DE4121394A1 - Verfahren und vorrichtung zum ausheben von erdmaterial oder bodenschaetzen - Google Patents

Verfahren und vorrichtung zum ausheben von erdmaterial oder bodenschaetzen

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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ausheben von Erdmaterial oder Bodenschätzen aus dem Boden und insbe­ sondere ein Verfahren, das in größerer Tiefe anwendbar ist, wenn Bodenschätze gehoben werden sollen, die von einer Deckschicht überlagert sind.
Bei der Gewinnung von Bodenschätzen wie Uran, Mangan u. dgl. verwendet man Bohrgeräte, mit denen das unter­ irdische Vorkommen angebohrt wird. An dem Bohrstrang des Bohrgerätes ist ein Hinterschneidegerät befestigt, das radial ausgefahren werden kann und das Bohren eines erweiterten Bohrlochs in dem zu fördernden Vorkommen ermöglicht. Das von dem Hinterschneidegerät gelöste Bohrmaterial kann dann mit einem Spülmedium zutagegeför­ dert oder abgesaugt werden. Dieses bekannte Bohrver­ fahren erfordert aufwendige und voluminöse Apparaturen. Es ist beispielsweise dann nicht einsetzbar, wenn von einem unterirdischen Stollen aus, der nur beengte Platz­ verhältnisse bietet, gebohrt werden soll. Ein weiterer Nachteil dieses Bohrverfahrens besteht darin, daß die erweiterten Bohrlöcher nur mit solchem gegenseitigen Abstand gebohrt werden können, daß sie sich gegenseitig tangieren. Dabei bleibt zwischen vier benachbarten Bohr­ löchern in jedem Fall ein viereckiger Zwickel aus Bodenmaterial stehen, der unerreichbar ist. Bei der Förderung teurer und hochwertiger Bodenschätze stellt dies einen Verlust dar.
Bei der Herstellung von Fundamenten ist das Hochdruck-In­ jektionsverfahren bekannt, bei dem ein Fluid, z. B. Wasser, unter sehr hohem Druck radial aus einem Injek­ tionskopf ausgestoßen wird, um Bodenmaterial loszuspü­ len und abzufördern (DE 37 18 480 C1). Zum Losspülen des Bodenmaterials wird eine zementhaltige Flüssigkeit benutzt, um das Bohrloch auszubetonieren. Dadurch ent­ stehen im Erdreich Betonsäulen, in denen die zement­ haltige Flüssigkeit mit dem Erdreich vermischt ist. Bei dem Verfahren wird der Injektionskopf, aus dem auch die zementhaltige Flüssigkeit austritt, von unten nach oben axial bewegt, so daß zugleich mit der Entstehung des erweiterten Bohrlochs dieses erweiterte Bohrloch ausbe­ toniert wird. Bei diesem für Pfahlgründungen bekannten Verfahren entstehen Betonsäulen, deren Güte stark von der Art des umgebenden Bodenmaterials abhängt, da die­ ses sich mit der Zementsuspension vermischt und gewis­ sermaßen einen Zuschlag für den Beton bildet. Die Qua­ lität, die Menge und auch die Verteilung des Zuschlag­ stoffes im Beton sind wegen der unkontrollierten Vermi­ schung undefiniert. Bei dem Verfahren findet ferner kein kontrolliertes Ausheben von Erdmaterial statt. Es muß lediglich ein Entlastungskanal vorgesehen sein, um zu verhindern, daß die dem Bohrloch zugeführte Flüssig­ keit dort einen unzulässig hohen Überdruck erzeugt, der die Wirksamkeit der Injektionsstrahlen beeinträchtigen könnte oder der sich unkontrolliert entladen könnte (DE 37 18 480 C1).
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Ausheben von Erdmaterial oder Bodenschätzen anzu­ geben, das mit einfachen Mitteln durchführbar ist und das Fördern des Bohrmaterials ohne Eintragung von Ver­ unreinigungen ermöglicht.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß mit den im Anspruch 1 angegebenen Merkmalen.
Das erfindungsgemäße Verfahren arbeitet generell nach der Injektionsmethode, bei der ein Injektionskopf in die vorgesehene Tiefe gebracht wird und bei der das umgebende Erdmaterial durch austretende Injektionsstrah­ len gelöst wird. Das von den Injektionsstrahlen gelöste Material wird durch den Bohrstrang hindurch rückgespült, ohne daß in dieser Phase Füllmaterial zugeführt wird. Im Boden entsteht somit ein Hohlraum, der durch Bewegen des Injektionskopfes in axialer Richtung verlängert wird. Erst nach dem Bilden des Hohlraums, also nach dem Abfördern des Bohrmaterials, erfolgt das Verfüllen des zylindrischen Hohlraums mit einem Füllmaterial. Auf diese Weise können Bodenschätze zutage gefördert werden, ohne daß sie mit Verfüllmaterial verunreinigt sind. Als Injektionsmaterial wird vorzugsweise Wasser benutzt oder eine andere nichthärtende Flüssigkeit.
Das erfindungsgemäße Verfahren setzt voraus, daß der Boden in der vorgesehenen Aushubtiefe standfest ist, d. h. nicht durch das Injektionsverfahren ausgeschwemmt wird, weil nur dadurch ein Hohlraum mit der zum Abfördern des Bohrmaterials erforderlichen definierter Begrenzung erzielbar ist. Wenn der Boden nicht standfest ist, kann er durch Gefrieren standfest gemacht werden, indem beispielsweise Gefrierlanzen in den Boden einge­ bracht werden. Die Anwendung des Gefrierens hat bei großen Bohrtiefen ferner den Vorteil, daß der Druck des im Boden befindlichen Wassers, der dort sehr groß sein kann, vom Bohrloch ferngehalten wird, so daß der Wasser­ druck die Wirkung der Injektionsstrahlen nicht beein­ trächtigt. Das Injektionsverfahren ist selbst bei gefro­ renem Boden anwendbar, da die Injektionsstrahlen den Boden mechanisch abtragen. Die Injektionsflüssigkeit kann mit geeigneter Temperatur z. B. in erwärmtem Zu­ stand, zugeführt werden, um zu verhindern, daß sie im Bohrloch gefriert und das Abfördern des Bohrmaterials erschwert. Auch sind Kältemittel-Zusätze, wie CaCl2-Lö­ sungen oder Glycole möglich.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist nicht nur zur Gewin­ nung von Bodenschätzen anwendbar, sondern auch zur Her­ stellung von Fundamenten im Erdreich. Vorteilhaft ist, daß der Austrag des Erdmaterials und das Verfüllen des Hohlraums nacheinander erfolgen, so daß Erdmaterial und Verfüllmaterial nicht undefiniert miteinander vermischt werden. Wenn der Hohlraum im Anschluß an seine Ent­ stehung mit einer Zementsuspension verfüllt wird, bil­ den sich keine Vermischungen zwischen Erde und Beton und es entsteht eine Betonsäule von hoher Reinheit und somit auch hoher Festigkeit und Tragfähigkeit. Sowohl bei der Förderung von Bodenschätzen als auch beim Aus­ heben von Erdmaterial wirkt sich somit die zeitliche und örtliche Trennung von Aushub und Verfüllmaterial vorteilhaft aus.
Bei der Gewinnung von Bodenschätzen dürfen an den je­ weils erzeugten Hohlraum keine Bodenhohlräume angren­ zen, weil sich sonst das gelöste Material in die Hohl­ räume hinein absetzen würde und nicht zur Gewinnung zur Verfügung stände. Es ist daher wichtig, jeden Hohlraum im Anschluß an die Gewinnung des Materials mit Beton oder einem ähnlichen Material auszugießen, damit benach­ bart an die Betonsäule ein weiterer Hohlraum erzeugt werden kann, der eine umfangsmäßig definierte Begren­ zung hat.
