DE4119395A1 - Monoklonaler antikoerper, der gegen delta-bilirubin spezifisch ist, seine verwendung zur bestimmung von delta-bilirubin und hierfuer vorgesehener analysekit - Google Patents
Monoklonaler antikoerper, der gegen delta-bilirubin spezifisch ist, seine verwendung zur bestimmung von delta-bilirubin und hierfuer vorgesehener analysekitInfo
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Description
Bilirubin, das Abbauprodukt des Hämoglobins, umfaßt vier
Fraktionen. Unkonjugiertes Bilirubin ist eine lipophile,
neurotoxische Fraktion. Zuckerkonjugiertes Bilirubin, das
entweder mono- oder dikonjugiert sein kann, ist hydrophil und
nicht-toxisch. Die vierte Fraktion, die als delta-Bilirubin
bekannt ist, wurde erstmalig im Jahre 1981 identifiziert. In
der Natur ist sie kovalent an Albuminprotein gebunden.
Delta-Bilirubin hat sich als klinisch bedeutsam erwiesen. Es
kann bei der Diagnose einer Anzahl von hepatobiliären Erkran
kungen eingesetzt werden, insbesondere bei Verschlußikterus.
Vor kurzem wurde festgestellt, daß δ-Bilirubin bei der
Frühdiagnose von Abstoßungsreaktionen bei Lebertransplantaten
wichtig ist (Clinical Chemistry, Vol. 36 : 9-14, 1990).
Die Lebertransplantation ist eine akzeptierte Therapieform bei
unter Lebererkrankungen leidenden Patienten; es besteht jedoch
ein Bedarf an nicht-invasiven Tests, die eine Abstoßung
anzeigen können. Die postoperative quantitative Bestimmung von
Enzymen, z. B. von Aspartat-Transaminasen und alkalischen
Phosphatasen, gestattet keine hinreichende Unterscheidung
zwischen Abstoßungen und Infektionen bei Leberpatienten. Die
Bestimmung von δ-Bilirubin, entweder allein oder zusammen
mit konjugiertem Bilirubin, hat sich als ein ungewöhnlich
empfindlicher Nachweis der Leberfunktion oder -dysfunktion
erwiesen. Ein Abfall der δ-Bilirubinfraktion mit einem
gleichzeitigen Anstieg der Menge des konjugierten Bilirubins,
oder ein ständig niedriger δ-Bilirubinwert (weniger als
30% des Gesamtbilirubins) ist ein spezifisches Indiz für eine
Leberabstoßung. Die Funktion des δ-Bilirubins als ein
präziser Prognoseindikator bei Leberpatienten und weiterhin
als Index für die Rückbildung der Gelbsucht führte zu einem
Bedarf an einer genauen, spezifischen Methode für seine
Bestimmung.
Es sind bereits Verfahren für die Bestimmung und Quantifizie
rung von δ-Bilirubin entwickelt worden; der Einsatz dieser
Verfahren ist jedoch hinsichtlich der Effizienz, der Genauig
keit und insbesondere der Spezifizität begrenzt. Ein Verfahren
unter Einsatz der Hochdruck-Flüssigchromatographie (HPLC)
wurde eingeführt (Lauff et al., CRC Series on Liquid Chromat
ography (1984), Vol. 11, S. 32-39), hat sich jedoch als eine
mühevolle Meßmethode erwiesen. Weiterhin ist das HPLC-Verfah
ren für den präzisen diagnostischen Einsatz nicht empfindlich
genug. Dünnschicht-Ausstrichverfahren, bei denen delta-Biliru
bin indirekt berechnet wird, sind analytisch weniger genau als
das HPLC-Verfahren. Andere analytische Methoden, z. B. Methoden
auf der Basis von Diazoverbindungen, die in der Vergangenheit
eingesetzt wurden, haben sich als zur Bestimmung von delta-Bi
lirubin wenig erfolgreich erwiesen, weil dieses während der
Proteinentfernung aus der Probe infolge der kovalenten Ver
knüpfung des Bilirubins mit Albumin verlorengeht. Albumin ist
ein sehr großes Molekül mit einem Molekulargewicht von 69.000
Dalton; dagegen beträgt das Molekulargewicht des Bilirubins
lediglich 584,7 Dalton. Im Ergebnis besteht die Tendenz, daß
Bilirubin vor Reagenzien versteckt oder maskiert wird, und
zwar innerhalb der "Falten" des Albuminproteins, das häufig
aus der Probe während der Bilirubinanalyse unter Verwendung
von Methoden auf Diazobasis aus der Probe ausgefällt wird.
Um die Nachteile der gegenwärtig vorhandenen Methoden für die
Bestimmung von δ-Bilirubin zu beheben, ist ein genaues,
spezifisches Mittel für die Bestimmung von delta-Bilirubin
erforderlich.
Ein gegen Bilirubin spezifischer monoklonaler Antikörper ist
vor kurzem hergestellt worden (Chemical Abstracts, Vol. 104,
1986). Dieser Antikörper ist jedoch nicht wirksam gegenüber
der δ-Bilirubinfraktion des Bilirubins. Delta-Bilirubin
unterscheidet sich von anderen Bilirubin-Formen infolge seiner
spezifischen, kovalenten Bindung an Albumin.
Andere Anti-Bilirubin-monoklonale Antikörper sind hergestellt
worden, die spezifisch gegen haptenisches Bilirubin eines
Bilirubin-Albumin-Komplexes sind (Shimizu, S. et al., Bi
ochimica et Biophysica Acta, 967, 1988). Der Bilirubin-
Albumin-Komplex enthält jedoch durchschnittlich 8 bis 11
Bilirubine pro Molekül des Serumalbumins. Im Gegensatz hierzu
umfaßt authentisches Bilirubin, gegen das der monoklonale
Antikörper der Erfindung gerichtet ist, einen 1 : 1-molekularen
Komplex von Bilirubin und Albumin, bei dem die Bindung ko
valent ist und in der Nähe der Reste 95 bis 297 vom N-termi
nalen Ende des Albuminproteins liegt.
Die vorliegende Erfindung ist auf einen monoklonalen Antikör
per gerichtet, der unter Verwendung der Hybridomtechnologie
hergestellt wird und spezifisch gegen authentisches δ-Bi
lirubin ist. Die zwei Komponenten des δ-Bilirubins,
Albumin und Bilirubin, scheinen mittels einer Amidbindung
zwischen einer freien Propionsäure-Seitenkette des Bilirubins
und einer ε-Aminogruppe eines Lysinrestes innerhalb des
Albuminproteins kovalent gebunden zu sein. Umfassende Untersu
chungen durch den hier benannten Erfinder haben zu der Identi
fizierung der spezifischen, kovalenten Verknüpfungsregion an
dem Albuminmolekül geführt. Die hochspezifische Natur der
kovalenten Bindung zwischen Albumin und Bilirubin ist charak
teristisch für δ-Bilirubin. Es wird angenommen, daß diese
Bindung die Antigen-Determinante ist, die von dem monoklonalen
Antikörper erkannt wird. Andere Formen des Bilirubins, sowohl
konjugierte als auch unkonjugierte, weisen diese spezifische
Bindung an Albumin nicht auf und reagieren weiterhin nicht in
nennenswertem Umfang mit dem monoklonalen Antikörper der
vorliegenden Erfindung.
Demgemäß ist die Erfindung auf einen monoklonalen Antikörper
oder ein Fragment desselben, der durch eine Antigen-Bindungs
stelle gekennzeichnet ist, welche spezifisch gegenüber δ-
Bilirubin ist, gerichtet.
Die Erfindung betrifft weiterhin ein Immunoassay-Verfahren zur
Bestimmung und Quantifizierung von δ-Bilirubin in einer
biologischen Probe, bei dem die Probe mit dem monoklonalen
Antikörper oder einem Fragment desselben in Berührung gebracht
wird, wobei der monoklonale Antikörper bzw. das Fragment eine
Antigen-Bindungsstelle aufweist, die spezifisch gegenüber
δ-Bilirubin ist, und bei dem die Menge des genannten
Antikörpers, der sich in der Folge mit dem δ-Bilirubin der
biologischen, zu analysierenden Probe verbindet, bestimmt
wird. Die Erfindung betrifft weiterhin einen Analysekit zur
Verwendung in einem derartigen Verfahren.
Gemäß den bevorzugten Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung wird zur Bildung der gewünschten monoklonalen
Antikörper die Hybridomtechnologie eingesetzt. Die Immuni
sierung von Versuchstieren mit dem Antigen, menschlichem
δ-Bilirubin, bewirkt eine Immunantwort, bei der spezifisch
gegen δ-Bilirubin gerichtete Antikörper gebildet werden.
Lymphozyten, die Antikörper ausscheidenden Blutzellen, werden
unter Einwirkung des Antigens zur Teilung stimuliert, und als
Ergebnis werden Lymphozytenklone gebildet, die einen einzigen
Typ von Antikörpern produzieren, insbesondere einen gegen
δ-Bilirubin gerichteten Antikörper.
Als Ergebnis des Immunisierungsverfahrens gebildete Lymphozy
ten werden aus dem immunisierten Tier isoliert und mit Myelom
zellen kombiniert. Die Fusion der Myelomzellen mit Lymphozyten
unter Bildung von Hybridomzellen können durch ein die Fusion
förderndes Mittel (Fusogen), insbesondere ein chemisches
Fusogen, stimuliert werden. Ein besonders bevorzugtes
chemisches Fusogen ist Polyethylenglykol. Die Selektion auf
fusionierte Hybridomzellen durch Suspension der Zellen in
geeigneten Selektionsmedien gestattet die Züchtung von aus
schließlich immortalen, fusionierten Zellen. Das bevorzugt
eingesetzte Selektionsmedium enthält Hypoxanthin, Aminopterin
und Thymidin und ist allgemein bekannt unter der Bezeichnung
HAT-Medium. Das weitere Screening auf Hybridome, die den
monoklonalen Antikörper der Erfindung bilden können, kann
durch enzymabhängige Immunosorptionsverfahren (ELISA) erfol
gen.
Bei der Charakterisierung und Isolierung einer Hybridom-Zelli
nie, die gegenüber δ-Bilirubin spezifische monoklonale
Antikörper bildet, kann der gebildete Antikörper selbst
isoliert und zur Bestimmung und Quantifizierung von δ-Bi
lirubin in biologischen Proben eingesetzt werden. Hierzu sind
verschiedene Immunoassay-Methoden bekannt und beschrieben
(Talwar, G.P., Non-Isotopic Immunoassays and their Appli
cations). Diese Immunoassays können angepaßt werden, um bei
der Bestimmung und Quantifizierung von δ-Bilirubin in
einer biologischen Probe unter Verwendung des monoklonalen
Antikörpers der Erfindung eingesetzt zu werden.
Eines dieser Verfahren umfaßt die Markierung des monoklonalen
Antikörpers bzw. eines Fragments desselben, der eine gegen
delta-Bilirubin spezifische Antigen-Bindungsstelle aufweist,
mit einer meßbaren Markerverbindung, die Reaktion des markier
ten Antikörpers mit der zu analysierenden biologischen Probe,
und die Bestimmung der sich ergebenden Menge des markierten
Antikörper-δ-Bilirubin-Komplexes in der Probe. Der iso
lierte monoklonale Antikörper wird in geeigneter Weise mar
kiert, so daß er durch kolorimetrische, fluorometrische oder
radiochemische Methoden bestimmt werden kann. Weiterhin kann
er mit einem Enzym für die Bestimmung durch eine anschließende
Substratreaktion markiert sein, oder er kann mit einem zusätz
lichen Antikörper zur Bestimmung gemäß einer der vorgenannten
Methoden markiert sein.
Weiterhin kann man auch eine Verdrängungsmethode für die
Bestimmung des δ-Bilirubins in einer biologischen Probe
verwenden. Dies schließt die Komplexierung des monoklonalen
Antikörpers mit markiertem, exogenen δ-Bilirubin ein, und
zwar unter Bildung eines Antikörper/δ-Bilirubin-Komplexes
vor seiner Zugabe zu der auf δ-Bilirubingehalt zu bestim
menden Probe. Bei der Zugabe des Komplexes zu der Probe
verdrängt das vorhandene, endogene δ-Bilirubin das mar
kierte exogene δ-Bilirubin, das anschließend quantitativ
bestimmt werden kann. Somit entspricht die Menge des verdräng
ten, markierten, exogenen delta-Bilirubins der Menge des
endogenen δ-Bilirubins in der biologischen Probe. Das
quantitative Bestimmungsverfahren kann von dem verwendeten
Marker abhängen. Die vorstehend beschriebenen Marker sind auch
bei diesem Verfahren anwendbar.
Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus
den folgenden Ausführungsbeispielen, die nicht im Sinne einer
Einschränkung zu verstehen sind.
- (a) Antigen für die Immunisierung: menschliches δ-Biliru bin, isoliert wie beschrieben in Clin. Chemistry, 28 : 629-637 (1982).
- (b) Screening-Antigen: unkonjugiertes und konjugiertes Bilirubin, isoliert und gelöst wie beschrieben in Wu et al., Clin. Chem., 26 : 1323-1335 (1989).
- (c) Gewebekulturmedien
Vollständiges Medium: RPMI 1640 (Flow Laboratories, Mississauga, Ontario) wurde mit 10% V/V fötalem Kalbserum (Gibco, Burlington, Ontario), 10 mM Hepes-Puffer und 5×10-5 M 2-Mercaptoethanol supplementiert. - Serumfreies Medium: vollständiges Medium, hergestellt ohne das fötale Kalbserum.
- HAT-Medium: vollständiges Medium, supplementiert mit 5×10-3 M Hypoxanthin, 2×10-5 M Aminopterin und 8×10-4 Thymidin.
- HT-Medium: vollständiges Medium, supplementiert mit 5×10-5 M Hypoxanthin und 8×10-4 M Thymidin.
- (d) ELISA-Lösungen und Reagenzien
Phosphatgepuffertes Kochsalz (PBS): 8 g NaCl, 0,2 g KCl, 1,15 g Na₂HPO₄ und 0,2 g KH₂PO₄ in 1 l H₂O, pH 7,4 bis 7,6. - Beschichtungspuffer: 17,2 g NaHCO₃ und 8,6 g Na₂CO₃ in 1 l destilliertem H₂O, pH innerhalb von 0,2 pH-Einheiten von 9,6 ohne Einstellung. Dieser Puffer muß am Tage des Einsat zes frisch hergestellt werden.
- Waschpuffer: PBS mit einem Gehalt an 0,05% Tween 20.
- Peroxidasesubstrat: eine einzige O-Phenylendiamin-Tablette (J.D. Biologicals), gelöst in 2,5 ml destilliertem H₂O, enthaltend 2,5 µl 30% H₂O₂.
Weibliche Balb/C-Mäuse mit einem Alter von 6 bis 8 Wochen
wurden mit einer intraperitonealen (ip) Injektion von 50 µl
(100 µg) des Antigens, menschlichem delta-Bilirubin, in
Freund′s vollständigem Adjuvans immunisiert. Die Tiere wurden
zusätzlich mit intraperitonealen Injektionen geboostet, die
die gleiche Antigenmenge enthalten, jedoch in Freund′s unvoll
ständigem Adjuvans hergestellt wurden, und zwar in den Wochen
3, 6 und 9 nach der ersten Injektion. Im Anschluß an diese
Injektionen erhielten die Tiere eine minimale Ruheperiode von
4 Wochen. Drei Tage vor der Herstellung der Hybridomzellinie
erhielten die Tiere einen letzten ip-Boost von 50 µl (100 µg)
des Antigens, suspendiert in 0,5 ml pBS-Lösung.
Den immunisierten Tieren wurde unter aseptischen Bedingungen
die Milz entnommen und durch ein Maschendrahtgitter zum Erhalt
einer Suspension von einzelnen Zellen gedrückt. Die Splenozy
ten wurden mit Sp2/0-Myelomzellen bei einem Milz-Myelom-Ver
hältnis von 5 : 1 vermischt und dreimal mit serumfreiem Medium
gewaschen. Nach der letzten Waschung wurde die überstehende
Flüssigkeit vollständig entfernt; das Zellpellet wurde unter
vorsichtigem Rühren aufgebrochen. Polyethylenglykol (PEG) 1450
(American Type Culture Collection, Rockville, Maryland) wurde
mit 37°C serumfreiem Medium auf 50% verdünnt und tropfenweise
zu dem Pellet innerhalb von 60 sec gegeben. Die
PEG/Zellsuspension wurde bei 30°C weitere 90 sec inkubiert,
bevor sie mit 10 ml serumfreiem Medium innerhalb von 5 min
verdünnt wurde. Im Anschluß an eine weitere, 10-minütige
Inkubierung bei 37°C wurden die Zellen in HAT-Medium (Hypoxan
thin, Aminopterin und Thymidin) resuspendiert (5×10⁶ Zel
len/ml) und auf Gewebekulturplatten mit 96 Vertiefungen (5×
10⁵/Vertiefung) plattiert. Die Platten wurden anschließend bei
37°C in einem befeuchteten CO₂-Inkubator inkubiert. Nach
jeweils drei Tagen wurden die Vertiefungen mit 100 µl
HAT-Medium aufgefüllt, bis ein heftiges Hybridomwachstum
evident wurde.
ELISA-Platten mit 96 Vertiefungen (Nunc, Burlington, Ontario)
wurden über Nacht mit Bilirubinantigen in Beschichtungspuffer
(10 µg/ml) beschichtet. Die Platten wurden zweimal mit Wasch
puffer gewaschen, und die Vertiefungen wurden mit gleichen
Mengen Waschpuffer (50 µl) gefüllt. Die überstehenden Flüssig
keiten (50 µl-Vertiefung) wurden aseptisch von den Gewebekul
turplatten transferiert, und die ELISA-Platten wurden bei 37°C
2 h inkubiert. Die Vertiefungen wurden entleert, viermal
gewaschen und mit Waschpuffer gefüllt, der Zie
gen/Antimaus-IgG/IgM, konjugiert mit 1 : 1000 verdünnter Meer
rettich-Peroxidase (J.D. Biologicals, Toronto, Ontario)
enthielt. Nach einer abschließenden zweistündigen Inkubation
wurden die Vertiefungen geleert, fünfmal mit Waschpuffer
gewaschen und erneut mit Peroxidasesubstrat-Lösung (100 µl/
Vertiefung) gefüllt. Man ließ die Reaktion 30 min weiter
laufen, bevor man sie durch Zugabe von 8 M H₂SO₄ (25 µl/
Vertiefung) beendete. Die Absorption in den Vertiefungen
wurde bei 495 nm in einem BioTek-ELISA-Plattenableser gemes
sen. Vertiefungen, die Absorptionsablesungen ergaben, welche
größer als das Mittel zuzüglich des 3fachen der Standardab
weichung der negativen Kontrollvertiefungen (kein primärer
Antikörper) waren, wurden als positiv betrachtet.
Diejenigen Vertiefungen, die zweimal durch ELISA-Screening als
positiv bestimmt wurden, wurden auf Gewebekulturplatten (Nunc)
mit 24 Vertiefungen transferiert; man ließ sie bis zur Konflu
enz wachsen. Die überstehende Flüssigkeit in jeder Vertiefung
wurde entfernt und bei -70°C eingefroren. Die Zellen wurden
abgelöst und in fötalem Kalbserum mit einem Gehalt an 10%
Dimethylsulfoxid als Kryoschutz suspendiert. Die Zellen wurden
über Nacht bei -70°C eingefroren und anschließend in flüssigen
Stickstoff überführt.
Zwei parenterale Hybridome wurden durch limitierende Verdün
nung für die Klonierung ausgewählt. Die Zellen wurden bei 1×
10⁴/ml in HT (Hypoxanthin und Thymidin)-Medium resuspendiert
und in gleichen Teilen von 200 µl in 8 Vertiefungen einer
Gewebekulturplatte mit 96 Vertiefungen gegeben. Die übrigen
Vertiefungen wurden mit 100 µl HT-Medium gefüllt; unter
Verwendung einer Multikanalpipette wurde eine serielle zweifa
che Verdünnungsreihe erzeugt. Nach der Inkubation und dem
Zellwachstum wurde die überstehende Flüssigkeit mittels ELISA
auf Bilirubinreaktivität getestet. Die Vertiefung mit der
höchsten Verdünnung, die positiv auf mit Bilirubin reaktivem
Antikörper war, wurde durch limitierende Verdünnung erneut
kloniert.
Männliche Balb/C-Mäuse mit einem Alter von 6 bis 8 Wochen
(Jackson Laboratories) erhielten eine einzige ip-Injektion von
0,5 ml Pristane (Sigma Chemicals, St. Louis, Missouri). 10
Tage später erhielten die Mäuse 5×10⁶ Hybridomzellen durch
ip-Injektion. 10 bis 14 Tage später bildete sich eine Aszites,
die gesammelt wurde. Zellen und Fibrin wurden entfernt, indem
man die Aszitesflüssigkeit gerinnen ließ. Die erhaltene
Aszitesflüssigkeit wurde bei -70°C aufbewahrt.
Die folgenden Daten illustrieren die Spezifizität eines
monoklonalen Antikörpers der Erfindung, insbesondere des
monoklonalen Antikörpers Nr. 108.
Das Verfahren, das verwendet wurde, um die Reaktion des
monoklonalen Antikörpers mit drei unterschiedlichen Bilirubin
proben zu bestimmen, d.h. authentisches delta-Bilirubin,
isoliert aus Humanserum, konjugiertes Bilirubin, isoliert aus
menschlicher Gallenflüssigkeit (typischerweise 70 bis 75% di-
und 20 bis 25% mono-Konjugat) und unkonjugiertes Bilirubin,
erfolgte unter Einschluß einer Enzym-Substrat-Reaktion.
Der monoklonale Antikörper wurde an Reaktionsvertiefungen
gebunden, in die Bilirubinproben gegeben wurden. Handelsübli
che albuminspezifische Antikörper (IgG), zuvor gebunden an
Peroxidase (POD), wurden in die Reaktionsvertiefungen gegeben,
die anschließend nach einer geeigneten Reaktionszeit frei von
fremden nicht-gebundenem Material gewaschen wurden. Ein
Substrat für Peroxidase, z. B. Phenylendiamin, wurde zugegeben;
die Farbe des nach einer Stunde gebildeten Farbstoffproduktes
wurde für jede Probe bei 630 nm gemessen.
Es ist zu beachten, daß die Reaktion des monoklonalen Antikör
pers mit sowohl konjugiertem als auch unkonjugiertem Bilirubin
vernachlässigbar gering war.
Claims (8)
1. Monoklonaler Antikörper oder Fragment desselben, gekenn
zeichnet durch eine gegen δ-Bilirubin spezifische
Antigen-Bindungsstelle.
2. Monoklonaler Antikörper nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Antikörper gegen die singuläre Konforma
tion des δ-Bilirubins gerichtet ist.
3. Monoklonaler Antikörper nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Antikörper gegen die für δ-Bilirubin
spezifische, Bilirubin mit Albumin verknüpfende kovalente
Bindung gerichtet ist.
4. Immunoassay-Verfahren zur Bestimmung und Quantifizierung
von δ-Bilirubin in einer biologischen Probe, bei dem
man die biologische Probe mit dem monoklonalen Antikörper
in Berührung bringt und die Menge des an δ-Bilirubin
gebundenen Antikörpers bestimmt, dadurch gekennzeichnet,
daß man den monoklonalen Antikörper gemäß Anspruch 1
verwendet.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß man
die an δ-Bilirubin gebundene Antikörpermenge durch
Zugabe eines Substrats für einen Peroxid-Marker bestimmt.
6. Analysekit für die quantitative δ-Bilirubin-Bestimmung
in einer biologischen Probe, enthaltend einen immobil
isierten, enzymmarkierten Antikörper oder ein Fragment
desselben mit einer Antigenbindungsstelle, die spezifisch
gegen δ-Bilirubin gerichtet ist; ein gegenüber dem
Enzymmarker spezifisches Substrat; eine Waschlösung sowie
Mittel zur Vereinigung des Substrats mit dem Antikörper,
dadurch gekennzeichnet, daß der monoklonale Antikörper
eine Antigenstelle aufweist, die spezifisch gegen δ-
Bilirubin gerichtet ist.
7. Analysekit nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß er
eine einen Marker enthaltende Lösung und Mittel zur
Vereinigung des Markers mit dem Antikörper enthält.
8. Antikörper produzierende Hybridomzellinie, dadurch gekenn
zeichnet, daß sie gegen δ-Bilirubin spezifische
monoklonale Antikörper bildet.
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DE (1) | DE4119395C2 (de) |
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- 1991-06-12 DE DE19914119395 patent/DE4119395C2/de not_active Expired - Fee Related
Non-Patent Citations (1)
Title |
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