DE4118236A1 - Einspritzsystem fuer brennkraftmaschinen - Google Patents
Einspritzsystem fuer brennkraftmaschinenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Einspritzsystem für Brennkraftma
schinen, das eine Voreinspritzung und eine anschliessende
Haupteinspritzung ermöglicht, mit einer kombinierten
Pumpe-Düse, die einen Pumpenkolben aufweist, der mechanisch
vorzugsweise über einen Nocken betätigbar ist, wobei zur
Steuerung des Spritzbeginnes ein Steuerventil vorgesehen ist.
Aus der EP-A 3 15 564 ist ein Einspritzsystem bekannt, bei dem
ein Kolben über einen Nocken betätigt wird. Weiters ist ein
Steuerventil vorgesehen, das in seiner geöffneten Stellung die
Einspritzleitung mit dem Leckölanschluß verbindet, wodurch das
Einspritzende exakt eingestellt werden kann. Um eine Vorein
spritzung zu ermöglichen, ist eine Ausgleichskammer vorgese
hen, die über eine gewisse Zeit hinweg Kraftstoff aufnehmen
kann. Auf diese Weise wird der Einspritzdruck reduziert und
somit eine Voreinspritzung ermöglicht.
Es ist jedoch mit dieser bekannten Einspritzdüse nicht mög
lich, den Einspritzdruck der Voreinspritzung und insbesondere
die Dauer der Voreinspritzung festzulegen und zu beeinflussen.
Weiters sind Einspritzsysteme bekannt, bei denen ein Pumpen
kolben über einen Nocken betätigt wird. Um den Beginn der Ein
spritzung in Abhängigkeit vom Motorzustand steuern zu können,
ist dabei ein Steuerventil vorgesehen, das in seiner geöffne
ten Stellung die Einspritzleitung mit dem Leckölanschluß ver
bindet. Der Nocken ist dabei so ausgebildet, daß der Pumpen
kolben bereits vor dem frühestmöglichen Einspritzzeitpunkt
nach unten bewegt wird. Bis zum vorgesehenen Beginn der Ein
spritzung ist das Steuerventil geöffnet, sodaß der vom Pumpen
kolben verdrängte Kraftstoff in das Leckölsystem überströmen
kann. Durch das Schließen des Steuerventiles baut sich in der
Einspritzleitung ein Druck auf, der schließlich zum Öffnen der
Nadel führt.
Es ist mit solchen Systemen auch möglich, in gewissem Umfang
eine Voreinspritzung durchzuführen. Dabei wird zunächst das
Steuerventil für eine kurze Zeitspanne geschlossen, sodaß eine
geringe Menge Kraftstoff unter einem relativ geringen Druck
eingespritzt wird. Die Voreinspritzung wird durch das Öffnen
des Steuerventiles beendet. Das neuerliche Schließen des Steu
erventiles bewirkt die Haupteinspritzung.
Es hat sich herausgestellt, daß mit einem solchen System zwar
eine Voreinspritzung durchführbar ist, daß jedoch die
Schadstoffemission und Geräuschemission der mit diesem Ein
spritzsystem ausgestatteten Motoren weiter verbessert werden
kann.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Einspritzsytem zu schaffen,
das mittels einer Voreinspritzung eine deutlichere Reduktion
der Abgas- und Geräuschemission von Motoren ermöglicht.
Erfindungsgemäß ist eine Einrichtung zur exakten Einstellung
eines vorbestimmten Kraftstoffdruckes bei der Voreinspritzung
sowie zur Steuerung der Dauer der Voreinspritzung vorgesehen.
Es wurde von den Erfindern erkannt, daß einer der Nachteile
der bekannten Einspritzsysteme auf dem zwischen Vor- und
Haupteinritzung stattfindendem Druckabfall und der daraus re
sultierenden Unterbrechung im Nadelhub beruht. Dieser Druckab
fall wird dadurch verursacht, daß das Steuerventil beim be
kannten Einspritzsystem für die Voreinspritzung nur sehr kurz
schließt und wieder öffnet. Die erfindungsgemäße Einrichtung
zur Einstellung des Kraftstoffdruckes ermöglicht es, zunächst
über eine steile Flanke den vorbestimmten Voreinspritzdruck zu
erreichen und über eine weitere steile Flanke ohne einen da
zwischenliegenden Druckabfall zum Haupteinspritzdruck zu ge
langen. Man kann auf diese Weise sowohl die einzuspritzenden
Kraftstoffmengen als auch den exakten Beginn von Voreinsprit
zung und Haupteinspritzung festlegen.
Es gibt zu jedem Motorzustand, d. h., zu jeder Kombination von
Drehzahl und Last, einen bestimmten Verlauf der Optimalein
spritzrate mit dem für diesen Motorzustand ein optimaler Wir
kungsgrad des Motors und eine niedrige Schadstoff- und Ge
räuschemission erzielt wird. Der Verlauf einer solchen Ein
spritzrate läßt sich in einem Diagramm darstellen, bei dem das
eingespritzte Kraftstoffvolumen über den Kurbelwinkel aufge
tragen ist. Wesentliche Bestimmungsgrößen dabei sind Zeitpunkt
des Spritzbeginns, Zeitpunkt des Beginns der Haupteinsprit
zung, Dauer der Einspritzung und das während der Voreinsprit
zung und während der Haupteinspritzung eingespritzte Kraft
stoffvolumen. Die vorliegende Erfindung ermöglicht es nun,
diese Parameter weitgehend unabhängig von einander vorzugeben.
Somit kann über eine Steuereinrichtung die in Abhängigkeit vom
Motorzustand jeweils die optimalen Parameter einstellt, ein
für jeden Betriebszustand der Brennkraftmaschine optimale Ver
halten erreicht werden.
Vorzugsweise ist die Einrichtung zur exakten Einstellung eines
vorbestimmten Kraftstoffdruckes mit dem Steuerventil verbun
den, das als Ventil mit drei Schaltstellungen ausgeführt ist.
Die drei Schaltstellungen des Ventils entsprechen der Ru
helage, der Voreinspritzung und der Haupteinspritzung.
Es ist günstig, wenn ein weiteres Steuerventil vorgesehen
ist, das den Beginn der Haupteinspritzung steuert. Die für
schnellaufende Motoren erforderlichen Schaltzeiten werden am
einfachsten dadurch erreicht, daß zwei Steuerventile vorgese
hen sind.
Auf besonders einfache Art können solche schnellen Schaltzei
ten erreicht werden, wenn die Steuerventile als Magnetventile
ausgebildet sind.
Nach einer besonders bevorzugten Ausführungsvariante der Er
findung ist vorgesehen, daß die Einrichtung zur Einstellung
des Kraftstoffdruckes als Druckventil oder als Drosselorgan
ausgebildet ist, das mit der Einspritzleitung in Verbindung
steht und bei Anliegen eines vorbestimmten Druckes öffnet.
Über ein solches Druckventil kann der Voreinspritzdruck in ex
akter Weise festgelegt werden. Auch mit einer einfachen Dros
sel ist eine solche Festlegung des Voreinspritzdruckes im we
sentlichen möglich.
In weiterer Ausbildung dieser Ausführungsvariante ist vorgese
hen, daß der Zylinderraum des Pumpenkolbens über eine erste
Steuerleitung mit dem ersten Steuerventil in Verbindung steht
und über eine zweite Steuerleitung über das Druckventil mit
dem weiteren Steuerventil verbunden ist. Dabei wird durch das
Schließen des ersten Steuerventiles die Voreinspritzung einge
leitet und durch das Schließen des zweiten Steuerventiles die
Haupteinspritzung begonnen.
Eine besonders günstige und einfache Ausführungsvariante ist
gegeben, wenn die Steuerventile mit dem Leckölsystem verbunden
sind.
Nach einer anderen bevorzugten Ausführungsvariante der Erfin
dung ist vorgesehen, daß die Einrichtung zur Einstellung des
Kraftstoffdruckes bei der Voreinspritzung als Druckspeicher
ausgebildet ist, der mit dem Steuerventil verbunden ist. Die
Voreinspritzung erfolge dabei mit dem vom Speicher bereitge
stellten Druck. Der Pumpenkolben braucht sich zum Beginn der
Voreinspritzung noch nicht notwendigerweise zu bewegen.
In weiterer Folge kann vorgesehen sein, daß die Düsennadel mit
einem Kolben verbunden ist, dessen Zylinderraum in einer Stel
lung des Steuerventiles mit dem Druckspeicher verbunden ist,
wogegen er in der anderen Stellung des Steuerventiles mit dem
Leckölanschluß in Verbindung steht. In der Ruhelage hält dabei
der auf den Kolben wirkende Speicherdruck die Düsennadel in
ihrer geschlossenen Stellung. Erst wenn durch die Verbindung
des Zylinderraumes mit dem Leckölanschluß diese Kraft auf die
Nadel wegfällt, kann der auf die Druckstufe der Düsennadel
wirkende Speicherdruck diese öffnen.
Der Zylinderraum des Kolbens ist bevorzugt als Federraum der
die Düsennadel belastenden Feder ausgebildet.
Eine besonders einfache Ausführung ergibt sich, wenn ein wei
teres Steuerventil vorgesehen ist, das über eine Steuerleitung
mit dem Zylinderraum des Pumpenkolbens verbunden ist.
Um ein schnelles Schließen der Düsennadel zu bewirken und ein
Nachtropfen wirksam zu verhindern, kann vorgesehen sein, daß
der Zylinderraum des Pumpenkolbens über ein Gleich
raum-Entlastungsventil mit dem Druckraum der Düsennadel in
Verbindung steht. Dieses Gleichraumentlastungsventil wirkt in
der Art eines Rückschlagventiles, das die Strömung des Kraft
stoffes vom Zylinderraum des Pumpenkolbens in die Einspritz
leitung ermöglicht. Fällt der Druck in diesem Zylinderraum
durch Öffnung des Steuerventiles auf den Lecköldruck ab, so
schließt dieses Gleichraumentlastungsventil. Durch seine spe
zielle Konstruktion wird bei diesem Schließvorgang eine ge
ringe Kraftstoffmenge aus der Einspritzleitung angesaugt, so
daß auch in der Einspritzleitung der Druck sofort steil ab
fällt.
Im folgenden wird die Erfindung anhand der in den Figuren dar
gestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert. Die Abbildun
gen zeigen schematisch:
Fig. 1 eine erste Ausführungsvariante des erfindungs
gemäßen Einspritzsystemes samt zugehöriger
Kraftstoffversorgung,
Fig. 2 das Einspritzsystem von Fig. 1 in Ruhestellung,
Fig. 3 das System nach Fig. 1 bei Voreinspritzung und
Fig. 4 das System von Fig. 1 während der Hauptein
spritzung.
Fig. 5 ist ein Diagramm, das für das in den Fig. 1 bis
4 dargestellte Einspritzsystem über die Zeit
achse die Öffnung der Magnetventile, den Nadel
hub und den Einspritzdruck angibt.
Fig. 6 zeigt eine zweite Ausführungsvariante des er
findungsgemäßen Einspritzsystemes samt zuge
höriger Kraftstoffversorgung,
Fig. 7 das Einspritzsystem von Fig. 6 in Ruhestellung,
Fig. 8 das System nach Fig. 6 bei Voreinspritzung und
Fig. 9 das System von Fig. 6 während der Hauptein
spritzung.
Fig. 10 ist ein Diagramm, das für das in den Fig. 6 bis
10 dargestellte Einspritzsystem über die Zeit
achse die Öffnung der Magnetventile, den Na
delhub und den Einspritzdruck angibt.
Fig. 11 zeigt schematisch eine Ausführungsvariante mit
einem Drei-Wege-Ventil.
Die Ausführungsvariante der Fig. 1 bis 4 besteht aus einem
Pumpenkörper 1, der mit einer Einspritzdüse 5 über eine Über
wurfmutter 10 fest verbunden ist. Im Pumpenkörper 1 ist ein
Pumpenkolben 2 axial verschieblich gelagert, der über einen
Stößel 3 von einer nicht dargestellten Nockenwelle betätigt
werden kann. Eine Feder 4 übt auf den Stößel 3 eine nach oben
gerichtete Kraft aus. Die Düsennadel 6 wird von einer auf das
Druckstück 7 wirkenden Feder 8 in Richtung ihrer Schließstel
lung belastet. Aus fertigungstechnischen Gründen sind zwischen
der Einspritzdüse 5 und dem Pumpenkörper 1 die Bauteile 9a und
9b vorgesehen.
Seitlich am Pumpenkörper 1 sind die als Magnetventile ausge
bildeten Steuerventile 13 und 14 angeordnet. Diese Steuerven
tile 13 und 14 werden über eine nicht dargestellte Steuerungs
einrichtung über Stromimpulse geschaltet. Die Steuerzeit
punkte t1, t2 und t3 werden dabei in Abhängigkeit vom Motorzu
stand in einer vorbestimmten Weise ermittelt.
Das Einspritzsystem wird in an sich bekannter Weise über ein
Niederdrucksystem mit Kraftstoff versorgt. Dieses besteht aus
einer Vorpumpe 15, einem Druckventil 16 und einer Drossel 17,
wodurch ein definierter Druck und ein definierter Durchfluß im
Niederdrucksystem gewährleistet wird. Der Kraftstoff wird aus
einem Vorratsbehälter 18 entnommen. Die Steuerventile 13 und
14 besitzen Anschlüsse 13a und 14a für den Vordruck und
Leckölanschlüsse 13b und 14b. Der über die Anschlüsse 13a und
14a geförderte Kraftstoff dient neben der Füllung der Ein
spritzpumpe zur Kühlung der Steuerventile 13 und 14.
Der Kolben 39 des ersten Steuerventiles 13 ermöglicht in der
geöffneten Stellung eine Verbindung der Leitung 22 mit dem An
schluß 13a für den Vordruck. In der geschlossenen Stellung des
Steuerventiles 13 ist die Leitung 22 vom Anschluß 13a ge
trennt.
Der Kolben 40 des zweiten Steuerventils 14 stellt in seiner
geöffneten Stellung eine Verbindung des Druckventiles 11 mit
dem Leckölanschluß 14b des zweiten Steuerventiles 14 her. In
der geschlossenen Stellung des Steuerventils 14 wird diese
Verbindung unterbrochen.
Der Zylinderraum 21 des Pumpenkolbens 2 ist über eine erste
Leitung 22 mit dem ersten Steuerventil 13 verbunden. Ein im
Bereich dieser Leitung 22 vorgesehenes Überdruckventil 12 ver
hindert das Auftreten unzulässig großer Drücke. Im normalen
Betrieb des Einspritzsystems ist dieses Ventil 12 stets ge
schlossen. Weiters geht vom Zylinderraum 21 die Einspritzlei
tung 23 aus, die in den Druckraum 19 der Düsennadel 6 mündet.
Eine Abzweigung 24 der Einspritzleitung 23 ist über ein Druck
ventil 11 mit dem zweiten Steuerventil 14 verbunden. Der Fe
derraum 20 der Feder 8 steht über eine weitere Leitung 25 mit
dem Leckölsystem in Verbindung.
In Fig. 2 ist die Ruhestellung des Einspritzsystems darge
stellt. In diesem Zustand ist die Ventilnadel 6 geschlossen
und es wird gegebenenfalls der Zylinderraum 21 mit Kraftstoff
gefüllt. Die Steuerventile 13 und 14 sind beide in geöffnetem
Zustand. In der Fig. 2 sind die Leitungen und Hohlräume, die
mit dem Niederdruck-Kraftstoff gefüllt sind, hervorgehoben
dargestellt. Dieser Kraftstoff wird über die Anschlüsse 13a
und 14a zugeführt und kann im wesentlichen im gesamten Ein
spritzsystem zirkulieren. Wenn sich im Anschluß an eine Ein
spritzung der Pumpenkolben 2 nach oben bewegt, so wird der Zy
linderraum 21 mit diesem Kraftstoff aufgefüllt. Der überschüs
sige Kraftstoff verläßt über die Leckölanschlüsse 13b und 14b
das Einspritzsystem.
In Fig. 3 ist der Zustand des Einspritzsystems während der
Voreinspritzung dargestellt. Das erste Steuerventil 13 ist ge
schlossen. Der sich nach unten bewegende Pumpenkolben 2 kann
nun den aus dem Zylinderraum 21 verdrängten Kraftstoff nicht
mehr über die Leitung 22 in das Niederdrucksystem abführen.
Der Druck im Zylinderraum 21 und damit in der Einspritzlei
tung 23 steigt so lange, bis der Voreinspritzdruck erreicht
ist und das Druckventil 11 öffnet. Über das Druckventil 11
wird so viel Kraftstoff über das zweite Steuerventil 14 in das
Leckölsystem abgegeben, daß der Voreinspritzdruck im Zylinder
raum 21 und der Einspritzleitung 23 erhalten bleibt. Die Dü
sennadel 6 öffnet und der Kraftstoff wird in den Brennraum der
Brennkraftmaschine eingespritzt. In der Fig. 3 sind die unter
Voreinspritzdruck stehenden Leitungen und Hohlräume hervorge
hoben dargestellt.
In Fig. 4 ist der Zustand des Einspritzsystems während der
Haupteinspritzung zu sehen. Beide Steuerventile 13 und 14 sind
geschlossen. Der vom Pumpenkolben 2 verdrängte Kraftstoff kann
nun auch nicht mehr über das Druckventil 11 in das Leckölsy
stem entweichen. Daher wird der gesamte, aus dem Zylinder
raum 21 verdrängte Kraftstoff mit hohem Druck über die Ein
spritzleitung 23 und die Spritzöffnungen in den Brennraum der
Brennkraftmaschine eingespritzt. In der Fig. 4 sind die unter
Einspritzdruck stehenden Leitungen und Hohlräume hervorgehoben
dargestellt.
In Fig. 5 ist in einem Diagramm der zeitliche Ablauf des Ein
spritzvorganges aufgetragen. Der Beginn des Einspritzvorganges
wird zum Zeitpunkt t1 durch das Schließen des ersten Steuer
ventiles 13 festgelegt. Zu diesem Zeitpunkt muß sichergestellt
sein, daß der Pumpenkolben 2 über den Stößel 3 bereits vom
Nocken nach unten gedrückt wird. Der Einspritzdruck pe steigt
dabei bis zum Voreinspritzdruck pvor an. Dieser Voreinspritz
druck pvor ist lediglich vom Druckventil 11 abhängig. Die
Steilheit des Anstieges 1 des Einspritzdruckes pe hängt unter
anderem von der jeweiligen Motordrehzahl n ab. Entsprechend
dem Anstieg F1 des Einspritzdruckes pe erreicht der Nadelhub h
seinen durch einen Anschlag begrenzten Maximalwert.
Zum Zeitpunkt t2 schließt das Steuerventil 14, sodaß der Ein
spritzdruck pe weiter ansteigen kann. Der erreichbare Maximal
druck pmax hängt unter anderem von der Motordrehzahl n ab. Der
Nadelhub h verändert sich während des Überganges von der Vor
einspritzung zur Haupteinspritzung nicht. Der Einspritzvorgang
wird zum Zeitpunkt t3 durch das Öffnen des ersten Steuerventi
les 13 beendet. Der Kraftstoff aus dem Zylinderraum 21 und der
Einspritzleitung 23 kann nunmehr ungehindert in das Leckölsy
stem entweichen. Die Düsennadel 6 schließt unter Wirkung der
Feder 8 unmittelbar im Anschluß. Das zweite Steuerventil 14
öffnet zu einem beliebigen Zeitpunkt nach dem Öffnen des er
sten Steuerventiles 13.
In Fig. 6 ist eine weitere Ausführungsvariante eines erfin
dungsgemäßen Einspritzsystems dargestellt. Gleiche Teile sind
dabei mit gleichen Bezugszeichen bezeichnet. Die Kraftstoff
versorgung besitzt neben dem Niederdrucksystem das analog zu
der Ausführungsvariante der Fig. 1 bis 4 ausgebildet ist, ein
Mitteldrucksystem. Dieses Mitteldrucksystem besteht aus einer
Hochdruckpumpe 26, einem Kraftstoffspeicher 27 und einem
Druckregelventil 28. Der Kraftstoffspeicher 27 braucht dabei
nicht notwendigerweise aus einem eigenen Bauteil bestehen. Er
kann auch als Kraftstoffleitung mit entsprechend ausgeführtem
Innendurchmesser ausgebildet sein. Das Druckregelventil 28 ist
auf den gewünschten Voreinspritzdruck eingestellt.
Am Pumpenkörper 1 sind seitlich die Steuerventile 13 und 34
angebracht, wobei das Steuerventil 34 als 2/3-Wegventil ausge
bildet ist. Der Kolben 29 des Steuerventiles 34 verbindet in
einer Stellung den mittleren Ringraum 31 mit dem oberen Ring
raum 30 und in der anderen Stellung des Steuerventils 34 den
mittleren Ringraum 31 mit dem unteren Ringraum 32. Der untere
Ringraum 32 steht einerseits mit dem Anschluß 34c in Verbin
dung, an dem der Speicherdruck anliegt und andererseits über
ein Rückschlagventil 33 und eine Verbindungsleitung 35 mit der
Einspritzleitung 23 in Verbindung. Der mittlere Ringraum 31
ist mit einer Leitung 36 mit dem Federraum 20 der Feder 8 ver
bunden. Der obere Ringraum 30 steht mit dem Leckölsystem in
Verbindung. Der Zylinderraum 21 des Pumpenkolbens 2 ist über
ein Gleichraum-Entlastungsventil 37 mit der Einspritzlei
tung 23 verbunden.
In der Fig. 7 ist diese Ausführungsvariante in der Ruhestel
lung dargestellt. Das Steuerventil 13 ist geöffnet und das
Steuerventil 34 befindet sich in der unteren Stellung. Der un
ter Speicherdruck stehende Kraftstoff gelangt über den Kraft
stoffspeicher 27 und den Anschluß 34c in den unteren Ring
raum 32. Weiter strömt dieser Kraftstoff über das Rückschlag
ventil 33, die Verbindungsleitung 35 und die Einspritzlei
tung 23 in den Druckraum 19 der Ventilnadel 6. Die Ventilna
del 6 kann jedoch nicht öffnen, da der Federraum 20 der Fe
der 8 auf der Oberseite der Ventilnadel 6 über die Leitung 36
und den mittleren Ringraum 31 mit dem gleichen Speicherdruck
beaufschlagt ist. Dieser Speicherdruck wirkt auf die Rückseite
der Ventilnadel 6, die als Kolben ausgebildet ist und die Na
del 6 in ihrer geschlossenen Stellung hält. Die unter
Speicherdruck stehenden Hohlräume und Leitungen sind in der
Fig. 7 hervorgehoben dargestellt. Die übrigen Hohlräume und
Leitungen stehen unter Lecköldruck.
In Fig. 8 ist das Einspritzsystem während der Voreinspritzung
dargestellt. Durch einen Stromimpuls ist das Steuerventil 34
in seine obere Stellung geschaltet. Das Steuerventil 13 ist
nach wie vor geöffnet. Der Federraum 20 ist in diesem Zustand
über die Leitung 36 und den mittleren Ringraum 31 mit dem obe
ren Ringraum 30 verbunden. Dieser ist über den Anschluß 34b
mit dem Leckölsystem verbunden. Somit liegt auch im Feder
raum 20 Lecköldruck vor. Da die Ventilnadel 6 nunmehr druck
entlastet ist, kann der nach wie vor im Druckraum 19 anlie
gende Speicherdruck die Düsennadel 6 öffnen und der Kraftstoff
wird in den Brennraum eingespritzt. Das Gleich
raum-Entlastungsventil 37 verhindert ein Ausströmen des Kraft
stoffes aus der Einspritzleitung 23 in den Zylinderraum 21 des
Pumpenkolbens 2. In Fig. 8 sind die unter Speicherdruck ste
henden Hohlräume und Leitungen stark hervorgehoben darge
stellt.
In Fig. 9 ist der Zustand des Einspritzsystems während der
Haupteinspritzung dargestellt. Das Steuerventil 13 ist ge
schlossen und das Steuerventil 34 befindet sich in seiner obe
ren Stellung. Zum Beginn der Haupteinspritzung muß gewährlei
stet sein, daß der Pumpenkolben 2 bereits seine Abwärtsbewe
gung begonnen hat. Durch diese Abwärtsbewegung wird der Kraft
stoff im Zylinderraum 21 verdichtet. Da ein Überströmen in das
Leckölsystem durch das geschlossene Steuerventil 13 nicht mög
lich ist, wird das Gleichraum-Entlastungsventil 37 geöffnet
und der Kraftstoff gelangt in die Einspritzleitung 23. Das
Rückschlagventil 33 verhindert, daß der Kraftstoff über die
Verbindungsleitung 35 entweichen kann. Das Ende der Hauptein
spritzung wird durch das Öffnen des Steuerventiles 13 er
reicht. Der Kraftstoff kann aus dem Zylinderraum 21 über die
erste Leitung 22 in das Leckölsystem abströmen. Dadurch sinkt
der Druck im Zylinderraum 21 sehr schnell auf den Lecköldruck
ab. Der in der Einspritzleitung 23 unter Einspritzdruck ste
hende Kraftstoff schließt im Zusammenwirken mit der Feder 38
des Gleichraum-Entlastungsventils 37 dieses, wobei durch die
kolbenartige Bauweise dieses Gleichraum-Entlastungsventils 37
eine geringe Menge Kraftstoff aus der Einspritzleitung 23 an
gesaugt wird. Dadurch wird erreicht, daß auch in der Ein
spritzleitung 23 und damit im Druckraum 19 der Kraftstoffdruck
sehr schnell absinkt und ein schnelles Schließen der Düsenna
del 6 ohne Nachtropfen gewährleistet ist.
In Fig. 10 ist in einem Diagramm der zeitliche Ablauf des Ein
spritzvorganges aufgetragen. Der Beginn des Einspritzvorganges
wird zum Zeitpunkt t1 durch das Umschalten des Steuerventi
les 34 festgelegt. Der Einspritzdruck pe steigt dabei bis zum
Voreinspritzdruck, pvor an. Dieser Voreinspritzdruck pvor ent
spricht dem Speicherdruck. Die Steilheit des Anstieges s1 des
Einspritzdruckes ist dabei unabhängig von der Motordrehzahl n.
Entsprechend dem Anstieg F1 des Einspritzdruckes pe erreicht
der Nadelhub h seinen durch einen Anschlag begrenzten Maximal
wert.
Zum Zeitpunkt t2 schließt das Steuerventil 13, sodaß der Ein
spritzdruck pe weiter ansteigen kann. Der erreichbare Maximal
wert pmax hängt unter anderen von der Motordrehzahl n ab. Der
Nadelhub h verändert sich während des Überganges von der Vor
einspritzung zur Haupteinspritzung nicht. Zu einem beliebigen
Zeitpunkt während der Haupteinspritzung wird das Steuerven
til 34 wieder in seine ursprüngliche Lage umgeschaltet. Wenn
zum Zeitpunkt t3 der Einspritzvorgang durch das Öffnen des
Steuerventiles 13 beendet wird, so unterstützt der im Feder
raum 20 anliegende Speicherdruck das Schließen der Düsenna
del 6. Der Schließvorgang wird auf diese Weise beschleunigt
und ein Nachtropfen wird wirksam verhindert.
Aus Fig. 11 ist in schematischer Art zu ersehen, daß das Steu
erventil 41, das als Drei-Wege-Ventil ausgebildet ist, zwei
Eingänge aufweist, die über die Verbindungen 42 und 43 mit dem
Zylinderraum 21 bzw. mit dem Druckventil 11 zusammenhängen.
Der Ausgang des Steuerventiles 41 ist über die Verbindung 44
ans Leckölsystem angeschlossen. Mit den Symbolen 45a, 45b und
45c sind die Ruhestellung, die Stellung bei Voreinspritzung
und die Stellung bei Haupteinspritzung gekennzeichnet. In der
Ruhestellung (Symbol 45a) ist sowohl der Zylinderraum 21 als
auch das Druckventil 11 mit dem Leckölsystem verbunden. Bei
der Voreinspritzung (Symbol 45b) bleibt das Druckventil 11 mit
dem Leckölsystem verbunden, wogegen die Verbindung 42 unter
brochen wird. Für die Haupteinspritzung (Symbol 45c) sind
sowohl die Verbindung 42 als auch die Verbindung 43 unterbro
chen. Mit 46a und 46b sind schematisch Federn angedeutet, die
die Funktion des Steuerventiles 41 ermöglichen. Dieses Steuer
ventil 41 kann dabei so aufgebaut sein, daß durch einen rela
tiv schwachen Impuls zunächst eine Umschaltung von der Ruhe
stellung in die Stellung der Voreinspritzung gegen den Wider
stand der Feder 46b bewirkt wird. Durch einen stärkeren elek
trischen Impuls kann gegen den gemeinsamen Widerstand der Fe
dern 46a und 46b die Haupteinspritzstellung erreicht werden.
Claims (11)
1. Einspritzsystem für Brennkraftmaschinen, das eine Vorein
spritzung und eine anschließende Haupteinspritzung ermög
licht, mit einer kombinierten Pumpe-Düse, die einen Pum
penkolben aufweist, der mechanisch vorzugsweise über einen
Nocken betätigbar ist, wobei zur Steuerung des Spritzbe
ginnes ein Steuerventil vorgesehen ist, dadurch gekenn
zeichnet, daß eine Einrichtung zur exakten Einstellung ei
nes vorbestimmten Kraftstoffdruckes bei der Voreinsprit
zung sowie zur Steuerung der Dauer der Voreinspritzung
vorgesehen ist.
2. Einspritzsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Einrichtung zur exakten Einstellung eines vorbe
stimmten Kraftstoffdruckes mit dem Steuerventil (41) ver
bunden ist, das als Ventil mit drei Schaltstellungen aus
geführt ist.
3. Einspritzsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß ein weiteres Steuerventil (13, 14) vorgesehen ist, das
den Beginn der Haupteinspritzung steuert.
4. Einspritzsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Steuerventile (13, 14) als Magnet
ventile ausgebildet sind.
5. Einspritzsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Einrichtung zur Einstellung des
Kraftstoffdruckes als Druckventil (11) oder als Drosselor
gan ausgebildet ist, das mit der Einspritzleitung (23) in
Verbindung steht und bei Anliegen eines vorbestimmten
Druckes öffnet.
6. Einspritzsystem nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der Zylinderraum (21) des Pumpenkolbens (2) über eine
erste Steuerleitung (22) mit dem ersten Steuerventil (13)
in Verbindung steht und über eine zweite Steuerlei
tung (24) über das Druckventil (11) oder dem Drosselorgan
mit dem weiteren Steuerventil (14) verbunden ist.
7. Einspritzsystem nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Steuerventile (13, 14) mit dem Leckölsy
stem verbunden sind.
8. Einspritzsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Einrichtung zur Einstellung des
Kraftstoffdruckes bei der Voreinspritzung als Druckspei
cher (27) ausgebildet ist, der mit dem Steuerventil (34)
verbunden ist.
9. Einspritzsystem nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Düsennadel (6) mit einem Kolben verbunden ist,
dessen Zylinderraum in einer Stellung des Steuerventi
les (34) mit dem Druckspeicher (27) verbunden ist, wogegen
er in der anderen Stellung des Steuerventiles (34) mit dem
Leckölanschluß (34b) in Verbindung steht.
10. Einspritzsystem nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß ein weiteres Steuerventil (13) vorgesehen
ist, das über eine Steuerleitung (21) mit dem Zylinderraum
des Pumpenkolbens (2) verbunden ist.
11. Einspritzsystem nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß der Zylinderraum des Pumpenkolbens (2)
über ein Gleichraum-Entlastungsventil (37) mit dem Druck
raum (19) der Düsennadel (6) in Verbindung steht.
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