DE4118791A1 - Verfahren zum schweissen von aluminium - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Schweißen von
Aluminium und dessen Legierungen mit einem Laserstrahl.
Beim Schweißen von Aluminium oder dessen Legierungen
sind Leistungsdichten von 2 bis 5·106 Watt/cm2 er
forderlich, die während der gesamten Schweißdauer
entlang der Schweißfuge aufrecht erhalten müssen, damit
ein ausreichender Teil der Strahlungsenergie absorbiert
wird. Die Absorption ist von der Wellenlänge der Strah
lung und vom Werkstoff abhängig. Für die Einkopplung
der Strahlungsenergie in das Aluminium bzw. dessen
Legierungen ist es erforderliche ein Plasma an der
Werkstoffoberfläche zu erzeugen. In der Praxis kommt
es jedoch beim Schweißen von Aluminium mit einem
cw-CO2-Laserstrahl aus nicht bekannten Ursachen immer
wieder zum Abreißen der Plasmawolke und damit zu
Schweißfehlern in der Schweißnaht, so daß ein stabiles
Schweißen nicht möglich ist.
Ein weiteres bis heute noch nicht gelöstes Problem beim
Schweißen von Aluminium oder dessen Legierungen ent
steht beim Umfahren von Ecken, weil aufgrund der dyna
mischen Eigenschaften der Führungsmaschinen die Ge
schwindigkeit verringert werden muß. Bei den erforder
lichen hohen Leistungsdichten führt dies zu einem
Verbrennen des Aluminiums oder dessen Legierungen. Wird
jedoch die Leistungsdichte verringert, wie dies zum
Beispiel beim Schweißen von Stählen aufgrund deren
spezifischen Werkstoffeigenschaften möglich ist, reißt
der Schweißprozeß beim Aluminium ab und kann erst nach
längerer Aufheizung der Schweißstelle wieder neu ge
zündet werden, nämlich dann, wenn das Plasma sich
gebildet hat.
Zum Schutz des Schmelzbades vor schädlichen Gasen aus
der Luft werden Schutzgase, wie Argon und Helium,
koaxial oder seitlich auf die Naht geblasen. Beim
Tiefschweißen, zum Beispiel ab Werkstoffdicken von 2 mm,
wird dadurch auch die expandierende Plasmawolke ober
halb der Werkstoffoberfläche, wo sie eine abschirmende
und keine einkoppelnde Wirkung hervorruft, weggeblasen,
wodurch die Einbrandverhältnisse verbessert werden.
Beim Schweißen um Ecken und bei häufigen Richtungs
änderungen, wie sie zum Beispiel beim dreidimensionalen
Schweißen von Karosserieblechen vielfältig auftreten,
ist bei seitlicher Schutzgaszuführung ein hoher Aufwand
erforderlich, um die Blasrichtung an die Schneidrich
tung anzupassen, weil eine koaxiale Schutzgaszuführung
bei höheren Schutzgasdrücken Schweißbadunruhen erzeugt.
Kurze Brennweiten von beispielsweise 150 mm, wie sie
beim Schweißen eingesetzt werden müssen, lassen nur
einen kleinen Arbeitsabstand zum Werkstück zu und
erschweren die seitliche Schutzgaszuführung.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein
stabiles Verfahren zum Schweißen von Aluminium oder
dessen Legierungen zu schaffen.
Ausgehend von dem im Oberbegriff des Anspruches 1
berücksichtigten Stand der Technik, ist diese Aufgabe
erfindungsgemäß gelöst mit den im kennzeichnenden Teil
des Anspruches 1 angegebenen Merkmalen.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den
Unteransprüchen angegeben.
Wesentlich für das erfindungsgemäße Verfahren ist
demnach die gleichzeitige Einwirkung des konstanten
Laserstrahles und der Laserstrahlimpulse auf das Alu
minium bzw. dessen Legierungen. Unter gleichzeitiger
Einwirkung wird hierbei die Einwirkung der cw-Laser
strahlen und der Laserstrahlimpulse zur gleichen Zeit
auf den Werkstoff verstanden, wobei die Einwirkstellen
auf der Werkstoffoberfläche räumlich identisch oder
räumlich getrennt sein können. Bevorzugt werden cw-CO2
Laserstrahlen (Wellenlängenbereich von 9 µm bis 11 µm,
vorzugsweise 10,6 µm) und CO2-Laserstrahlimpulse
(Wellenlängenbereich von 9 µm bis 11 µm, vorzugsweise
10,6 µm), jedoch eignen sich auch cw-CO2-Laserstrahlen
in Kombination mit YAG-Laserstrahlimpulsen bzw.
cw-Festkörperlaserstrahlen mit YAG-Laserstrahlimpulsen.
Zum Schutz des Schmelzbades vor schädlichen Gasen aus
der Luft, wird ein inaktives Schutzgas (Argon, Helium,
Stickstoff) auf die Naht geblasen. Die auf diese Weise
mit vorzugsweise einem TEA-Impulslaser und einem
cw-CO2-Laser erzeugten Schweißnähte ermöglichen einen
kontinuierlichen Schweißprozeß bei hoher Schweißnaht
qualität. Es bildet sich eine gleichmäßige Schweißraupe
aus.
Der Erfinder führt dieses überraschende Ergebnis auf
die Erzeugung des Plasmas durch die kurzfristig mit
hohen Leistungsdichten auf das Aluminium bzw. dessen
Legierungen auftreffenden CO2-Laserstrahlimpulse zu
rück, die eine Plasmabildung an der Werkstoffoberfläche
sicherstellen, während gleichzeitig die cw-CO2-Laser
strahlen in ihrer Leistungsdichte variiert werden
können, wobei ein Unterschreiten der Leistungsdichten
von 2 bis 5·106 Watt/cm2 möglich ist. Hierdurch wird
eine kontinuierliche Schweißung von Aluminium bzw.
dessen Legierungen sichergestellt, wobei Richtungs
änderungen bei verringerten Schweißgeschwindigkeiten
unerheblich sind, da das für die Einkopplung der
cw-CO2-Laserstrahlen erforderliche Plasma immer, selbst
bei Maschinenstillstand, zur Verfügung steht bzw. durch
die von dem TEA-CO2-Laser auf die Werkstoffoberfläche
fokussierten Laserimpulse sofort erzeugt wird.
Die Abb. 1 bis 4 zeigen Makroaufnahmen der 2,5
mm dicken Werkstoffe AlMgSi1 und AlLi 2,5 Cu. Abb.
1 zeigt die Oberflächenraupe bei Schweißung des Werk
stoffes AlMgSi1 mit cw-CO2-Laserstrahlen aussieht. Die
Leistung des cw-CO2-Laserstrahles betrug 2750 Watt bei
einer Verfahrgeschwindigkeit von 2 Meter/Minute und
einer Schutzgaszufuhr von Argon bzw. Helium von 10
Liter/Minute. Man erkennt eine unregelmäßige Schweiß
raupe mit starken Einschnürungen. Eine Durchschweißung
des 2,5 mm dicken Bleches konnte bei der ausschließ
lichen Verwendung von cw-CO2-Laserstrahlen nicht er
reicht werden. Gegen Ende der Schweißnaht kam es zum
Abriß des Schweißprozesses.
In Abb. 2 wurde die gleiche Legierung AlMgSi1 bei
gleichen Parametern, jedoch mit zusätzlich auf die
Schweißfuge fokussierten Laserstrahlimpulsen eines
TEA-CO2-Lasers geschweißt. Der TEA-Laser wies dabei eine
Energie von 160 mJoule bei einer Pulsfrequenz von 80
Herz und einer Pulsdauer von 50 Nano-Sekunden auf. Die
sich ausbildende Oberflächenraupe weist eine gleich
förmige Überhöhung bei konstanter Breite auf. Es konnte
eine kontinuierliche Durchschweißung erzielt werden.
In Abb. 3 wurden die Laserstrahlimpulse des
TEA-CO2-Lasers während des Schweißprozesses abgeschaltet.
Es kommt sofort zu einer Verringerung der Schweißnaht
breite, d. h. zu einem Abriß des Schweißprozesses
Durch unmittelbares Zuschalten der CO2-Laserstrahl
impulse kann, wie in Abb. 3 gezeigt, der Schweiß
prozeß sofort kontinuierlich fortgeführt werden.
In Abb. 4 ist die Oberfläche einer Legierung AlLi
2,5 Cu dargestellt, bei der die mit 473 a, b, c darge
stellten Schweißraupen ohne zusätzliche Laserstrahl
impulse und die Schweißraupen 474a, b, c mit zusätz
lichen Laserstrahlimpulsen eines TEA-CO2-Lasers ge
schweißt wurden. Wie sich aus dieser Gegenüberstellung
ergibt, reißt der Schweißprozeß ohne den Einsatz von
CO2-Laserstrahlimpulsen unkontrolliert ab.
Im Gegensatz hierzu kommt es zu einer kontinuierlichen
Durchschweißung bei den nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren erzeugten Schweißraupen 474a, b, c.
Bei der Schweißraupe 475 wurde der Anfang mit dem
erfindungsgemäßen Verfahren geschweißt und anschließend
die Laserstrahlimpulse abgeschaltet. Wie dieser Ab
bildung entnommen werden kann, kann der Schweißprozeß
aufgrund des expandierenden und kurzzeitig bestehenden
Plasmas noch eine geringe Zeit fortgesetzt werden, um
anschließend vollständig abzureißen. Durch den kurz
zeitigen Bestand des Plasmas ist es auch vorteilhaft
möglich, die Laserstrahlimpulse im Vorlauf auf die
Schweißfuge des Aluminiums bzw. dessen Legierungen zu
fokussieren.
Claims (6)
1. Verfahren zum Schweißen von Aluminium und dessen
Legierungen mit einem Laserstrahl,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Aluminium bzw. dessen Legierungen mit einem
zeitlich konstanten (cw) Laserstrahl geschweißt
werden, während gleichzeitig oder im Vorlauf auf
die Schweißstellen Laserstrahlimpulse fokussiert
werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der zeitlich konstante Laserstrahl eine Wellen
länge im Bereich zwischen 9 µm bis 11 µm und die
Laserstrahlimpulse eine Wellenlänge im Bereich
zwischen 9 µm bis 11 µm, vorzugsweise 10,6 µm,
aufweisen.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß während des Schweißprozesses ein inaktives
Schutzgas auf das Aluminium und dessen Legierungen
geblasen wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Strahlleistung der cw-Laserstrahlen zwischen
1500 Watt und 5000 Watt und die Verfahrgeschwindig
keit zwischen 0 und 10 m/min bei einer Blechdicke
zwischen 1,5 und 3 mm ist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Strahlleistung der cw-Laserstrahlen 2750
Watt und die Verfahrgeschwindigkeit 2 m/min bei
einer Blechdicke von 2,5 mm ist.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Energie der Laserimpulse 160 mJ, die Puls
frequenz 80 Hz und die Pulsdauer 50 nsec ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4118791A DE4118791A1 (de) | 1991-06-07 | 1991-06-07 | Verfahren zum schweissen von aluminium |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE4118791A DE4118791A1 (de) | 1991-06-07 | 1991-06-07 | Verfahren zum schweissen von aluminium |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4118791A1 true DE4118791A1 (de) | 1992-12-10 |
Family
ID=6433442
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4118791A Withdrawn DE4118791A1 (de) | 1991-06-07 | 1991-06-07 | Verfahren zum schweissen von aluminium |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4118791A1 (de) |
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1991
- 1991-06-07 DE DE4118791A patent/DE4118791A1/de not_active Withdrawn
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: IGM ROBOTERSYSTEME AG, WIENER NEUDORF, AT |
|
8128 | New person/name/address of the agent |
Representative=s name: BERDUX, K., DIPL.-ING., PAT.-ANW., 63829 KROMBACH |
|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |