DE4110936A1 - Erkennung der belegung eines sitzes - Google Patents
Erkennung der belegung eines sitzesInfo
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- B60R21/01512—Passenger detection systems
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- B60N—SEATS SPECIALLY ADAPTED FOR VEHICLES; VEHICLE PASSENGER ACCOMMODATION NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- B60N2/00—Seats specially adapted for vehicles; Arrangement or mounting of seats in vehicles
- B60N2/24—Seats specially adapted for vehicles; Arrangement or mounting of seats in vehicles for particular purposes or particular vehicles
- B60N2/242—Bus seats
Description
Die Erfindung betrifft eine Schaltungsanordnung zum Feststel
len der Belegung oder Nichtbelegung eines Sitzes in einem
Kraftfahrzeug, wobei der Sitz eine Sitzfläche und eine
Rückenlehne aufweist.
In Kraftfahrzeuge werden in zunehmendem Maße Sicherheitsein
richtungen eingebaut, die die Fahrgäste bei einem Unfall vor
Verletzungen schützen sollen. Eine der im Augenblick wir
kungsvollsten Einrichtungen zum Schutz der auf den Vordersit
zen sitzenden Fahrgäste ist der sogenannte Prallsack. Bei ei
nem Zusammenstoß oder Auffahrunfall, die als starke Verzöge
rung erkannt werden, wird in kürzester Zeit ein Gasgenerator
gezündet. Das von diesem erzeugte Gas bläst den Prallsack in
kürzester Zeit auf. Dieser bläht sich vor dem Fahrgast auf
und drückt ihn gegen Sitzfläche und Rückenlehne seines Sit
zes. Nach kurzer Zeit wird der Prallsack wieder entlastet.
Er fällt zusammen, und der Fahrgast erhält seine volle Bewe
gungsfreiheit wieder. Zum Schutz des Fahrers wird der Prall
sack in die Lenkradnabe eingelassen. Zum Schutz des Beifah
rers wird er vor dem Beifahrersitz unter dem Armaturenbrett
befestigt. Ein Prallsack wird innerhalb von Millisekunden
aufgeblasen. Hierbei entstehen beträchtliche Kräfte. Diese
müssen von der Befestigung des Prallsacks aufgefangen wer
den. Eine Lenksäule ist verhältnismäßig steif und fest gela
gert. Die Lenksäule und ihre Lagerung können damit die beim
Aufblasen des Prallsacks entstehenden Kräfte ohne Verformung
aufnehmen. Das Armaturenbrett ist jedoch nicht steif, son
dern etwas elastisch. Damit soll bei einem Unfall das Aufsto
ßen eines nicht durch einen Prallsack geschützten Beifahrers
auf dem Armaturenbrett etwas abgemildert und die Verletzungs
gefahr gesenkt werden. Bei einem vor dem Beifahrersitz am Ar
maturenbrett befestigten Prallsack bedeutet dies, daß das Ar
maturenbrett bei einem Aufblasen des Prallsacks beträchtlich
verformt wird. Die Reparatur eines auf diese Weise verform
ten Armaturenbretts kostet bis zu einigen tausend DM. Diese
Kosten können ohne weiteres aufgebracht werden und fallen
nicht ins Gewicht, falls ein im Kraftfahrzeug befindlicher
Beifahrer durch den Prallsack vor Verletzungen geschützt
oder gar vor dem Tod bewahrt wird. Diese Reparaturkosten wer
den jedoch anders betrachtet und als überflüssig angesehen,
falls der vor dem Beifahrersitz befindliche Prallsack ohne
einen auf diesem sitzenden Fahrgast gezündet und das Armatu
renbrett damit ohne gleichzeitigen Schutz eines Fahrgastes
verformt wird. Die Erstattung der Reparaturkosten durch eine
Versicherung kann zu Schwierigkeiten führen. Schäden dieser
Art sind neu, und die Rechtslage ist noch nicht geklärt.
Die Autokonstrukteure sind nun gefordert. Von ihnen wird ver
langt, Maßnahmen vorzusehen, mit denen diese unnötigen Be
schädigungen des Armaturenbretts verhindert werden. Damit
stellt sich die Aufgabe, eine Einrichtung zu schaffen, mit
der festgestellt werden kann, ob sich ein Fahrgast auf dem
Beifahrersitz befindet oder ob dieser leer ist. Nur im er
sten Fall wird der vor dem Beifahrersitz befindliche Prall
sack scharfgeschaltet. Im zweiten Fall wird der Gasgenerator
oder ein anderes Bauteil in der Zündeinrichtung des Prall
sacks abgeschaltet. Bei der Lösung dieser Aufgabe geht die
Erfindung von der Erkenntnis aus, daß ein bekleideter mensch
licher Körper ein elektrischer Isolator ist und 34 etwa 80%
aus Wasser besteht.
Unter Ausnutzung dieser Erkenntnis ergibt sich die Lösung
für die gestellte Aufgabe nach der Erfindung mit einer Schal
tungsanordnung, die gekennzeichnet ist durch mindestens zwei
in mindestens der Sitzfläche oder in der Rückenlehne in ei
nem Abstand voneinander angeordnete und gegeneinander iso
lierte Elektroden, und eine an die Elektroden angeschlossene
Einrichtung zum Messen der zwischen diesen ausgebildeten Ka
pazität nach Betrag und Verlustwinkel. Bei Belegung des Bei
fahrersitzes stellt der Fahrgast das Dielektrikum für die
zwischen Sitzfläche und Rückenlehne ausgebildete Kapazität
dar. Bei leerem Beifahrersitz wird das Dielektrikum durch
Luft gebildet. Die Dielektrizitätskonstante von Wasser liegt
bei 81. Die Dielektrizitätskonstante von Luft liegt bei et
was über 1. Das heißt, daß die zwischen Sitzfläche und
Rückenlehne ausgebildete Kapazität bei belegtem Beifahrersitz
um das Mehrfache einer Zehnerpotenz über der bei leerem Bei
fahrersitz liegt. Dieser Unterschied läßt sich meßtechnisch
mit ausreichender Sicherheit erkennen. Die erfindungsgemäße
Schaltungsanordnung erkennt damit, ob der Beifahrersitz be
legt oder nicht belegt ist. Im ersten Fall wird der Gasgene
rator oder ein anderes Bauteil scharfgeschaltet. Im zweiten
Fall wird der Gasgenerator oder ein anderes Bauteil abge
schaltet. Für den praktischen Betrieb bedeutet dies, daß der
vor dem Beifahrersitz eingebaute Prallsack allein durch das
Niedersetzen eines Beifahrers scharfgeschaltet wird. Dies er
folgt automatisch. Es ist nicht erforderlich, daß der Fahrer
oder der Beifahrer den Gasgenerator scharfschaltet. An- und
Abschalten würden hier häufig vergessen. Dies würde sowohl
zu Verletzungen des Beifahrers als auch zu unnötigen Beschä
digungen des Armaturenbretts führen. Die Dielektrika von
Luft und Wasser unterscheiden sich annähernd durch den Fak
tor 80. Dieser Unterschied ist so groß, daß er von der erfin
dungsgemäßen Einrichtung mit ausreichender Sicherheit er
kannt wird. Damit wird der Prallsack sicher ein- oder ausge
schaltet. Folgendes kommt hinzu. Luft bildet ein gutes Die
lektrikum mit einem sehr geringen Verlustwinkel. Der mensch
liche Körper dagegen bildet ein Dielektrikum mit hohem Ver
lustwinkel. Die erfindungsgemäße Einrichtung erkennt auch
dies. Damit erhöht sich die Sicherheit, mit der ein belegter
und ein nicht belegter Sitz erkannt werden.
Die elektrische Meßtechnik kennt verschiedene Möglichkeiten
zum Messen des Betrages und des Verlustwinkels einer Kapazi
tät. Für die Erfindung bieten sich zwei Ausführungsformen
an.
Bei der ersten Ausführungsform wird die Kapazität unmittel
bar gemessen. Bei der zweiten Ausführungsform wird die Kapa
zität als Koppelelement zwischen den Elektroden in der Sitz
fläche auf der einen und denen in der Rückenlehne auf der an
deren Seite angesehen. Die einen Elektroden werden an einen
Wechselspannungsgenerator angeschlossen und bilden einen
Stromkreis. Die anderen Elektroden bilden ebenfalls einen
Stromkreis. Die charakteristischen Größen der Kapazität bei
belegtem und bei nicht belegtem Beifahrersitz sind bekannt.
Beide Stromkreise müssen nun so ausgelegt werden, daß bei Be
legung des Sitzes die Spannung oder der Strom im Stromkreis
der anderen Elektroden möglichst stark von der Spannung oder
dem Strom im Stromkreis der einen Elektroden abweicht.
Für die Verwirklichung der ersten Ausführungsform, bei der
die Kapazität unmittelbar gemessen wird, sieht die Erfindung
vor, daß die Einrichtung zum Messen der Kapazität einen an
die Elektroden angeschlossenen Wechselspannungsgenerator
und eine zwischen diesem und den Elektroden liegende Einrich
tung zum Ermitteln der Amplitude des fließenden Stromes und
dessen Phasenlage gegenüber der Spannung des Wechselspan
nungsgenerators und eine Einrichtung zur Anzeige von Amplitu
de und Phasenlage als Maß für die Kapazität und die dielek
trischen Verluste des zwischen den Elektroden ausgebildeten
Kondensators enthält. Als vorteilhaft hat sich herausge
stellt, daß die Einrichtung zum Ermitteln von Amplitude und
Phasenlage des fließenden Stromes einen phasenempfindlichen
Gleichrichter zur Messung von mindestens zwei gegenüber der
Spannung des Wechselspannungsgenerators verschobenen Phasen
winkeln während mindestens einer halben Periode enthält.
Bei der zweiten Ausführungsform, bei der die Kapazität die
eine oder erste Elektrode an die andere oder zweite Elektro
de ankoppelt, sieht die Erfindung eine Schaltungsanordnung
vor, die gekennzeichnet ist durch mindestens zwei in min
destens der Sitzfläche oder in der Rückenlehne in einem Ab
stand voneinander angeordnete und gegeneinander isolierte
Elektroden, einen an die erste Elektrode angeschlossenen
Wechselspannungsgenerator und einen an die erste und eine
zweite Elektrode angeschlossenen Komparator zum Feststellen
der Differenz zwischen den an beiden Elektroden liegenden
Spannungen nach Betrag und Phase als Maß für die Kapazität
und die dielektrischen Verluste des zwischen den Elektroden
ausgebildeten Kondensators. Zweckmäßig enthält der Kompara
tor einen an die zweite Elektrode angeschlossenen Verstärker
und einen an diesen angeschlossenen phasenempfindlichen
Gleichrichter zur Messung von mindestens zwei gegenüber der
Spannung des Wechselspannungsgenerators verschobenen Phasen
winkeln während mindestens einer halben Periode.
Bei beiden Ausführungsformen ergeben sich Verluste durch das
in der Sitzfläche und in der Rückenlehne und in benachbarten
Autoteilen befindliche Metall. Weiter ergeben sich Verluste
durch die elektrischen Eigenschaften des zwischen Sitzfläche
und Rückenlehne befindlichen Dielektrikums Luft. Weitaus grö
ßere Verluste ergeben sich aber bei einem auf dem Sitz be
findlichen Fahrgast. Seine Gewebeflüssigkeit und an seiner
Kleidung befindliche Eisenteile stellen eine große Verlust
quelle dar. Die Messung des Verlustwinkels der zwischen Sitz
fläche und Rückenlehne ausgebildeten Kapazität ist daher
sehr wichtig.
Bei beiden Ausführungsformen können die Elektroden in die
Sitzfläche und die Rückenlehne eingelegte oder auf diese auf
gelegte Drähte oder Metallbänder sein. Zweckmäßig werden sie
längs der Seitenkanten von Sitzfläche und Rückenlehne in
Fahrtrichtung verlaufend angeordnet. Bei elektrisch beheiz
ten Sitzen können die Elektroden durch die in die Sitzfläche
und Rückenlehne angeordneten Widerstandsheizdrähte gebildet
werden. Dies setzt jedoch eine galvanische Trennung der Elek
troden voraus.
In der Zeichnung werden zwei Möglichkeiten der Anordnung der
Elektroden in der Sitzfläche und in der Rückenlehne darge
stellt. Im einzelnen ist:
Fig. 1 eine schematische perspektivische Darstellung einer
ersten Anordnung der Elektroden und
Fig. 2 eine schematische perspektivische Darstellung einer
zweiten Anordnung der Elektroden.
Bei der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform sind zwei draht- oder
bandförmige Elektroden in der Sitzfläche und eine
draht- oder bandförmige Elektrode in der Rückenlehne angeord
net. Zwischen diesen Elektroden bilden sich die Kapazitäten
C1 und C2 aus. Bei der in Fig. 2 gezeigten Ausführungsform
ist nur eine Elektrode in der Sitzfläche angeordnet. Wieder
bilden sich Kapazitäten C1 und C2 zwischen den Elektroden
aus. Gemäß den vorstehenden Ausführungen werden die Kapazitä
ten C1 und C2 unmittelbar gemessen, oder sie werden als Kop
pelelemente angesehen. In diesem Fall wird ermittelt, wie ei
ne an eine Elektrode oder ein Elektrodenpaar angelegte Wech
selspannung nach Betrag und Phase auf die zweite Elektrode
übertragen wird.
Claims (8)
1. Schaltungsanordnung zum Feststellen der Belegung oder
Nichtbelegung eines Sitzes in einem Kraftfahrzeug, wobei
der Sitz eine Sitzfläche und eine Rückenlehne aufweist,
gekennzeichnet durch mindestens zwei in mindestens der
Sitzfläche oder in der Rückenlehne in einem Abstand von
einander angeordnete und gegeneinander isolierte Elektro
den, und eine an die Elektroden angeschlossene Einrich
tung zum Messen der zwischen diesen ausgebildeten Kapazi
tät nach Betrag und Verlustwinkel.
2. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Einrichtung zum Messen der Kapazität einen
an die Elektroden angeschlossenen Wechselspannungsgenera
tor und eine zwischen diesem und den Elektroden liegende
Einrichtung zum Ermitteln der Amplitude des fließenden
Stromes und dessen Phasenlage gegenüber der Spannung des
Wechselspannungsgenerators und eine Einrichtung zur Anzei
ge von Amplitude und Phasenlage als Maß für die Kapazität
und die dielektrischen Verluste des zwischen den Elektro
den ausgebildeten Kondensators enthält.
3. Schaltungsanordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich
net, daß die Einrichtung zum Ermitteln von Amplitude und
Phasenlage des fließenden Stromes einen phasenempfindli
chen Gleichrichter zur Messung von mindestens zwei gegen
über der Spannung des Wechselspannungsgenerators verscho
benen Phasenwinkeln während mindestens einer halben Perio
de enthält.
4. Schaltungsanordnung zum Feststellen der Belegung oder
Nichtbelegung eines Sitzes in einem Kraftfahrzeug, wobei
der Sitz eine Sitzfläche und eine Rückenlehne aufweist,
gekennzeichnet durch mindestens zwei in mindestens der
Sitzfläche oder in der Rückenlehne in einem Abstand von
einander angeordnete und gegeneinander isolierte Elektro
den, einen an die erste Elektrode angeschlossenen Wechsel
spannungsgenerator und einen an die erste und eine zweite
Elektrode angeschlossenen Komparator zum Feststellen der
Differenz zwischen den an beiden Elektroden liegenden
Spannungen nach Betrag und Phase als Maß für die Kapazi
tät und die dielektrischen Verluste des zwischen den Elek
troden ausgebildeten Kondensators.
5. Schaltungsanordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich
net, daß der Komparator einen an die zweite Elektrode an
geschlossenen Verstärker und einen an diesen angeschlosse
nen phasenempfindlichen Gleichrichter zur Messung von
mindestens zwei gegenüber der Spannung des Wechselspan
nungsgenerators verschobenen Phasenwinkeln während minde
stens einer halben Periode enthält.
6. Schaltungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da
durch gekennzeichnet, daß die Elektroden in die Sitzflä
che und die Rückenlehne eingelegte oder auf diese aufge
legte Drähte oder Metallbänder sind.
7. Schaltungsanordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich
net, daß die Drähte oder Metallbänder längs der Seitenkan
ten von Sitzfläche und Rückenlehne in Fahrtrichtung ver
laufend angeordnet sind.
8. Schaltungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, da
durch gekennzeichnet, daß die Elektroden durch in Sitzflä
che und Rückenlehne angeordnete Widerstandsheizdrähte ge
bildet werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914110936 DE4110936A1 (de) | 1991-04-02 | 1991-04-02 | Erkennung der belegung eines sitzes |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19914110936 DE4110936A1 (de) | 1991-04-02 | 1991-04-02 | Erkennung der belegung eines sitzes |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4110936A1 true DE4110936A1 (de) | 1992-10-08 |
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ID=6428825
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DE19914110936 Withdrawn DE4110936A1 (de) | 1991-04-02 | 1991-04-02 | Erkennung der belegung eines sitzes |
Country Status (1)
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Legal Events
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8130 | Withdrawal |