DE4120403C2 - Verfahren zum Temperieren einer Spritzgießform - Google Patents
Verfahren zum Temperieren einer SpritzgießformInfo
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- B29C45/00—Injection moulding, i.e. forcing the required volume of moulding material through a nozzle into a closed mould; Apparatus therefor
- B29C45/17—Component parts, details or accessories; Auxiliary operations
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Temperieren einer
Spritzgießform, bei dem die Spritzgießform ganz
oder teilweise durch ein Wärmetransportmedium tempe
riert wird und bei dem die Wärmezufuhr beziehungsweise
Wärmeabfuhr taktabhängig wechselnd gesteuert wird.
Beim Spritzgießen von Thermoplasten muß die Form eine
bestimmte Temperatur haben, deren optimaler Wert je
nach Art des Spritzlings und des zu gießenden Materials
unterschiedlich sein kann. Er wird einerseits so
niedrig gewählt, daß sich eine möglichst schnelle Ab
kühlung des Formlings und damit eine kurze Taktzeit
ergibt, und andererseits so hoch, daß die Form gleich
mäßig gefüllt wird und das hergestellte Teil hinreichend
Spannungs- und verzugsfrei ist. Die gewünschte
Temperatur stellt man bislang dadurch her, daß die
Spritzgießform mit einem geeigneten Wärmetransport
medium (im allgemeinen Wasser) entsprechend temperiert
wird.
Aus der DE-OS 19 38 496 ist ein Verfahren zur Ver
hinderung von Orientierungen und Eigenspannungen in
Spritzgußteilen bekannt, die aus thermoplastischem
Material hergestellt werden. Der Verlauf der Temperatur
der in die Form eingespritzten Spritzmasse wird ge
steuert. Der Steuervorgang erfolgt dadurch, daß beim
Spritzgießen die Spritzgußform aufgeheizt und nach Ab
schluß des Einspritzvorganges gekühlt wird. Die Tempe
rierung erfolgt mit einem erhitzten beziehungsweise
einem gekühlten Fluid, das durch entsprechende Hohl
räume der Form geleitet wird. Als Fluid kann beispiels
weise heißes Öl oder Wasserdampf verwendet werden.
In der Zeitschrift Kunststoffe-Plastics 12/85 Seiten
11-13 wird ein Verfahren beschrieben, bei dem die Ab
wärme von Spritzgußmaschinen genutzt wird, um eine
Raumheizung durchzuführen. Es wird hierbei davon ausge
gangen, daß Spritzgußmaschinen mit unterschiedlichen
Antrieben ausgestattet sind und beim Betrieb jeden An
triebes Abwärme entsteht, die einer weiteren Nutzung
zugeführt werden kann. Insbesondere wird auch die Ab
wärme genutzt, die aufgrund der Kühlung der Spritzpro
dukte entsteht. Das Spritzgußmaterial wird zur Plasti
fizierung in der Regel bei Temperaturen oberhalb von
200°C in die Form eingespritzt und vor einem Entformen
muß eine entsprechende Kühlung durchgeführt werden. Es
steht somit ein erhebliches Wärmepotential zur Ver
fügung, das einer anderweitigen Nutzung zugeführt
werden kann. Generell ist es somit möglich, an unter
schiedlichen Stellen von Spritzgußmaschinen anfallende
Abwärme einer weiteren Verwendung zuzuführen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Betriebsaufwendungen
zu verringern.
Diese Aufgabe wird in Verbindung mit dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 dadurch gelöst, daß zum
Heizen die Abwärme eines Maschinenantriebs verwendet
wird.
Bei Taktbeginn wird die Form zunächst beheizt, damit
sie beim Füllen eine hinreichend hohe Temperatur auf
weist. Danach wird umgestellt auf Kühlung, um eine
möglichst rasche Erstarrung und Ausformbarkeit des
Formlings zu erzielen.
Die Form kann zu diesem Zweck mit zwei Systemen von
Kühl- beziehungsweise Heizkanälen versehen sein, die
alternierend von dem Kühl- beziehungsweise Heizmedium
durchflossen werden. Wenn die Form klein ist oder wenn
man die Energieverluste vermeiden will, die dadurch
verursacht werden, daß jeweils auch das andere Medium
am Wärmeaustausch mit dem jeweils aktiven Medium be
teiligt ist, genügt auch ein einziges Kanalsystem, das
wechselnd an das Kühl- beziehungsweise Heizmedium ange
schlossen wird. Wenn in diesem Zusammenhang von der
Form gesprochen wird, so soll damit auch der Fall er
faßt werden, daß nicht die Form in ihrer Gesamtheit,
sondern nur Teile derselben erfindungsgemäß betrieben
werden.
Zweckmäßigerweise wird zum Heizen die Abwärme eines
Maschinenantriebs genutzt. Eine bevorzugte Lösung be
steht darin, daß das Hydrauliköl der Spritzgießmaschine
auch als Heizmedium verwendet wird.
Um eine möglichst effektive Kühlung zu erreichen, kann
das Kühlmedium unter die bislang gebräuchlichen
Temperaturen (Wassernetztemperatur) gekühlt werden,
vorzugsweise innerhalb des Bereichs von +10°C bis
-20°C.
Die Steuerung kann von der allgemeinen Maschinen
steuerung her erfolgen, wobei die jeweiligen Umschalt
zeiten innerhalb des Arbeitsspiels durch Versuch er
mittelt werden können.
Beispiel: Das auf ca. 30°C bis 50°C vorgewärmte Werk
zeug wird gefüllt. Nach oder kurz vor Beendigung des
Füllprogramms wird auf Kühlung umgeschaltet. Das Kühl
medium wird mit +10°C bis -20°C zugeführt. Beim
öffnen des Werkzeugs werden die Spritzlinge vorbe
reitend etwas entformt, damit sie schon großenteils von
den Werkzeugoberflächen gelöst sind. Danach wird der
Kühlvorgang beendet und die Heizung wieder aktiviert,
um das Werkzeug für den nächsten Takt vorzuwärmen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung schematisch ver
anschaulicht. Das Spritzgießwerkzeug 1, das Kühl- be
ziehungsweise Heizkanäle 2 enthält, ist mit diesen
Kanälen an ein Kühlsystem 3 und an ein Heizsystem 4
über Leitungen angeschlossen, die Magnetventile 5 be
ziehungsweise 6 enthalten, die von der Schaltanlage der
Maschine taktabhängig so umgeschaltet werden, daß sich
das oben erläuterte Verfahren ergibt.
Claims (4)
1. Verfahren zum Temperieren einer Spritzgießform, bei
dem die Spritzgießform ganz oder teilweise durch
ein Wärmetransportmedium temperiert wird und bei
dem die Wärmezufuhr beziehungsweise Wärmeabfuhr
taktabhängig wechselnd gesteuert wird, dadurch ge
kennzeichnet, daß zum Heizen die Abwärme eines
Maschinenantriebs verwendet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Form ganz oder teilweise zunächst beim
Füllen beheizt und später gekühlt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Hydrauliköl als Heizmedium verwendet wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das Kühlmedium mittels einer
Wärmepumpe unter die Netztemperatur gekühlt wird.
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DE19914120403 DE4120403C2 (de) | 1991-06-20 | 1991-06-20 | Verfahren zum Temperieren einer Spritzgießform |
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DE19914120403 DE4120403C2 (de) | 1991-06-20 | 1991-06-20 | Verfahren zum Temperieren einer Spritzgießform |
Publications (2)
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---|---|
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DE4120403C2 true DE4120403C2 (de) | 1996-11-14 |
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Family Applications (1)
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DE19914120403 Expired - Fee Related DE4120403C2 (de) | 1991-06-20 | 1991-06-20 | Verfahren zum Temperieren einer Spritzgießform |
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Country | Link |
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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CA1070669A (en) * | 1976-05-26 | 1980-01-29 | Richard E. Hinkle | Process and apparatus for the cyclic heating and cooling of processing equipment |
SU1558691A1 (ru) * | 1987-09-08 | 1990-04-23 | Харьковский Филиал Всесоюзного Научно-Исследовательского Института Литейного Машиностроения, Литейной Технологии, Автоматизации Литейного Производства | Система стабилизации температуры литьевой машины |
-
1991
- 1991-06-20 DE DE19914120403 patent/DE4120403C2/de not_active Expired - Fee Related
Cited By (2)
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DE19831483A1 (de) * | 1998-07-14 | 2000-01-20 | Karl Hehl | Spritzgießmaschine zur Verarbeitung von Kunststoffen und anderen plastifizierbaren Massen |
WO2000003861A1 (de) | 1998-07-14 | 2000-01-27 | Karl Hehl | Spritzgiessmaschine zur verarbeitung von kunststoffen und anderen plastifizierbaren massen |
Also Published As
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