DE4117140A1 - Verfahren und vorrichtung zur herstellung von pulvern und granulaten in kugelform aus einer schmelze - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur herstellung von pulvern und granulaten in kugelform aus einer schmelzeInfo
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Description
Die Erfindung richtet sich auf ein Verfahren und eine Vor
richtung zur Herstellung von Pulvern und Granulaten in Ku
gelform, wobei ein Schmelzstrahl zerstäubt und die zer
stäubten Partikel gekühlt und verfestigt werden.
Aus der DE-C-35 33 964 ist ein Verfahren und eine Vorrich
tung bekannt, bei dem das Schmelzmaterial nach Überhitzung
des Schmelzstrahles von einer trichterförmigen Treibgaszu
führung nach unten in einen Gasraum zersprüht wird. Ein
Problem der bekannten Verfahren dieser Art besteht darin,
daß das Zerstäubergas einen vergleichsweise hohen Druck
bis zu 20 bar aufweisen muß, was schon aus diesem Grunde
das bekannte Verfahren vergleichsweise teuer macht. Auch
der hohe Gasverbrauch ist kostspielig, man rechnet in der
Regel mit 1 kg Gas pro 1 kg Pulver. Ein besonderes Problem
besteht auch darin, daß insbesondere bei hohen Ansprüchen
an die Reinheit und bei der Erzeugung reaktiver Pulver
Edelgas eingesetzt werden muß. Es ist daher bekannt, diese
Gase im Kreislauf zu führen, wobei der zusätzliche, zu
treibende Aufwand häufig höher ist, als derjenige des Be
triebes der Zerstäuberanlage selbst.
Ein weiterer Nachteil der bekannten Verfahrensweise bei
der Gaszerstäubung besteht darin, daß durch kaltes Gas ein
großer Anteil an Partikeln entstehen kann, der nicht der
gewünschten Kugelform entspricht. So findet man Stäbchen,
Spratzen, Hohlkörper oder Kugeln mit Satelliten, d. h. die
Ausbeute an brauchbarem Material ist vergleichsweise ge
ring.
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer Lösung, mit
der mit einem Verfahren bzw. einer entsprechenden Vorrich
tung der eingangs bezeichneten Art die Ausbeute an kugel
runden Pulverpartikeln erhöht wird, die zum Einsatz kommen
de Energie reduziert und der steuerungs- und regelungstech
nische Aufwand minimiert wird.
Mit einem Verfahren der eingangs bezeichneten Art wird die
se Aufgabe gemäß der Erfindung verfahrensmäßig dadurch ge
löst, daß der Schmelzstrahl von einem heißen Gas-/Plasma
strahl aus einem Plasmagenerator zerstäubt wird.
Dadurch, daß zum Zerstäuben ein hochenergetischer
Gas-/Plasmastrahl herangezogen wird, wird erreicht, daß sehr
saubere, kugelrunde Granulate entstehen in einem Durchmes
serbereich von unter 10 bis 1000 µm je nach Verfahrenspara
meter. Die Zerstäubung mittels des Gas-/Plasmastrahles
kann dabei in unterschiedlicher Weise erfolgen. So sieht
die Erfindung einerseits vor, daß der in Schwerkraftrich
tung austretende Schmelzstrahl von einem dazu im Winkel
stehenden Gas-/Plasmastrahl zerstäubt wird, wobei sich als
günstig herausgestellt hat, wenn der Gas-/Plasmastrahl et
wa um 90°, d. h. in der Horizontalebene seitlich auf den
Schmelzstrahl trifft, ohne daß die Erfindung auf diesen
speziellen Winkel beschränkt wäre.
Eine andere Möglichkeit besteht darin, daß der Schmelz
strahl von einem gegen die Schwerkraftrichtung von unten
wirkenden Gas-/Plasmastrahl zerstäubt wird.
Es versteht sich von selbst, daß die Zerstäubung in einem
gasdichten, ggf. wandgekühlten Druckbehälter durchführbar
ist, wobei die Gasatmosphäre beispielsweise als Schutzgas
atmosphäre ausgebildet sein kann.
Durch den Einsatz eines Plasmagenerators, bei dem selbst
auch Gas eingesetzt wird, liegt gleichwohl die zur Zerstäu
bung eingesetzte Gasmenge bei nur 2 bis 20% des herkömmli
chen Verbrauches bei gattungsgemäßen Verfahren. Der Ein
satz an Frischgas liegt nur bei etwa 0,3%.
Zur Lösung der weiter oben angegebenen Aufgabe sieht die
Erfindung auch eine Vorrichtung vor, mit einem die Schmel
ze aufnehmenden, diese in Schwerkraftrichtung unten freige
benden Aufnahmebehälter und einer Zerstäubungseinrichtung
zur Zerstäubung des Schmelzstrahles in einem im wesentli
chen gasdicht gekapselten Behälter, wie sie beispielsweise
in der oben schon erwähnten DE-C-35 33 964 angegeben ist.
Erfindungsgemäß zeichnet sich die Vorrichtung dadurch aus,
daß im Bereich der Austrittsöffnung des Schmelzstrahles
aus dem Aufnahmebehälter der Düsenmund für einen Gas-/Plas
mastrahl aus einem Plasmagenerator angeordnet ist.
Wie oben schon erwähnt, weist der Einsatz eines Plasmagene
rators mit dem damit erzeugten Gas-/Plasmastrahl eine Fül
le von Vorteilen auf.
Der Düsenmünd kann dabei in unterschiedlicher Weise rela
tiv zum in Schwerkraftrichtung verlaufenden Schmelzstrahl
angeordnet sein, so nach einer Ausgestaltung der Erfindung
etwa im rechten Winkel in einer Horizontalebene oder aber
in Schwerkraftrichtung unterhalb des Schmelzstrahles, wo
bei dann zweckmäßig ein Zerstäuberkopf vorgesehen ist.
Eine Besonderheit kann erfindungsgemäß darin liegen, daß
der Zerstäuberkopf mit Plasmaaustrittsöffnungen zur Erzeu
gung einer im wesentlichen tellerartigen Horizontalzerstäu
ber-Strömung ausgerüstet ist. Dabei ergibt sich die Mög
lichkeit, den Schmelzstrahl nicht nur zu zerstäuben, son
dern auch federartig in einem Bereich des offenen Behäl
ters abzuschleudern, so daß die Partikel noch vergleichs
weise lange in einer vom Plasma erzeugten heißen Umgebung
sind, so daß es zu einer optimalen Kugelauskühlung kommt.
Vorteilhaft ist das Gehäuse der Vorrichtung, das eine gas
dichte Kapselung zur Einbringung einer Schutzgasatmosphäre
aufweist, wobei das Gehäuse mit wenigstens einer das Ein
führen des Vormaterials ermöglichenden und das Abführen
der Pulverpartikel ermöglichenden Schleuse ausgerüstet
ist.
Damit läßt sich eine vergleichsweise einfache Konstruktion
verwirklichen, es läßt sich damit ein im wesentlichen kon
tinuierliches Arbeiten erreichen.
Vorteilhaft kann es sein, eine Umwälzeinrichtung und/oder
eine Kühleinrichtung für das Schutzgas vorzusehen, wobei
zur Kühlung auch das Vorrichtungsgehäuse erfindungsgemäß
doppelwandig ausgebildet sein kann, wobei auch vorgesehen
sein kann, innerhalb des Gehäuses einen Schmelz-Drehofen
für das Vormaterial vorzusehen.
Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung bei
spielsweise näher erläutert. Diese zeigt in
Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel in einer vereinfach
ten Schnittdarstellung sowie in,
Fig. 2 ein zweites Ausführungsbeispiel der erfindungsgemä
ßen Vorrichtung in gleicher Darstellungsweise wie
in Fig. 1.
In der nachfolgenden Beschreibung der Fig. 1 und 2 sind
gleichwirkende Elemente mit dem gleichen Bezugszeichen ver
sehen, wobei bei der Ausführungsform gemäß Fig. 2 die ent
sprechenden Bezugszeichen mit einem "′" ergänzt sind.
Die allgemein mit 1 bezeichnete Vorrichtung (bzw. 1′ in
Fig. 2) besteht aus einem ggf. mantelgekühlten Druckbehäl
ter 2 mit einer oberen Vormaterialeintragschleuse 3 und ei
nem in Schwerkraftrichtung unten liegenden Auffangbehälter
4 für das Fertiggranulat 5, der mittels einer Schleuse 6
vom mit 7 bezeichneten Innenraum des Behälters 2 getrennt
ist.
Im Inneren 7 des Behälters 2 befindet sich ein Schmelz-
Drehofen 8 unterhalb der Eintragsschleuse 3, dessen mit 8a
bezeichnete Schüttülle einen mit einer Außenheizung 9 ver
sehenen Aufnahmebehälter 10 für die mit 11 bezeichneten
Schmelze aufweist. Der Aufnahmebehälter 10 weist eine unte
re Austrittsöffnung 12 auf, aus dem ein nicht näher be
zeichneter Schmelzstrahl austritt.
Etwa in der Horizontalebene liegend und seitlich am Behäl
ter 2 angeordnet, weist die Vorrichtung nach dem Ausfüh
rungsbeispiel gemäß Fig. 1 einen Plasmagenerator 13 auf
mit einer Frischgaszuleitung 14 und Zuleitungen 15 für die
elektrische Energie. Gleichzeitig ist eine Gasrückhollei
tung 16 mit einem Gebläse 17 eingezeichnet, über die aus
dem Behälterinnenraum 7 Gas umgewälzt werden kann.
In Fig. 2 ist noch die Möglichkeit dargestellt, in diese
Rückführleitung 16′ einen Wärmeaustauscher 18 einzubauen.
Der Plasmagenerator erzeugt einen Gas-/Plasmastrahl 19,
über den der Schmelzstrahl zerstäubt wird, die zerstäub
ten, ggf. schon verfestigten Partikel sind punktiert in
den Figuren dargestellt und mit 20 bezeichnet.
In Fig. 1 ist nicht näher dargestellt, daß die Zuordnung
des Plasmastrahles 19 zum austretenden Schmelzstrahl so
wohl im Abstand als auch im Winkel veränderbar ist, so
kann beispielsweise der Plasmagenerator in der Behälter
wand 2 um ein gewisses Maß verstellbar angeordnet sein.
Im nach Fig. 2 abgewandelten Ausführungsbeispiel ist in ei
nem inneren Zentralschacht 21 der Plasmagenerator 13′ in
Schwerkraftrichtung gegen die Austrittsöffnung 12′ des
Schmelzstrahles angeordnet, wobei hier zusätzlich im Auf
treffbereich ein Horizontalzerstäuber 22 vorgesehen ist,
der in der Weise wirkt, daß sich eine etwa tellerartige
Zerstäuberstrahlausbildung ergibt, wie dies in der Figur
punktiert angedeutet ist.
In beiden Fällen der Ausführungsform nach den Fig. 1 und 2
sind Anschlüsse 23 für eine Vakuumpumpe oder 24 für eine
Erstgasfüllung vorgesehen, ebenso wie die Einsichtnahme er
möglichende Schaugläser 25, die in den Figuren nur andeu
tungsweise wiedergegeben sind.
Claims (14)
1. Verfahren zur Herstellung von Pulvern und Granulaten in
Kugelform, wobei ein Schmelzstrahl zerstäubt und die zer
stäubten Partikel gekühlt und verfestigt werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schmelzstrahl von einem heißen Gas-/Plasmastrahl
aus einem Plasmagenerator zerstäubt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der in Schwerkraftrichtung austretende Schmelzstrahl
von einem dazu im Winkel stehenden Gas-/Plasmastrahl zer
stäubt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schmelzstrahl von einem 90° dazu wirkenden,
seitlich angreifenden Gas-/Plasmastrahl zerstäubt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schmelzstrahl von einem gegen die Schwerkraftrich
tung von unten wirkenden Gas-/Plasmastrahl zerstäubt wird.
5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zerstäubung in einem gasdichten, ggf. wandgekühl
ten Druckbehälter durchgeführt wird.
6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zerstäubung in einer von der Umgebungsluft abwei
chenden Gasatmosphäre, insbesondere in einer Schutzgasatmo
sphäre vorgenommen wird.
7. Vorrichtung zur Erzeugung von Pulvern und Granulaten in
Kugelform aus der Zerstäubung eines Schmelzstrahles mit ei
nem die Schmelze aufnehmenden, diese in Schwerkraftrich
tung unten freigebenden Aufnahmebehälter und einer Zerstäu
bungseinrichtung zur Zerstäubung des Schmelzstrahles in ei
nem im wesentlichen gasdicht gekapselten Behälter,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Bereich der Austrittsöffnung (12) des Schmelzstrah
les aus dem Aufnahmebehälter (10) der Düsenmund für einen
Gas-/Plasmastrahl (19) aus einem Plasmagenerator (13) ange
ordnet ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Düsenmund (13a) des Plasmagenerators (13) etwa im
rechten Winkel in einer Horizontalebene zum Schmelzstrahl
angeordnet ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Düsenmund (13a′) in Schwerkraftrichtung unterhalb
des Schmelzstrahles angeordnet und mit einem Zerstäuber
kopf (22) ausgerüstet ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Zerstäuberkopf (22) mit Plasmaaustrittsöffnungen
zur Erzeugung einer im wesentlichen tellerartigen Horizon
talzerstäuber-Strömung ausgerüstet ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Gehäuse (2) der Vorrichtung (1) eine gasdichte Kap
selung zur Einbringung einer Schutzgasatmosphäre aufweist,
wobei das Gehäuse (2) mit wenigstens einer das Einführen
des Vormaterials ermöglichenden und das Abführen der Pul
verpartikel (5) ermöglichenden Schleuse (3 und 6) ausgerü
stet ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Umwälzeinrichtung (17) und/oder eine Kühleinrich
tung (18) für das Schutzgas vorgesehen ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Vorrichtungsgehäuse (2) doppelwandig zur Gehäuse
mantelkühlung ausgebildet ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet,
daß innerhalb des Gehäuses unterhalb der Vormaterialein
tragsschleuse (3) ein Schmelz-Drehofen (8) zur Verflüssi
gung des Vormateriales vorgesehen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914117140 DE4117140A1 (de) | 1991-05-25 | 1991-05-25 | Verfahren und vorrichtung zur herstellung von pulvern und granulaten in kugelform aus einer schmelze |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914117140 DE4117140A1 (de) | 1991-05-25 | 1991-05-25 | Verfahren und vorrichtung zur herstellung von pulvern und granulaten in kugelform aus einer schmelze |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4117140A1 true DE4117140A1 (de) | 1992-11-26 |
Family
ID=6432434
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19914117140 Withdrawn DE4117140A1 (de) | 1991-05-25 | 1991-05-25 | Verfahren und vorrichtung zur herstellung von pulvern und granulaten in kugelform aus einer schmelze |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4117140A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP1008407A2 (de) * | 1998-12-09 | 2000-06-14 | Böhler Edelstahl GmbH & Co KG | Einrichtung und Verfahren zur Herstellung von Metallpulver in Kapseln durch Verdüsung von Schmelzen |
-
1991
- 1991-05-25 DE DE19914117140 patent/DE4117140A1/de not_active Withdrawn
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP1008407A2 (de) * | 1998-12-09 | 2000-06-14 | Böhler Edelstahl GmbH & Co KG | Einrichtung und Verfahren zur Herstellung von Metallpulver in Kapseln durch Verdüsung von Schmelzen |
EP1008407A3 (de) * | 1998-12-09 | 2004-06-09 | Böhler Edelstahl GmbH & Co KG | Einrichtung und Verfahren zur Herstellung von Metallpulver in Kapseln durch Verdüsung von Schmelzen |
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Legal Events
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