DE4120037A1 - Verfahren zur fixationskontrolle eines auges eines patienten - Google Patents
Verfahren zur fixationskontrolle eines auges eines patientenInfo
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- A61B3/15—Arrangements specially adapted for eye photography with means for aligning, spacing or blocking spurious reflection ; with means for relaxing
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Fixations
kontrolle eines Auges eines Patienten, bei der Ophthalmolo
gie, bei welchem mittels einer Videokamera die Lage
und/oder Orientierung des Patientenauges ermittelt werden,
und bei welchem das Bild der Videokamera über einen Monitor
wiedergebbar ist.
Ophthalmologische Untersuchungen werden beispielsweise in
der Perimetrie durchgeführt, um Gesichtsfeldbefunde zu er
halten, die Untersuchungen umfassen jedoch auch digitali
sierte PD-Messungen, Fixationskontrollen beim Dämmerungsse
hen, Blendempfindlichkeitstestungen sowie Messungen des
Farbensehens.
Bei den ophthalmologischen Untersuchungen ist es stets er
forderlich die Lage des Auges des Patienten zu überwachen
und dabei auch festzustellen, ob während des Meßvorganges
das Auge des Patienten durch einen Lidschlag verdeckt war.
Bei bekannten Geräten der Ophthalmologie sind stets Zusatz
geräte erforderlich, mit welchen jeweils geprüft werden
kann, ob das zu untersuchende Auge korrekt in der Abbil
dungs- oder Meßebene liegt. Hierfür stehen unterschiedliche
Prüfungsverfahren zur Verfügung. So ist es beispielsweise
möglich, mittels eines Fernrohrsystemes mit einem inte
grierten Fadenkreuz die Lage der Pupillenmitte des Auges zu
überprüfen. Anstelle eines Fernrohrsystemes ist auch die
Verwendung einer Videokamera mit einem Monitorsystem be
kannt, um dem Untersuchenden die Möglichkeit zu geben, wäh
rend des Untersuchungs- oder Meßvorganges die Lage des Pa
tientenauges zu kontrollieren. Der Nachteil dieser Vorge
hensweisen liegt jeweils darin, daß während eines relativ
kurzen Meßzeitpunktes, insbesondere bei der Perimetrie,
während dem Patienten ein Testbild vorgeführt wird, gleich
zeitig auch die Lage des Auges überprüft werden muß. Ge
ringfügige Beobachtungsfehler des Untersuchenden führen so
mit zu Fehlergebnissen der Messung. Daraus folgt, daß die
Messungen mit diesen Geräten nur in geringem Maße präzise
sein können, da auch der Untersuchende kurzfristig abge
lenkt sein kann und Fehlorientierungen des Patientenauges
übersieht.
Es ist auch bekannt, zu Beginn einer perimetrischen Messung
die Lage der Pupille jeweils einem Rechner exakt vorzugeben
und Auswanderungen der Pupille von diesem voreingestellten
exakten Fixationsort sowie die zugehörigen Meßpunkte zu
speichern. Durch ein aufwendiges Rechenprogramm werden die
Ergebnisse während der Falschfixationen nicht berücksich
tigt. Es ist offensichtlich, daß dieses Verfahren sehr auf
wendig und damit auch fehlerbehaftet ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren so
wie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens zu
schaffen, welche bei einfacher Ausgestaltung und einfacher,
sicherer Anwendbarkeit eine exakte Ausrichtung und Zuord
nung des Patientenauges zu dem jeweiligen Prüfbild sicher
stellen und durch einen Untersuchenden leicht überprüfbar
und kontrollierbar sind.
Hinsichtlich des Verfahrens wird die Aufgabe dadurch gelöst,
daß das Bild der Videokamera digitalisiert und zeitgleich
mit dem Prüfbild für das Auge gespeichert wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich durch eine
Reihe erheblicher Vorteile aus. Durch die zeitgleiche Spei
cherung des digitalisierten Bildes der Videokamera ist es
auf präzise und einfache Weise möglich, die Lage und Aus
richtung des Auges des Patienten während der Darbietung des
Prüfbildes exakt kontrollieren zu können. Die Digitalisie
rung bietet eine sehr einfache Speichermöglichkeit und ge
stattet es, während einer sehr kurzen Darbietung des Prüf
bildes exakt und zeitlich übereinstimmend das Auge des Pa
tienten dem Untersuchenden zu zeigen, so daß dieser bei der
Auswertung der Messungen jeweils nachprüfen kann, ob das
Patientenauge sich in der gewünschten Fixationslage befand
und ob das Meßergebnis zu berücksichtigen ist.
Während bei den bisher bekannten Systemen und Verfahren je
weils analog Videobilder vom Auge des Patienten in das
Prüfbild eingeblendet wurden, kann erfindungsgemäß nunmehr
nach Art eines Standbildes das Bild vom Auge des Patienten
dem Prüfbild zugeordnet werden. Daraus ergibt sich die Mög
lichkeit, daß der Untersucher nicht permanent den Meß- oder
Untersuchungsvorgang überwachen muß, so daß erfindungsgemäß
eine Automatisierung des Vorganges möglich ist. Im Ver
gleich zum Stand der Technik ist eine nachträgliche Auswer
tung in beliebiger Reihenfolge und Häufigkeit möglich,
diese Möglichkeit ist aus dem Stand der Technik nicht gege
ben. Erfindungsgemäß können somit Falschmessungen, welche
durch eine Fehlfixation des Auges oder durch einen Lid
schlag hervorgerufen wurden exakt bestimmt und ausgesondert
werden.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vor
gesehen, daß das Bild der Videokamera gleichzeitig zu dem
Prüfvorgang wiedergegeben wird. Hierdurch besteht für den
Untersuchenden die Möglichkeit, zusätzlich zu einer späte
ren Auswertung den eigentlichen Meßvorgang direkt zu beob
achten und zu überwachen, beispielsweise um den Patienten
zu einer exakteren Fixation seines Auges anzuweisen.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist für vielfältige Messun
gen und Untersuchungen verwendbar, bei welchen eine exakte
Fixation des Auges erforderlich ist, beispielsweise beim
Überprüfen des Farbensehens, bei der Untersuchung des Däm
merungssehens, bei der Blendempfindlichkeitstestung oder
bei PD-Messungen.
In einer besonders günstigen Weiterbildung des erfindungs
gemäßen Verfahrens ist vorgesehen, daß die Auswertung der
ophthalmologischen Messung eine Überprüfung der Abweichung
der durch das Videobild gezeigten Stellung des Patientenau
ges von einem Sollwert umfaßt und daß von dem Sollwert um
einen vorgegebenen Betrag abweichende Messungen verworfen
werden. Durch diese automatische Auswertung und Überprüfung
des Meßvorganges können eine Vielzahl von Messungen in ei
nem kurzen Zeitraum durchgeführt und ausgewertet werden.
Dies ist nicht nur aus Kostengründen, sondern auch hin
sichtlich der Belastbarkeit bzw. Belastung des Patienten
von großem Vorteil.
In einer besonders günstigen Ausgestaltung des erfindungs
gemäßen Verfahrens ist vorgesehen, daß bei der Auswertung
der ophthalmologischen Messung abweichende Stellungen des
Patientenauges zur Bestimmung des Meßergebnisses rechne
risch kompensiert werden. Eine derartige rechnerische Kom
pensation ist besonders einfach, wenn die Lage des Patien
tenauges über ein jeweils einzeln abzurufendes, digital
aufgezeichnetes Bild bestimmbar ist.
Ein weiterer, wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen
Verfahrens besteht darin, daß die zeitgleiche Zuordnung ei
nes einzelnen Bildes, welches die Fixation des Patientenau
ges zeigt, zu dem Prüfbild weitere Auswertungsmöglichkeiten
erschließt. So ist beispielsweise eine sogenannte objektive
Perimetrie möglich, bei welcher die Pupillenreaktion im Zu
sammenhang mit der dargebotenen Prüfpunktleuchtdichte ge
messen und ausgewertet wird. Es ist dabei nicht erforder
lich, daß der Patient subjektive Angaben macht, ob er einen
Bildpunkt erkannt hat oder nicht. Durch Änderungen der Pu
pillengröße oder ähnliche Reaktionen ist es vielmehr auf
objektive Weise möglich, Meßergebnisse zu erhalten. Diese
Vorgehensweise ist bei den bisher bekannten Geräten und
Verfahrensweisen nicht möglich. Auch bei der objektiven Pe
rimetrie ist eine automatisierte Verfahrensdurchführung
möglich, wobei mittels eines Meß- bzw. Testprogrammes das
Auge des Patienten getestet wird und die Auswertung an
schließend unter Zuhilfenahme der digitalen Bilder, welche
die Fixation des Patientenauges zeigen, automatisch erfol
gen kann.
