DE4124208A1 - Weithalsfass aus kunststoff - Google Patents
Weithalsfass aus kunststoffInfo
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Description
Die Erfindung betrifft Weithalsfässer aus Kunststoff
mit einem abnehmbaren Deckel, der einen den Faßhals
umschließenden Außenrand und einen in den Faßhals
eintauchenden, über den Deckelboden unterhalb der
Faßöffnung vorstehenden Innenrand sowie einen zwischen
Deckelaußenrand und Deckelinnenrand eingelegten Dichtring
aufweist, der durch einen Spannring gegen den Öffnungsrand
des Faßhalses angepreßt ist, wobei der Spannring einen
unten am Deckelaußenrand angeformten Flansch übergreift
und eine mit Abstand unterhalb der Faßbordur radial nach
außen vorstehende massive Bordur untergreift, einem als
Sack ausgebildeten, flexiblen Inliner aus einer
Kunststoffolie oder einer Metall-Kunststoffverbundfolie
zur Aufnahme des Füllgutes sowie einer Innenauskleidung
aus Kunststoff zum Schutz des Deckels (DE 39 08 099 A1).
Die strengen gesetzlichen Umweltschutzvorschriften erfordern
den Übergang von Einweg- auf Mehrweggebinde wie Fässer aus
Kunststoff oder Stahl, die Umstellung auf Gebinde mit größerem
Volumen mit dem Ziel einer Verringerung der Restmengen und
die Entwicklung neuer Mehrweggebinde, die im Hinblick auf
eine Entlastung der Umwelt von schädlichen Stoffen
rekonditioniert und für die Rekonditionierung sowie für
eine ordnungsgemäße Entsorgung durch eine schadstofffreie
Vernichtung z. B. durch Verbrennen oder für eine
Wiederaufbereitung des Herstellungsmaterials optimal
restentleert und leicht gereinigt werden können.
Die Entwicklung von rekonditionierbaren und
entsorgungsfreundlichen, gegen eine Kontaminierung durch
Schadstoffe geschützten Hartgebinden, im wesentlichen
Fässern aus Kunststoff und Stahl, führte zu Deckelfässern
der gattungsgemäßen Art mit einer als Inliner bezeichneten,
flexiblen Innenhülle bzw. einem Sack aus einer
Kunststoffolie, z. B. einer Polyethylenfolie, oder aus
einer diffusionsfesten, koextrudierten Metall-
Kunststoffverbundfolie, z. B. einer ein- oder beidseitig
mit Polyethylen kaschierten Aluminiumfolie. Die Inliner
finden bei Kunststoff- und Stahlfässern Anwendung, wenn in
diese entsorgungsproblematische Produkte wie Dispersionen,
z. B. Farben, gefüllt werden, die nach dem Trocknen kaum
mehr von der Faßwand zu entfernen sind. Inliner aus einer
diffusionsfesten Verbundfolie unterbinden bei
Kunststoffässern die Diffusion von lösungsmittelhaltigem
Füllgut in die Faßwand und eine mögliche Rückdiffusion
von Lösungsmitteln aus der Faßwand. Bei Stahlfässern erspart
der Inliner die bisher zum Schutz des Stahlblechs gegen
aggressive Medien und Korrosion erforderliche Innenlackierung.
Das gattungsgemäße Weithalsfaß nach der DE 39 08 099 A1
hat den Nachteil, daß bei größerer äußerer Krafteinwirkung
z. B. beim Fall aus der Höhe oder beim Umstürzen der
Verschlußdeckel undicht werden und infolge der Undichtigkeit
flüssiges Füllgut aus dem Faß austreten kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das
gattungsgemäße Weithalsfaß im Hinblick auf eine größtmögliche
Dichtheit auch bei einem Lockern des Verschlußdeckels
weiterzuentwickeln.
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß gelöst durch ein
Weithalsfaß mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1.
Die Unteransprüche beinhalten zweckmäßige Ausgestaltungen
der Erfindung.
Das Verschweißen des oberen Bandes des in das Faß
eingelegten Inliners mit der Innenauskleidung des Faßdeckels
im Bereich des Öffnungsrandes des Faßhalses gewährleistet ein
höchstes Maß an Sicherheit dafür, daß bei einer Undichtigkeit
des Deckels durch ein Nachlassen der Umfangsschließspannung
des Spannringes infolge einer Beschädigung durch eine
äußere Krafteinwirkung beim Fall oder Umstürzen des Fasses
oder beim Lösen des Deckels durch Absprengen des
Spannringes kein flüssiges, pastöses oder körniges Füllgut
aus dem Faß austritt.
Die Erfindung ist nachstehend anhand eines
Weithalsfasses im einzelnen erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine ausschnittsweise Schnittdarstellung
des Deckelbereiches einer ersten
Ausführungsform eines Weithalsfasses mit
Inliner und einer gesonderten Innenauskleidung
des Deckels und
Fig. 2 eine der Fig. 1 entsprechende Darstellung
einer zweiten Ausführungsform des
Weithalsfasses.
Das blasgeformte Weithalsfaß 1 aus Kunststoff nach
Fig. 1 wird durch einen aus Kunststoff gespritzten Deckel 2
geschlossen, der einen den Faßhals 3 umschließenden
Außenrand 4 und einen in den Faßhals 3 eintauchenden
Innenrand 5 aufweist, der über den Deckelboden 6 unterhalb
der Faßöffnung vorsteht. Außenrand 4 und Innenrand 5 des
Deckels 2 bilden einen Ringraum 7, von dessen Grund ein
Ringsteg 8 axial vorsteht, der mit einer Zweikomponenten-
Dichtungsmasse, z. B. Polyurethan mit Härter, umspritzt ist,
die zwei Dichtringe 9 bildet.
In das Faß ist ein als Sack ausgebildeter flexibler
Inliner 10 aus einer Kunststoffolie, z. B. einer
Polyethylenfolie, eingelegt, dessen oberer Rand 11 nach
außen über den Öffnungsrand 12 des Faßhalses 3 umgeschlagen
und mit dem Faßhals außen und/oder innen stellenweise
verklebt oder verschweißt ist.
Zum Schutz gegen das in den Inliner 10 eingefüllte
flüssige Füllgut 13 ist der Deckel 2 mit einer
Innenauskleidung 14 aus einer Metall-Kunststoffverbundfolie
ausgestattet. Die Innenauskleidung 14 wird als Scheibe z. B.
aus einer einseitig mit Polyethylen 16 kaschierten
Aluminiumfolie 15 vorgefertigt, und die Scheibe wird unter
Anpassung an die Deckelkontur derart in den Deckel 2 eingelegt,
daß die Aluminiumfolie 15 an der Deckelinnenseite 17 anliegt.
Zur Unterstützung der Haftwirkung, die durch die Einformung
der Scheibe aus einer Metall-Kunststoffverbundfolie in
den Deckel 2 zwischen diesem und der geformten Innenauskleidung
14 auftritt, kann die Innenauskleidung 14 stellenweise mit
der Deckelinnenseite 17 verschweißt oder verklebt werden.
Nach dem Füllen des Fasses 1 mit einer Flüssigkeit 13
wird der Deckel 2 auf das Faß 1 aufgesetzt. Der Deckel 2
wird mittels eines Spannringes 18 verschlossen, der einen
unten am Deckelaußenrand 4 angeformten umlaufenden Flansch
19 übergreift und eine mit Abstand unterhalb der
Faßöffnung von der Faßwand radial nach außen vorstehende
massive Bordur 20 untergreift. Beim Schließen des Deckels 2
wird dieser mit dem Ringsteg 8, den Dichtringen 9 und der
Innenauskleidung 14 gegen den Öffnungsrand 12 des Faßhalses
3 verspannt. Bei geschlossenem Spannring 18 berühren sich
der Deckelflansch 19 und die Faßbordur 20 nicht, so daß
auf den Deckel 2 einwirkende Axialkräfte sicher und
unmittelbar über den Faßhals 3 in den Faßkörper eingeleitet
werden.
Nach dem Schließen des Faßdeckels 2 mittels des
Spannringes 18 werden der über den Faßhals 3 nach außen
umgeschlagene obere Rand 11 des Inliners 10 und die
Innenauskleidung 14 des Deckels 2 im Bereich des Öffnungsrandes
12 durch Induktionsschweißung z. B. mit einer elektrischen
Hochfrequenzspule umlaufend miteinander verschweißt. Durch
die Verschweißung bilden Inliner 10 und Innenauskleidung 14
eine flüssigkeitsdichte Innenhülle, die gewährleistet, daß
bei einem Lockern, Lösen oder Abspringen des Spannringes
und ein dadurch bewirktes Lockern des Deckels durch
äußere Krafteinwirkung beim Fall oder Umstürzen des Fasses
keine Flüssigkeit ausläuft.
Zum Entleeren des Fasses 1 wird zunächst der Deckel 2
abgenommen, wobei sich die mit dem Inliner 10 verschweißte
Innenauskleidung 14 aus dem Deckel 2 herauslöst. Danach
werden Innenauskleidung 14 und Inliner 10 entlang des
Öffnungsrandes 12 aufgeschnitten, so daß das flüssige
Füllgut 13 aus dem Faß 1 entleert werden kann.
Für den erneuten Einsatz des Fasses 1 wird der Inliner 10
aus dem Faß herausgenommen, ggf. am Öffnungsrand 12 anhaftende
Folienreste des Inliners 10 werden abgekratzt, und es wird
ein neuer Inliner 10 in das Faß 1 und eine neue
Innenauskleidung 14 in den Deckel 2 eingelegt.
In Abänderung der beschriebenen Faßausführung können
die Innenauskleidung 14 des Deckels 2 und der Inliner 10
aus einer Metall-Kunststoffverbundfolie, z. B. einer einseitig
mit Polyethylen 16 kaschierten Aluminiumfolie 15 hergestellt
sein, wobei die Aluminiumfolie 15 der Innenauskleidung 14 an
dem Deckel 2 und die Aluminiumfolie 15 des Inliners 10 am
Faßmantel 21 und am Faßhals 3 anliegt. Bei dieser
Faßausführung kann der Inliner 10 leichter als bei der
Ausführung nach Fig. 1 aus dem Faß 1 entnommen werden, da
er nicht mit dem Öffnungsrand 12 verschweißt ist.
Bei der Faßausführung nach Fig. 2 bestehen Inliner 10
und Innenauskleidung 14 des Deckels 2 aus einer
Kunststoffolie, z. B. einer Polyethylenfolie. In den
Ringraum 7 zwischen Deckelaußenrand 4 und Deckelinnenrand 5
ist zwischen den Dichtringen 9 und der Innenauskleidung 14
ein dünner Aluminiumring 22 mit einem U-Profil eingelegt,
und auf den Öffnungsrand 12 des Faßhalses 3 ist ein weiterer
Aluminiumring 23 mit einem U-Profil aufgesetzt, auf dem der
nach außen umgeschlagene obere Rand 11 des Inliners 10
aufliegt.
Bei der Faßausführung nach Fig. 2 kann ggf. der auf
den Öffnungsrand 12 des Faßhalses 3 aufgesetzte Aluminiumring
23 entfallen.
Claims (7)
1. Weithalsfaß aus Kunststoff mit einem abnehmbaren
Deckel, der einen den Faßhals umschließenden Außenrand
und einen in den Faßhals eintauchenden, über den
Deckelboden unterhalb der Faßöffnung vorstehenden Innenrand
sowie einen zwischen Deckelaußenrand und Deckelinnenrand
eingelegten Dichtring aufweist, der durch einen Spannring
gegen den Öffnungsrand des Faßhalses angepreßt ist, wobei
der Spannring einen unten am Deckelaußenrand angeformten
Flansch übergreift und eine mit Abstand unterhalb der
Faßöffnung radial nach außen vorstehende massive Bordur
untergreift, einem als Sack ausgebildeten, flexiblen Inliner
aus einer Kunststoffolie oder einer Metall-
Kunststoffverbundfolie zur Aufnahme des Füllgutes sowie
einer Innenauskleidung aus Kunststoff zum Schutz des Deckels,
dadurch gekennzeichnet, daß die Innenauskleidung (14) des
Deckels (2) und der das Füllgut (13) enthaltende, mit
seinem oberen Rand (11) nach außen über den Öffnungsrand
(12) des Faßhalses (3) umgeschlagene Inliner (10) im Bereich
des Öffnungsrandes (12) durch Induktionsschweißung umlaufend
miteinander verschweißt sind, wobei zwischen den Dichtringen
(9) des Deckels (2) und der Innenauskleidung (14) ein
elektrisch leitendes Metall angeordnet ist.
2. Weithalsfaß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Innenauskleidung (14) des Deckels (2) aus einer
Metall-Kunststoffverbundfolie, z. B. einer einseitig mit
Polyethylen (16) kaschierten Aluminiumfolie (15) besteht,
die Aluminiumfolie (15) an der Deckelinnenseite (17) anliegt
und der Inliner (10) aus einer Kunststoffolie, z. B. einer
Polyethylenfolie, hergestellt ist.
3. Weithalsfaß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Innenauskleidung (14) des Deckels (2) und der
Inliner (10) aus einer Metall-Kunststoffverbundfolie, z. B.
einer einseitig mit Polyethylen (16) kaschierten
Aluminiumfolie (15) hergestellt sind, wobei die
Aluminiumfolie (15) der Innenauskleidung (14) an dem Deckel
(2) und die Aluminiumfolie (15) des Inliners (10) am
Faßmantel (21) und am Faßhals (3) anliegt.
4. Weithalsfaß nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch
einen in den Ringraum (7) zwischen Deckelaußen- (4) und
Deckelinnenrand (5) zwischen den Dichtringen (9) und der
Innenauskleidung (14) des Deckels (2) eingelegten, dünnen
Ring (22) aus Metall, wobei Inliner (10) und
Innenauskleidung (14) des Deckels (2) aus einer
Kunststoffolie, z. B. einer Polyethylenfolie, bestehen.
5. Weithalsfaß nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch
einen weiteren auf dem Öffnungsrand (12) des Faßhalses (3)
aufgesetzten, dünnen Ring (23) aus Metall, auf dem der nach
außen umgeschlagene Rand (11) des Inliners (10) aufliegt.
6. Weithalsfaß nach Anspruch 4 und 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Metallringe (22, 23) als U-Profilringe
ausgebildet sind.
7. Weithalsfaß nach Anspruch 6, gekennzeichnet durch
Metallringe (22, 23) aus Aluminium.
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