DE4030001A1 - Drucktoleranztester - Google Patents

Drucktoleranztester

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DE4030001A1
DE4030001A1 DE19904030001 DE4030001A DE4030001A1 DE 4030001 A1 DE4030001 A1 DE 4030001A1 DE 19904030001 DE19904030001 DE 19904030001 DE 4030001 A DE4030001 A DE 4030001A DE 4030001 A1 DE4030001 A1 DE 4030001A1
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DE19904030001
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English (en)
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Rainer Erdmann
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BECKER, MONIKA, 46119 OBERHAUSEN, DE BECKER, THORS
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RTH ELECTRONIC GmbH
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Publication date
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61BDIAGNOSIS; SURGERY; IDENTIFICATION
    • A61B3/00Apparatus for testing the eyes; Instruments for examining the eyes
    • A61B3/10Objective types, i.e. instruments for examining the eyes independent of the patients' perceptions or reactions
    • A61B3/16Objective types, i.e. instruments for examining the eyes independent of the patients' perceptions or reactions for measuring intraocular pressure, e.g. tonometers

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  • Health & Medical Sciences (AREA)
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  • General Health & Medical Sciences (AREA)
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  • Eye Examination Apparatus (AREA)

Description

Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Ermittlung der Drucktoleranz der Sehnerven und damit zur frühzeitigen Erkennung der Gefährdung eines Patienten, in Zukunft am Glaukom zu erkranken.
Bei der Erkrankung am grünen Star (Glaukom) liegt ein zu hoher Augeninnendruck vor, der auf längere Zeit das Sehvermögen schädigen kann. Hierbei kommt es zunächst zu okulären Hypertensionen (Gesichtsfeldausfällen). Diese Gesichtsfeldausfälle sind eine Folge der Schädigung von Sehnervenfasern an der Eintrittsstelle des Sehnerven in das Auge, dem sogenannten Sehnervenkopf. Bisher ist ein erhöhter Augeninnendruck von über 21 mm Hg Grund für viele Augenärzte, mit einer entsprechenden Behandlung zu beginnen. Forschungsarbeiten haben aber gezeigt, daß nur ein geringer Teil der Personen mit einem Augeninnendruck von 22 mm Hg und höher wirklich akut erkrankt sind, so daß man davon ausgehen kann, daß eine Mehrzahl der Patienten, die heute wegen Sehnervenschädigungen behandelt werden, eigentlich einer Behandlung gar nicht bedürfen. Grund für diese Probleme ist, daß eine einwandfreie Diagnostik schwierig ist. Gering ausgeprägte Gesichtsfeldausfälle, Bluthochdruck und erbliches Vorkommen von Glaukom in der Familie sind Anhaltspunkte, nach denen entschieden wird, ob ein erhöhter Augeninnendruck behandelt werden muß oder nicht. Wegen der beschriebenen Probleme wird aber in der Regel insbe­ sondere vom niedergelassenen Augenarzt zu früh Gegenmaß­ nahmen eingeleitet. Aufgrund neuerer Forschungen weiß man, daß der intraokulare Druck nicht das wichtigste Kriterium für die Diagnose Glaukom ist. Es ist vielmehr richtig, daß Glaukom als verminderte Drucktoleranz des Sehnerven­ kopfes anzusehen ist. Mit den heute in der praktischen Diagnostik üblichen Methoden kann jedoch diese Druck­ toleranz nicht gemessen werden.
In Zusammenarbeit von Prof. Dr. Stodtmeister von der Universitätsaugenklinik Ulm und Dr. Ingo Wilmanns von der Universitätsaugenklinik Bonn ist eine neue Methode zur Glaukomdiagnostik entwickelt worden. Dieser klinische Test erlaubt es, mit vertretbarem Zeitaufwand und relativ geringem apparativen Aufwand die Drucktoleranz des Sehnerven zu testen, bevor irreparable Schädigungen aufgetreten sind. Bei dieser neuen Methode handelt es sich um eine Art Vor­ sorgeuntersuchung. Die Methode beruht auf einem Belastungs­ test (nämlich einer künstlichen Erhöhung des Augeninnen­ drucks) für die Durchblutung des Sehnervenkopfes. Aufgrund der Verringerung der Durchblutung des Sehnervenkopfes auf­ grund der Erhöhung des Augeninnendruckes erfolgt eine Ver­ schlechterung der Reizweiterleitung durch den Sehnerven. Mit Hilfe der künstlichen Erhöhung des Augeninnendruckes kann somit die Drucktoleranz des Sehnerven festgestellt werden, d. h. seine Fähigkeit, auch bei einer Erhöhung des Augeninnendrucks die vollständige Versorgung des Sehnerven­ kopfes aufrechtzuerhalten. Das zu untersuchende Auge des Patienten wird einem optischen Reiz ausgesetzt. Am Hinter­ kopf des Patienten wird ein dadurch erzeugtes elektrisches Signal abgeleitet, über das eine objektive Aussage über die Qualität der Übertragung des optischen Reizes zum Zentralnervensystem und damit über die Funktion des Seh­ nerven bzw. Sehnervenkopfes möglich ist. Durch Veränderung des Augeninnendrucks und der Reize kann ein Diagramm erstellt werden, das ein klares Bild von der Funktions­ fähigkeit des Autoregulationsmechanismus im Sehnervenkopf wiedergibt.
Zur Verwirklung dieser neuen Methode zur Glaukom­ diagnostik ist bisher nur unvollkommen und mit Hilfe einer großen Zahl von Einzelgeräten und manueller Auswertung möglich. Allenfalls können Grundlagenfragen geklärt, nicht aber allgemeine Untersuchungen in Form von Vorsorgeunter­ suchungen durchgeführt werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein problem­ los handhabbares Gerät zu schaffen, das sowohl den zeit­ lichen Ablauf der Messung koordiniert als auch die Auswer­ tung und grafische Darstellung der Meßdaten automatisch vornimmt, um auf diese Art und Weise unter den Personen mit mäßig erhöhtem Innendruck die erkennen zu können, bei denen eine Therapie wirklich notwendig ist.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß ein an das Auge seitlich ansetzbarer Saugtrichter an eine Unterdruckpumpe angeschlossen ist, die von einem als Steuer­ einheit dienenden Rechner gesteuert und auf verschiedene Unterdruckwerte einstellbar ist, daß die Steuereinheit mit einem Bildschirm mit umkehrbaren Reizmustern und einem Vorverstärker, über den die am Kopf des Patienten abge­ nommenen Signale verarbeitet werden, verbunden ist und daß der Steuereinheit eine Zentraleinheit mit Wiedergabe­ bildschirm und Drucker nachgeordnet ist.
Mit einem derart einfach und übersichtlich aufgebauten und sicher zu handhabenden Gerät ist es eindeutig möglich, unter den Personen mit mäßig erhöhtem Augeninnendruck die Patienten klar zu erkennen, bei denen die Diagnose Glaukom berechtigt und eine Therapie notwendig ist. Es können auch diejenigen Personen klar erkannt werden, bei denen eine Behandlung nicht notwendig ist, weil sie bzw. ihre Sehnerven in deutlicher Weise die Drucktoleranz wie Gesunde aufweisen. Mit Hilfe des Saugtrichters und der Unterdruckpumpe kann in vorgegebenem Rhythmus der Augeninnendruck verändert werden, wobei diese Werte der Steuereinheit zugeführt bzw. von dieser vorgegeben werden. Die Steuereinheit ist anderer­ seits mit dem Bildschirm verbunden, über den die Reizmuster ausgegeben werden, wobei die Frequenz der Reizmusterumkehr über die Steuereinheit vorgegeben wird. Die am Kopf des Patienten abgenommenen Signale werden über einen Vorver­ stärker so verarbeitet, daß sie von der Steuereinheit wiederum aufgenommen und endgültig ausgewertet werden können. All diese Informationen und Signale werden dann von der Zentraleinheit registriert, ausgewertet und sicht­ bar gemacht, wozu die Zentraleinheit über einen Wiedergabe­ bildschirm und einen Drucker verfügt. Damit ist ein Gerät geschaffen, daß benutzerfreundlich ist und automatisch arbeitet, so daß auch ein klinischer Einsatz möglich ist, ohne daß der Anwender mit der Auswertung der Meßdaten im einzelnen und der zeitlichen Koordination der Meßvorgänge belastet ist. Aufgrund dieser Einfachheit und klaren Aus­ führung ist es möglich, auch Einzeluntersuchungen mit einer Dauer von weniger als einer Viertelstunde in Form von Vor­ sorgeuntersuchungen durch den niedergelassenen Arzt durchzu­ führen.
Nach einer zweckmäßigen Ausbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Steuereinheit mit einem Fernbedienungs­ gerät ausgerüstet ist. Dadurch hat der Bediener die Möglich­ keit, auch während des Meßablaufes einzugreifen, wobei er erkennen kann, in welcher Phase des Ablaufs sich das Gerät bzw. das System gerade befindet. Durch die besondere Ausbildung des Fernbedienungsgerätes ist für ihn die Möglichkeit gegeben, das System mit nur mit einer Hand zu steuern, so daß die andere Hand zur Verfügung steht, um den Unterdrucktrichter in das Auge einzusetzen.
Vorteilhafterweise verfügt das Fernbedienungsgerät über Funktionstasten zur Änderung des Meßablaufes, der Einstellung der Unterdruckpumpe, des Wiedergabebildschirms und des Bildschirms mit den Reizmustern. Damit ist dem Bediener die Möglichkeit gegeben, auch während des Meßab­ laufs in jeder Phase einzugreifen, um den Meßablauf zu beeinflussen oder zu stoppen. Das Fernbedienungsgerät er­ füllt gleichzeitig die Aufgabe, den Meßablauf zu steuern, die Unterdruckpumpe zu steuern, jeweils die Anzeige über den Systemzustand oder von Meßwerten vorzugeben bzw. den Meßwertaufnehmer für die Leuchtdichte zu beeinflussen.
Aufzunehmen und zu verarbeiten ist ein Signal, das als elektrische Spannung im Mikrorollbereich von der Kopfhaut des Patienten abgenommen werden kann. Dieses Signal ist ein Gemisch von verschiedenen Frequenzkomponenten im Bereich von Gleichspannung (bis ca. 50 mV) über Muskelbe­ wegungen und den Hirnaktivitäten bis zum Netzbrumm und dessen Harmonischen. Auch die Bildwechselfrequenz des Reiz­ bildes läßt sich ebenfalls nachweisen. Um aus diesem Gemisch die Amplitude derjenigen Komponente herauszuholen, die für die vorgesehene Bewertung benötigt wird, dient der Vorverstärker. Dieser Vorverstärker weist erfindungsgemäß zur Konditionierung des am Kopf des Patienten abgenommenen Signals integrierter analoge Filter auf, über die ein Signal erhalten wird, das dann zur weiteren Verarbeitung der Steuereinheit zugeführt wird.
Um den Auflagen zu genügen, ist zwischen Vorverstärker und Steuereinheit eine galvanische Trennung im Signalweg vorgesehen, wobei sie zweckmäßigerweise der Steuereinheit selbst zugeordnet ist. Eine solche galvanische Trennung ist auch zwischen Unterdruckpumpe und Steuereinheit vorge­ sehen, um den generellen Sicherheitsvorschriften zu genügen.
Eine einwandfreie Aufnahme und Weiterleitung des Signals wird erfindungsgemäß dadurch gesichert, daß der Vorverstärker mit einem Elektrodenwiderstandsmeßkreis zur Überprüfung der Elektrodenankopplung ausgerüstet ist. Dadurch kann in jeder Situation die Qualität der Elektroden­ ankopplung an die Haut überprüft werden, die für das Er­ gebnis jeder elektrophysiologischen Messung von größter Bedeutung ist. Die Impedanz der Ankopplung wird mit nieder­ frequentem Wechselstrom von 10 nA gemessen, um eine chemische Zersetzung der Elektroden, des Elektrodengels und der Kopfhaut durch Elektrolyse zu vermeiden.
Die die Signale konditionierenden digitalen Filter weisen zweckmäßigerweise eine der doppelten Reizfrequenz entsprechende Mittenfrequenz auf und sind extrem schmal­ bandig ausgebildet. Über die digitalen Filter wird eine Gleichrichtung und Integration des Signals bewirkt sowie ein ausreichend großer Aussteuerungsbereich sichergestellt.
Die bedienerfreundliche Zentraleinheit verfügt über ein Hostsystem, ein Targetsystem mit Massenspeicher und ein Betriebssystem in Form von MSDOS oder TCDOS Version ab 2.0. Die Programmiersprache ist "C". Zur Optimierung der Verwaltung der anstehenden Datenmenge sieht die Erfin­ dung vor, daß die Zentraleinheit eine indexsequentielle Datenbank aufweist, die optimale Zugriffszeiten ermöglicht.
