DE4117532A1 - Selbstregelndes kuehlsystem fuer waermekraftmaschinen, insbesondere verbrennungsmotoren mit weitem drehzahlbereich - Google Patents
Selbstregelndes kuehlsystem fuer waermekraftmaschinen, insbesondere verbrennungsmotoren mit weitem drehzahlbereichInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein selbstregelndes Kühlsystem für Wärmekraftmaschinen,
insbesondere für Verbrennungsmotoren mit weitem
Drehzahlbereich.
Bei der Motorkühlung mit Hilfe von mit der Motordrehzahl linear hochlaufenden
Kühlwasserpumpen verhält sich die umlaufende Kühlwassermenge
proportional der Pumpendrehzahl bzw. Motordrehzahl.
Bei hohen Motordrehzahlen wird daher der Motor so stark gekühlt, daß
die Zylinderinnenwandtemperatur weit unter den zulässigen Höchstwert
sinkt. Insbesondere auch im Teillastbereich hat man daher eine unnötig
starke Motorkühlung. Damit sind aber auch zusätzliche Wärmeverluste
durch unabgestimmte Kühlung gegeben, die mit einer regelbaren Kühlung
wenigstens teilweise verringert werden könnten.
Diese Problematik wurde bereits erkannt.
In den Patentanmeldungen D 33 29 002 und D 36 11 708 wird mit Hilfe
eines Thermostaten das Pumpenlaufrad in oder aus dem Kreislauf geschoben.
In den Patentanmeldungen D 26 16 238 und D 30 48 611 werden ein- oder
zweistufige Laufräder durch einen Thermostaten an- oder abgekoppelt.
Ein wesentlicher Nachteil dieser Vorschläge ist, daß sie nur aufgrund
der an der Pumpe herrschenden Wassertemperatur geregelt werden. An der
Pumpe ist aber ein ungünstiger Ort, um mit der dort herrschenden Wassertemperatur
vernünftige Regelinformationen zu erhalten.
Entscheidend für eine Regelung der Kühlwassergeschwindigkeit und des
Kühlwasserkreislaufs ist die Temperatur hinter dem Motorblock.
Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen. Die Erfindung wie sie gekennzeichnet
ist, regelt aufgrund der Temperatur an oder hinter den zu
kühlenden Bauteilen die Strömungsgeschwindigkeit des Kühlmediums entlang
dieser Bauteile so, daß bei hohen Bauteiltemperaturen eine höhere
Strömungsgeschwindigkeit als bei niedrigeren Bauteiltemperaturen gegeben
ist. Dies wird dadurch erreicht, daß hinter dem zu kühlenden Motorblock
oder der Maschine ein Thermoventil so angeordnet ist, daß
entweder das Ventil den Fluidstrom durch die Kühlkanäle drosselt und/
oder einen Teil des Pumpenförderstroms an der Maschine vorbeiführt,
so daß nur ein verminderter Kühlstrom durch die Kühlkanäle fließt.
Fig. 1, 2 und 3 erläutern das erfindungsgemäße Kühlsystem. Diagramm 1
und 2 zeigen die Verbesserungen durch das Kühlsystem.
Fig. 1 zeigt eine erste erfindungsgemäße Lösung.
Diese Lösung besteht aus einer druckgeregelten Pumpe 1, deren wirksamer
Durchmesser aufgrund des Drucks hinter der Pumpe verstellt wird,
und einem mit einem Thermostaten verstellbaren Drosselventil 10 hinter
dem Motorblock. Dies ist in Fig. 1 skizziert.
Das Pumpenrad weist Schaufeln 2 auf, die an ihrem vorderen Ende einen
geringen radialen Durchmesser und an ihrem anderen Ende einen hohen
radialen Durchmesser haben.
Auf der Welle 3 des Pumpenrades 1 ist ein Regelelement 4 axial verschiebbar,
welches mit dem Pumpenrad umläuft. Das Regelelement 4 weist
den radialen Pumpenkanal auf. Durch Verschieben dieses Regelelements 4
wird der Pumpenkanal zum niedrigen oder zum hohen Schaufeldurchmesser
bewegt. Die Schaufeln 2 gleiten dabei in Schlitze 6 im Regelelement 4.
In der Ausgangsposition wird das Regelelement durch eine Feder 5, die
sich am Pumpenrad abstützt, zum hohen Schaufeldurchmesser verschoben.
In der Saugkammer 9 vor dem Regelelement herrscht der Saugdruck, in
der Förderkammer 8 hinter dem Regelelement herrscht der Förderdruck.
Die Pumpe arbeitet dann so:
Nach den Ähnlichkeitsgesetzen für Strömungsmaschinen gehorcht das Pumpendrehmoment
Mp der Gleichung:
Mp = λ * ρ * D⁵ * ωp² (I.1)
mit
λ = Leistungszahl,
ρ = spez. Fluidgewicht,
D = Pumpendurchmesser,
ωp = Winkelgeschwindigkeit der Pumpe.
ρ = spez. Fluidgewicht,
D = Pumpendurchmesser,
ωp = Winkelgeschwindigkeit der Pumpe.
Ebenso ändert sich der Förderdruck mit D⁵ * ωp.
Steigt nun der Förderdruck in der Förderkammer 8 über einen Mindestdruck,
wird das Regelelement 4 auf der Welle 3 des Pumpenrades gegen
die Federkraft zum geringeren Schaufeldurchmesser bewegt. Damit sinkt
automatisch der Förderdruck. Auch bei großen Drehzahlunterschieden
kann damit ein nahezu gleichbleibender Druck über den gesamten Drehzahlbereich
ermöglicht werden.
Hinter dem Motorblock 9 sitzt ein Drosselventil 10 mit einem Thermostaten
im Kreislauf, mit dessen Hilfe der Querschnitt des Kühlkanals
hinter dem Motor in Abhängigkeit von der dortigen Wassertemperatur
verändert wird. Von dem Drosselventil 10 strömt das Kühlwasser durch
den Thermostaten 11 (der dem Thermostaten g aus DUBBEL entspricht) in
den Kühler bzw. im Kurzschluß zur Pumpe.
Dieses System arbeitet dann nach folgendem Prinzip:
Bei der Wärmeleitung durch eine ebene Wand gilt die Gleichung für den
Wärmestrom Qz:
Qz = F*(tw1-tw2)*λ/δ
mit
λ = Wärmeleitzahl,
δ = Wandstärke,
F = Wandfläche,
tw1 = innere Wandtemperatur,
tw2 = äußere Wandtemperatur.
δ = Wandstärke,
F = Wandfläche,
tw1 = innere Wandtemperatur,
tw2 = äußere Wandtemperatur.
Der Wärmestrom Qzg von einer bewegten Flüssigkeit oder einem Gas an
eine Wand ist:
Qzg = F*(t-tw) * α
mit
F = Wandfläche,
t = Fluidtemperatur,
tw = Wandtemperatur,
α = Wärmeübergangszahl.
t = Fluidtemperatur,
tw = Wandtemperatur,
α = Wärmeübergangszahl.
Dann ist die vom Zylinderinhalt an die Wand abgegebene Wärmemenge
Qzuf:
Qzuf = αGas *F*(tGas-tw1) (I)
mit
αGas = Wärmeübergangszahl Gas,
tGas = durchschnittliche Gastemperatur im Zylinder.
tGas = durchschnittliche Gastemperatur im Zylinder.
Für Wasser gilt nach DUBBEL für den Faktor α näherungsweise:
αWasser ≈ 2900*w0,85 *(1+0,014*t) kcal/m²h grd
mit
w = Strömungsgeschwindigkeit des Wassers,
t = Wassertemperatur.
t = Wassertemperatur.
Für Wassertemperatur 90°C wird z. B. für w = 1 m/sec: αWasser = 6554
und für w = 0,16666 m/sec: αWasser = 1429.
Dann ist die vom Wasser abgeführte Wärmemenge Qabf:
Qabf = αWasser *F*(tw2-t) (II)
Da alle Wärmemengen gleich sein müssen, erhält man mit
Qzuf = Qz (Gl. 1.) und mit
Qabf = Qz (Gl. 2.)
Qabf = Qz (Gl. 2.)
zwei Gleichungen mit den beiden Unbekannten tw1 und tw2.
Bei Auflösung dieser Gleichungen (Gl. 1.) und (Gl. 2.) mit den Gleichungen
(I) und (II) erhält man dann:
Innenwandtemperatur tw1,
Außenwandtemperatur tw2.
