DE4113412C2 - Vorrichtung zur Verbrennung von flüssigem oder gasförmigem Brennstoff für eine Feuerungsanlage - Google Patents
Vorrichtung zur Verbrennung von flüssigem oder gasförmigem Brennstoff für eine FeuerungsanlageInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Verbrennung
von flüssigem oder gasförmigem Brennstoff für eine Feuer
ungsanlage gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 1.
Feuerungsanlagen mit Einrichtungen zum Rückführen von Ver
brennungsprodukten dienen dem Zweck, eine möglichst voll
ständige Verbrennung zu erzielen. Ein weiteres Ziel ist
es, den NOX-Ausstoß zu reduzieren, indem die Temperatur der
Flamme herabgesetzt wird. NOX entsteht entweder aus ge
bundenem Stickstoff, aus z. B. schwerem Heizöl, oder aus
dem freien Stickstoff der zur Verbrennung benutzten
Umgebungsluft, in der er zu etwa 78% enthalten ist. Bei
der Verbrennung wird Stickstoff zu NOX oxidiert, wenn man
ihn Temperaturen über ca. 1400°C aussetzt. Derartige
Temperaturen entstehen in Gas- und Ölbrennerflammen
üblicherweise, wenn man keine Maßnahmen zur
Temperaturreduzierung trifft. Außerdem können Flammen
ungleichmäßig heiß sein, also Bereiche größerer Temperatur
(Temperaturspitzen) in "normalen" Bereichen der Flamme
eingebettet sein. Je länger der Stickstoff in solchen
Temperaturspitzen verbleibt, um so mehr wird
selbstverständlich in NOX umgewandelt. Die thermische NOX-
Bildung aus dem Luftstickstoff kann man durch
Abgasrückführung mit entsprechender Temperaturabsenkung
vermindern. Bei einer solchen Rezirkulation wirken die
Verbrennungsgase als Inertgase, die dadurch, daß in ihnen
kein Sauerstoff vorhanden ist, allein schon eine
Verminderung der Temperatur mit sich bringen. Wenn diese
Gase zusätzlich noch eine verminderte Temperatur haben,
ist dies ein erwünschter Nebeneffekt. Die entsprechenden
Zusammenhänge sind bereits seit längerer Zeit bekannt.
In der EP 0 386 732 A2 wird bereits eine Verbrennungsein
richtung für einen Zweistoffbrenner mit einer internen Re
zirkulation beschrieben. Die dortige Einrichtung hat
jedoch eine Düsenplatte, auf der eine Vielzahl von Düsen
angeordnet ist, durch die an einem Rohr unterschiedliche
Teilluftströme erzeugt werden, bevor sie in einem
Flammrohr vermischt werden. Diese Einrichtung weist eine
sehr komplizierte Konstruktion auf, die anscheinend nötig
ist, um in der Konstruktion mit zwei Rohren eine genügend
stabile Rezirkulation zu erreichen. Nachteilig bei dieser Einrichtung ist jedenfalls, daß bei
der Vielzahl von Düsen die Wartung sehr kompliziert und
teuer ist, und auch schon geringe Störungen große
Nachteile im Betrieb mit sich bringen können.
Aus der DE-OS 21 65 172 ist eine gattungsgemäße
Vorrichtung in Ausbildung als Rekuperator-Brenner für ein
Stahlheizrohr bekannt. Bei dieser Vorrichtung mit
integrierter Vermischung unverdrallter Verbrennungsluft
mit Brenngas werden abgekühlte Abgase in ein Brennrohr
durch kleine Ausgangsöffnungen gesaugt. Diese Abgase legen
sich ringförmig zwischen Brennrohr und Brennerflamme,
wodurch Temperaturspitzen im Material des Brennrohres
vermieden werden sollen, um auf diese Weise das Material
zu schonen und dadurch eine Erhöhung der Lebensdauer des
Materials und der Betriebssicherheit zu erreichen. Mit dem
bekannten Strahlheizrohr wird nicht angestrebt, daß die
Verbrennung weitgehend vollständig unter Bildung von
möglichst wenig NOX durchführbar ist. Es hat sich gezeigt,
daß die in diesem Stand der Technik beschriebene Ansaugung
eines Teils der über den Abgas-Rückführungskanal
zurückströmenden Abgase keinen wesentlichen Einfluß auf
die NOX-Bildung im Brennrohr hat.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine
gattungsgemäße Vorrichtung zur Verfügung zu stellen, in
der die Verbrennung des Brennstoffes weitgehend
vollständig unter Bildung von möglichst wenig NOX mit
möglichst einfachen konstruktiven Mitteln durchgeführt
werden kann.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einer
gattungsgemäßen Vorrichtung durch die im Kennzeichen von
Patentanspruch 1 aufgeführten Merkmale gelöst.
Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus
den Unteransprüchen.
Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird es ermöglicht,
die Verbrennungsprodukte, insbesondere in Form von Abgasen
mit einem geringen Sauerstoffgehalt in das zu verbrennende
Medium, z. B. den Ölnebel, der bereits in der Ver
brennungsluft verteilt ist, einzumischen. Da dabei sehr
hohe Viskositätsunterschiede zwischen den heißen und den
kalten Gasen bestehen, stößt diese Vermischung auf große
Schwierigkeiten. Die sehr starke Verdrallung der Ver
brennungsluft führt hier dazu, daß die seitlich über einen
großen Umfang zugeführten Verbrennungsgase sehr gut einge
mischt werden. Dies geschieht vor der Flamme, die
innerhalb des Einsatzes brennt. Durch die sehr kurzen Wege
in Verbindung mit der guten Durchmischung, die
Temperaturspitzen nicht entstehen läßt, wird ermöglicht,
daß man die Temperatur der eingemischten Verbrennungs
produkte nicht erniedrigen muß. Damit kann alle Wärme an
einem Punkt entnommen werden, und es müssen keine
Einrichtungen zur Kühlung der Rauchgase vorgesehen werden.
Wie hierin verwendet, ist unter "überkritischer"
Drallströmung zu verstehen, daß die Luft in eine so starke
Rotationsbewegung versetzt worden ist, daß sich eine
zentrale Rückströmung ausbildet. Trifft eine derart in
Rotation versetzte Luftströmung auf eine Erweiterung des
sie führenden Raumes, finden starke Verwirbelungen statt.
Diese Verwirbelungen werden in der vorliegenden Erfindung
dazu genutzt, eine besonders gute Vermischung der kalten
Frischluft mit dem zugeführten Brennstoff und den rück
geführten Verbrennungsprodukten zu bewirken.
Dabei ist natürlich eine möglichst heiße Rückführung der
Verbrennungsprodukte erwünscht, da dann eine optimale
Verbrennung stattfindet, und die gesamte mit der Flamme
erzeugte Wärme in einem möglichst kleinen Bereich freige
setzt wird.
Zur Verringerung der NOX-Bildung ist es günstig, wenn die
Temperatur der Flamme auf eine Temperatur unterhalb der
Schwellentemperatur zur NOX-Bildung abgesenkt wird. Eine
derartige Absenkung ist bei Schweröl- sowie bei Gasflammen
möglich, wenn eine stabile Flamme mit einer genügenden
Zufuhr von Inertgasen mit verringerter Sauerstoffzufuhr
unterhalten wird.
In einer bevorzugten Ausführungsform sind zusätzliche
Luftdüsen für einen Teil der Verbrennungsluft vorgesehen,
die um die Brennerdüse herum angeordnet sind. Derartige
zusätzliche Luftdüsen, die wiederum in einer bevorzugten
Ausführung zur Achse des Brennerrohres hin verschwenkbar
ausgebildet sind, haben den Vorteil, daß man eine
Optimierung der Lufteinleitverhältnisse an die in dem
jeweiligen individuellen Verbrennungsraum vorhandenen Ver
hältnisse vornehmen kann. Insbesondere wird man dabei das
Verhältnis der eingebrachten Luft in die tangentiale
Luftzuführung und andererseits in die zusätzlichen
Luftdüsen verändern und kann dann außerdem noch die
zusätzlichen Luftdüsen in ihrer Neigung verstellen.
Weiter wird vorgeschlagen, ungefähr ein Drittel der
gesamten zur Verbrennung zugeführten Luftmenge durch die
zusätzlichen Luftdüsen einzublasen. Dadurch, daß ein
derartig beträchtlicher Teil der Luft durch die
zusätzlichen Luftdüsen eingeblasen wird, beeinflussen
diese das Strömungsverhalten am Beginn des Einsatzes
wesentlich. Sie führen die verwirbelte und gemischte Luft
aus dem Verwirbelungs- bzw. Mischbereich heraus, indem sie
hinter sich einen Unterdruck erzeugen. Dieser Unterdruck
führt zu einer vermehrten Zufuhr von rückgeführten
Verbrennungsprodukten durch den zwischen dem Einsatz und
dem Brennerrohr verbleibenden Zwischenraum.
Es hat sich dabei als vorteilhaft erwiesen, daß die
Luftdüsen in einem Winkel von etwa 30° nach innen zur
Achse des Brennerrohres anstellbar sind. Eine derartige
Anstellung bewirkt ein besonders günstiges
Strömungsverhalten für eine stabile Flamme mit einer
großen Rückführmenge von Verbrennungsprodukten.
Im folgenden wird die Erfindung anhand der begleitenden
Zeichnungen an einem Ausführungsbeispiel erläutert. Dabei
zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung der Vorrichtung
zur Verbrennung nach der Erfindung in
Längsschnittdarstellung;
Fig. 2 die Luftzuführung in Querschnittsdarstellung
entlang der Linie A-B in Fig. 1; und
Fig. 3 die Strömungsverhältnisse im Brennerrohr mit
Verdrallung der Verbrennungsluft.
Die gesamte Vorrichtung zur Verbrennung mit der
Einrichtung zur Rückführung der Verbrennungsprodukte ist
in Fig. 1 dargestellt. Das Brennerrohr 10 ist mit dem
Abgasauslaß 22 auf der linken Seite und der Brennerdüse 12
auf der rechten Seite dargestellt. In das Brennerrohr 10
ist der Einsatz 14 eingesetzt, wobei zwischen dem Einsatz
14 und dem Brennerrohr 10 ein Zwischenraum 16 zur
Rückströmung der Verbrennungsprodukte freigelassen ist.
Deutlich ist ein Abstand zwischen dem Einsatz 14 und dem
Ende des Brennerrohres 10 zu erkennen. In diesen Raum 24
wird Luft um die Brennerdüse 12 herum eingeführt. Diese
Luft wird in die Luftzuführung 15 tangential eingeführt
und wird dann durch die konische Verengung 26 des
Luftzuführungsraumes um die Einrichtung 13 zur
Brennstoffzufuhr herum unter Drall eingebracht. Dieser
Drall wird durch die Erweiterung des hier zur Verfügung
stehenden Raumes in dem Brennerrohr 10 bzw. in dem Einsatz
14 überkritisch, so daß sich eine zentrale Rückströmung
ausbilden kann. Damit diese Rückströmung nicht sich bis in
die Luftzuführung 15 erstreckt, ist um die Einrichtung 13
im Bereich der Brennerdüse 12 herum die Außenwand 28 mit
konischer Ausbildung mit einer Abschlußfläche 30 versehen,
die dazu dient, diese Strömungsverhältnisse zu begrenzen.
Weiter sind zusätzliche Luftdüsen 20 vorgesehen, die sich
in den Einsatz 14 erstrecken. Sie können bis zu einem
Winkel von ca. 30° nach innen verschwenkt werden und
dienen zum einen dazu, die Verwirbelung und Vermischung zu
unterstützen, und zum anderen dazu, die abgasrückführende
Strömung durch den Unterdruck, den sie hinter sich
erzeugen, zu verstärken.
Der Einsatz 14 wird typischerweise einen Durchmesser von
ca. 80% des Brennerrohrdurchmessers besitzen. Seine Länge
wird typischerweise 20 bis 50% der Brennerrohrlänge
besitzen. Die Temperatur der Verbrennung wird mit diesen
Rückströmungsmaßnahmen von ca. 1600° auf 1300°C
herabgesetzt. Die Verweilzeit im Bereich sehr hoher
Temperaturen wird ebenfalls herabgesetzt. Insgesamt kann
eine Reduktion um bis zu 50% der NOX-Konzentration
erreicht werden. Im Brennerrohr 10 selbst wird die
Geschwindigkeit der Gase klein sein, daher wird der
Widerstand nicht unnötig erhöht werden.
In der in Fig. 2 dargestellten Einrichtung 18 zur Luftzu
führung ist ein Schieber 32 mit einer runden Abschlußkante
34 dargestellt, der dazu dient, die Luftmenge, die
tangential zugeführt wird, zu reduzieren, ohne die
Strömungsverhältnisse zu verändern.
In Fig. 3 ist schematisch verdeutlicht, auf welche Weise
die Verdrallung der zugeführten Verbrennungsluft zu
verbesserter Rückführung von Verbrennungsprodukten und zu
besserer Durchmischung führt.
Durch die optimale Durchmischung kann mehr Inertgas zuge
führt werden und die Verbrennungstemperatur weiter gesenkt
werden, ohne daß es zu unvollkommener Verbrennung kommt.
Claims (5)
1. Vorrichtung zur Verbrennung von flüssigem oder
gasförmigem Brennstoff für eine Feuerungsanlage, mit einer
in einem Brennerrohr (10) angeordneten Brennerdüse (12),
einer Einrichtung (13) zur Zufuhr des Brennstoffes zur
Brennerdüse (12), einer Luftzuführung (15) für die
Verbrennungsluft, die um die Einrichtung (13) zur Zufuhr
des Brennstoffes herum angeordnet ist, einem Einsatz (14),
der am brennerdüsenseitigen Ende in das Brennerrohr (10)
eingesetzt ist und innerhalb dessen die Verbrennung im
wesentlichen stattfindet, und einem Zwischenraum (16)
zwischen dem Einsatz (14) und dem Brennerrohr (10) zur
Rückführung von Verbrennungsprodukten in die
Verbrennungszone, dadurch gekennzeichnet, daß eine
Einrichtung (18) zur tangentialen Einleitung der
Verbrennungsluft in die Luftzuführung (15) vorgesehen ist,
um zumindest innerhalb des Einsatzes (14) eine
überkritische Drallströmung der Verbrennungsluft zu
erzeugen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch
zusätzliche Luftdüsen (20) für einen Teil der
Verbrennungsluft, die um die Brennerdüse (12) herum
angeordnet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Luftdüsen (20) im wesentlichen zur Achse des
Brennerrohres (10) hin verschwenkbar ausgebildet sind.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Anteil der Verbrennungsluft, der
durch die Luftdüsen (20) eingeblasen wird, etwa ein
Drittel der gesamten Luftmenge beträgt.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Luftdüsen (20) in einem Winkel von
etwa 30° nach innen zur Achse des Brennerrohres (10)
anstellbar sind.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
D2 | Grant after examination | ||
8363 | Opposition against the patent | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |