DE4113683A1 - Organbad zur ermittlung der wirkung von medizinischen pruefsubstanzen auf organgewebe in vitro - Google Patents
Organbad zur ermittlung der wirkung von medizinischen pruefsubstanzen auf organgewebe in vitroInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Organbad zur Ermittlung
der Wirkung von medizinischen Prüfsubstanzen auf
Organgewebe in vitro nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
Es ist bekannt, Organgewebestreifen, zum Beispiel
aus Bronchien oder aus Lungengewebe, in einem
Organbad in einer speziellen Nährlösung,
beispielsweise eine Krebs-Henseleit-Pufferlösung
aufzuhängen, die Nährlösung und damit auch das
Gewebe mit Carbogen, einer Mischung aus Sauerstoff
und Kohlendioxyd, zu begasen und die durch
beispielsweise elektrische oder Wirkstoffreize in
der Nährlösung hervorgerufene Stimulation der
Gewebeprobe über spezielle, an sich bekannte
Kraftaufnahmevorrichtungen zu messen.
(De Jongste, J.C., Mons, H., Bonta, I.L., Kerrebÿn, K.F.,
J.AM.PHYS. SOC 63 (4) 1987, 1566-1558 ff.).
Insbesondere können hierbei Gewebekontraktionen
isotonisch mittels hochempfindlichen
Präzisionsmeßsystemen für isolierte Gewebe bestimmt
werden. (Mellor, P.M.A., J.Pharmacol Methods 12,
1984, 259-264).
Die Länge der üblicherweise verwendeten Gewebeproben
beträgt ca. 2 cm. Die bei der elektrischen
Feldstimulation über beispielsweise Platinelektroden
ausgeübten Maximalspannungen von 50 Volt bei einer
kurzen Pulsdauer von ca. 0,3 msec provozierten
Längenänderungen des Gewebes bei nicht-isometrischer
Betriebsweise liegen im Bereich von ca. 250 µm,
betragen also nur ca. 1% der Gesamtlänge.
Entsprechend gering sind auch die zu messenden
Kraftdifferenzen bei isometrischer Betriebsweise.
Um diese geringen Differenzen zuverlässig messen zu
können, bedarf es eines hohen Aufwandes zur
Konditionierung und Konstanthaltung der äußeren
Versuchsparameter. So ist es möglich über geeignete
Thermostatisiervorrichtungen die Temperatur der
Nährlösung konstant zu halten.
Ebenso muß hohe Sorgfalt auf die Reproduzierbarkeit
der Nährlösungsgehalte, sowie auf die gewünschten
physiologischen Bedingungen verwendet werden.
Dabei ist es beispielsweise nötig, die Nährlösung
zur Aufnahme der Gewebeprobe ständig mit Carbogen zu
begasen. Durch die Gasblasen jedoch werden
Turbulenzen erzeugt, die die Ruhelage der
Gewebeprobe und damit auch die Grundlinie einer
Kontraktions-bzw. Relaxationsmessung ungünstig
beeinflussen oder verfälschen können.
Weiterhin muß gewährleistet sein, daß das
Gewebestück über die Gesamtversuchsdauer, die
zwischen Minuten und Stunden liegen kann, nicht
altert. Dazu muß das Gewebe ständig von frischer
Nährlösung umspült werden. Allerdings ist auch hier
die üblicherweise vorteilhafte große Strömung bei
der Messung der Kraftaufnahme nachteilig. Eine mit
diesen Nachteilen behaftete Vorrichtung ist aus
Vangale et.al. Labormedizin, 7, (1984), S. 106-108
bekannt.
Weiterhin nicht unwichtig ist das Gesamtvolumen der
Meßzelle. Da die Nährlösung mitunter sehr
kostspielige und nur in geringen Mengen verfügbare
Wirkstoffe enthalten kann, sind große Lösungsmengen,
wie sie in den Organbädern nach dem Stand der
Technik zur Zeit eingesetzt werden, zusätzlich
nachteilig.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
Organbad so weiterzubilden, daß unter Vermeidung von
Meßstörungen Materialeinsparungen hinsichtlich der
kostspieligen Prüfsubstanzen ermöglicht werden,
wobei die Genauigkeit der Messung erhalten bleiben
soll.
Gelöst wird das Problem durch ein Organbad mit den
Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte
Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
Dadurch, daß neben einer das Organgewebe
aufnehmenden Organkammer eine Begasungskammer
angeordnet ist, die von der Organkammer getrennt ist
und in der die Nährstofflösung begast wird,
vermeidet man das Auftreten von Meßstörungen durch
Strömung und Begasungsunruhen am Gewebe, bzw. an der
Meßvorrichtung.
Um eine Umspülung des zu untersuchenden Gewebes mit
frisch begaster Lösung zu ermöglichen, steht die
Begasungskammer über mindestens zwei Bohrungen mit
der Organkammer in Verbindung. Die Lage der
Verbindungsbohrungen befindet sich bevorzugt an
solchen Stellen, die nicht auf dem Niveau der
Gewebeprobe bzw. der Halterung für die Probe liegen,
um Probe und Halterung nicht einer direkten
Anströmung auszusetzen. Da sich das Organbad in
einem temperierten Wasserbad befindet, erfolgt eine
Umwälzung der Nährstofflösung aufgrund der
Konvektion. Da zusätzlich in der Begasungskammer
durch die Begasung Bläschen aufsteigen, wird in der
Begasungskammer eine Vorzugsrichtung für die
Konvektion erzeugt. Die Nährlösung steigt in der
Begasungskammer hoch und tritt durch die oberen
Verbindungsbohrungen in die Organkammer über. Als
besonders günstig für das Überströmen hat sich
herausgestellt, die obere oder die oberen,
vorzugsweise zwei Verbindungsbohrungen schräg zur
Organkammer hin ansteigend auszubilden. In der
Organkammer sinkt die Nährlösung ab und tritt durch
die untere Verbindungsbohrung wieder in die
Begasungskammer über. Auf diese Weise wird eine
schonende, die Messung nicht beeinflussende
Umspülung der Gewebeprobe erreicht.
Um weitgehend Turbulenzen in der Organkammer durch
Teile der Halte-und Befestigungsvorrichtung für die
Organprobe zu vermeiden, ist die Anordnung einer
Führungskammer neben der das Organgewebe
aufnehmenden Organkammer und der Begasungskammer
vorgesehen. Diese Führungskammer dient zur Aufnahme
von mindestens Teilen der Befestigungsvorrichtung,
mit der beispielsweise das Organgewebe teilweise
befestigt oder eingespannt werden kann. Die
Befestigungsvorrichtung kann vorteilhaft in ihrer
Höhe relativ zur Längsachse der Kammern an einem in
Längsrichtung verschiebbaren Führungsschaft
angebracht sein, wobei der Führungsschaft
vollständig in der Führungskammer untergebracht ist
und über geeignete Vorrichtungen in der Höhe
arretierbar ist.
Da die Führungskammer mit der Organkammer über eine
schmale, schlitzförmige Verbindungsöffnung in
Verbindung steht, füllt sich auch die Führungskammer
mit Nährlösung, die jedoch in der Führungskammer
nicht benötigt wird. Da die Nährlösung oft relativ
teure Substanzen enthält, wird angestrebt, möglichst
wenig Nährlösung zu verwenden. Dies wird
erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß der
Durchmesser des Führungsschaftes etwa dem
Innendurchmesser der Führungskammer entspricht, so
daß diese überwiegend vom Führungsschaft und nicht
von Nährlösung ausgefüllt ist.
