DE4124571A1 - Verfahren und vorrichtung zum herstellen von effektgarn durch oe-spinnen - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum herstellen von effektgarn durch oe-spinnenInfo
- Publication number
- DE4124571A1 DE4124571A1 DE19914124571 DE4124571A DE4124571A1 DE 4124571 A1 DE4124571 A1 DE 4124571A1 DE 19914124571 DE19914124571 DE 19914124571 DE 4124571 A DE4124571 A DE 4124571A DE 4124571 A1 DE4124571 A1 DE 4124571A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- feed channel
- spinning
- yarn
- fiber
- nozzle
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Ceased
Links
Classifications
-
- D—TEXTILES; PAPER
- D01—NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
- D01H—SPINNING OR TWISTING
- D01H4/00—Open-end spinning machines or arrangements for imparting twist to independently moving fibres separated from slivers; Piecing arrangements therefor; Covering endless core threads with fibres by open-end spinning techniques
- D01H4/38—Channels for feeding fibres to the yarn forming region
-
- D—TEXTILES; PAPER
- D01—NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
- D01H—SPINNING OR TWISTING
- D01H4/00—Open-end spinning machines or arrangements for imparting twist to independently moving fibres separated from slivers; Piecing arrangements therefor; Covering endless core threads with fibres by open-end spinning techniques
- D01H4/30—Arrangements for separating slivers into fibres; Orienting or straightening fibres, e.g. using guide-rolls
- D01H4/34—Arrangements for separating slivers into fibres; Orienting or straightening fibres, e.g. using guide-rolls using air-jet streams
-
- D—TEXTILES; PAPER
- D02—YARNS; MECHANICAL FINISHING OF YARNS OR ROPES; WARPING OR BEAMING
- D02G—CRIMPING OR CURLING FIBRES, FILAMENTS, THREADS, OR YARNS; YARNS OR THREADS
- D02G3/00—Yarns or threads, e.g. fancy yarns; Processes or apparatus for the production thereof, not otherwise provided for
- D02G3/22—Yarns or threads characterised by constructional features, e.g. blending, filament/fibre
- D02G3/34—Yarns or threads having slubs, knops, spirals, loops, tufts, or other irregular or decorative effects, i.e. effect yarns
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- Textile Engineering (AREA)
- Yarns And Mechanical Finishing Of Yarns Or Ropes (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren gemäß Oberbegriff
der nebengeordneten Ansprüche 1 und 6 sowie eine
Vorrichtung gemäß Oberbegriff von Anspruch 11.
Das Offenend-Spinnen glatter Garne wird wegen hoher
Leistungsfähigkeit und großer Produktionsgeschwindigkeit
mit einem Rotor oder mit Friktionsrollen (DE-OS 24 49 583
und 23 61 313) durchgeführt. Zumindest beim
OE-Rotor-Spinnen sind neben glatten Garnen Effektgarne
herstellbar, die über die Länge Bereiche
unterschiedlicher Dicke bei im wesentlichen
gleichbleibender Faserdichte aufweisen. Effektgarne
können aber auch auf OE-Friktionsrollen gesponnen
werden.
Gemäß EP-A2-02 18 974 werden in einer
Rotor-OE-Spinnvorrichtung zusätzlich zu den von der
Auflösewalze in den Speisekanal gebrachten Grundfasern
Effektfasern mittels eines Luftstrahls abgelöst und in
den Speisekanal oder in die Auflösekammer eingeführt.
Infolge der hohen Rotorgeschwindigkeit werden die
Effekte sehr undeutlich. Verdickungen sind über
Längenbereiche verteilt, die zumindest dem Umfang des
Rotors entsprechen.
Ferner ist es bekannt, OE-Rotorspinnmaschinen mit einem
individuellen Antrieb der Lieferwerke zu den
Auflösewalzen auszustatten. Dann wird ausgehend von
einer Grundgeschwindigkeit die Zuführgeschwindigkeit
nach einem programmierbaren Muster über kürzere oder
längere Perioden überhöht, um jeweils mehr Fasermaterial
in die Auflösevorrichtung zu bringen. Da die
Auflösevorrichtung mit hoher Geschwindigkeit und danach
der Rotor mit seiner extrem hohen Drehzahl wirksam sind,
entstehen auch bei sorgfältiger Steuerung der momentanen
Faserüberzufuhr zur Auflöseeinrichtung im gesponnenen
Garn Verdickungen, die so lang sein können, wie der
Umfang des Rotors. Der phantasievolle und ästhetische
Eindruck solcher Effektgarne und daraus hergestellter
Gewebe ist dadurch begrenzt.
Bei einem aus der DE-C3-21 38 487 bekannten Verfahren
zum Herstellen von Effektgarn soll ein Noppeneffekt,
d. h. kurzperiodische Dickenschwankungen, dadurch
erreicht werden, daß mittels einer Faserfangnadel
intermittierend in den Speisekanal eingewirkt wird, um
Fasern aus der Faserströmung zeitweise zu sammeln und
nach vorbestimmten Zeitabständen wieder freizugeben. Bei
Anwendung dieses Prinzips kommt es häufig zu
Garnbrüchen, was einem praktischen Einsatz dieses
Verfahrens entgegensteht. Vermutlich werden vereinzelte
Fasern an der Faserfangnadel im Faserbüschel miteinander
verbunden, so daß sie sich im Rotor manchmal vom
abgezogenen Garn nicht mitnehmen lassen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
der genannten Art sowie eine zum Durchführen des
Verfahrens geeignete Vorrichtung zu schaffen, mit denen
in der Praxis störungsfrei phantasiereiche Effektgarne
auch mit kurzen noppenartigen Verdickungen einfach
herstellbar sind.
Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den im
kennzeichnenden Teil der nebengeordneten Ansprüche 1 und
6 bzw. des Anspruchs 11 enthaltenen Merkmalen gelöst.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren treten auch bei
phantasiereichem und kurze noppenartige Verdickungen
enthaltenden Effektgarn keine Fadenbrüche auf, weil die
im Büschel eingespeisten Fasern im Rotor vom abgezogenen
Garn problemlos herausgelöst werden. Die Verdickungen
können kurz sein, was zu ausdruckstarken Effekten und
einem optisch sehr ansprechenden Eindruck in daraus
hergestellten Geweben (z. B. Denim) führt. Vermutlich
wird durch die Einwirkung des Fluids bzw. der
elektrostatischen Ladung aus zurückgehaltenen Fasern
eine Flocke oder ein Büschel gebildet, die bzw. das nach
Beseitigung des Strömungshindernisses relativ kompakt in
die Spinnzone gelangt. Im Büschel bzw. in der Flocke
sind aufgrund Fehlens eines gegenständlichen
Strömungshindernisses die Fasern nämlich nicht spürbar
verwirrt oder verbunden. Sie sind durch die Drehbewegung
beim Aufnehmen des Garns problemlos herauslösbar.
Andererseits werden durch die Kompaktheit der Büschel
oder Flocken trotz der hohen Arbeitsgeschwindigkeit im
Spinnwerkzeug die Fasern nicht so in Umfangsrichtung
verteilt, daß die Verdickung dünn und so lang ausfällt,
wie der Rotorumfang. Für die erreichte positive Wirkung
ist vermutlich mitverantwortlich, daß die Fasern ohne
verwirren gestaut werden und vom Spinnwerkzeug in der
kurzen Zeit zwischen dem Einschießen und dem Herauslösen
durch das Garn nicht mehr verteilt werden können. Da
sich die Einwirkung eines Fluids oder einer
elektrostatischen Ladung sehr feinfühlig steuern läßt,
wird das Effektgarn ausdruckstark und individuell. Der
notwendige Eingriff in übliche Spinnsysteme beschränkt
sich auf wenige, preiswerte und nur wenig Platz
beanspruchende Maßnahmen, so daß auch bereits bestehende
Spinnsysteme einfach nach- oder umrüstbar sind.
Es kann ohne Beaufschlagung der Düse jederzeit auch
glattes Garn gesponnen werden. Die Spinnmaschine erhält
auf diese Weise einen erweiterten Einsatzbereich. Die
Qualität sowohl glatter Garne als auch der Effektgarne
ist hoch. Das Umstellen von glattem Garn auf Effektgarn
und umgekehrt ist rasch und einfach vorzunehmen. Die
Handhabung der Spinnmaschine ist genauso einfach wie
bisher. Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist die
durch ein Fluid beaufschlagbare Düse dort vorgesehen, wo
die Fasern in der Strömung schon relativ schnell und in
lockerer Formation. In diesem Bereich einzuwirken ist
deshalb besonders wirksam.
Je nach Art der Spinnmaschine, des Fasermaterials und
der gewünschten Effekte kann eines der in Anspruch 2
genannten Fluide eingesetzt werden.
Besonders zweckmäßig ist es gemäß Anspruch 3, das Fluid
in den Speisekanal zu pressen, um aus der Faserströmung
einen Teil der Fasern vorübergehend zu sammeln und dann
in konzentrierter Form schlagartig in das Spinnwerkzeug
einschießen zu lassen.
Die Individualität der Effekte im Endprodukt wird mit
der Verfahrensvariante gemäß Anspruch 4 sehr
ausdrucksstark.
Denkbar ist es aber auch, gemäß Anspruch 5, das Fluid
aus dem Speisekanal herauszusaugen.
Eine besonders wichtige Verfahrensvariante mit
eigenständiger erfinderischer Bedeutung geht aus
Anspruch 7 hervor. Der relativ gedämpfte oder träge
Einfluß, der durch das Verändern der
Liefergeschwindigkeit der Lunte zur Auflöseeinrichtung
für sich erreichbar ist, wird durch Kombination mit der
im Speisekanal vorgenommenen Einwirkung für das
Effektgarn viel lebhafter, da die Einwirkung erst hinter
der Auflöseeinrichtung und damit unmittelbar vor dem
Spinnwerkzeug stattfindet, wo die Fasern bereits mit
hoher Geschwindigkeit strömen. Aus der Überlagerung
dieser beiden Verfahren resultiert ein natürliches
aussehendes Effektgarn, dessen Effekte sowohl
noppenartig kurzen als auch langen und dicken Charakter
haben und unterschiedlich dick sind. Durch gezielte
Steuerung beider kombinierter Verfahren gibt es kaum
Beschränkungen hinsichtlich kurzer Abstände zwischen
langen Verdickungen oder zwischen kurzen und starken
Noppen.
Wichtig ist dabei die Verfahrensmaßnahme gemäß Anspruch
8. Sie verhindert zu dünne Abschnitte im fertigen Garn
bzw. eine Verminderung der Faserdichte in dünneren
Abschnitten. Ferner wird der unter Umständen langweilige
oder unattraktive Eindruck nur langer Verdickungen
vermieden, weil durch das Einwirken im Speisekanal die
langen Verdickungen, die auf das Anheben der
Zuführgeschwindigkeit der Lunte zurückgehen, in mehrere
kürzere und noppenartige Verdickungen geteilt werden,
deren Zwischenabstände sich durch die Steuerung der
Einwirkung in den Speisekanal variieren lassen.
Eine weitere, zweckmäßige Ausführungsform des Verfahrens
geht aus Anspruch 9 hervor. Hierbei führt die
kontinuierliche Einwirkung zu einer echten
Zufallsverteilung der Zeitpunkte, an denen die Büschel
oder Flocken den Widerstand des Fluids im Speisekanal
überwinden und zum Spinnwerkzeug geschossen werden. Eine
gewisse Einflußnahme auf die Abstände und die Längen der
Ettekte hat die intermittierende Variation der
Fasermenge an der Seite der Auflöseeinrichtung, weil bei
lockerer Faserströmung im Speisekanal der Widerstand des
eingeblasenen Fluids von dem sich bildenden Faserbüschel
länger nicht überwunden wird, als bei dichter
Faserströmung.
Besonders phantasiereiche Effektgarne werden mit der
Verfahrensvariante gemäß Anspruch 10 erzielt. Die
Variationen der Effekte wiederholen sich hierbei kaum
oder nur nach solangen Perioden, daß die Wiederholung
optisch nicht mehr wahrnehmbar ist. Die Verteilung der
Effekte im Effektgarn bleibt dem Zufall überlassen. Die
Zufallsverteilung der Effekte führt zu besonders
ansprechenden Geweben.
Moderne OE-Spinnmaschinen sind hochentwickelte und
bewährte Einrichtungen, für die in der Praxis nur dann
ein erweiterter oder neuer Einsatzbereich in Frage
kommt, wenn dadurch das konstruktive und funktionelle
Grundprinzip nicht beeinträchtigt wird. Die Vorrichtung
gemäß Anspruch 11 betrifft eine solche, das Grundprinzip
im wesentlichen unangetastet lassende Erweiterung des
Einsatzbereiches von OE-Spinnmaschinen, denn die
Fluid-Düse läßt sich trotz der beengten
Platzverhältnisse leicht auch noch nachträglich an
geeigneter Stelle des Speisekanals unterbringen. Wird
nur glattes Garn gefahren, dann bleibt die Düse
funktionslos; allenfalls wird sie verschlossen, um
Zufuhr von Falschluft zu vermeiden. Soll Effektgarn
gefahren werden, dann läßt sich dafür jedes gerade
verfügbare Fluid einsetzen, das in der Lage ist, in die
Faserströmung im Speisekanal so einzuwirken, daß
zumindest intermittierend ein Teil der Fasern gesammelt
oder gefangen und jeweils als Flocke oder Büschel dem
Spinnwerkzeug zugeschossen wird.
Eine zweckmäßige Ausführungsform geht aus Anspruch 12
hervor. Mit der druckdüse und deren Ausrichtung läßt
sich ein in seiner Eindringtiefe und seiner Wirkbreite
genau vorherbestimmbarer Strahl im Speisekanal erzeugen,
der den notwendigen Stau- oder Fangeffekt erzeugt und
schlagartig verschwindet, wenn die Druckzufuhr
unterbrochen wird. Es ist mit ein charakteristisches
Merkmal der Vorrichtung, daß das Fluid, das den
Staueffekt bewirkt, nicht nur die Fasern sehr schonend
und ohne sie zu verwirren behandelt, sondern auch bei
den Fasern bleibt und mit ihnen bis in die Spinnzone
eintritt. da es sich jedoch um ein Fluid handelt, das
den Spinnprozeß in der Spinnkammer nicht beeinflußt, ist
die Anwesenheit in der Spinnkammer ohne Belang. Es ist
denkbar, mehrere Düsen vorzusehen und diese entweder in
Transportrichtung der Fasern oder quer dazu zu
verteilen, sie gemeinsam oder einzeln anzusteuern, oder
ihre Richtungen frei einzustellen.
Bei der Ausführungsform gemäß Anspruch 13 läßt sich im
runden Speisekanal zusätzlich eine Drallwirkung in der
Faserströmung erzeugen, die wegen der damit bewußt
eingeleiteten Orientierung der Fasern das Spinnergebnis
positiv beeinflußt. Mit dem Drall wird der Rotor in
seiner Behandlung der ankommenden Fasern günstig
unterstützt. Zweckmäßig stimmt der Drall-Drehsinn mit
dem Rotordrehsinn überein. Denkbar ist es aber auch, die
Drehsinne des Dralls und des Rotors für besondere
Anwendungsfälle entgegengesetzt zu wählen.
In der Praxis hat sich eine einfach und zuverlässige
Ausführungsform gemäß Anspruch 14 bewährt. In diesem
Bereich kommt mit relativ geringem Fluidaufwand und
moderatem Druck ein optimales Ergebnis zustande. Es
zeigt sich, daß mit einer Düse von 1 bis 2,5 mm
Durchmesser bei einem Druck von 0,01 Bar bis 1,0 Bar,
vorzugsweise bei etwa 0,5 Bar, nur so viel von der
Faserströmung beeinflußt wird, daß ein stabiler, dichter
Kern im Effektgarn erhalten bleibt, hingegen die Büschel
oder Flocken so kompakt ausfallen, daß sie zu den
wünschenswert kurzen und noppenartigen Effekten im
fertigen Effektgarn führen.
Besonders wichtig ist das Merkmal von Anspruch 15, weil
jede Störung oder jeder Vorsprung an der Innenwand des
Speisekanals eine unerwünschte Strömungsbeeinträchtigung
darstellt bzw. an einem Vorsprung Flocken hängen
bleiben.
Bei der Ausführungsform von Anspruch 16 lassen sich der
Effektrhythmus und der Effektcharakter in einem weiten
Bereich beeinflussen, was im Hinblick auf die
Individualität des Effektgarns wichtig ist, weil es
weitgehend ungleichmäßig und nahezu natürlich, d. h. wie
zufällig, strukturiert sein kann.
Eine besonders zweckmäßige Ausführungsform der
Vorrichtung, bei der die Luntenzuführvorrichtung ein
Lieferwerk mit wenigstens einer angetriebenen
Lieferwalze aufweist, geht aus Anspruch 17 hervor.
Primäreffekte werden durch die Regulierung der Zufuhr
des Fasermaterials zur Auflösevorrichtung erreicht.
Sekundäreffekte entstehen dann durch die Einwirkung in
den Speisekanal. Beide Effekte können sich überlagern
oder einzeln auftreten. Wenn sie sich überlagern,
bewirken die Sekundäreffekte eine Individualisierung
bzw. Unterteilung der gegebenenfalls langen
Primäreffekte. Insgesamt wird ein kräftiges gleichmäßig
dichtes Effektgarn mit individuellem Erscheinungsbild
erzeugt, d. h. ein OE-Effektgarn mit untypisch kurzen
oder noppenartigen Effekten, die im Gewebe die Basis für
ein hervorragendes Erscheinungsbild bzw. eine unerwartet
lebendige Struktur bilden.
Besonders wichtig ist die Ausführungsform gemäß Anspruch
18. Die Bevorrechtung der Lieferwalzengeschwindigkeit
gegenüber den Einwirkzeiten im Speisekanal trägt dazu
bei, schwache Dünnstellen oder Dünnstellen mit zu
geringer Faserdichte im Effektgarn zu vermeiden. Die
Programme können individuell und so lange ausgelegt
werden, daß optisch eine Programmwiederholung nicht
feststellbar ist.
Schließlich ist die Ausführungsform gemäß Anspruch 19
zweckmäßig, weil sie eine einfache Möglichkeit zur
elektronischen Ansteuerung, z. B. mittels eines
Computers, der Vorrichtung betrifft, bei der eine reiche
Effektvielfalt erzielbar ist.
Anhand der Zeichnung werden Ausführungsformen des
Erfindungsgegenstandes erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 schematisch eine Spinnstation
einer OE-Rotorspinnmaschine für
Effektgarn,
Fig. 2 als Blockschaltbild eine Detail
variante,
Fig. 3 in Schaubildform Schemata zu
verschiedenen Verfahrenab
läufen, und
Fig. 4 eine Detailvariante.
In Fig. 1 ist schematisch in einer OE-Spinnmaschine M
eine Spinnvorrichtung S angedeutet, die aus einer
Liefer- und Auflösevorrichtung A, einem Speisekanal P
und einem in einer Spinnzone in einer Spinnkammer K
angeordneten Spinnwerkzeug W besteht. In der Liefer- und
Auflösevorrichtung A wird wenigstens eine Lunte L aus
Fasermaterial einer Auflösekammer 1 zugeführt, in der
eine Auflösewalze 2 in Richtung eines Pfeiles 3
drehangetrieben gelagert ist. Die Lunte L wird mittels
eines üblichen Lieferwerks mit wenigstens einer
Lieferwalze 4 zugeführt. Die Lieferwalze 4 ist über eine
Antriebsverbindung 5 mit einem Antrieb 6 verbunden, der
über eine Steuerleitung 7 mit einer Steuervorrichtung U,
und zwar dort dem Steuerteil 21, in Verbindung steht.
Der in der Auflösekammer 1 beginnende Speisekanal P hat,
z. B., die Form eines sich in Richtung zur Spinnkammer K
verengenden Trichters 8. Das Spinnwerkzeug W ist ein
Rotor 9, der über eine Welle 10 in üblicher Weise
angetrieben ist. Aus der Spinnkammer K wird bei 11 Luft
abgesaugt, um eine Strömung von Fasern F im Speisekanal
P aufrechtzuerhalten, wobei die ankommenden Fasern in
der Innenperipherie 12 des Rotors 9 abgelegt und durch
das fertige Garn Y über ein Abzugswerk Z durch ein
Auslaßrohr 13 fortlaufend herausgelöst werden. Die
Fasern F, die aus dem Speisekanal E kommen, werden vom
Rotor 9 in üblicher Weise gleichmäßig orientiert und
verteilt vorgelegt.
Als Teil einer Effekteinrichtung E ist etwa nach einem
Drittel der Länge des Speisekanals P ist eine Düse D
vorgesehen, und zwar eine Druckdüse 14, die einen Strahl
C eines Fluids im Speisekanal P erzeugt. Sie ist an eine
Zuführleitung 15 angeschlossen, in der ein
Magnet-Schaltventil 16 und ein Regelglied 17 enthalten
sind, um das von einer Druckquelle 18 bereitgestellte
Fluid mit bestimmtem Auslaßdruck zu bestimmten
Zeitpunkten und jeweils über eine bestimmte Zeitdauer in
den Speisekanal P zu injizieren. Anstelle der
beschriebenen Komponenten 16, 17 könnte jede andere
Einrichtung treten, die es zuläßt, ein gasförmiges
Fluid, z. B. Druckluft, oder ein flüssiges, dampfförmiges
oder staubförmiges Fluid, unter Druck zeitlich gesteuert
zu injizieren.
Die Druckdüse 14 kann für Druckluft als Fluid einen
Düsendurchmesser von 1,0 bis 2,5 mm haben, der
Versorgungsdruck liegt bei ca. 0,5 Bar, er kann jedoch
je nach Anwendungsfall auch höher oder niedriger sein.
Denkbar ist es ferner, das Fluid nicht in den
Speisekanal hinein zu injizieren, sondern Fluid
abzusaugen, um so Fasern zu zwingen, zumindest
vorübergehend auf dem Weg zum Spinnwerkzeug W zu
verharren und eine Flocke oder ein Büschel zu bilden.
Ferner soll auch hier darauf hingewiesen werden, daß das
vorerwähnte und nachstehend erläuterte Verfahren sowie
die Vorrichtung nicht an die Verwendung eines Rotors als
OE-Spinnwerkzeug gebunden sind, sondern durchaus auch
bei Friktionsrollen als OE-Spinnwerkzeug brauchbar sind.
Der Magnet des Magnetschaltventils 16 ist über eine
Leitung 19 an einen Steuerteil 22 der Steuervorrichtung
U angeschlossen, wie gegebenenfalls auch das Regelglied
17. Ferner ist in der Steuervorrichtung U ein Steuerteil
23 angedeutet, der die Beaufschlagung der Düse D in
Abstimmung auf die Steuerung der Lieferwalze 4 vornimmt.
In Fig. 4 weist der Speisekanal einen runden Querschnitt
auf. Die Düse D bzw. 14 ist in Umfangsrichtung schräg
gestellt, so daß sich eine zumindest angenähert
tangentiale Ausblasrichtung für den Fluidstrahl ergibt.
Damit wird zusätzlich die Faserströmung in eine drehende
Bewegung gebracht (Drallwirkung).
In Fig. 1 wird die Effekteinrichtung E durch die mit der
Düse D kooperierenden Komponenten und die Düse D
gebildet. Die Lieferwalze 4 läuft mit konstanter
Geschwindigkeit, so daß die Auflösewalze 2 eine
konstante Fasermenge (Q) in den Speisekanal P abgibt.
Dabei kann die Effekteinrichtung E ähnlich konzipiert
sein, wie dies aus dem Blockschaltbild von Fig. 2
hervorgeht. Der Verfahrensablauf entspricht dem Bereich
a im Schaubild in Fig. 3, in dem die horizontale Achse
die Zeit (t) repräsentiert.
Unter der Annahme einer konstanten Fasermenge im
Speisekanal P werden die Fasern F mit der Strömung in
den Rotor 9 getragen, dort in Umfangsrichtung orientiert
abgelegt und in das herausgezogene Garn Y eingedreht und
von diesem mitgenommen. Sobald das Schaltventil 16
betätigt wird und einen Druckimpuls 38, Kurve P
vorbestimmter Intensität und vorbestimmter Zeitdauer in
der Düse D erzeugt, entsteht ein Strömungshindernis in
der Faserströmung, an dem ein Teil der Fasern gefangen
wird. In Fig. 3 ist dies in der Kurve Q erkennbar, die
die Fasermenge im Bereich X (s. Fig. 2) über der Zeit
repräsentiert. Sobald der Druckimpuls 38 (Kurve p)
beginnt, sinkt die Fasermenge Q unter ihren Normalwert.
Gestaute Fasern werden gesammelt. Sobald der Druckimpuls
38 endet oder das Büschel nicht mehr halten kann,
verläßt dieses den Bereich X in Richtung zum Rotor 9,
was sich durch einen entsprechend steilen Anstieg und
den schraffierten Bereich in der Kurve X dokumentiert.
Betrachtet man das so gesponnene Garn Y1, so ist
erkennbar, daß es bis zum Auftreten des Druckimpulses 38
einen gleichbleibenden Kerndurchmesser (Bereich 44) hat.
Sobald Fasern zurückgehalten werden und die Fasermenge Q
sinkt, kann eine Einschnürung 45 entstehen, ehe dann aus
dem eingeschossenen Büschel eine Verdickung 46
hergestellt wird.
Werden zwei kurzzeitig beabstandete Druckimpulse 39 und
40 eingesteuert, dann zeigt die Kurve Q zwei
aufeinanderfolgende Mengenabnahmen 42, 43 mit einer
dazwischenliegenden starken Mengenzunahme und einer
nachfolgenden und schwächeren Mengenzunahme. Die
schwächere Mengenzunahme ist dadurch bedingt, daß sich
zuvor nicht genug Fasern sammeln konnten. Entsprechend
gibt es im fertigen Effektgarn Y1 zunächst eine
Einschnürung 45, auf die eine noppenartige Verdickung 47
folgt, ehe sich eine weitere Einschnürung 45 und eine
kleinere noppenartige Verdickung 48 anschließen. Wegen
der ausgleichenden Wirkung des Rotors können die
Einschnürungen 45 auch so egalisiert sein, daß sie
optisch nicht feststellbar sind.
Das Magnetschaltventil 16 wird beispielsweise in der aus
Fig. 2 entnehmbaren Weise gesteuert:
Die Düse D ist eine Druckluftdüse 14, die mit ihrer
Mündung 25 gegenüber der Innenwand 24 des Speisekanals P
etwas zurückgesetzt ist, um in dem Bereich X, in dem die
Fasern F in Pfeilrichtung vorbeifliegen, kein
gegenständliches Hindernis zum Verhängen der Fasern zu
bilden. Die Anschlußleitung 15 ist beispielsweise ein
dünner Kunststoffschlauch, der an das als
Zwei-Stellungs-Schaltventil mit Schaltmagneten 37
ausgelegte Schaltventil 16 angeschlossen ist. Mit dem
Regelglied 17 läßt sich der Druck einstellen.
Gegebenenfalls ist das Regelglied 17 verstellbar, so daß
ein variabler Druckverlauf einsteuerbar ist, wenn das
Schaltventil 16 geöffnet ist.
In einem Schaltkreis G, der an eine Wechselstromquelle
angeschlossen ist, ist in einer ersten Leitung 27 zu
einem Umformer 26 ein Schalter 28b enthalten, während in
einer zweiten, zum Umformer 26 führenden Leitung 33 ein
Schalter 28a ausgebildet ist. Von den Schaltern 28a, 28b
führen Leitungen 29 und 30 zu zwei Puls- und
Pausen-Relais 31, 32, die ausgangsseitig parallel an
eine Leitung 36 zum Schaltmagneten 37 angeschlossen
sind. Vom Umformer 26 führt eine Leitung 34 zum zweiten
Anschluß des Schaltmagneten 37. Die beiden Puls- und
Pausenrelais sind in ihrer Schaltzeit unabhängig
voneinander einstellbar. Jedes steuert eine bestimmte
Puls- bzw. Pausenzeitdauer ein. Die Pulse und die Pausen
der beiden Relais 31, 32 werden, sofern beide Schalter
28a, 28b geschlossen sind, einander überlagert. Unter
der Annahme, daß das Relais 31 auf lange Puls- und
Pausenzeiten, das Relais 32 hingegen auf kurze Puls- und
Pausenzeiten eingestellt ist, bleibt das Schaltventil 16
bei einem langen Puls des Relais 31 offen, selbst wenn
zwischenzeitlich das andere Relais 32 mehrfach ein
Pausensignal erzeugt. Jedoch wird während einer langen
Pause des Relais 31 das Schaltventil 16 entsprechend oft
abgesperrt, weil dann die in kürzeren Abständen und über
kürzere Zeiten auftretenden Pulse und Pausen des Relais
32 wirksam werden. Es ergibt sich ein unregelmäßiger
Puls- und Pausensignalzug für das Öffnen und Schließen
des Schaltventils 16. In entsprechender Stärke, Länge
und mit den entsprechenden Abständen treten dann die
Effekte im Effektgarn Y1 auf. Bei einer langen
Öffnungszeit des Schaltventils 16 kann der Fall
eintreten, daß das Faserbüschel oder die Flocke so
kompakt wird, daß der von der Düse D erzeugte
Strömungswiderstand zum Zurückhalten nicht mehr
ausreicht und die Flocke bzw. das Faserbüschel das
Hindernis passiert und eingeschossen wird, ohne daß das
Schaltventil 16 geschlossen ist. Es ergibt sich dann
eine rein zufällige Größe und Anordnung der Verdickung
im Effektgarn. Dieses zufällige Durchgehen des
Faserbüschels und der Flocke kann z. B. bewußt benutzt
werden, um kontinuierlich in den Speisekanal P
einzuwirken, weil sicher ist, daß bei Erreichen einer
bestimmten Größe oder Kompaktheit der Flocke oder des
Büschels diese bzw. dieses sich jeweils selbständig löst
und auf den Weg zum Spinnwerkzeug macht. Es wäre auch
denkbar, den Druck für die Düse D nach einem bestimmten
Rhythmus zu modulieren oder schwingen zu lassen, um die
Zufälligkeit der Verdickungen im Effektgarn zu steigern.
Die Einwirkung in den Speisekanal P kann gemäß einer
Verfahrensvariante kombiniert sein mit einer Variation
der Geschwindigkeit der Lieferwalze 4, um der
Auflösewalze 2 beispielsweise zeitweilig einen Überschuß
an Fasermaterial zuzuführen. Der Steuerteil 21 der
Steuervorrichtung U (Fig. 1) übernimmt diese Aufgabe und
führt den Antrieb 6 an einer Grundgeschwindigkeit, ehe
er nach einem programmierten Muster
Geschwindigkeitsüberhöhungen über vorbestimmte
Zeitperioden einsteuert. Die Fasermenge am Eintritt in
den Speisekanal P bleibt nicht mehr konstant, sondern
ist variabel.
Unter der Annahme, daß die Effekteinrichtung E in Fig. 1
zunächst abgeschaltet ist, ist der Teil b des Schaubilds
von Fig. 3 zu beachten. Die Kurve v repräsentiert die
Geschwindigkeit z. B. der Lieferwalze 4. Mit einem ersten
Signal 49 wird kurzzeitig eine
Geschwindigkeitsüberhöhung eingesteuert, ehe nach einer
vorbestimmten Zeitperiode eine weitere, höhere aber
dafur kurzer dauernde Geschwindigkeitsüberhöhung 50
eingesteuert wird. Die Fasermenge Q (Kurve) im Bereich X
von Fig. 2 steigt von einem konstanten Grundwert bei 51
an. Daraus bildet sich im Effektgarn Y2 nach einem
glatten Abschnitt 44 eine Verdickung 53. Infolge der
Wirkung der Auflösewalze 2 und der verteilenden Wirkung
des Rotors 9 erstreckt sich die Verdickung 53 über eine
Länge, die mindestens annähernd dem Umfang des Rotors 9
entspricht. Aus der zweiten Steigerung 52 der Menge Q
resultiert eine weitere Verdickung 54, die in etwa die
gleiche große Länge hat wie die Verdickung 53. Es ist
zwar zwischen den Verdickungen 53 und 54 ein relativ
kurzer Zwischenabstand angedeutet; in der Praxis wird
der Abstand zwischen solchen Verdickungen jedoch relativ
groß. Es ergibt sich zwar ein Effektgarn Y2 mit stabilem
Aufbau und gleichbleibender Faserdichte. Jedoch läßt die
Individualität der Verdickungen und Dünnstellen zu
wünschen übrig.
Durch eine Kombination der beiden vorbeschriebenen
Verfahren läßt sich gemäß a + b in Fig. 3 ein Effektgarn
Y3 mit starker Individualität, gleichbleibender
Faserdichte und relativ kurzen und noppenartigen
Verdickungen mit kurzen Zwischenabständen zwischen
diesen herstellen. Dabei wird beispielsweise jeweils
dann ein Druckimpuls 39 an der Düse 14 eingesteuert,
wenn gerade die Fasermenge Q durch Überzufuhr mittels
der Lieferwalze 4 bei 51 oder 52 erhöht ist. Durch die
Druckimpulse 39 werden die langen Verdickungen 53, 54 in
einzelne kürzere und kurzbeabstandete Verdickungen 53a,
53b, 53c und 54a, 54b, 54c aufgeteilt, zwischen denen
sich kurze Zwischenabstände einstellen lassen.
Durch Variation der eingesteuerten Impulse in Relation
zueinander und jeweils für sich kann eine große
Bandbreite unterschiedlicher Effekte im Effektgarn
erzeugt werden.
Zu Fig. 3 ist darauf hinzuweisen, daß zwischen den
Drucksignalen der Geschwindigkeitsüberhöhungen und der
jeweiligen Reaktion der Fasermenge Q bzw. zwischen den
Änderungen der Fasermenge Q und den Verdickungen und
Dünnstellen im Effektgarn natürlich ein zeitlicher
Verzug vorliegt. Dies ist im Schaubild von Fig. 3 des
besseren Verständnisses halber nicht ausdrücklich
dargestellt.
Mit dem Kunstgriff, die Effekteinrichtung E dann zu
aktivieren, wenn die Lieferwalze 4 für eine höhere
Fasermenge im Bereich X sorgt, lassen sich kräftige
noppenartige Verdickungen und längere Verdickungen auch
mit kurzen Abständen schaffen. Andererseits können, um
die Individualität noch zu steigern, auch Effekte nur
aus der Faserüberzufuhr durch die Lieferwalze 4 oder nur
aus dem Faserstau mittels der Düse D erzeugt werden.
Auch ist das erfindungsgemäße Verfahren durchaus bei
Friktionsrollen als OE-Spinnwerkzeug anzuwenden, weil
dort die gleichen Voraussetzungen existieren wie beim
Rotorspinnen.
Wie erwähnt, könnte durch die Düse D auch kontinuierlich
Fluid in den Speisekanal P eingeblasen werden, weil die
sich sammelnden Fasern zu irgendeinem Zeitpunkt den
Bewegungswiderstand dieses Strömungshindernisses
überwinden und schlagartig in den Rotor fliegen. Es
ergäbe sich dann eine reine Zufallssteuerung, die ggfs.
beeinflußt wird durch Variation der Geschwindigkeit der
Lieferwalze 4. Bei erhöhter Fasermenge baut sich nämlich
schneller eine kräftige Flocke am Strömungshindernis
auf, als bei der Grundmenge. Es könnte auch so
vorgegangen werden, daß bei kontinuierlich eingeblasenem
Fluid durch Erhöhung der Fasermenge rascher ein
kräftiges Büschel und damit eine stärkere Verdickung
gebildet wird als bei geringerer Fasermenge. Diese
einzelnen, das Aussehen des fertigen Effektgarns
beeinflussenden Faktoren können wahlweise miteinander
kombiniert oder einzeln eingesetzt werden.
Zweckmäßigerweise ist der Steuerteil 23 in der
Steuervorrichtung U so ausgelegt, daß er der Zufuhr der
Lunte L zur Auflösewalze 2 gegenüber der
Druckbeaufschlagung der Düse D Vorrang einräumt, d. h.,
daß ein Strahl nur dann in den Speisekanal P eingeblasen
wird, wenn sicher ist, daß im gleichen Moment oder kurz
zuvor bereits die Fasermenge im Bereich X angehoben ist.
Das Fluid kann gasförmiger Natur sein. Brauchbar ist
auch Wasserdampf, um einen speziellen Effekt zu erzielen
oder ein Gemisch eines gasförmigen Fluids mit einem
Staub aus festen Partikeln. Das Fluid könnte aber auch
eine Flüssigkeit sein, z. B. mit einem Farbzusatz.
Alternativ ist es auch möglich, anstelle der Düse D eine
Elektrode anzubringen und im Speisekanal P durch
Konzentration elektrostatischer Ladung ein
Strömungshindernis aufzubauen, das Fasern aus der
Faserströmung zurückhält. Gegebenenfalls kommt eine
ringförmige Elektrode um den Speisekanal P zum Einsatz.
Bei einer einfachen Ausführungsform kann die Lieferwalze
4 über einen mechanischen Antrieb mit einem Betätiger
gekoppelt sein, der die als elastischer Schlauch
ausgebildete Zuführleitung 15 zur Düse D periodisch
quetscht oder absperrt, so daß sich eine von der
Geschwindigkeit der Lieferwalze abhängige Pulsfolge im
Speisekanal ergibt. Ferner wäre es denkbar, einen
sogenannten Beschleunigungsschalter mit der Lieferwalze
4 zu koppeln, der Schaltsignale für das Schaltventil 16
(gegebenenfalls mit einer einstellbaren Zeitverzögerung)
erzeugt, sobald eine Überzufuhr von Fasermaterial zur
Auflösewalze 2 begonnen hat. Grundsätzlich werden für
die Praxis aber programmierte Puls- und Pausen- sowie
Antriebssignale für die einzelnen aktiven Komponenten
benutzt, die in einer Steuereinheit mit Einschubteilen
wahlweise abgearbeitet oder aus einer Programmpalette
ausgewählt werden.
Zum Spinnen glatten Garns werden die Schaltfunktion des
Schaltventils 16, gegebenenfalls auch die Druckquelle 18
und die variable Geschwindigkeit des Antriebs 6
abgestellt. Eine bereits im Betrieb gewesene oder für
den Betrieb fertiggestellte OE-Spinnmaschine für glattes
Garn läßt sich nachträglich leicht umrüsten, weil nur
die Düse D eingesetzt und angeschlossen und ihre
Steuerung vorgesehen zu werden braucht, und für die
Regelbarkeit des Antriebs 6 der Lieferwalze 4 zu sorgen
ist.
Für sich allein bietet das Prinzip, mit einem Fluid oder
einer elektrostatischen Ladung in den Speisekanal
intermittierend oder kontinuierlich einzugreifen,
bereits eine praxistaugliche Möglichkeit zum Herstellen
qualitativ hochwertigen Effektgarns. Durch die
Kombination mit der variablen Faserlieferung zur
Auflöseeinrichtung werden die Brauchbarkeit des
erstgenannten Prinzips verbessert, die Herstellung
individueller Effektgarne ermöglicht und zudem eine
symbiotische Wirkung erreicht, weil die beiden Verfahren
einander positiv ergänzen.
Claims (19)
1. Verfahren zum Herstellen von Effektgarn durch
OE-Spinnen, bei dem Fasern in einer Strömung entlang
eines von einer Auflösekammer zu einer Spinnzone
verlaufenden Speisekanals ein Spinnwerkzeug speisen, und
bei dem von außen in den Speisekanal eingewirkt wird, um
die Faserspeisung des Spinnwerkzeugs zumindest zeitweise
zu verändern, dadurch gekennzeichnet, daß mit einem
unter Druck gesetzten Fluid eingewirkt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß mit einem gasförmigen, dampfförmigen, staubförmigen
oder flüssigen Fluid eingewirkt wird.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das Fluid in den Speisekanal gepreßt
wird.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Druck des Fluids und/oder die
Zeitdauer der Einwirkung relativ zur einwirkfreien
Zeitdauer verändert wird.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das Fluid aus dem Speisekanal
herausgesaugt wird.
6. Verfahren zum Herstellen von Effektgarn durch
OE-Spinnen, bei dem Fasern in einer Strömung entlang
eines von einer Auflösekammer zu einer Spinnzone
verlaufenden Speisekanals das Spinnwerkzeug speisen, und
bei dem von außen in den Speisekanal eingewirkt wird, um
die Faserspeisung des Spinnwerkzeugs zumindest zeitweise
zu verändern, dadurch gekennzeichnet, daß im Speisekanal
erhöhte oder konzentrierte elektrostatische Ladung
erzeugt wird.
7. Verfahren nach Anpruch 1 oder 6, dadurch
gekennzeichnet, daß zusätzlich die Menge der in den
Speisekanal eingeführten Fasern verändert wird,
vorzugsweise durch Verändern der Geschwindigkeit der
Lieferung wenigstens einer Lunte zur Auflösekammer.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Steigerung der Fasermenge die
Zuführgeschwindigkeit der Lunte relativ zu einer
Grundgeschwindigkeit über eine vorbestimmte Zeitdauer
angehoben wird, und daß ausschließlich bei gesteigerter
Menge an in den Speisekanal eingeführten Fasern auch in
den Speisekanal eingewirkt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die in den Speisekanal eingeführte Fasermenge
intermittierend variiert wird, und daß die Einwirkung in
den Speisekanal kontinuierlich und mit gleichbleibender
Intensität erfolgt.
10. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß Variationen der Fasermenge in Zeitdauer und
Intensität nach dem Zufallsprinzip vorgenommen werden,
und daß die Einwirkung und die Variationen der
Einwirkung in den Speisekanal ebenfalls nach dem
Zufallsprinzip, jedoch ausschließlich bei gesteigerter
Fasermenge, vorgenommen werden.
11. Vorrichtung (M) zum Herstellen von Effektgarn (Y)
mittels einer OE-Spinnvorrichtung (S), mit wenigstens
einer Luntenzuführ- und Auflösevorrichtung (A), mit
einer Spinnkammer (K), mit einer Garnabzugsvorrichtung
(Z), mit einem die Auflösevorrichtung (A) mit der
Spinnkammer (K) verbindenden Speisekanal (P), und mit
einer außerhalb des Speisekanals (P) angeordneten
Effekt-Einrichtung (E) zum zumindest vorübergehenden
Einwirken in die Faserströmung im Speisekanal (P),
dadurch gekennzeichnet, daß die Effekt-Einrichtung (E)
wenigstens eine in den Speisekanal (P) mündende, mit
einem Fluid beaufschlagbare Düse (D) aufweist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die Düse (D) eine Druckdüse (14) ist, die mit ihrer
Ausblaserichtung etwa quer zur Längsrichtung des
Speisekanals (P) ausgerichtet ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 11 und 12, dadurch
gekennzeichnet, daß der Speisekanal (P) im Querschnitt
rund ist, und daß die Düse (D) mit ihrer Auslaßrichtung
in etwa in Umfangsrichtung des Speisekanals (8) weist,
um in der Faserströmung eine Drallwirkung zu erzeugen.
14. Vorrichtung nach den Ansprüchen 11 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß die Düse (D) in etwa im ersten
Drittel der Länge des Speisekanals (P) angeordnet ist,
in Strömungsrichtung zur Spinnkammer (K) gesehen.
15. Vorrichtung nach den Ansprüchen 11 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß die Düsenmündung (25) hinter die
Innenwand (24) des Speisekanals (P) zurückgesetzt ist.
16. Vorrichtung nach den Ansprüchen 11 bis 15, dadurch
gekennzeichnet, daß die Düse (D) eine Druckluftdüse (14)
ist, die über ein Magnetschaltventil (16) und ein
Regelglied (17) an eine Druckluftversorgung (18)
angeschlossen ist, und daß das Magnetschaltventil (16)
an eine Steuervorrichtung (U, 22, G) jeweils für
Zeitpunkt und Zeitdauer der Ventilbetätigung
angeschlossen ist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 11, wobei die
Luntenzuführvorrichtung ein Lieferwerk mit wenigstens
einer angetriebenen Lieferwalze (4) aufweist, dadurch
gekennzeichnet, daß der Antrieb (6) der Lieferwalze (4)
geschwindigkeitsregelbar ist und mit einer
Steuervorrichtung (U, 21) für die Geschwindigkeit und
für Geschwindigkeitsvariationen, insbesondere
Geschwindigkeitssteigerungen relativ zu einer
Grundgeschwindigkeit, verbunden ist.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch
gekennzeichnet, daß die Steuervorrichtung (U, 21) einen
programmierbaren oder mittels eines Zufallsgenerators
aktivierbaren Steuerteil (23) für die zeitliche Abfolge
und Intensität der Geschwindigkeitsänderungen des
Antriebs (6) aufweist, und daß die Steuervorrichtung (U)
mit der Effekteinrichtung (E), vorzugsweise deren
Steuervorrichtung (22), in, vorzugsweise die Steuerung
der Lieferwalze (4) bevorrechtender, Verbindung steht.
19. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch
gekennzeichnet, daß das Magnetschaltventil (16) in
Parallelschaltung an zwei unterschiedlich einstellbare
Puls- und Pausenrelais (31, 32) angeschlossen ist, deren
Ausgangsschaltsignale einander überlagerbar sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914124571 DE4124571A1 (de) | 1991-07-24 | 1991-07-24 | Verfahren und vorrichtung zum herstellen von effektgarn durch oe-spinnen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914124571 DE4124571A1 (de) | 1991-07-24 | 1991-07-24 | Verfahren und vorrichtung zum herstellen von effektgarn durch oe-spinnen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4124571A1 true DE4124571A1 (de) | 1993-01-28 |
Family
ID=6436924
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19914124571 Ceased DE4124571A1 (de) | 1991-07-24 | 1991-07-24 | Verfahren und vorrichtung zum herstellen von effektgarn durch oe-spinnen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4124571A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10348709A1 (de) * | 2003-10-16 | 2005-05-12 | Saurer Gmbh & Co Kg | Rotorspinnmaschine |
DE10348705A1 (de) * | 2003-10-16 | 2005-05-12 | Saurer Gmbh & Co Kg | Verfahren zum Herstellen von Effektgarn auf einer Rotorspinnmaschine |
DE10354608A1 (de) * | 2003-11-21 | 2005-06-16 | Saurer Gmbh & Co. Kg | Verfahren zur Herstellung eines Effektgarnes auf einer Offenend-Rotorspinnmaschine und Effektgarn |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2808589A1 (de) * | 1978-02-28 | 1979-08-30 | Inst Textiltechnik Der I Fuer | Verfahren und vorrichtung zum verspinnen von textilen fasern nach dem rotor-spinnverfahren |
DE3205303C2 (de) * | 1981-02-20 | 1991-10-17 | W. Schlafhorst Ag & Co, 4050 Moenchengladbach, De |
-
1991
- 1991-07-24 DE DE19914124571 patent/DE4124571A1/de not_active Ceased
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2808589A1 (de) * | 1978-02-28 | 1979-08-30 | Inst Textiltechnik Der I Fuer | Verfahren und vorrichtung zum verspinnen von textilen fasern nach dem rotor-spinnverfahren |
DE3205303C2 (de) * | 1981-02-20 | 1991-10-17 | W. Schlafhorst Ag & Co, 4050 Moenchengladbach, De |
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
OLSSON, Per Ola: Möglichkeiten der Effektgarner- zeugung mit OE-Spinnmaschinen.In: Melliand Textil-berichte, 3/1984, S.167-172 * |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10348709A1 (de) * | 2003-10-16 | 2005-05-12 | Saurer Gmbh & Co Kg | Rotorspinnmaschine |
DE10348705A1 (de) * | 2003-10-16 | 2005-05-12 | Saurer Gmbh & Co Kg | Verfahren zum Herstellen von Effektgarn auf einer Rotorspinnmaschine |
DE10354608A1 (de) * | 2003-11-21 | 2005-06-16 | Saurer Gmbh & Co. Kg | Verfahren zur Herstellung eines Effektgarnes auf einer Offenend-Rotorspinnmaschine und Effektgarn |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE19580019C1 (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung eines Mischgarnes sowie Mischgarn | |
DE2239058A1 (de) | Verfahren zum herstellen ungewebter fasermaterialbahnen mit verbesserter querfestigkeit | |
EP2927354B1 (de) | Luftspinnmaschine umfassend eine spinnstelle sowie verfahren zum betrieb einer luftspinnmaschine | |
EP0372046A1 (de) | Düsensteuerung für einen luftwebstuhl. | |
DE2952523C2 (de) | Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen eines Mehrkomponentengarnes | |
DE19703572C2 (de) | Verfahren und Einrichtung zur Erzeugung von Verwirbelungsknoten | |
DE69704028T2 (de) | Verfahren, vorrichtung und anlage zur behandlung von garnen mit fortlaufender verschiebung | |
DE4124571A1 (de) | Verfahren und vorrichtung zum herstellen von effektgarn durch oe-spinnen | |
DE3924946C2 (de) | ||
DE2617563A1 (de) | Verfahren und vorrichtung zur herstellung von geflammten garnen in spinnturbinen | |
DE2235270A1 (de) | Verfahren zur erzeugung eines faserflors | |
DE10057982A1 (de) | Vorrichtung und Verfahren zur Fortpflanzung der Drehung in den Einbindepunkt einer Offenend-Spinnvorrichtung | |
EP0947618A2 (de) | Verfahren zum Herstellen eines Garnes und Spinnmaschine hierfür | |
DE2953094A1 (de) | Offen-end-gesponnenes noppengarn sowie verfahren und vorrichtung zu seiner herstellung | |
DE809339C (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Vorgarnen oder Garnen aus Glas | |
DE3624190A1 (de) | Offen-end-spinnverfahren und vorrichtung zum durchfuehren dieses verfahrens | |
DE2514885A1 (de) | Vorrichtung zum herstellen gesponnener garne aus textilen fasern | |
DE10302079B4 (de) | Vorrichtung und Verfahren zur Herstellung von gekräuselten Spinnvliesfasern oder gekräuselten schmelzgeblasenen Vliesfilamenten aus geschmolzenem thermoplastischen Material | |
AT331689B (de) | Verfahren zum spinnen textiler fasern | |
DE3441982C2 (de) | ||
DE864180C (de) | Als Fuell- oder Dichteinlage verwendbarer Strang | |
DE902948C (de) | Verfahren und Vorrichtung zum Herstellung von Effektgarnen mit unregelmaessigem Titer | |
AT331690B (de) | Verfahren zum spinnen textiler fasern | |
DE19846179B4 (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Vorbehandlung eines textilen Garns | |
DE333174C (de) | Verfahren zur Herstellung wolleartiger Kunstfasern, sogenannter Stapelfaser |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OM8 | Search report available as to paragraph 43 lit. 1 sentence 1 patent law | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: EDBERG, BENGT, PROF., GOETEBORG/GOTENBURG, SE PETE |
|
8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
8131 | Rejection |