DE4030001A1 - Drucktoleranztester - Google Patents
DrucktoleranztesterInfo
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- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61B—DIAGNOSIS; SURGERY; IDENTIFICATION
- A61B3/00—Apparatus for testing the eyes; Instruments for examining the eyes
- A61B3/10—Objective types, i.e. instruments for examining the eyes independent of the patients' perceptions or reactions
- A61B3/16—Objective types, i.e. instruments for examining the eyes independent of the patients' perceptions or reactions for measuring intraocular pressure, e.g. tonometers
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Description
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Ermittlung
der Drucktoleranz der Sehnerven und damit zur frühzeitigen
Erkennung der Gefährdung eines Patienten, in Zukunft
am Glaukom zu erkranken.
Bei der Erkrankung am grünen Star (Glaukom) liegt
ein zu hoher Augeninnendruck vor, der auf längere Zeit
das Sehvermögen schädigen kann. Hierbei kommt es zunächst
zu okulären Hypertensionen (Gesichtsfeldausfällen). Diese
Gesichtsfeldausfälle sind eine Folge der Schädigung von
Sehnervenfasern an der Eintrittsstelle des Sehnerven in
das Auge, dem sogenannten Sehnervenkopf. Bisher ist ein
erhöhter Augeninnendruck von über 21 mm Hg Grund für viele
Augenärzte, mit einer entsprechenden Behandlung zu beginnen.
Forschungsarbeiten haben aber gezeigt, daß nur ein geringer
Teil der Personen mit einem Augeninnendruck von 22 mm Hg
und höher wirklich akut erkrankt sind, so daß man davon
ausgehen kann, daß eine Mehrzahl der Patienten, die heute
wegen Sehnervenschädigungen behandelt werden, eigentlich
einer Behandlung gar nicht bedürfen. Grund für diese
Probleme ist, daß eine einwandfreie Diagnostik schwierig
ist. Gering ausgeprägte Gesichtsfeldausfälle, Bluthochdruck
und erbliches Vorkommen von Glaukom in der Familie sind
Anhaltspunkte, nach denen entschieden wird, ob ein erhöhter
Augeninnendruck behandelt werden muß oder nicht. Wegen
der beschriebenen Probleme wird aber in der Regel insbe
sondere vom niedergelassenen Augenarzt zu früh Gegenmaß
nahmen eingeleitet. Aufgrund neuerer Forschungen weiß man,
daß der intraokulare Druck nicht das wichtigste Kriterium
für die Diagnose Glaukom ist. Es ist vielmehr richtig,
daß Glaukom als verminderte Drucktoleranz des Sehnerven
kopfes anzusehen ist. Mit den heute in der praktischen
Diagnostik üblichen Methoden kann jedoch diese Druck
toleranz nicht gemessen werden.
In Zusammenarbeit von Prof. Dr. Stodtmeister von der
Universitätsaugenklinik Ulm und Dr. Ingo Wilmanns von der
Universitätsaugenklinik Bonn ist eine neue Methode zur
Glaukomdiagnostik entwickelt worden. Dieser klinische Test
erlaubt es, mit vertretbarem Zeitaufwand und relativ
geringem apparativen Aufwand die Drucktoleranz des Sehnerven
zu testen, bevor irreparable Schädigungen aufgetreten sind.
Bei dieser neuen Methode handelt es sich um eine Art Vor
sorgeuntersuchung. Die Methode beruht auf einem Belastungs
test (nämlich einer künstlichen Erhöhung des Augeninnen
drucks) für die Durchblutung des Sehnervenkopfes. Aufgrund
der Verringerung der Durchblutung des Sehnervenkopfes auf
grund der Erhöhung des Augeninnendruckes erfolgt eine Ver
schlechterung der Reizweiterleitung durch den Sehnerven.
Mit Hilfe der künstlichen Erhöhung des Augeninnendruckes
kann somit die Drucktoleranz des Sehnerven festgestellt
werden, d. h. seine Fähigkeit, auch bei einer Erhöhung des
Augeninnendrucks die vollständige Versorgung des Sehnerven
kopfes aufrechtzuerhalten. Das zu untersuchende Auge des
Patienten wird einem optischen Reiz ausgesetzt. Am Hinter
kopf des Patienten wird ein dadurch erzeugtes elektrisches
Signal abgeleitet, über das eine objektive Aussage über
die Qualität der Übertragung des optischen Reizes zum
Zentralnervensystem und damit über die Funktion des Seh
nerven bzw. Sehnervenkopfes möglich ist. Durch Veränderung
des Augeninnendrucks und der Reize kann ein Diagramm
erstellt werden, das ein klares Bild von der Funktions
fähigkeit des Autoregulationsmechanismus im Sehnervenkopf
wiedergibt.
Zur Verwirklung dieser neuen Methode zur Glaukom
diagnostik ist bisher nur unvollkommen und mit Hilfe einer
großen Zahl von Einzelgeräten und manueller Auswertung
möglich. Allenfalls können Grundlagenfragen geklärt, nicht
aber allgemeine Untersuchungen in Form von Vorsorgeunter
suchungen durchgeführt werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein problem
los handhabbares Gerät zu schaffen, das sowohl den zeit
lichen Ablauf der Messung koordiniert als auch die Auswer
tung und grafische Darstellung der Meßdaten automatisch
vornimmt, um auf diese Art und Weise unter den Personen
mit mäßig erhöhtem Innendruck die erkennen zu können, bei
denen eine Therapie wirklich notwendig ist.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
ein an das Auge seitlich ansetzbarer Saugtrichter an eine
Unterdruckpumpe angeschlossen ist, die von einem als Steuer
einheit dienenden Rechner gesteuert und auf verschiedene
Unterdruckwerte einstellbar ist, daß die Steuereinheit
mit einem Bildschirm mit umkehrbaren Reizmustern und einem
Vorverstärker, über den die am Kopf des Patienten abge
nommenen Signale verarbeitet werden, verbunden ist und
daß der Steuereinheit eine Zentraleinheit mit Wiedergabe
bildschirm und Drucker nachgeordnet ist.
Mit einem derart einfach und übersichtlich aufgebauten
und sicher zu handhabenden Gerät ist es eindeutig möglich,
unter den Personen mit mäßig erhöhtem Augeninnendruck die
Patienten klar zu erkennen, bei denen die Diagnose Glaukom
berechtigt und eine Therapie notwendig ist. Es können auch
diejenigen Personen klar erkannt werden, bei denen eine
Behandlung nicht notwendig ist, weil sie bzw. ihre Sehnerven
in deutlicher Weise die Drucktoleranz wie Gesunde aufweisen.
Mit Hilfe des Saugtrichters und der Unterdruckpumpe kann
in vorgegebenem Rhythmus der Augeninnendruck verändert
werden, wobei diese Werte der Steuereinheit zugeführt bzw.
von dieser vorgegeben werden. Die Steuereinheit ist anderer
seits mit dem Bildschirm verbunden, über den die Reizmuster
ausgegeben werden, wobei die Frequenz der Reizmusterumkehr
über die Steuereinheit vorgegeben wird. Die am Kopf des
Patienten abgenommenen Signale werden über einen Vorver
stärker so verarbeitet, daß sie von der Steuereinheit
wiederum aufgenommen und endgültig ausgewertet werden
können. All diese Informationen und Signale werden dann
von der Zentraleinheit registriert, ausgewertet und sicht
bar gemacht, wozu die Zentraleinheit über einen Wiedergabe
bildschirm und einen Drucker verfügt. Damit ist ein Gerät
geschaffen, daß benutzerfreundlich ist und automatisch
arbeitet, so daß auch ein klinischer Einsatz möglich ist,
ohne daß der Anwender mit der Auswertung der Meßdaten im
einzelnen und der zeitlichen Koordination der Meßvorgänge
belastet ist. Aufgrund dieser Einfachheit und klaren Aus
führung ist es möglich, auch Einzeluntersuchungen mit einer
Dauer von weniger als einer Viertelstunde in Form von Vor
sorgeuntersuchungen durch den niedergelassenen Arzt durchzu
führen.
Nach einer zweckmäßigen Ausbildung der Erfindung ist
vorgesehen, daß die Steuereinheit mit einem Fernbedienungs
gerät ausgerüstet ist. Dadurch hat der Bediener die Möglich
keit, auch während des Meßablaufes einzugreifen, wobei
er erkennen kann, in welcher Phase des Ablaufs sich das
Gerät bzw. das System gerade befindet. Durch die besondere
Ausbildung des Fernbedienungsgerätes ist für ihn die
Möglichkeit gegeben, das System mit nur mit einer Hand
zu steuern, so daß die andere Hand zur Verfügung steht,
um den Unterdrucktrichter in das Auge einzusetzen.
Vorteilhafterweise verfügt das Fernbedienungsgerät
über Funktionstasten zur Änderung des Meßablaufes, der
Einstellung der Unterdruckpumpe, des Wiedergabebildschirms
und des Bildschirms mit den Reizmustern. Damit ist dem
Bediener die Möglichkeit gegeben, auch während des Meßab
laufs in jeder Phase einzugreifen, um den Meßablauf zu
beeinflussen oder zu stoppen. Das Fernbedienungsgerät er
füllt gleichzeitig die Aufgabe, den Meßablauf zu steuern,
die Unterdruckpumpe zu steuern, jeweils die Anzeige über
den Systemzustand oder von Meßwerten vorzugeben bzw. den
Meßwertaufnehmer für die Leuchtdichte zu beeinflussen.
Aufzunehmen und zu verarbeiten ist ein Signal, das
als elektrische Spannung im Mikrorollbereich von der
Kopfhaut des Patienten abgenommen werden kann. Dieses Signal
ist ein Gemisch von verschiedenen Frequenzkomponenten im
Bereich von Gleichspannung (bis ca. 50 mV) über Muskelbe
wegungen und den Hirnaktivitäten bis zum Netzbrumm und
dessen Harmonischen. Auch die Bildwechselfrequenz des Reiz
bildes läßt sich ebenfalls nachweisen. Um aus diesem Gemisch
die Amplitude derjenigen Komponente herauszuholen, die
für die vorgesehene Bewertung benötigt wird, dient der
Vorverstärker. Dieser Vorverstärker weist erfindungsgemäß
zur Konditionierung des am Kopf des Patienten abgenommenen
Signals integrierter analoge Filter auf, über die ein Signal
erhalten wird, das dann zur weiteren Verarbeitung der
Steuereinheit zugeführt wird.
Um den Auflagen zu genügen, ist zwischen Vorverstärker
und Steuereinheit eine galvanische Trennung im Signalweg
vorgesehen, wobei sie zweckmäßigerweise der Steuereinheit
selbst zugeordnet ist. Eine solche galvanische Trennung
ist auch zwischen Unterdruckpumpe und Steuereinheit vorge
sehen, um den generellen Sicherheitsvorschriften zu genügen.
Eine einwandfreie Aufnahme und Weiterleitung des
Signals wird erfindungsgemäß dadurch gesichert, daß der
Vorverstärker mit einem Elektrodenwiderstandsmeßkreis zur
Überprüfung der Elektrodenankopplung ausgerüstet ist.
Dadurch kann in jeder Situation die Qualität der Elektroden
ankopplung an die Haut überprüft werden, die für das Er
gebnis jeder elektrophysiologischen Messung von größter
Bedeutung ist. Die Impedanz der Ankopplung wird mit nieder
frequentem Wechselstrom von 10 nA gemessen, um eine
chemische Zersetzung der Elektroden, des Elektrodengels
und der Kopfhaut durch Elektrolyse zu vermeiden.
Die die Signale konditionierenden digitalen Filter
weisen zweckmäßigerweise eine der doppelten Reizfrequenz
entsprechende Mittenfrequenz auf und sind extrem schmal
bandig ausgebildet. Über die digitalen Filter wird eine
Gleichrichtung und Integration des Signals bewirkt sowie
ein ausreichend großer Aussteuerungsbereich sichergestellt.
Die bedienerfreundliche Zentraleinheit verfügt über
ein Hostsystem, ein Targetsystem mit Massenspeicher und
ein Betriebssystem in Form von MSDOS oder TCDOS Version
ab 2.0. Die Programmiersprache ist "C". Zur Optimierung
der Verwaltung der anstehenden Datenmenge sieht die Erfin
dung vor, daß die Zentraleinheit eine indexsequentielle
Datenbank aufweist, die optimale Zugriffszeiten ermöglicht.
Die für medizinische Zwecke einsetzbare Unterdruckpumpe
wird von der Steuereinheit aus gesteuert und ist erfindungs
gemäß Unterdruckwerte im Bereich von 0 bis 600 mm Hg
erzeugend und konstanthaltend ausgebildet. Die Unterdruck
pumpe ist mit einer Schnittstelle zur Steuereinheit ausge
rüstet, über die der momentane Druck gemessen werden kann
und über die der Druck verändert werden kann. Die Schnitt
stelle zur Steuereinheit ist kalibrierbar.
Der Bildschirm weist erfindungsgemäß einen 0,5×0,5 m
großen Schirm auf und ist monochrome Pattern-Reversal Reiz
muster für elektrophysiologische Zwecke mit der Musterum
kehr in der vertikalen Austastlücke der Anzeige erzeugend
ausgebildet, wobei die Frequenz phasenstarr mit der Bild
frequenz synchronisiert ist. Eine solche Einheit arbeitet
ähnlich einem Graphik-Videointerface. Als Reizmuster stehen
zur Zeit Schachbrettmuster mit umschaltbarer Kästchengröße
und Dartboardmuster zur Verfügung.
Die Erfindung zeichnet sich insbesondere dadurch aus,
daß mit geringem zeitlichen und apparativen Aufbau ein
einwandfreier Drucktoleranztest möglich ist. Mit dem erfin
dungsgemäßen Gerät ist es möglich, das komplexe Meßverfahren
automatisch durchzuführen, so daß diese Untersuchungsmethode
auch im klinischen Einsatz angewendet werden kann, ohne
daß der Anwender mit der Auswertung der Meßdaten im
einzelnen und der zeitlichen Koordination der Meßvorgänge
belastet wird. Aufgrund der einfachen Anwendungsmöglichkeit
und der kurzen Zeitdauer der Einzeluntersuchung
eignet sich das erfindungsgemäße Gerät für Screening-Tests,
wie sie beispielsweise für Vorsorgeuntersuchungen benutzt
werden. Damit ist ein Gerät geschaffen, das eine einwand
freie Austestung ermöglicht und ein Screening, bevor Schädi
gungen aufgetreten sind.
Weitere Einzelheiten und Vorteile des Erfindungsgegen
standes ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
der zugehörigen Zeichnung, in der ein bevorzugtes Ausfüh
rungsbeispiel mit den dazu notwendigen Einzelheiten und
Einzelteilen dargestellt ist. Es zeigen
Fig. 1 eine schematische Darstellung der Einrich
tung (Drucktoleranztester),
Fig. 2 eine vergrößerte Darstellung mit Saug
trichter,
Fig. 3 ein Diagramm mit Eichkurven nach HAYATSU,
Fig. 4 +5 Diagramme.
Fig. 1 zeigt den Drucktoleranztester (1) in schema
tischer Wiedergabe, wobei mit diesem Drucktoleranztester
die Auswirkungen des künstlich durch einen seitlich auf
das Auge (2) aufgesetzten Saugtrichter (3) erzeugten Augen
innendruck ermittelt wird. Der Saugtrichter (3) ist mit
der Unterdruckpumpe (4) verbunden, über die der Augeninnen
druck gezielt verändert werden kann. Die Unterdruckpumpe
(4) weist einen Unterdruckbereich zwischen 0 und etwa
500 mm Hg auf, was eine Erhöhung des Augeninnendrucks um
bis zu etwa 130 mm Hg entspricht.
Die Unterdruckpumpe (4) ist mit der Steuereinheit
(5) verbunden, über die sie gesteuert wird. Über die
galvanische Trennung (6) ist den Sicherheitsbestimmungen
Genüge getan.
Am Kopf (12) des Patienten sind Elektroden (7) ange
ordnet. Über diese Elektroden (7) können vom Kopf (12)
des Patienten für die elektrophysiologischen Untersuchungen
die notwendigen Signale in einem Gemisch von verschiedenen
Frequenzkomponenten abgenommen werden. Mit (8 und 9) sind
die Elektrodenankopplungen bezeichnet. Da aus dem Gemisch
der Frequenzkomponenten nur die Amplitude derjenigen Kompo
nente interessant ist, deren Frequenz gleich der Umschalt
frequenz des Reizmusters ist, ist ein Vorverstärker nachge
schaltet, über den ein konditioniertes Signal erhalten
wird, das dann der Steuereinheit (5) zugeführt wird. Der
Vorverstärker ist mit einigen integrierten analogen Filtern
(25) ausgerüstet sowie einem Elektrodenwiderstandsmeßkreis
(26), um so den Elektrodenübergangswiderstand zur Kopfhaut
des Patienten messen zu können und damit die Qualität der
Elektrodenankopplung (8, 9) jeweils überprüfen zu können.
Selbstverständlich ist an entsprechender Stelle im Signalweg
eine den Sicherheitsvorschriften genügende galvanische
Trennung (11) vorgesehen.
Die Steuereinheit (5) verfügt über Schnittstellen
zu den Meßwertaufnehmern bzw. der zu steuernden Unterdruck
pumpe (4), zum Bildschirm (14) und zur Zentraleinheit (20).
Die Steuereinheit (5) weist einen A/D-Wandler für das
elektrophysiologische Signal, einen A/D-Wandler für den
Elektrodenübergangswiderstand jeweils mit galvanischer
Trennung auf sowie einen A/D-Wandler für den Saugdruckauf
nehmer für die Leuchtdichte, und eine Umschaltung des Reiz
musters am Bildschirm (14) bzw. dessen großen Schirm (15),
eine Taktsteuerung für die Echtzeitverarbeitung, die Steue
rung für die Saugpumpe, die Abfrage des Fernbediengerätes
und die galvanisch getrennte Stromversorgung für den Vor
verstärker (10).
Die Zentraleinheit ist ein Programmodul zur inter
aktiven Erfassung, Verarbeitung und Speicherung von
Patientendaten, das über eine Eingabeeinheit (21), den
Wiedergabebildschirm (22) und den Drucker (30) verfügt.
Der Bediener des Gerätes hat während des Meßablaufes
Möglichkeiten zum Eingriff, wobei er gleichzeitig erkennen
kann, in welcher Phase des Ablaufs sich das Gerät befindet.
Der Bediener kann nach dem Auswerten der Bezugsamplitude
dem Patienten den Saugtrichter (3) in das Auge (2) ein
setzen, ohne gehändigkapt zu sein, weil hierzu das einfach
ausgebildete Fernbedienungsgerät (16) ihm eine Steuerung
des Gerätes mit einer Hand ermöglicht. Dieses Fernbedie
nungsgerät (16) verfügt über verschiedene Funktionstasten
(17, 18), um die einzelnen Aktionen vornehmen zu können.
Der Anwender wird während der Handhabung des Fernbedienungs
gerätes (16) gleichzeitig über den Wiedergabebildschirm
(22) bzw. den Drucker (23) über verschiedene Meßwerte in
formiert, so daß das Gerät auch von Ungeübten einwandfrei
bedient werden kann.
Fig. 2 zeigt in vergrößerter Wiedergabe das Auge (2)
eines Patienten, an das seitlich ein Saugtrichter (3) ange
setzt ist. Durch Anlegen des Unterdruckes über die hier
nicht dargestellte Unterdruckpumpe (4) wird eine Verformung
(28) erzeugt, die die gewünschte Augendruckänderung hervor
ruft.
Fig. 3 zeigt ein Diagramm (29) mit den Eichkurven
(30) nach HAYATSU für einen Saugtrichter (3) mit Innendurch
messer von 11 mm.
Allgemein gesagt wird das zu untersuchende Auge (2)
des Patienten einem optischen Musterumkehrreiz ausgesetzt.
Über den Serienweg kann am Hinterkopf des Patienten das
elektrische Signal abgeleitet werden. Eine Komponente dieses
Signals enthält die Reaktion des visuellen Kortex auf die
Musterumkehr (VECP) und ermöglicht somit objektive Aussagen
über die Qualität der Übertragung des optischen Reizes
zum Zentralnervensystem und damit über die Funktion des
Sehnervens bzw. Sehnervenkopfes. Durch den an das Auge
(2) angesetzten Saugtrichter (3) wird der Augeninnendruck
über einen Zeitraum von 2 bis 5 Min. in Stufen künstlich
erhöht. Über die Eichkurven von HAYATSU nach Fig. 3 kann
die Erhöhung des Augeninnendrucks in Abhängigkeit vom Saug
druck im Saugtrichter (3) berechnet werden. Für jede Druck
stufe wird die Amplitude des VECP gemessen und das Verhält
nis dieser Amplitude zur Signalamplitude bei unbeeinflußtem
Auge gegen den Augeninnendruck in einem Diagramm aufge
tragen. Anhand der Kurve in diesem Diagramm kann sich der
Untersucher dann ein Bild von der Funktionsfähigkeit des
Autoregulationsmechanismus im Sehnervenkopf machen, der
beim Gesunden über einen gewissen Druckbereich Verringe
rungen des Sehvermögens verhindert.
Die Zentraleinheit (20) basiert auf einem Personal
computer mit Steuereinheit, über die sowohl der zeitliche
Ablauf der Messung koordiniert als auch die Auswertung
und grafische Darstellung der Meßdaten automatisch vorge
nommen wird. Die in Fig. 4 und 5 wiedergegebenen Diagramme
geben Aufnahmen von VECP-Signalen bei einem gesunden, unbe
einflußten Auge wieder. Die von der Kopfhaut abgenommenen
Potentiale sind durch den Vorverstärker (10) konditioniert
worden und anschließend der Steuereinheit (5) zugeführt
worden. Für jede Aufnahme ist der zeitliche Signalverlauf
über einen Zeitraum von 4 Sek. in der Art eines Oszillo
gramms und eine Spektralanalyse dargestellt. In der
Spektralanalyse sind die verschiedenen Signalkomponenten
deutlich erkennbar.
Claims (12)
1. Einrichtung zur Ermittlung der Drucktoleranz der
Sehnerven und damit zur frühzeitigen Erkennung der Gefähr
dung eines Patienten in Zukunft am Glaukom zu erkranken,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein an das Auge (2) seitlich ansetzbarer Saugtrichter
(3) an eine Unterdruckpumpe (4) angeschlossen ist, die
von einem als Steuergerät (5) dienenden Rechner gesteuert
und auf verschiedene Unterdruckwerte einstellbar ist, daß
die Steuereinheit (5) mit einem Bildschirm (14) mit umkehr
baren Reizmustern und einem Vorverstärker (10), über den
die am Kopf des Patienten abgenommenen Signale verarbeitet
werden, verbunden ist und daß der Steuereinheit eine
Zentraleinheit (20) mit Wiedergabebildschirm (22) und
Drucker (23) nachgeordnet ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuereinheit (5) mit einem Fernbedienungsgerät
(16) ausgerüstet ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Fernbedienungsgerät (16) über Funktionstasten (17,
18) zur Änderung des Meßablaufes der Einstellung der Unter
druckpumpe (4), des Wiedergabebildschirms (22) und des
Bildschirms (14) mit den Reizmustern verfügt.
4. Einrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen Unterdruckpumpe (4) und Steuereinheit (5) eine
galvanische Trennung (11) vorgesehen ist.
5. Einrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zentraleinheit (20) eine indexsequentielle Datenbank
aufweist.
6. Einrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Vorverstärker (10) zur Konditionierung des am Kopf
des Patienten abgenommenen Signals integrierte analoge
Filter (25) aufweist.
7. Einrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß dem Vorverstärker (10) und/oder der Steuereinheit (5)
eine den Sicherheitsvorschriften genügende galvanische
Trennung (6) zugeordnet ist.
8. Einrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Vorverstärker (10) mit einem Elektrodenwiderstands
meßkreis (26) zur Überprüfung der Elektrodenankopplung
(8, 9) ausgerüstet ist.
9. Einrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die digitalen Filter (25) eine der doppelten Reiz
frequenz entsprechende Mittenfrequenz aufweisen und extrem
schmalbandig sind.
10. Einrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Unterdruckpumpe (4) Unterdruckwerte im Bereich
von 0 bis 600 mm Hg erzeugend und konstant haltend ausge
bildet ist.
11. Einrichtung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Unterdruckpumpe (4) mit einer Schnittstelle zur
Steuereinheit (5) ausgerüstet ist, die kalibrierbar ist.
12. Einrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Bildschirm (14) einen 0,5×0,5 m großen Schirm
(15) aufweist und monochrome Pattern-Reversal Reizmuster
für elektrophysiologische Zwecke mit einer Musterumkehr
in der vertikalen Austastlücke der Anzeige erzeugend ausge
bildet ist, wobei die Frequenz phasenstarr mit der Bild
frequenz synchronisiert ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904030001 DE4030001A1 (de) | 1990-09-21 | 1990-09-21 | Drucktoleranztester |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904030001 DE4030001A1 (de) | 1990-09-21 | 1990-09-21 | Drucktoleranztester |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4030001A1 true DE4030001A1 (de) | 1992-03-26 |
Family
ID=6414738
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19904030001 Ceased DE4030001A1 (de) | 1990-09-21 | 1990-09-21 | Drucktoleranztester |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4030001A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4434013A1 (de) * | 1994-09-23 | 1996-04-04 | Preusner Paul Rolf Dipl Phys D | Einrichtung zur Messung der Drucktoleranz des menschlichen Sehnervenkopfes |
WO1999058046A1 (en) * | 1998-05-08 | 1999-11-18 | The University Of Sydney | Electrophysiological visual field measurement |
-
1990
- 1990-09-21 DE DE19904030001 patent/DE4030001A1/de not_active Ceased
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
STODTMEISTER, PILLUNAT u. WILMANNS: Drucktoleranzprüfung des Sehnerven mit gemitteltentrasienten visuell evozierten kortikalen Potentialen. In: Fortscritte der Ophthalmologie, B. 85, 1988, S. 402-406 * |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4434013A1 (de) * | 1994-09-23 | 1996-04-04 | Preusner Paul Rolf Dipl Phys D | Einrichtung zur Messung der Drucktoleranz des menschlichen Sehnervenkopfes |
WO1999058046A1 (en) * | 1998-05-08 | 1999-11-18 | The University Of Sydney | Electrophysiological visual field measurement |
US6477407B1 (en) | 1998-05-08 | 2002-11-05 | The University Of Sydney | Electrophysiological visual field measurement |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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