DE4127330A1 - Anordnung zur aufnahme der dynamischen hystereseschleife von magnetischen werkstoffen - Google Patents
Anordnung zur aufnahme der dynamischen hystereseschleife von magnetischen werkstoffenInfo
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Description
Die Aufnahme der dynamischen Hystereseschleife von magnetischen
Werkstoffen wird üblicherweise an ringförmigen Werkstoffproben
durchgeführt, die dafür mit einer Erregerwicklung und einer Auf
nehmerwicklung versehen werden. Bei den dafür bekannten Meßanord
nungen wird ein in die Erregerwicklung eingespeister Wechselstrom
durch einen Shunt in eine Spannung umgewandelt, deren Verlauf den
zeitlichen Verlauf der magnetischen Feldstärke H in der Probe
repräsentiert, und die an den X-Eingang eines Oszilloskops ange
legt ist. Die Aufnehmerwicklung ist an den Eingang eines Integra
tors angeschlossen, dessen Ausgangsspannung den dazugehörigen
zeitlichen Verlauf des Flusses Φ in der Probe wiedergibt, welcher
der Induktion B proportional ist. Diese Spannung liegt am
Y-Eingang des Oszilloskops an, auf dessen Schirm somit die gesuchte
dynamische Hystereseschleife abgebildet wird.
Die Form der auf diese Weise ermittelten dynamischen Hystere
seschleife einer Probe ist bei gegebener Frequenz jedoch abhängig
von der Impedanz des Erregerkreises und der Form des zeitlichen
Verlaufes der Erregung.
Um die dynamische Hystereseschleife unter definierten Bedingungen
aufnehmen zu können, erfolgt in einer bekannten Anordnung die
Erregung der Probe so, daß ein vorgegebener, vorzugsweise sinus- oder
dreieckförmiger zeitlicher Flußverlauf in der Probe erzwun
gen wird.
Dazu ist die beschriebene bekannte Anordnung in der Weise er
gänzt, daß als Anregungsquelle ein Leistungs-Operationsverstärker
benutzt wird, dessen nichtinvertierender Eingang mit dem Sig
nalausgang eines Funktionsgenerators und dessen invertierender
Eingang mit dem Ausgang des zur Flußmessung benutzten Integrators
verbunden ist (James E. Triner: Analyze magnetic loss characteri
stics easily using a high power wideband operational amplifier,
National Aeronautics and Space Administration, 2. 12. 1980).
Durch die so realisierte Flußgegenkopplung wird erreicht, daß der
zeitliche Verlauf des Flusses in der Probe exakt dem Verlauf der
vorzugsweise sinus- oder dreieckförmigen Ausgangsspannung des
Funktionsgenerators folgt.
Diese Anordnung hat den Nachteil, daß eine Drift des Integrators
eine Nullpunktverschiebung der Ausgangsspannung des Anregungsver
stärkers bewirkt, die nicht ausgeregelt wird, da die als Trans
formator wirkende bewickelte Probe den Gleichspannungsanteil der
Verstärker-Ausgangsspannung nicht überträgt. Dem Erregerstrom der
Probe wird daher ein im allgemeinen unerwünschter Gleichanteil
überlagert, der von Hand ausgeregelt werden muß. Dies gelingt
jedoch nur, wenn die Integrationskonstante des elektronischen
Integrators groß und damit seine Wandlerempfindlichkeit klein
ist. Eine Messung mit hoher Wandlerempfindlichkeit, d. h. kleiner
Integrationskonstante, ist somit unter der technisch wichtigen
Bedingung einer reinen Wechselstrom-Erregung der Probe mit dieser
Anordnung nicht möglich.
Ein weiterer Nachteil diese Anordnung besteht darin, daß sich der
für technische Anwendungen ebenfalls wichtige Fall einer unipola
ren Erregung der Probe, bei der sich der magnetische Fluß peri
odisch zwischen Null und einem Maximalwerk ändert, auf Grund der
fehlenden Gleichspannungsübertragung ebenfalls nicht realisieren
läßt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Anordnung zur
Messung der dynamischen Hystereseschleife von magnetischen Werk
stoffen, bei der mit einer Erregerwicklung und mit einer Aufneh
merwicklung versehene Werkstoffproben verwendet werden, und die
aufgebaut ist mit
- - einem von einem Funktionsgenerator gesteuerten Leistungs-Ope rationsverstärker, an dessen Ausgang die Erregerwicklung angeschlossen wird,
- - einem im Erregerstromkreis befindlichen Shunt zur Abnahme des zur magnetischen Feldstärke H analogen Spannungsverlaufs,
- - einem von der Aufnehmerwicklung gespeisten Integrator, dessen Signalausgang auf den nichtinvertierenden Eingang des Lei stungs-Operationsverstärkers rückgekoppelt ist,
derart zu verändern, daß sich der Gleichanteil der Ausgangsspan
nung des Leistungs-Operationsverstärkers definiert und stabil
einstellen läßt.
Diese Aufgabe ist nach der Erfindung dadurch gelöst, daß
- a) an den Shunt die Meßeingänge von zwei gesteuerten Spitzen gleichrichtern für den positiven sowie den negativen Spitzen wert angeschlossen sind,
- b) der Ausgang des einen Spitzenwertgleichrichters mit einem Eingang eines Summierers verbunden ist,
- c) der Ausgang des anderen Spitzenwertgleichrichters über einen Schalter an den zweiten Eingang des Summierers angeschlossen ist,
- d) der Ausgang des Summierers mit dem Eingang eines PI-Gliedes verbunden ist, und daß
- e) der Ausgang des PI-Gliedes an den nichtinvertierenden Eingang des Integrators angeschlossen ist.
Nach einer zweckmäßigen Ausgestaltung der Erfindung kann an einen
dritten Eingang des Summierers eine einstellbare Gleichspannung
angelegt sein. Gemäß einer weiteren Ausgestaltung ist den Spit
zenwertgleichrichtern ein Verstärker vorgeschaltet.
Die Erfindung ist nachstehend an einem Ausführungsbeispiel und
einer zugehörigen Zeichnung näher erläutert.
Die in der Zeichnung dargestellte Anordnung dient zur Aufnahme
der dynamischen Hystereseschleife von Werkstoffproben 1, die für
die Messung mit einer Erregerwicklung 2 und einer Aufnehmerwick
lung 3 versehen worden sind. Die Werkstoffprobe 1 ist ringförmig
ausgebildet.
Die Anordnung enthält einen Funktionsgenerator 4, dessen Signa
lausgang an den nichtinvertierenden Eingang eines Leistungs-Ope
rationsverstärkers 5 angeschlossen ist. Der Ausgang des Lei
stungs-Operationsverstärkers 5 ist mit der Erregerwicklung 2 der
Werkstoffprobe 1 verbunden. Im Erregerstromkreis ist ein Shunt 6
angeordnet, der zur Abnahme des zur magnetischen Feldstärke H
analogen Spannungsverlaufs dient. An den Shunt 6 sind die Meßein
gänge 7; 8 von zwei gesteuerten Spitzenwertgleichrichtern 9; 10
für den positiven sowie den negativen Spitzenwert angeschlossen.
Die Ausgänge der Spitzenwertgleichrichter 9; 10 sind mit den
Eingängen eines Summierers 11 verbunden, wobei in der Verbindung
zu dem einen Spitzenwertgleichrichter 9 ein Schalter 12 angeord
net ist. Der Ausgang des Summierers 11 ist mit dem Eingang eines
PI-Gliedes 13 verbunden, dessen Ausgang an den nichtinvertieren
den Eingang eines zur Flußmessung dienenden elektronischen In
tegrators 14 angeschlossen ist. Der invertierende Eingang des
Integrators 14 ist mit der Aufnehmerwicklung 3 verbunden. Der
Signalausgang des Integrators 14 ist auf den invertierenden
Eingang des Leistungs-Operationsverstärkers 5 rückgekoppelt. An
einen dritten Eingang 15 des Summierers 11 ist eine einstellbare
Gleichspannung angelegt.
Die Funktionsweise der beschriebenen Anordnung ist folgende:
Durch die eine Flanke des rechteckförmigen Trigger-Ausgangssig
nals des Funktionsgenerators 4 wird der eine Spitzenwertgleich
richter 9 so gesteuert, daß er den positiven Spitzenwert des
Erregerstromes abtastet und bis zur nächsten Abtastung hält,
während durch die andere Flanke der andere Spitzenwertgleichrich
ter 10 so gesteuert wird, daß er den negativen Spitzenwert des
Erregerstromes abtastet und bis zur nächsten Abtastung hält. Die
Ausgangsspannungen der beiden Spitzenwertgleichrichter 9; 10
haben dementsprechend entgegengesetzte Vorzeichen. Bei geschlos
senem Schalter 12 werden sie daher im Summierer 11 voneinander
subtrahiert und demzufolge ist dessen Ausgangsspannung Null, wenn
die Ausgangsspannungen der beiden Spitzenwertgleichrichter 9; 10
betragsmäßig gleich groß sind. In diesem Falle verharrt die
Ausgangsspannung des PI-Gliedes 13 bei ihrem gerade aktuellen
Wert, und der Integrator 14 wird damit so gesteuert, daß seine
Ausgangsgleichspannung den Leistungs-Operationsverstärker 5
gerade so aussteuert, wie es zur Erfüllung der Bedingung betrags
mäßiger Gleichheit der beiden Strom-Spitzenwerte bei reiner Wech
selstromerregung erforderlich ist.
Bei unipolarer Erregung der Werkstoffprobe 1 ist der Schalter 12
geöffnet. Durch die Trigger-Ausgangsspannung des Funktionsgenera
tors 4 wird in diesem Falle der eine an den Summierer 11 ange
schlossene Spitzenwertgleichrichter 10 so gesteuert, daß er den
Erregerstrom zu dem Zeitpunkt abtastet, zu dem die den Leistungs-Ope
rationsverstärker 5 steuernde unipolare Funktion Null ist. Das
PI-Glied 13 steuert dann über den Intergrator 14 den Leistungs-Ope
rationsverstärker 5 wiederum so, daß auch der Erregerstrom zu
diesem Zeitpunkt zu Null wird und damit die für unipolare Erre
gung geltende Bedingung erfüllt wird.
Der meßtechnische Einsatzbereich der Anordnung ist dadurch erwei
tert, daß dem Summierer 11 der weitere Eingang 15 hinzugefügt
ist. Eine daran angelegt Gleichspannung bewirkt, daß dem Erreger
strom ein Gleichanteil überlagert wird, dessen Richtung und
Betrag sich so einstellen läßt, daß auch in diesem Falle die
Summe der drei Eingangsspannungen des Summierers 11 zu Null wird.
Für die meßtechnische Praxis bedeutet dies, daß insbesondere bei
bipolarer Erregung der Werkstoffprobe 1 die dynamische Hystere
seschleife sowohl ohne als auch mit definierter Vormagnetisierung
aufgenommen werden kann, ohne daß auf die Werkstoffprobe 1 eine
weitere Wicklung zur Erzeugung eines überlagerten Gleichfeldes
aufgebracht werden muß, deren Speisung die Beachtung bestimmter
Bedingungen erfordert, um Meßfehler klein zu halten.
Claims (4)
1. Anordnung zur Messung der dynamischen Hystereseschleife von
magnetischen Werkstoffen, bei der mit einer Erregerwicklung
und mit einer Aufnehmerwicklung versehene Werkstoffproben
verwendet werden, und die aufgebaut ist mit
- - einem von einem Funktionsgenerator gesteuerten Leistungs-Ope rationsverstärker, an dessen Ausgang die Erregerwicklung angeschlossen wird,
- - einem im Erregerstromkreis befindlichen Shunt zur Abnahme des zur magnetischen Feldstärke H analogen Spannungsver laufs,
- - einem von der Aufnehmerwicklung gespeisten Integrator, dessen Signalausgang auf den nichtinvertierenden Eingang des Leistungs-Operationsverstärkers rückgekoppelt ist,
gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
- a) an den Shunt (6) sind die Meßeingänge (7; 8) von zwei gesteuerten Spitzenwertgleichrichtern (9; 10) für den positiven sowie den negativen Spitzenwert angeschlossen,
- b) der Ausgang des einen Spitzenwertgleichrichters (10) ist mit einem Eingang eines Summierers (11) verbunden,
- c) der Ausgang des anderen Spitzenwertgleichrichter (9) ist über einen Schalter (12) an den zweiten Eingang des Sum mierers (11) angeschlossen,
- d) der Ausgang des Summierers (11) ist mit dem Eingang eines PI-Gliedes (12) verbunden,
- e) der Ausgang des PI-Gliedes (13) ist an den nichtinvertie renden Eingang des Integrators (14) angeschlossen.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an
einen dritten Eingang (15) des Summierers (11) eine einstell
bare Gleichspannung angelegt ist.
3. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß den
Spitzenwertgleichrichtern (9; 10) ein Verstärker vorgeschal
tet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914127330 DE4127330A1 (de) | 1991-08-19 | 1991-08-19 | Anordnung zur aufnahme der dynamischen hystereseschleife von magnetischen werkstoffen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914127330 DE4127330A1 (de) | 1991-08-19 | 1991-08-19 | Anordnung zur aufnahme der dynamischen hystereseschleife von magnetischen werkstoffen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4127330A1 true DE4127330A1 (de) | 1993-02-25 |
Family
ID=6438575
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19914127330 Withdrawn DE4127330A1 (de) | 1991-08-19 | 1991-08-19 | Anordnung zur aufnahme der dynamischen hystereseschleife von magnetischen werkstoffen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4127330A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102005011227A1 (de) * | 2005-03-11 | 2006-09-21 | Stz Mechatronik | Verfahren und Vorrichtung zum Ermitteln von magnetischen Kenngrößen |
CN103091651A (zh) * | 2013-01-24 | 2013-05-08 | 江西理工大学 | 冲击电流计测量铁磁介质磁滞回线的方法 |
DE102006043239B4 (de) * | 2005-03-11 | 2019-05-29 | Ilmenauer Mechatronik GmbH | Vorrichtung zum Ermitteln von magnetischen Kenngrößen |
-
1991
- 1991-08-19 DE DE19914127330 patent/DE4127330A1/de not_active Withdrawn
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102005011227A1 (de) * | 2005-03-11 | 2006-09-21 | Stz Mechatronik | Verfahren und Vorrichtung zum Ermitteln von magnetischen Kenngrößen |
DE102005011227B4 (de) * | 2005-03-11 | 2013-12-12 | Stz Mechatronik | Verfahren und Vorrichtung zum Ermitteln von magnetischen Kenngrößen |
DE102006043239B4 (de) * | 2005-03-11 | 2019-05-29 | Ilmenauer Mechatronik GmbH | Vorrichtung zum Ermitteln von magnetischen Kenngrößen |
CN103091651A (zh) * | 2013-01-24 | 2013-05-08 | 江西理工大学 | 冲击电流计测量铁磁介质磁滞回线的方法 |
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