DE4113853A1 - Verfahren zur herstellung von schleifkoerpern fuer den formfolgenden schliff - Google Patents
Verfahren zur herstellung von schleifkoerpern fuer den formfolgenden schliffInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Schleifkörpern,
beispielsweise in Form von Scheiben und Ringen, bei denen die einzelnen
Schleifkörner starr zu größeren Agglomeraten gebunden sind. Diese
Agglomerate werden nachfolgend in ein gummielastisches Bindungssystem so
eingebettet, daß die Agglomerate einen gewissen Abstand voneinander haben,
wodurch jedes einzelne Schleifkornagglomerat diskret nachgiebig gelagert
ist.
Ähnliche Schleifkörper werden in der deutschen Offenlegungsschrift
17 52 612 beschrieben. Diese Schleifkörper werden nach einem hinsichtlich
der notwendigen Investitionen und der Arbeitszeit aufwendigen Verfahren
hergestellt. Der größte Nachteil liegt jedoch in einer mangelnden
Beständigkeit gegen Öle. Die verwendete Bindung auf Elastomerbasis
(Thiokol) ist zwar prinzipiell chemikalienbeständig, sie quillt jedoch bei
Kontakt mit Öl leicht an.
Die beim Schleifen eingesetzten Kühlschmiermittel enthalten jedoch in den
weitaus meisten Fällen Öle und ölähnliche Substanzen in dispergierter
Form. Die elastomere Bindung gemäß dem vorbeschriebenen Verfahren beginnt
beim Einsatz zusamen mit solchen Kühlemulsionen in kürzester Zeit zu
quellen. Dadurch steht in der Schleiffläche das Elastomer gegenüber den
Schleifkornagglomeraten vor, die Scheibe schleift nicht mehr. Die
vorbeschriebenen Schleifkörper können also nur dort eingesetzt werden, wo
mit reinem Wasser oder mit Wasser mit einem geringen Zusatz an
Rostinhibitor gearbeitet wird, wie es zum Beispiel beim Schleifen von
Rohren für den Kernreaktorbau üblich und notwendig ist. In allen anderen
Fällen ist der Einsatz der vorbeschriebenen Schleifkörper nicht möglich,
weshalb ihre Einsatzmöglichkeiten stark eingeschränkt sind.
Ölbeständige, gummiähnliche Elastomere sind bekannt. Diese müssen jedoch
auf geheizten Walzwerken aufbereitet und heiß vulkanisiert werden unter
Verwendung entsprechender Preßformen. Schleifkornagglomerate können so
nicht eingearbeitet werden, da sie im Walzwerk zerdrückt würden und die
Walzen einem zu starken Verschleiß aussetzten.
Aufgabe der Erfindung ist daher die Bereitstellung von Schleifkörpern, die
für das formfolgende Schleifen geeignet sind, in denen die Schleifkörner
diskret nachgiebig gelagert sind und die beständig gegen Öle und
Schleifmittel sind.
Diese Aufgabe kann durch das in den Patentansprüchen beschriebene
Verfahren gelöst werden, das den Gegenstand der Erfindung bildet.
Gegenstand der Erfindung sind auch die nach dem Verfahren hergestellten
Schleifkörper.
Gemäß der Erfindung werden zunächst Schleifkornaggregate in bekannter
Weise aus üblichem Schleifkorn unter Verwendung von Bindemitteln
hergestellt. Als Bindemittel hierfür eignen sich alle keramischen Binder
oder Kunstharzbinder, wie sie in der Schleifmittelindustrie bekannt sind.
Die Agglomerate können in Form von Einzelagglomeraten oder in Form von
größeren Massen hergestellt werden, die anschließend gebrochen werden. Bei
der Herstellung von Einzelagglomeraten können übliche Vorrichtungen, wie
beispielsweis Lochzylinder, mit Gegendruckeinrichtung, wie
Gegendruckrolle, verwendet werden. Am einfachsten erfolgt die
Agglomeratbildung dergestalt, daß zunächst Platten gepreßt werden. Diese
Platten werden dann vor oder nach dem Aushärten bzw. Brennen in
Agglomerate gewünschter Größe aufgebrochen und gegebenenfalls über
Siebe klassiert. Je nach dem gewünschten Verwendungszweck, Schleifaufgabe
und Schleifkorngröße kommen beispielsweise Agglomerate in der
Größenordnung von 0,03 bis 2 cm3 in Frage.
Als Schleifkorn können sämtliche bekannten Arten von Schleifkorn
eingesetzt werden, wie beispielsweise Glas, Bimsstein, Quarze, Korunde,
verschiedene Carbide, wie Siliciumcarbid (Carborundum), Borcarbid,
Wolframcarbid, Nitride, wie Bornitrid, Oxide und Diamant. Die Korngrößen
bewegen sich im üblichen Bereich, beispielsweise nach der FEPA-Norm bei
Größen von 8-1200.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren werden die, wie vorstehend erläutert,
gebildeten Schleifkornagglomerate in trockener Form mit einer elastomeren
Komponente aus Gummigranulaten und/oder Gummimehlen vermischt. Für die
Gummigranulate und/oder -mehle werden ölbeständige Gummisorten in
unterschiedlicher Absiebung verwendet.
Die Mischung aus Schleifkornagglomeraten und Gummigranulaten und/oder
-mehlen soll etwa einer Fullerkurve entsprechen. Fullerkurven bei der
Herstellung von Schleifkörpern werden z. B. in der US-PS 45 41 843
beschrieben. In diesem vorbeschriebenen Fall beginnen die Fullerkurven bei
etwa 1 mm und feiner und enden bei etwa 1 µm. Die beim erfindungsgemäßen
Verfahren verwendeten Fullerkurven beginnen bevorzugt im Bereich von etwa
1 cm und enden bei etwa 10 µm. Dies bedeutet, daß im oberen Teil der
Fullerkurve die Schleifkornagglomerate liegen, im mittleren Teil die
Gummigranulate und im unteren Teil die Gummimehle. In der Praxis weisen
somit die Gummigranulate und Gummimehle immer geringere Korngrößen auf als
die Schleifkornagglomerate.
Der Volumenanteil der Schleifkornagglomerate in dem fertiggestellten
Schleifkörper variiert je nach dem gewünschten Verwendungszweck. Er liegt
im allgemeinen beispielsweise bei 40 bis 70 Vol.-%, bezogen auf den
fertiggestellten Schleifkörper. Den Rest bildet im wesentlichen die Summe
aus Gummigranulaten und Gummimehlen; der Bindemittelanteil ist relativ
gering, kann aber beispielsweise maximal bis etwa 15 Vol.-% betragen.
Die Fullerkurve kann, beginnend unterhalb der Größe der Kornagglomerate,
vollständig aus Gummigranulaten und/oder -mehlen bestehen. Man erhält so
relativ weiche Schleifkörper mit guter Anpassungsfähigkeit an nicht exakt
geometrische Oberflächen. Härtere Einstellungen sind möglich dadurch, daß
im unteren Bereich (Feinbereich) der Fullerkurven die Gummigranulate
und/oder Gummimehle ganz oder teilweise durch härtere Granulate und/oder
Mehle ersetzt werden. Diese können anorganischen oder organischen
Ursprungs sein. Beispiele hierfür sind Calcite, Dolomit, Polyethylen,
Polypropylen, Polyamid und andere. Es können auch andere Materialien, wie
beispielsweise Glasmikrohohlkugeln eingesetzt werden.
Die Mischungen aus Schleifkornagglomeraten und Granulaten und/oder Mehlen
vorbezeichneter Art werden dann mit einem geeigneten harzartigen
Bindemittel gemischt und in entsprechende Formen eingebracht und dort,
gegebenenfalls unter mehr oder weniger starkem Druck, ausgehärtet.
Hier kommen als harzartige Bindemittel bevorzugt solche in Frage, welche
ebenfalls ölbeständig sind. Sie sollen im Falle weicherer Schleifkörper
entsprechend elastomer aushärten, im Falle härterer Schleifkörper können
auch mehr duroplastisch härtende Harze eingesetzt werden. Grundsätzlich
sind die verwendeten Harze dem Fachmann auf dem Schleifmittelgebiet
geläufig. Es sind Harze unterschiedlichster Art möglich, beispielsweise
Polyurethane, Polyester und Polyacrylate. Besonders bewährt haben sich
Epoxidharze, die in einer breiten Skala hinsichtlich offener Zeit,
Viskosität, Elastizität von hart bis zäh bis elastomer erhältlich sind.
Die Bindemittel können in flüssiger oder fester Form vorliegen. Sie sind
bevorzugt in flüssiger Form; es kann sich dabei um flüssige Harze oder
aber um Lösungen oder Dispersionen von Harzen handeln. Werden sie in
fester Form eingesetzt, so erfolgt dies beispielsweise in Form feiner
Pulver oder Mehle. Im einfachsten Falle findet die Aushärtung in der Form
bei Zimmertemperatur statt, wobei auf den Deckel der verwendeten Form ein
leichter Druck durch Auflegen eines Gewichtes, durch Druck mittels
Schrauben oder ähnlich, aufgebracht wird.
Durch Zufügen von verstärkenden Faserstoffen in Form von Kurzfasern in die
Mischung oder Einlegen von Matten aus verstärkenden Faserstoffen können
die Schleifkörper verstärkt werden. Eine derartige Verstärkung kann
günstig sein, um bestimmten Anforderungen bezüglich der
Arbeitsumfangsgeschwindigkeit zu entsprechen. Zur Verstärkung verwendbare
Fasermaterialien und/oder Matten sind dem Fachmann geläufig.
Beispielsweise können Glasfasern in Form von Kurzfasern, Vliesen, Rovings
und/oder Matten verwendet werden. Es sind aber auch andere Materialien,
wie Aramid- oder Kohlenstoffasern geeignet.
Es hat sich gezeigt, daß die erfindungsgemäß hergestellten Schleifkörper
hervorragend für das Schleifen von Substraten geeignet sind, insbesondere
für den formfolgenden Schliff, in Anwesenheit von Kühlschmiermitteln, wie
Ölen und ölählichen Substanzen.
Claims (9)
1. Verfahren zur Herstellung von Schleifkörpern für das formfolgende
Schleifen aus Schleifkornagglomeraten, die in einer elastomeren Matrix
gebettet sind,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Schleifkornagglomerate trocken mit Gummigranulaten und/oder
Gummimehlen vermischt werden, diese Mischung mit einem harzartigen
Bindemittel homogen vermischt und in eine Form gefüllt wird, in
welcher sie gegebenenfalls unter Druck ausgehärtet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schleifkornagglomerate mit Gummigranulaten und/oder Gummimehlen
geringeren Durchmessers vermischt werden.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß ölbeständige Gummigranulate und/oder Gummimehle
verwendet werden.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß ölbeständige harzartige Bindemittel verwendet
werden.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Mischung mit einem Bindemittel in flüssiger
Form befeuchtet wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schleifkornagglomerate in sich starr gebunden
sind und Abmessungen in der Größenordnung von 0,03 bis 2 cm3
aufweisen.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die gewünschte Härte des Schleifkörpers durch die
Auswahl des harzartigen Bindemittels erfolgt.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Härte des Schleifkörpers dadurch variiert
wird, daß die Gummigranulate und/oder Gummimehle im Feinbereich ganz
oder teilweise durch härtere Granulate und oder Mehle auf organischer
oder anorganischer Basis ersetzt werden.
9. Schleifkörper für das formfolgende Schleifen, erhältlich nach dem
Verfahren eines der Ansprüche 1 bis 8.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914113853 DE4113853A1 (de) | 1991-04-27 | 1991-04-27 | Verfahren zur herstellung von schleifkoerpern fuer den formfolgenden schliff |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914113853 DE4113853A1 (de) | 1991-04-27 | 1991-04-27 | Verfahren zur herstellung von schleifkoerpern fuer den formfolgenden schliff |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4113853A1 true DE4113853A1 (de) | 1992-10-29 |
Family
ID=6430524
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19914113853 Withdrawn DE4113853A1 (de) | 1991-04-27 | 1991-04-27 | Verfahren zur herstellung von schleifkoerpern fuer den formfolgenden schliff |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4113853A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE9411326U1 (de) * | 1994-07-13 | 1994-09-15 | TYROLIT REINEKE Advanced Systems GmbH & Co. KG, 58791 Werdohl | Verzahntes Honschleifwerkzeug |
CN1075424C (zh) * | 1997-10-21 | 2001-11-28 | 何志海 | 橡胶磨具的构成及其应用 |
US20200332081A1 (en) * | 2017-10-18 | 2020-10-22 | Daikin Industries, Ltd. | Crosslinkable elastomer composition and fluororubber molded article |
-
1991
- 1991-04-27 DE DE19914113853 patent/DE4113853A1/de not_active Withdrawn
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US11753523B2 (en) * | 2017-10-18 | 2023-09-12 | Daikin Industries, Ltd. | Crosslinkable elastomer composition and fluororubber molded article |
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