DE4129376C2 - Einzelradaufhängung für Kraftfahrzeug-Hinterräder - Google Patents

Einzelradaufhängung für Kraftfahrzeug-Hinterräder

Info

Publication number
DE4129376C2
DE4129376C2 DE4129376A DE4129376A DE4129376C2 DE 4129376 C2 DE4129376 C2 DE 4129376C2 DE 4129376 A DE4129376 A DE 4129376A DE 4129376 A DE4129376 A DE 4129376A DE 4129376 C2 DE4129376 C2 DE 4129376C2
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
wheel
vehicle
link
axis
load
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired - Fee Related
Application number
DE4129376A
Other languages
English (en)
Other versions
DE4129376A1 (de
Inventor
Ernst Bufler
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Volkswagen AG
Original Assignee
Volkswagen AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Volkswagen AG filed Critical Volkswagen AG
Priority to DE4129376A priority Critical patent/DE4129376C2/de
Publication of DE4129376A1 publication Critical patent/DE4129376A1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE4129376C2 publication Critical patent/DE4129376C2/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Fee Related legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B60VEHICLES IN GENERAL
    • B60GVEHICLE SUSPENSION ARRANGEMENTS
    • B60G3/00Resilient suspensions for a single wheel
    • B60G3/18Resilient suspensions for a single wheel with two or more pivoted arms, e.g. parallelogram
    • B60G3/20Resilient suspensions for a single wheel with two or more pivoted arms, e.g. parallelogram all arms being rigid
    • B60G3/26Means for maintaining substantially-constant wheel camber during suspension movement ; Means for controlling the variation of the wheel position during suspension movement
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B60VEHICLES IN GENERAL
    • B60GVEHICLE SUSPENSION ARRANGEMENTS
    • B60G3/00Resilient suspensions for a single wheel
    • B60G3/18Resilient suspensions for a single wheel with two or more pivoted arms, e.g. parallelogram
    • B60G3/20Resilient suspensions for a single wheel with two or more pivoted arms, e.g. parallelogram all arms being rigid

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Vehicle Body Suspensions (AREA)

