DE4122729A1 - Verfahren zur silberrueckgewinnung - Google Patents
Verfahren zur silberrueckgewinnungInfo
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- C22B11/00—Obtaining noble metals
- C22B11/04—Obtaining noble metals by wet processes
- C22B11/042—Recovery of noble metals from waste materials
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Description
Die Erfindung beinhaltet ein Verfahren zur Silberrückgewinnung aus fotografi
schem Material, welches sowohl von der Filmindustrie als auch von Spezial
firmen, die mit der Edelmetallrückgewinnung beauftragt sind, durchgeführt wer
den kann.
Die erheblichen Mengen an Silber, die weltweit zu fotografischen Filmen und
Papieren verarbeitet werden, führten auch zu einer Vielzahl von Methoden, um
Silber bzw. Silbersalze aus Filmen, Fotopapieren, Röntgenfilmen und Fixier
bädern zurückzugewinnen.
Ullmann's Enzyklopädie 4. Aufl. Bd. 21, S. 321 ff
Verlag Chemie Weinheim 1976,
WP 58 735 vom 11. 09. 68,
Chemical Abstracts USP 29 44 886 (1960),
USP 22 75 369 (1942),
CSR-P. 108 298 (1961),
M. Sramek: Chem. Promysl 13, 180 (1963).
Gegenwärtig wird die Hauptmenge der Filmabfälle noch immer verbrannt und das
Silber aus der anfallenden Asche gewonnen. Die Nachteile dieser Verfahren
liegen in einer erheblichen Umweltbelastung bzw. aufwendigen Rauchgasreinigung
und einem relativ hohem Silberverlust mit den austretenden Verbrennungsgasen.
Diese Belastungen führen dazu, daß die Verbrennungsverfahren stark an Bedeu
tung verlieren.
Die Flugstaubprobleme sollen bei der Pyrolyse von Ceudres & Metaux (CH 6 13 787
von 1976) geringer sein.
Seit langem wird auch an Naßverfahren gearbeitet. Es sind Waschprozesse mit
heißer, verdünnter Schwefelsäure oder Natronlauge bzw. die Einwirkung von
Bleichlauge auf Filmabfälle beschrieben. Diesen Verfahren haftet der Nachteil
an, daß größere Mengen an Salzen in der Lösung zurückbleiben, deren Abtrennung
erhebliche Kosten verursacht. Weiterhin werden Enzyme zur Ablösung der Foto-Ge
latine vom Trägermaterial benutzt. Die geringen Enzymmengen sowie die niedri
gen Temperaturen, die dieses Verfahren erfordert, sind sehr günstige wirtschaft
liche Faktoren. Dagegen ist die Gewinnung der feinen Silberpartikel aus einem
sehr großen Volumen verdünnter Gelatinelösung technisch sehr aufwendig. Prin
zipiell werden zwei Methoden angewendet:
- a) die Destillation bis zum mehr oder weniger festen Schlamm mit hohem Energie aufwand, komplizierter Technologie (Verstopfen der Verdampferoberfläche) und die Anreicherung der teilweise abgebauten Gelatine im Produkt
- b) das Präzipitieren der feinen Silberteilchen durch übliche Verfahren, z. B. mit Eisensalzen, wobei die Wassermenge nur reduziert und darüberhinaus mit unerwünschten Salzen belastet wird.
Es besteht die Aufgabe, die relativ geringen Mengen Silber aus dem großen Volu
men wäßriger Lösung, die durch enzymatische Behandlung der Filmabfälle entsteht,
möglichst verlustfrei zu gewinnen.
Kompliziert wird diese Aufgabe dadurch, daß neben Silber auch Silberbromid (aus
unbelichteten Filmen) abgetrennt werden soll. Darüberhinaus bildet feinverteil
tes Silber mit Wasser als Dispersionsmittel sehr stabile kolloidale Lösungen mit
Teilchengrößen zwischen 0,001 und 0,1 µm, die durch die negative Ladung der Me
tallpartikel sowie die Anwesenheit der als Schutzkolloid wirkenden Gelatine bzw.
deren Zersetzungsprodukte zusätzlich stabilisiert werden.
Solche kolloidale Edelmetall-Lösungen sind an ihrer gelben und braunen Färbung
zu erkennen.
Erfindungsgemäß wird die silberhaltige Suspension nach Abtrennung der Filmab
fälle einer Flockung unterworfen, um gebildete Kolloide zu zerstören und die
nachfolgende Fest-flüssig-Trennung zu erleichtern.
Man erreicht eine schnelle Flockung durch Ansäuern der Lösung bis zu einem
pH-Wert von 4,5 bis 5,5 mit verdünnter Schwefelsäure und Zugabe einer geringen
Menge Natriumsulfit. Nach kurzer Rührzeit läßt man die Suspension absitzen, nach
ca. 30 bis 60 Minuten ist die Flockung abgeschlossen.
Die anschließende Abtrennung des Silberschlammes geschieht nach der an sich
bekannten Methode der Precoatfiltration, jedoch mit der Besonderheit, daß als
Filterhilfsmittel nadelförmig kristallisiertes Calciumsulfat-Dihydrat mit einer
speziellen Kristallgröße von 20 bis 150 µm Länge und einer Breite von 2 bis 10 µm
verwendet wird. Nur eine 15 bis 100 mm dicke Schicht dieser Gipskristalle si
chert in Verbindung mit der oben beschriebenen Vorbehandlung der Lösung eine
vollständige Silberrückgewinnung bis zu 99,5%.
Der silberhaltige Filterkuchen enthält neben Silber und Silberbromid etwa 20-55%
Filterhilfsmittel, 20-35% Wasser und nur 2-5% Gelatine und kann nach
den üblichen Methoden auf Reinstsilber aufgearbeitet werden.
Die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens sind eine hohe Rückgewinnungs
quote für Silber, die kostengünstige und problemlose Abtrennung der relativ
großen Wassermengen und die Tatsache, daß der größte Teil der bei der Aufarbei
tung störenden Gelatine- und Gelatineabbauprodukte bei der Filtration ins Fil
trat gelangen und sich nicht wie bei Destillationsprozessen im Wertprodukt
(Silberschlamm) anreichern.
In einem Becherglas werden 140 g zerkleinerte Filmabfälle in bekannter Weise
mit 1000 ml Wasser behandelt, das eine Enzymaktivität von ca. 100 Kunitz-Ein
heiten enthält.
Anschließend werden die Plastanteile durch ein Sieb von der Suspension getrennt
und reichlich in mehreren Portionen mit insgesamt 800 ml Wasser abgespült. Durch
ihren hohen Reinheitsgrad sind diese Plasteabfälle für Recyclingprozesse beson
ders geeignet.
Die Suspension wird mit 1 ml halbkonzentrierter Schwefelsäure auf einen pH-Wert
von 4,6 gebracht und unter Rühren mit 0,15 g Natriumsulfit versetzt. Die sofort
einsetzende Flockung ist nach ca. 20 Minuten abgeschlossen. Man filtriert über
eine 20-25 mm dicke Precoatschicht aus nadelförmigen Calciumsulfat-Dihydrat-Kristal
len mit einer Länge von 20 bis 150 µm und einer Breite von 2-10 µm.
Das hellgelbe Filtrat enthält die teilzersetzte Gelatine und wird einer biolo
gischen Kläranlage zugeführt. Der Filterkuchen besteht aus Calciumsulfat, Wasser,
Silber, Silberbromid und einem geringen Anteil organischer Verunreinigungen
(Gelatine, Farbstoffe usw.). Das Silber kann nach üblichen Methoden weiterverar
beitet werden.
Claims (2)
1. Verfahren zur Silberrückgewinnung aus Suspensionen insbesondere nach enzy
matischer Ablösung von silberhaltigen Schichten von Filmabfällen,
dadurch gekennzeichnet, daß die silberhaltigen Suspensionen auf einen
pH-Wert von 4,5 bis 5,5 angesäuert werden, mit 0,05 bis 0,2 g l-1 Natrium
sulfit versetzt und nach einer Flockungszeit von 30 bis 60 Minuten über
eine Precoatschicht filtriert werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Precoatschicht aus nadelförmigen Calcium
sulfat-Dihydrat-Kristallen mit einer Länge von 20 bis 150 µm und einer Brei
te von 2 bis 10 µm besteht.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914122729 DE4122729A1 (de) | 1991-07-05 | 1991-07-05 | Verfahren zur silberrueckgewinnung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914122729 DE4122729A1 (de) | 1991-07-05 | 1991-07-05 | Verfahren zur silberrueckgewinnung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4122729A1 true DE4122729A1 (de) | 1993-01-07 |
Family
ID=6435774
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19914122729 Withdrawn DE4122729A1 (de) | 1991-07-05 | 1991-07-05 | Verfahren zur silberrueckgewinnung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4122729A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0651063A1 (de) * | 1993-10-28 | 1995-05-03 | Du Pont (UK) Limited | Rückgewinnung von Silber |
EP1750174A1 (de) | 2005-08-04 | 2007-02-07 | Heinz-Jürgen Külps | Rückgewinnung von Wertstoffen aus Altfilmmaterial |
-
1991
- 1991-07-05 DE DE19914122729 patent/DE4122729A1/de not_active Withdrawn
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0651063A1 (de) * | 1993-10-28 | 1995-05-03 | Du Pont (UK) Limited | Rückgewinnung von Silber |
EP1750174A1 (de) | 2005-08-04 | 2007-02-07 | Heinz-Jürgen Külps | Rückgewinnung von Wertstoffen aus Altfilmmaterial |
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |