DE4110190A1 - Verfahren zur prozessorientierten vertikalen und horizontalen fuehrung von schweissbrennern beim lichtbogenschweissen - Google Patents
Verfahren zur prozessorientierten vertikalen und horizontalen fuehrung von schweissbrennern beim lichtbogenschweissenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren für eine prozeßorientierte
vertikale und horizontale Führung von Schweißbrennern
beim Lichtbogenschweißen, bei dem der Brenner
kontinuierlich oder auch diskontinuierlich quer zur Schweißrichtung
ausgelenkt wird, und die daraus resultierenden
Änderungen der elektrischen Prozeßparameter zur Führung des
Brenners entlang der Schweißfuge genutzt werden. Die Erfindung
ist vorzugsweise für das Verschweißen von Sumpf-
(X-, Y, V-)Nähte und Kehlnähten unter Anwendung des
MIG/MAG-Schweißverfahrens einschließlich der Impulslichtbogentechnik
geeignet und schafft günstige Voraussetzungen
für das vollautomatisierte Schweißen, speziell für den
Einsatz von Industrieschweißrobotern.
Es ist bekannt, daß zur Führung eines Lichtbogenschweißbrenners
entlang einer Nahtfuge die Änderung der
elektrischen Parameter des Prozesses selbst in Abhängigkeit
von der Auslenkung des Lichtbogens zu den Fugenflanken hin
ausgenutzt wird. Die Auslenkung des Lichtbogens kann dabei
nach DT 25 46 894 mechanisch, magnetisch oder durch ein
Anblasen mit Gas erfolgen. Bei den bisher bekanntgewordenen
Lösungsprinzipien (u. a. DE 25 33 448 und DE-OS 26 45 788)
dominiert schließlich die kontinuierliche wie auch
diskontinuierliche mechanische und magnetische Auslenkung.
Alle bekannten prozeßorientierten Verfahren unterliegen mehr
oder weniger großen Einschränkungen hinsichtlich der verwendeten
Schweißgerätetechnik oder der eingestellten Lichtbogenbereiche
- Sprüh-, Übergangs- und Kurzlichtbogen -. In
diesem Sinne existieren (W. Faber: Der Lichtbogen als
Sensor: ZIS Mitteilungen, Halle (S) 27 (1985) 12, S. 1276-
1284 oder an die Impulslichtbogentechnik (DE-OS 3 01 04 222)
gebunden sind.
Die überwiegende Mehrheit bekanntgewordener Lösungen
arbeitet sicher im Sprühlichtbogenbereich. Probleme gibt es
im Übergangs- und besonders Kurzlichtbogenbereich durch die
prozeß- und gerätetechnisch bedingten Schwankungen der
elektrischen Parameter.
In DE 25 60 157 wird der Lichtbogen in wählbaren Zeitabständen
nur kurzzeitig zu den Fugenflanken hin ausgelenkt. Dabei
werden die elektrischen Prozeßparameter jeweils im Zustand
der Auslenkung gemessen. Die sich bei außermittiger Brennerstellung
durch jeweils unterschiedliche Lichtbogenlängen
ergebenden Differenzen von Strom und/oder Spannung für die
Links- und Rechtsauslenkung werden zur Fugenführung ausgenutzt.
Durch die kurze Zeit der Auslenkung und durch die
wählbare Haltezeit des Brenners im Zentrum der Auslenkung
zum Einschwingen eines stationären Arbeitspunktes, soll sich
eine große Führungsgenauigkeit ohne abträgliche technologische
Einflüsse auf die Schweißnaht einstellen. Bei
Dünnblech-Schweißungen werden sich allerdings selbst bei
kurzzeitiger Auslenkung des Lichtbogens zur linken und
rechten Fugenflanke unterschiedliche Zustände des Lichtbogens
einstellen (Kurzschluß- und Brennphase), die sich
entsprechend in den Schweißparametern widerspiegeln und sich
negativ auf die Prozeßrichtung auswirken. Die für ein
sicheres Stellsignal notwendige Zeit für eine Mittelung der
elektrischen Prozeßparameter steht im Widerspruch zur
kurzzeitigen Auslenkung des Lichtbogens.