Die für medizinische Zwecke einsetzbare Unterdruckpumpe wird von der Steuereinheit aus gesteuert und ist erfindungs­ gemäß Unterdruckwerte im Bereich von 0 bis 600 mm Hg erzeugend und konstanthaltend ausgebildet. Die Unterdruck­ pumpe ist mit einer Schnittstelle zur Steuereinheit ausge­ rüstet, über die der momentane Druck gemessen werden kann und über die der Druck verändert werden kann. Die Schnitt­ stelle zur Steuereinheit ist kalibrierbar.
Der Bildschirm weist erfindungsgemäß einen 0,5×0,5 m großen Schirm auf und ist monochrome Pattern-Reversal Reiz­ muster für elektrophysiologische Zwecke mit der Musterum­ kehr in der vertikalen Austastlücke der Anzeige erzeugend ausgebildet, wobei die Frequenz phasenstarr mit der Bild­ frequenz synchronisiert ist. Eine solche Einheit arbeitet ähnlich einem Graphik-Videointerface. Als Reizmuster stehen zur Zeit Schachbrettmuster mit umschaltbarer Kästchengröße und Dartboardmuster zur Verfügung.
Die Erfindung zeichnet sich insbesondere dadurch aus, daß mit geringem zeitlichen und apparativen Aufbau ein einwandfreier Drucktoleranztest möglich ist. Mit dem erfin­ dungsgemäßen Gerät ist es möglich, das komplexe Meßverfahren automatisch durchzuführen, so daß diese Untersuchungsmethode auch im klinischen Einsatz angewendet werden kann, ohne daß der Anwender mit der Auswertung der Meßdaten im einzelnen und der zeitlichen Koordination der Meßvorgänge belastet wird. Aufgrund der einfachen Anwendungsmöglichkeit und der kurzen Zeitdauer der Einzeluntersuchung eignet sich das erfindungsgemäße Gerät für Screening-Tests, wie sie beispielsweise für Vorsorgeuntersuchungen benutzt werden. Damit ist ein Gerät geschaffen, das eine einwand­ freie Austestung ermöglicht und ein Screening, bevor Schädi­ gungen aufgetreten sind.
Weitere Einzelheiten und Vorteile des Erfindungsgegen­ standes ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der zugehörigen Zeichnung, in der ein bevorzugtes Ausfüh­ rungsbeispiel mit den dazu notwendigen Einzelheiten und Einzelteilen dargestellt ist. Es zeigen
Fig. 1 eine schematische Darstellung der Einrich­ tung (Drucktoleranztester),
Fig. 2 eine vergrößerte Darstellung mit Saug­ trichter,
Fig. 3 ein Diagramm mit Eichkurven nach HAYATSU,
Fig. 4 +5 Diagramme.
Fig. 1 zeigt den Drucktoleranztester (1) in schema­ tischer Wiedergabe, wobei mit diesem Drucktoleranztester die Auswirkungen des künstlich durch einen seitlich auf das Auge (2) aufgesetzten Saugtrichter (3) erzeugten Augen­ innendruck ermittelt wird. Der Saugtrichter (3) ist mit der Unterdruckpumpe (4) verbunden, über die der Augeninnen­ druck gezielt verändert werden kann. Die Unterdruckpumpe (4) weist einen Unterdruckbereich zwischen 0 und etwa 500 mm Hg auf, was eine Erhöhung des Augeninnendrucks um bis zu etwa 130 mm Hg entspricht.
Die Unterdruckpumpe (4) ist mit der Steuereinheit (5) verbunden, über die sie gesteuert wird. Über die galvanische Trennung (6) ist den Sicherheitsbestimmungen Genüge getan.
Am Kopf (12) des Patienten sind Elektroden (7) ange­ ordnet. Über diese Elektroden (7) können vom Kopf (12) des Patienten für die elektrophysiologischen Untersuchungen die notwendigen Signale in einem Gemisch von verschiedenen Frequenzkomponenten abgenommen werden. Mit (8 und 9) sind die Elektrodenankopplungen bezeichnet. Da aus dem Gemisch der Frequenzkomponenten nur die Amplitude derjenigen Kompo­ nente interessant ist, deren Frequenz gleich der Umschalt­ frequenz des Reizmusters ist, ist ein Vorverstärker nachge­ schaltet, über den ein konditioniertes Signal erhalten wird, das dann der Steuereinheit (5) zugeführt wird. Der Vorverstärker ist mit einigen integrierten analogen Filtern (25) ausgerüstet sowie einem Elektrodenwiderstandsmeßkreis (26), um so den Elektrodenübergangswiderstand zur Kopfhaut des Patienten messen zu können und damit die Qualität der Elektrodenankopplung (8, 9) jeweils überprüfen zu können. Selbstverständlich ist an entsprechender Stelle im Signalweg eine den Sicherheitsvorschriften genügende galvanische Trennung (11) vorgesehen.
Die Steuereinheit (5) verfügt über Schnittstellen zu den Meßwertaufnehmern bzw. der zu steuernden Unterdruck­ pumpe (4), zum Bildschirm (14) und zur Zentraleinheit (20). Die Steuereinheit (5) weist einen A/D-Wandler für das elektrophysiologische Signal, einen A/D-Wandler für den Elektrodenübergangswiderstand jeweils mit galvanischer Trennung auf sowie einen A/D-Wandler für den Saugdruckauf­ nehmer für die Leuchtdichte, und eine Umschaltung des Reiz­ musters am Bildschirm (14) bzw. dessen großen Schirm (15), eine Taktsteuerung für die Echtzeitverarbeitung, die Steue­ rung für die Saugpumpe, die Abfrage des Fernbediengerätes und die galvanisch getrennte Stromversorgung für den Vor­ verstärker (10).
Die Zentraleinheit ist ein Programmodul zur inter­ aktiven Erfassung, Verarbeitung und Speicherung von Patientendaten, das über eine Eingabeeinheit (21), den Wiedergabebildschirm (22) und den Drucker (30) verfügt.
Der Bediener des Gerätes hat während des Meßablaufes Möglichkeiten zum Eingriff, wobei er gleichzeitig erkennen kann, in welcher Phase des Ablaufs sich das Gerät befindet. Der Bediener kann nach dem Auswerten der Bezugsamplitude dem Patienten den Saugtrichter (3) in das Auge (2) ein­ setzen, ohne gehändigkapt zu sein, weil hierzu das einfach ausgebildete Fernbedienungsgerät (16) ihm eine Steuerung des Gerätes mit einer Hand ermöglicht. Dieses Fernbedie­ nungsgerät (16) verfügt über verschiedene Funktionstasten (17, 18), um die einzelnen Aktionen vornehmen zu können. Der Anwender wird während der Handhabung des Fernbedienungs­ gerätes (16) gleichzeitig über den Wiedergabebildschirm (22) bzw. den Drucker (23) über verschiedene Meßwerte in­ formiert, so daß das Gerät auch von Ungeübten einwandfrei bedient werden kann.
Fig. 2 zeigt in vergrößerter Wiedergabe das Auge (2) eines Patienten, an das seitlich ein Saugtrichter (3) ange­ setzt ist. Durch Anlegen des Unterdruckes über die hier nicht dargestellte Unterdruckpumpe (4) wird eine Verformung (28) erzeugt, die die gewünschte Augendruckänderung hervor­ ruft.
Fig. 3 zeigt ein Diagramm (29) mit den Eichkurven (30) nach HAYATSU für einen Saugtrichter (3) mit Innendurch­ messer von 11 mm.
Allgemein gesagt wird das zu untersuchende Auge (2) des Patienten einem optischen Musterumkehrreiz ausgesetzt. Über den Serienweg kann am Hinterkopf des Patienten das elektrische Signal abgeleitet werden. Eine Komponente dieses Signals enthält die Reaktion des visuellen Kortex auf die Musterumkehr (VECP) und ermöglicht somit objektive Aussagen über die Qualität der Übertragung des optischen Reizes zum Zentralnervensystem und damit über die Funktion des Sehnervens bzw. Sehnervenkopfes. Durch den an das Auge (2) angesetzten Saugtrichter (3) wird der Augeninnendruck über einen Zeitraum von 2 bis 5 Min. in Stufen künstlich erhöht. Über die Eichkurven von HAYATSU nach Fig. 3 kann die Erhöhung des Augeninnendrucks in Abhängigkeit vom Saug­ druck im Saugtrichter (3) berechnet werden. Für jede Druck­ stufe wird die Amplitude des VECP gemessen und das Verhält­ nis dieser Amplitude zur Signalamplitude bei unbeeinflußtem Auge gegen den Augeninnendruck in einem Diagramm aufge­ tragen. Anhand der Kurve in diesem Diagramm kann sich der Untersucher dann ein Bild von der Funktionsfähigkeit des Autoregulationsmechanismus im Sehnervenkopf machen, der beim Gesunden über einen gewissen Druckbereich Verringe­ rungen des Sehvermögens verhindert.
Die Zentraleinheit (20) basiert auf einem Personal­ computer mit Steuereinheit, über die sowohl der zeitliche Ablauf der Messung koordiniert als auch die Auswertung und grafische Darstellung der Meßdaten automatisch vorge­ nommen wird. Die in Fig. 4 und 5 wiedergegebenen Diagramme geben Aufnahmen von VECP-Signalen bei einem gesunden, unbe­ einflußten Auge wieder. Die von der Kopfhaut abgenommenen Potentiale sind durch den Vorverstärker (10) konditioniert worden und anschließend der Steuereinheit (5) zugeführt worden. Für jede Aufnahme ist der zeitliche Signalverlauf über einen Zeitraum von 4 Sek. in der Art eines Oszillo­ gramms und eine Spektralanalyse dargestellt. In der Spektralanalyse sind die verschiedenen Signalkomponenten deutlich erkennbar.

Claims (12)

1. Einrichtung zur Ermittlung der Drucktoleranz der Sehnerven und damit zur frühzeitigen Erkennung der Gefähr­ dung eines Patienten in Zukunft am Glaukom zu erkranken, dadurch gekennzeichnet, daß ein an das Auge (2) seitlich ansetzbarer Saugtrichter (3) an eine Unterdruckpumpe (4) angeschlossen ist, die von einem als Steuergerät (5) dienenden Rechner gesteuert und auf verschiedene Unterdruckwerte einstellbar ist, daß die Steuereinheit (5) mit einem Bildschirm (14) mit umkehr­ baren Reizmustern und einem Vorverstärker (10), über den die am Kopf des Patienten abgenommenen Signale verarbeitet werden, verbunden ist und daß der Steuereinheit eine Zentraleinheit (20) mit Wiedergabebildschirm (22) und Drucker (23) nachgeordnet ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuereinheit (5) mit einem Fernbedienungsgerät (16) ausgerüstet ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Fernbedienungsgerät (16) über Funktionstasten (17, 18) zur Änderung des Meßablaufes der Einstellung der Unter­ druckpumpe (4), des Wiedergabebildschirms (22) und des Bildschirms (14) mit den Reizmustern verfügt.
4. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Unterdruckpumpe (4) und Steuereinheit (5) eine galvanische Trennung (11) vorgesehen ist.
5. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zentraleinheit (20) eine indexsequentielle Datenbank aufweist.
6. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorverstärker (10) zur Konditionierung des am Kopf des Patienten abgenommenen Signals integrierte analoge Filter (25) aufweist.
7. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß dem Vorverstärker (10) und/oder der Steuereinheit (5) eine den Sicherheitsvorschriften genügende galvanische Trennung (6) zugeordnet ist.
8. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorverstärker (10) mit einem Elektrodenwiderstands­ meßkreis (26) zur Überprüfung der Elektrodenankopplung (8, 9) ausgerüstet ist.
9. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die digitalen Filter (25) eine der doppelten Reiz­ frequenz entsprechende Mittenfrequenz aufweisen und extrem schmalbandig sind.
10. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Unterdruckpumpe (4) Unterdruckwerte im Bereich von 0 bis 600 mm Hg erzeugend und konstant haltend ausge­ bildet ist.
11. Einrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Unterdruckpumpe (4) mit einer Schnittstelle zur Steuereinheit (5) ausgerüstet ist, die kalibrierbar ist.
12. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Bildschirm (14) einen 0,5×0,5 m großen Schirm (15) aufweist und monochrome Pattern-Reversal Reizmuster für elektrophysiologische Zwecke mit einer Musterumkehr in der vertikalen Austastlücke der Anzeige erzeugend ausge­ bildet ist, wobei die Frequenz phasenstarr mit der Bild­ frequenz synchronisiert ist.
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