DE4117677C2 - Anordnung zum Schutz einer supraleitenden Spule - Google Patents
Anordnung zum Schutz einer supraleitenden SpuleInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Anordnung zum
Schutz einer supraleitenden Spule, die zu einer einen Betriebsstrom liefernden
Gleitstromquelle parallel geschaltet ist.
In den Fig. 1 bis 4 sind Schaltdiagramme verschiedener
Schutzanordnungen für Supraleitspulen gezeigt, die in der
Veröffentlichung des japanischen Institutes für Elektroingenieurwesen
vom Dezember 1982 von T. Nakano, S. Okuma
und Y. Amamiya, B-102 Nr. 12 Seite 73 bis 79 unter dem Titel
"Improvements in the Parallel Resistor Circuit for the
Quench Protection of a Superconducting Magnet" offenbart
wurden.
Bei der in Fig. 1 gezeigten bekannten Schutzanordnung mit
Parallelwiderstand weist ein Kryostat CR eine Supraleitspule
L und einen Widerstand R(t) in einem normal leitenden
Bereich in der Supraleitspule L auf. Der Widerstandswert
dieses Widerstands R(t) nimmt im Verlauf der
Zeit zu. An den Kryostat CR ist eine Stromquelle
E über einen
Trennschalter S angeschlossen, und parallel zum Kryostat CR
ist ein Schutzwiderstand RD geschaltet.
Fig. 2 zeigt eine Schutzschaltung, bei der anstelle des
Schutzwiderstandes RD eine Diode D und zwei Schalter S1 und
S2 sowie drei Widerstände R1, R2 und R3 vorgesehen sind,
die einen mehrstufigen Parallelwiderstand bilden.
Fig. 3 zeigt eine Schutzschaltung, bei der in Reihe geschaltete
Widerstände Ra und Rb parallel zum Kryostat CR
geschaltet sind und ein Kondensator C an den Widerstand Rb
angeschlossen ist. Die in Fig. 4 gezeigte Schutzschaltung
weist ferner eine Reihenschaltung aus einer Induktivität Ls
und einem Widerstand Rs auf, die zum Schutzwiderstand parallelgeschaltet
sind.
Bei all diesen bekannten Schutzschaltungen gemäß Fig. 1 bis
4 ist ein Trennschalter S zwischen die Stromquelle E und die
Supraleitspule L geschaltet. Dieser Trennschalter S ist beim
normalen Betrieb geschlossen, und es fließt ein sehr großer
Strom von der Stromquelle E durch die Supraleitspule L aber
im wesentlichen kein Strom durch den Schutzwiderstand RD,
weil dieser einen hohen Widerstandswert hat.
Wenn es jedoch in der Supraleitspule L zum Quenchen kommt,
dann wird, sobald das Auftreten des Quenchens
in der Supraleitspule L wahrgenommen wird, die Spannung der
Stromquelle E verringert und gleichzeitig der Trennschalter
S geöffnet. Damit wird eine hohe Spannung Vc, die am Trennschalter
S erzeugt wird, an den Schutzwiderstand RD angelegt,
worauf ein elektrischer Strom nach dem Durchfließen
der Supraleitspule L in Richtung des Pfeiles ic zu fließen
beginnt. Daraufhin wird die in der Supraleitspule L gespeicherte
magnetische Energie am Schutzwiderstand RD in Wärme
umgewandelt, um ans Äußere des Kryostaten CR abgegeben
zu werden, wodurch die Supraleitspule L geschützt
werden kann.
Bei dem vorstehend beschriebenen herkömmlichen Schutzsystem
muß der Trennschalter einen außerordentlich großen Strom
verkraften, der bei normaler Betriebsbedingung durch die
Supraleitspule fließt, und außerhalb muß der Trennschalter
diesen massiven Strom bei hoher Spannung unterbrechen, wenn
in der Supraleitspule ein Quenchen auftritt. So ist z. B. in
der Konstruktioenspezifikation für eine experimentelle
Plasmavorrichtung mit Supraleitfähigkeit,
die vom wissenschaftlichen Kernfusionslabor beim
Erziehungsministerium der japanischen Regierung geplant
wird, ein kontinuierlicher Strom von 20 kA bis 30 kA vorgesehen,
und es wird eine Spannung von 6 kV im Zeitpunkt der
Unterbrechung erzeugt. Ein für diese Spezifikation ausgelegter
Trennschalter muß unweigerlich sehr groß und teuer
werden.
Aufgabe der Erfindung ist es, unter Vermeidung der genannten
Schwierigkeiten wie bei den herkömmlichen Konstruktionen
eine Anordnung zu schaffen, mit denen
eine Supraleitspule wirksam und zuverlässig auf einfache
und kostengünstige Weise abgeschaltet und geschützt werden kann.
Die Lösung der Aufgabe der Erfindung erfolgt mit einer
Anordnung nach den Merkmalen des Patentanspruchs 1, wobei die
Unteransprüche zweckmäßige Ausgestaltungen und Weiterbildungen
umfassen.
Im folgenden ist die Erfindung
anhand schematisch dargestellter Ausführungsbeispiele
näher erläutert. In den Zeichnungen zeigt
Fig. 1-4 Schaltdiagramme verschiedener Beispiele von herkömmlichen
Anordnungen zum Schutz von Supraleitspulen;
Fig. 5 ein Schaltdiagramm eines Ausführungsbeispiels einer
Supraleitspulen-Schutzanordnung
und
Fig. 6 ein Schaltschema eines weiteren Ausführungsbeispiels
einer Schutzanordnung für eine Supraleitspule,
bei der im Vergleich zu Fig. 5 ein
Trennschalter und ein zusätzlicher Schutzwiderstand
hinzugefügt ist.
Fig. 5 zeigt eine Anordnung zum Schutz
einer Supraleitspule L, die mit einer Stromquelle PS parallelgeschaltet
ist. Zu der Schutzanordnung für die Supraleitspule
gehört ein Quenchdetektor QD, bei dem es sich um
einen beliebigen bekannten Detektor, beispielsweise
einen Brückendetektor handeln kann, der das Auftreten eines
Quenchens in der Supraleitspule L wahrnimmt und ein Signal
erzeugt.
Der Quenchdetektor QD ist an einen der Stromquelle PS zugeordneten
Regler VC angeschlossen,
um in Abhängigkeit vom Quenchsignal
den Strom der Stromquelle PS zu verringern.
Als Regler VC kann jeder beliebige bekannte
Regler benutzt werden, beispielsweise ein Thyristor oder
ein GTO-Thyristor.
Zu der Schutzanordnung gehört ferner ein Stromunterbrecher (Öffner)
CB, der mit der Supraleitspule L über einen in Reihe geschalteten
ersten Schalter SW1 parallelgeschaltet ist, wobei
dieser Schalter SW1 normalerweise offen ist, aber in Abhängigkeit
von dem vom Quenchdetektor QD gelieferten Signal
geschlossen wird. Der Stromunterbrecher CB erlaubt
einen ersten Stromfluß eines von der Supraleitspule
L kommenden Stomes,
wenn der erste Schalter SW1 geschlossen und die
Stromquelle PS mittels des Reglers
VC reduziert ist, wobei der
fließende Strom durch das Verhältnis
zwischen der Impedanz der Stromquelle PS und der Impedanz
der Reihenschaltung aus Stromunterbrecher CB und erstem
Schalter SW1 bestimmt ist.
Die Schutzschaltung CI weist eine erste Reihenschaltung
mit dem Unterbrecher CB und einer Diode D1 sowie
eine zweite Reihenschaltung mit einem Kondensator C1, einer
Induktivität L1 und einem zweiten Schalter SW2 auf, die mit
der ersten Reihenschaltung parallelgeschaltet ist. Der
zweite Schalter SW2 ist normalerweise offen und so ausgelegt,
daß er sich bei einem Quenchen in der Supraleitspule L
mit vorherbestimmter zeitlicher Verzögerung τ1, die einer sehr
kurzen, zur Beendigung der ersten Stromwendung erforderlichen
Zeitspanne entspricht, schließt.
Die Schutzschaltung CI zur Übernahme des Spulenstromes weist ferner
einen Schutzwiderstand RD auf, der zur ersten Reihenschaltung
parallelgeschaltet ist.
Der Schutzwiderstand RD hat einen so großen Widerstandswert,
daß er die Energie des verbleibenden Kompensationsstrommes
in Wärme umwandeln
kann.
Während des normalen Betriebs der Vorrichtung mit Supraleitspule
tritt in der Supraleitspule L kein Quenchen auf,
und der Quenchdetektor QD liefert kein Löschsignal. Deshalb
ist der erste Schalter SW1 offen, und der Regler
VC macht es möglich, daß von der Stromquelle PS ein vorherbestimmter
Strom il an die Supraleitspule L geliefert wird.
Der Leistungsschalter CB in der Schutzschaltung CI ist geschlossen,
und der zweite Schalter SW2 ist geöffnet, so daß
die im zuvor aufgeladenen Kondensatorblock C1 vorhandene
elektrische Ladung beibehalten bleibt.
Wenn der Quenchdetektor QD ein Löschen wahrnimmt, erzeugt er
ein Signal. Dieses Signal veranlaßt den der Stromquelle PS
zugeordneten Regler VC, den Ausgangswert
der Stromquelle PS zu verringern und verursacht,
daß der erste Schalter SW1 geschlossen wird. Die Abnahme
des Ausgangswertes von der Stromquelle PS wird so lange
forgesetzt, bis er Null erreicht.
In dem Maß, in dem er durch die Supraleitspule L fließende
Strom il abzunehmen beginnt, nimmt
ein durch die Schutzschaltung CI
fließender Strom i2 (bzw. der Strom durch die Diode D1, den
Leistungsschalter CB und den ersten Schalter SW1)
rasch zu. Wenn der Wert der Stromquelle PS auf
einen ersten Wert absinkt, bei der der durch die Stromquelle
PS fließende Strom Null wird und der gesamte Strom
i2 von der Supraleitspule L durch die erste Reihenschaltung
fließt, wird die Stromquelle PS gegenüber der Supraleitspule
L elektrisch isoliert.
Danach schließt sich der zweite Schalter SW2 in Abhängigkeit
vom Signal des Quenchdetektors QD, jedoch mit einer
gewissen zeitlichen Verzögerung τ1, die einer Zeitspanne
entspricht, welche für das Abregeln
nach dem Auftreten des Quenchens in der Supraleitspule L erforderlich
ist. Daraufhin wird die im Kondensatorenblock C1
gespeicherte elektrische Ladung als ein durch einen Pfeil
angedeuteter Strom i3 durch den Öffner CB entladen.
Da der Strom i2 und der Strom i3
entgegengesetzt gerichtet
sind, und da der Kondensatorenblock C1 so gewählt ist, daß
sein Entladungsstrom ausreicht, um den Strom i2 auf Null zu
reduzieren, wird der durch den Öffner CB
fließende Strom auf Null herabgesetzt bzw. kompensiert. Bei dem hier gezeigten
Ausführungsbeispiel ist das Ausmaß des Entladungsstroms
i3 größer als der Strom i2, so daß die Richtung des rsultierenden
Stroms (i2-i3) durch den Öffner CB
umgekehrt wird. Da jedoch in dem Öffner CB die
Diode D1 vorgesehen ist, fließt dann kein Strom durch den Öffner
CB.
Der Öffner CB kann also nunmehr in Abhängigkeit
vom Quenchsignal mit einer entsprechenden Verzögerung τ2 geöffnet
werden, ohne daß dabei an den Trennkontakten ein
elektrischer Lichtbogen erzeugt wird, und der durch die
Schutzschaltung CI fließende Strom wird unterbrochen.
Ein Reststrom i4 kann durch den
Schutzwiderstand RD fließen, der mit der ersten Reihenschaltung der Schutzschaltung
CI parallelgeschaltet ist, wodurch die Energie dieses
Stroms i4 im Schutzwiderstand RD in Wärme umgesetzt
wird.
Wie vorstehend beschrieben, weist die Schutzschaltung für
die Supraleitspule eine Parallelschaltung aus einem Schutzwiderstand
und einen Öffner auf, der zur Supraleitspule parallelgeschaltet ist, so daß keine Notwendigkeit
besteht, einen Trennschalter mit hohen langfristigen
Leistungswerten vorzusehen, wie es bisher nötig war, um in
einer Vorrichtung mit Supraleitspule einen extrem großen
Strom während einer langen Betriebsdauer zu führen. Alle in
der Schutzschaltung vorgesehenen Schalter können für kurzfristige
Leistungen ausgelegt sein. Deshalb kann die
Anordnung in ihren Gesamtabmessungen kompakt und weniger
teuer ausgelegt sein. Da ferner ein Wechselstromunterbrecher
in der Schutzstellung benutzt
werden kann, braucht kein großer Gleichstromunterbrecher
mit Nennwerten für langfristigen Betrieb entwickelt zu
werden.
In Fig. 6 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel der Schutzschaltung
für eine Supraleitspule gezeigt.
Die Anordnung bei
diesem Ausführungsbeispiel hat den gleichen Grundaufbau, weist
aber einen Trennschalter DS zusätzlich auf, der mit
der Stromquelle PS in Reihe geschaltet ist und bei Beendigung
des Abregelns der Stromquelle geöffnet
wird, sowie einen zweiten Schutzwiderstand RD2, der
über einen dritten Schalter SW3 mit dem ersten Schutzwiderstand
RD1 parallelgeschaltet ist und ein Schutzwiderstandsnetzwerk
bildet.
Zum Schutz arbeitet diese Anordnung mit Ausnahme des Trennschalters
DS und des zweiten Schutzwiderstands RD2 ähnlich
wie das in Fig. 5 gezeigte Ausführungsbeispiel. Der Trennschalter
DS ist normalerweise geschlossen, wird aber zum
Schutz der Stromquelle PS geöffnet, wenn
der Stromfluß i2 durch die erste
Reihenschaltung beendet ist und die Stromquelle
PS gegenüber der Supraleitspule L elektrisch isoliert
wurde. Die Betätigung des Trennschalters erfolgt automatisch
im wesentlichen mit der gleichen zeitlichen Abstimmung
wie das Schließen des zweiten Schalters SW2 in der
Schutzschaltung CI in Abhängigkeit vom Quenchsignal mit
einer entsprechenden zeitlichen Verzögerung τ₁.
Aufgabe des zweiten Schutzwiderstandes RD2 und des dritten
Schalters SW3 ist es, den Schutzwiderstandswert einstellbar
zu machen, so daß die Zeitkonstante für die schnelle Reduzierung
des Stroms von der Supraleitspule L auf einen passenden
Wert gesetzt werden kann.
Claims (4)
- . Anordnung zum Schutz einer supraleitenden Spule (L), die zu einer einen Betriebsstrom liefernden Gleichstromquelle (PS) parallelgeschaltet ist, umfassend
- a) einen Detektor (QD) zum Erfassen des Quenchens der supraleitenden Spule (L) und zur Erzeugung eines Detektorsignales,
- b) einen Reger (VC), der den von der Gleichstromquelle (PS) gelieferten Betriebsstrom innerhalb einer Zeit τ1 nach Eintreffen des Detektorsignals auf Null absenkt,
- c) eine Schutzschaltung (CI) zur Übernahme des Spulenstromes, welche der supraleitenden Spule (L) parallelgeschaltet ist, wobei die Schutzschaltung (CI) aus einer ersten Reihenschaltung eines Öffners (CB) und einer Diode (D1), aus einer zweiten Reihenschaltung eines geladenen Kondensators (C1) und eines Schließers (SW2) und aus einem Schutzwiderstandsnetzwerk besteht, und wobei die erste und zweite Reihenschaltung sowie das Schutzwiderstandsnetzwerk parallelgeschaltet sind,
- d) einer ersten Verzögerungseinheit, die das Detektorsignal um die Zeit τ1 verzögert und mit ihrem Ausgangssignal den Schließer (SW2) betätigt, so daß von dem Kondensator (C1) ein den Stromfluß durch den Öffner (CB) kompensierender Strom geliefert wird und
- e) einer zweiten Verzögerungseinheit, die das Detektiersignal um eine Zeit τ2 verzögert und mit ihrem Ausgangssignal den Öffner (CB) betätigt, wobei die Zeit τ2 so gewählt ist, daß der Strom durch den Öffner (CB) kompensiert ist.
- 2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Reihenschaltung zusätzlich eine Induktivität (L1) aufweist.
- 3. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mit der Stromquelle (PS) ein Trennschalter (DS) in Reihe geschaltet ist, der bei einem Betriebsstrom von Null geöffnet wird.
- 4. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Schutzwiderstandsnetzwerk aus einer Parallelschaltung eines ersten Schutzwiderstandes mit einem zweiten Schutzwiderstand (RD2) und einem in Reihe mit diesem liegenden Schalter (SW3) besteht.
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