DE4115103A1 - Kraftstoff-einspritzanlage mit gemeinsamer druckleitung - Google Patents
Kraftstoff-einspritzanlage mit gemeinsamer druckleitungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft allgemein eine Kraftstoff-Einspritz
anlage für Motoren und insbesondere für Dieselmotoren.
Praktisch alle Kraftstoffsysteme für Dieselmotoren enthalten
Hochdruckpumpen, deren Fördervolumen durch Verändern des
Hub- bzw. Verdrängungsvolumens variabel ist. Der Einspritz
druck dieser Systeme hängt im allgemeinen von der Geschwin
digkeit und der Kraftstoff-Fördermengen ab. Bei niedrigeren
Geschwindigkeiten und Fördermengen fällt der Einspritzdruck
ab, so daß der Einspritzvorgang weniger als für eine gute
Verbrennung optimal wird.
Das erfindungsgemäße Kraftstoffsystem mit gemeinsamer Druck
leitung besteht hauptsächlich aus einer Hochdruck-Kraft
stoffpumpe mit festem Fördervolumen, Düsen, einer oder meh
reren Druckleitungen mit verhältnismäßig konstantem Druck
zwischen der Kraftstoffpumpe und den Düsen, den erforderli
chen Kraftstoffleitungen und einer Steuerelektronik.
Die elektronische Steuerungstechnologie macht das erfin
dungsgemäße System möglich. Eine Pumpe mit fester Verdrängung
bestimmt die Kraftstoffzufuhr zum Motor und erhöht den
Druck und das Volumen des Kraftstoffs nach den Erfordernis
sen für eine optimale Verbrennung. Der Einspritzdruck wird
von elektronisch gesteuerten Düsen bestimmt, die die Ein
spritzdauer steuern. Der Einspritzdruck läßt sich über die
Einschaltdauer des Düsenmagneten steuern, während die För
derleistung der Pumpe konstant ist.
Bei dem Zulaufventil der Hochdruckpumpe handelt es sich um
ein von einem Elektromagneten betätigtes Dosierventil. Der
elektrische Impuls wird dem Elektromagneten von der elektro
nischen Steuerung geliefert, die auch verantwortlich ist für
die Anpassung der Kraftstoffdosis an das von den Arbeitsbe
dingungen der Maschine geforderte Kraftstoffvolumen. Die
Steuerelektronik bestimmt den Anfang und das Ende des an den
Stator des Elektromagneten gesendeten elektronischen Impul
ses, mit dem das Dosierventil im Zulauf betätigt wird. Die
Systemcharakteristik bestimmt das Ansprechverhalten des An
kers und der Ventilanordnung. Die Zuordnung der Einschalt
dauer des Elektromagneten zum Kraftstoffbedarf der Maschine
erfolgt über eine Abbildungstabelle, die empirisch ermittelt
und in die Steuerung einprogrammiert ist.
Der verhältnismäßig konstante Kraftstoff-Zuleitungsdruck
wird von der Hochdruckpumpe auf den Einspritzdruck angeho
ben. Die Zulaufventile dosieren das Kraftstoffvolumen. Das
Zulaufventil wird von einem Elektromagneten betätigt und
öffnet kurz nach dem Beginn des Rückziehhubs des Kolbens.
Kraftstoff mit dem Zufuhrdruck fließt zu, um den vom ein
ziehenden Kolben erzeugten Hohlraum auszufüllen. Sobald das
jenige Kraftstoffvolumen, das ein Zylinder unter den jeweils
herrschenden Last- und Geschwindigkeitsbedingungen zum Zün
den braucht, in die Pumpkammer eingeströmt ist, schließt das
Zulaufventil. Die Bewegungsstrecke des Kolbens bei geöffne
tem Zulaufventil bestimmt das vom Kolben verdrängte Volumen
und daher das Kraftstoffvolumen, das in die Hochdruckkammer
der Pumpe strömt.
Während der Kolben nach dem Schließen des Zulaufventils
weiter zurückgezogen wird, entsteht in der Pumpkammer ein
Unterdruck. Am Ende des Rückziehhubs des Kolbens wird die
Lecköffnung geöffnet. Der Unterdruck in der Pumpkammer er
höht die Druckdifferenz zwischen dem Lecksystem und der
Pumpkammer, so daß die Kraftstoffströmung aus dem Lecksystem
in die Pumpkammer verbessert wird. Sobald das Gleichgewicht
des Lecksystems erreicht ist, ist das in der Pumpkammer ent
haltene Kraftstoffvolumen gleich dem Leckvolumen des Kolbens
und der Düse(n) über einen Pump- und Rückziehzyklus des Kol
bens.
Zu Beginn des Pumphubs wird die Leckrückflußöffnung offenge
legt. In die Leckrückflußleitung kann ein Rückschlagventil
eingefügt werden, das ein Entweichen des Kraftstoffs ver
hindert, bis die Öffnung vom aufwärtslaufenden Kolben ge
schlossen wird, ansonsten reduziert sich die Fördermenge der
Pumpe um das entwichene Kraftstoffvolumen. Bei Verwendung
eines Rückschlagventils beginnt der Druckanstieg, sobald der
Kolben anzusteigen beginnt. Falls sich in der Leckrückfluß
leitung kein Rückschlagventil befindet, um eine Ausfluß des
Kraftstoffs aus der Leckrückflußöffnung zu verhindern, be
ginnt der Druckanstieg mit dem Schließen der Öffnung durch
den aufwärtslaufenden Kolben. Die Schnelligkeit des Druck
anstiegs hängt ab vom Kraftstoffvolumen in der Pumpkammer
und dem Kompressionsmodul des Kraftstoffs. Erreicht der
Kraftstoff in der Pumpkammer einen Druck, der zum Überwinden
des Drucks in der Druckleitung am Druckventil (und ggf. der
Kraft einer vorhandenen Feder) ausreicht, öffnet das Druck
ventil und strömt Kraftstoff aus der Pumpkammer in die
Druckleitung. Der Kraftstoff strömt so lange aus der Pump
kammer in die Druckleitung, bis der Kolben wieder umkehrt
und sich zurückzuziehen beginnt, so daß das Volumen der
Pumpkammer zunimmt und der dort herrschende Druck sinkt. Der
Druck in der Druckleitung schließt das Druckventil (ggf. un
ter Mitwirkung der Feder).
Im stabilen Zustand werden der Druck in der gemeinsamen
Druckleitung und die Förderleistung der Pumpe beibehalten
durch Einstellen der Einschaltdauer des Elektromagneten im
Zulauf der Kraftstoffpumpe und der Dauer des Signals für den
Düsenmagneten; diese werden durch die Steuerelektronik be
stimmt. Beim Anlassen der Maschine ist die Dauer des Signals
für den Elektromagneten der Kraftstoffpumpe am längsten, bis
der Druck der gemeinsamen Druckleitung erreicht ist. Sobald
die Maschine läuft, wird die Dauer der Magnet-Ansteuersigna
le von der Steuerelektronik so eingestellt, daß die von der
Stellung des Fahrtreglers (Drosselkappe, Gaspedal) vorgege
bene Geschwindigkeit erhalten bleibt.
Beim Einströmen des Kraftstoffs aus der Pumpkammer in die
gemeinsame Druckleitung entsteht in letzterer ein kurzer
Druckimpuls, der sich dem in der Druckleitung aufrechterhal
tenen stabilen Druck überlagert. Die gemeinsame Druck- und
die Verbindungsleitung sind so ausgelegt, daß die von die
sem Impuls verursachte Störung minimal bleibt.
Durch das Öffnen und Schließen des Einspritzventils werden
auch in der Düse Impulse erzeugt. Diese Impulse lassen sich
zeitlich gegenüber den von der Pumpe verursachten Impulsen
verschieben, indem man die Pumpe relativ zur Düse vor- oder
nachlaufen läßt, bis man die günstigste Wechselwirkung zwi
schen den Pump- und Düsenimpulsen erhält. Die Zeitsteuerung
der Düsenvorgänge wird ausschließlich von Verbrennungsfak
toren bestimmt.
Der Druck in der gemeinsamen Druckleitung läßt sich verhält
nismäßigkonstant halten; er variiert nur um die von den
Pumpausgangs- und den Einspritzimpulsen verursachten Schwan
kungen. Diese Schwankungen sind im Verhältnis zum Einspritz
druck gering, da sie von der Elastizität der Reservoirstruk
tur und des Volumens des unter Hochdruck stehenden Kraft
stoffs gedämpft werden. Der Druck in der gemeinsamen Druck
leitung ist auch unabhängig von der Geschwindigkeit.
