DE4129521A1 - Vorrichtung zum schnellspinnen von multifilen faeden und deren verwendung - Google Patents
Vorrichtung zum schnellspinnen von multifilen faeden und deren verwendungInfo
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Description
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Vorrichtung
zum Schnellspinnen von multifilen Fäden aus fadenbildenden
Polymeren bei Aufwickelgeschwindigkeiten von mindestens
2000 m/min mit einer Spinndüse, einer Kühleinrichtung zum
Verfestigen der Fäden, einem Zusammenführorgan für die
Filamente und einer Aufwicklung, wobei zwischen Düse und
Aufwicklung eine im wesentlichen geradlinige, vertikale
Spinnlinie vorgesehen ist. Die Erfindung betrifft auch die
Verwendung dieser Vorrichtung zur Herstellung von mit sehr
hohen Aufwickelgeschwindigkeiten hergestellten Polyester
filamentgarnen.
Bei der Herstellung von multifilen Fäden aus fadenbildenden
Polymeren ist aus Wirtschaftlichkeitsgründen die Aufwickel
geschwindigkeit der multifilen Fäden ein wesentlicher
Faktor. Aufwickelgeschwindigkeiten von 3500 bis etwa
5000 m/min sind heute üblich, Aufwickelgeschwindigkeiten
von mehr als 5000 m/min bis etwa 12 000 m/min sind
ebenfalls bekannt. Bei diesen hohen Aufwickelgeschwindig
keiten, insbesondere bei Aufwickelgeschwindigkeiten oberhalb
von 5000 m/min, ergibt sich aus den bisher bekannt gewor
denen Herstellungsverfahren, daß der konstruktive Aufbau der
zur Herstellung verwendeten Vorrichtung eine immer größer
werdende Rolle spielt, während verfahrenstechnische Merkmale
immer mehr in den Hintergrund treten.
Beispielsweise wird in der EP-A-56 963 ein Verfahren zur
Herstellung einer Polyesterfaser mit einer Aufwickelge
schwindigkeit von wenigstens 5000 m/min beschrieben, bei
dem die extrudierten Filamente zunächst durch eine Heizzone
mit einer Länge von wenigstens 50 mm und danach direkt in
eine Saugvorrichtung geführt werden, bevor sie auf gewickelt
werden. Wie es sich aus der Figur ergibt, zeichnet sich die
zur Durchführung des bekannten Verfahrens beschriebene
Vorrichtung durch einfachen Aufbau aus.
Eine weitere Vereinfachung dieser bekannten Vorrichtung
ergibt sich aus EP-A-95 712, bei der unterhalb der Heizzone
zunächst eine Kühleinrichtung zum Verfestigen der Fäden und
danach ein Zusammenführorgan für die Filamente angeordnet
ist, wonach das Multifilamentgarn aufgewickelt wird.
Wesentliche Bestandteile dieser Vorrichtung sind die Heiz
zone unterhalb der Spinndüse, der Ort der Bündelung der
Filamente sowie die Aufwickelgeschwindigkeit von 7000 m/min
und mehr. Eine ähnliche Vorrichtung ist in EP-A-1 17 215
beschrieben, bei welcher neben dem Ort der Zusammenführung
der Filamente auch der Abstand zwischen Düse und Aufwicklung
als wesentliches Merkmal angegeben wird.
Bei der bisher beschriebenen Vorrichtung wird zwar
erwähnt, daß zum Verfestigen der Fäden eine Kühleinrichtung
erforderlich ist. Über den Aufbau der Kühleinrichtung finden
sich jedoch keine Anhaltspunkte.
Zum Aufbau der Kühleinrichtung führt die EP-A-2 44 216 aus,
daß die Kühlluft unter kontrollierten Bedingungen radial
von außen nach innen über einen Drahtnetzzylinder zugeführt
werden soll. Bei dieser Vorrichtung ist zusätzlich eine
starke Reduzierung des Austrittsquerschnitts des Draht
netzzylinders erforderlich, welcher in eine enge Röhre
übergeht, wodurch das Anspinnen mit sehr großem Aufwand
verbunden ist.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung
der eingangs genannten Art zur Verfügung zu stellen, welche
einen unkomplizierten Aufbau hat und zur Herstellung von
multifilen Fäden aus fadenbildendem Polymeren mit Aufwickel
geschwindigkeiten von mindestens 2000 m/min, insbesondere
von mindestens 5000 m/min geeignet ist, bei der weiterhin
auch das Anspinnen einfach bewerkstelligt werden kann, und
deren Verwendung zur Herstellung von multifilen Fäden
besonders vielseitig ist.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Kühleinrichtung
ein poröses, in Spinnrichtung offenes Rohr mit einer Länge
von 400 bis 1200 mm ist, welches konzentrisch zur Spinnlinie
angeordnet ist, wobei dem porösen Rohr keine weiteren,
ein Kühlungsmedium zuführenden Einrichtungen vorgeschaltet
sind.
Es ist nämlich gefunden worden, daß die Herstellung von
multifilen Fäden bei sehr hohen Aufwickelgeschwindigkeiten
besonders gut gelingt, wenn eine aktive Zufuhr eines Kühl
mediums unterbleibt. Überraschenderweise reicht es völlig
aus, ein poröses, in Spinnrichtung offenes Rohr vorbe
stimmter Länge der Spinndüse nachzuschalten, ohne daß es
erforderlich ist, weitere Anbauten an das Rohr zur Zuführung
eines Kühlmediums bzw. zur Abschottung gegenüber der
Umgebung vorzusehen. Es reicht sogar völlig aus, daß die das
poröse Rohr umgebende Luft bei Raumtemperatur vorliegt, so
daß die erfindungsgemäße Vorrichtung besonders wirtschaft
lich arbeitet. Zusätzlich zu den bereits aufgeführten
Merkmalen der in der erfindungsgemäßen Vorrichtung ange
wandten Kühleinrichtung ist lediglich noch erforderlich, daß
das poröse Rohr konzentrisch zur Spinnlinie angeordnet ist.
Mit einer solchen Spinnvorrichtung lassen sich praktisch
alle spinnbaren Polymere zu Multifilamentgarnen verarbeiten.
Insbesondere Polyäthylenterephthalat, Polyamid, Polyamid 6,
Polyamid 6,6, deren Copolymere sowie Mischungen aus diesen
Polymeren sind für die Verspinnung mit der erfindungsgemäßen
Vorrichtung bestens geeignet.
Aufgrund der einfachen Ausbildung der Kühleinrichtung der
erfindungsgemäßen Vorrichtung ist es auch sehr einfach, die
Länge des Rohres einem optimalen Spinnverlauf jeweils anzu
passen. Hierzu ist es lediglich erforderlich, einen Satz
poröser Rohre unterschiedlicher Länge im Bereich von 400 bis
1200 mm vorzusehen, wobei sich beispielsweise die Längen
der einzelnen Rohre um jeweils etwa 100 mm unterscheiden
Zur weiteren Vereinfachung kann jedoch das poröse Rohr auch
teleskopartig ausgebildet sein.
Es reicht völlig aus wenn das poröse Rohr in seiner Längs
richtung einen konstanten Querschnitt aufweist wodurch ein
Anspinnen der Vorrichtung besonders einfach zu bewerk
stelligen ist, weil die Filamente im freien Fall die Rohr
zone durchlaufen, und unterhalb des Rohres aufgefangen
werden können. Es kommen jedoch auch andere Rohrformen,
beispielsweise kegelstumpfförmige Rohre, infrage.
Die zur Verfestigung der Fäden erforderliche Kühlluft wird
aufgrund der hohen Geschwindigkeit der Fäden von den Fäden
selbst durch das poröse Rohr angesaugt. Eine Aufbereitung
der Kühlluft ist nicht erforderlich. Insbesondere für
Polyester-Filamentgarne reicht das Normalklima im Bereich
der erfindungsgemäßen Vorrichtung aus, weshalb das
Bedienungspersonal in einem komfortablen Klima an der
erfindungsgemäßen Vorrichtung arbeiten kann. Die erfin
dungsgemäße Vorrichtung benötigt gegenüber den bekannten
Vorrichtungen weniger Raum, weil keine Kanäle zur Zuführung
klimatisierter Luft erforderlich sind. Beim Anspinnen ergibt
sich weniger Abfall. Die Vorrichtung zeichnet sich auch
durch besonders geringen Energiebedarf aus, da keine Aufbe
reitung der Kühlluft und keine weiteren, die Temperatur des
Fadens beeinflussenden Einrichtungen bis zur Aufwicklung
erforderlich sind.
Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung hat es sich als
besonders zweckmäßig herausgestellt, wenn das poröse Rohr
zylindrisch ausgebildet ist, wobei der Querschnitt des
Zylinders praktisch alle gängigen geometrischen Formen wie
beispielsweise Kreis, Ellipse, Achteck oder Sechseck
aufweisen kann. Besonders günstig ist es, wenn der Innen
querschnitt des porösen Rohres zumindest in etwa dieselbe
geometrische Figur wie die Außenkontur des Filamentbündels
aufweist. Hierdurch wird eine besonders gleichmäßige
Verfestigung der einzelnen Filamente erreicht. Es ist dabei
zweckmäßig, den Abstand zwischen Außenkontur des Filament
bündels und der Innenwandung des porösen Rohres am
Eintrittsquerschnitt so zu wählen, daß auf jeden Fall ein
Kontakt mit der Rohrwand vermieden wird. Bewährt haben sich
Abstände zwischen Filamentbündelkontur und Rohrwand von 5
bis 20 mm.
Bei der Auswahl des Materials für das poröse Rohr muß
lediglich darauf geachtet werden, daß das poröse Rohr direkt
an der Spinndüse befestigt sein kann und somit bei den in
der Spinndüse herrschenden Temperaturen noch nicht erweicht.
Hierzu eignen sich besonders Metalle, insbesondere Stahl.
Zumindest sollte das poröse Rohr derart an die Spinndüse
oder an den Spinnkopf anschließen, daß im Bereich der
Spinndüse ein Lufteintritt nur über das Porensystem des
porösen Rohres möglich ist, wodurch unkontrolliertes
Einströmen von Kühlmedium in den Bereich unterhalb der
Spinndüse vermieden wird.
Die Porosität der Rohre kann im einfachsten Fall durch ge
lochte Rohre, jedoch auch durch Sintermetalle gewährleistet
werden. Im Prinzip sind alle die porösen Rohre geeignet,
deren Porösität bei einer Durchströmgeschwindigkeit von
1 m/s bei Luft einen Druckverlust von etwa 3 bis 150 Pa
bewirken, wobei sich ein Druckverlust bei der angegebenen
Luftgeschwindigkeit im Bereich von 10 Pa als günstig
herausgestellt hat. Besonders bewährt hat sich jedoch, wenn
das poröse Rohr aus einem Metallsieb gebildet ist, wobei ein
Metallsieb mit 60 mesh bestens geeignet ist. Zur Stabili
sierung des Metallsiebs kann innerhalb des Metallsiebrohres
ein weiteres Rohr aus Lochblech angeordnet sein.
Das poröse Rohr kann direkt an die Spinndüse angeschlossen
sein. Zwischen die Spinndüse und das poröse Rohr kann jedoch
auch ein bis zu 300 mm langes, die Kühlung der Filamente
behinderndes Rohr dazwischengeschaltet sein. Eine Behinde
rung der Filamentkühlung kann in besonders einfacher Weise
auch dadurch erreicht werden, daß ein bis zu 300 mm langer
Abschnitt des der Spinndüse zugewandten Teiles des porösen
Rohres abgedeckt ist.
Durch die Behinderung der Filamentkühlung wird eine ver
zögerte Abkühlung der Filamente erreicht, wodurch insbe
sondere bei geringen Einzeltitern ein ungestörter Spinnab
lauf gefördert wird. Die erfindungsgemäße Vorrichtung hat
sich besonders bewährt, wenn das Zusammenführorgan in einem
Abstand von 700 bis 1350 mm von der Spinndüse, jedoch etwa
100 mm unterhalb des porösen Rohres angeordnet ist. Im ein
fachsten Fall kann das Zusammenführorgan ein Fadenführer
sein. Besonders zweckmäßig ist es jedoch, wenn das Zusammen
führorgan eine an sich bekannte Präparationsauftragsvor
richtung ist.
