DE4119950A1 - Mittel zur erhoehung der stresstoleranz von grosskoernigen leguminosen - Google Patents
Mittel zur erhoehung der stresstoleranz von grosskoernigen leguminosenInfo
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- A01N39/00—Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators containing aryloxy- or arylthio-aliphatic or cycloaliphatic compounds, containing the group or, e.g. phenoxyethylamine, phenylthio-acetonitrile, phenoxyacetone
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Description
Die Erfindung betrifft Mittel zur Erhöhung der Streßtoleranz von
großkörnigen Leguminosen, insbesondere von Ackerbohnen gegenüber
Trockenstreß.
Es ist bekannt, daß Körnerleguminosen durch ihren hohen Gehalt an
verdaulichem Rohprotein und insbesondere durch den hohen Lysingehalt
der Samenproteine als Komponente für Mischfutterkonzentrate zuneh
mend an Bedeutung gewinnen.
In Abhängigkeit von der Witterung sind bei der Ackerbohne und
anderen großkörnigen Leguminosen in den einzelnen Jahren aber
beträchtliche Ertragsschwankungen festzustellen. Als mögliche
Ursache hierfür muß neben ungenügender Insektenbefruchtung und
verstärktem Samenabort bekanntlich vor allem die Abszission genera
tiver Organe, besonders unter Dürreeinwirkung während der empfind
lichen Entwicklungsphasen der Pflanzen, in Betracht gezogen werden
(Tag.-Ber. Akad. Landwirtsch.-Wiss. DDR, Berlin (1980), S. 129-141,
179). Der Abfall von Blüten und jungen Hülsen kann bei der Acker
bohne bis zu 80% und mehr betragen (Schw. landw. Forsch., Bern
(1974), S. 287-300). Ein starkes Wasserdefizit in der Phase des
Blühbeginns bis zur Vollblüte führt durch das Vertrocknen der
Blütenknospen und ganzer Blütenstände zu einer wesentlichen Ver
ringerung der ausgebildeten Blüten pro Pflanze und damit zu einem
geringeren Hülsenansatz.
Es hat sich gezeigt, daß die alleinige Verhinderung des Blüten
und Hülsenfalls von Vicia faba, beispielsweise durch Applikation
abszissionshemmender Mittel wie Silbernitrat, zu keiner wirksamen
Ertragsstabilisierung bei Ackerbohnen führt. Das weitere Wachstum
der so an den Pflanzen gehaltenen, vergrößerten Hülsenzahl wird
nämlich durch den Mangel an Assimilaten und die sich verschärfende
Konkurrenz zwischen dem vegetativen und generativem Wachstum sowie
der Hülsen untereinander, begrenzt.
Um die durch Trockenstreß verursachten Ertragsdepressionen zu
vermindern, hat es bekanntlich nicht an Versuchen gefehlt, die
Wasserausnutzung der Pflanzen durch Anwendung transpirationshemmender
Substanzen zu verbessern. Diese bewirken entweder eine zeitweilige
Stomataaperturverkleinerung (DE-OS 17 67 829) oder die Ausbildung
von für Wasserdampf schwerdurchlässigen Molekularfilmen auf den
Blättern (US-PS 23 33 887, US-PS 29 23 095).
Es ist ferner bekannt, durch Einsatz von Phytohormonen die Streß
toleranz von Kulturpflanzen zu erhöhen.
Nicht alle der zur Erhöhung der Streßtoleranz von Kulturpflanzen
vorgeschlagenen Mittel haben sich in der Praxis bewährt: Oft ist
die Herstellung der Substanzen recht kostenaufwendig, manchmal
werden die Wirkstoffe von der Pflanze nur schlecht aufgenommen
oder in der Pflanze zu schnell metabolisiert oder es ergeben
sich gegen ihren Einsatz toxikologische Bedenken.
Es bestand somit die Aufgabe, Mittel zur Erhöhung der Toleranz
von großkörnigen Leguminosen, insbesondere von Ackerbohnen gegenüber
Trockenstreß zu entwickeln.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Mittel
zur Erhöhung der Streßtoleranz von großkörnigen Leguminosen neben
üblichen Hilfs- und Trägerstoffen als Wirkstoff β-Naphthoxy-essigsäure
ethylester enthalten.
Dies ist insofern überraschend, da im Falle der Sojabohne die
Anwendung von β-Naphthoxyessigsäureestern nach van Schaik und
Probst (Agron J., Madison 51 (1959), S. 510) zu keinem positiven
Effekt führte.
Bekannt ist hingegen die Anwendung dieses Wirkstoffes zur Förderung
des Fruchtansatzes bei Tomaten, Gurken oder Ananas (US-PS 24 35 056,
US-PS 25 27 499).
Die Formulierung der Wirkstoffe erfolgt in an sich bekannter Weise
als Lösung, Emulsion oder Suspension; ihre Applikation auf die
oberirdischen Teile der Pflanzen sollte möglichst zu Beginn der
Blüte erfolgen. Eine Anwendung ist aber auch zum Beginn des Schossens
oder gegen Ende der Blüte möglich. Dabei werden maximal 100 g
Wirkstoff je Hektar in 100 bis 600 Litern Spritzbrühe ausgebracht.
Die Anwendung der erfindungsgemäßen Mittel ermöglicht es, bei
großkörnigen Leguminosen die Toleranz gegenüber Trockenstreß zu
erhöhen und das Masseverhältnis zwischen Hülsen zu Blatt und Stengel
zugunsten der Hülsen zu verändern.
Durch die Ausführungsbeispiele soll die vorteilhafte Wirkung der
Anwendung der erfindungsgemäßen Mittel bei großkörnigen Leguminosen
näher erläutert werden.
Die Versuche wurden 1988 und 1989 in Mitscherlichgefäßen durchge
führt. Dabei galt folgende Versuchsanordnung:
Boden/Quarzsand-Gemisch (0,5 kg/5,5 kg = 6 kg je Gefäß); Nährstoff versorgung in Form von 0,44 g P (als CaHPO4·2 H2O), 0,53 g K (als K2SO4), 0,19 g Mg (als MgSO4·7 H2O), 2 ml 5%ige FeCl3-Lösung, 1 ml A-Z-Lösung (a) nach HOAGLAND, 0,69 g H (als NH4NO3) in 2 Einzel gaben; Bohnen-Sorte Tinova; 1988 ohne Impfung, ohne Beizung; 1989 mit Impfung, mit Beizung; 4 Pflanzen je Gefäß; 5 Wiederholungen je Variante; Wasserversorgung 70% der maximalen Wasserkapazität (WK) durch tägliches Gießen mit aqua dest. nach Gewicht. Die Einstel lung der Gefäße auf 30% der maximalen WK erfolgte 5 Tage nach der Wirkstoffapplikation. Die Wirkstoffapplikation wurde zum Blühbe ginn durch Spritzen wäßriger Lösungen auf den Sproß vorgenommen. Die Umrechnung der Wirkstoffmenge von g/ha in mg/Gefäß erfolgte über die Pflanzenanzahl (65 Pflanzen/m2) und unter Berücksichtigung einer Abdrift von 20%.
Boden/Quarzsand-Gemisch (0,5 kg/5,5 kg = 6 kg je Gefäß); Nährstoff versorgung in Form von 0,44 g P (als CaHPO4·2 H2O), 0,53 g K (als K2SO4), 0,19 g Mg (als MgSO4·7 H2O), 2 ml 5%ige FeCl3-Lösung, 1 ml A-Z-Lösung (a) nach HOAGLAND, 0,69 g H (als NH4NO3) in 2 Einzel gaben; Bohnen-Sorte Tinova; 1988 ohne Impfung, ohne Beizung; 1989 mit Impfung, mit Beizung; 4 Pflanzen je Gefäß; 5 Wiederholungen je Variante; Wasserversorgung 70% der maximalen Wasserkapazität (WK) durch tägliches Gießen mit aqua dest. nach Gewicht. Die Einstel lung der Gefäße auf 30% der maximalen WK erfolgte 5 Tage nach der Wirkstoffapplikation. Die Wirkstoffapplikation wurde zum Blühbe ginn durch Spritzen wäßriger Lösungen auf den Sproß vorgenommen. Die Umrechnung der Wirkstoffmenge von g/ha in mg/Gefäß erfolgte über die Pflanzenanzahl (65 Pflanzen/m2) und unter Berücksichtigung einer Abdrift von 20%.
Die Ergebnisse sind in Tabelle I dargestellt. Es zeigt sich,
daß β-Naphthoxyessigsäureethylester unter Trockenstreßbedingungen
den Hülsenertrag positiv beeinfluß und das Hülsen/Blatt + Stengel-
Verhältnis zugunsten der Hülsen verändert.
Werden die erfindungsgemäßen Mittel appliziert, wenn kein Trockenstreß
vorliegt, so ist eine Qualitätssicherung nachweisbar; negative
Effekte konnten nicht festgestellt werden.
Die Anzahl der Hülsen je Pflanze bzw. je Gefäß wurde nicht signifikant
verändert.