Außenwandtemperatur tw2.
Diagramm 1 zeigt für konstant angenommene αGas und λ/δ und für Wassertemperaturen
t = 80° und t = 90° sowie bei Annahme eines linearen
Ansteigens der Strömungsgeschwindigkeit mit der Motordrehzahl den Verlauf
der Zylinderinnenwandtemperatur bei verschiedenen Durchschnittstemperaturen
tin im Zylinder. tin sei dabei die durchschnittliche
Gastemperatur während der vier Takte. Sie ist bei Vollast natürlich
höher als bei Teillast.
Man erkennt, daß, wenn man auch bei niedrigen Motordrehzahlen eine zufriedenstellende
Kühlwirkung erreichen will, durch das sich vergrößernde
αWasser bei höheren Motordrehzahlen (Strömungsgeschwindigkeiten)
die Innenwandtemperatur tw1 stark absinkt.
Diagramm 2 zeigt die gleichen Kurven für die erfindungsgemäße Regelung.
Durch das Ventil 10 wird die Strömungsgeschwindigkeit in den
Kühlkanälen gleichbleibend niedrig gehalten, so daß auch bei höheren
Motordrehzahlen die Innenwandtemperatur nur geringfügig sinkt. Die
thermostatische Regelung garantiert, daß eine zu hohe Bauteiltemperatur
bzw. Kühlwassertemperatur nicht auftreten kann. Mit steigender
Wassertemperatur öffnet das Drosselventil, der Druck hinter der Pumpe
sinkt und damit vergrößert sich der Pumpendurchmesser und die Strömungsgeschwindigkeit
in den Kühlkanälen nimmt stark zu. Damit steigt
die Wärmeabfuhr und die Bauteil- und Kühlwassertemperatur sinkt wieder.
Anhand der Diagramme erkennt man auch, daß eine Regelung der Durchströmgeschwindigkeit
wesentlich wirksamer ist als eine alleinige Veränderung
der Kühlwassertemperatur um z. B. 10°.
Eine Kühlwasserregelung nach dem erfindungsgemäßen Konzept läßt bei
einer mittleren Motordrehzahl von 3000 U/min die Innenwandtemperatur
des Zylinders im unteren bis mittleren Teillastbereich um 30°-45° und
mehr und im oberen Teillast- bis Vollastbereich um 25°-40° und mehr
ansteigen gegenüber herkömmlichen Kühlsystemen.
Damit werden die vermeidbaren Wärmeverluste durch Kühlung je nach Motor
rechnerisch um 800-2000 kcal/std und mehr verringert. Je nach
Fahrgeschwindigkeit und Motor bedeutet dies eine Benzineinsparung von
0,2-0,5 l/100 km.
Weiterhin werden die Randbedingungen für die Abgasbildung stabilisiert
und die Gefahr der Kondensatbildung an den Wänden verringert.
Fig. 2 zeigt ein Thermoventil 20 hinter dem Motorblock, welches in
Abhängigkeit von der Temperatur des aus dem Motorblock kommenden Kühlwassers
den Querschnitt des aus dem Motorblock kommenden Kühlwasserkanals
drosselt. Ein Bypass 21 von der Pumpe am Motorblock vorbei ist
mit einem Druckbegrenzungsventil 22 versehen, welches bei einem Druck
von z. B. mehr als 1,5 bar hinter der Pumpe öffnet. Somit strömt nur
ein Teilstrom des Pumpenförderstroms durch den Motor. Vor dem Thermoventil
20 herrscht somit ein Überdruck von 1,5 bar, der nicht weiter
erhöht werden kann, so daß durch Verstellen des Ventilquerschnitts die
Durchströmmenge durch das Ventil verändert wird. Damit wird auch die
Durchströmgeschwindigkeit durch die Kühlkanäle im Motorblock geändert.
Eine derartige Lösung kann auf eine Verstellpumpe verzichten.
Fig. 3 zeigt ein Thermoventil 30 hinter dem Motorblock, welches in
Abhängigkeit von der Temperatur des aus dem Motorblock kommenden Kühlwassers
einen Bypass 31 von der Pumpe am Motorblock vorbei öffnet oder
schließt, so daß nur ein Teilstrom des Pumpenförderstroms durch den Motor
strömt.
Claims (3)
1. Selbstregelndes Kühlsystem für Wärmekraftmaschinen, insbesondere
Verbrennungsmotoren mit weitem Drehzahlbereich, bei dem mit Hilfe einer
Pumpe ein flüssiges Medium durch den Kühlkreislauf gepreßt wird
und bei dem bei gegebener Pumpendrehzahl der Kühlmittelstrom der Pumpe
entlang der zu kühlenden Bauteile veränderbar sein soll,
dadurch gekennzeichnet,
daß an oder hinter den zu kühlenden Bauteilen ein Drosselventil (10; 20)
oder ein Wegeventil (30) angeordnet ist, welches in Abhängigkeit von der
Bauteiltemperatur oder der dort herrschenden Kühlmitteltemperatur
verstellt wird, und das Drosselventil (10; 20) den Querschnitt des Abströmkanals
verändert und/oder ein Druckbegrenzungsventil (22) oder ein
Wegeventil (30) einen Bypass (21; 31) öffnet, der einen Teil des Pumpenförderstroms
die zu kühlenden Bauteile umgehen läßt, und daher nur ein
Teilstrom an den zu kühlenden Bauteilen entlanggeführt wird,
so daß die Strömungsgeschwindigkeit entlang der zu kühlenden Bauteile
verändert wird.
2. Kühlsystem unter Patentanspruch 1, bei welchem ein Drosselventil (10)
eingesetzt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß die Pumpe (1) eine radiale Kreiselpumpe
ist, bei der in Abhängigkeit vom Förderdruck der radiale Durchmesser
der vom Fluidstrom benetzten Schaufeln verändert wird.
3. Kühlsystem unter Patentanspruch 1, bei welchem ein Drosselventil (20)
eingesetzt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß von der Pumpe ein mit einem Druckbegrenzungsventil (22) versehener
Bypass (21), der die zu kühlenden Bauteile umgeht, zum Kühlmittelkanal
hinter den zu kühlenden Bauteilen führt und so am Drosselventil eine
maximal begrenzte Druckdifferenz erzeugt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914117532 DE4117532A1 (de) | 1991-05-29 | 1991-05-29 | Selbstregelndes kuehlsystem fuer waermekraftmaschinen, insbesondere verbrennungsmotoren mit weitem drehzahlbereich |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914117532 DE4117532A1 (de) | 1991-05-29 | 1991-05-29 | Selbstregelndes kuehlsystem fuer waermekraftmaschinen, insbesondere verbrennungsmotoren mit weitem drehzahlbereich |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4117532A1 true DE4117532A1 (de) | 1992-12-03 |
Family
ID=6432686
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19914117532 Withdrawn DE4117532A1 (de) | 1991-05-29 | 1991-05-29 | Selbstregelndes kuehlsystem fuer waermekraftmaschinen, insbesondere verbrennungsmotoren mit weitem drehzahlbereich |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4117532A1 (de) |
Cited By (6)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1997032131A1 (en) * | 1996-02-26 | 1997-09-04 | Flowork Systems Inc. | Coolant pump for automotive use___________________________________________________________________________________________________ |
DE19709484A1 (de) * | 1997-03-07 | 1998-09-10 | Hella Kg Hueck & Co | Einrichtung zur Regelung der Kühlmitteltemperatur einer Brennkraftmaschine in einem Kraftfahrzeug |
WO2003004840A1 (en) * | 2001-07-05 | 2003-01-16 | Ford Global Technologies Llc | Cooling system for a motor vehicle engine |
FR2845420A1 (fr) * | 2002-10-04 | 2004-04-09 | Mark Iv Systemes Moteurs Sa | Circuit de refroidissement comportant un organe de regulation du flux |
FR2856426A1 (fr) * | 2004-08-19 | 2004-12-24 | Mark Iv Systemes Moteurs Sa | Circuit de refroidissement comportant un organe de regulation du flux |
WO2017034456A1 (en) * | 2015-08-25 | 2017-03-02 | Scania Cv Ab | Thermostat device |
-
1991
- 1991-05-29 DE DE19914117532 patent/DE4117532A1/de not_active Withdrawn
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Legal Events
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |