DE4109136A1 - Verfahren und vorrichtung zum aufbereiten schadstoffbelasteter abfallstoffe - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum aufbereiten schadstoffbelasteter abfallstoffeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Aufbereiten schad
stoffbelasteter Abfallstoffe (= Aufbereitungsgut) wie indu
strieller Stäube und Schlämme, wie sie bspw. und insbesonde
re bei der Eisen- und Nichteisenmetallurgie, in Filteranla
gen, in Wäscheranlagen, Kläranlagen etc. anfallen, Walzzun
der, (Gießerei-)Altsand u. dgl., bei dem ein von oben be
heiztes Schüttgutbett durch Einleiten von (Fluid-)Gas wenig
stens im Bereich einer oberen Schicht zu einer Wirbelschicht
fluidisiert wird.
Die Erfindung betrifft weiterhin eine Vorrichtung zur Durch
führung des vorgenannten Verfahrens mit einer bettbildenden
Wandung, innerhalb welcher ein wenigstens teilweise aus
Aufbereitungsgut bestehendes Bett zu bilden ist, einer Flui
disiereinrichtung zum Einleiten von Fluidisiergas in das
Bett zwecks Bildung einer Wirbelschicht, einer Heizeinrich
tung zum Beheizen der Wirbelschicht, und einer Abgasleitung
zum Ableiten der Verbrennungsgase.
Abfallstoffe der vorgenannten Art fallen bekanntlich bei
allen möglichen technologischen Prozessen in großem Umfange
an und sind früher - z. T. bis in die jüngste Zeit - als
solche auf Deponien verkippt worden.
Im Hinblick auf den Umstand, daß der zur Verfügung stehende
Deponieraum knapp (und entsprechend teuer) geworden ist,
sowie den Umstand, daß es nicht zuletzt auch unter ökologi
schen Gesichtspunkten kaum noch vertretbar ist, derartige
"Abfallstoffe" nicht wenigstens teilweise wieder zu verwend
baren Stoffen aufzubereiten, sind in jüngster Zeit verschie
dene Aufbereitungsverfahren entwickelt worden. Diese sind
jedoch noch nicht so effizient, wie dieses an sich wün
schenswert ist, führen teilweise zu erheblichen Umweltbe
lastungen etc.
Ein typisches Beispiel hierfür ist der in Gießereien ständig
in relativ großen Mengen anfallende Altsand, dessen Ur
sprungs-Formsand als Formstoff entweder anorganische Binde
mittel wie z. B. und insbesondere Bentonit (= "anorganischer
Altsand") oder/und organische Bindemittel wie z. B. und ins
besondere Phenol- oder/und Furanharze (= "organischer Alt
sand") enthält. Dabei wird bei anorganisch gebundenen Form
sanden das Bindemittel Bentonit od. dgl. - abhängig von dem
Grad der Wärmeeinwirkung beim Gießvorgang - jeweils auf der
Oberfläche der Sandkörner durch Schamottisierung (Oolithi
sierung) schalenförmig fixiert, während es bei Formsanden
mit organischen Bindemitteln im Verlaufe des Gießvorganges
zu deren thermischer Zersetzung und damit zu festhaftenden
Rückständen kohlenstoffreicher Abbauprodukte der organischen
Bindemittel auf der Oberfläche der Sandkörner kommt. Darüber
hinaus kommt es aufgrund weiterer Zusätze zu Verunreinigun
gen des Altsandes, wie z. B. Schlichte, Glanzkohlenstoff etc.
Für eine Aufbereitung von Altsand sind eine Anzahl besonders
pneumatischer oder mechanischer Aufbereitungsverfahren be
kannt, die die Sande in eine wiedereinsetzbare Werkstoff
und eine nicht mehr verwertbare - mit Schadstoffen ange
reicherte - Abfallfraktion trennen.
Die Dekontaminierung der Abfallfraktion sowie die Wiederge
winnung des in der Abfallfraktion noch vorhandenen Werk
stoffanteils ist eine typische Aufgabenstellung dieses neuen
Verfahrens.
In einigen Fällen kann durch die mechanische oder mecha
nisch/pneumatische Aufbereitung der anfallende Altsand so
weit aufbereitet werden, daß eine Abfallfraktion entsteht,
die nur noch einen geringen Werkstoffanteil enthält und der
wirtschaftlich nicht rückgewinnbar ist. Die Abfallfraktion
ist in einem solchen Fall ein besonders feinkörniger, schad
stoffreicher Stoff, der zu dekontaminieren ist. Bei der
Dekontaminierung dieses Stoffes muß der völlige Ausbrand der
organischen Substanz durch entsprechende Verweilzeit im
Reaktor gewährleistet werden.
Ein anderer Problemfall der vorliegenden Art ist der Anfall
bzw. die Aufbereitung von Walzzunder, bei dem es sich be
kanntlich um ein Gemisch FE und/oder FEO und/oder FE3O4 und
FE2O3 mit Wasser und Öl handelt, welches in unterschied
licher Körnung (vorwiegend kleiner als 500 µm) mit z. T.
stark unterschiedlichen Gehalten an Öl und Wasser anfällt,
wobei Walzzunder i. a. nur relativ geringe Anteil an son
stigen Verunreinigungen wie Zn, Pb und Alkalien aufweist. In
entsprechend aufbereiteter Form kann Walzzunder als sehr
wertvoller Rohstoff einem metallurgischen Produktionsprozeß
wieder zugeführt werden.
Für eine derartige Aufbereitung von Walzzunder ist bisher
das energetisch höchst unwirtschaftlich arbeitende, direkt
oder indirekt beheizte Drehrohr eingesetzt worden, wobei
durch direkten Abbrand bzw. Schwelung Öl umgesetzt bzw.
verbrannt wird und das Wasser verdampft. Dabei erfordert
dieses sog. Drehrohrverfahren auf jeden Fall eine Gasnachbe
handlung.
Ein weiterer Problemfall der hier in Rede stehenden Art sind
Abfallstoffe wie Klärschlamm, Schlämme aus Naßwäschen von
Ofenanlagen etc., kontaminierte Erde, Rückstände aus Pro
duktionsprozessen der Farbindustrie u. dgl. sowie sonstige
schadstoffbelastete pastöse oder auch (wenigstens teilweise)
flüssige Substanzen bzw. feinkörnige Feststoffe verschiede
ner Art.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren (sowie eine zu dessen Durchführung geeignete Vor
richtung) zu schaffen, mit dem derartige Abfallstoffe sowohl
in technischer wie auch in wirtschaftlicher und nicht zu
letzt ökologisch befriedigender Weise unter weitgehender
Abscheidung bzw. Vernichtung ihrer Schadstoffanteile zu
wiederverwendbaren Rohstoffen aufzubereiten sind.
Die zur Aufbereitung anstehenden Stoffsysteme weisen unter
schiedliche Stoffeigenschaften auf, die bei der Stoffumwand
lung (Verbrennung, Trocknung etc.) und der Stoffbewegung in
der Wirbelschicht berücksichtigt werden müssen. So sind
Feststoffe bei unterschiedlichen (Grenz-)Temperaturen aufzu
bereiten, wobei sich die höchst zulässige Temperatur aus den
Eigenschaften des jeweiligen Feststoffes ergibt. Ebenso ist
die Aufenthaltsdauer des Feststoffes in der Wirbelschicht
bis zum gewünschten Grad der Stoffumwandlung abhängig vom
Feststoff und seiner Kornstruktur.
Es ist also wünschenswert, einen Reaktor zu haben, bei dem
die zur Erzeugung der erforderlichen Reaktionswärme benötig
te Brennstoff- und Brennluftmenge die Wirbelschicht nicht
belastet, damit die für die unterschiedlichen Feststoffe
jeweils erforderliche Fluidgasmenge den Strömungszuständen
in der Wirbelschicht angepaßt werden kann, ohne Rückwirkung
auf die Beheizung und umgekehrt.
Die Lösung des verfahrensmäßigen Teils der vorstehenden
Aufgabe besteht allgemein darin, daß die wenigstens z. T.
aus Aufbereitungsgut bestehende Wirbelschicht ggf. zusätz
lich von oben beheizt wird, wobei die Beheizungsintensität
steuerbar bzw. regelbar - also einstellbar - ist, so daß die
Feststoff-Temperatur einerseits und die in dem oberhalb der
Wirbelschicht befindlichen Gasraum herrschende Gastemperatur
andererseits - vorzugsweise getrennt - einstellbar sind,
wobei es zweckmäßig ist, wenn - unabhängig hiervon - die zur
Erzeugung des optimalen Fluidisierzustandes benötigte Fluid
gasmenge einstellbar ist. Dies trifft ganz besonders für
sehr feinkörniges Aufbereitungsgut zu.
Dabei kann - wie bereits angedeutet - die Wirbelschicht im
wesentlichen vollständig aus Aufbereitungsgut bestehen oder
aber auch in Ausgestaltung der Erfindung ein körniges Trä
germaterial enthalten, wobei im letzteren Fall das Aufberei
tungsgut dem Trägermaterial bevorzugt im unteren Drittel der
Wirbelschicht zugeführt wird.
Bei Verfahren unter Verwendung von Trägermaterial ist die
Korngröße des Trägermaterials bevorzugt (zumindest überwie
gend) größer als die Partikelgröße des Aufbereitungsgutes,
um die Aussichtung des Aufbereitungsgutes aus dem Trägerma
terial ohne die erforderliche Verweilzeit zu unterschreiten,
zu gewährleisten.
Aus dem gleichen Grunde ist in diesen Fällen die Rohdichte
des Trägermaterials bevorzugt größer als die Rohdichte des
Aufbereitungsgutes, wobei u. a. und insbesondere auch über
die Wahl der relativen Rohdichten die Verweilzeit des Aufbe
reitungsgutes in der Trägerschicht bei der Aufbereitung
gleichsam eingestellt werden kann.
Für eine Mehrzahl von Aufbereitungsgütern hat es sich als
besonders zweckmäßig erwiesen, wenn das Trägermaterial zu
mindest im wesentlichen kugelförmig ist.
Die Wirbelschicht kann in weiterer Ausgestaltung der vorlie
genden Erfindung in an sich bekannter Weise wenigstens teil
weise zirkulierend betrieben werden und im übrigen entweder
oxidierend oder auch reduzierend, wobei im letzteren Falle
das Abgas einer Nachbehandlung zu unterziehen ist.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der vorliegenden Erfin
dung kann das Fluidgas im wesentlichen aus Luft bestehen
(also nicht aus Brennstoff), wobei die der Wirbelschicht
zeitlich zugeführte Fluidgasmenge dann so bemessen ist, daß
der in ihr enthaltene Sauerstoff (gerade) ausreicht, um den
im Aufbereitungsgut enthaltenen Brennstoff (wie z. B. Öl,
Kohlenwasserstoffverbindungen etc.) in einem vorgebenen
Zeitintervall umzusetzen bzw. zu verbrennen, sofern die so
bestimmte Fluidgasmenge für die Fluidisierung der Wirbel
schicht ausreicht, deren Wirbelgeschwindigkeit in weiterer
höchst bevorzugter Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung
in weiten Grenzen einstellbar sein kann.
Übersteigt der für die Umsetzung des im Aufbereitungsgut
enthaltenen Brennstoffes (wie z. B. Öl, Kohlenwasserstoff
etc.) benötigte Sauerstoff (in der zugeführten Luftmenge)
die zur Einstellung des optimalen Fluidisierzustandes in der
Wirbelschicht benötigte Luftmenge, wird das dann in der
Regel vorliegende sehr feinkörnige Aufbereitungsgut unter
Zugabe von Wasser zu einer geeigneten Korngröße agglome
riert. Hiermit wird vermieden, daß es zur Übertemperatur im
Wirbelbett kommt und gleichzeitig erreicht, daß die erfor
derliche Verweilzeit der feinen Partikel in der Wirbel
schicht durch die zur Auflösung der Agglomerate erforder
liche Zeit eingehalten wird. Bevorzugt wird in diesen Fällen
die Wirbelschicht aus dem im Aufbereitungsgut enthaltenen
Grobanteil gebildet.
Zur Bindung von Schwefelanteilen des Aufbereitungsguts kann
es zweckmäßig sein, der Wirbelschicht in an sich bekannter
Weise Kalkstein od. dgl. zuzusetzen.
Im übrigen sei darauf verwiesen, daß die Luftzugabe bei der
Erzeugung der Reaktionswärme gestuft und bevorzugt so einge
stellt wird, daß im wesentlichen keine beachtliche NOx-Bil
dung erfolgt.
Erfindungsgemäß wird die Wirbelschicht höchst bevorzugt von
oben beheizt, und zwar vorzugsweise mit Hochgeschwindig
keitsbrennern, wobei sich als Zusatzbrennstoff (über die im
aufzubereitenden Stoff bereits enthaltenen Brennstoffanteile
hinaus) gasförmige Brennstoffe als besonders zweckmäßig
erwiesen haben.
Die Wirbelschicht wird bevorzugt auf einer Beharrungstempe
ratur von ca. 750 bis 950°C gehalten.
Gemäß weiteren bevorzugten Ausgestaltungen der vorliegenden
Erfindung kann die Tempertaur im Feststoff einerseits und im
Gasraum oberhalb der Wirbelschicht andererseits unterschied
lich eingestellt werden, sowie auch die Verweilzeit des
aufzubereitenden Gutes in der Wirbelschicht.
Auch ist es in aller Regel zweckmäßig, wenn die Wirbelge
schwindigkeit der Wirbelschicht in weiten Grenzen einstell
bar ist, um die Betriebsverhältnisse den jeweiligen Bedürf
nissen des Aufbereitungsgutes möglichst optimal anpassen zu
können.
Weiterhin kann es zweckmäßig sein, in einem der Wirbel
schicht nachgeschalteten Abscheider od. dgl. Feststoffe abzu
scheiden, wobei es dann weiterhin höchst zweckmäßig sein
kann, den abgeschiedenen Feststoff teilweise in die Wirbel
schicht zurückzuführen.
Im Falle von Walzzunder wird dieser erfindungsgemäß in eine
heiße, beheizte Wirbelschicht großer Wärmekapazität einge
bracht, die in diesem Einsatzfalle mit einem (anderen) Trä
germaterial bzw. gezielt mit grobem Walzzunder betrieben
wird, wobei der feine Walzzunder zweckmäßigerweise über Kopf
entsorgt und der grobe Zunder am Fuß der Wirbelschicht ent
sorgt werden kann. Ganz gleich ob dabei grober Walzzunder
oder z. B. Stahlkies als Trägermaterial verwendet wird, ver
dampft beim Einbringen in die Wirbelschicht die in dem auf
zubereitenden Walzzunder enthaltene Feuchte spontan, wo
bei/wodurch das im Walzzunder enthaltene Öl zugleich fein
vernebelt wird und am Walzzunder anhaftendes Öl spontan
vergast wird, so daß es mit dem der Wirbelschicht ständig
zugeführten Fluidisiergasluft (bzw. Sauerstoff) vollständig
oxidiert wird.
Im Falle von Naßwäscherschlamm, kontaminierter Erde, Rück
ständen der farbproduzierenden Industrie u. dgl. kann eben
falls mit einer Wirbelschicht mit oder ohne gesondertes
Trägermaterial gearbeitet werden, wobei es hier in der Regel
oberhalb der Wirbelschicht im sogenannten Gasraum zu einer
Nachverbrennung kommt und feinste Flugstaubpartikel völlig
dekontaminiert werden.
Entsprechendes gilt für eine erfindungsgemäße Aufbereitung
pastöser oder flüssiger Substanzen, bei denen selbstver
ständlich stets mit Trägermaterial in der Wirbelschicht
gearbeitet wird, wobei auch in diesen Fällen organische
Bestandteile mehr oder weniger spontan und vollständig umge
setzt ("verbrannt") werden und evtl. Schwefelanteile durch
Zusatz von Kalkstein gebunden werden konnen.
Bevorzugte Ausgestaltungen der vorliegenden Erfindung sind
in den Unteransprüchen beschrieben.
Die Erfindung ist nachstehend an einem Ausführungsbeispiel
unter Bezugnahme auf eine Zeichnung weiter erläutert, die
sich auf eine erfindungsgemäße Dekontaminierung von Abfall
stoffen aus einer mechanischen Sandaufbereitung mit hohem
Zeitwert bezieht.
Die Zeichnung zeigt in einer schematischen Darstellung einen
Bunker 1, in dem der Abfallstoff gesammelt wird. Der Abfall
stoff wird einer Befeuchtungs- und Agglomeriervorrichtung 2
zugeführt und die hier geformten Agglomerate in den Wirbel
schichtofen 3 eingebracht.
Infolge des außerordentlich raschen Wärmeübergangs (und der
guten Vermischung in der Wirbelschicht) werden die Agglome
rate in ihrer äußeren Schicht schlagartig auf eine Betriebs
temperatur von ca. 800 bis 850°C erwärmt, wobei die anorga
nischen Schadstoffe mit Hilfe des Luftsauerstoffes vollstän
dig umgesetzt werden. Infolge der Gutbewegung in der Wirbel
schicht werden die Agglomerate langsam aufgezehrt.
Aus der Wirbelschicht werden feinkörnige Feststoffe über
Kopf ausgetragen. Diese Feststoffe werden vom Gasstrom in
einem Abscheider 6 separiert, um den nachgeschalteten Wärme
tauscher 5 vor Verschleiß zu schützen.
Feststoffe verlassen die Wirbelschicht über Kopf oder über
seitliche Austräge 7a bzw. 7b, wobei der Austrag 7b nur von
Zeit zu Zeit zur Entsorgung nichtwirbelfähigem Materials
benutzt wird.
Das Ofengas wird in einem Wärmetauscher 5 unter Vorwärmung
der Wirbelluft gekühlt.
Zur Kühlung des über Kopf ausgetragenen und im Abscheider
separierten Feststoffes und des seitlich aus der Wirbel
schicht ausgetragenen Feststoffes passiert dieser einen
Kühler 8.
Im Wirbelschichtofen 9 ist oberhalb der Wirbelschicht 3 ein
bzgl. seiner Heizleistung steuerbarer Hochgeschwindigkeits-
Brenner 10 angedeutet, dessen Brennermündung 11 zur Wandung
12 des Wirbelschichtofens 9 sowie zur Oberfläche 13 der
Wirbelschicht 3 einstellbar ist, und zwar ist der Hochge
schwindigkeits-Brenner 10 im wesentlichen mittig angeordnet
und an einer nicht dargestellten Halterung im Dach der Wir
belschicht gehalten.
Bezugszeichenliste
(List of reference numerals)
(List of reference numerals)
1 Bunker
2 Befeuchtungs- und Agglomeriervorrichtung
3 Wirbelschicht
4 Wirbelschichtoberfläche
5 Wärmetauscher
6 Abscheider
7a, 7b Austräge
8 Feststoffkühler
9 Wirbelschichtofen gesamt
10 Brenner
11 Brennermündung
12 Wirbelschichtofen Wandung
2 Befeuchtungs- und Agglomeriervorrichtung
3 Wirbelschicht
4 Wirbelschichtoberfläche
5 Wärmetauscher
6 Abscheider
7a, 7b Austräge
8 Feststoffkühler
9 Wirbelschichtofen gesamt
10 Brenner
11 Brennermündung
12 Wirbelschichtofen Wandung
Claims (41)
1. Verfahren zum Aufbereiten schadstoffbelasteter Abfall
stoffe (= Aufbereitungsgut) wie industrieller Stäube und
Schlämme, Walzzunder, Altsand u. dgl., bei dem ein beheiztes
Schüttgutbett durch Einleiten von (Fluid-)Gas wenigstens im
Bereich einer oberen Schicht zu einer Wirbelschicht fluidi
siert wird, dadurch gekennzeichnet, daß die wenigstens z. T.
aus Aufbereitungsgut bestehende Wirbelschicht von oben be
heizt wird, wobei die Beheizungsintensität steuerbar bzw.
regelbar ist, so daß die Feststoff-Temperatur einerseits und
die in dem oberhalb der Wirbelschicht befindlichen Gasraum
herrschende Gastemperatur andererseits einstellbar sind, und
daß die thermischen Erfordernisse aus dem Aufbereitungspro
zeß von den strömungstechnischen Erfordernissen aus den
Stoffsystemen entkoppelt voneinander steuerbar sind.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Feststofftemperatur und die Gastemperatur getrennt ein
stellbar sind.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Beheizungsintensität unabhängig von strömungstechni
schen Erfordernissen des Stoffsystemes einstellbar ist.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Stoffbewegung unabhängig von
der Beheizung einstellbar ist.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Wirbelschicht im
wesentlichen vollständig aus Aufbereitungsgut besteht.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Wirbelschicht ein
körniges Trägermaterial enthält.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
das Aufbereitungsgut der Wirbelschicht von oben her zuge
führt wird.
8. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Aufbereitungsgut
der Wirbelschicht im unteren Drittel zugeführt wird.
9. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 6 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß sehr feinkörniges Aufbereitungs
gut vor Einbringen in die Wirbelschicht feucht agglomeriert
wird.
10. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 6 bis
9, dadurch gekennzeichnet, daß die Korngröße des Trägermate
rials (zumindest überwiegend) größer ist als die Partikel
größe des Aufbereitungsgutes.
11. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 6 bis
10, dadurch gekennzeichnet, daß die Rohdichte des Trägerma
terials größer ist als die Rohdichte des Aufbereitungsgutes.
12. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 6 bis
11, dadurch gekennzeichnet, daß das Trägermaterial im we
sentlichen kugelförmig ist.
13. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Wirbelschicht
wenigstens teilweise zirkulierend betrieben wird.
14. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Wirbelschicht
oxidierend betrieben wird.
15. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
13, dadurch gekennzeichnet, daß die Wirbelschicht reduzie
rend betrieben wird, und daß das Abgas einer Nachverbrennung
unterzogen wird.
16. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Fluidgas im we
sentlichen (lediglich) aus Luft und/oder inertem Gas be
steht, und daß die der Wirbelschicht zeitlich zugeführte
Fluidgasmenge so bemessen ist, daß der in ihr enthaltene
Sauerstoff (gerade) ausreicht, um den im Aufbereitungsgut
enthaltenen Brennstoff in einem vorgegebenen Zeitintervall
umzusetzen (sofern die so bestimmte Fluidgasmenge für die
Fluidisierung der Wirbelschicht ausreicht.
17. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Wirbelgeschwin
digkeit der Wirbelschicht in weiten Grenzen einstellbar ist.
18. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur(en) so
eingestellt wird (werden) oder die Verbrennungsluft gestuft
zugeführt wird, daß im wesentlichen keine beachtliche NOx-
Bildung erfolgt.
19. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Wirbelschicht
mit einem gasförmigen Brennstoff als Zusatzbrennstoff be
heizt wird.
20. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als Oxidationsmittel
für das Brenngas Luft oder Sauerstoff verwendet wird.
21. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß (anstelle des Gas
brenners) ein Plasmabrenner eingesetzt wird.
22. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Wirbelschicht auf
einer Beharrungstemperatur von ca. 700 bis 950°C gehalten
wird.
23. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in einem der Wirbel
schicht nachgeordneten Abscheider Feststoff zumindest teil
weise in die Wirbelschicht zurückgeführt wird.
24. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Wirbelluft mit
der Abgaswärme der Wirbelschicht vorgeheizt wird.
25. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Abgas von ca. 450
bis 150°C mittels Wasser gequencht wird.
26. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Beheizung nah
stöchiometrisch betrieben wird.
27. Vorrichtung zum Aufbereiten schadstoffbelasteter Ab
fallstoffe (= Aufbereitungsgut) nach einem oder mehreren der
vorhergehenden Ansprüche, mit einer bettbildenden Wandung,
innerhalb welcher ein wenigstens teilweise aus Aufberei
tungsgut bestehendes Bett zu bilden ist, einer Fluidisier
einrichtung zum Einleiten von Fluidgas in das Bett zwecks
Bildung einer Wirbelschicht, einer Heizeinrichtung zun Be
heizen der Wirbelschicht, und einer Abgasleitung zum Ablei
ten der Verbrennungsgase, dadurch gekennzeichnet, daß die
Heizeinrichtung als oberhalb der Wirbelschicht (3) angeord
neter Hochgeschwindigkeits-Brenner (10) ausgebildet ist,
dessen Abstand seiner Brennermündung (11) zur Wandung (12)
bzw. zur Oberfläche (4) der Wirbelschicht (3) einstellbar
ist.
28. Vorrichtung nach Anspruch 27, dadurch gekennzeichnet,
daß der Hochgeschwindigkeitsbrenner bzw. Plasmabrenner (10)
bzw. dessen Brennermündung (11) im wesentlichen mittig zur
Wandung (12) des Wirbelschichtofens (9) bzw. der von dieser
gehaltenen Wirbelschicht (3) angeordnet ist.
29. Vorrichtung nach Anspruch 27 oder 28, dadurch gekenn
zeichnet, daß in der Abgasleitung des Wirbelschichtofens (9)
ein Nachbrenner bzw. eine Nachbrennkammer angeordnet ist.
30. Vorrichtung nach Anspruch 29, dadurch gekennzeichnet,
daß in der Abgasleitung eine Rauchgas-Nachbehandlungsein
richtung angeordnet ist.
31. Vorrichtung nach Anspruch 30, dadurch gekennzeichnet,
daß die Rauchgas-Nachbehandlungseinrichtung einen Abscheider
aufweist.
32. Vorrichtung nach Anspruch 30 oder 31, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Rauchgas-Nachbehandlungseinrichtung eine
mit Wasser betriebene Quenchstufe enthält.
33. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 29
bis 32, dadurch gekennzeichnet, daß die Rauchgas-Nachbehand
lungseinrichtung ein Filter aufweist.
34. Vorrichtung nach Anspruch 33, dadurch gekennzeichnet,
daß das Filter ein Stoffilter ist.
35. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 27
bis 34, dadurch gekennzeichnet, daß im Bodenbereich des von
der Wandung (12) gebildeten Bettes eine körnige, vorzugswei
se im wesentlichen kugelförmige Schüttung ausgebildet ist,
deren Korngröße im wesentlichen größer als die Korngröße des
Aufbereitungsgutes ist.
36. Vorrichtung nach Anspruch 35, dadurch gekennzeichnet,
daß die Rohdichte der Schüttung größer ist als die Rohdichte
des Aufbereitungsgutes.
37. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 27
bis 36, dadurch gekennzeichnet, daß die das Bett bildende
bzw. haltende Wandung (12) wenigstens einen ggf. verschließ
baren Seitenauslaß und/oder einen ggf. verschließbaren Bo
denauslaß aufweist.
38. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 27
bis 37, gekennzeichnet durch mehrere sich bis in den Bereich
der zu bildenden Wirbelschicht hineinerstreckende Düsen.
39. Vorrichtung nach Anspruch 38, dadurch gekennzeichnet,
daß die Eintauchtiefe der Düsen vorzugsweise individuell
veränderbar bzw. einstellbar ist.
40. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 27
bis 39, gekennzeichnet durch eine Steuerungseinrichtung,
mittels welcher die zeitlich zugeführte Fluidgasmenge ggf.
gesteuert bzw. geregelt einzustellen ist.
41. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 27
bis 40, gekennzeichnet durch eine von der zeitlichen Menge
der im Abscheider abgeschiedenen Grobanteile steuerbare/regelbare
Steuer- bzw. Regeleinrichtung, mittels welcher
eine nicht-zirkulierende Betriebsweise der Wirbelschicht
wenigstens teilweise in eine zirkulierende Betriebsweise
umzuschalten ist.
Priority Applications (7)
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---|---|---|---|
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EP91250171A EP0504502A1 (de) | 1991-03-20 | 1991-06-29 | Verfahren und Vorrichtung zum Aufbereiten schadstoffbelasteter Abfallstoffe |
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