DE4115314C2 - Aufhängung eines Triebwerkes in einem Kraftfahrzeug - Google Patents
Aufhängung eines Triebwerkes in einem KraftfahrzeugInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Aufhängung eines Trieb
werkes in einem Kraftfahrzeug mit einem Fahrzeugkörper, an
dem das Triebwerk über elastische Tragelemente und an dem die
dem Triebwerk naheliegenden, am Fahrzeugkörper angelenkte
Radachsen über Federbeine abgestützt sind.
Eine derartige Aufhängung ist mit DE-Patent 25 17 799 be
kannt, bei welcher die elastischen Tragelemente des Triebwer
kes mit zusätzlichen Druckkammern mit veränderlichen Volumen
ausgestattet sind und die Druckkammern über Leitungen mit
Druckkammern der Teleskopstoßdämpfer zur Dämpfung der Einfe
derwege der Räder des Fahrgestells verbunden sind.
Durch eine solche Maßnahme wird erreicht, daß z. B. beim
Überfahren einer Fahrbahnerhebung in der der Radaufhängung
zugeordneten Druckkammer ein Überdruck erzeugt wird, der über
die Verbindungsleitung direkt zu einem entsprechenden Druck
anstieg in der dem Tragelement der Triebwerksaufhängung zuge
ordneten Druckkammer führt. Dadurch wird eine Hubkraft auf
das Triebwerk ausgeübt, die eine sonst auftretende Relativbe
wegung zwischen Triebwerk und Fahrgestell verhindert oder
verkleinert; d. h., die Ausschläge des Triebwerkes gegenüber
dem Fahrgestell werden reduziert.
Eine solche Konstruktion erfordert neben der besonderen Ge
staltung der oberen Stoßdämpferanlenkung und den speziellen
Triebwerklagern auch ein Nachfüllsystem für die Hydraulik
flüssigkeit. Der dafür insgesamt erforderliche technische
Aufwand ist erheblich und verursacht entsprechende Kosten.
Bei einer weiteren bekannten Triebwerkaufhängung der im Ober
begriff beschriebenen Kategorie ist das Triebwerk an minde
stens einem Gummiblock auf einem Querträger des Fahrgestells
gelagert und in seinem mittleren Teil an einer über ihm ange
ordneten Quertraverse elastisch aufgehängt. Die Quertraverse
stützt sich beidendig jeweils auf dem oberen Teil der mit den
Schraubenfedern umgebenen Achsstoßdämpfer ab, und zwar in dem
Bereich, in welchem sich auch das Fahrgestell abstützt. Mit
tels einer elastischen Aufnahme der Stoßdämpfer am Fahrge
stell bewegen sich infolge der von der Fahrbahn vom Rad über
nommenen Kräfte die Stoßdämpferanlenkungen gegenüber dem
Fahrgestell. Diese Bewegungen übertragen sich unmittelbar auf
die Quertraverse und von dieser über elastische Aufhängungen
auf das Triebwerk (DE-Patent 25 26 125).
Eine solche Aufhängung ist praktisch nur bei einem längs ein
gebauten Triebwerk realisierbar. Es beansprucht erheblichen
Einbauraum. Die Quertraverse hat relativ große Kräfte zu
übertragen und muß dementsprechend schwer ausgeführt werden.
Damit wird das Fahrzeuggewicht nachteilig erhöht.
Mit DE-OS 31 29 839 ist eine elastische Lageranordnung für
ein Antriebsaggregat in Kraftfahrzeugen beschrieben, bei wel
chem zu einem ersten gummielastischen Lagerelement ein ela
stisches zweites Lagerelement in Reihe angeordnet ist. Dabei
ist vorgeschlagen, dieses zweite Lagerelement mit gegenüber
dem ersten Lagerelement stark herabgesetzter Federrate an der
einen Seite auf einem Achslenker abzustützen, wobei sich die
ser Abstützpunkt jedoch gegenläufig zur Radeinfederung be
wegt. Damit gelingt es aufgabengemäß die Federrate des Lagers
des Antriebsaggregates herabzusetzen. Ein unmittelbares Kop
peln der schwingenden Radaufhängung mit der Triebwerkmasse
liegt jedoch nicht vor.
In der EP 0 087 270 31 wird eine Radaufhängung beschrieben,
dessen Feder-Dämpfer-Einheiten (Federbeine) nicht wie üblich
an der Karosserie, sondern am Triebwerk abgestützt sind. Das
Triebwerk selbst ist elastisch im Fahrzeugkörper befestigt.
Mit dieser Anordnung soll erreicht werden, daß Geräusche und
Schwingungen, die von der Radaufhängung herrühren, nicht un
mittelbar in den Fahrzeugkörper eingeleitet werden. Sie sol
len vielmehr durch die schwere Masse der Antriebseinheit ge
dämpft werden. Auf diese Weise können aber die Ausschläge des
Triebwerks gegenüber dem Fahrgestell nicht reduziert werden.
Sie werden vielmehr angeregt, da das Triebwerk im Kraftweg
zwischen der Radaufhängung und dem Fahrzeugkörper liegt.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Aufhängung
für ein Triebwerk in einem Kraftfahrzeug, bei welchem das
Triebwerk gegenüber dem Fahrzeugkörper auf elastischen Trag
elementen abgestützt ist und eine Wirkverbindung der Aufhän
gung mit der dem Triebwerk naheliegenden Radachse besteht,
derart zu verbessern, daß ein unmittelbarer Einfluß von den
Vertikalbewegungen der Räder gewährleistet ist und daß eine
wirksame Kopplung mit kostengünstigen einfachen technischen
Mitteln erzielt wird, die sowohl bei Längs- als auch Querein
bau des Triebwerkes einsetzbar sind, geringes Gewicht aufwei
sen und nur wenig Einbauraum beanspruchen.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß das
Triebwerk in an sich bekannter Weise gegenüber dem Fahrzeug
körper auf elastischen Tragelementen, vorzugsweise Gummi-Me
tall-Lagern, abgestützt ist und zwischen mit den Rädern be
wegten Anlenkpunkten an den primären Radaufhängungselementen,
vorzugsweise den Querlenkern sowie Anlenkpunkten an der Masse
des Triebwerkes, jeweils ein teleskopischer Dämpfer angeord
net ist, wobei mindestens ein Anlenkpunkt jedes Dämpfers an
elastischen Lagern zur Eliminierung der kurzhubigen vom Motor
angeregten Schwingungen befestigt ist.
Die Anlenkpunkte am Triebwerk sind vorzugsweise an Stellen
mit maximaler vertikaler Amplitude angeordnet.
Die Anlenkpunkte für die teleskopischen Dämpfer an den primä
ren Radaufhängungselementen befinden sich abhängig von der
Weichheit der Triebwerksaufhängung auf einer wirksamen Länge
des jeweiligen Querlenkers, gemessen von dessen Anlenkpunkt
an.
Vorteilhafterweise sind die teleskopischen Dämpfer als hy
draulische Dämpfer ausgebildet.
Die teleskopischen Dämpfer können so ausgelegt sein, daß sie
nur bei Einfederung des jeweiligen Rades eine Dämpfungskraft
aufbauen, sie können jedoch auch als doppelwirkende Dämpfer
ausgebildet sein.
Während bei allen bisher bekannten Triebwerkaufhängungen der
im Oberbegriff beschriebenen Kategorie die Wirkverbindung
zwischen Triebwerk und Radaufhängung jeweils an der Radauf
hängung an einer Stelle nach der Radfederung zum Fahrzeugauf
bau hin abgegriffen wird bzw. vor der Triebwerkmasse auf das
Lagerelement wirkt, ist nach der Erfindung diese Wirkverbin
dung unmittelbar von einem mit dem Rad direkt bewegten Bau
element auf die Triebwerkmasse gegeben.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist nachstehend anhand
von Abbildungen näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 die schematisierte Ansicht eines Triebwerkes
und einer Vorderachse eines Kraftfahrzeuges,
Fig. 2 ein Ersatzschaubild der Massen, Federn und
Dämpfer der erfindungsgemäßen Aufhängung.
Ein Triebwerk 1, bestehend aus Motor und Getriebe, ist quer
zur Fahrtrichtung an elastischen Tragelementen 2 gegenüber
dem Fahrzeugkörper 3 abgestützt. Am Fahrzeugkörper 3 sind in
an sich bekannter Weise auch Federbeine 4 abgestützt, die an
ihrem unteren Ende an Schwenklagern 5 befestigt sind, welche
die Räder 6 der vorderen Achse tragen. Die Schwenklager 5
sind an ihrem unteren Teil an Querlenkern 7 geführt, welche
wiederum in sich bekannter Weise an einem Achsschemel 8 ange
lenkt sind.
An einem schwingenden Bereich des Querlenkers 7 ist jeweils
an einem elastischen Lager 9 ein teleskopischer Dämpfer 10
angelenkt, dessen obere Anlenkpunkte 11 am Triebwerk 1 win
kelbeweglich befestigt sind. Die Anlenkpunkte 11 sind so ge
wählt, daß sie an Stellen mit maximaler vertikaler Amplitude
des Triebwerkes 1 über dem Fahrzeugkörper 3 liegen, wenn das
Triebwerk 1 während des Betriebes in den elastischen Tragele
menten 2 schwingt. Die Dämpfer 10 sind so ausgebildet, daß
sie die translatorischen Bewegungen zwischen dem elastischen
Lager 9 und dem Anlenkpunkt 11 aufnehmen, dabei aber eine de
finierte Kraft aufbauen. Diese Kraft kann bei Ausbildung des
Dämpfers 10 als doppelwirkender Dämpfer in beiden Wegrichtun
gen wirken, wobei für jede Wegrichtung auch eine spezifische
Kraft konstruktiv vorgesehen werden kann. Bei Ausbildung des
Dämpfers 10 als einfach wirkender Dämpfer wird eine Kraft in
nur einer Richtung aufgebaut.
Die sich im Dämpfer 10 aufbauende Kraft kann geschwindig
keitsabhängig variabel sein, kann aber auch unabhängig von
der Geschwindigkeit der Bewegung des Lagers 9 zum Anlenkpunkt
11 konstant sein.
Das elastische Lager 9 wirkt zwischen dem Lenker 7 und dem
Dämpfer 10 wie eine Feder. Es kann kleine Relativbewegungen
federnd aufnehmen, und zwar so lange, bis der Dämpfer 10
seine konstruktiv vorgegebene übertragbare Kraft aufgebaut
hat. Allein die vom Lager 9 auf den Dämpfer 10 übertragene
und von diesem konstruktiv übertragbare Kraft wird auf den
Anlenkpunkt 11 weitergeleitet. Dabei hat der Dämpfer 10 nicht
die Aufgabe, Schwingungen durch Reibungsarbeit zu dämpfen,
sondern er dient als Wegeausgleich bei der Übertragung einer
Koppelkraft zwischen Lenker 7 und Triebwerk 1.
Die von den Fahrbahnunebenheiten 12 über das Rad 6 verursach
ten Stöße werden über das Federbein 4 stark abgedämpft auf
den Fahrzeugkörper 3 übertragen. Der Fahrzeugkörper 3 gibt
diese Impulse verzögert über die Tragelemente 2 an die Masse
des Triebwerkes 1 weiter. Dies hat zur Folge, daß das Trieb
werk 1 in seinen relativ weichen Tragelementen 2 eine gegen
läufige Vertikalbewegung erfährt. Kommt es zu periodischen
Anregungen von der Straße her, z. B. durch Querfugen auf der
Fahrbahn, und liegt diese Anregungsfrequenz in einer Reso
nanzfrequenz des Triebwerkes 1, dann macht sich bei üblichen
Triebwerkaufhängungen ein starkes Triebwerkschütteln bemerk
bar, eine Erscheinung, die dem Fahrkomfort abträglich ist.
Durch den Dämpfer 10 in Verbindung mit der federelastischen
Wirkung des Lagers 9 erfolgt eine Anregung der Masse des
Triebwerkes 1 von der Fahrbahnunebenheit 12 auf kürzestem
Wege, also ohne die dazwischen liegende Masse des Fahrzeug
körpers 3 (vergleiche Fig. 2).
Das elastische Lager 9 nimmt dabei die vom Triebwerk 1, ins
besondere vom Motor, angeregten kurzhubigen und höherfrequen
ten Schwingungen auf.
Im Ergebnis wird dadurch eine akustische Entkoppelung der
Masse des Triebwerkes 1 und des Fahrzeugkörpers 3 erreicht,
die sich in weiten Schwingungsbereichen, insbesondere des
niederfrequenten Bereiches, als Reduzierung von Körperschall
und Abbau von Motorrauheiten sowie Vorderbauunruhe spürbar
macht.
Die konstruktive Optimierung der erfindungsgemäß dargestell
ten Lehre kann sowohl empirisch aber auch in weitem Maße
rechnerisch unter Zugrundelegung des aus Fig. 2 ersichtli
chen Ersatzsystems erfolgen.
Claims (6)
1. Aufhängung eines Triebwerkes in einem Kraftfahrzeug
mit einem Fahrzeugkörper, an dem das Triebwerk über
elastische Tragelemente und an dem die dem Triebwerk
naheliegenden, am Fahrzeugkörper angelenkte Radach
sen über Federbeine abgestützt sind, dadurch gekenn
zeichnet, daß zwischen mit den Rädern (6) bewegten
Anlenkpunkten (Lager 9) an den primären Radaufhän
gungselementen (Lenker 7) sowie Anlenkpunkten (11)
an der Masse des Triebwerkes (1) jeweils ein tele
skopischer Dämpfer (10) angeordnet ist, wobei minde
stens ein Anlenkpunkt (Lager 9; 11) jedes Dämpfers
(10) an elastischen Lagern (9) zur Eliminierung der
kurzhubigen vom Triebwerk (1) angeregten Schwingun
gen befestigt ist.
2. Aufhängung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Anlenkpunkte (11) am Triebwerk (1) an Stellen mit
maximaler vertikaler Amplitude angeordnet sind.
3. Aufhängung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß sich die Anlenkpunkte (Lager 9) der teleskopi
schen Dämpfer (10) an den primären Radaufhängungselemen
ten (Lenker 7) abhängig von der Weichheit der Tragele
mente (2) für die Aufhängung des Triebwerkes (1) auf ei
ner wirksamen Länge des jeweiligen Lenkers (7), gemessen
von dessen Anlenkpunkt, befinden.
4. Aufhängung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeich
net, daß die teleskopischen Dämpfer (10) als hydrauli
sche Dämpfer ausgebildet sind.
5. Aufhängung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeich
net, daß die teleskopischen Dämpfer (10) als doppelwir
kende Dämpfer ausgebildet sind.
6. Aufhängung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeich
net, daß die teleskopischen Dämpfer (10) nur bei Einfe
derung des jeweiligen Rades (6) eine Dämpfungskraft auf
bauen.
Priority Applications (1)
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DE4115314A1 DE4115314A1 (de) | 1992-11-12 |
DE4115314C2 true DE4115314C2 (de) | 1997-03-13 |
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Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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1991
- 1991-05-10 DE DE19914115314 patent/DE4115314C2/de not_active Expired - Fee Related
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