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Die Erfindung betrifft den Bereich der Computertomographie. Bei der Computertomographie werden mit einem Computertomographiescanner Bilder, die auch Aufnahmen genannt werden, von interessierenden Bereichen eines menschlichen Körpers, wie Bereiche, in denen bestimmte Organe liegen, aufgenommen. Hierzu werden mithilfe von durch den Körper tretenden Röntgenstrahlen Schnittbilder erzeugt, die mit einem Computer zu einer Aufnahme zusammengesetzt werden.
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Üblicherweise wird zur Untersuchung ein Kontrastmittel, insbesondere ein jodhaltiges Kontrastmittel, intravenös einem Patienten injiziert. Das Kontrastmittel durchläuft nach der Injektion die Blutgefäße. Durch die Eigenschaft des Kontrastmittels, dass dieses Röntgenstrahlen stärker oder schwächer absorbiert als das sich sonst in den Blutgefäßen befindende Blut, lassen sich Bereiche, in denen das Kontrastmittel vorhanden ist, heller oder dunkler gegenüber den übrigen Bereichen darstellen.
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Es ist bekannt, dass es aufgrund unterschiedlicher Reaktionen eines Körpers, in den das Kontrastmittel injiziert wird, zu Komplikationen kommen kann. Daher werden vor einer Computertomographieuntersuchung unterschiedliche medizinische Untersuchungen durchgeführt, um bereits hierdurch eine Vielzahl möglicher Komplikationen zu minimieren.
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In Abhängigkeit eines aufzunehmenden Bereichs oder mehrerer Bereiche eines Körpers werden zusätzlich vom behandelnden Arzt Injektionsparameter für einen Kontrastmittelinjektor vorbestimmt, um einerseits das Kontrastmittel in ausreichender Menge zum gewünschten Zeitpunkt in den interessierenden Bereich zu bringen und andererseits die zugeführte Kontrastmittelmenge zur Vermeidung von Komplikationen möglichst gering zu halten. Injektionsparameter umfassen insbesondere eine Kontrastmittelmenge, die Flussrate, mit der das Kontrastmittel verabreicht wird, sowie einen Zeitpunkt oder Zeitraum im Verhältnis zur Aufnahme mit dem Computertomographiescanner. Die Aufnahme mit dem Computertomographiescanner wird auch Bildakquisition genannt. Insbesondere der Zeitpunkt ist ein besonders wichtiger Faktor, da das Kontrastmittel vom Ort der Injektion zunächst zum interessierenden Bereich der gewünschten Aufnahme fließen muss, bevor die Aufnahme mit dem Computertomographiescanner ausgeführt werden kann.
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Es bietet sich für die Computertomographieaufnahme mit dem Computertomographiescanner demnach nur ein gewisses Zeitfenster nach dem Injizieren des Kontrastmittels. Wird somit eine Aufnahme mit dem Computertomographiescanner vor oder nach diesem Zeitfenster durchgeführt, so besteht die Gefahr einer zu kontrastarmen Aufnahme, die eingeschränkt oder nicht verwertbar ist. In einem derartigen Fall müsste eine weitere Aufnahme ausgeführt werden, für die erneut Kontrastmittel injiziert werden müsste. Um eine wiederholte Aufnahme weitestgehend zu vermeiden oder sogar auszuschließen, ist es gängige Praxis, das Zeitfenster länger zu wählen als unbedingt benötigt, wobei daraus resultiert, dass eine mehr als tatsächlich für die Aufnahme benötigte Menge an Kontrastmittel injiziert wird.
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Wie es bereits oben ausgeführt wurde, wird jedoch angestrebt, die Menge an Kontrastmittel möglichst gering zu halten, wobei eine genaue Menge der Injektionsparameter daher vom behandelnden Arzt basierend auf Patientendaten sowie Erfahrungswerten des behandelnden Arztes bestimmt werden. Erfahrungswerte sind insbesondere bei jüngerem Personal nicht oder nur gering vorhanden, sodass dieses eine Bestimmung der Injektionsparameter nur sehr pauschal basierend auf Lehrbuchwissen bestimmen kann. Aufgrund einer Vielzahl von individuellen Voraussetzungen der zu diagnostizierenden Körperteile sind die Injektionsparameter jedoch auch von erfahrenem Personal nur grob ermittelbar, sodass - um wiederholte Aufnahmen zu vermeiden - in der Regel eine wesentlich zu hohe Menge an Kontrastmittel injiziert wird. Dies führt entsprechend auch zu einer vergleichsweisen hohen Anzahl von Komplikationen bei Patienten, die eine Kontrastmittelinjektion erhalten haben, wobei diese hohe Anzahl bei optimaler Menge des Kontrastmittels in Verbindung mit einem optimalen Zeitpunkt für die Injektion stark reduziert werden könnte. Menschen mit geringem Körpergewicht erhalten typischerweise eine Überdosis an Kontrastmittel, während übergewichtige Menschen häufig eine Unterdosis erhalten.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, den Problemen des Standes der Technik zu begegnen und insbesondere gegenüber bekannten Methoden verbesserte Injektionsparameter für die Injektion eines Kontrastmittels bei einer Computertomographieaufnahme zu bestimmen.
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Hierzu betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zum Erzeugen mindestens eines Injektionsparameters für einen Kontrastmittelinjektor. Der Kontrastmittelinjektor wird auch Kontrastmittelpumpe genannt.
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Die Vorrichtung umfasst eine erste Datenschnittstelle, die durch eine oder mehrere physikalische Datenschnittstellen realisiert ist, und eine zweite Datenschnittstelle, die durch eine oder mehrere physikalische Datenschnittstellen realisiert ist. Die erste Datenschnittstelle dient zum Empfangen von Patientendaten und die zweite Datenschnittstelle dient zum Verbinden mit einem Kontrastmittelinjektor. Als Kontrastmittelinjektor wird hier eine Kontrastmittelinjektionseinheit selbst sowie auch eine Kontrastmittelinjektoransteuerung der Kontrastmittelinjektionseinheit, beispielsweise durch einen Computer, bezeichnet.
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Die Vorrichtung umfasst weiterhin eine Datenverarbeitungseinheit zum Erzeugen von Injektionsparametern und zum Ausgeben der Injektionsparameter an der zweiten Datenschnittstelle. Die Datenverarbeitungseinheit ist erfindungsgemäß eingerichtet, die Injektionsparameter in Abhängigkeit der Patientendaten, die über die erste Datenschnittstelle empfangbar sind, zu bestimmen.
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Die Vorrichtung stellt somit eine Schnittstelle zwischen einem Kontrastmittelinjektor und einer Quelle von Patientendaten dar, um aus den Patientendaten geeignete Injektionsparameter zu bestimmen und diese an den Kontrastmittelinjektor zu übertragen. Anders als ein behandelnder Arzt kann die Vorrichtung eine Vielzahl von Patientendaten automatisch bei der Erzeugung der Injektionsparameter berücksichtigen, sodass optimierte Injektionsparameter, zum Beispiel im Hinblick auf eine Kontrastmittelmenge oder einen Zeitpunkt der Kontrastmittelinjektion, wesentlich exakter bestimmt werden können. Eine Kontrastmittelmengenreduzierung kann durch die Optimierung erreicht werden. Weiterer Vorteil ist, dass Fehler bei der Bestimmung von Injektionsparametern durch menschliche Fehleinschätzung ausgeschlossen werden.
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Vorzugsweise ist die Vorrichtung auch eingerichtet, um Angaben über den interessierenden Bereich des Patienten, von dem die Computertomographieaufnahme erfolgen soll, beispielsweise zusätzlich über die erste Datenschnittstelle oder über Eingabemittel der Vorrichtung, zu empfangen.
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Gemäß einer ersten Ausführungsform ist die erste Datenschnittstelle eingerichtet, mit einem Messgerät zum Erfassen physiologischer Parameter, insbesondere einem Puls- und/oder Blutdruckmessgerät und/oder einem Thermometer, vorzugsweise einer Körpertemperatursonde, und/oder einem Oxymeter, vorzugsweise einem Pulsoxymeter, verbunden zu werden, wobei die Patientendaten physiologische Parameter, wie Puls- und/oder Blutdruckmesswerte und/oder Temperaturwerte und/oder Sauerstoffsättigungswerte, umfassen. Diese physiologischen Parameter werden vorzugsweise in Echtzeit oder mit geringer Zeitverzögerung, zum Beispiel mit maximaler Zeitverzögerung von 30 Sekunden, an die Vorrichtung übertragen. Vorzugsweise stehen somit aktuelle Patientendaten, nämlich physiologische Parameter, die auch als Kreislaufparameter bezeichnet werden, der Vorrichtung zur Verfügung, sodass diese bei der Erzeugung der Injektionsparameter berücksichtigbar sind. Hierdurch lässt sich neben anderen Patientendaten auch ein aktueller Kreislaufzustand des Patienten bei der Bestimmung und Erzeugung der Injektionsparameter berücksichtigen.
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Es wurde demnach erkannt, dass eine Person, auch wenn bei dieser von einem im Wesentlichen gleichbleibenden Ruhepuls ausgegangen wird, gerade dann, wenn die Person besonderen Situationen ausgesetzt ist, zu denen auch das Vorbereiten auf eine Computertomographieaufnahme gehört, auch ohne körperliche Anstrengung einen vergleichsweise höheren Puls aufweisen kann. Dieser erhöhte Puls führt entsprechend auch zu einem schnelleren Fortschreiten des Kontrastmittels in den Blutgefäßen. Hat man nun unmittelbar vor dem Ausführen einer Aufnahme mit einem Computertomographiescanner die Möglichkeit, bei der Bestimmung der Injektionsparameter direkt einen physiologischen Parameter, wie den aktuellen Puls- und/oder Blutdruck, zu berücksichtigen, so lassen sich Kontrastmittelmenge und Zeitpunkt der Injektion noch genauer bestimmen. Hierdurch kann weiter die Menge an Kontrastmittel, nämlich insbesondere durch präzise Bestimmung des Zeitpunkts der Kontrastmittelinjektion, reduziert werden. Außerdem wurde erkannt, dass sich bei schwerkranken Patienten durch verminderte Sauerstoffsättigung und Fieber der Kreislauf verändert. Diese Veränderung kann ebenfalls berücksichtigt werden.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist die erste Datenschnittstelle außerdem eingerichtet, mit einer Patientendatenbank verbunden zu werden, um weitere Patientendaten abzurufen, um diese bei der Erzeugung der Injektionsparameter zu berücksichtigen. Weitere Patientendaten aus der Patientendatenbank umfassen hierbei zum Beispiel Vorerkrankungen, Diagnosen, Laborparameter oder zuvor hinterlegte physiologische Parameter, wie die Sauerstoffsättigung oder die Körpertemperatur während einer vorherigen Bildaufnahme, Geschlecht, Größe, Gewicht, Alter, und/oder Bodymaßindex verschiedener Patienten.
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Die Vorrichtung ist somit eingerichtet, eine Vielzahl oder alle verfügbaren hinterlegten Patientendaten in einer Patientendatenbank entsprechend in der Vorrichtung vorgegebenen Regeln zu bewerten und bei der Erzeugung der Injektionsparameter zu berücksichtigen. So ist eine sehr individuelle Erzeugung von Injektionsparametern für einen Patienten möglich.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform umfasst die erste Datenschnittstelle eine Drahtlosschnittstelle, insbesondere mit einem proprietären Protokoll. Ein Messgerät zum Erfassen physiologischer Parameter lässt sich somit beispielsweise drahtlos mit der Vorrichtung verbinden, um physiologische Parameter, wie Puls- und/oder Blutdruckmesswerte, die Körpertemperatur oder die Sauerstoffsättigung, vom bereits in Vorbereitung für die Aufnahme in Position gebrachten Patienten zu empfangen. Ein Puls- und/oder Blutdruckmessgerät ist demnach vom Patienten während der gesamten Untersuchung ohne Einschränkungen durch ein Kabel tragbar, sodass auch während und nach der Untersuchung physiologische Parameter, wie Puls- und/oder Blutdruckmesswerte, aufgezeichnet und/oder für weitere Auswertungen hinterlegt werden können.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform umfassen die Injektionsparameter zumindest einen Wert für eine Kontrastmittelmenge und einen Injektionszeitpunkt und/oder Injektionszeitraum und/oder vorzugsweise eine Flussrate und/oder ein Flussprofil. Beispielsweise umfasst ein Flussprofil, dass auch Fluss-Zeit-Profil genannt werden kann, einen Fluss von 5 ml/s für 5 Sekunden, von 4 ml/s für weitere 3 Sekunden und von 3 ml/s für weitere 10 Sekunden.
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Durch die Ausgabe der Injektionsparameter über die zweite Datenschnittstelle, kann das Personal eine nochmalige Prüfung der Daten durchführen und die Parameter gegebenenfalls noch individuell anpassen, bevor diese dann tatsächlich im Kontrastmittelinjektor Anwendung finden. Durch einen Wert für eine Kontrastmittelmenge und einen Injektionszeitpunkt und/oder Injektionszeitraum und/oder vorzugsweise eine Flussrate und/oder ein Flussprofil kann ein Konzentrationsplateau mit einer gleichmäßigen Höhe bewirkt werden.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist die Vorrichtung eine dritte Datenschnittstelle auf, um Daten von einem Computertomographiescanner zu empfangen. Die dritte Datenschnittstelle ist durch eine oder mehrere physikalische Datenschnittstellen realisiert. Die Vorrichtung ist vorzugsweise eingerichtet, diese Daten, insbesondere die Bilddaten, zu bewerten, aber auch Statusinformationen der Untersuchung zu empfangen, wie z. B. Untersuchung gestartet, Untersuchung abgebrochen, Untersuchung beendet und weitere.
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Außerdem können die Daten direkt in eine Patientendatenbank, eine Patientenakte und/oder ein Dokumentationssystem, z.B. für Kontrastmittel, eingepflegt werden. Hierdurch ist eine automatische Quantifizierung des gewünschten Bildkontrastes nach der Untersuchung möglich, um dadurch die erzeugten Injektionsparameter zu bewerten. Alternativ oder zusätzlich dient die dritte Datenschnittstelle, um Steuersignale an den Computertomographiescanner, insbesondere zum Ausführen einer Aufnahme, zu senden.
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Die Steuersignale können beispielsweise einen weiteren Zeitpunkt im Verhältnis zum Zeitpunkt für die Kontrastmittelinjektion umfassen, sodass die Vorrichtung insgesamt eingerichtet ist, auch ohne Personal basierend auf den Patientendaten, die über die erste Datenschnittstelle empfangen wurden, mit der zweiten Datenschnittstelle den Kontrastmittelinjektor und mit der dritten Datenschnittstelle den Computertomographiescanner zu steuern. Eine vollautomatische Ausführung, also ohne manuellen Eingriff, einer Aufnahme ist somit mit der Vorrichtung möglich.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist die zweite Datenschnittstelle oder eine vierte Datenschnittstelle, die durch eine oder mehrere physikalische Datenschnittstellen realisiert ist, eingerichtet, von dem Kontrastmittelinjektor Daten, wie bei einer Untersuchung ausgeführte Injektionsparameter, zu empfangen. Im Falle, dass das Personal also die zuvor erzeugten und ausgegebenen Injektionsparameter der Vorrichtung für eine später ausgeführte Behandlung noch anpasst, werden die ausgeführten Injektionsparameter gemäß dieser Ausführungsform wieder der Vorrichtung zuführbar gemacht, um diese beispielsweise für spätere Parametererzeugungen zu berücksichtigen. Außerdem können die Daten, die vom Kontrastmittelinjektor empfangen werden, dem Patienten, der untersucht wird, zugeordnet werden. So können die Daten beispielsweise automatisch in eine Patientenakte eingepflegt werden.
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Insbesondere ist dies vorteilhaft, um die ausgeführten Injektionsparameter zusammen mit dem bewerteten Bildkontrast der hierbei erzeugten Aufnahme zu speichern, um zu erkennen, ob zum Beispiel eine Anpassung zu einem vergleichsweise guten oder schlechten Ergebnis geführt hat, um möglicherweise bei nachfolgenden Untersuchungen die Anpassung in der Vorrichtung zu berücksichtigen.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist die Datenverarbeitungseinheit eingerichtet, um in Abhängigkeit der über eine oder mehrere Datenschnittstellen erhaltenen Daten die Erzeugung des Injektionsparameters selbst, also zum Beispiel zur Erzeugung genutzte Regeln, Anweisungen usw., insbesondere durch Mittel zum maschinellen Lernen, anzupassen.
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Beispielsweise können daher bewertete Aufnahmen, die vom Computertomographiescanner erhalten werden, zusammen mit den tatsächlich ausgeführten Injektionsparametern ausgewertet werden und anhand der Bewertung die Erzeugung von Injektionsparametern für spätere Parametererzeugungen angepasst werden. Eine automatische Verbesserung der Aufnahmen ist somit möglich und die Erzeugung von Injektionsparametern wird somit immer weiter optimiert.
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Außerdem betrifft die Erfindung ein System mit einer Vorrichtung nach einer der vorgenannten Ausführungsformen. Außerdem umfasst das System ein mit der Vorrichtung über die erste Datenschnittstelle der Vorrichtung, insbesondere drahtlos, verbindbares oder verbundenes Messgerät zum Erfassen physiologischer Parameter, zum Beispiel ein Puls- und/oder Blutdruckmessgerät und/oder Thermometer, wie zum Beispiel ein Körperthermometer oder eine Körpertemperatursonde, und/oder ein Oxymeter, wie zum Beispiel ein Pulsoxymeter.
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Gemäß einer Ausführungsform des Systems umfasst dieses einen über die zweite Schnittstelle der Vorrichtung verbundenen Kontrastmittelinjektor.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform des Systems ist das Messgerät ein Hand- und/oder Fußgelenkmessgerät. Das Messgerät ist demnach zur Messung am Hand- und/oder Fußgelenk eines Patienten anordenbar.
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Hierdurch kann beispielsweise eine Übertragung der physiologischen Parameter an die Vorrichtung während einer Untersuchung erfolgen, ohne dass die Aufnahmen eines beliebigen Körperteils mit dem Computertomographiescanner durch das Messgerät beeinflusst wird.
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Außerdem betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Erzeugen einer Aufnahme mit einem Computertomographiescanner. Das Verfahren wird vorzugsweise mit einer Vorrichtung nach einer der vorgenannten Ausführungsformen oder einem System nach einer der vorgenannten Ausführungsformen ausgeführt. Hierbei werden zunächst Patientendaten über eine erste Datenschnittstelle erfasst und mindestens ein Injektionsparameter für einen Kontrastmittelinjektor mit einer Datenverarbeitungseinheit in Abhängigkeit der Patientendaten erzeugt. Der mindestens eine Injektionsparameter wird dann an einer zweiten Schnittstelle ausgegeben.
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Eine optimale Bestimmung von Injektionsparametern für einen Kontrastmittelinjektor ist somit automatisiert möglich.
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Gemäß einer Ausführungsform des Verfahrens umfasst dieses außerdem das Ansteuern eines Kontrastmittelinjektors mit den erzeugten ausgegebenen Injektionsparametern oder mit abgeänderten erzeugten ausgegebenen Injektionsparametern und/oder das Ansteuern und/oder Empfangen von Daten von einem Computertomographiescanner. Somit ermöglicht das Verfahren eine vollständig autarke Ausführung einer Aufnahme mit einem Computertomographiescanner inklusive der Ausführung einer Kontrastmittelinjektion. Weiterhin lässt sich jedoch durch Anpassen der Injektionsparameter ein Eingriff durch Bedienpersonal wie z.B. einen behandelnden Arzt ermöglichen.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens umfassen die Daten von einem Computertomographiescanner eine Computertomographieaufnahme, wobei mit der Vorrichtung die Computertomographieaufnahme mittels Bildbearbeitungssoftware bewertet und zumindest die Bewertung mit dem ausgeführten Injektionsparameter gespeichert wird. Die Speicherung erfolgt vorzugsweise in einer Datenbank, auf die über ein Netzwerk oder eine Internetverbindung zugegriffen werden kann.
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In Abhängigkeit der Injektionsparameter wird somit die Computertomographieaufnahme bewertet und abgespeichert, sodass die Qualität der zuvor erzeugten Injektionsparameter indirekt bewertbar ist.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform umfasst das Verfahren das Erzeugen mindestens eines Injektionsparameters mit der Datenverarbeitungseinheit in Abhängigkeit der Patientendaten und zusätzlich in Abhängigkeit mindestens einer zuvor gespeicherten Bewertung.
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Erfahrungswerte, die durch die Bewertung der Computertomographieaufnahmen, die vorgenommen wurden, gewonnen werden, dienen somit, um eine Verbesserung der Erzeugung der Injektionsparameter zu schaffen.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens umfasst das Erfassen von Patientendaten die Messung von physiologischen Parametern, wie Puls- und/oder Blutdruckdaten und/oder Körpertemperaturwerte und/oder Körpersauerstoffsättigungswerte mit einem Messgerät zum Erfassen physiologischer Parameter, wie einem Puls- und/oder Blutdruckmessgerät und/oder einem Thermometer, vorzugsweise einer Körpertemperatursonde, und/oder einem Oxymeter, insbesondere einem Pulsoxymeter, und das Übertragen der physiologischen Parameter von dem Messgerät an eine Vorrichtung zum Erzeugen des Injektionsparameters. Aktuelle Patientendaten, wie Kreislaufparameter, können somit bei der Erzeugung des Injektionsparameters berücksichtigt werden.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens umfasst das Erfassen von Patientendaten das Zugreifen auf eine Patientendatenbank, um weitere Patientendaten eines zu behandelnden Patienten aus der Patientendatenbank, nämlich aus einer elektronischen Patientenakte des jeweiligen Patienten, abzurufen.
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Eine Vielzahl von weiteren Patientendaten ist somit bei der Erzeugung des Injektionsparameters berücksichtigbar, sodass ein optimal individueller Injektionsparameter erzeugbar ist.
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Weitere Ausführungsformen ergeben sich anhand der in den Figuren näher erläuterten Ausfü h ru ngsbeispiele.
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Figurenliste
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- 1 ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
- 2 ein Ausführungsbeispiel eines Systems mit der Vorrichtung und
- 3 Schritte des Verfahrens gemäß einem Ausführungsbeispiel.
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1 zeigt eine Vorrichtung 10 zum Erzeugen mindestens eines Injektionsparameters für einen Kontrastmittelinjektor gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel. Die Vorrichtung 10 umfasst eine erste Datenschnittstelle 12 und eine zweite Datenschnittstelle 14. Die erste Datenschnittstelle 12 ist eingerichtet, um Patientendaten 16 zu empfangen und die zweite Datenschnittstelle 14 ist eingerichtet, um mit einem Kontrastmittelinjektor verbunden zu werden. Die zweite Datenschnittstelle 14 ist außerdem eingerichtet, um mindestens einen Injektionsparameter 18 an einen angeschlossenen Kontrastmittelinjektor auszugeben. Ein Injektionsparameter 18 umfasst beispielsweise einen Injektionszeitpunkt und/oder einen Injektionszeitraum sowie eine Kontrastmittelmenge und/oder eine Flussrate eines Kontrastmittels und/oder ein Flussprofil.
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Außerdem umfasst die Vorrichtung 10 eine Datenverarbeitungseinheit 20, die eingerichtet ist, mindestens einen Injektionsparameter 18 in Abhängigkeit der über die erste Datenschnittstelle 12 empfangenen Patientendaten 16 zu erzeugen.
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2 zeigt die Vorrichtung 10 zum Erzeugen mindestens eines Injektionsparameters 18 innerhalb eines Systems 22 gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung. Das System umfasst neben der Vorrichtung 10 ein Messgerät zum Erfassen physiologischer Parameter 24, das hier ein Puls- und/oder Blutdruckmessgerät ist und Patientendaten 16, nämlich physiologische Parameter 16a, nämlich hier Puls- und/oder Blutdruckmesswerte, ausgibt und diese der ersten Datenschnittstelle 12 der Vorrichtung 10 zuführt.
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Außerdem ist eine Patientendatenbank 26 vorgesehen, die ebenfalls über die erste Datenschnittstelle 12 mit der Vorrichtung 10 verbunden ist, sodass weitere Patientendaten 16b, wie beispielsweise Vorerkrankungen, Diagnosen, Geschlecht, Größe, Gewicht, Alter und/oder Bodymaßindex, ausgegeben werden können. Die Patientendaten 16, nämlich umfassend aktuell gemessene Patientendaten, wie die physiologischen Parameter 16a, sowie die weiteren Patientendaten 16b, werden dann einer Datenverarbeitungseinheit 20 zugeführt und mit der Datenverarbeitungseinheit 20 mindestens ein Injektionsparameter 18 für einen Kontrastmittelinjektor 28 erzeugt und über die zweite Datenschnittstelle 14 ausgegeben.
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Der Kontrastmittelinjektor 28 umfasst hierbei eine Kontrastmittelinjektoransteuerung 30 sowie eine Kontrastmittelinjektionseinheit 32. Die Kontrastmittelinjektoransteuerung 30 ist vorzugsweise eingerichtet, um die Injektionsparameter 18 optisch mit einer Anzeige 34 darzustellen und weist außerdem Eingabemittel 36 auf, mit denen die Injektionsparameter 18 abgeändert oder angepasst werden können. Weiter ist der Kontrastmittelinjektor 28 eingerichtet, anhand der erzeugten Injektionsparameter 18 oder der angepassten erzeugten Injektionsparameter die Kontrastmittelinjektionseinheit 32 anzusteuern. Die bei dieser Ansteuerung 30 verwendeten Injektionsparameter 37 werden gemäß dieser bevorzugten Ausführungsform über die zweite Datenschnittstelle 14 der Vorrichtung 10 zur Verfügung gestellt.
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Außerdem umfasst die Vorrichtung 10 eine dritte Datenschnittstelle 38, mit der ein Computertomographiescanner 40 verbunden ist. Auch der Computertomographiescanner 40 umfasst eine Computertomographiescanneransteuerung 42 sowie eine Computertomographiescaneinheit 44. Die dritte Datenschnittstelle 38 ist eingerichtet, um den Computertomographiescanner 40 zu steuern oder zumindest Zeitpunkte für das Ausführen einer Aufnahme zuzuführen. Außerdem ist die dritte Datenschnittstelle 38 eingerichtet, um Daten 39, insbesondere umfassend eine Aufnahme des Computertomographiescanners 40, mit Bilddaten zu empfangen.
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Außerdem ist die Vorrichtung 10 über eine weitere Datenschnittstelle 46, die vorzugsweise mit einer Netzwerk- oder Internetverbindung verbunden ist, mit einer Datenbank 48 verbunden, in der die empfangenen Aufnahmen sowie die ausgeführten Injektionsparameter 37 zusammen mit einer von der Datenverarbeitungseinheit 20 vorgenommenen Bewertung gespeichert werden. Daten aus dieser Datenbank 48 sind außerdem über die weitere Datenschnittstelle 46 empfangbar, um die Erzeugung von Injektionsparametern 18 mit der Datenverarbeitungseinheit 20 durch maschinelles Lernen zu optimieren.
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Außerdem umfasst die Vorrichtung 10 nicht dargestellte Eingabemittel, um einen interessierenden Bereich, für die eine Computertomographieaufnahme gewünscht wird, vorzugeben.
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3 zeigt ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens. In einem ersten Schritt 50 werden Patientendaten 16 eines ausgewählten Patienten aus einer Patientendatenbank 26 über eine erste Datenschnittstelle 12 in eine Vorrichtung 10 geladen bzw. diese abgerufen.
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In einem Schritt 52 wird der Vorrichtung 10 ein Bereich vorgegeben, für den die Computertomographieaufnahme ausgeführt werden soll. Ein derartiger Bereich ist beispielsweise ein Körperteil oder ein Organ eines Patienten. Die Vorgabe des interessierenden Bereichs erfolgt beispielsweise durch Abruf von einer Computertomographiescannersteuerung 42 oder durch Eingabemittel, die mit der Vorrichtung 10 verbunden sind.
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In einem Schritt 54 werden dann aktuelle physiologische Parameter 16a, wie zum Beispiel Puls- und/oder Blutdruckmesswerte von einem Messgerät 24 empfangen und in Abhängigkeit aller empfangenen Daten im Schritt 56 Injektionsparameter 18 bestimmt. Diese Injektionsparameter 18 werden in einem Schritt 58 einem Kontrastmittelinjektor 28 zugeführt. Der Kontrastmittelinjektor 28 stellt die Injektionsparameter 18 auf einer Anzeige 34 in einem Schritt 60 dar und wartet in einem Schritt 62, bis eine manuelle Eingabe erfolgt ist, um die Injektionsparameter 18 anzupassen oder diese zu bestätigen. Daraufhin wartet die Vorrichtung 10 in einem Schritt 64, bis mit dem Computertomographiescanner 40 eine Aufnahme aufgenommen wurde und empfängt vom Computertomographiescanner 40 die Aufnahme. Diese Aufnahme wird in einem Schritt 66 bewertet und zusammen mit den vom Kontrastmittelinjektor 28 empfangenen ausgeführten Injektionsparametern 18 in der Datenbank 48 in einem Schritt 68 gespeichert.