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Einzelradaufhängung für Kfz-Hinterräder der im Oberbegriff des Patentanspruches 1 genannten Art.
Sogenannte Drei-Lenker-Achsen sind beispielsweise aus der DE 29 18 605 A1 und der EP 0 141 092 A2 bekannt.
Diese bekannten Drei-Lenker-Achsen enthalten im wesentlichen zwei übereinander angeordnete, am Radträger angelenkte Querlenker sowie einen etwa in Fahrzeuglängsrichtung ausgerichteten, ebenfalls am Radträger angelenkten Längslenker.
Bei der aus der DE 29 18 605 A1 bekannten Achse sind die beiden Querlenker als Dreieckslenker ausgebildet. Hingegen sind bei der aus der EP 0 141 092 A2 bekannten Achse die beiden Querlenker als stabförmige Querlenker ausgebildet, wobei zusätzlich eine Stützstrebe vorgesehen ist, die einenends gelenkig an einem oberen Querlenker und anderenends gelenkig an einem Längslenker angreift, und zwar jeweils im Abstand zu den Lenkerenden. Solche Drei-Lenker-Achsen bieten wegen dar lediglich drei erforderlichen, aufbauseitigen Anlenkpunkte je Rad den allgemeinen Vorteil einer verhältnismäßig einfachen Bauweise und leichten Montage.
Eine Einzelradaufhängung nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 ist aus der DE 27 48 715 C2 bekannt, die eine Weiterentwicklung der DE-OS 22 63 356 darstellt. Die DE 27 48 715 C2 offenbart ein Wattgestänge für die Längslenker. Bei der DE-OS 22 63 356 sind hingegen die im wesentlichen in Fahrzeuglängsrichtung verlaufenden Stäbe in bezug auf die Vertikalrichtung überkreuzt. Die erstgenannte Lösung beansprucht Bauraum sowohl vor als auch hinter der Radachse, wohingegen die zweite Lösung aufgrund der Überkreuzung der Längslenker räumlich komplex ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einzelradaufhängung für die Hinterräder eines Kraftfahrzeuges zu schaffen, die sich bei kompakter Bauweise durch ein weitgehend lastunabhängiges, gutes Eigenlenkverhalten, und zwar sowohl beim Fahren als auch beim Bremsen, auszeichnet.
Diese Aufgabe wird durch eine Einzelradaufhängung mit den Merkmalen des Patentanspruches gelöst.
Erfindungsgemäß ist einer der drei Lenker als starr mit dem Radträger verbundener und schräg zur Fahrzeuglängsachse ausgerichteter Lenkerarm ausgebildet, während die beiden übereinander verlaufenden Lenker als im wesentlichen in Fahrzeuglängsrichtung ausgerichtete und am Radträger selbst gelenkig angelenkte Zug- und Druckstäbe ausgebildet sind, von denen der obere, erste kürzer ist als der untere, zweite und welche derart geneigt zueinander angeordnet sind, daß sich die Verlängerungen ihrer Längsachsen in einem im Abstand zur Radachse liegenden, einfederungsabhängigen Momentanpol schneiden, dessen Lage mit zunehmender Einfederung des jeweiligen Rades in Richtung Radachse wandert. Dabei sind die drei Lenker derart bemessen und zueinander ausgerichtet, daß eine durch das aufbauseitige Lager des schräg ausgerichteten Lenkerarms sowie durch den einfederungsabhängigen Momentanpol der beiden Zug- und Druckstäbe gelegte Gerade bei Vollast in Fahrzeugdraufsicht zumindest annähernd in Fahrzeugquerrichtung verläuft.
Durch die vorgeschlagenen Maßnahmen wird eine Drei-Lenker-Achse mit variabler Lenkerdrehachse geschaffen, die ein weitgehend lastunabhängiges Fahrverhalten besitzt und insbesondere auch beim Bremsen in der Kurve gute Eigenschaften aufweist. Bei Vollast bzw. maximaler Last besitzt die Einzelradaufhängung damit im wesentlichen die Eigenschaften eines klassischen Längslenkers, wohingegen bei Leerlast die Eigenschaften eines Schräglenkers dominieren.
Anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbei­ spiels wird die Erfindung nachstehend näher erläutert.
In der prinzipienhaften Darstellung der Zeichnung zeigen
Fig. 1 die Draufsicht einer Einzelradaufhängung ge­ mäß der Erfindung,
Fig. 2 unter Fortlassung des Rades die Seitenansicht dieser Radaufhängung bei einer mittleren Last bzw. einer mittleren Einfederung des Ra­ des,
Fig. 3 die gleiche Ansicht bei Vollast bzw. voll eingefedertem Rad,
Fig. 4 die entsprechende Ansicht bei Leerlast bzw. ausgefedertem Rad und
Fig. 5 die Rückansicht eines Kraftfahrzeugs mit er­ findungsgemäßer Einzelradaufhängung bei Kur­ venfahrt.
In der prinzipienhaften Zeichnung sind lediglich die für das Verständnis der Erfindung notwendigen Einzelheiten der erfin­ dungsgemäßen Einzelradaufhängung dargestellt und beziffert. Nicht weiter dargestellt sind unter anderem Einzelheiten der Fahrzeugabfederung und der Schwingungsdämpfung sowie Stabilisa­ toren o. ä..
Die in den Fig. 1 bis 4 dargestellte Einzelradaufhängung dient der Aufhängung eines linken Hinterrades des Kraftfahr­ zeugs, im Ausführungsbeispiel eines nicht angetriebenen Hinter­ rades, worauf die Erfindung jedoch nicht beschränkt ist.
Der das Rad 1 tragende Radträger 2 ist am nur angedeuteten Fahrzeugaufbau 3 mittels eines drei einzelne Lenker enthalten­ den Achslenkers 4 schwenkbar angelenkt, wobei der eine Lenker als starr mit dem Radträger 2 verbundener und schräg zur Fahr­ zeuglängsachse ausgerichteter Lenkerarm 41 ausgebildet ist, welcher aufbauseitig in einem z. B. Gummielemente enthaltenden Lager 5, das kardanische Bewegungen des Lenkerarms ermöglicht, schräg nachgiebig angelenkt ist.
Die beiden anderen Lenker des Achslenkers 4 sind als im wesent­ lichen in Fahrzeuglängsrichtung ausgerichtete Zug- und Druck­ stäbe 42, 43 ausgebildet, die übereinander verlaufen und mit einem horizontalen Abstand zueinander gelenkig am Radträger 2 angelenkt sind. Genausogut könnten beide Zug- und Druckstäbe, oder auch nur einer von beiden, auch am starr mit dem Radträger 2 verbundenen Lenkerarm 41 angreifen.
Der obere erste Zug- und Druckstab 42 ist kürzer bemessen als der untere zweite Zug- und Druckstab 43. Beide sind dabei der­ art geneigt zueinander angeordnet, daß sich die Verlängerungen ihrer Längsachsen in einem einfederungsabhängigen Abstand zur Radachse 6 schneiden, und zwar derart, daß dieser Schnittpunkt, der Momentanpol M, mit zunehmender Einfederung des jeweiligen Rades 1 zunehmend in Richtung der Radachse 6 wandert.
Bei Leerlast bzw. bei ausgefedertem Rad liegt dieser Momentan­ pol somit vergleichsweise weit von der Radachse 6 entfernt. Dieser Fall ist prinzipienhaft in Fig. 4 dargestellt, wobei der hier nicht konkret eingezeichnete Momentanpol mit MI angedeutet und dessen Abstand von der Radachse 6 mit a bezeichnet ist.
Bei Vollast bzw. bei voll eingefedertem Rad liegt dieser Momen­ tanpol dagegen vergleichsweise nahe an der Radachse 6. Dieser Fall ist prinzipienhaft in Fig. 3 dargestellt, wobei der Momen­ tanpol mit MIII und dessen Abstand von der Radachse mit b be­ zeichnet sind.
In Fig. 2 sind die Verhältnisse bei einem zwischen diesen bei­ den Extremfällen liegenden mittleren Betriebsfall, d. h. mitt­ lerer Last bzw. teilweise eingefedertes Rad, dargestellt, wobei hier der Momentanpol mit MII und sein Abstand von der Radachse mit c bezeichnet sind. Nur zufällig fällt in dieser Ansicht die Lage des Momentanpols MII mit dem aufbauseitigen Lager des un­ teren zweiten Zug- und Druckstabes 43 zusammen.
Die last- bzw. einfederungsabhängige Lage des Momentanpols M führt dazu, daß sich die räumliche Lage der Schwenk- bzw. Dreh­ achse des Achslenkers 4 ebenfalls in ganz bestimmter Weise last- und einfederungsabhängig verändert, und zwar in einer Weise, die dem angestrebten guten Eigenlenkverhalten des Fahr­ zeuges förderlich ist.
Die Schwenk- bzw. Drehachse des Achslenkers 4 wird durch die Verbindungsgerade zwischen dem ortsfesten aufbauseitigen Lager 5 des Lenkerarms 41 und dem last- bzw. einfederungsabhängigen. Momentanpol M der beiden Zug- und Druckstäbe 42, 43 bestimmt. In der die Draufsicht des Achslenkers 4 zeigenden Fig. 4 ist die Lage dieser Schwenk- und Drehachse für die in den Fig. 2 bis 4 angenommenen drei Last- bzw. Einfederungsfälle jeweils strichpunktiert eingetragen und für Leerlast/maximale Ausfede­ rung mit I, für einen mittleren Lastfall bzw. für eine mittlere Einfederung mit II und für Vollast/maximale Einfederung mit III beziffert.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Elemente des Achslenkers 4 derart bemessen und angeordnet, daß die Schwenk- bzw. Drehachse des Achslenkers 4 bei Vollast bzw. maximaler Einfederung zumindest annähernd in Fahrzeugquerrichtung ver­ läuft, was bedeutet, daß der Achslenker in dieser Betriebssi­ tuation in vorteilhafter Weise die Eigenschaften eines klassi­ schen Längslenkers besitzt. Bei Leerlast ist dagegen eine stark schräg gestellte Schwenk- bzw. Drehachse 1 wirksam, so daß hier der Typ eines ausgeprägten Schräglenkers vorliegt.
Die erfindungsgemäße Einzelradaufhängung stellt somit eine 3-Lenker-Achse mit last- bzw. einfederungsabhängig variabler Lenkerdrehachse dar.
Ein Kraftfahrzeug, welches eine Hinterachse mit einer erfin­ dungsgemäßen Einzelradaufhängung aufweist, besitzt in vorteil­ hafter Weise ein weitgehend lastunabhängiges Fahrverhalten. Bei gering beladenem Fahrzeug, z. B. bei Leerlast, besitzen die Achslenker 4 jeweils eine stark schräg gestellte Schwenk- bzw. Drehachse I. Eine solche stark schräg gestellte Drehachse führt bekanntlich zu einem hohen Rollzentrum der Hinterachse. Ein ho­ hes Rollzentrum der Hinterachse führt aber - bei gleichzeitiger Entlastung der Vorderachse - zu einer großen Rollmomentabstüt­ zung an der Hinterachse bei Seitenkrafteinfluß, z. B. bei Kur­ venfahrt, und folglich zu einem vergrößerten Reifenschräglauf­ winkel der Hinterachse, wodurch gegebenenfalls vorhandene Un­ tersteuertendenzen des Fahrzeugs bei geringer Hinterachslast vermindert werden, das Fahrzeug selbst also lenkwilliger wird.
Bei hoher Fahrzeugbeladung, also z. B. bei Vollast, wenn also die wirksame Achslenkerdrehachse III nur vergleichsweise wenig schräg gestellt oder aber sogar in Fahrzeugquerrichtung ausge­ richtet ist, wie Fig. 1, 3 zeigen, ergibt sich ein sehr niedri­ ges Rollzentrum in Fahrbahnnähe; für den beispielhaft darge­ stellten Fall, daß die Lenkerdrehachse in Fahrzeugquerrichtung ausgerichtet ist, liegt das Rollzentrum direkt in Fahrbahnhöhe. Ein niedriges Rollzentrum führt im Gegensatz zum vorerwähnten Fall des bei Leerlast vergleichsweise hoch gelegenen Rollzen­ trums zu einer entsprechend geringen Rollmomentabstützung an der Hinterachse und demzufolge zu einem im Vergleich zu konven­ tionellen Schräglenkeranordnungen erheblich kleineren Reifen­ schräglaufwinkel. Dadurch werden Übersteuertendenzen des Fahr­ zeugs bei Vollast vermieden, wie sie sonst bei Fahrzeugen mit konventionellen Schräglenkerachsen üblicherweise auftreten.
Alles in allem ergibt sich somit ein weitgehend lastunabhängi­ ges Eigenlenkverhalten des Fahrzeugs.
Zur Lage des Rollzentrums sei im übrigen noch in Erinnerung ge­ rufen, daß dieses sich durch den Schnitt der jeweils wirksamen Achslenkerdrehachse I bis III mit einer durch die Radachse 6 gelegten Vertikalquerebene (= Radpol) und durch den Schnitt der diesen ermittelten Radpol mit dem Radaufstandspunkt des Rades verbindenden Geraden mit einer achsmittigen Vertikallängsebene ergibt. Es versteht sich, daß die Lage des Rollzentrums im ge­ wissen Umfange auch von der jeweils wirksamen Höhenlage des Mo­ mentanpols M abhängt; von dominierender Bedeutung ist jedoch die in Fig. 1 dargestellte mehr oder weniger große Schrägstel­ lung der Lenkerdrehachse I bis III.
Durch die erfindungsgemäße Einzelradaufhängung wird auch das Eigenlenkverhalten des Fahrzeugs beim Bremsen in der Kurve ver­ bessert. Betrachtet man die beim Ein- und Ausfedern des Rades 1 jeweils wirksamen Abstände a bis c des Momentanpols MI bis MIII, dann erkennt man, daß bei Kurvenfahrten am jeweils kurven­ inneren, d. h. ausgefederten Rad 1 der Abstand des Momentanpols MI vergleichsweise groß ist - a (Fig. 4) -, am kurvenäußeren, eingefederten Rad dagegen vergleichsweise klein - b (Fig. 3) -.
Die Abstände a bis c des Momentanpols M sind aber beim Bremsen in der Kurve von besonderer Bedeutung, weil sie die für die Abstützung der Bremsmomente wirksamen Hebelarme darstellen. We­ gen der bei Kurvenfahrt und Rollneigung unterschiedlich großen wirksamen Hebelarme a bzw. b am kurveninneren bzw. am kurven­ äußeren Rad erzeugen die Bremsmomente der beiden Räder jeweils unterschiedlich große Reaktionskräfte zur Fahrbahn. Wegen des vergleichsweise kleinen wirksamen Hebelarms b am kurvenäußeren Rad wird dessen Radlast somit beim Bremsen stark verkleinert, die Radlast des kurveninneren Rades dagegen wegen des ver­ gleichsweise großen wirksamen Hebelarms a nur wenig. Im Ver­ gleich dazu wird bei Hinterachsen mit konventionellen Schräg­ lenkern wegen der dort herrschenden Hebelarmverhältnisse das kurvenäußere Rad beim Bremsen weniger stark und das kurvenin­ nere Rad stärker entlastet.
Bei einer Hinterachse mit erfindungsgemäßer Einzelradaufhängung wird daher beim Bremsen in der Kurve im Vergleich zu Hinterach­ sen mit konventionellen Schräglenkern eine Verkleinerung des Radlastunterschiedes der beiden Hinterräder erzielt und damit des Reifenschräglaufs (zu Lasten der Vorderachse).
Im Ergebnis ist - im Vergleich zu konventionellen Schräglenker­ achsen - ein Abbau der Übersteuerneigung des Fahrzeugs beim Bremsen in der Kurve festzustellen.
Gleichzeitig wird bei Kurvenfahrt auch eine Verbesserung der Bremswirkung an der Hinterachse erzielt.
Wegen der oben erwähnten im Vergleich zu konventionellen Schräglenkerachsen geringeren Entlastung des kurveninneren Ra­ des beim Bremsen in der Kurve wird dieses stärker an der Ab­ bremsung der Hinterachse beteiligt als sonst üblich. Das kur­ veninnere Rad gerät wegen seiner nunmehr geringeren Entlastung beim Kurvenbremsen somit auch später in die Gefahr, überbremst zu werden, d. h. zu blockieren. Dieser Umstand ist für solche Fahrzeuge von besonderem Vorteil, deren Bremsanlagen mit einem Antiblockierregelsystem ausgerüstet sind, bei dem die Abbrem­ sung der Hinterräder nach dem Rad mit der geringsten Radlast (select low) ausgeregelt wird. Da das kurveninnere Rad der er­ findungsgemäßen Einzelradaufhängung beim Kurvenbremsen eine hö­ here Radlast als sonst üblich beibehält und somit erst später zum Blockieren neigt, setzt auch die Antiblockierregelung der Hinterachse erst bei entsprechend höheren Bremsdrücken ein, so daß sich die Hinterachse stärker als sonst üblich an der Ab­ bremsung des Fahrzeuges beteiligen kann.
Bei einer Kfz-Hinterachse mit erfindungsgemäßer Einzelradauf­ hängung findet beim Rollen (Wanken) des Fahrzeugs im wesentli­ chen keine Seitenverschiebung des Rollzentrums statt; dieses behält seine Lage in Wagenmitte vielmehr auch bei Rollneigung weitgehend bei, was darauf zurückzuführen ist, daß bei Kurven­ fahrt - von der Wirkung her - quasi zwei verschiedene 3-Lenker- Systeme an der Hinterachse wirksam sind, nämlich am eingefeder­ ten kurvenäußeren Rad eine Art Längslenker mit einer Lenkerdreh­ achse nach Art der Lenkerdrehachse III in Fig. 1 und am ausge­ federten kurveninneren Rad eine Art ausgeprägter Schräglenker mit einer Lenkerdrehachse nach Art der Lenkerdrehachse I.
In Fig. 5 sind diese Verhältnisse im Vergleich zu denen bei ei­ ner konventionellen Schräglenkerachse prinzipienhaft darge­ stellt. Gezeigt ist die Rückansicht eines Kraftfahrzeugs beim Durchfahren einer Linkskurve, wobei davon ausgegangen wurde, daß das kurvenäußere Rad 1 und das kurveninnere Rad 1' dabei etwa gleichstark geneigt sind. Das Rollzentrum einer Achse er­ gibt sich bekanntlich durch den Schnittpunkt der die Normalen der Bewegungsrichtung der Radaufstandspunkte darstellenden Stützgeraden der beiden Räder 1, 1' der Achse, wobei die Rich­ tung der Stützgeraden (die übrigens den jeweiligen Verbin­ dungslinien zwischen dem Radaufstandpunkt und dem jeweils wirk­ samen Radpol des Rades entsprechen) bei einer Längslenkerachse mit einer Lenkerdrehachse entsprechend der Drehachse III etwa in Richtung der Radaufstandfläche des Rades verläuft, während sie bei einer Schräglenkerachse einen Winkel α dazu ein­ schließt, dessen Größe von der Schrägstellung der Lenkerdreh­ achse abhängt.
In Fig. 5 sind die Stützgeraden für eine Hinterachse mit erfin­ dungsgemäßer Einzelradaufhängung mit durchgezogenen Linien prinzipienhaft eingezeichnet, wobei die Stützgerade für das stark eingefederte kurvenäußere Rad 1, bei dem sich der Achs­ lenker 4 gerade wie ein Längslenker verhält, mit 7 und die Stützgerade für das ausgefederte kurvenäußere Rad 1', bei dem sich der Achslenker 4 gerade wie ein ausgeprägter Schräglenker verhält, mit 7' beziffert ist. Beide Stützgeraden schneiden sich etwa achsmittig im Punkt B, der das Rollzentrum der Hin­ terachse darstellt.
Im Vergleich dazu sind prinzipienhaft strichpunktiert die Stützgeraden eingezeichnet, die sich bei einer Hinterachse mit konventionellen Schräglenkern ergeben würden, wobei die Stütz­ gerade des kurvenäußeren Rades mit 8 und die des kurveninneren Rades mit 8' beziffert ist. Bei konventionellen Schräglenker­ achsen verliefe die Stützgerade 8' um den Winkel β weniger steil als bei der erfindungsgemäßen Hinterachse, weil bei der erfindungsgemäßen Achse der Schräglenkeffekt des Achslenkers 4 am ausgefederten kurveninneren Rad größer ist. Am eingefederten kurvenäußeren Rad der konventionellen Schräglenkerachse verlie­ fe die Stützachse 8 dagegen um den Winkel γ steiler als bei der erfindungsgemäßen Achse, weil bei der erfindungsgemäßen Hinter­ achse am eingefederten kurvenäußeren Rad der Schräglenkeffekt gegenüber der konventionellen Ausführung verkleinert bzw. sogar etwa Null ist (als Längslenker).
Bei einer Hinterachse mit konventionellen Schräglenkern ergäbe sich also ein in Richtung kurvenäußeres Rad 1 verschobenes Rollzentrum A, was eine entsprechend verschobene bzw. ver­ schwenkte Rollachse des Fahrzeugs, um die sich der Fahrzeug­ aufbau 3 beim Rollen bewegt, zur Folge hat. Mit der seitlichen Verschiebung des Rollzentrums A ist eine Schwerpunktanhebung des Fahrzeugaufbaus 3 verbunden, was unerwünscht ist.

Claims (1)

1. Einzelradaufhängung für Kfz-Hinterräder, mit einem das Rad (1) tragenden Radträger (2), der mit dem Fahrzeugaufbau (3) oder dergleichen über drei voneinander unabhängige Lenker schwenkbar verbunden ist, wobei zwei der drei Lenker horizontal beabstandet und als im wesentlichen in Fahrzeuglängsrichtung ausgerichtete und am Radträger (2) selbst oder am dritten Lenker gelenkig angelenkte Zug- und Druckstäbe (42, 43) ausgebildet sind, von denen der obere erste (42) kürzer ist als der untere zweite (43) und die beiden Zug- und Druckstäbe (42, 43) derart geneigt zueinander angeordnet sind, daß sich die Verlängerungen ihrer Längsachsen in einem im Abstand zur Radachse (6) liegenden, einfederungsabhängigen Momentanpol (MI bis MIII) schneiden, dessen Lage mit zunehmender Einfederung des jeweiligen Rades zunehmend in Richtung Radachse (6) wandert, und daß der dritte Lenker als starr mit dem Radträger (2) verbundener und schräg zur Fahrzeuglängsachse ausgerichteter Lenkerarm (41) ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden horizontal beabstandeten Lenker (42, 43) übereinander verlaufen, daß der starr mit dem Radträger (2) verbundene dritte Lenker (41) aufbauseitig in einem kardanische Bewegungen ermöglichenden Lager (5) schräg nachgiebig angelenkt ist, und daß die drei Lenker (41, 42, 43) derart bemessen und zueinander ausgerichtet sind, daß bei Vollast eine durch das aufbauseitige Lager (5) des schräg ausgerichteten Lenkerarms (41) sowie durch den Momentanpol (MIII) der beiden Zug- und Druckstäbe (42, 43) gelegte Gerade (III) in Fahrzeugdraufsicht zumindest annähernd in Fahrzeugquerrichtung verläuft.
DE4129376A 1990-09-13 1991-09-04 Einzelradaufhängung für Kraftfahrzeug-Hinterräder Expired - Fee Related DE4129376C2 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE4129376A DE4129376C2 (de) 1990-09-13 1991-09-04 Einzelradaufhängung für Kraftfahrzeug-Hinterräder

Applications Claiming Priority (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE4029007 1990-09-13
DE4129376A DE4129376C2 (de) 1990-09-13 1991-09-04 Einzelradaufhängung für Kraftfahrzeug-Hinterräder

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE4129376A1 DE4129376A1 (de) 1992-03-19
DE4129376C2 true DE4129376C2 (de) 2000-07-06

Family

ID=6414149

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE4129376A Expired - Fee Related DE4129376C2 (de) 1990-09-13 1991-09-04 Einzelradaufhängung für Kraftfahrzeug-Hinterräder

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE4129376C2 (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE102018205429A1 (de) * 2018-04-11 2019-10-17 Ford Global Technologies, Llc Hinterrad-Einzelaufhängungssystem eines Kraftfahrzeugs, insbesondere eines elektrisch angetriebenen Kraftfahrzeugs

Families Citing this family (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
GB9514974D0 (en) * 1995-07-21 1995-09-20 Rover Group A semi-trailing arm suspension for a vehicle

Citations (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE2263356A1 (de) * 1972-12-23 1974-06-27 Daimler Benz Ag Unabhaengige radaufhaengung fuer kraftfahrzeuge
DE2748715A1 (de) * 1977-10-29 1979-05-03 Daimler Benz Ag Radaufhaengung fuer kraftfahrzeuge
DE2918605A1 (de) * 1979-05-09 1980-11-13 Daimler Benz Ag Einzelradaufhaengung mittels uebereinander angeordneter fuehrungslenker
EP0141092A2 (de) * 1983-08-30 1985-05-15 Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft, Patentabteilung AJ-3 Unabhängige Radaufhängung für Kraftfahrzeuge

Patent Citations (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE2263356A1 (de) * 1972-12-23 1974-06-27 Daimler Benz Ag Unabhaengige radaufhaengung fuer kraftfahrzeuge
DE2748715A1 (de) * 1977-10-29 1979-05-03 Daimler Benz Ag Radaufhaengung fuer kraftfahrzeuge
DE2748715C2 (de) * 1977-10-29 1986-10-23 Daimler-Benz Ag, 7000 Stuttgart Radaufhängung für Kraftfahrzeuge
DE2918605A1 (de) * 1979-05-09 1980-11-13 Daimler Benz Ag Einzelradaufhaengung mittels uebereinander angeordneter fuehrungslenker
EP0141092A2 (de) * 1983-08-30 1985-05-15 Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft, Patentabteilung AJ-3 Unabhängige Radaufhängung für Kraftfahrzeuge

Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE102018205429A1 (de) * 2018-04-11 2019-10-17 Ford Global Technologies, Llc Hinterrad-Einzelaufhängungssystem eines Kraftfahrzeugs, insbesondere eines elektrisch angetriebenen Kraftfahrzeugs
DE102018205429B4 (de) 2018-04-11 2019-10-24 Ford Global Technologies, Llc Hinterrad-Einzelaufhängungssystem eines Kraftfahrzeugs, insbesondere eines elektrisch angetriebenen Kraftfahrzeugs
US11084347B2 (en) 2018-04-11 2021-08-10 Ford Global Technologies, Llc Motor vehicle rear wheel suspension system

Also Published As

Publication number Publication date
DE4129376A1 (de) 1992-03-19

Similar Documents

Publication Publication Date Title
EP0575354B1 (de) Radaufhängung
DE3048794C1 (de) Unabhaengige Radaufhaengung fuer Kraftfahrzeuge
DE3048837C2 (de) Unabhängige Radaufhängung
DE3714688C2 (de)
EP1997715B1 (de) Aktives Fahrwerksystem eines zweispurigen Fahrzeugs sowie Betriebsverfahren hierfür
EP0141092A2 (de) Unabhängige Radaufhängung für Kraftfahrzeuge
DE2105699A1 (de) Radaufhängung an Kraftfahrzeugen
DE2918605A1 (de) Einzelradaufhaengung mittels uebereinander angeordneter fuehrungslenker
DE3048755A1 (de) Unabhaengige radaufhaengung fuer kraftfahrzeuge
DE102005015089B4 (de) Radaufhängung für ein Fahrzeug
DE3816486C2 (de)
DE4323024A1 (de) Aufhängungssystem für Kraftfahrzeuge
DE19717069C2 (de) Einzelradaufhängung für gelenkte Räder von Kraftfahrzeugen, insbesondere Personenkraftwagen
EP1123821A2 (de) Radaufhängung eines Kraftfahrzeug-Hinterrades mit fünf Lenkern
DE19923343B4 (de) Kraftfahrzeug
DE2523121C2 (de) Hinterachsaufhängung für Kraftfahrzeuge
DE3205783C2 (de)
DE4129376C2 (de) Einzelradaufhängung für Kraftfahrzeug-Hinterräder
DE3524763C2 (de) Kraftfahrzeug-Hinterachse, insbesondere für Personenkraftwagen
DE4120894C2 (de) Einzelradaufhängung für ein einzelnes hinteres Rad eines Kraftfahrzeugs
DE2264278A1 (de) Vorderradaufhaengung fuer kraftfahrzeuge, insbesondere personenkraftwagen
DE2330229C2 (de) Vorderachse für Kraftfahrzeuge
DE2800549A1 (de) Im niveau geregeltes kraftfahrzeug
DE4141821A1 (de) Radaufhaengung
DE4126500A1 (de) Kraftfahrzeug, insbesondere personenkraftwagen, mit einer vorrichtung zum ausgleich des bremsnickens

Legal Events

Date Code Title Description
8120 Willingness to grant licences paragraph 23
8110 Request for examination paragraph 44
D2 Grant after examination
8364 No opposition during term of opposition
8339 Ceased/non-payment of the annual fee