DE4120115C2 - Berührungsfrei arbeitendes Verfahren zur Ermittlung der räumlichen Koordinaten von Objektpunkten - Google Patents
Berührungsfrei arbeitendes Verfahren zur Ermittlung der räumlichen Koordinaten von ObjektpunktenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Koordinatenmeßverfahren gemäß dem Ober
begriff des Patentanspruchs 1.
Ein Verfahren dieser Art ist als Phasenshiftverfahren aus dem
Beitrag von Zumbrunn "Automated Fast Shape Determination of Diffuse
Reflecting Objects at Close Range, by Means of Structured Light
and Digital Phase Measurement", ISPRS Intercommission Conference,
2.-4. Juni 1987, Interlaken, bekannt und beispielsweise - dort
unter Anwendung der Holographie - in der Arbeit "Ein rechnerge
stütztes Holographiesystem für den industriellen Einsatz" von
Breuckmann und Thieme in den VDI-Berichten 552, 9. GESA-Symposium,
9/10.05.1985, im einzelnen beschrieben. Daher braucht auf dieses
Verfahren hier nicht in allen Einzelheiten eingegangen zu werden.
Das Phasenshiftverfahren arbeitet mit der Projektion
periodischer Strahlungsintensitätsverläufe und der Auswertung der auf den Objektoberflächen
dadurch hervorgerufenen Streifenmustern. Ihm schließt
sich ein übliches Triangulationsverfahren zur Koordinatenermittlung
an. Durch Verwendung beispielsweise eines Projektionsdias mit ent
sprechender Grauwertverteilung oder Defokussierung eines binären
Musters wird eine sinusförmige
Intensitätsverteilung projiziert, und
mittels einer CCD-Kamera die lokale Intensität einzelner Punkte im
Streifenmuster auf der Objektoberfläche ermittelt. Daraus wiederum wird die Phasenlage
dieser Punkte und aus der Phasenlage die jeweilige Koordinaten
beziehung zugehöriger Objektpunkte durch Triangulation gewonnen. Da
die mathematische Beziehung für die projizierte sinusförmige Intensitätsver
teilung außer der Phasenlage des jeweiligen Punktes im Streifen
muster noch zwei weitere Unbekannte, nämlich die Hintergrundinten
sität und den Streifenkontrast, enthält, wird das Streifenmuster
zusätzlich in zwei weiteren, um bekannte Phasenwinkel verschobenen
Projektionen aufgenommen, so daß sich die konstanten Werte für Hin
tergrundintensität und Streifenkontrast ermitteln lassen. Diese
Verschiebung des Projektionsmusters um zwei vorgegebene Phasenwinkel
kann mit Hilfe eines Projektors mit LCD-Shutter auf einfache Weise
realisiert werden.
Dieses insoweit bekannte Verfahren bietet eine Reihe von bei der
Koordinatenermittlung wichtigen Vorteilen. Zum einen ist die Koor
dinatenerfassung sehr schnell, zum anderen erfolgt sie mit hoher
Genauigkeit und hoher Auflösung, da die Phasenlage im Streifen
muster für jedes Bildelement der Kamera bestimmt wird und dies
unabhängig von der Anzahl der Streifen ist. Probleme bereitet
jedoch die Tatsache, daß nicht ohne weiteres diejenige Periode im
Streifenmuster erfaßt wird, in der sich der betrachtete Punkt
befindet. Die aus der das Streifenmuster beschreibenden Formel nach
der erläuterten Bestimmung von Hintergrundintensität und Streifen
kontrast abgeleitete Funktion für die Phase ist nämlich diskonti
nuierlich (2 π-Sprünge) und muß daher "entfaltet" werden. Dies
wiederum ist insbesondere dann schwierig, wenn die Oberfläche des
Objekts starke oder gar sprunghafte Veränderungen in ihrer Kontur
aufweist.
Ein anderes bekanntes berührungsfrei arbeitendes Verfahren zur Er
mittlung der räumlichen Koordinaten von Objektpunkten ist das soge
nannte Verfahren des codierten Lichtansatzes (CLA). Nähere Einzel
heiten dieses Verfahrens sind dem Aufsatz von Stahs und Wahl:
"Fast and Robust Range Data Acquisition in a Low-Cast Environment"
SPIE Vol. 1395 (1990), Seiten 496 bis 503, zu entnehmen. Vom
Prinzip her arbeitet das CLA-Verfahren so, daß mittels eines Pro
jektors individuell codierte parallele Lichtebenen in den Objekt
raum projiziert sowie von ihnen als Schnittlinien mit dem Objekt
erzeugte Profillinien punktweise mittels einer Kamera abgetastet
werden. Dies dient der Gewinnung von Meßsignalen für die relative
Lage von Objektpunkten auf den Profillinien. Aus diesen Meßsignalen
sowie aus Daten für Relativlage und Ausrichtung von Projektor,
Kamera und Objekt werden dann durch Triangulation die Raum
koordinaten der Punkte der Profillinien und damit der Objektpunkte
berechnet.
Damit die Abbildung jeder Profillinie im Kamerabild der zuge
hörigen, vom Projektor projizierten Lichtebene zugeordnet werden
kann, werden die Lichtebenen über einen dualen Code gleichsam
numeriert. Dies kann über eine zeitlich aufeinanderfolgende Pro
jektion binärer Hell-Dunkel-Muster, die jeweils eine Bitebene des Codes
darstellen, geschehen. Die verschiedenen Muster können
beispielsweise mit Hilfe eines Projektors erzeugt werden, der einen
programmierbaren LCD-Shutter enthält.
Dieses CLA-Verfahren ist zwar schnell und unempfindlich gegenüber
Unterschieden der Objektoberflächenbeschaffenheit, Helligkeitsun
terschieden an der Objektoberfläche und Oberflächendiskontinuitä
ten, jedoch ist seine relative Genauigkeit für viele Fälle zu
gering.
Des weiteren befaßt sich die Veröffentlichung "Adaptive Light Encoding for 3-D-Sensing with
Maximum Measurement Efficiency" von R. Malz, 11. DAGM-Symposium Mustererkennung,
Springer-Verlag Hamburg, 1989, S. 98-105, mit den nachrichtentechnischen Problemen der
Oberflächenmarkierung und Abtastung. Dabei wird die Übertragungsstrecke vom Projektor
über die Objektoberfläche, die Kamera, den AD-Wandler bis zum Bildspeicher als Bündel
von Nachrichtenkanälen aufgefaßt, deren Übertragungskapazität möglichst effizient genutzt
werden soll. Die Wortlänge des verwendeten hybriden (digital/analogen) Codes wird dabei
automatisch an die verfügbare Kanalkapazität angepaßt.
Der Erfindung liegt demgemäß die Aufgabe zugrunde, ein nach dem Prinzip des
Phasenshiftverfahrens arbeitendes Verfahren zu schaffen, das die diesem innewohnenden
Schwierigkeiten hinsichtlich der Zuordnung der Periode des Streifenmusters zu den einzelnen
erfaßten Objektpunkten vermeidet.
Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe besteht in einem Verfahren mit den Merkmalen nach dem Patentanspruch
1, eine vorteilhafte Ausbildung beschreibt der Unteranspruch.
Schlagwortartig kann man das erfindungsgemäße Verfahren als sinnvolle Kombination von
Merkmalen des Phasenshiftverfahrens mit Merkmalen des CLA-Verfahrens charakterisieren,
mit der Folge, daß zwar die Vorteile beider Verfahren erhalten bleiben, jedoch ihre jeweiligen
Nachteile vermieden sind.
Die bisher insbesondere bei Sprünge aufweisenden Objektoberflächen
schwierige "Entfaltung" der Phasenfunktion beim Phasenshiftverfah
ren wird in einfacher Weise praktisch unabhängig von der jeweiligen
Struktur der Objektoberfläche dadurch vorgenommen, daß Streifen des
Streifenmusters, die in ihrer Breite genau einer Periode dieses
Musters entsprechen, nach Art des CLA-Verfahrens codiert und damit
gekennzeichnet werden.
Mit der Erfindung ist demgemäß ein Verfahren ge
schaffen, das mit einfachen, bekannten Mitteln das Phasenshiftver
fahren hinsichtlich der Zuordnung von Objektpunkten zu Perioden des
Streifenmusters optimiert. Angesichts des geringen Geräteaufwands
und der erzielbaren hohen Genauigkeit und Geschwindigkeit ist
dieses Verfahren besonders für den Einsatz in der taktweisen
Fertigung - beispielsweise von Automobilen - zur Qualtitätssicherung
geeignet.
Claims (2)
1. Berührungsfrei arbeitendes Verfahren zur Ermittlung der räumlichen Koordinaten
von Objektpunkten, insbesondere zur Qualitätskontrolle in der Fertigung, bei dem
nach dem Phasenshiftverfahren mittels eines Projektors eine Beleuchtungsstruktur aus
parallelen Streifen mit sinusförmiger Intensitätsverteilung mit unterschiedlicher Phasenverschiebung
in den Objektraum projiziert und das dadurch auf der Objektoberfläche hervorgerufene
Streifenmuster jeweils mittels einer Kamera punktweise zur Gewinnung von
Intensitätssignalen für die einzelnen Punkte erfaßt sowie aus diesen unter Berücksichtigung
der Hintergrundintensität und des Streifenkontrasts die Phasenlagen der
Punkte im Streifenmuster und in einem Triangulationsverfahren daraus die Koordinaten
zugehöriger Objektpunkte ermittelt werden, dadurch gekennzeichnet, daß die in ihrer
Breite einer Periode des Streifenmusters entsprechenden Streifen zu ihrer Unterscheidung
codiert werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Streifencodierung nach
dem Verfahren des codierten Lichtansatzes erfolgt.
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