Besonders bewährt hat sich die erfindungsgemäße Vorrichtung,
wenn die Aufwicklung etwa 2000 bis 3000 mm, bevorzugt
2400 mm unterhalb der Spinndüse angeordnet ist. Eine solche
Vorrichtung zeichnet sich besonders durch geringe Bauhöhe
aus, wodurch das Bedienungspersonal lediglich noch auf einer
Ebene arbeiten muß. Bei Neuinstallationen der erfindungs
gemäßen Vorrichtung ergeben sich somit auch geringere
Gebäudekosten.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zeichnet sich besonders
durch sehr geringe Störanfälligkeit aus. Bei Verwendung der
erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Herstellung von
Polyesterfilamentgarnen, wobei die Polyesterfilamentgarne
bei Geschwindigkeiten von bis zu 10 000 m/min, vorzugsweise
von 5000 bis 8000 m/min aufgewickelt werden, weisen die
hierdurch erzielten Garne einen geringen Variations
koeffizienten, niedrige Koch- und Heißluft-Schrumpfwerte auf
und sind besonders einfach und tief anfärbbar. Die Verwen
dung der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Herstellung von
Polyestergarnen bei Aufwickelgeschwindigkeiten von 6000 bis
8000 m/min hat sich als besonders günstig herausgestellt.
Wie bereits ausgeführt, hat sich die Verwendung der Vor
richtung auch für die Herstellung von Filamentgarnen aus
Polyäthylenterephthalat, Polyamid, Polyamid 6, Polyamid 6,6,
deren Copolymeren oder aus Mischungen dieser Polymere als
besonders günstig herausgestellt. Die Vorrichtung eignet
sich ebenfalls hervorragend bei der Verwendung zur Her
stellung von Filamentgarnen, wobei die Filamentgarne bei
Geschwindigkeiten von 2000 bis 8000 m/min aufgewickelt
werden, wonach die Filamente der Filamentgarne einen Einzel
titer von 0,1 bis 5 dtex aufweisen. Unter Verwendung der
erfindungsgemäßen Vorrichtung können somit auch besonders
günstig Mikrofasern, deren Einzeltiter im Bereich von etwa
0,1 bis 1,5 dtex liegen, hergestellt werden, wobei es jedoch
zu empfehlen ist, eine umso niedrigere Aufwickelgeschwindig
keit zu wählen, je niedriger der Einzeltiter der Filamente
der Filamentgarne sein soll.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung wird anhand der Figur näher
erläutert.
Eine Spinndüse 2 ist in einem Spinnkopf 1 eingebaut. Aus der
Spinndüse 2 werden mehrere Filamente 3 extrudiert, die
direkt unterhalb der Spinndüse von einem porösen Rohr 4
aufgenommen werden. Nach Verlassen des porösen Rohres 4
werden die Filamente über das Zusammenführorgan 6
- im dargestellten Fall ein Fadenführer - zu einem Garn
zusammengefaßt. Für einen besseren Zusammenhalt der
Filamente im Garn kann eine Luftverwirbelungseinheit 7 vor
der Aufwicklung 8 eingebaut werden. Für die Luftverwirbe
lungseinheit 7 eignen sich besonders Parallelplattendüsen,
die günstigerweise mit Blasdrücken von 4 bis 8 bar betrieben
werden. Längs der Spinnlinie A-A können auch noch
Fadenüberwachungssysteme wie beispielsweise Flusenwächter
und Fadenabschneider vorgesehen sein (nicht dargestellt).
Die Verwendung der Vorrichtung wird anhand der nachfolgenden
Beispiele näher erläutert, wobei zunächst in einer Tabelle
die wesentlichen Merkmale der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
die eingehaltenen Verfahrensbedingungen sowie die Eigen
schaften der erhaltenen Garne zusammengestellt worden sind.
Zum Verständnis der Tabelle wird folgendes ausgeführt.
Bei Versuch C wurde eine Spinndüse mit 36 Löchern, die
Y-Profil für einen Dreieckquerschnitt, der einem Durchmesser
von etwa 250 µm entspricht, verwendet.
Der Feuchtigkeitsgehalt des Granulats wurde dadurch be
stimmt, daß eine Probe im Vakuum auf 200°C erhitzt und der
sich einstellende Dampfdruck abgelesen wurde. Mittels einer
Eichkurve kann der Feuchtigkeitsgehalt des Granulats be
stimmt werden.
Die relative Lösungsviskosität wurde in einem Standard-
Ubbelohde-Viskosimeter gemessen, wobei vorher eine 1%ige
Lösung in n-Kresol hergestellt wurde. Die Messung erfolgte
bei 25°C. Gemessen wird zum einen die Durchlaufzeit der
Lösung und zum anderen die Durchlaufzeit des Lösungsmittels
im gleichen Viskosimeter, woraus sich die relative Viskosi
tät als das Verhältnis der beiden Durchlaufzeiten berechnet.
Als Verwirbelungsdüse wurde eine Parallelplattendüse
eingesetzt, wobei der Plattenabstand 1,2 mm betrug und der
Durchmesser der unter einem rechten Winkel verlaufenden
Luftzuführung 1,1 mm aufwies.
Die Werte für Uster CV 100 wurden durch einen Uster-
Tester II-C als Werte für die Titergleichmäßigkeit bestimmt.
Die Messung wurde bei 20°C und 65% rel. Luftfeuchte durchge
führt. Die Prüfgeschwindigkeit betrug 100 m/min bei 2,5 min.
Zur Messung des Heißluftschrumpfes werden Strängchen mit
einer Garnlänge von 10 mm geweift. Nach einer Stunde
Relaxationsdauer bei 20°C Raumtemperatur und 65% rel.
Feuchte wird die Ausgangslänge unter 0,5 cN/tex-Belastung
bestimmt. Dann erfolgt 15 Minuten eine Heißlufteinwirkung im
Ofen bei 190°C. Nach einer Stunde Konditionierzeit bei 20°C
und 65% rel. Feuchte wird die Strängchenlänge gemessen. Die
Änderung der Garnlänge wird auf den Ausgangswert bezogen.
Die Messung der Öffnungslänge erfolgt über den Entanglement
tester der Firma Rothschild. Die Prüfung wird bei 20°C und
25% rel. Feuchte durchgeführt. Im geprüften Titerbereich
zwischen 50 und 200 dtex beträgt die Vorspannung 10 cN und
die Auslösekraft der Nadel (triplevel) 20 cN.
Zur Bestimmung der Anfärbegleichmäßigkeit wird in einer
Lösung, bestehend aus Wasser und Waschmittel mit einer
Temperatur von 30 bis 350, eine Reinigung der aus den Garnen
hergestellten Strickschläuche vorgenommen. Anschließend
werden die Strickschläuche auf Dämpfschwerter aufgezogen und
mit einem Gestell in einen auf 110°C vorgewärmten Dämpf
schrank zur Fixierung eingefahren. Die Verweilzeit beträgt
10 min. Die Färbung geschieht anschließend in einer Lösung
aus Wasser, 60% Essigsäure und dem Farbstoff Foronblau E-BL.
Die Verweilzeit in der Färbeflotte beträgt bei Temperaturen
von ca. 125° etwa 50 min. Zum Schluß werden die Strick
schläuche getrocknet und nach festgelegten Standards visuell
beurteilt. Für die Anfärbegleichmäßigkeit werden Noten
zwischen 1 und 10 erteilt, wobei die Note 10 der Bewertung
sehr gut entspricht. Auch bei der Anfärbestreifigkeit werden
Noten zwischen 1 und 10 vergeben, wobei wiederum die Note 10
für eine besonders gleichmäßige Ware gegeben wird. Hinsicht
lich der Stippen (Dickstellen im Garn) wird eine Note
zwischen 1 und 6 vergeben, wobei die Note 6 absolute
Stippenfreiheit bedeutet.
Wie sich aus der vorgehenden Tabelle zu ersehen ist,
ergeben sich bei der Verwendung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung Garne, die sich durch sehr gute Gleichmäßigkeit
(Uster CV 100) und mit einer als gut beurteilten Anfärbe
gleichmäßigkeit und -streifigkeit auszeichnen.
Claims (18)
1. Vorrichtung zum Schmelzspinnen von multifilen Fäden aus
fadenbildenden Polymeren bei Aufwickelgeschwindigkeiten
von mindestens 2000 m/min mit einer Spinndüse (2), einer
Kühleinrichtung (4) zum Verfestigen der Fäden, einem
Zusammenführorgan (6) für die Filamente und einer
Aufwicklung (8), wobei zwischen Düse und Aufwicklung eine
im wesentlichen geradlinige, vertikale Spinnlinie (A-A)
vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Kühl
einrichtung ein poröses, in Spinnrichtung offenes Rohr (4)
mit einer Länge von 400 bis 1200 mm ist, welches konzen
trisch zur Spinnlinie (A-A) angeordnet ist, wobei dem
porösen Rohr (4) keine weiteren, ein Kühlungsmedium
zuführende Einrichtungen vorgeschaltet sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das poröse Rohr einen Druckverlust von etwa 3 bis 150 Pa
aufweist, wenn durch die Wandung des porösen Rohres Luft
mit einer Geschwindigkeit von 1 m/s strömt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß das poröse Rohr (4) zylindrisch ausgebildet
ist, wobei dessen Innenquerschnitt zumindest in etwa
dieselbe geometrische Figur wie die Außenkontur des
Filamentbündels (3) aufweist.
4. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das poröse Rohr (4)
aus einem Metallsieb gebildet ist, welches gegebenenfalls
durch ein Lochblech unterstützt ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
das Metallsieb ein Sieb mit 60 mesh ist.
6. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das poröse Rohr (4)
direkt an die Spinndüse (2) angeschlossen ist.
7. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
5, dadurch gekennzeichnet, daß direkt unter der Spinn
düse (2) ein bis zu 300 mm langes, die Kühlung der
Filamente behinderndes Rohr, an welches das poröse
Rohr (4) anschließt, angeordnet ist.
8. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß zur Behinderung der
Filamentkühlung ein bis zu 300 mm langer Abschnitt (5)
des der Spinndüse (2) zugewandten Teiles des porösen
Rohres (4) abgedeckt ist.
9. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Zusammenführ
organ (6) in einem Abstand von 700 bis 1350 mm von der
Spinndüse (2), jedoch etwa 100 mm unterhalb des porösen
Rohres (4) angeordnet ist.
10. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Zusammenführ
organ (6) eine an sich bekannte Präparationsauftrags
vorrichtung ist.
11. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufwicklung (8)
etwa 2000 bis 3000 mm, bevorzugt etwa 2400 mm unterhalb
der Spinndüse (2) angeordnet ist.
12. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß vor der Auf
wicklung (8) eine Vorrichtung (7) zum Verwirbeln der
Filamente angeordnet ist.
13. Verwendung der Vorrichtung gemäß einem oder mehreren der
Ansprüche 1 bis 12 zur Herstellung von Filamentgarnen,
wobei die Filamentgarne bei Geschwindigkeiten von bis zu
10 000 m/min aufgewickelt werden.
14. Verwendung gemäß Anspruch 13, wobei die Filamentgarne
aus Polyäthylenterephthalat, Polyamid, Polyamid 6,
Polyamid 6,6, aus deren Copolymeren oder aus Mischungen
derselben bestehen.
15. Verwendung der Vorrichtung gemäß einem oder mehreren
der Ansprüche 1 bis 12 zur Herstellung von Polyester
filamentgarnen, wobei die Polyestergarne bei Geschwindig
keiten von bis zu 10 000 m/min aufgewickelt werden.
16. Verwendung der Vorrichtung gemäß einem oder mehreren der
Ansprüche 1 bis 12 zur Herstellung von Polyestergarnen,
wobei die Polyestergarne bei Geschwindigkeiten von
5000 bis 8000 m/min aufgewickelt werden.
17. Verwendung der Vorrichtung gemäß einem oder mehreren der
Ansprüche 1 bis 12 zur Herstellung von Polyestergarnen,
wobei die Polyestergarne bei Geschwindigkeiten von
6000 bis 8000 m/min aufgewickelt werden.
18. Verwendung der Vorrichtung gemäß einem oder mehreren
der Ansprüche 1 bis 12 zur Herstellung von Filament
garnen, wobei die Filamentgarne bei Geschwindigkeiten
von 2000 bis 8000 m/min aufgewickelt werden, wonach die
Filamente der Filamentgarne einen Einzeltiter von
0.1 bis 6 dtex aufweisen.
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