Da das Zuführen des Füllmaterials erst erfolgt, nachdem das Bodenmaterial entfernt worden ist, kann das Füllma­ terial durch denselben Kanal hindurch zugeführt werden, durch den zuvor das Bodenmaterial abgeführt wurde. Zweckmäßigerweise wird zur Unterstützung des Vertikal­ transports Druckluft eingeblasen, die sowohl als Stütz­ medium dient als auch gleichzeitig als Treibmittel zur Aufwärtsförderung wirksam ist.
Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird der Injektionskopf beim Abführen des Materials von oben nach unten bewegt. Das erweiterte Bohrloch wird also von oben nach unten vorgetrieben. Bei einer Ar­ beitsweise von unten nach oben würde das oben abgelöste Material in den darunter befindlichen Hohlraum fallen und schwerer abzusaugen sein.
Im folgenden werden unter Bezugnahme auf die Zeichnun­ gen Ausführungsbeispiele der Erfindung näher erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 eine schematische Darstellung des Verfahrens,
Fig. 2 eine schematische Draufsicht auf mehrere nebeneinander angeordnete Bohrlöcher,
Fig. 3 den unteren Teil der Vorrichtung,
Fig. 4 einen Schnitt entlang der Linie IV-IV von Fig. 3,
Fig. 5 den oberen Teil der Vorrichtung von Fig. 3,
Fig. 6 den unteren Teil einer anderen Ausführungsform der Vorrichtung und
Fig. 7 den oberen Teil der Vorrichtung nach Fig. 6.
Gemäß Fig. 1 soll ein unterhalb der Erdoberfläche 10 befindliches Vorkommen an Bodenschätzen 11 gehoben wer­ den, das hier die Form eines Einschlusses oder einer Linse 11 hat, die in einer Tiefe unter der Erdoberflä­ che angeordnet ist.
Ein Arbeitsfahrzeug 12 weist eine an einer Lafette 13 angebrachte Bohrvorrichtung 14 zum Drehen und Vorschie­ ben eines Bohrstranges 15 auf, der aus zahlreichen mit­ einander verbundenen Rohren zusammengesetzt wird. Am Ende des Bohrstranges 15 befindet sich der Injektions­ kopf 16, der als Bohrkrone ausgebildet ist und mit dem in üblicher Weise ein Bohrloch 17 gebohrt werden kann, das bis in die Linse 11 hineinführt.
Zur Stabilisierung des Bodens im Bereich der Linse 11 sind nahe dem Bohrloch 17 Hilfsbohrungen 18 angebracht, in die Kühllanzen 19 eingeführt sind, mit deren Hilfe der Boden im Bereich der Linse 11 durch Gefrieren des in ihm enthaltenen Wassers standfest gemacht wird. Hilfs­ bohrungen zum Gefrieren können auch in größerem Abstand von dem Bohrloch 17 niedergebracht werden. Dies ist vorteilhaft, weil der Kernbereich sogar über < 0° liegt.
Das Bohrloch 17 wird im Bereich der Linse 11, deren Bodenschätze gewonnen werden sollen, mit dem Injektionskopf 16 aufgeweitet, so daß ein aufgeweitetes Bohrloch 20 entsteht, das von oben nach unten vorgetrieben wird. Das aus dem erweiterten Bohrloch 20 abgelöste Material wird in den Injektionskopf 16 eingesaugt und in dem Bohrstrang 15 hochgespült, um am rückwärtigen Ende des Bohrstranges entnommen zu werden. Nachdem auf diese Weise im Bohrloch 20 ein Hohlraum 21 erzeugt worden ist, wird dieser Hohlraum mit Beton oder einem anderen stabilen Füllmaterial ausgefüllt.
Auf die beschriebene Weise entsteht in einem Bohrloch die in Fig. 2 mit 22a bezeichnete Säule aus Beton. Anschließend wird eine weitere Säule 22b aus Beton an einer benachbarten Stelle erzeugt, aus der zuvor das Bodenmaterial gespült worden ist. Die beiden zylindri­ schen Säulen 22a und 22b sind so nahe aneinander, daß sie sich gerade berühren. Wird nun benachbart an die Säule 22a und rechtwinklig zum Berührungspunkt mit der Säule 22b ein weiteres erweitertes Bohrloch 20c nach dem Injektionsverfahren erzeugt, so stoßen die Injek­ tionsstrahlen gegen den Umfang der Säule 22a, die ei­ nen Teil des Umfangs des Bohrlochs 20c stabilisiert. Der Zwickel 23 zwischen den schon erzeugten Säulen 22a, 22b und dem neuen Bohrloch 20c wird jedoch von den Enden der Injektionsstrahlen angegriffen und teilweise abgetragen oder wenigstens aufgelockert. Wird nun ein weiteres Bohrloch 20 d im Injektionsverfahren erzeugt, so bearbeiten die Enden der Injektionsstrahlen den im Zwickel 23 verbliebenen Rest an Boden, so daß eine hohe Wahrscheinlichkeit dafür besteht, daß das gesamte im Zwickel 23 vorhandene Material abgetragen wird, obwohl dieser Bereich eigentlich von den Injektionsstrahlen nicht mehr wirksam erfaßt wird. Bei entsprechend nahem Aneinandersetzen der Injektionsbohrungen kann somit das gesamte in der Linse 11 enthaltene Material abgetragen werden, ohne daß wesentliche Teile verloren gehen. Dies hängt damit zusammen, daß die Strahlwirkung der Injek­ tionsstrahlen weiter reicht als der Abtragungsradius und daß somit das im Zwickel 23 befindliche Material bei der Herstellung jedes der vier Bohrlöcher bearbei­ tet und zumindest aufgelockert oder geschwächt worden ist.
Fig. 3 zeigt das untere Ende des Bohrstranges 15 mit dem daran befestigten Injektionskopf 16. Der Bohrstrang 15 besteht aus zwei koaxialen Rohren, nämlich dem Innen­ rohr 25 und dem Außenrohr 26. Dem Ringraum 27 zwischen beiden Rohren wird eine Flüssigkeit, z. B. Wasser, mit Hochdruck, z. B. 1000 bar, vom rückwärtigen Ende zuge­ führt. Am Injektionskopf 16 sind radial gerichtete Dü­ sen 28 vorgesehen, an denen Flüssigkeit in Form hoch­ energetischer Injektionsstrahlen 29 austritt. Diese Injektionsstrahlen treffen zunächst auf die Wand des zuvor gebohrten engen Bohrlochs 17 und sie lösen das Bodenmaterial ab, wodurch das erweiterte Bohrloch 20 entsteht. Die Injektionsflüssigkeit vermischt sich mit dem abgetragenen Bodenmaterial und das Gemisch wird durch die Öffnung 30 an der unteren Stirnseite des In­ jektionskopfes 16 in das Innenrohr 25 gesaugt. Dadurch wird das Gemisch abgefördert, so daß der leere Hohlraum 21 entsteht. Die Öffnung 30 wird von dem unteren Ende des zylindrischen Innenrohres 25 gebildet, so daß der Kanal 31 zum Abführen des Gemisches keinerlei Einschnü­ rungen hat. Damit können auch größere Brocken ohne die Gefahr der Rohrverstopfung abgefördert werden.