Erfindungsgemäß kann das Videobild, welches das Auge des
Patienten zeigt, laufend in das Prüfbild eingeblendet wer
den. Es ist erfindungsgemäß weiterhin möglich, das Vi
deobild zu sampeln und auf einem separaten Speichermedium,
beispielsweise einer Optikdisk, einem RAM etc. zu spei
chern, so daß die Bilder archiviert werden können.
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird weiterhin
durch ein Ophthalmologiegerät gelöst, welches eine Patien
tenmonitorvorrichtung und eine Überwachungsvorrichtung zur
Überprüfung der Lage und Orientierung des Patientenauges
umfaßt, wobei die Überwachungsvorrichtung eine auf das Auge
des Patienten gerichtete Videokamera aufweist. Dabei ist
erfindungsgemäß vorgesehen, daß mit der Videokamera eine
Digitalisier- und Speichereinrichtung verbunden ist, um das
Bild des Patientenauges zu digitalisieren und zeitgleich zu
speichern.
Eine weitere Anwendungsmöglichkeit der Erfindung besteht
darin, das Fixationskontrollsystem für Untersuchungen der
Hornhautoberfläche einzusetzen. Hierbei wird vorteilhaft
von einem Monitor ein Kreisbild mit abwechselnd schwarzen
und weißen Ringen (Placido-Scheibe) dargestellt. Bei der
Betrachtung des Patientenauges bilden sich entsprechende
Reflexe auf dem Auge ab, die wiederum von der Videokamera
aufgenommen und gleichfalls digitalisiert werden. Sofern
sich hier Abweichungen in der Ringform der abgebildeten
Kreise zeigen, deutet dies auf eine Hornhautverkrümmung
hin. Diese Abweichungen können gleichfalls erfaßt und zur
Anpassung von Kontaktlinsen oder von Transplantaten verwen
det werden.
Claims (9)
1. Verfahren zur Fixationskontrolle eines Auges eines Patien
ten bei der Ophthalmologie, bei welchem mittels einer Vi
deokamera die Lage und/oder die Orientierung des Patienten
auges ermittelt werden, und bei welchem das Bild der Video
kamera über einen Monitor wiedergebbar ist, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Bild der Videokamera digitalisiert und
zeitgleich mit dem Prüfbild für das Auge gespeichert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Bild der Videokamera zeitgleich zu dem Prüfvorgang wie
dergegeben wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß die Auswertung der ophthalmologischen Messung eine
Überprüfung der Abweichung der durch das Videobild gezeig
ten Stellung des Patientenauges von einem Sollwert umfaßt
und daß von dem Sollwert um einen vorgegebenen Betrag ab
weichende Messungen verworfen werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß bei der Auswertung Messungen verworfen
werden, bei denen das Patientenauge durch einen Lidschlag
verdeckt ist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Videobild laufend in ein dem Patien
ten dargebotenes Prüfbild eingeblendet wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Videobild separat von dem Prüfbild
gespeichert wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Videobild zusammen mit dem Prüfbild
gespeichert wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß bei der Auswertung der ophthalmologischen
Messung abweichende Stellungen des Patientenauges zur Be
stimmung des Meßergebnisses rechnerisch kompensiert werden.
9. Ophthalmologiegerät, insbesondere zur Durchführung des
Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 8, mit einer Pa
tientenmonitorvorrichtung und einer Überwachungsvorrichtung
zur Überprüfung der Lage und Orientierung des Patientenau
ges, wobei die Überwachungsvorrichtung eine auf das Auge
des Patienten gerichtete Videokamera umfaßt, dadurch ge
kennzeichnet, daß mit der Videokamera eine Digitalisier
und Speichereinrichtung zum Digitalisieren und zeitgleichen
Speichern des Bildes des Patientenauges verbunden ist.
Priority Applications (1)
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1991
- 1991-06-18 DE DE19914120037 patent/DE4120037B4/de not_active Expired - Fee Related
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Also Published As
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Legal Events
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