In DE-OS 26 31 250 wird ebenfalls ein Vergleich der Stromwerte
in der Umgebung des linken und rechten Endes der Pendelbewegung
durchgeführt. Vor der eigentlichen Auswertung der
Daten wird ein Tiefpaßfilter angewendet, dessen Grenzfrequenz
kleiner als die Frequenzen der Tropfenkurzschlüsse
und der Unregelmäßigkeiten im Drahtvorschub ist. Als nachteilig
erweist sich bei Lösungen dieser Art besonders in
niederen Stromstärkebereichen die relative hohe Zeitkonstante
des Tiefpasses. Die aus dieser Zeitkonstante resultierende
Phasenverschiebung zwischen den elektrischen Prozeßparametern
und der Amplitude der Pendelbewegung führt zu einer
fehlerhaften und damit unsicheren Fugenführung. Selbst bei
einer zeit- und geräteaufwendigen Berücksichtigung dieser
Phasenverschiebung (DE-OS 34 46 960) sind der Pendelfrequenz
in Abhängigkeit von der Pendelamplitude Grenzen gesetzt,
welche die Fugensensierung in meßtechnischer und in schweißtechnischer
Hinsicht in Frage stellen. Zusätzlich erschwerend
wirken sich dabei noch die Eigenschaften der
verwendeten Schweißgerätetechnik aus.
Eine weitere Erfindung nach DE-OS 30 01 346 betrifft ein
Verfahren, bei dem der Lichtbogen während seiner Bewegung
entlang der Schweißnaht hin- und herbewegt wird, und die
Dauerbewegung des Lichtbogens in Abhängigkeit des Schweißstromes
gesteuert wird. Dazu wird die Änderung des Schweißstromes
kontinuierlich erfaßt und die Richtung der quer zur
Schweißnaht verlaufenden Bewegung des Lichtbogens umgedreht,
nachdem sich der Trend der Änderung des Schweißstromes
umgedreht hat. Als vorteilhaft erweist sich bei dieser
angestrebten Lösung, daß die Pendelamplituden bei einer
ausreichend großen Schweißstromänderung zur Fugenführung
minimiert werden. Hierdurch werden die Anforderungen der
Schweißtechnik an eine qualitativ hochwertige Naht bei einer
möglichst hohen Schweißgeschwindigkeit und die Anforderungen
der Meßtechnik an eine zur Fugenführung ausreichende Signalgewinnung
optimal in Übereinstimmung gebracht. Dieses
Verfahren setzt allerdings einen relativ gleichmäßigen und
reproduzierbaren zeitlichen Verlauf des Schweißstromes
voraus, was eine Beschränkung auf den Sprühlichtbogen
bedeutet.
Insgesamt bleiben die bisher bekanntgewordenen Verfahren
zur prozeßorientierten horizontalen und vertikalen Fugensensierung
immer auf bestimmte Aufgabenbereiche und Einsatzbedingungen
beschränkt und sind damit nicht universell einsetzbar.
Es ist Ziel der Erfindung, durch ein Verfahren eine hohe
Funktionssicherheit von Lichtbogensensoren zur Fugenführung
eines Schweißbrenners bei einem breiten Anwendungsspektrum
zu erreichen und einen universellen Einsatz zu gewährleisten.
Es ist Aufgabe der Erfindung, anhand der der elektrischen
Prozeßparameter des Schweißprozesses eine in jedem Anwendungsfall
sichere und von den Eigenschaften der Schweißgerätetechnik
weitestgehend unabhängige Führung des Brenners
bei minimalen Pendelamplituden entlang einer Schweißfuge zu
schaffen, welche universell für alle technisch relevanten
Lichtbogen- bzw. Stromstärkebereiche und für die Impulslichtbogentechnik
anwendbar ist.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß die Amplitude
der Pendelung des Schweißbrenners - innerhalb eines
bestimmten Zeitintervalls t₁ einer Pendelperiode T (mit t₁
kleiner T) - und die elektrischen Prozeßparameter kontinuierlich
erfaßt werden. Das Zeitintervall t₁ zur Erfassung
der elektrischen Prozeßparameter ist dabei mindestens so
groß, daß eine vollständige Bewegung des Brenners zwischen
den beiden Umkehrpunkten zur rechten und linken Fugenflanke
gewährleistet ist. Durch die Methoden der linearen Regression
werden die Amplituden der Pendelbewegung und die
elektrischen Prozeßparameter für die Links- und für die
Rechtsauslenkung in jeder Pendelperiode T in eine funktionale
Abhängigkeit gebracht. Über einen Vergleich beider
Regressionsfunktionen einer Pendelperiode werden die
Korrektursignale für die Höhen- und die Seitenführung des
Brenners gewährleistet.
Um den zeitlichen Aufwand bei der Ausführung der Regressionsrechnung
gering zu halten, wird die Dauer der
Bewegungs- und Stillstandsphasen der Pendelbewegung in
diskrete Zeitbereiche, welche diskrete Auslenkbereiche
verkörpern, unterteilt und die elektrischen Prozeßparameter
diesen Bereichen zeitlich zugeordnet. Vor der Zuordnung
werden die elektrischen Prozeßparameter einer Filterung
unterzogen, die unabhängig vom Stromstärkebereich nur die
stationären Brennphasen bzw. die Grundstromphasen bei
Impulsbetrieb zur Auswertung gelangen läßt. In die Regressionsrechnung
gehen als Wertepaare die diskreten Zeitbereiche
selbst und die Mittel- bzw. die Modalwerte der
gefilterten Prozeßparameter dieser Zeitbereiche ein. Die
Größe der Zeitbereiche für die Auslenkung kann unterschiedlich
gewählt werden und ist, wie ebenfalls die Anzahl dieser
Zeitbereiche, an die vorgegebene maximale Pendelamplitude
und -frequenz unter Berücksichtigung der Filterkriterien
optimal anpaßbar. Dadurch werden neben der Filterung in
jedem Anwendungsfall ausreichend viele und sichere Stützstellen
für die Regressionsrechnung garantiert. Einzige
Bedingung für die Einstellung und Bezeichnung der Zeitbereiche
der Auslenkung ist, daß sie identisch für die
Links- und Rechtsauslenkung sind, um den o. g. Vergleich
beider Regressionsfunktionen zu gewährleisen. Ein Plausibilitätstest
der Stützstellen und eine Ausschließung des
Zeitbereiches für die Auslenkung des Brenners, welche das
Pendelzentrum repräsentiert, schaffen zusätzliche Garantien
für die Erzeugung richtiger und der relativen Brennerstellung
zur Fuge entsprechende Korrektursignale.
Die Berechnung der Korrektursignale und die elektrisch-
mechanische Umsetzung über entsprechende Stellglieder
erfolgt zeitlich getrennt von der Meßwertgewinnung in einem
weiteren Zeitintervall t₂ einer Pendelperiode T (mit t₂
kleiner T). Die Ansteuerung der Stellglieder für die Höhen-
und die Seitenführung erfolgt gleichzeitig und unabhängig
voneinander.
An einem Ausführungsbeispiel soll die Erfindung näher
erläutert werden. Die dazugehörigen Zeichnungen zeigen
Fig. 1 Zeitablaufplan für die Bewegung des Brenners
quer zur Schweißrichtung einschließlich der
Zeitintervalle (t₁; t₂) für die Meßwerterfassung
und Prozeßsteuerung,
Fig. 2 Schematische Darstellung der diskreten Auslenkbereiche
mit den dazugehörigen Werten
für den Schweißstrom und der daraus abgeleiteten
Regressionsgeraden für die Links-
und Rechtsauslenkung des Brenners innerhalb
einer Auslenkperiode.
Von einer Meßeinrichtung, welche ein Mikrocomputer mit
Analog-Digital-Umsetzer sein kann, werden die elektrischen
Parameter des Schweißprozesses Us und Is jeweils kontinuierlich
im Zeitintervall t₁ jeder Auslenkperiode mit einer
Abtastrate von mindestens 1 kHz erfaßt. Durch ein digitales
Datenfilter wird sichergestellt, daß nur in den
stationären Brennphasen des Lichtbogens bzw. in den Grundstromphasen
bei Impulsbetrieb die Werte für Is und Us zur
Auswertung gelangen. Die Filterkriterien sind eine frei
vorgebbare Mindestanzahl von Werten für die elektrischen
Prozeßparameter einer Brennphase des Lichtbogens, welche
einen ebenfalls frei vorgebbaren Anstieg pro Zeiteinheit in
der Hierarchie der Abtastung nicht überschreiten darf.
Gefiltert wird über eine Produktbildung aus Is und Us, um
bei Anwendung einer mathematischen Verknüpfung von Is und Us
als relevantes Signal zur Brennerführung und bei Vorhandensein
einer Drossel im Schweißstromkreis, die Phasenverschiebung
zwischen beiden Parametern zu berücksichtigen.
Damit der Rechenaufwand zur Ermittlung des funktionalen
Zusammenhanges zwischen der Amplitude der Auslenkung des
Brenners und den elektrischen Prozeßparametern über die
Methoden der einfachen linearen Regression in den Auslenkphasen
T₁; T₃ mit
Is = ak + bk′A
(k = 1 für T₁; k = 2 für T₃)
gering bleibt und eine Prozeßregelung in Richtung einer
Echtzeitregelung gewährleistet ist, erfolgt eine Datenverdichtung.
Dazu wird die Auslenkung des Brenners nach Fig. 1
über eine identische Klassierung der Zeitkonstanten der
Pendelsteuerung T₁ und T₃ in 14 diskrete Auslenkbereiche
(2×1 . . . 7) unterteilt, denen in diesem Fall die Werte für
den Schweißstrom Is zeitlich zugeordnet werden. Bei einer
diskreten Auslenkung des Brenners stellt die Verweilzeit T₂
im Pendelzentrum jeder Pendelperiode eine gesonderte Klasse
(0) dar.
Als Stützstellen der einfachen linearen Regressionsrechnung
jeweils für die Zeitintervalle T₁ und T₃ dienen die Mittel-
oder Modalwerte für den Schweißstrom Isi in Abhängigkeit von
den entsprechenden Auslenkbereichen Ai (Fig. 2). Die Anzahl
und die Genauigkeit der Stützstellen für die einfache
lineare Regressionsrechnung ist im wesentlichen bestimmt
durch die Anzahl und Breite der diskreten Auslenkbereiche.
Die Klassierung dieser Auslenkbereiche über die Zeit ist
variabel gestaltet und gestattet deshalb eine optimale
Anpassung an die jeweils vorgegebenen Pendelparameter in
Abhängigkeit der Abtastfrequenz des AD-Wandlers und der
Filterkriterien. Damit ist in jedem Anwendungsfall über alle
technisch relevanten Stromstärkebereiche bei einer weitestgehenden
Schweißgeräteunabhängigkeit die Gewähr für ausreichend
viele und sichere Stützstellen zur Ermittlung des
Änderungstrends des Schweißstromes über eine lineare
Gleichung in jede Auslenkrichtung gegeben. Um darüber hinaus
eine höhere Auflösung des eigentlichen Meßeffektes an den
Fugenflanken zu erreichen und gleichzeitig eine entsprechende
Wichtung in der Regressionsrechnung über die
Stützstellen zu erhalten, ist die Breite der äußeren Klassen
(3, 4, 5, 6 und 7) geringer als die der inneren Klassen (1
und 2). Bei einer z. B. nicht optimal auf die maximale
Pendelamplitude- und -frequenz abgestimmte Einteilung der
Auslenkbereiche nach Anzahl und Breite, kann es besonders
beim Verschweißen von dünnen Blechen mit einer geringen
Pendelamplitude und hoher Frequenz in den Außenklassen dazu
kommen, daß in Abhängigkeit der Abtastfrequenz und der
Filterkriterien keine Wertzuweisung erfolgt. Die Mittel-
bzw. Modalwerte dieser Klassen würden dann zu einer Verzerrung
der Regressionsgeraden führen und ein falsches
Korrektursignal wäre die Folge. Vor der eigentlichen Regressionsrechnung
erfolgt deshalb ein Plausibilitätstest,
der derartige Werte als Stützstellen ausschließt. Eine
weitere Erhöhung der Empfindlichkeit des Auswerteverfahrens
wird erreicht, indem die Mittel- oder Modalwerte für das
Zeitintervall T₂ nicht in die Regressionsrechnung eingehen.
Die Berechnung der beiden Ausgleichsgeraden für die vorliegenden
Wertepaare der Phasen T₁ und T₃ jeder Pendelperiode
erfolgt nach der Methode der kleinsten Quadrate nach
C. F. Gauss zu Beginn des Zeitintervalls t₂. Die dafür
notwendige Summenbildung
(m=7, n=0,1 jeweils für k=1,2)
als auch die zur Ermittlung der Werte für Isi notwendigen
Rechenoperationen erfolgen bereits in der Phase der Meßwertaufnahme
t₁. Die weiterhin für die Regression erforderlichen
Summen der Auslenkbereiche Ai mit
(m = 7, n = 0, 1)
stellen Konstanten dar und sind durch die Einteilung der
Zeitbereiche für die Auslenkung vorgegeben.
Über die genannten Summen erfolgt die Ermittlung der Koeffizienten
ak, bk der Ausgleichsgeraden für die Wertepaare
Isik; Ai jeweils in den Auslenkbereichen 1 bis 7 für die
Phasen T₁ (k=1) und T₃ (k=2) einer Pendelperiode.
bk = (S₁k - (S₀k · K₁/m)/(K₂ - K₁²/m)
ak = (S₀k - bk · K₁)/m
(k = 1, 2, m = 7)
Die Ableitung der Korrektursignale für die Seitenführung des
Brenners erfolgt über die Differenz Dv der Anstiege ak für
k=1, 2 oder der Differenz aus den Funktionswerten der
ermittelten Regressionsfunktionen der Außenklassen für k=1, 2
mit
Dv = (a₁ - a₂) bzw.
Dv = (a₁ - a₂) + (b₁ - b₂) · Ai
für i = 7
Ist die Differenz Dv ungleich Null, wird je nach Vorzeichen
dieser Differenz die Zeitkonstante der Pendelsteuerung T₇ in
der Phase der Pendelperiode t₂ mit einer Zeitkonstanten Tk
beaufschlagt oder um diese erniedrigt. Dies führt zu einer
Verlagerung des Pendelzentrums, ohne dabei eine weitere Achse
zur Ansteuerung durch das Stellsignal zu nutzen. Die Zeitkonstante
Tk ist vorgebbar und macht einen Bruchteil der
Zeitkonstante der Pendelsteuerung T₇ aus. Durch einen
Vergleich des jeweils aktuellen Wertes für Dv mit Werten
aus vorangegangenen Pendelperioden wird die Zeitkonstante Tk
der horizontalen Abweichung der Naht vom vorgeschriebenen
bzw. vorprogrammierten Verlauf über eine entsprechende
Korrektur optimal, zeitlich gleitend angepaßt.
Die vertikale Brennerführung erfolgt anhand eines Vergleichs
des Mittelwertes der Funktionswerte für die inneren oder
äußeren Auslenkbereiche beider innerhalb einer Pendelperiode
ermittelten Regressionsgeraden der Links- und Rechtsauslenkung
mit einem Soll-Wert. Dieser Soll-Wert wird bei Beginn
der Schweißung ermittelt, vorausgesetzt der Brenner wird
richtig zur Schweißnahtvorbereitung justiert.
Bei einer diskreten Auslenkung des Brenners ist darüber
hinaus eine vertikale Brennerkorrektur durch einen Vergleich
des Mittel- oder Modalwertes des Schweißstromes der
Sonderklasse (O), welche das Pendelzentrum repräsentiert,
mit einem Soll-Wert möglich, welcher in Analogie zur beschriebenen
Verfahrensweise ermittelt wurde.
Die Ausführung der Stellsignale für die vertikale Korrektur
erfolgt im Anschluß an die Berechnung und den Vergleich der
Regressionskoeffizienten für die Links-Rechts-Auslenkung
innerhalb einer Pendelperiode in der Auslenkphase t₂ unabhängig
von der Ausführung des Stellsignals für die horizontale
Korrektur. Als Maß für die Größe des vertikalen
Stellsignals dient die Größe der Abweichung vom Soll-Wert.
Claims (15)
1. Verfahren zur prozeßorientierten vertikalen und horizontalen
Führung von Schweißbrennern beim Lichtbogenschweißen
entlang einer Schweißfuge, bei dem der Brenner
während seiner Bewegung entlang der Schweißnaht quer zu
dieser kontinuierlich oder diskret ausgelenkt wird und die
elektrischen Prozeßparameter des Lichtbogens zur vertikalen
und horizontalen Fugenführung genutzt werden, dadurch
gekennzeichnet, daß die Amplituden der Auslenkung quer zur
Schweißrichtung und - innerhalb eines bestimmten Zeitintervalls
(t₁) einer Pendelperiode (T), wobei t₁ kleiner als die
Pendelperiode (T) ist - die zur Führung des Brenners kontinuierlich
erfaßt und durch eine lineare Regression für jede
Auslenkrichtung des Brenners quer zur Schweißnaht, Seiten-
und Höhenversatz ermittelt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
vor der Regressionsrechnung eine Datenverdichtung erfolgt,
indem die Amplituden der Auslenkung des Brenners quer zur
Schweißrichtung in diskrete Zeitbereiche klassiert und die
Prozeßparameter des Schweißprozesses diesen Bereichen
zeitlich zugeordnet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Klasseneinteilung für die Links- und
Rechtsauslenkung identisch und variabel hinsichtlich der
Breite und der Anzahl ist.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Klassenbreite bis zum Erreichen des
Höchstwertes der Amplitude der Auslenkung des Brenners
abnimmt und bei diskontinuierlicher Auslenkung des Brenners
quer zur Schweißrichtung die Verweilzeit des Brenners im
Auslenkzentrum einen diskreten Auslenkbereich darstellt.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Modal- oder Mittelwerte des zur Brennerführung
relevanten Schweißparameters in Abhängigkeit von den
diskreten Amplitudenbereichen für die Auslenkung des
Brenners als Stützstellen für die lineare Regression dienen.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der Modal- oder Mittelwert der Klasse, welche
das Pendelzentrum verkörpert und die Modal- oder Mittelwerte
der Klassen mit einem Wert Null nicht in die Regressionsrechnung
eingehen.
7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schweißprozeßdaten unabhängig vom Stromstärkebereich
und unabhängig von der Abtastfrequenz gefiltert
werden und die Filterparameter variierbar sind.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die elektrischen Prozeßparameter in den stationären Brennphasen
des Lichtbogens zur Brennerführung herangezogen
werden.
9. Verfahren nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die horizontale Korrektur des Brenners relativ
zur Fuge durch einen Vergleich der Funktionswerte der
ermittelten Regressionsfunktionen für die Links- und Rechtsauslenkung
einer Auslenkperiode erfolgt.
10. Verfahren nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die horizontale Korrektur des Brenners relativ
zur Fuge durch einen Vergleich der Regressionskoeffizienten
der ermittelten Regressionsfunktionen für die Links- und die
Rechtsauslenkung einer Auslenkperiode erfolgt.
11. Verfahren nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die vertikale Korrektur des Schweißbrenners
relativ zur Fuge bei diskreter Auslenkung des Brenners quer
zur Schweißrichtung durch jeweils einen Vergleich des Modal-
bzw. Mittelwertes der Klasse, welche das Auslenkzentrum
repräsentiert, mit einem Soll-Wert erfolgt.
12. Verfahren nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die vertikale Korrektur des Schweißbrenners
relativ zur Fuge bei kontinuierlicher Auslenkung des
Brenners quer zur Schweißrichtung durch einen Vergleich des
Mittelwertes der Funktionswerte für die Außen- oder Innenklassen
der ermittelten Regressionsfunktionen für die Links-
und Rechtsauslenkung einer Auslenkperiode mit einem vorgegebenen
Soll-Wert erfolgt.
13. Verfahren nach Anspruch 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
daß die Meßwertaufnahme und die Ermittlung der
Korrektursignale zeitlich getrennt von der vertikalen und
horizontalen Brennerkorrektur in gesonderten Zeitintervallen
einer Auslenkperiode erfolgen.
14. Verfahren nach Anspruch 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet,
daß die vertikale und horizontale Korrektur des
Brenners relativ zur Fuge gleichzeitig und unabhängig
voneinander innerhalb einer Auslenkperiode erfolgt.
15. Verfahren nach Anspruch 1 bis 7, 9, 10, 13 und 14,
dadurch gekennzeichnet, daß die horizontale Korrektur der
Brennerstellung über die Zeitkonstanten der Pendelsteuerung
realisiert wird.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DD33918290A DD293075A5 (de) | 1990-03-29 | 1990-03-29 | Verfahren zur prozessorientierten vertikalen und horizontalen fuehrung von schweissbrennern beim lichtbogenschweissen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4110190A1 true DE4110190A1 (de) | 1992-01-16 |
Family
ID=5617400
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19914110190 Withdrawn DE4110190A1 (de) | 1990-03-29 | 1991-03-24 | Verfahren zur prozessorientierten vertikalen und horizontalen fuehrung von schweissbrennern beim lichtbogenschweissen |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
DD (1) | DD293075A5 (de) |
DE (1) | DE4110190A1 (de) |
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1990
- 1990-03-29 DD DD33918290A patent/DD293075A5/de not_active IP Right Cessation
-
1991
- 1991-03-24 DE DE19914110190 patent/DE4110190A1/de not_active Withdrawn
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DD293075A5 (de) | 1991-08-22 |
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