Der Vertikaltransport der Erzschlämme kann manometrisch durch Absaugen nur bis ca. 8,0 m Tiefe erfolgen. Bei größeren Tiefen muß ein Überdruck im Bohrloch 17 herr­ schen, um das Aushubmaterial nach oben zu befördern. Da ein offener Ringraum 27 als Ventil wirkt, ist es günsti­ ger, in der Wand des Innenrohres 25 Düsen 125 auszubil­ den, die von außen unten nach innen oben schräg verlau­ fen und Druckmedium in den Kanal 31 einblasen. Das Druck­ medium kann Spülfluid aus dem Ringraum 27 sein. Es kann auch Druckluft sein, die von einer Mammut-Pumpe erzeugt wird und in einem 3Phasenstrang gemäß Fig. 6 strömt.
Die beiden Rohre 25 und 26 sind mit dem Injektionskopf 16 fest verbunden und auch relativ zueinander fest, d. h. nicht axial verschiebbar.
Der Injektionskopf 16 hat einen größeren Durchmesser als das Außenrohr 26 des Bohrstranges 15. Sein unteres Ende ist als Bohrkrone ausgebildet und mit entsprechen­ den Hartmetallschneiden 32 versehen. Ferner sind im Injektionskopf unterhalb der horizontal gerichteten Düsen 28 weitere Düsen 33 angeordnet, die schräg nach außen und unten gerichtete Injektionsstrahlen 34 erzeu­ gen, um die Bohrkrone zu unterstützen und den Vortrieb zu erleichtern.
Um die Entstehung eines unerwünschten Überdrucks im Hohlraum 21 zu vermeiden, sind außen am Bohrstrang 15 längslaufende Leisten 35 angebracht. Sie haben bei Dre­ hung des Bohrstrangs Räumwirkung und halten den Ring­ raum des Bohrlochs 17 offen, so daß sich Überdruck nach oben entladen kann.
Die Benutzung des Kanals 31 des Innenrohres 25 zum Rück­ spülen hat den Vorteil, daß bei einer bestimmten Quer­ schnittsgröße des Kanals 31 größtmögliche Körper geför­ dert werden können. Die Querschnittsgröße des Kanals 31 ist beschränkt, weil an der Öffnung 30 eine bestimmte Saugkraft erzeugt werden muß. Je größer der Kanalquer­ schnitt ist, desto kleiner wird die Saugkraft. Die Be­ nutzung des Kanals des Innenrohres 25 für das Rück­ spülen bzw. das Absaugen bietet den Vorteil, daß bei größtmöglicher Saugkraft größtmögliche Brocken trans­ portiert werden können.
Der Bohrstrang 15 wird gedreht und vorgeschoben, wobei der Injektionskopf 16 das erweiterte Bohrloch 20 nach unten verlängert. Am Ende dieser Vorschubbewegung ist der Hohlraum 21 leer. Dann wird, während sich der Injek­ tionskopf in der untersten Stellung über der Bohrloch­ sohle befindet, durch den Kanal 31 Beton eingeführt und dabei der Bohrstrang 15 langsam hochgezogen, so daß sich der Hohlraum 21 von unten nach oben mit Beton füllt, ohne daß Hohlräume entstehen würden. Es kann relativ zäher und schnell abbindender Beton eingefüllt werden.
Fig. 5 zeigt das obere Ende des Bohrstranges 15. Das Außenrohr 26 ist hier von einem Zuführkopf 36 umgeben, der einen Anschluß 37 zum Zuführen der unter hohem Druck stehenden Injektionsflüssigkeit aufweist. Der Zuführ­ kopf 36 ist drehfest angeordnet, während der Bohrstrang 15 sich in ihm drehen kann. Im Zuführkopf 36 weist das Außenrohr 26 Öffnungen 38 auf.
Das rückwärtige Ende des Ringraumes 27 des Bohrstrangs 15 ist durch eine Stirnwand 39 abgeschlossen. Das Innenrohr 25 erstreckt sich über diese Stirnwand 39 hinaus und an einen Endflansch 40 des Innenrohres 25 ist die Saugvorrichtung 41 angeschlossen.
Die Saugvorrichtung 41 besteht aus einem Rohrkrümmer 42, in den ein Düsenrohr 43 mündet, aus welchem mit ho­ her Geschwindigkeit Luft in den Rohrkrümmer hinein aus­ tritt. Diese Luft reißt durch den Venturi-Effekt Luft und Flüssigkeit aus dem Kanal 31 mit, so daß in dem Kanal 31 ein starker Sog entsteht. Am Auslaß 44 kann dann das Gemisch aus Wasser und Boden abgenommen und der Boden vom Wasser befreit werden.
Auf die beschriebene Weise können hochwertige Boden­ schätze, wie z. B. Uran oder Mangan ohne wesentliche Verluste aus dem Boden geborgen werden.
Es besteht auch die Möglichkeit, die in Fig. 1 darge­ stellte Bohrausrüstung 12, 13, 14 in einem unterirdischen Stollen einzusetzen und die Lagerstätte von dort anzu­ bohren, wobei der Bohrstrang jeweils um kurze Abschnit­ te von etwa ein bis zwei Meter Länge verlängert wird.
Das Ausführungsbeispiel der Fig. 6 und 7 entspricht weitgehend demjenigen der Fig. 3 bis 5, wobei einander entsprechende Teile jeweils mit den gleichen Bezugs­ zeichen versehen sind.
Unterschiedlich ist, daß der Bohrstrang 15 zwischen dem Innenrohr 25 und dem Außenrohr 26 noch ein Zwischenrohr 50 enthält und daß der Ringraum 27 zum Zuführen der unter hohem Druck stehenden Injektionsflüssigkeit zwi­ schen dem Innenrohr 25 und dem Zwischenrohr 50 gebildet wird. Der Ringraum 51 zwischen dem Zwischenrohr 50 und dem Außenrohr 26 dient zum Zuführen von Druckluft zu dem Injektionskopf 16a. Der Injektionskopf 16a ist auch hier mit allen Rohren des Bohrstranges starr ver­ bunden. Er ist an seinem unteren Ende geschlossen ausgebildet, während sich die Öffnung 30a zum Einsaugen des Bohrguts in den Kanal 31 seitlich am Außenrohr 26 befindet. Von dort führt ein Querrohr 52 in den Kanal 31 hinein. Daß die Öffnung 30a oberhalb der Düsen 28 angeordnet ist, hat den Vorteil, daß das gelöste Material nicht auf die Bohrlochsohle herabfällt, sondern sofort abgeführt wird. Mehrere Öffnungen 30a und Querrohre 52a sind über den Umfang des Bohrstranges verteilt angeordnet.
Die Düsen 28, mit denen die Injektionsstrahlen 29 er­ zeugt werden, sind bei dem zweiten Ausführungsbeispiel noch jeweils von ringförmigen Stützdüsen 53 umgeben, aus denen Luft austritt und die mit dem Ringraum 51 in Verbindung stehen. Die die Injektionsstrahlen 29 umge­ benden Luftstrahlen dienen als Stützstrahlen zum Fern­ halten von Wasser von den Injektionsstrahlen und zur Vergrößerung der Reichweite der Injektionsstrahlen. Die austretende Druckluft ermöglicht und begünstigt den Vertikaltransport des Bohrgutes. Die eingeblasene Druck­ luft dient also nicht nur als Stützmedium, sondern wirkt gleichzeitig als Treibmittel zur Steigerung der Abförde­ rung von Material nach oben.
Gemäß Fig. 7 weist der Zuführkopf 36 bei dem zweiten Ausführungsbeispiel einen ersten Einlaß 37 für Wasser und einen zweiten Einlaß 54 für Luft auf. Der Einlaß 37 steht mit dem Ringraum 27 und der Einlaß 54 mit dem Ringraum 51 des Bohrstrangs 15 in Verbindung.
Die Saugvorrichtung 41 erzeugt in dem Kanal 31 in der schon erläuterten Weise einen Sog zum Abführen des Ge­ misches aus Bohrmaterial und Flüssigkeit aus dem Bohr­ loch 20.
Der Hohlraum 21 wird durch Bewegen des Injektionskopfs 16a von oben nach unten vorgetrieben und erweitert. Am unteren Ende des erweiterten Bohrlochs 20 wird dann die Saugvorrichtung 41 abgestellt und durch den Kanal 31 wird Beton zugeführt, während der Bohrstrang 15 gedreht wird. Der Beton tritt durch die Öffnung 30a seitlich aus, während der Bohrstrang 15 langsam hochgezogen wird und auf diese Weise wird der Hohlraum 21 schnell und ohne daß Blasen im Beton entstehen, ausgefüllt.

Claims (12)

1. Verfahren zum Ausheben von Erdmaterial oder Boden­ schätzen aus dem Boden, mit folgenden Schritten:
  • a) Einbringen eines an einem Bohrstrang (15) befestigten Injektionskopfes (16) in die vorge­ sehene Tiefe,
  • b) Drehen des Injektionskopfes (16) und Ausstoßen von Injektionsstrahlen (29) aus dem Injektions­ kopf bei gleichzeitigem Rückspülen des von den Injektionsstrahlen gelösten Materials durch den Bohrstrang zur Bildung eines Hohlraums (21) im Boden,
  • c) axiales Bewegen des Injektionskopfes bei Schritt b) über die gesamte vorgesehene Aushubhöhe ohne Zufuhr von Füllmaterial,
  • d) Abnehmen des rückgespülten Materials am rückwärtigen Ende des Bohrstranges und
  • e) Verfüllen des Hohlraums (21) nach Beendigung der Schritte b) bis d) mit Füllmaterial.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Boden in der vorgesehenen Aushubtiefe durch Gefrieren standfest gemacht wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß zum Rückspülen ein Sog an dem hinte­ ren Ende des Bohrstranges erzeugt wird und daß am vorderen Ende des Bohrstranges Druckluft ausgeblas­ en wird, die als Stützmedium und Treibmedium zur Steigerung des Rückspülvorganges dient.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß ein zum Abführen des Materials benutzter Kanal (31) des Bohrstranges später zum Zuführen eines Füllmaterials beim Verfüllen des Hohlraums benutzt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß der Injektionskopf (16) beim Abführen des Materials von oben nach unten bewegt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-5, dadurch gekennzeichnet, daß der Injektionskopf (16) beim Verfüllen des Hohlraums (21) von unten nach oben bewegt wird.
7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche, mit einem an einem Bohrstrang (15) befestigten Injektionskopf (16), gekennzeichnet durch einen Bohrstrang (15) aus mindestens zwei ineinan­ derliegenden Rohren (25, 26), wobei das Außenrohr (26) oder ein Ringraum (27) zwischen zwei Rohren an eine Flüssigkeits-Hochdruckquelle angeschlossen ist und das zum Abfördern benutzte Innenrohr (25) einen Auslaß (44) aufweist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeich­ net, daß der Injektionskopf (16) horizontale Injek­ tionsdüsen (28) und schräg nach unten gerichtete Injektionsdüsen (33) aufweist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Injektionskopf (16a) horizontale Injektionsdüsen (28) aufweist, die von einer oder mehreren Stützdüsen (53) ringförmig umgeben sind.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7-9, dadurch gekennzeichnet, daß das untere Ende des Injektions­ kopfes (16) offen ist und zur Materialabsaugung mit dem Innenrohr (25) in Verbindung steht.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7-9, dadurch gekennzeichnet, daß der Injektionskopf (16a) ober­ halb der Injektionsdüsen (28) mindestens einen seitlichen Einlaß (30a) aufweist, der zur Material­ absaugung mit dem Innenrohr (25) in Verbindung steht.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7-11, dadurch gekennzeichnet, daß alle Rohre des Bohrstrangs (15) und der Injektionskopf (16) ohne gegenseitige axiale Verschiebbarkeit fest miteinander verbunden sind.
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