Die Kammern sind in der Draufsicht vorzugsweise von
im wesentlichen kreisförmigem Querschnitt, es sind
aber auch alle andere Querschnitte denkbar. Als
besonders vorteilhaft und kostengünstig haben sich
Acrylglasröhrchen herausgestellt, die zunächst mit
Schlitzen und Bohrungen versehen werden und
anschließend beispielsweise verklebt oder
verschweißt werden.
Vorteilhaft findet der, beispielsweise hakenförmige
in die erste Kammer greifende, untere
Befestigungsteil der Befestigungsvorrichtung seinen
Widerpart in einer Organklemme, die direkt von oben
in die erste Kammer eingreifen kann und
beispielsweise hängend gelagert und direkt mit einem
Kraftaufnehmer außerhalb des Organbads verbunden
sein kann.
Die Aufhängung, bzw. Einspannung der Gewebeproben
wird somit besonders durch das Zusammenspiel von
Organklemme und Haken einfach und zeitsparend
möglich.
In der Organkammer kann weiterhin besonders
vorteilhaft die Anbringung von Elektroden zur
Erzeugung eines elektrischen Feldes im Bereich des
Organgewebes vorgesehen sein. Diese Elektroden
können z. B. aus Platin oder einem anderen geeigneten
Material hergestellt sein und über spezielle
Vorrichtungen mit einem außen befindlichen
Spannungsgeber verbunden sein.
Um eine möglichst feine Verteilung des zur Begasung
verwendeten Gasgemisches zu gewährleisten und
dadurch eine gleichbleibende Sättigung der
Nährlösung mit Gas aufrechtzuerhalten, wird das im
üblicherweise einzusetzende Carbogengemisch durch
eine spezielle Fritte eingeleitet. Diese Fritte
gestattet die Erzeugung feinster Gasperlen, ohne daß
Nährlösung auslaufen kann. Die Fritte ist am Boden
der Begasungskammer in einer Sockelplatte angeordnet
und wird durch einen in die Sockelplatte
einschraubbaren Stopfen gehalten. Der
Gaszufuhrkanal in der Sockelplatte endet am Stopfen,
der mit einem Gaskanal versehen ist, so daß eine
Verbindung zur Fritte hergestellt wird.
Um einen sich unter Umständen aufbauenden Überdruck
oder auch ein anfänglich zu hoch eingefülltes,
überschüssiges, physiologisches Nährlösungsvolumen
zu entfernen, ist die Begasungskammer günstigerweise
mit einer von oben, also an dem der Fritte
gegenüberliegenden Ende, angeordneten
Vakuumabsaugvorrichtung versehen. Dadurch gelingt
die bequeme Füllstandshöhenregulierung der
Nährstofflösung, so daß auch bei mehreren
Versuchsreihen das Nährlösungsvolumen konstant
gehalten werden kann. Besonders bevorzugt weist die
Evakuierungsvorrichtung in der Begasungskammer ein
höhenverstellbares, mit einer Saugpumpe verbundenes
Saugrohr auf, wodurch verschiedene, bzw. variable
Füllstandshöhen zwischen oder auch während einer
Messung realisiert werden können.
Die Zufuhr der Nährlösung kann prinzipiell an jeder
Kammer geschehen, aus strömungstechnischen
Überlegungen ist es jedoch bevorzugt, die Füllung
mit Nährstofflösung, bzw. die Zufuhr von
Nährstofflösung durch eine in der Organkammer
angeordnete Zuführung vorzunehmen.
Durch die Anordnung der Zuführung im unteren Bereich
der Organkammer erreicht man in Verbindung mit der
Anordnung der Bohrungen zwischen der Organ- und der
Begasungskammer eine weitere Minderung der
Turbulenzen, hält aber doch eine hohe
Durchmischungsrate bei insgesamt kleinem Volumen
aufrecht.
Um Versuche und Versuchsserien in rationeller Weise
ausführen zu können, ist es weiterhin vorteilhaft,
mehrere Organbäder zu einem Mehrfachorganbad, das
beispielsweise acht Organbäder mit gemeinsamer
Versorgungseinrichtung aufweist, anzuordnen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den
Zeichnungen dargestellt und wird im folgenden näher
beschrieben.
Es zeigen
Fig. 1 eine perspektivische Darstellung eines
Mehrfachorganbades mit mehreren
nebeneinander angeordneten Organbädern mit
teilweise gemeinsamen
Versorgungseinrichtungen,
Fig. 2 eine teilweise weggeschnittene,
perspektivische Darstellung einer
erfindungsgemäßen Ausführungsform des
Organbades,
Fig. 3 die perspektivische Darstellung einer
weiteren Ausführungsform des Organbades
In Fig. 1 ist die Anordnung einer Mehrzahl von
Organbädern 1 nebeneinander dargestellt. Durch die
platz- und lösungsparende Anordnung mehrerer Bäder 1
wird die Ausführung größerer Versuchsserien
erleichtert.
Im Einzelnen sind vier Organbäder 1 dargestellt, es
ist jedoch die Anordnung von bis zu acht
Einzelbädern 1 oder mehr möglich.
Man kann erkennen, daß zu jedem Organbad 1 ein über
der Organkammer 3 angebrachter Kraftaufnehmer 9
vorgesehen ist, an dem die Aufhängung 19 der oberen
Organbefestigung 18 (siehe Fig. 2) befestigt ist.
Der Kraftaufnehmer 9 ist in der Vertikalen über
einen Feinantrieb 10 regulierbar. Die Gasversorgung
der Begasungsvorrichtung geschieht über eine
zentrale Gaszufuhrleitung 20, wobei die Begasung
durch die auswechselbaren Fritten 7 (siehe Fig. 2)
für jedes Organbad einzeln über Feinregulierventile
8 einstellbar ist. Die Befüllung der Organbäder mit
Nährlösung geschieht ebenfalls zentral in einem über
Magnetventile 11 automatisierbaren Vorgang.
Die in Fig. 2 und 3 dargestellten Ausführungsformen
eines einzelnen Organbades 1 weisen ein System
röhrenförmiger Kammern 3, 4 und 5 auf, die das
Organbadsystem bilden, welches im Bereich seiner
Stirnseiten, sowohl oben als auch unten von einer
Trägerplatte 16a, einem Adapter 23 und einer
Sockelplatte 16b gehalten wird.
Die Kammern 3, 4 und 5 sind in Form eines
Rohrbündels angeordnet. Die Wand der Kammer 3 geht
in die Wand der Kammer 5 über, wobei über die
gesamte axiale Länge eine Öffnung zwischen den
beiden Kammern 3, 5 vorgesehen ist. Die Wand der
Organkammer 3 grenzt weiterhin unmittelbar an die
Wand der Begasungskammer 4 an. Beide Kammern 3 und
4 stehen über eine untere Verbindungsbohrung 22 und
über zwei obere Verbindungsbohrungen 21a, 21b in
Verbindung, wobei die oberen Verbindungsbohrungen
21a, 21b schräg angeordnet sind.
Die aus Edelstahl, Glas oder Kunststoff oder einem
anderen geeigneten Material bestehenden Rohrkörper
sind oben und unten offen. Im Bereich der oberen
Stirnseite des Kammersystems werden die Kammern von
der Trägerplatte 16a aufgenommen, das eine
Aussparung aufweist, die sich im wesentlichen exakt
dem Außenumfang des Rohrbündels in der Nähe des
oberen Endes anpaßt. Die Kammern 3, 4, 5, die oben
offen sind, bleiben hierbei von oben frei und
zugänglich.
Im unteren Bereich lagern die Stirnseiten der
Kammern 3, 4, 5 auf der Oberfläche einer speziellen
Sockelplatte 16b. Dieses weist axial und in
Verlängerung zur Begasungskammer 4 eine
Durchgangsbohrung 17 auf, die mit der Kammer 4 in
Verbindung steht. Innerhalb dieser Bohrung 17 ist
eine Erweiterung zur Aufnahme einer Fritte 7
angebracht, an die sich in axialer Richtung nach
unten ein Innengewinde 27 in der Sockelplatte 16b
zum Eingriff eines mit Gewinde versehenen
Schraubstopfens 24 anschließt. Die Sockelplatte 16b
weist ferner einen Begasungskanal 13 auf, der über
den in den Stopfen 24 eingebrachten Kanal 26 mit der
Fritte 7 in Verbindung steht.
Die Organkammer 3 weist in ihrer der Kammer 4
abgekehrten Wandung quer zur Längsachse des
Kammersystems nahe zum unteren Stirnseitenbereich
des Rohres eine nach außen gehende Bohrung auf, die
als Zuführung 12 für die Nährlösung ausgebildet ist.
Insgesamt ist also das Kammersystem im unteren
Bereich bis auf die Zuführung 12 für Nährlösung und
die Durchgangsbohrung 17 zur Gaseinleitung im
wesentlichen geschlossen.
In die Organkammer 3 reicht von oben eine
Organklemme 18, die an einer Aufhängung 19
höhenverstellbar montiert ist, zur Ausbildung eines
oberen Organbefestigungspunktes. Die Aufhängung 19
kann extern über eine spezielle, in Fig. 2 nicht
näher dargestellte, Kraftaufnahmevorrichtung
befestigbar sein. Der untere Organaufhängungspunkt
wird durch einen in der Höhe einstellbaren aus der
Führungskammer 5 in die Organkammer 3 durch den
gemeinsamen Verbindungsschlitz reichenden Haken 2
definiert. Der Haken 2 ist Teil einer unteren
Organbefestigungsvorrichtung 14, die im wesentlichen
aus einem beweglichen, arretierbaren in der
Führungskammer 5 geführten Schaft 15 besteht, an
dessen unterem Ende der Haken 2 angebracht ist.
In die Begasungskammer 4 reicht von oben eine
Vakuumabsaugung mit einem Saugrohr 6, die in ihrer
Höhe einstellbar sein kann, hinein. Das untere Ende
des Saugrohres endet im Bereich der oberen
Verbindungsbohrung 21a.
In der Fig. 3 ist ein Organbad 1 gemäß der Fig. 2
dargestellt, wobei zusätzlich Elektroden 28, 29
eingezeichnet sind, die in der Organkammer 3 im
Bereich des zu untersuchenden Gewebes (nicht
dargestellt) angeordnet sind.
Die vorteilhafte Wirkungsweise der Einzelteile des
Mehrfachorganbades wird im folgenden anhand einer
Beschreibung einer typischen Meßserie erläutert.
Die beispielsweise zur Wirkstoffindung im Bereich
der Antihypertensiver, Tromboxanantagonisten und zur
Aufklärung von peripheren Wirkmechanismen dienenden
Gewebeproben in Streifenform werden nach ihrer
Präparation mit einem Ende an den Haken 2, der sich
in seiner maximal obersten Position befindet, bzw.
ganz aus der Organkammer 3 herausgezogen ist,
angebracht und das andere Ende des Gewebestreifens
wird an der ebenfalls, allerdings aus der Kammer 3
herausgezogenen oberen Organklemme 18 angebracht.
In die bereits über Zuleitung und Magnetventile 11
mit physiologischer Nährstofflösung gefüllten
Organbäder 1, die als solche in ihrer Gesamtheit in
einem Thermostat angeordnet sein können, so daß eine
bestimmte physiologisch sinnvolle Temperatur
einstellbar und wählbar ist, werden nun die
befestigten Organteile langsam und vorsichtig
abgesenkt, so daß sie ganz von temperierter
Nährlösung umgeben sind. Der obere
Organbefestigungspunkt ist über die Klemme 18 und
die Aufhängung 19 mit dem Kraftaufnehmer 9
verbunden. Dieser dient beispielsweise zur Messung
der isometrischen Kraftentfaltung der Organproben.
Nachdem der untere Organbefestigungspunkt über den
Haken 2 und die verschiebende Einstellung des
Führungsschafts 15 fixiert ist, wird über den
Feintrieb 10 durch vertikale Einstellung der Klemme
18 eine Grundspannung am Organ angelegt.
Gleichzeitig wird indessen die über die Zuführung 12
eingefüllte Lösung über die Begasungskanal 13 mit
Carbogen versorgt, wobei die Gaszufuhr über
Feinregulierventile 8 einstellbar ist. Die Gasmenge
tritt durch den Kanal 13 und die Fritte 7 hindurch,
die eventuelle Verunreinigungen aus dem Gasgemisch
zurückhält. Durch die Bohrung 17 in der Sockelplatte
16b gelangt das Gas in die mit Flüssigkeit gefüllte
Begasungskammer 4. Die Nährlösung wird hier durch
die feinverteilten Gasperlen mit Gas gesättigt.
Überschüssiges Gas entweicht nach oben. Weiterhin
umspült die gesättigte Lösung aufgrund der
vorhandenen Bohrungen 21a, 21b, 22 zwischen den
Kammern 3 und 4 auch die in der Organkammer 3
angeordnete Gewebeprobe. Über das Saugrohr 6 kann
außerdem überschüssige Nährlösung abgesaugt werden.
Will man nun die Wirkstoffkonzentration oder andere
Parameter variieren, kann man die Organe auswaschen
und die Nährlösung beispielsweise mittels einer
Magnetventile 11 ansteuernde Automatik austauschen.
Insgesamt wird durch die spezielle integrierte
Kammerausführung mit Begasungskammer 4, Organkammer
3 und besonders vorteilhaft mit Teile der
Organbefestigung aufnehmenden, gesonderten
Führungskammer 3 und durch die Ausbildung von
Verbindungsbohrungen 21a, 21b, 22 zwischen den
Kammern 3 und 4 eine hohe Durchmischungsrate der
Nährlösung bei gleichzeitiger Einsparung an
Nährlösung und Vermeidung von Begasungsunruhen am
Organgewebe und am Kraftaufnehmer erreicht.
Bezugszeichenliste
1 Organbad
2 Haken
3 Organkammer
4 Begasungskammer
5 Führungskammer
6 Saugrohr
7 Fritte
8 Feinregulierventile
9 Kraftaufnehmer
10 Feinantrieb
11 Magnetventile
12 Zuführung
13 Begasungskanal
14 Organbefestigungsvorrichtung
15 Schaft
16a Trägerplatte
16b Sockelplatte
17 Durchgangsbohrung
18 Organklemme
19 Aufhängung
20 Zentrale Gaszufuhrleitung
21a, b obere Verbindungsbohrung
22 untere Verbindungsbohrung
23 Adapter
24 Stopfen
25 Dichtung
26 Kanal
27 Gewinde
28 erste Elektrode
29 zweite Elektrode
2 Haken
3 Organkammer
4 Begasungskammer
5 Führungskammer
6 Saugrohr
7 Fritte
8 Feinregulierventile
9 Kraftaufnehmer
10 Feinantrieb
11 Magnetventile
12 Zuführung
13 Begasungskanal
14 Organbefestigungsvorrichtung
15 Schaft
16a Trägerplatte
16b Sockelplatte
17 Durchgangsbohrung
18 Organklemme
19 Aufhängung
20 Zentrale Gaszufuhrleitung
21a, b obere Verbindungsbohrung
22 untere Verbindungsbohrung
23 Adapter
24 Stopfen
25 Dichtung
26 Kanal
27 Gewinde
28 erste Elektrode
29 zweite Elektrode
Claims (11)
1. Organbad zur Ermittlung der Wirkung von
medizinischen Prüfsubstanzen auf Organgewebe in
vitro, bei dem das in einer Kammer an einer
Befestigungsvorrichtung gehaltene Organgewebe
von einer begasten, die Prüfsubstanz enthaltende
Nährstofflösung umspülbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß neben der das Organgewebe aufnehmenden
Organkammer (3) eine Begasungskammer (4)
angeordnet ist, in der die Nährstofflösung
begast wird und welche mit der Organkammer (3)
über mindestens eine obere und eine untere
Verbindungsbohrung (21a, b, 22) kommuniziert.
2. Organbad nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die oberen
Verbindungsbohrungen (21a, 21b) zur Organkammer
(3) hin ansteigend ausgebildet sind.
3. Organbad nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß neben der Organkammer (3)
eine Führungskammer (5) angeordnet ist, in der
zumindest Teile (2) der Befestigungsvorrichtung
(14) an einem Führungsschaft (15) verschieblich
geführt sind, wobei die Organkammer (3) mit der
Führungskammer (5) derart in Verbindung steht,
daß Teile (2) der Befestigungsvorrichtung (14)
in die Organkammer (3) greifen.
4. Organbad nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Befestigungsvorrichtung
(14) einen am Führungsschaft (15) befestigten
Haken (2) sowie eine Organklemme (18) umfaßt,
welche in die Organkammer (3) hängend gelagert
ist und direkt mit einem Kraftaufnehmer (9)
verbunden ist.
5. Organbad nach einem der Ansprüche 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der Durchmesser des
Führungsschaftes (15) im wesentlichen dem
Innendurchmesser der Führungskammer (5)
entspricht.
6. Organbad nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Begasungskammer
(4) an ihrem unteren Ende mit einer Fritte (7)
abgeschlossen ist, durch welche Gas in die
Nährstofflösung geleitet werden kann.
7. Organbad nach Anspruch 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Fritte (7) von einem
einschraubbaren Stopfen (24) mit Zuführkanal
(26) gehalten ist.
8. Organbad nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Begasungskammer
(4) mit einer Evakuiereinrichtung zur
Füllstandshöhenregulierung der Nährstofflösung
verbunden ist.
9. Organbad nach Anspruch 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Evakuierungseinrichtung
aus einem in das obere Ende der Begasungskammer
(4) ragende, mit einer Saugpumpe verbundenen
Saugrohr (6) besteht, dessen Eintauchtiefe in
die Begasungskammer (4) einstellbar ist.
10. Organbad nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß es über einen an der
Organkammer (3) vorgesehene Zuführung (12) mit
Nährstofflösung befüllbar ist.
11. Organbad nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß in der Organkammer
(3) Elektroden (28, 29) zur Erzeugung eines
elektrischen Feldes im Bereich zwischen Haken
(2) und Organklemme (18) angeordnet sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914113683 DE4113683A1 (de) | 1991-04-26 | 1991-04-26 | Organbad zur ermittlung der wirkung von medizinischen pruefsubstanzen auf organgewebe in vitro |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914113683 DE4113683A1 (de) | 1991-04-26 | 1991-04-26 | Organbad zur ermittlung der wirkung von medizinischen pruefsubstanzen auf organgewebe in vitro |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4113683A1 true DE4113683A1 (de) | 1992-10-29 |
Family
ID=6430428
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19914113683 Withdrawn DE4113683A1 (de) | 1991-04-26 | 1991-04-26 | Organbad zur ermittlung der wirkung von medizinischen pruefsubstanzen auf organgewebe in vitro |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4113683A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102013013599A1 (de) * | 2013-08-19 | 2015-02-19 | Laser Innovation GmbH | Probenträger |
-
1991
- 1991-04-26 DE DE19914113683 patent/DE4113683A1/de not_active Withdrawn
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102013013599A1 (de) * | 2013-08-19 | 2015-02-19 | Laser Innovation GmbH | Probenträger |
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