
der anderen Seite aber nicht in unerwünschter Weise die Ausbildung der
angestrebten Kristallschicht in der Phosphatierungsstufe behindern. Es
hat sich im Gegenteil gezeigt, daß bei Mitverwendung dieser dispergierten
oleophilen Flüssigphase im Beiz- und insbesondere im Phos
phatierbad langfristig verbesserte Korrosionsschutzergebnisse erhalten
werden. Die im Sinne der erfindungsgemäßen Lehre wesentlichen oleo
philen organischen Flüssigkomponenten, die emulgiert in der wäßrigen
Phosphorsäurelösung eingesetzt werden, sind dabei ausgewählte Ester,
Ether und/oder Alkohole der im nachfolgenden geschilderten Art.
Gegenstand der Erfindung ist dementsprechend in einer ersten Ausfüh
rungsform ein kombiniertes Verfahren zur Reinigung und Korrosions
inhibierung von Arbeitsgerätschaften aus Eisen bzw. Stahl, die insbe
sondere mit Öl, Fett und/oder Rost verschmutzt sind, durch eine wäßrig
saure Beize der verschmutzten und Phosphatierung der gereinigten
Metalloberflächen unter Einsatz einer wäßrigen Phosphorsäurelösung, die
auch Hilfsstoffe zur gesteuerten Ausbildung der Phosphatschicht ent
halten kann. Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet,
daß man wenigstens in der Phosphatierung eine wäßrige Badlösung ein
setzt, die gelöste Phosphorsäure zusammen mit einer emulgierten dis
persen organischen Flüssigphase auf Basis oleophiler Ester, insbesondere
Carbonsäureester, oleophiler Ether und/oder oleophiler Alkohole sowie
Tensidverbindungen zur Emulsionsstabilisierung enthält.
In der bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird auch in der Verfahrensstufe der Beize in Gegenwart der emul
gierten organischen Flüssigkomponenten auf Basis dieser oleophilen
Ester, Ether und/oder Alkohole gearbeitet. Die Erfindung umfaßt dabei
die beiden nachfolgenden Möglichkeiten:
Beize und Phosphatierung werden in einem Verfahrensschritt zusammen
gefaßt, so daß hier die Beschaffenheit der O/W-Flüssigphase für diese
beiden Stufen der Beize und der Phosphatierung gleich ist.
In einer weiteren Möglichkeit der erfindungsgemäßen Ausgestaltung wer
den die beiden Verfahrensstufen zeitlich voneinander getrennt. In der
vorgängigen Stufe der Beize sieht die Erfindung in einer wichtigen
Ausführungsform die gemeinsame Verwendung von emulgierter oleophiler
Flüssigphase auf Basis entsprechender Ester, Ether und/oder Alkohole
zusammen mit geeigneten Tensidverbindungen in der wäßrigen Phosphor
säurelösung vor. In der getrennt davon durchgeführten nachfolgenden
Phosphatierungsstufe ist wiederum eine wäßrige Phosphorsäurelösung das
Arbeitsmittel der Erfindung, in der gleiche oder andere oleophile
Flüssig-Komponenten auf Basis Ester, Ether und/oder Alkohole vorliegen.
Hier ist die Mitverwendung der bestimmten tensidischen Komponenten aus
der vorgängigen Stufe der Beize möglich und auch bevorzugt aber nicht
zwingend.
Das erste im erfindungsgemäßen Verfahren angestrebte Teilergebnis ist
die hinreichende Reinigung der Metalloberfläche von unerwünschten Belegungen,
insbesondere Rost und/oder Ölverschmutzungen, sowie die Kon
ditionierung der Metalloberfläche in ihrer Gesamtheit für den nachfol
genden Aufbau der kristallinen Phosphatierungsschicht. Möglich ist das
zum Beispiel durch eine wäßrig-tensidische Wasch- bzw. Reinigungsstufe
und gleichzeitige oder nachfolgende Beize mit insbesondere wäßriger
Phosphorsäure. Die erfindungsgemäß bevorzugt eingesetzten O/W-Emul
sionen auf Basis wäßriger Phosphorsäurelösungen mit dispers darin ver
teilten ausgewählten organischen Flüssigphasen erfüllen diese erste
Teilaufgabe dann besonders gut, wenn ausgewählte Tensidverbindungen
mitverwendet werden. Die erfindungsgemäß hier bevorzugten Emulgatoren
beziehungsweise Netzhilfsmittel zählen zu den Klassen der kationischen
und/oder der nicht-ionischen Tensidverbindungen. Insbesondere zur
Netzung der Metalloberflächen und zu ihrer raschen Befreiung von öligen
bzw. fettigen Belegungen hat sich die Verwendung von Kationtensiden
als besonders wirksam erwiesen. Besonders wichtig kann der gemeinsame
Einsatz von Kationtensiden und nicht-ionischen Tensidkomponenten im
Rahmen der erfindungsgemäßen Lehre sein.
Die Chemie wasch- bzw. reinigungsaktiver Tenside hat bekanntlich eine
besondere Entwicklung im Rahmen der Textilwäsche gefunden. Die ein
schlägige Literatur gibt umfangreiche Hinweise auf geeignete Tensid
komponenten für wäßrig tensidische Flotten und insbesondere auch auf
die Klasse der kationischen und/oder nicht-ionischen, bevorzugt wasser
löslichen Tensidverbindungen. Die in diesem Zusammenhang beschriebe
nen Verbindungen haben sich auch als besonders geeignet für die er
findungsgemäße Lehre und hier insbesondere für die im ersten Verfah
rensschritt erforderliche Reinigung der Metalloberfläche mit der er
findungsgemäß definierten O/W-Emulsion erwiesen.
Verwiesen wird in diesem Zusammenhang beispielsweise auf Ullmann "Enzyklopädie der tech
nischen Chemie" 4. Auflage, Band 24, Waschmittel, insbesondere Unter
kapitel 3.1 "Tenside", a.a.O. Seiten 81-91. Verwiesen sei in diesem
Zusammenhang auch auf die Offenbarung der DE-A 37 28 771, die ein
verbessertes Verfahren zur Reinigung von festen Oberflächen, insbe
sondere Metallflächen für eine nachfolgende Ultraschallreinigung unter
Verwendung der hier genannten kationischen und/oder nicht-ionischen
Tensidverbindungen beschreibt.
Die in der erfindungsgemäß eingesetzten O/W-Emulsion vorliegende
disperse Ölphase nimmt die Öl- bzw. Fettverschmutzungen auf, die
homogene Phase der wäßrigen Phosphorsäure befreit die Metalloberfläche
von Rost und anderen säurelöslichen Verunreinigungen und führt im
Sinne einer konventionellen Beize gleichzeitig zur Konditionierung der
Metalloberfläche zum nachfolgenden Aufbau der kristallinen Phosphat
schicht.
Erfindungsgemäß kann es zweckmäßig sein wenigstens in der ersten Ar
beitsstufe der Beize mit tensidhaltigen O/W-Emulsionen zu arbeiten,
deren Tensidgehalt im Bereich von etwa 0,1 bis 10 Gew.-% und vorzugs
weise im Bereich von etwa 1 bis 5 Gew.-% - bezogen jeweils auf Gesamt-
Flüssigphase - liegt. Der Gehalt an Phosphorsäure wenigstens während
dieser ersten Verfahrensstufe ist hinreichend zu wählen, den gestellten
Anforderungen an Reinigung und Konditionierung der Metalloberfläche
durch die wäßrige Säurebehandlung zu genügen. Im einzelnen wird hier
der jeweilige Zustand der zu behandelnden Metalloberflächen zu berück
sichtigen sein. Im allgemeinen kann der Gehalt an Phosphorsäure in der
wäßrigen Phase bis etwa 30 Gew.-% ausmachen - bezogen auf wäßrige
Phase -, wobei in der Beizstufe häufig Phosphorsäuregehalte im Bereich
von etwa 5 bis 30 Gew.-% und insbesondere entsprechende Gehalte im
Bereich von etwa 8 bis 15 Gew.-% geeignet sind.
Die der Beize bzw. Reinigung nachfolgende Arbeitsstufe der Phosphatie
rung hat die optimale Ausbildung der kristallinen Phosphatschicht zum
Gegenstand. Die hier gestellten Anforderungen an die eingesetzte Be
handlungsflüssigkeit sind an sich nicht deckungsgleich mit den Anfor
derungen an diese Hilfsflüssigkeit im Rahmen der ersten Verfahrens
stufe. Gleichwohl hat sich - wie bereits angegeben - gezeigt, daß beide
Teilschritte des erfindungsgemäßen Verfahrens mit der gleichen phos
phorsauren O/W-Emulsion wirkungsvoll durchgeführt werden können. Da
bei ist es sogar möglich die gedanklich in zwei Teilschritte aufzu
gliedernde Behandlung in einen Verfahrensschritt zusammen zu fassen.
In dieser technologisch einfachsten Ausführungsform des beanspruchten
Verfahrens wird eine wäßrige phosphorsaure O/W-Emulsionsphase vorge
geben, die insbesondere zusätzlich auch an sich bekannte Hilfsstoffe zur
gesteuerten Ausbildung der Phosphatschicht enthalten kann. Bekannte
Hilfsstoffe dieser Art sind einerseits gelöste Metallkationen zur Aus
bildung und Beeinflussung der kristallinen Phosphatschicht, insbesondere
2-wertige schichtbildende Kationen von beispielsweise Eisen, Zink,
Mangan, Cobalt, Nickel und/oder Calcium. Andererseits werden in an
sich bekannter Weise zusammen damit Beschleuniger wie Nitrat/Nitrit,
Chlorationen und/oder Peroxoverbindungen eingesetzt. Verwiesen wird in
diesem Zusammenhang auf die einschlägige Fachliteratur beispielsweise
auf die Monographie von W. Rausch, "Die Phosphatierung von Metallen",
Leuze Verlag, Saulgau (1988). Unterschieden wird dabei zwischen der
sogenannten "nicht-schichtbildenden Phosphatierung" und der sogenann
ten "schichtbildenden Phosphatierung", wobei die zuletzt genannte Form
der Phosphatierung im Rahmen der erfindungsgemäßen Behandlung beson
dere Bedeutung hat. Die dabei auf den Metalloberflächen entstehenden
insbesondere kristallinen Phosphatschichten können unterschiedlichen
Typen, wie Phosphophyllit und/oder Hopeit oder auch dem Scholzit zu
geordnet werden - vergleiche beispielsweise W. A. Roland et al. "Metall
oberfläche", 42. Jahrgang 1988/6, 301-305. Es wird in diesem Zusam
menhang weiterhin verwiesen auf die DE-A 39 06 898, in der u. a. die
Zink-Barium-Phosphatierung von Metalloberflächen beschrieben ist.
Der Gehalt an Phosphorsäure für die Stufe der schichtbildenden Phos
phatierung in der Behandlungsflüssigkeit auf Basis der O/W-Emulsionen
kann gleich oder geringer sein als der in der Verfahrensstufe der Beize
gewählte Phosphorsäuregehalt. Wird erfindungsgemäß in getrennten Ver
fahrensstufen von Beize und nachfolgender Phosphatierung gearbeitet, so
kann in der Phosphatierung der Phosphorsäuregehalt der homogenen
wäßrigen Phase beispielsweise im Bereich von etwa 0,5 bis 10 Gew.-%,
zweckmäßig von etwa 0,5 bis 5 Gew.-% und insbesondere im Bereich von
etwa 1 bis 2 Gew.-% bevorzugt sein. Wie bereits angegeben ist das aber
nicht erforderlich. Die Gesamtzusammensetzung der O/W-Emulsion in
ihrem wäßrigen und ihrem organischen Anteil kann so auf die zwei
Stufen des erfindungsgemäßen Verfahrens abgestimmt werden, das mit
ein und derselben Flüssigphase - und das sogar in nur einem zusammen
gezogenen Verfahrensschritt - die angestrebten Effekte der Reinigung
und der Phoshatierung erreicht werden.
In einer Modifikation des erfindungsgemäßen Verfahrens, in der mit
stufenweiser Zielsetzung zunächst die Reinigung und in einer nach
folgenden Stufe die Phosphatierung angestrebt wird, kann es zweckmäßig
sein, in der Beize ohne Zusatz der schichtbildenden Hilfsstoffe lediglich
mit der tensidhaltigen O/W-Emulsion auf Basis der homogenen wäßrigen
Phosphorsäure und der oleophilen Ester, Ether und/oder Alkohole als
disperse Ölphase zu arbeiten, während in der Phosphatierungsstufe auf
die Mitverwendung der schichtbildenden Hilfsstoffe Wert gelegt wird.
Erfindungsgemäß wird mit O/W-Emulsionen gearbeitet, deren Ölphasenan
teil in der Regel wenigstens etwa 5 Gew.-% - bezogen auf O/W-Phase -
ausmacht. Dabei können Mengenanteile der Ölphase im Bereich bis etwa
25 Gew.-% zweckmäßig sein. Besonders bevorzugt sind Emulsionen der
angegebenen Art, deren Ölphase im Bereich von etwa 8 bis 20 Gew.-%
- bezogen auf O/W-Phase - liegt.
Je nach Verfahrensweise können dabei in den beiden Arbeitsstufen als
disperse Ölphase gleiche Komponenten aus den Klassen der oleophilen
Ester, Ether und/oder Alkohole als organische Flüssigphase eingesetzt
werden. Ebenso ist es aber auch möglich, bei getrennter zweistufiger
Arbeitsweise in den beiden Stufen unterschiedliche Vertreter der die
disperse Ölphase bildenden oleophilen Flüssigkeiten auszuwählen. Hier
gelten insbesondere die nachfolgenden Überlegungen:
Die angestrebte technische Funktion der dispersen Ölphase im ersten
Arbeitsschritt ist die Ablösung und Aufnahme der oleophilen Verschmut
zungen von der Metalloberfläche. Im zweiten Verfahrensschritt der
schichtbildenden Phosphatierung kommt der Ölphase eine andere Bedeu
tung zu: Anteile der Ölphase lagern sich hier in das entstehende Struk
turwerk aus Phosphatkristallen ein und versiegeln damit zusätzlich die
Metalloberfläche. Hier kann der bestimmten Konstitution der die Ölphase
bildenden chemischen Komponenten besondere Bedeutung zukommen wie
im Nachfolgenden noch geschildert wird.
Grundsätzlich ist es an sich bekannt, im Rahmen einer Phosphatierungs
behandlung der wäßrigen Phosphorsäurelösung organische Ölphasen zuzu
setzen, vgl. hierzu beispielsweise die DE-OS 2 251 611. Die Besonder
heiten des erfindungsgemäßen Mehrstufenverfahrens und die Anpassung
der komplex aufgebauten Hilfsflüssigkeiten, sowie der jeweiligen Ver
fahrensbedingungen an die erfindungsgemäße Aufgabenstellung gehen aus
diesem Stand der Technik jedoch nicht hervor.
Wie angegeben lassen sich die erfindungsgemäß eingesetzten dispersen
Ölphasen drei Stoffklassen zuordnen, die zusammenfassend als oleophile
Ester, insbesondere Carbonsäureester, oleophile Ether und/oder oleophile
Alkohole definiert werden können. Es können dabei ausgewählte de
finierte Vertreter dieser Stoffklassen aber auch beliebige Abmischungen
einer Mehrzahl von Einzelkomponenten dieser Art verwendet werden.
Im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens werden in einer bevor
zugten Ausführungsform allerdings solche Vertreter der hier genannten
Stoffklassen wenigstens anteilsweise in der dispersen Ölphase verwendet
beziehungsweise mitverwendet, die olefinische Doppelbindungen im Mole
kül enthalten. So können also beispielsweise Carbonsäureester bevorzugt
sein, die entweder in ihren Carbonsäureresten und/oder in ihren Alko
holresten wenigstens eine olefinische Doppelbindung enthalten. Bevorzugt
können Verbindungen solcher Art sein, in denen eine Mehrzahl ole
finischer Doppelbindungen vorliegt. Dabei kann - beispielsweise wieder
auf die Carbonsäureester bezogen - die Mehrzahl olefinischer Doppel
bindungen in einem der Ester bildenden Anteile, insbesondere im Carbon
säurerest, oder auch in den beiden den Carbonsäureester bildenden Mole
külbestandteilen vorliegen. Sinngemäß gelten diese Überlegungen für
bevorzugte Ether aus gleichen und/oder unterschiedlichen 1- und/oder
mehrwertigen Alkoholen beziehungsweise für oleophile Alkohole als
solche.
In einer besonderen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist vorgesehen zusammen mit den oleophilen Flüssigkomponenten zu
sätzliche 1- und/oder mehrfach olefinisch ungesättigte Mischungskompo
nenten mit zu verwenden, die dann in der oleophilen Phase gelöst vor
liegen und hier zusätzlich olefinisch ungesättigte Bestandteile bilden.
Besonders wichtige Vertreter sind hier entsprechende Carbonsäuren mit
vorzugsweise wenigstens 8 C-Atomen, insbesondere 10 bis 24 C-Atomen.
Bevor auf die Beschaffenheit der Vertreter der hier genannten Stoff
gruppen im einzelnen eingegangen wird, seien allgemein gültige Über
legungen vorangestellt, die für die Auswahl der jeweiligen Vertreter aus
den Klassen der Ester, Ether und/oder Alkohole generelle Gültigkeit
haben.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird in der Praxis im Temperaturbe
reich oberhalb 0°C bis etwa 95°C und vorzugsweise im Bereich von Raum
temperatur bis etwa 80°C durchgeführt, wobei im 2-stufigen Verfahren in
den beiden Stufen gleiche oder unterschiedliche Temperaturen eingesetzt
werden können. Diesen Temperaturbedingungen sind die dispersen Öl
phasen derart anzupassen, daß einerseits auch bei niedrigen Tempera
turen - beispielsweise im Bereich unterhalb Raumtemperatur bis etwa
Raumtemperatur - eine hinreichende Rheologie der dispersen Ölphase und
der ihr hier zugeschriebenen technischen Funktion der Aufnahme der Öl
verschmutzungen von der Metalloberfläche sichergestellt sind. Auf der
anderen Seite ist sicherzustellen, daß beim Arbeiten mit erhöhten
Temperaturen, beispielsweise im Bereich um etwa 80 oder 90°C, die
Flüchtigkeit der dispersen Ölphase hinreichend niedrig und ihre Flamm
punkte hinreichend hoch liegen. Erfindungsgemäß ist es dementsprechend
bevorzugt, daß die Ölphasen der O/W-Emulsionen ihrerseits Erstarrungs
werte (Fließ- und Stockpunkt) unterhalb 10°C, vorzugsweise unterhalb
5°C aufweisen, wobei Stockpunkte unterhalb 0°C oder gar unterhalb
-5°C besonders zweckmäßig sein können. Andererseits sollen die Flamm
punkte der erfindungsgemäß eingesetzten Ölphasen wenigstens etwa 100°C
betragen, vorzugsweise aber darüber liegen. Bevorzugte oleophile
disperse Öle für den Einsatz im Rahmen der Erfindung besitzen Flamm
punkte oberhalb 135°C, beispielsweise oberhalb 150 oder 160°C.
In bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung sind vergleichsweise
bewegliche Ölphasen bevorzugt, die befähigt sind bei den jeweiligen
Arbeitstemperaturen dünnschichtig auf die zu reinigenden beziehungs
weise zu phosphatierenden Metalloberflächen und die dabei entstehenden
Kristallschichten aufzuziehen. Dementsprechend können erfindungsgemäß
in den O/W-Emulsionen Ölphasen der angegebenen Art bevorzugt sein,
die ihrerseits im Temperaturbereich von 0 bis 5°C eine Brookfield(RVT)-
Viskosität nicht oberhalb 2000 mPas, vorzugsweise nicht oberhalb 1000
mPas aufweisen.
Für die Auswahl der Ölphasen im Sinne des erfindungsgemäßen Handelns
gelten die nachfolgenden allgemeinen Angaben: Bevorzugt werden disperse
Ölphasen eingesetzt, deren Vertreter sich wenigstens einer der nach
folgenden Klassen zuordnen:
- a) Ester von geradkettigen und/oder verzweigten, natürlichen und/ oder synthetischen Monocarbonsäuren mit bis zu 36 C-Atomen, vor zugsweise mit 8 bis 24 C-Atomen, die weiterhin bevorzugt 1-fach und/oder mehrfach olefinisch ungesättigt sein können,
- b) oleophile Alkohole mit wenigstens 6 C-Atomen, bevorzugt wenigstens 8 C-Atomen, die auch wenigstens anteilsweise Partialether mehr wertiger Alkohole sein können, und/oder
- c) Ether von 1-wertigen Alkoholen mit wenigstens 4, vorzugsweise wenigstens 6 bis 8 C-Atomen, die auch Mischether mit eingebundenen Resten mehrwertiger Alkohole enthalten können.
Im einzelnen gelten zu den genannten drei Stoffklassen der die Ölphase
bildenden oleophilen Komponenten die nachfolgenden Angaben:
Besondere Bedeutung kann der Verwendung von Monocarbonsäureestern
zukommen die dementsprechend in einer bevorzugten Ausführungsform in
der organischen Flüssigphase wenigstens anteilig und dabei vorzugsweise
zu wenigstens 50 Gew.-% (bezogen auf die organische Flüssigphase) vor
liegen. Der Alkoholrest dieser Ester kann beliebig gewählt sein und
beispielsweise 1 bis 24 C-Atome aufweisen. In einer besonderen Aus
führungsform können sich die Alkoholreste von toxikologisch unbedenk
lichen, insbesondere unter Arbeitsbedingungen inhalations-toxikologisch
unbedenklichen Alkoholen ableiten. Im einzelnen sind hier bei Arbeits
temperatur flüssige Ester olefinisch 1- und/oder mehrfach ungesättigter
Carbonsäuren mit 1- und/oder mehrfunktionellen Alkoholen zu nennen,
die in der dispersen Ölphase vorliegen. Die Verwendung beziehungsweise
Mitverwendung entsprechender Ester 1-funktioneller Alkohole kann be
sonders bevorzugt sein.
Gerade in der Klasse der potentiell hydrolysegefährdeten Esteröle kann
es für eine optimale Nutzung der erfindungsgemäßen Zielsetzung wichtig
sein, daß die Esteröle eine biologisch beziehungsweise ökologisch ver
trägliche Konstitution aufweisen, d. h. insbesondere frei sind von un
erwünscht toxischen Bestandteilen. In der bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung werden dementsprechend Esteröle eingesetzt, die frei sind
von aromatischen Bestandteilen und insbesondere gesättigte und/oder be
vorzugt olefinisch ungesättigte geradkettige und/oder verzweigte
Kohlenwasserstoffketten aufweisen. Entsprechende Überlegungen gelten
allerdings sinngemäß auch für die erfindungsgemäß einzusetzenden Ether
beziehungsweise Alkohole.
Soll beim Einsatz von Esterölen im praktischen Arbeiten, zum Beispiel bei
erhöhten Arbeitstemperaturen, die Möglichkeit der partiellen Ester
hydrolyse berücksichtigt werden, so leiten sich daraus die nachfolgenden
Überlegungen ab: Es kann zweckmäßig sein sicherzustellen, daß frei
gesetzte Komponenten keine nachteiligen Wirkungen aus einer möglichen
Inhalationstoxizität auslösen können. Insbesondere sind hier die
Alkoholkomponenten zu berücksichtigen. Wie angegeben eignen sich er
findungsgemäß sowohl 1-wertige Alkohole als auch mehrwertige Alkohole,
wobei auch beliebige Mischungen dieser Typen eingesetzt werden können,
als Ester bildende Reaktionskomponenten. Eine weitere Unterscheidung
der Alkohole ergibt sich aus der Betrachtung ihres Löslichkeitsverhaltens
in Wasser beziehungsweise der wäßrigen Phosphorsäure. Die bei einer
Esterspaltung anfallenden Alkohole können wasserlöslich und/oder
wasserunlöslich sein.
Mehrwertige Alkohole die technisch leicht zugänglich sind und Ester ge
eigneter Rheologie bilden sind insbesondere niedere mehrfunktionelle
Alkohole mit 2 bis 5, vorzugsweise 2 bis 4 Hydroxylgruppen und insbe
sondere 2 bis 6 C-Atomen. Charakteristische Vertreter sind das Ethylen
glykol, die Propandiole und insbesondere das Glycerin aber auch Ver
bindungen wie Trimethylolpropan. Mehrwertige Alkohole der hier be
troffenen Art und insbesondere die niedrigen Vertreter dieser poly
funktionellen Komponenten zeichnen sich durch hohe Wasserlöslichkeit
und dabei durch so niedere Verdunstungswerte aus, daß Überlegungen
zum Ausschluß inhalations-toxischer Gefährdungen üblicherweise aus
scheiden.
Weiterführende Überlegungen sind in dem hier betroffenen Sonderfall bei
der Mitverwendung von Carbonsäureestern unter Einsatz 1-wertiger
Alkohole in den Esterölen anzustellen. Hier ist insbesondere auch die
Flüchtigkeit der im Rahmen einer Partialhydrolyse anfallenden Alkohole
zu berücksichtigen. Erfindungsgemäß wird dann beim Einsatz von Ester
ölen unter Mitverwendung 1-wertiger Alkohole bevorzugt als untere
Kohlenstoffgrenze für diese 1-wertigen Alkohole die Zahl 6 gewählt,
wobei das Arbeiten mit Estern monofunktioneller Alkohole mit wenigstens
8 C-Atomen besonders bevorzugt sein kann. Wie angegeben sind solche
Überlegungen aber nur für Sonderfälle - insbesondere beim Einsatz er
höhter Temperaturen - wichtig. Auch Ester niedrigerer Alkohole, insbe
sondere die entsprechenden Methylester sind wichtige Arbeitsmittel im
Sinne der Erfindung.
Die Carbonsäurekomponenten aus den Esterölen können natürlichen und/
oder synthetischen Ursprungs sein. Aus Gründen der ökologischen und
insbesondere der meeresbiologischen Verträglichkeit kommt geradkettigen
Carbonsäuren beziehungsweise Carbonsäureestern besondere Bedeutung
zu. Geeignete Vertreter im Rahmen des erfindungsgemäßen Handelns leiten
sich hier insbesondere von entsprechenden Carbonsäuren beziehungs
weise Carbonsäuregemischen natürlichen Ursprungs ab. Grundsätzlich
können Carbonsäuren beliebiger Kettenlänge mit beispielsweise bis zu 36
C-Atomen eingesetzt werden. Aus Gründen der leichten Zugänglichkeit
kann eine obere Grenze der Kohlenstoffzahl bei etwa 24 liegen, die
Auswahl der jeweiligen Kettenlänge in der Ester bildenden Carbonsäure
komponente erfolgt in Abstimmung mit der Natur der eingesetzten Alko
holkomponente(n) unter Berücksichtigung der Überlegungen, auf die be
reits eingegangen wurde und nicht nur den Ester und/oder seine Rheo
logie unmittelbar sondern auch die insbesondere durch partielle Hydro
lyse gebildeten Reaktionsfolgeprodukte betreffen können. Für das er
findungsgemäße Arbeiten sind insbesondere Esteröle geeignet wie sie in
der DE-A 39 15 876 beschrieben sind und dort als disperse Ölphase in
Wasser-basierten Bohrspülungen vom O/W-Emulsionstyp verwendet werden.
Die Offenbarung dieser Druckschrift wird zur Definition geeigneter
Esteröle ausdrücklich auch zum Gegenstand der vorliegenden Erfindungs
offenbarung gemacht. Die zitierte Druckschrift nimmt ihrerseits Bezug
auf die DE-A 38 42 659, 38 42 703, 39 07 391 und 39 07 392, die ver
schiedene Typen von geeigneten Esterölen beschreiben und insoweit auch
Gültigkeit für die erfindungsgemäße Lehre besitzen. Besonderes Inte
resse können Ester olefinisch 1- und/oder mehrfach ungesättigter Carbon
säuren insbesondere natürlichen Ursprungs haben, wie sie in der
DE-A 38 42 659 beschrieben sind. Über die Offenbarung dieser Druck
schriften hinausgehend kann erfindungsgemäß insbesondere aber auch
die im Carbonsäureester auftretende Alkoholkomponente ein olefinisch
ungesättigter Rest von insbesondere monofunktionellen Alkoholen bevor
zugt natürlichen Ursprungs sein, wobei hier insbesondere Ester von
Oleylalkohol als charakteristische Vertreter zu nennen sind.
Neben oder anstelle der Esteröle können in der dispersen Ölphase oleo
phile Alkohole als solche zum Einsatz kommen. Verwiesen wird in diesem
Zusammenhang auf die DE-A 39 15 875, in der die Verwendung solcher
oleophilen Alkohole in Wasser-basierten Bohrspülungen vom O/W-
Emulsionstyp beschrieben ist. Die Offenbarung auch dieser Druckschrift
wird hiermit ausdrücklich zum Gegenstand der erfindungsgemäßen Offen
barung zu geeigneten Alkoholen gemacht. Zusammenfassend sei dement
sprechend nur kurz das Folgende gesagt: Es sind monofunktionelle und/
oder mehrfunktionelle Alkohole geeignet, solange der oleophile Charakter
der alkoholischen Komponente gewahrt bleibt. Insbesondere kommen neben
den monofunktionellen Alkoholen difunktionelle Verbindungen und/oder
Partialether von polyfunktionellen Alkoholen mit wenigstens einer freien
Hydroxylgruppe in Betracht. In bevorzugten Ausführungsformen sind die
Alkohole selber ökologisch verträglich. Es gelten sinngemäß die Angaben
aus der Definition geeigneter Carbonsäureester. Geradkettige und/oder
verzweigte Alkohole, insbesondere 1- und/oder mehrfach olefinisch un
gesättigte Alkohole sind bevorzugte Verbindungen. Die Angaben zur
Rheologie der jeweils eingesetzten Ölphase auf Basis der Alkohole, zur
Flüchtigkeit beziehungsweise zum Flammpunkt gelten hier sinngemäß.
Ebenso wie die zuvor diskutierten oleophilen Alkohole sind schließlich die
im Rahmen einer weiteren Ausführungsform der Erfindung als disperse
Ölphase einzusetzenden oleophilen Ether nicht oder praktisch nicht
hydrolysegefährdet. Zur allgemeinen Beschaffenheit geeigneter Ether
phasen wird verwiesen auf die DE-A 39 16 515, die ihrerseits die Ver
wendung ausgewählter oleophiler Ether in Wasser-basierten Bohrspülungen
vom O/W-Emulsionstyp beschreibt. Der Offenbarungsgehalt dieser Veröf
fentlichung wird hiermit ebenfalls ausdrücklich zum Gegenstand der Er
findungsoffenbarung geeigneter Ether für das hier beanspruchte Ver
fahren gemacht. Die zuvor im Rahmen der Erfindungsbeschreibung ange
gebenen allgemeinen Parameter zu Rheologie, Flüchtigkeit, Flamm- und
Erstarrungspunkt sowie Toxikologie gelten sinngemäß auch zu dieser
Stoffklasse. Die Ether bildenden Alkohole selber können dabei gerad
kettig und/oder verzweigt sein, sie können aliphatisch gesättigt oder
auch wenigstens anteilsweise 1- und/oder mehrfach olefinisch ungesättigt
sein. Es kommen Ether von monofunktionellen Alkoholen und/oder mehr
funktionellen Alkoholen in Betracht. Geeignet können insbesondere auch
Mischether mit eingebundenen Resten mehrwertiger Alkohole sein, die an
ihren Endgruppen mit 1-wertigen Alkoholresten versehen sind.
Die Erfindung sieht in einer wichtigen Ausführungsform die Mitver
wendung von olefinischen Mischungskomponenten vor, die selber hin
reichend oleophilen Charakter besitzen und sich damit in der dispersen
Ölphase lösen. Auf diese Weise wird es möglich die Konzentration
olefinischer Doppelbindungen pro Flächeneinheit insbesondere in der
Stufe der Phosphatierung durch Belegung der Phosphatkristallschicht mit
einer entsprechend olefinisch angereicherten Ölphase zu erhöhen. Es hat
sich gezeigt, daß hierdurch die Korrosionsinhibierung der erfindungsge
mäß behandelten Arbeitsgerätschaften bei der weiteren Lagerung und/
oder bei ihrem späteren Einsatz besonders wirkungsvoll sichergestellt
werden kann. Aus einer Mehrzahl von Überlegungen heraus sind olefinisch
1- und/oder mehrfach ungesättigte Carbonsäuren hinreichender Kettenlänge
besonders interessante Vertreter für diese Klasse der zusätzlich
mitverwendeten Mischungskomponenten. Die disperse Ölphase enthält
dann, wie im Zusammenhang mit der Klasse der Esteröle bereits dis
kutiert, in einer bevorzugten Ausführungsform anteilsweise olefinisch
1-fach und/oder mehrfach ungesättigte freie Carbonsäuren. Bevorzugt
sind entsprechende Carbonsäuren mit bis zu 36 C-Atomen und insbe
sondere mit etwa 12 bis 24 C-Atomen natürlichen und/oder synthetischen
Ursprungs, wobei mehrfach ungesättigte Carbonsäuren mit 16 bis 24
C-Atomen natürlichen Ursprungs bevorzugt sein können. Verbindungen
dieser Art können als solche den Ölphase zugesetzt sein und/oder durch
Verseifung entsprechender Esteröle in situ gebildet worden sein. Der
Anteil entsprechender freier Carbonsäuren kann - unter Berücksichtigung
der angegebenen Überlegungen zu Rheologie und sonstigen allgemeinen
Anforderungen an die Ölphase - praktisch beliebig gewählt werden.
Schon 1 bis 5 Gew.-% - bezogen auf Ölphase - an entsprechenden unge
sättigten Carbonsäuren geben verbesserte Effekte insbesondere bezüglich
eines erhöhten Korrosionsschutzes. Es können aber auch weitaus höhere
Anteile solcher freien Carbonsäuren mitverwendet werden, die beispiels
weise bis zu 35 oder auch 40 Gew.-% - bezogen auf Ölphase - ausmachen.
Die Behandlung der Metalloberflächen mit der phosphorsauren O/W-Emul
sion kann beispielsweise durch Spritzen und/oder durch Tauchen er
folgen, wobei insbesondere sperrige Metallgerätschaften wie Bohrgestänge
durch einfaches Tauchen in das Emulsionsbad in einem Zuge gebeizt und
phosphatiert werden können. Es kann in diesem Zusammenhang zweckmäßig
sein, in dem Tauchbad absatzweise oder auch kontinuierlich eine ge
richtete oder ungerichtete Strömung der Flüssigphase sicherzustellen.
Die verschmutzten Arbeitsgerätschaften können dabei je nach dem Aus
maß ihrer Verschmutzung zunächst einer Wasserstrahlreinigung unter
worfen werden. Sie können dann in das Behandlungsbad bei Raumtemperatur
oder nur mäßig erhöhten Temperaturen eingelegt werden und hier bis
zur Ausbildung der gewünschten Phosphatschichtstärken belassen werden.
Zur Abkürzung der jeweiligen Verfahrensstufen und/oder des Gesamtver
fahrens ist die Anhebung der Behandlungstemperatur geeignet. Je nach
Temperaturwahl kann der Behandlungszeitraum im Bereich einiger Minuten,
beispielsweise 5 bis 10 Minuten, bis zu 24 Stunden betragen. Arbeits
temperaturen im mäßig erhöhten Bereich, insbesondere im Temperaturbe
reich von etwa 20 bis 50°C, führen in der Regel zu den erwünschten
Reinigungs- und Passivierungsergebnissen an der Metalloberfläche im
Zeitbereich von etwa 5 bis 30 Minuten bis zu einigen Stunden.
Zur Darstellung des erfindungsgemäßen Verfahrens in den nachfolgenden
Beispielen werden Stahlbleche (St 14) zunächst in der folgenden Weise
vorbehandelt:
Auf den Stahlblechen wird durch mehrmaliges Eintauchen in eine NaCl-
Lösung starker Rotrost erzeugt. Die so korrodierten Bleche werden in
ein Erdöl/Wasser-Gemisch (50/50) getaucht und anschließend mehrere
Tage getrocknet. Die in dieser Weise vorbehandelten Probebleche werden
im 1-Stufenverfahren - nachfolgende Beispiele 1 bis 3 - beziehungsweise
im 2-Stufenverfahren - nachfolgende Beispiele 4-6 - behandelt und
nachfolgend ausgetestet. Die Behandlung aller Bleche aus den Beispielen
1 bis 6 erfolgt durch Tauchen.
Die jeweils eingesetzten Behandlungslösungen sind dabei wie folgt zu
sammengestellt:
Rezeptur der O/W-Behandlungs-Phase:
85 g/l Phosphorsäure
41 g/l Zn(NO₃)₂ · 6 H₂O
100 g/l Oleyloleat
20 g/l Kationtensid (Tris-(oligooxyethyl)-alkylammoniumphosphat)
1 g/l NaNO₂
41 g/l Zn(NO₃)₂ · 6 H₂O
100 g/l Oleyloleat
20 g/l Kationtensid (Tris-(oligooxyethyl)-alkylammoniumphosphat)
1 g/l NaNO₂
Die Stahlbleche werden für den Zeitraum von 10 Minuten bei 60°C behandelt.
Zusammensetzung der O/W-Phase:
112 g/l Phosphorsäure
56 g/l Zn(NO₃)₂ · 6 H₂O
12 g/l CaO
180 g/l Rüböl
50 g/l Kationtensid (Tris-(oligooxyethyl)-alkylammoniumphosphat)
1 g/l NaNO₂
56 g/l Zn(NO₃)₂ · 6 H₂O
12 g/l CaO
180 g/l Rüböl
50 g/l Kationtensid (Tris-(oligooxyethyl)-alkylammoniumphosphat)
1 g/l NaNO₂
Die vorbereiteten Bleche werden für den Zeitraum von 5 Minuten bei
75°C behandelt.
Es wird die folgende O/W-Emulsion eingesetzt:
65 g/l Phosphorsäure
41 g/l Zn(NO₃)₂ · 6 H₂O
120 g/l Kokos-Palmkernfettsäure-Oleylester
30 g/l Kationtensid (Tris-(oligooxyethyl)-alkylammoniumphosphat)
1 g/l NaNO₂
41 g/l Zn(NO₃)₂ · 6 H₂O
120 g/l Kokos-Palmkernfettsäure-Oleylester
30 g/l Kationtensid (Tris-(oligooxyethyl)-alkylammoniumphosphat)
1 g/l NaNO₂
Die vorbereiteten Stahlbleche werden für den Zeitraum von 8 Stunden bei
Raumtemperatur behandelt.
In allen Fällen waren die Bleche nach der Behandlung frei von Rost und
zeigten eine dunkelgraue homogene Oberfläche. Die Korrosionsbeständig
keit im Kondenswasserkonstantklimatest DIN 50017 KK beträgt 7 Tage bis
zur ersten Rotrostbildung.
In der ersten Verfahrensstufe (a) wird mit der folgenden Badzusammensetzung
gearbeitet:
a) 180 g/l Phosphorsäure
80 g/l Kationtensid (Tris-(oligooxyethyl)-alkylammoniumphosphat)
80 g/l Kationtensid (Tris-(oligooxyethyl)-alkylammoniumphosphat)
Die vorbereiteten Stahlbleche werden 30 Minuten bei 60°C behandelt.
In der nachfolgenden Verfahrensstufe (b) wird eine O/W-Emulsion der
nachfolgenden Zusammensetzung eingesetzt.
b) 10 g/l Phosphorsäure
27 g/l Zn(NO₃)₂ · 6 H₂O
1 g/l NaNO₂
100 g/l Oleyloleat
20 g/l Niotensid (Talgfettalkohol/4EO)
27 g/l Zn(NO₃)₂ · 6 H₂O
1 g/l NaNO₂
100 g/l Oleyloleat
20 g/l Niotensid (Talgfettalkohol/4EO)
Der pH-Wert dieser Behandlungslösung wird mittels Natronlauge auf 2,8
eingestellt. Die Stahlbleche werden dann für den Zeitraum von 5 Minuten
bei 60°C behandelt.
In der ersten Verfahrensstufe wird mit der folgenden O/W-Badzusammensetzung
gearbeitet:
a) 85 g/l Phosphorsäure
20 g/l Kationtensid (Tris-(oligooxyethyl-alkylammoniumphosphat)
100 g/l Oleyloleat
20 g/l Kationtensid (Tris-(oligooxyethyl-alkylammoniumphosphat)
100 g/l Oleyloleat
Die Behandlungsdauer beträgt 24 Stunden bei Raumtemperatur.
In der nachfolgenden Reaktionsstufe wird mit einer O/W-Emulsionsbad
lösung gearbeitet, deren wäßrige Phase durch Neutralisation auf pH 3,2
eingestellt worden war.
23 g/l Zn(NO₃)₂ · 6 H₂O
7 g/l Mn CO₃
1 g/l NaNO₂
12 g/l Phosphorsäure
15 g/l Kokos-Palmkernfettsäure Oleylester
2 g/l Niotensid (Talgfettalkohol/4EO)
7 g/l Mn CO₃
1 g/l NaNO₂
12 g/l Phosphorsäure
15 g/l Kokos-Palmkernfettsäure Oleylester
2 g/l Niotensid (Talgfettalkohol/4EO)
Die Behandlung der Stahlbleche erfolgt für den Zeitraum von 5 Minuten
bei 60°C.
In der ersten Verfahrensstufe wird mit der folgenden Badzusammensetzung
gearbeitet:
100 g/l Phosphorsäure
20 g/l Kationtensid (Alkylammoniumphosphat)
10 g/l Niotensid (Talgfettalkohol/4EO)
70 g/l Oleyloleat
20 g/l Kationtensid (Alkylammoniumphosphat)
10 g/l Niotensid (Talgfettalkohol/4EO)
70 g/l Oleyloleat
Die Versuchsbleche werden für den Zeitraum von 15 Minuten bei 60°C
behandelt.
In der nachfolgenden Verfahrensstufe der Passivierung wird mit der
folgenden O/W-Emulsion gearbeitet:
10 g/l Phosphorsäure
27 g/l Zn(NO₃)₂ · 6 H₂O
1 g/l NaNO₂
10 g/l Rüböl
3 g/l Niotensid (Fettalkohol EO-Gemisch-Oleylalkohol-4EO/ Octylalkohol-4EO)
27 g/l Zn(NO₃)₂ · 6 H₂O
1 g/l NaNO₂
10 g/l Rüböl
3 g/l Niotensid (Fettalkohol EO-Gemisch-Oleylalkohol-4EO/ Octylalkohol-4EO)
Die wäßrige Phase dieses Bades war auf pH 3,0 eingestellt worden. Die
Behandlung der Bleche erfolgt für den Zeitraum von 10 Minuten bei
70°C.
Nach der Behandlung im erfindungsgemäßen Sinne waren die Bleche frei
von Rost und hatten eine homogene dunkelgraue bis schwarze Oberfläche.
Sie bleiben im Kondenswasserkonstantklimatest DIN 50017 KK über 30
Tage ohne Rost. Die Schichten bilden eine gute Lackgrundlage.
Haftung:
T-Bend-Test nach ECCA-T7 (1985): Kein Abplatzen nach T2-Test
T-Bend-Test nach ECCA-T7 (1985): Kein Abplatzen nach T2-Test
Korrosion:
Salzsprühnebel nach DIN 50021.S.S 480 Stunden, Unterwanderung am Ritz kleiner 2 mm
Salzsprühnebel nach DIN 50021.S.S 480 Stunden, Unterwanderung am Ritz kleiner 2 mm
Wird Beispiel 1 ohne Zusatz von Oleyloleat und Tensid wiederholt, so
zeigt sich im Kondensationswasserrest Rotrost nach 2 Stunden.
Bei Wiederholung von Beispiel 4 ohne Zusatz von Oleyloleat und Niotensid
in Stufe 4b zeigt sich Rotrost nach 24 Stunden.
Claims (21)
1. Kombiniertes Verfahren zur Reinigung und Korrosionsinhibierung
von Arbeitsgerätschaften aus Eisen bzw. Stahl, die insbesondere mit
Öl, Fett und/oder Rost verschmutzt sind, durch eine wäßrig-saure
Beize der verschmutzten und Phosphatierung der gereinigten Metall
oberflächen unter Einsatz einer wäßrigen Phosphorsäurelösung, die
auch Hilfsstoffe zur gesteuerten Ausbildung der Phosphatschicht
enthalten kann, dadurch gekennzeichnet, daß man wenigstens in
der Phosphatierung eine wäßrige Badlösung einsetzt, die gelöste
Phosphorsäure zusammen mit einer emulgierten dispersen organischen
Flüssigphase auf Basis oleophiler Ester, oleophiler Ether und/oder
oleophiler Alkohole sowie Emulsions-stabilisierende Tensidver
bindungen enthält.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auch schon
in der Verfahrensstufe der Beize in Gegenwart einer emulgierten
Flüssigphase, bevorzugt auch hier in Gegenwart der organischen
Flüssigkomponenten auf Basis oleophiler Ester, Ether und/oder
Alkohole gearbeitet wird.
3. Verfahren nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß
wenigstens in der Beizstufe unter Mitverwendung von kationischen
und/oder nicht-ionischen Tensidverbindungen gearbeitet wird.
4. Verfahren nach Ansprüchen 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß
entweder
- a) einstufig derart gearbeitet wird, daß Beize und Phosphatierung in einem Arbeitsgang und mit der gleichen wäßrig/organischen O/W-Flüssig-Mischphase vorgenommen wird, oder
- b) daß man 2-stufig mit voneinander getrennter Beize und Phos phatierung arbeitet, wobei hier in beiden Verfahrensstufen mit O/W-Flüssig-Mischphasen gearbeitet werden kann und wenigstens in der Phosphatierungsstufe die emulgierten oleophilen Flüssig komponenten der angegebenen Art eingesetzt werden.
5. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
auch bei 2-stufiger Arbeitsweise in beiden Arbeitsstufen oleophile
Ester, Ether und/oder Alkohole als organische Flüssigphase einge
setzt werden, wobei bevorzugt in den beiden Stufen die gleichen
Komponenten dieser Art verwendet werden.
6. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
mit O/W-Emulsionen gearbeitet wird, deren Ölphasenanteil wenig
stens etwa 5 Gew.-% - bezogen auf O/W-Phase - ausmacht, wobei
Mengenanteile der Ölphase im Bereich bis etwa 25 Gew.-% und ins
besondere im Bereich von etwa 8 bis 20 Gew.-% bevorzugt sind.
7. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
mit O/W-Flüssigphasen gearbeitet wird, die in der emulgierten
oleophilen Flüssigphase Komponenten mit olefinischen Doppel
bindungen in das Molekül eingebunden und/oder als Zusatzkompo
nenten in der organischen Flüssigphase gelöst enthalten.
8. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
in der organischen Flüssigphase wenigstens anteilig, vorzugsweise
zu wenigstens 50 Gew.-% (bezogen auf die organische Flüssigphase)
Carbonsäureester von olefinisch 1- und/oder mehrfach ungesättigten
Carbonsäuren und/oder als Zusatzkomponenten gelöste freie Carbon
säuren mit olefinischen Doppelbindungen eingesetzt werden.
9. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
mit bei Arbeitstemperatur flüssigen Estern olefinisch 1- und/oder
mehrfach ungesättigter Monocarbonsäuren mit 1- und/oder mehr
funktionellen Alkoholen in der dispersen Ölphase gearbeitet wird,
wobei der Einsatz entsprechender Ester 1-funktioneller Alkohole
bevorzugt sein kann.
10. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß
mit wäßrigen Phosphorsäurebädern gearbeitet wird, die gelöste
Metallkationen zur Ausbildung und Beeinflussung der kristallinen
Phophatschicht, insbesondere 2-wertige schichtbildende Kationen
von beispielsweise Eisen, Zink, Mangan, Cobalt, Nickel und/oder
Calcium, bevorzugt zusammen mit Beschleunigern, wie Nitrat/Nitrit
und/oder Peroxid, enthalten.
11. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß
im 2-stufigen Verfahren in der Beize ohne Zusatz der schicht
bildenden Hilfsstoffe aber in Gegenwart der tensidischen Kompo
nenten gearbeitet wird, während in der Phosphatierungsstufe auf
den Zusatz der tensidischen Komponenten verzichtet werden kann,
dagegen hier die Mitverwendung der schichtbildenden Hilfsstoffe
bevorzugt ist.
12. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß
im Temperaturbereich bis etwa 95°C, vorzugsweise im Bereich von
Raumtemperatur bis etwa 80°C gearbeitet wird, wobei im 2-stufigen
Verfahren in den beiden Stufen gleiche oder unterschiedliche
Temperaturen eingesetzt werden können.
13. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß
man die verschmutzten Arbeitsgerätschaften - zweckmäßig nach
einer Wasserstrahl-Reinigung - in das Behandlungsbad bei Raum
temperatur oder nur mäßig erhöhten Temperaturen einlegt und hier
bis zur Ausbildung der gewünschten Phosphatschichtstärken beläßt
und gewünschtenfalls nachfolgend einer weiteren Schutzbehandlung,
zum Beispiel einer Lackierung, zuführt.
14. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß
mit Badlösungen insbesondere in der Beizstufe gearbeitet wird,
deren Tensidgehalt im Bereich von etwa 0,1 bis 10 Gew.-%, vor
zugsweise im Bereich von etwa 1 bis 5 Gew.-% - bezogen jeweils auf
Gesamtflüssigphase - liegt.
15. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß
in der Beizstufe mit Badlösungen gearbeitet wird, die in der
wäßrigen Phase etwa 5 bis 30 Gew.-% H3PO4, vorzugsweise 8 bis 15
Gew.-% H3PO4 enthalten, während für die zweite Verfahrensstufe
Badgehalte an H3PO4 im Bereich von etwa 0,5 bis 10 Gew.-%, ins
besondere von etwa 1 bis 5 Gew.-% bevorzugt sind.
16. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß
als disperse Ölphase
- a) Ester von geradkettigen und/oder verzweigten, natürlichen und/oder synthetischen Monocarbonsäuren mit bis zu 36 C-Ato men, vorzugsweise mit 8 bis 24 C-Atomen, die weiterhin be vorzugt 1-fach und/oder mehrfach olefinisch ungesättigt sein können,
- b) oleophile Alkohole mit wenigstens 6 C-Atomen, bevorzugt wenigstens 8 C-Atomen, die auch wenigstens anteilsweise Partialether mehrwertiger Alkohole sein können, und/oder
- c) Ether von 1-wertigen Alkoholen mit wenigstens 4, vorzugsweise wenigstens 6 bis 8 C-Atomen, die auch Mischether mit einge bundenen Resten mehrwertiger Alkohole enthalten können eingesetzt werden die auch zusätzlich olefinisch ungesättigte Komponenten, insbesondere Monocarbonsäuren der unter (a) ge nannten Art gelöst enthalten können.
17. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß
die Ölphasen der O/W-Emulsionen ihrerseits Erstarrungswerte (Fließ-
und Stockpunkt) unterhalb 10°C, vorzugsweise unterhalb 5°C und
dabei Flammpunkte oberhalb 100°C, vorzugsweise oberhalb 135°C
aufweisen.
18. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß
in den O/W-Emulsionen Ölphasen der angegebenen Art vorliegen,
die ihrerseits im Temperaturbereich von 0 bis 5°C eine Brook
field(RVT)-Viskosität nicht oberhalb 2000 mPas, vorzugsweise nicht
oberhalb 1000 mPas, aufweisen.
19. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß
wenigstens in der zweiten Verfahrensstufe disperse Ölphasen zum
Einsatz kommen, die olefinisch 1-fach und/oder mehrfach ungesät
tigte freie Carbonsäuren mit bis zu 36 C-Atomen, vorzugsweise 12
bis 24 C-Atomen natürlichen und/oder synthetischen Ursprungs ent
halten, wobei mehrfach ungesättigte Carbonsäuren mit 16 bis 24
C-Atomen natürlichen Ursprungs bevorzugt sind, die der Ölphase
zugesetzt und/oder durch Verseifung entsprechender Esteröle in
situ gebildet worden sind.
20. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß
insbesondere Öl- und gegebenenfalls Rost-verschmutzte Arbeits
gerätschaften aus dem Bereich geologischer Bohrungen, wie Bohr
gestänge und/oder -rohre, dem Verfahren unterworfen werden.
21. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß
die Behandlung der Metalloberflächen mit der phosphorsauren
O/W-Emulsion durch Spritzen und/oder Tauchen erfolgt, wobei ins
besondere sperrige Metallgerätschaften wie Bohrgestänge durch
Tauchen und Lagern im Emulsionsbad in einem Zuge gebeizt und
phosphatiert werden können.
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