Die Versuche wurden in Seehausen bei Leipzig (sL4 LöD 58/61) in den
Jahren 1989 und 1990 durchgeführt. Die Applikation von β-Naphthoxy
essigsäureethylester erfolgte zu Beginn der Blüte (Ende Mai), wobei
die Mittel als wäßrige Lösung mittels Rückenspritze auf trockene
Pflanzenbestände gespritzt wurden. Nach der Applikation (Blüte,
Kornfüllung) wurde ein milder Trockenstreß mittels Bodenfeuchte
messungen festgestellt. Die Parzellengröße betrug jeweils 12 m2.
Je Prüfglied standen 4 Wiederholungen zur Verfügung. Als Sorte
wurde wie im Gefäßversuch Tinova eingesetzt. Aussaat, Pflege, Düngung
und Pflanzenschutz erfolgte zu den agrotechnisch günstigen Terminen.
Die Ergebnisse sind Tabelle II zu entnehmen.
Mann erkennt, daß β-Naphthoxyessigsäureethylester bei Ackerbohnen
unter Trockenstreßbedingungen, die nach der Applikation einsetzten,
die Kornerträge in beiden Jahren signifikant erhöhte, so daß Mehr
erträge von 1,75 dt/ha erzielt wurden.
Claims (1)
- Mittel zur Erhöhung der Streßtoleranz von großkörnigen Leguminosen, insbesondere von Ackerbohnen, gegenüber Trockenstreß, dadurch ge kennzeichnet, daß sie neben üblichen Hilfs- und Trägerstoffen als Wirkstoff β-Naphthoxyessigsäureethylester enthalten.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914119950 DE4119950A1 (de) | 1991-06-18 | 1991-06-18 | Mittel zur erhoehung der stresstoleranz von grosskoernigen leguminosen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914119950 DE4119950A1 (de) | 1991-06-18 | 1991-06-18 | Mittel zur erhoehung der stresstoleranz von grosskoernigen leguminosen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4119950A1 true DE4119950A1 (de) | 1992-12-24 |
Family
ID=6434135
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19914119950 Withdrawn DE4119950A1 (de) | 1991-06-18 | 1991-06-18 | Mittel zur erhoehung der stresstoleranz von grosskoernigen leguminosen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4119950A1 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102013012498A1 (de) | 2013-07-26 | 2015-01-29 | Skw Stickstoffwerke Piesteritz Gmbh | Verwendung von einfachen 1,2,4-Triazol-Derivaten als Mittel zur Verbesserung der Trockenstresstoleranz |
DE102013012500A1 (de) | 2013-07-26 | 2015-01-29 | Skw Stickstoffwerke Piesteritz Gmbh | Verwendung von Phosphorsäureamiden als Mittel zur Verbesserung der Trockenstresstoleranz |
DE102013021933A1 (de) | 2013-12-20 | 2015-06-25 | Skw Stickstoffwerke Piesteritz Gmbh | Verwendung von Pyrazol-Derivaten als Mittel zur Verbesserung der Trockenstresstoleranz |
DE102016107338A1 (de) | 2016-04-20 | 2017-10-26 | Skw Stickstoffwerke Piesteritz Gmbh | Verwendung von Imidamid-Derivaten als Mittel zur Verbesserung der Trockenstresstoleranz |
-
1991
- 1991-06-18 DE DE19914119950 patent/DE4119950A1/de not_active Withdrawn
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102013012498A1 (de) | 2013-07-26 | 2015-01-29 | Skw Stickstoffwerke Piesteritz Gmbh | Verwendung von einfachen 1,2,4-Triazol-Derivaten als Mittel zur Verbesserung der Trockenstresstoleranz |
DE102013012500A1 (de) | 2013-07-26 | 2015-01-29 | Skw Stickstoffwerke Piesteritz Gmbh | Verwendung von Phosphorsäureamiden als Mittel zur Verbesserung der Trockenstresstoleranz |
DE102013021933A1 (de) | 2013-12-20 | 2015-06-25 | Skw Stickstoffwerke Piesteritz Gmbh | Verwendung von Pyrazol-Derivaten als Mittel zur Verbesserung der Trockenstresstoleranz |
DE102016107338A1 (de) | 2016-04-20 | 2017-10-26 | Skw Stickstoffwerke Piesteritz Gmbh | Verwendung von Imidamid-Derivaten als Mittel zur Verbesserung der Trockenstresstoleranz |
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Legal Events
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8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: BITTERFELDER VERMOEGENSVERWALTUNG CHEMIE GMBH, 067 |
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8130 | Withdrawal |