Das erfindungsgemäße System mit gemeinsamer Druckleitung hat
den Vorteil, daß an der Düse unmittelbar beim Öffnen des
Ventils in der Düsenspitze der Kraftstoff mit dem Einspritz
druck zur Verfügung steht; man kann so über einen breiteren
Bereich an Maschinendrehzahlen und Belastungen ein vorteil
hafteres Spritzbild aufrechterhalten.
Diese und andere Besonderheiten der Erfindung sollen nun
anhand der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung unter
Bezug auf die beigefügten Zeichnungen ausführlich erläutert
werden.
Fig. 1 zeigt schaubildlich das erfindungsgemäße Kraft
stoffsystem;
Fig. 2 zeigt im Schnitt die im vorliegenden System ein
gesetzte neuartige Hochdruckpumpe;
Fig. 3A-G sind Schnittdarstellungen der Pumpe an sechs auf
einanderfolgenden Punkten innerhalb des Arbeits
zyklus;
Fig. 4 zeigt im Schnitt eine der Einspritzdüsen des
Systems mit gemeinsamer Druckleitung im geschlos
senen Zustand;
Fig. 5 ist eine der Fig. 4 ähnliche Darstellung, aber bei
Betätigung durch den Düsenmagneten mit offener
Düse;
Fig. 6 zeigt anhand eines Diagramms den Druck am Eingang
der Spritzöffnung bei unterschiedlichen Winkelpo
sitionen des Nockens der Kraftstoffpumpe, wenn die
verschiedenen Düsen aktiv sind, sowie die geringe
Schwankung des Drucks in der gemeinsamen Drucklei
tung während des Ausspritzens.
Die Fig. 1 zeigt das erfindungsgemäße Kraftstoffsystem mit
gemeinsame Druckleitung in der Anwendung auf eine 6-Zylin
der-Dieselmaschine. Das System weist ein Steuerelektronik
modul 10 (ECM) auf, das Signale an einen elektronischen
Verteiler 12 (EDU) schickt. Wie üblich, handelt es sich um
Niederspannungssignale geringe Leistung, die den elektro
nischen Verteiler ansteuern, der seinerseits mit einer
Leitung 16 an einen 12 V-Fahrzeugsammler 14 angeschlossen
ist. Das Steuerelektronikmodul hat mindestens zwei Eingänge,
von denen einer, d. h. der Eingang A, die Winkelposition der
Kurbelwelle als Zeit- bzw. Bezugswert aufnimmt. Der andere
Eingang B erhält die Position der Drosselklappe als Last
bezugsgröße. Die optionalen Eingänge C, D, E und F gelten
für die Turbobooster-Schaltung, die Öltemperatur, den Kühl
mittelstand bzw. den Öldruck. Weiterhin enthält das Steu
erelektronikmodul ECM einen PROM-Speicher 18, in den eine
Kraftstoffmengentabelle einprogrammiert ist, die durch
Prüfen und Ausmessen der Maschine aufgenommen worden ist.
Das System enthält weiterhin eine Kraftstoff-Einspritzpum
penanordnung, der der Kraftstoff von einer Versorgungspumpe
22 zugeführt wird, die mit einer Leitung 21 an den Kraft
stofftank 23 angeschlossen ist. Die Pumpenanordnung 20 weist
zwei Hochdruck-Kraftstoffeinspritzpumpen 24, 26 auf, wobei
über die Leitungen 32 bzw. 34 die Pumpe 24 die gemeinsame
Hochdruckleitung 28 und die Pumpe 26 die gemeinsame Hoch
druckleitung 30 speisen. Die Leitungen 36, 38 führen Kraft
stoff mit konstantem Druck von der Pumpe 22 den Hochdruck-
Kraftstoffeinspritzpumpen 24, 26 zu. Die Hochdruckleitung 28
führt den Kraftstoff den Einspritzdüsen 40, 42, 44 über die
Leitungen 46, 48 bzw. 50 und die Hochdruckleitung 30 den
Kraftstoff den Einspritzdüsen 52, 54, 56 über die Leitungen
58, 69 bzw. 62 zu.
An den Düsen entsteht eine gewisse Leckströmung, die von den
Lecköl-Rückführleitungen 66, 68, 70 aufgefangen und auf die
Rückführleitung 72 gegeben wird, während die Rückführleitun
gen 74, 76, 78 die Rückführleitung 80 speisen. Die Pumpen
haben die Magnetventile 82 bzw. 84, die mit den Leitungen 86
bzw. 88 an den elektronischen Verteiler EDU angeschlossen
sind und über die Leitungen 86′ bzw. 88′ von Signalen aus
dem Steuerelektronikmodul ECM betätigt werden. Die Elektro
magnete 100, 102, 104, 106, 108, 110 der Einspritzdüsen wer
den aus dem elektronischen Verteiler EDU über die Leitungen
112, 114, 116, 118, 120 bzw. 122 angesteuert, die ihrerseits
die Signale aus dem Elektroniksteuerungsmodul ECM auf den
Leitungen 112′, 114′, 116′, 118′, 120′ bzw. 122′ übernehmen.
Fig. 2 zeigt die konstruktiven Einzelheiten der Pumpe 24 mit
fester Verdrängung, die identisch zur Pumpe 26 ist. Das Pum
pengehäuse 130 enthält eine Pumpkammer 132, in der ein Kol
ben 134 zwischen einer festen oberen und einer festen unte
ren Stellung hin- und herläuft, wie weiter unten unter Bezug
auf die Fig. 3 erläutert wird. Der Kraftstoff wird der Zu
lauföffnung 135 der Pumpe 24 über die Leitung 36 zugeführt.
Das Zulaufventil 136 steuert die Kraftstoffströmung in die
Pumpkammer 132. Das Zulaufventil 136 weist einen Schaft 140
auf, der den Anker 142 des Elektromagneten 82 trägt. Der
Anker wird im Ruhezustand von einer Druckfeder 145 in den
Stator 144 eingezogen und beim Erregen des Stators 144 über
die Leitung 86 ausgefahren, um den Zulauf 135 des Ventils zu
öffnen. Die von der Pumpe geförderte Kraftstoffmenge hängt
von der Dauer der Erregung des Elektromagneten 82 bzw. des
Öffnens des Zulaufventils 136 ab.
Die Kraftstoffausgabe der Pumpe 24 wird vom Ablaufventil 146
gesteuert, das sich zum Ablauf-Verbindungskanal 148 öffnet,
den eine Druckfeder 150 im Ruhezustand schließt. Beim Öffnen
verbindet das Ventil 146 den Kanal 148 mit der Ablauföffnung
152, so daß Kraftstoff unter Druck in die Ausgabeleitung 32
gelangt.
Der Kolben 134 wird in der Kammer 132 von einer umlaufenden
Nockenscheibe 154 zwischen einer oberen und einer unteren
Lage hin- und herbewegt, so daß die Pumpe ein konstantes Vo
lumen pumpt. Eine zwischen den Flansch 156 und die Innen
wandfläche 162 des Pumpengehäuses eingespannte Druckfeder
158 drückt den Flansch 156 auf die Nockenscheibe 154.
Die Lecköl-Rückführleitung 80 ist ist an eine Lecköl-Zulauf
leitung 162 im Pumpengehäuse 130 angeschlossen, über die das
Lecköl einer Sammelkammer 164 zugeführt wird. In der Kammer
164 befindet sich ein Kolben 166, den eine Druckfeder 168
beaufschlagt. Das während eines Pumpzyklus sich ansammelnde
Lecköl wird über den Ablaufkanal 170 der Kammer 132 zuge
führt, wie unten ausführlicher erläutert. Am Kolben 134 vor
bei entweichender Kraftstoff wird von einer Sammelnut 172
aufgefangen.
Die Arbeitsweise der Kraftstoffpumpe 24 wird nun unter Bezug
auf die Fig. 3A bis 3D beschrieben, die den Pumpzyklus dar
stellen.
Es sei zunächst darauf hingewiesen, daß die in der Fig. 2
gezeigte Hochdruckpumpe sich im gleichen Zustand befindet,
den die Fig. 3A zeigt. Der Arbeitszyklus beginnt, wenn der
Kolben gerade den oberen Totpunkt TDC durchlaufen hat, der
Elektromagnet stromlos ist und die Federn 145, 150 das Zu
und das Ablaufventil 136 bzw. 146 schließen.
Wenn nun, wie in Fig. 3B gezeigt, die Nockenscheibe 154 die
Feder 158 in die Lage versetzt, das Zurückziehen des Kolbens
134 zu beginnen, öffnet der Elektromagnet 82 das Zulaufventil
136, so daß Kraftstoff in die Pumpkammer 132 strömen kann.
Mit dem Weiterdrehen der Nockenscheibe 154 schließt nach
einer gewissen Zeitspanne (vergl. Fig. 3C) der Elektromagnet
82 das Zulaufventil 136 und sperrt so die Kraftstoffzufuhr
zur Pumpkammer 132. Die Dauer, für die das Zulaufventil 136
offengehalten wird, bestimmt die der Pumpkamme 132 zudosier
te Kraftstoffmenge.
Wie die Fig. 3D zeigt, wird bei weiterer Drehung der Hocken
scheibe der Kolben zurückgezogen und der Pumpkammer kein
weiterer Kraftstoff zugeführt. Dadurch entsteht in der Kam
mer 132 ein Unterdruck.
Es ist eine Besonderheit der vorliegenden Erfindung, daß das
Lecköl der Düse und/oder des Kolbens zur Hochdruckpumpe zu
rückgeführt wird, ohne das Hauptdosierventil 136 zu durch
laufen. Hat die Nockenscheibe ihre dem unteren Totpunkt BDC
entsprechende Stellung (Fig. 3E) erreicht, wird mit dem Ende
der Rückziehbewegung des Kolbens 134 der Kanal 170 geöffnet
und so die Lecköl-Sammelkammer 164 mit der Pumpkammer 132
verbunden. Das hintere Ende der Kammer 164 wird auf Atmo
sphärendruck gehalten, damit der vor dem Kolben 166 liegende
Kammerteil bei der Druckbeaufschlagung des Lecköls expandie
ren und als Sammler wirken kann. Hier lassen sich zahlreiche
andere Sammlerformen einsetzen - einschl. elastischer Lei
tungen, Membranen oder komprimierter Volumina. Die Kraft der
den Kolben 166 beaufschlagenden Feder 168 und der Unterdruck
in der Kammer 164 bringen gemeinsam das Lecköl aus dem vor
gehenden Maschinenzyklus (d. h. seit dem letzten Hub der Pum
pe 24) in die Pumpkammer 132.
Beim Vorbeilauf der Nockenscheibe 154 am unteren Totpunkt
BCD (Fig. 3F) wird der Kolben 134 nach oben bewegt, so daß
der Kanal 170 geschlossen und die Kammer 132 vom Unter- auf
einen Überdruck beaufschlagt wird. Mit steigendem Druck in
der Kammer 132 sammelt sich der am Kolben 134 vorbeiströmen
de Kraftstoff in der umlaufenden Sammelnut 172 und strömt
über den Kanal 170 in die Sammelkammer 164. Nach dem Schlie
ßen der Lecköl-Rückführöffnung (Fig. 3G) erhöht sich bei wei
terer Aufwärtsbewegung des Kolbens 134 der Druck des Kraft
stoffs, bis das Ablaufventil 146 öffnet. Das Ablaufventil
146 bleibt offen, bis der Kolben 134 den oberen Totpunkt TDC
erreicht und einen neuen Arbeitszyklus beginnt.
Wie ersichtlich, hängt die in jedem Hub des Kolbens 134 ge
spritzte Kraftstoffmenge von der Dauer des Offenintervalls
des Zulaufventils 136 ab, das vom Elektromagneten 82 gesteu
ert wird. Da der Elektromagnet 82 sich sehr präzise steuern
läßt, gilt dies entsprechend auch für die gepumpte Kraft
stoffmenge.
Als Sicherheitsmaßnahme wird bei einem Bruch der elektri
schen Zuleitungen zu den Elektromagneten 82, 84 die Kraft
stoffzufuhr zu den von der jeweiligen Hochdruckpumpe bedien
ten Einspritzdüsen gesperrt.
Bei den Einspritzdüsen 40 bis 44, 52 bis 56 für das erfin
dungsgemäße Einspritzsystem mit gemeinsamer Druckleitung
handelt es sich um elektronisch gesteuerte Magnetventile mit
Spritzöffnungen, die den Druck in der gemeinsamen Drucklei
tung zur Geschwindigkeit des Einspritzkegels umwandeln. Wie
die Fig. 1 zeigt, wird der von den Hochdruckpumpen 24, 26
mit hohem Druck abgegebene Kraftstoff in den Verteil- bzw.
Druckleitungen 28, 30 gespeichert, die als Sammler wirken.
Die Fig. 4 und 5 zeigen eine der Düsen 40 im geschlossenen
bzw. offenen Zustand, d. h. zwischen den Einspritzintervallen
bzw. beim Einspritzen.
Die Einspritzdüse 40 spritzt den Kraftstoff in genau dosier
ten Mengen durch Einspritzöffnungen 180 in die Verbrennungs
kammer (nicht gezeigt) des Motors ein, wie sie von einem ge
steuerten Dosierventil 180 geregelt werden. Der Kraftstoff
wird unter Druck aus der Druckleitung 28 über eine Zufuhr
leitung 46 und die Zulauföffnung 184 einer Kammer 186 mit
einem Ventil 182 zugeführt, das von einer Druckfeder 187 im
Schließzustand (Fig. 4) gehalten wird.
Das Dosierventil 182 hat einen Schaft 188, der zu einem
Drosselanschlag 190 ausläuft. Die Kammer 186 ist über einen
Kanal 192 und eine Öffnung 194 mit einer Steuerkammer 196
direkt über dem Ventilschaft 188 verbunden. Die Kammer 196
ist ihrerseits über einen Kanal 198 mit einer Kammer 200
verbunden, die ein Kanal 202 mit der Kraftstoff-Rückführ
leitung 66 verbindet. Ein weiterer Kanal 204 verbindet den
Kanal 202 mit einer Ringkammer 206.
Ein elektromagnetisch betätigtes Steuerventil 208 hat eine
Nase 210, die den Kanal 198 sperrt bzw. öffnet, sowie einen
umlaufenden Absatz 212; zwischen diesen Absatz und einer
Auflagefläche 216 im Gehäuse ist eine Feder 214 eingesetzt,
die das Ventil 208 abwärts beaufschlagt, so daß es den Kanal
198 schließt. Das Ventil 208 hat einen Schaft 218, der einen
Scheibenanker 220 nahe dem Stator 222 eines Elektromagneten
trägt. Es soll nun die Arbeitsweise der Einspritzeinrichtung
40 beschrieben werden.
Bei geschlossenem Einspritzventil 182 (Fig. 4) strömt Kraft
stoff unter Druck aus der Leitung 28 über die Leitung 46 zum
Düsenzulaufkanal 184. In der Kammer 186 herrscht der Druck
der gemeinsamen Druckleitung. In diesem Zustand ist der Sta
tor 222 des Elektromagneten stromlos und schließt die Feder
214 das Steuerventil 208. Bei geschlossenem Ventil 208
strömt kein Kraftstoff im Kanal 198, so daß der Kraftstoff
in der Kammer 196 den Druck in der Kammer 186, d. h. den
Druck in der gemeinsamen Druckleitung annehmen kann. Bei
Druckgleichheit in beiden Kammern herrscht im Ventil 182 ein
Druckausgleich. Die auf das Ventil 182 wirkende Feder 187
unterstützt das Schließen des Ventils, dient aber primär
dazu, das Ventil gegen den Druck in der Brennkammer aufsit
zend zu halten. In den Kanälen 184, 192 und 198 sowie den
Kammern 186 und 196 herrscht der Druck der gemeinsamen Druck
leitung; es strömt kein Kraftstoff durch das System.
Um den Einspritzvorgang zu beginnen, wird der Statorteil 222
des Elektromagneten erregt, so daß der Anker 220 zum Stator
222 hin angezogen, die Nase 210 des Ventils 208 vom Sitz ab
gehoben und der Kanal 198 geöffnet werden. Die Fig. 5 zeigt
die Düse bei offenem Ventil während des Einspritzens. Bei
abgehobener Ventilnase 210 beginnt Kraftstoff im Kanal 198
zu strömen, so daß der Druck in der Kammer 196 abfällt. Die
Öffnung 194, durch die hindurch Kraftstoff aus der Kammer
186 den die Kammer 196 verlassenden Kraftstoff ersetzt,
drosselt die Strömung und erzeugt ein Druckgefälle zwischen
den Kammern 186, 196. Da der Druck in der Kammer 196 niedri
ger als der in der Kammer 186 ist, entsteht im Ventil 182
ein Druckungleichgewicht, das die Kraft der Feder 187 über
windet und das Ventil 182 abheben läßt, so daß Kraftstoff
unter Druck durch die Öffnungen 180 ausgetrieben werden und
das Einspritzen in die Verbrennungskammer beginnen können.
Der Anschlag 190 am Ende des Ventils 182 drosselt den Zu
strom zum Kanal 198, während er eine Kraftstoffströmung
durch die Öffnung 194 und den Kanal 198 zuläßt, die aus
reicht, um das Druckungleichgewicht zu erhalten und das
Ventil 182 in der Offenstellung zu halten. Die Kanäle 202,
204 haben die Aufgabe, den am Ventilkörper 208 vorbeigelan
genden Kraftstoff mit der Leitung 66 zum Lecköl-Rückführ
system hin abzuführen.
Wird der Stator 222 des Elektromagneten stromlosgeschaltet,
um das Einspritzen von Kraftstoff in die Verbrennungskammer
zu beenden, drückt die Feder 214 den Ventilkörper 182 auf
seinen Sitz, so daß der Kanal 198 gesperrt wird. Der Druck
in der Kammer 196 steigt an, bis der Druck in der gemeinsa
men Druckleitung gemeinsam mit der Feder 187 den entgegen
wirkenden Verbrennungsdruck überwindet und den Ventilkörper
182 in die Schließstellung bringt. Nun kann kein weiterer
Kraftstoff zu den Spritzöffnungen und den Einspritzenden
strömen.
Der Graph der Fig. 6 zeigt den Druck am Spritzlocheingang
der Düsen 40, 42, 44 über der Winkelstellung der Nocken
scheibe. Er zeigt den verhältnismäßig konstanten Druck in
der gemeinsamen Druckleitung, der nur bei den Pumpausgangs
impulsen schwankt. Diese Schwankungen sind jedoch gering, da
sie von der Elastizität der gemeinsamen Druckleitung und dem
Volumen des unter hohem Druck stehenden Kraftstoffs gedämpft
werden. Der Druck in der gemeinsamen Druckleitung ist von
der Motordrehzahl unabhängig.
Claims (8)
1. Hochdruckpumpe für die Einspritzvorrichtungen eines
elektronisch gesteuerten Kraftstoffsystems, gekenn
zeichnet durch einen Pumpengehäuse mit einer Kammer,
einem in der Kammer mit festem Hub hin- und herlaufenden
Kolben, ein elektromagnetisch betätigtes, im Ruhezustand ge
schlossenes Zulaufventil, ein im Ruhezustand geschlossenes
Ausgabeventilß wobei beide Ventile in der Kammer an einem
Ende des Kolbens angeordnet sind, und eine Einrichtung zum
Steuern der Menge des von der Pumpe ausgegebenen Fluids eine
elektronische Steuerung für das elektromagnetisch betätigte
Ventil aufweist, die die Dauer bestimmt, für die das Ventil
im Saughub des Kolbens offengehalten wird.
2. Hochdruckpumpe nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß eine Kraftstoffpumpe den
Kraftstoff mit verhältnismäßig festem Druck dem elektromag
netisch betätigten Ventil zuführt und es sich bei dem elek
tromagnetisch betätigten Ventil um ein Dosierventil handelt.
3. Hochdruckpumpe nach Anspruch 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Pumpe einen Anschluß in
der Seitenwandung der Kammer aufweist, in der der Kolben hin
und herläuft, wobei der Anschluß sich nahe dem unteren Tot
punkt des hin- und hergehenden Kolbens befindet und mit den
Leckölkanälen der Einspritzvorrichtungen verbunden ist, so
daß das Lecköl der Einspritzvorrichtungen in der Pumpe durch
das Ausgabeventil gemeinsam mit dem Kraftstoff aus dem elek
tromagnetisch betätigten Zulaufventil ausgegeben wird.
4. Hochdruckpumpe für ein elektronisch gesteuertes Kraft
stoff-Einspritzsystem, gekennzeichnet durch
ein Pumpengehäuse mit einer Kammer, einen in der Kammer mit
festem Hub hin- und hergehenden Kolben, wobei sich die Kam
mer geringfügig über den oberen Totpunkt des Kolbens hinaus
erstreckt, ein dem Kolben zugewandtes Zulauf-Tellerventil am
Ende der Kammer, eine Magnetspule am Ende der Kammer, wobei
das Zulaufventil als Dosierventil wirkt und einen Schaft
aufweist, der durch die Magnetspule verläuft und am Ende
einen Ankerabschnitt aufweist, eine Feder, die das Zulauf
ventil in die Schließstellung vorspannt, wobei die Magnet
spule, wenn erregt, das Ventil öffnet und Kraftstoff in die
Kammer einströmen läßt, ein nahe dem Zulaufventil angeord
netes und von einer Feder in die Schließstellung vorgespann
tes Ablaufventil, und eine Einrichtung zur Zufuhr von Kraft
stoff mit konstantem Druck an das Zulaufventil, wobei eine
Einrichtung, die die Kraftstoffmenge bei jedem Ausgabehub
des Ventils bestimmt, eine elektronische Steuerung aufweist,
die festlegt, wann innerhalb des Saughubs des Kolbens das
Ventil öffnet und schließt.
5. Hochdruckpumpe für die Verwendung mit einer elektro
nisch gesteuerten Kraftstoff-Einspritzanlage, gekenn
zeichnet durch ein Pumpengehäuse und einen in einer
Kammer in diesem mit festem Hub hin- und herbewegbaren Kol
ben, ein elektromagnetisch betätigtes, im Ruhezustand ge
schlossenes Zulaufventil an einem Ende der Kammer nahe einem
Ende des Kolbens, ein im Ruhezustand geschlossenes Ablauf
ventil am gleichen Ende der Kammer sowie eine Einrichtung,
die die in jedem Kolbenhub zu pumpende Kraftstoffmenge be
stimmt und eine elektronische Steuerung für den Elektromag
neten aufweist, die den Zeitpunkt des Öffnens und Schließens
des Zulaufventils festlegt.
6. Kraftstoffanlage, gekennzeichnet durch
eine gemeinsame Druckleitung, an die mehreren elektromagne
tisch betätige Kraftstoffeinspritzdüsen und die ihrerseits
an eine Hochdruckpumpe angeschlossen ist, eine Einrichtung,
die der Pumpe Kraftstoff mit konstantem Druck zuführt, wobei
die Pumpe einen hin- und hergehenden Kolben mit festem Hub
und eine Kammer für diesen aufweist, die oberhalb des oberen
Totpunkts einen kleinen Raum zur Aufnahme eines im Ruhezu
stand geschlossenen, elektromagnetisch betätigten Zulaufdo
sier-Tellerventils beläßt, ein im Ruhezustand geschlossenes
Ablaufventil, das mit dem Raum und der gemeinsamen Drucklei
tung in Strömungsverbindung steht, eine etwa am unteren
Totpunkt in die Kolbenkammer mündende Öffnung, die der Kolben
schließt, bis er den unteren Totpunkt erreicht hat, wobei
die Öffnung mit den Düsen verbunden ist, um deren Lecköl so
wie das Lecköl des Pumpenkolbens aufzufangen, eine elektro
nische Steuerung, die die Menge des in jedem Kolbenhub zu
pumpenden Kraftstoffs bestimmt und Mittel aufweist, die den
Zeitpunkt des Öffnens und des Schließens des elektromagne
tisch betätigten Zulaufventils bestimmen, wobei das Zulauf
ventil etwa am oberen Totpunkt des Kolbens geöffnet und vor
Erreichen des unteren Totpunkts im Saughub des Kolbens ge
schlossen wird und das Ventil den Kraftstoff im Druckhub des
Kolbens durch das Ablaufventil den Düsen zuführt, und durch
eine Einrichtung zum Hin- und Herbewegen des Kolbens.
7. Kraftstoffsystem nach Anspruch 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Pumpe einen Sammler auf
wiest, der zum Lecköl der Düsen hin offenliegt und dieses
zum Nachdosieren unabhängig von der Dosierung der Haupt
kraftstoffmenge speichert.
8. Hochdruck-Kraftstoffpumpe mit konstantem Volumen für
eine Kraftstoff-Einspritzanlage, gekennzeich
zeichnet durch ein Pumpengehäuse mit einer Pumpkam
mer, einen in der Kammer hin- und herbewegbaren Kolben, ein
Zulaufventil an einem Ende der Kammer, ein am Zulaufventil
liegendes, im Ruhezustand geschlossenes Ablaufventil, eine
Einrichtung, die den Kolben mit festem Hub zwischen einer
oberen und einer unteren Lage hin- und herbewegt, eine Steu
ereinrichtung, die bewirkt, daß das Zulaufventil am oberen
Ende des Kolbenhubs öffnet, so daß Kraftstoff für eine wahl
weise veränderbare Zeitspanne während des Abwärtshubs des
Kolbens in die Kammer einströmen kann, und eine Sammelein
richtung, die Lecköl während eines Arbeitszyklus auffängt,
nahe dem anderen Ende der Kammer angeordnet und durch die
Bewegung des Kolbens in seine untere Lage mit der Kammer
verbindbar ist, wobei nach dem Schließen des Zulaufventils
während des Saughubs des Kolbens bei dessen weiterer Ab
wärtsbewegung der Kammerdruck so sinkt, daß beim nachfol
genden Verbinden der Sammeleinrichtung Lecköl in die Kammer
eintreten kann, um danach gemeinsam mit dem Zulaufkraftstoff
der Pumpe beim Öffnen des Ablaufventils ausgegeben zu wer
den.
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