DE4108532A1 - Verfahren und gussweg zur bildung von trennschichten in der aufgusstechnik auf dem sekundaermetall - Google Patents
Verfahren und gussweg zur bildung von trennschichten in der aufgusstechnik auf dem sekundaermetallInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und als zugehörige
notwendige Vorrichtung einen besonderen Gußweg zu einer
zahntechnisch-prothetischen Aufgußtechnik, welche eine Trennbarkeit der
Aufguß-Halbpassungen nicht über Veränderungen am Primärteil, sondern
durch eine Trennschichtbildung auf dem flüssigen Sekundärmetall
bewirken.
Die Hauptschwierigkeit erster Ordnung besteht bei einem
zahntechnisch-prothetischen Aufgußverfahren darin, beim Übergießen des
metallenen Primärteils mit weiterem, schmelzflüssigem Metall
(Sekundärmetall) eine metallische Verbindung zwischen dem primären und
sekundären Objekt zu vermeiden. Die hierzu bisher bekannten technischen
Lehren beziehen sich nahezu ausschließlich auf Eingriffe am Primärteil
im Sinne einer resistenten Trennschichtbildung (z. B. BRAUN, E.:
Dental-Labor, 5/1971, pg. 55-63; Dental-Labor 2/1972, pg. 32-40,
HAKER, G. Dental-Labor 9/1972, pg. 39-43; 3. LINDIGKEIT, Phillip
Journal 9/1985, pg. 283-289; E. LENZ. Die Quintessenz der Zahntechnik 11/1987;
DE 38 44 151 A1 -OS-; DE 39 03 427 A1 -OS-; DE 39 04 430
A1 -OS-; LUTZMANN und WALL: Die Quintessenz der Zahntechnik, 4/1990;
dito, 8+9/1990). Lediglich eine Anmeldung (G 89 07 776.8) zeigt die
Bedeutung von physikalischen, Strömungs- und Wärmeleitungserscheinungen
auf.
Die erreichbare grundsätzliche Trenn- und Zerlegbarkeit von
Aufgußobjekten ist jedoch lediglich ein erster Schritt zu einem
optimalen und insbesondere auch im Problemfall des Zusammentreffens
mehrerer ungünstiger Umstände routinesicheren Aufgießverfahren.
So ist schon bei Einführung der Aufgießmethode (BRAUN, s. o.) darauf
hingewiesen worden, daß an die Aufgußstrukturen bestimmte
Raumformerfordernisse zu stellen sind: scharfkantige Objekte lassen sich
selbst mit den ursprünglich benutzten, heute nicht mehr zulässigen
berylliumhaltigen Legierungen (z. B. Richtlinie 12a des
Bundesausschusses der Zahnärzte und Krankenkassen - Fundstelle:
Einheitlicher Bewertungsmaßstab BEMA) nicht abgießen und zerlegen,
obwohl diese die größte, dem Erfinder bislang bekannte technische
Anwendungssicherheit hätten. Dennoch, Kantenbildungen an Primärteilen,
z. B. als Schneidekantenbildungen von Frontzahnprimärkronen, sind oft
nur durch Inkaufnahme ästhetischer oder statischer Zahnersatzdefizite zu
umgehen und damit in der Praxis kaum vermeidbar. Entsprechend treten
Fehlergebnisse gerade bei der Doppelkronenversorgung oberer seitlicher,
wie unterer Frontzähne auch bei anderweitig zuverlässig arbeitenden
Verfahren ein.
Nach Einschätzung des Erfinders ist die Erfolgsgrundlage der
ursprünglichen, mit Be-haltigen Legierungen arbeitenden Methoden die
extreme thermochemische, wie physikalische Beständigkeit des
Berylliumoxides; und zwar insbesondere seine thermodynamische
Beständigkeit gegenüber dem hochtemperaturchemischen Reduktionsvermögen
der praktisch ubiquitären Legierungsmetalloxide Bor und/oder Silizium;
nicht die absolute Schichtdicke der Eigenoxidhaut. Versuche mit anderen,
kräftige Oxidschichten ausbildenden Legierungsbestandteilen einen
ausreichenden Isolationseffekt zu erreichen, sind mit Einschränkungen
erfolgreich gewesen. So ist mit einer titanhaltigen Cobaltbasislegierung
(LINDIGKEIT, s. o.) eine Aufgußtechnik möglich, die jedoch nicht
problemfrei arbeitet; augenscheinlich kann das Isolationsprinzip,
welches das Verfahren ermöglicht, zum selbsthemmenden Problem werden:
die von dieser Legierung auf den Passungsoberflächen ausgebildeten
Zunderschichten können die Präzision einer Aufgußpassung bis zum
Funktionsverlust hin empfindlich stören. (MIZUMURA, T: Die Quintessenz
der Zahntechnik, 4/1987, pg. 393-407; ferner auch LINDIGKEIT selbst,
s. o., pg. 288). Auch nach neueren Untersuchungen von WINDEKER (W.,D.:
Referat KEM-Symposium, Stuttgart 28.01.1989; verlegt bei Krupp
Medizintechnik GmbH, D-4300 Essen 1) erreichen Konuskronen aus einer
titanhaltigen Cobaltbasislegierung die üblicherweise als notwendig und
zweckmäßig angesehen Haftkräfte mit deutlichem Abstand nicht (3,5-4,1 N
realisiert gegenüber geforderten 5 bis 7 N).
Nach Einschätzung des Erfinders liegt solchen Beobachtungen der
nachfolgend skizzierte, allgemein gültige, festkörperchemische
Zusammenhang zugrunde: Ein Primärteil folgt während des Vorwärmens unter
Atmosphäre den thermodynamischen Regeln eines Zundermodells, meist eines
solchen mit zerklüfteter Phasengrenze, bei welchem die Anwesenheit
verschiedener Metalle mit sehr unterschiedlichem Redoxverhalten zu
erheblichen Massewanderungen aus der Tiefe der kompakten Metallmasse
heraus zur Oberfläche hin führen kann. Motor hierfür ist der permanente
Sauerstoffangriff auf die Legierungsoberfläche, welcher dort leicht
oxidablen Bestandteile stetig aus dem Gleichgewicht unter Oxidbildung
entfernt, solange diese eine dichte, protektiv wirkende Außenschicht
nicht bilden können.
Insbesondere bei Cobaltlegierungen, vermutlich aufgrund des höheren
Fehlordnungsgrades des Co-Gitters gegenüber z. B. Nickel, können die
zugrunde liegenden Diffusionsvorgänge besonders rasch ablaufen: eine
wenig cohärente Zunderschicht, welche die Präzision einer Aufgußpassung
mindert, resultiert. Diese Schadensart erster Ordnung ist offen
erkennbar, stark geschädigte Passungsteile können verworfen werden.
Kritischer, weil zunächst unbemerkt, sind Mängel zweiter Ordnung, die
dadurch entstehen, daß sich neben der äußerlichen Zunderschicht auch
eine unter der Oberfläche liegende, innere Oxidationszone mit
destabilisiertem Gefüge ausbilden kann, die letztendlich zu einem
vorzeitigen Korrosionsschaden führt.
Damit kann der Zusatz eines leicht oxidablen Metalls zu einer
Aufgießlegierung, in vordergründiger praktischer Sicht für die
Aufgußtechnik vorteilhaft erscheinen, jedoch zugleich schwerwiegende
Folgeprobleme aufwerfen. Ein Nutzen ist nur dann gegeben, wenn dieses
Metall einen auch in der Wärme protektiven, den weiteren
Sauerstoffzugriff auf die Legierung blockierenden Oxidfilm bilden kann.
Titan bildet zwar bei Raumtemperatur beständige und chemisch
hochbeständige Passivschichten aus, in der Gluthitze des Vorwärmofens
hat ein Titanoxidzunder solche Schutzfunktion nicht mehr, kann im
Gegenteil sogar unter reversiblem Wertigkeitswechsel des Titans einen
Elektronenabfluß aus dem unterliegenden Metall fördern.
Die Hartstofftrennschichten des Erfinders (OS: DE 39 04 430 A1)
vermeiden dieses Hitzekorrosionsrisiko und lassen auch an parallelen
Teleskopkronen Passungsspaltweiten verwirklichen, die selbst nach
Fertigstellung noch in der Größenordnung einzelner Mikrometer liegen,
und damit so gering sind, daß sie das für klinisch-praktische Belange
Erforderliche an Präzision überschreiten, (PRÖBSTER, WALL, WEBER:
Tagungsreferat auf der Jahrestagung der Dtsch. Ges. Zahnä. Prothetik
und Werkstoffk. vom März 1990 in Ulm, Abdruck in: Dtsch. Zahnärztl.
Zeitschr. 9/1990, pg. 596-599. Hinw. pg. 597 u./598 o.), nachteilig
ist jedoch, daß diese Substanzen insbesondere in Cobaltlegierungen teils
recht gut löslich sind. Dies augenscheinlich um so mehr, je größer die
chemische Reinheit bzw. ihre Ähnlichkeit mit einer
Metall-Metalloxidlegierung ist. Ihre praktische Nutzanwendung im Stand
der Technik ist dadurch, von wenigen Ausnahmen abgesehen, auf die
Kombination mit einer Sekundärlegierung beschränkt, die nicht auf
Cobaltbasis aufgebaut ist. Auch für andere Isolationsmethoden gilt, daß
die Häufigkeit von Fehlschlägen bei einer Sekundärlegierung auf
Cobaltbasis weit größer, als bei der Verwendung einer analogen
Nickellegierung ist.
Nach Einschätzung des Erfinders liegt dem zugrunde, daß
Nickelbasislegierungen beim Guß einen dickeren Oxidschlauch auf dem
Gußgut ausbilden, als dies Cobaltlegierungen in der Regel zu tun
vermögen.
Die Erfindung geht daher von dem Gedanken aus, daß ein erfolgreiches
Trennergebnis in der Aufgußtechnik zweckmäßig nicht allein einer
primärteilseitig ausgebildeten, statischen Isolationsschicht überlassen
werden darf, sondern daß auch die Sekundärteiloberfläche, und zwar in
Gestalt des schmelzflüssigen Metalls, mit einer
anhaftenden und bildsamen, trennend wirkenden Deckschicht versehen
werden muß.
Die bisherigen Gedankenansätze zur
Verbesserung der Aufgußtechnik gehen größtenteils von Maßnahmen am
Primärteil aus. Technische Lehren, die eine Erzeugung einer
Trennschicht auf dem schmelzflüssigen Metall des Sekundärteils zum
Gegenstand haben, gehören bisher nicht zum Stand der Technik.
Die technische Aufgabe, auf dem Sekundärmetall, und zwar während des
Vergießens selbst, eine gegen den Primärteil isolierende Deckschicht zu
bilden, wird dadurch gelöst, daß man den Gußweg für das Sekundärmetall
zumindest teilweise mit einer Masse auskleidet, welche bei Berührung
durch das Gußmetall mit ihm oberflächlich in Reaktion tritt und dieses
dabei mit einer, isolierenden Deckschicht aus einem Reaktionsprodukt
überzieht. Diese Deckschicht hat zwar eine vielfach größere Mächtigkeit,
als der spontan entstehende Oxidschlauch, ist aber bildsam genug, dem
Relief des Primärteils zu folgen und sich zwischen Primär- und
Sekundärteil räumlich trennend einzulagern.
Der Gußweg ist von seiner Raumform her dabei so angelegt, daß er in
seinem Endabschnitt vorzugsweise ein niedriges und breites
Strömungsprofil hat und damit zum einen einen weitgehend laminaren Metallstrom
erzeugt, zum anderen einen innigen Kontakt des Metalls mit der
Wandauskleidung ermöglicht.
Zur Wandauskleidung des Gußwegs werden zwei chemisch unterschiedlich
arbeitende Lösungswege angegeben:
Beim Lösungsweg 1) enthält die Gußwegauskleidung ein Schwermetalloxid, welches nicht in einem einzigen Schritt, sondern über darstellbare Zwischenstufen zum Basismetall reduzierbar ist. Die heiße Metallschmelze entwickelt im Kontakt mit der erfindungsgemäßen Wandauskleidung des Gußweges eine äußerliche Deckschicht aus dem autogenen Oxid des Sekundärmetalls, ohne daß ein mechanisch störender übermäßiger Oxidauftrag entstünde. Maßgebliche Reduktionsmittel sind hierbei wohl die Legierungsmetalloxide Bor oder Silizium. Ihr Entzug stabilisiert die Deckschicht. Die Auswahl des Oxides für die Wandauskleidung erfolgt so, daß eine Reduktion zum Basismetall selbst nach Ermessen nicht wesentlich erfolgen kann, ein Fremdmetall also nicht in die Legierung eingeschleppt wird.
Beim Lösungsweg 1) enthält die Gußwegauskleidung ein Schwermetalloxid, welches nicht in einem einzigen Schritt, sondern über darstellbare Zwischenstufen zum Basismetall reduzierbar ist. Die heiße Metallschmelze entwickelt im Kontakt mit der erfindungsgemäßen Wandauskleidung des Gußweges eine äußerliche Deckschicht aus dem autogenen Oxid des Sekundärmetalls, ohne daß ein mechanisch störender übermäßiger Oxidauftrag entstünde. Maßgebliche Reduktionsmittel sind hierbei wohl die Legierungsmetalloxide Bor oder Silizium. Ihr Entzug stabilisiert die Deckschicht. Die Auswahl des Oxides für die Wandauskleidung erfolgt so, daß eine Reduktion zum Basismetall selbst nach Ermessen nicht wesentlich erfolgen kann, ein Fremdmetall also nicht in die Legierung eingeschleppt wird.
Der Lösungweg 2) benutzt zum Aufbau der Gußwegauskleidung ebenfalls ein
Metalloxid, oder eine Mischung verschiedener Metalloxide, insbesondere
die Oxide der beiden schweren Elemente der Titanmetallgruppe, jedoch
unter Zugabe eines Metallhalogenides.
Die Reaktion zwischen Gußmetall und Gußwegauskleidung nimmt bei
Halogenanwesenheit einen anderen Weg als bei Lösung 1 und führt zunächst
zur Freisetzung des dem Oxid zugrunde liegenden Metalls welches sich
oberflächlich in die Gußlegierung einlegiert. Erfindungsgemäß wird jenes
als besonders leicht autoxidables Metall gewählt, so daß sich im Falle
des Lösungsweges 2 die flüssige Metallschmelze letztendlich mit einer
Deckschicht einhüllt, die aus Gründen der thermodynamischen
Beständigkeit hier größerenteils aus legierungsfremdem Oxid besteht.
Bei entsprechend geeigneten Legierungen kann
allein die Verwendung des erfindungsgemäßen Gußweges nach Lösung 1), wie
auch 2) ausreichend für eine Zerlegbarkeit der Aufgußstruktur sein.
- a) Präparative Schritte am Primärteil, die wie eine gezielte Eigenoxidzüchtung mit Wärmebehandlungen und dem zugehörigen hitzekorrosiven Angriff auch in der Legierungstiefe verbunden sind, können damit eingeschränkt werden, oder ganz entfallen.
- b) Ferner entfallen die zum Stand der Technik berichteten festkörperchemischen Zunderungsprobleme bei der Nutzung von leicht oxidablen Metallen zur Trennschichtbildung, weil diese erfindungsgemäß nicht als "pool" in der Legierung vorhanden sind, sondern nur spurenweise oberflächlich auf den Metallstrom aufgebracht und dort sogleich spontan zum Oxid umgesetzt werden.
- c) Weiterhin wird die physikalische Agressivität von Cobaltlegierungen durch die erfindungsgemäße Deckschichtbildung so weit abgestumpft, daß auch sie zusammen mit solchen auf Primärteile aufgebrachten Trennschichten verarbeitet werden können, die dies bislang nicht zugelassen haben.
- d) das erfindungsgemäße Vorgehen ist besonders beim Vakuumguß angezeigt, da bei diesem Gußlegierungen ihren natürlichen Oxidschlauch nicht ausbilden können.
- e) klinisch-praktisch ist der Wegfall des Raumformerfordernisses fehlender Kantenbildungen wichtig - auch wenn hierzu das erfindungsgemäße Verfahren in der Regel mit Isolationsmaßnahmen am Primärteil verbunden werden muß.
- f) Kombination mit bekannten Trennschichten am Primärteil erhöht die Routinesicherheit der Anwendung dieser technischen Lehren beträchtlich.
Die Frage nach dem Vorteil zweier verschiedener Methoden zur
Deckschichtbildung auf dem Sekundärmetall ist so zu beantworten: die
thermochemische Stabilität von Legierungs-Oxiden ist sehr
unterschiedlich, reicht von einer extremen Widerstandsfähigkeit des
Berylliumoxids bis hin zu den schon allein thermisch weniger gut
beständigen und chemisch sehr stark reduktionsanfälligen Oxiden von
Cobalt und Nickel. Cobalt und Nickel stellen jedoch neben Chrom den
vorwiegenden Masseanteil an den bevorzugt im Aufgußverfahren
verarbeiteten Dentallegierungen.
Die Fremdoxidmethode eröffnet hier die Möglichkeit, unabhängig von der
Zusammensetzung der Sekundärlegierung eine oxidische Deckschicht zu
erzeugen die bevorzugt solche Oxide mit besonders guter Trenneigenschaft
enthält.
Die Eigenoxidmethode ist immer dann nutzbar, wenn bereits günstig
wirkende Legierungsbestandteile in ausreichender Menge vorhanden sind,
bzw. die Legierungszusammensetzung auch im Spurenbereich nicht verändert
werden darf.
Es wird auf der Oberfläche eines gußflüssigen
Sekundärmetallstroms während des Gießvorganges durch den Kontakt mit
einer chemisch reaktiven Gußwegauskleidung eine Deckschicht vom
Mehrfachen der Wandstärke eines spontan entstehenden Oxidschlauches
gebildet, so, daß jene beim Abformen des Primärteils zu einer räumlichen
Trennung von Primär- und Sekundärteil führt.
Die erfindungsgemäße Gußwegauskleidung wird
über ein Modell des Gußweges in die Gußform eingebracht. Das Modell hat
einen Kern (Fig. 1a) aus einer vollständig verbrennbaren Masse und eine
Ummantelung (b) aus einer der offenbarten Reaktionsmischungen und wird
zusammen mit dem anhängenden Gußobjekt in die Gußform zum Sekundärguß
eingebettet. Beim Ausbrennen während des Vorwärmvorganges hinterläßt es
als Hohlsystem den eigentlichen Gußweg mit der erfindungsgemäßen
Wandbeschichtung in der feuerfesten Formmasse. Der verbrennbare Kern des
Gußkanalmodells hat in seinem gußobjektnahen Abschnitt (c) von etwa 20
bis 40% der gesamten Gußweglänge bevorzugt einen niedrigen und breiten
Strömungsquerschnitt um einerseits den Metallfluß weitmöglich zu
beruhigen und zu laminiarisieren, und anderseits einen möglichst
großflächigen Kontakt des Gußmetalls mit der wandständigen, reaktiven
Masse zu ermöglichen. Ferner ist der Gußweg in Stromrichtung vor seinem
laminarisierenden, flachquerschnittigen Endabschnitt mindestens zweimal
bevorzugt unter rechtem Winkel abgeknickt (d, e). Zweckmäßig erfolgt
der Auftrag der wandauskleidenden Masse auf den Kanalkern erst
unmittelbar vor der Einbettung.
Damit bestehen ganz offensichtliche Handhabungsähnlichkeiten mit vielen
bekannten Verfahren einer Kern- oder Feineinbettung, wie auch einem
beschichteten Gußweg desselben Erfinders (G 90 12 046. 9) zu einer
Angußtechnik. Die Ähnlichkeit ist dennoch nur oberflächlich und betrifft
den erfinderischen Gedanken nicht, denn Anguß- und Aufgußtechnik sind
als ein Füge-, bzw. Trennverfahren in ihren Aufgabenstellungen einander
diametral entgegengerichtet. Auch die bekannten Verfahren einer
Feineinbettung verfolgen grundsätzlich andere technische
Aufgabenstellungen: die Auskleidung des Gußweges mit einer Masse
besonders feinkörniger Mahlung kann eine besonders geringe Rauhtiefe des
Gußobjektes erzeugen; durch Verschleppen von Kristallisationskeimen,
wie bei Cobaltsilikatmassen kann ein besonders feinkörniges Gußgefüge
ausgebildet werden; durch Verwendung besonders reaktionsträger Stoffe in
der Einbettmasse (G 88 01 574. 2) wird eine Interaktion zwischen
Gußmetall, oder Gußkeramikmasse und Einbettmasse im Sinne einer
Gußhautbildung unmöglich gemacht; oder durch Reaktion des Gußmetalls mit
einem aufgebrachten starken Reduktionsmittel die Herstellung einer
metallisch dichten Angußfuge ermöglicht. So ist auch das
Zirconiumdioxid, wie das Chromoxid als solch ein weitgehend inerter
Füllkörper von Feineinbettmassen bekannt, Zirconiumdioxid insbesondere
als inerter Hilfsstoff beim Vergießen des äußerst reaktionsfähigen
Metalls Titan.
Die erfindungsgemäße Gußwegauskleidung verfolgt jedoch einen
grundsätzlich anderen, dem Gedanken der vorbenannten Methoden zuwider
laufenden Zweck und führt gerade zu demjenigen Ergebnis, das diese
selbst, wie auch eine umfangreiche Desoxidationstechnologie im Metallguß
zu verhindern trachten: nämlich zur Ausbildung einer kräftigen
Oxiddeckschicht auf der Sekundärmetallschmelze.
Die Bildung dieser Deckschicht auf dem flüssigen Sekundärmetall während
des Gießvorganges und ihre Nutzung zu einer Trennung von Sekundär- und
Primärteil in der Aufgußtechnik ist Kern des erfinderischen Gedankens.
Der beschriebene Gußweg ist dabei ein Hilfsmittel zu seiner technischen
Umsetzung.
Damit die erfindungsgemäße Deckschicht oberflächlich erhalten bleibt,
wird der Gußweg in seinem objektnahen Abschnitt so gestaltet, daß nach
Möglichkeit Turbulenzen vermieden werden. Zu Beginn der Gußstrecke ist
ein Verwirbeln der Oxidhaut mit dem Gußmetall unschädlich, da das Oxid
von den Legierungsmetalloxiden wieder reduziert wird, dabei deren Gehalt
herabsetzt und so am Ende der Gußstrecke die Beständigkeit der
Oxidbedeckung verbessert. Daher kann der Gußweg am Beginn einen
beliebigen Querschnitt haben, in seinem Endabschnitt jedoch ist er als
ein breites Strombett von niedrigem Querschnitt mit einem Verhältnis
der beiden Durchmesser von 1:5 bis 1:20, bevorzugt um 1:8 gestaltet.
Mehrfache Umlenkung des Metallstroms ist notwendig, um die im Verlauf
einer geradlinigen Gußwegstrecke aufgenommene kinetische Energie aus dem
Zentrifugal- oder Druckgußgerät durch mehrfachen senkrechten Stoß vor
die Kanalwand abzubauen, so daß im Idealfall die Form des Gußobjektes
nur mit Hilfe des hydrostatischen Druckpotentials der ruhenden
Metallsäule abgeformt wird.
Die erfindungsgemäße Masse für die Gußwegauskleidung besteht beim
Lösungsweg 1 bevorzugt aus solchen Schwermetalloxiden, die eine hohe
Reaktionsbereitschaft haben, und die vor ihrer definitiven Reduktion zum
freien Metall zu einer nur teilweisen Sauerstoffabgabe befähigt sind,
also vor ihrer Reduktion zum freien Metall Oxide niederer
Oxidationsstufe bilden können.
Es wird damit die Aufnahme legierungsfremden Metalls aus der
Gußwegauskleidung in die Schmelze vermieden; die sich ausbildende
Deckschicht besteht aus den autogenen Oxiden der Gußlegierung selbst.
Ferner sind die den Oxiden zugrunde liegenden Metalle so gewählt, daß
sie auch bei spurenweiser Einschleppung in dentale edelmetallfreie
Legierungen nicht stören, sondern teils sehr wünschenswerte
Legierungspartner darstellen. Für diesen Lösungsweg geeigneten Oxide
sind rotes Eisenoxid, die Pentoxide von Vanadium, Niob und Tantal oder
das Trioxid des Wolframs.
Bevorzugt wird Eisen- und Wolframoxid verwendet, jedes für sich oder
auch in Mischungen. Das Oxidationsvermögen der einzelnen Oxide ist sehr
unterschiedlich: Vanadiumpentoxid, allein für sich angewandt, kann durch
sehr starke Sauerstoffentwicklung zu Blasenbildung im Metall führen,
weniger reaktionsbereit sind die Pentoxide von Niob und Tantal. Durch
Versuch lassen sich aber leicht die für bestimmte Sekundärmetalle
geeigneten Rezepturen zusammensetzen, insbesondere dann, wenn man
Mischungen mit weitgehend inerten Füllstoffen, wie bspw. Chrom-III-Oxid,
Siliziumdioxid, Zirkoniumdioxid, Zirconiumsilikat, bzw. Bor-, oder
Aluminiumphosphat herstellt. Die feuerfeste Bindung des Oxidpulvers
erfolgt über Kieselsäure, Phosphor- oder Borsäure, bzw. die
entsprechenden Heteropolysäuren, die auch die gewünschten Oxidbildner
bereits enthalten können, wie z. B. Molybdatophosphor-, oder
Wolframatokieselsäure. So sieht die Zusammensetzung einer für das
Vergießen von Stellit 21 geeigneten Auskleidungsmasse beispielsweise
folgendermaßen aus:
Wolframoxid oder Wolframsäure pur in
Kieselsol mit
0,1% Netzmittel schlickerartig suspendiert oder
0,1% Netzmittel schlickerartig suspendiert oder
rotes Eisenoxid 10-30%
Chrom-III-oxid ad 100%
Chrom-III-oxid ad 100%
suspendiert in Kieselsol oder
Wolframatokieselsäure mit 0,1% Netzmittel
Wolframatokieselsäure mit 0,1% Netzmittel
Der Lösungsweg 2 geht ebenfalls von einer schlickerartigen Masse aus,
die entweder auf den Gußwegkern vor der Einbettung feucht aufgetragen
wird, oder auch konfektioniert vorab aufgebracht sein kann. Auch dieses
Vorgehen erinnert handhabungsmäßig an bekannte Feineinbettungsverfahren.
Auch in diesem Falle handelt es sich jedoch im Gegensatz zu einer
Feineinbettung um eine dem Gußmetall gegenüber chemisch hochgradig
reaktive Masse. Zudem ist der essentiell wichtige und diskriminierende
Faktor in der erfindungsgemäßen Masse ein Gehalt an Metallhalogenid,
bevorzugt Magnesiumfluorid, Kalium-hexafluorozirconat,
Natriumhexafluoroaluminat. Das in der Gußhitze vom zentralen Metallatom
thermisch abgespaltene Fluor setzt nach einem im übrigen aus der
Zementationstechnik der Oberflächenveredlung dem Fachmann bekannten
Reaktionsmechanismus besonders in Gegenwart eines Reduktionsmittels in
einer endothermen Reaktion das dem Basisoxid der Masse zugrunde liegende
Metall frei. Auf dem Umweg über halogenhaltige Zwischenverbindungen
gelingt dies in der zur Verfügung stehenden, sehr kurzen Reaktionszeit
schneller, als eine direkte Umsetzung der ausgesprochen reaktionsträgen
Ausgangsverbindungen. Als das vom Chemismus geforderte notwendige
Reduktionsmittel tritt hier das Gußmetall selbst, bevorzugt seine teils
als Desoxidantien obligat vorhandenen Metalloidbestandteile im
wesentlichen Silizium und Bor, weniger auch Kohlenstoff auf. Damit
werden insbesondere diese chemischen Elemente, die maßgeblich für ein
Fehlergebnis durch Verschweißen von Aufgußstrukturen sind, aus dem
Reaktionsbereich der Gußmetalloberfläche entfernt. Bei Verwendung von
Magnesiumfluorid, wie auch der komplexen oligo-Fluorometallate als
Halogenid wird in Spuren auch das diesen Verbindungen eigene
Zentralatom-Metall frei. Sie werden, der Eignung dieser Metalle folgend
ausgewählt. Besondere Eignung haben die Titan-, Aluminium-, Zirkon-,
Hafniumverbindungen. Der Halogengehalt der Massen nach dem Lösungsweg
2) vermittelt ein wesentlich breiteres chemisches Umsetzungsspektrum,
als beim halogenfrei arbeitenden Lösungsweg 1). Daher verhalten sich
Substanzen, die bei Halogenabwesenheit als Füllstoff wirken, unter
Halogenpräsenz keineswegs neutral, sondern können ungewollte Ergebnisse
zeitigen. Aus diesem Grund wird auf Angabe von Füll- oder Gerüststoffen
beim Lösungsweg 2) verzichtet.
Die aus der Auskleidung des Gußweges freigesetzten Metallspuren werden
von dem über die Auskleidungsoberfläche hinwegströmenden Sekundärmetall
oberflächlich aufgenommen, oxidieren sich ihrerseits aus
thermodynamischen Gründen aber bevorzugt und augenblicklich, so daß sich
im Lösungsweg 2 eine oxidische Deckschicht um das Sekundärmetall
ausbildet, welche hier im Gegensatz zum Lösungsweg 1 aus einem der
Legierung fremden, exogenen Oxid besteht. Das Fremdmetall ersetzt
funktionell dabei der Legierung wieder das bei seiner Bildung verloren
gegangene Metalloid-Desoxidationsmittel, bildet aber anders als dieses
auf dem flüssigen Sekundärmetall einen zusammenhängenden und trennend
wirkenden Oxidfilm aus.
Der Lösungsweg 2) macht damit genau den Reaktionsweg, welcher im
Lösungsweg 1) durch Auswahl geeigneter, nur teilreduzierbarer Oxide
vermieden wird, unter Einsatz von Verbindungen solcher Metalle, die für
einen Trenneffekt in der Aufgußtechnik besondere Bedeutung haben, zum
Verfahrensprinzip. Anstelle eines Metalloxids kann als Basis der
erfindungsgemäßen Masse auch ein Nitrid oder ein Carbid eingesetzt
werden.
Neben der Schichtdicke des aufgebrachten Oxides ist für eine gute
Trennwirkung nach Einschätzung des Erfinders hauptsächlich das
chemische Widerstandsvermögen dem reduzierenden Angriff der
Legierungsmetalloxide Bor und Silizium entscheidend. Der Zusammenhang
läßt sich thermodynamisch aus den negativen freien Bildungsenthalpien
der Trennoxide, den umgesetzten Massen und den Umgebungsbedingungen
annähernd berechnen. In guter Übereinstimmung mit dieser Theorie ist die
Trennwirkung vom Hafniumoxid über Zirconiumdioxid zum Lanthanoxid
hin in absteigender Reihenfolge als gut zu bezeichnen, in gleicher
Weise, wie dies für ihren Auftrag als Trennschicht auf einem Primärteil
gelten würde.
Nach demselben Reaktionsmechanismus kann je nach
Legierungsanforderung auch eine Masse auf der Grundlage ebenfalls gut
trennender Leichtmetalloxide vom Fachmann unschwer abgeleitet werden.
Aus lediglich technischem Grund sei erwähnt, daß auch mit
Berylliumverbindungen grundsätzlich sehr erfolgreich gearbeitet werden
kann. Ihr praktischer Einsatz im klinischen Anwendungsfall verbietet
sich jedoch genau so, wie die Anwendung Be-haltiger Legierungen.
Beispielhaft würde sich eine Masse, die auf der Sekundärlegierung eine
isolierende Deckschicht aus Xenogenen, insbesondere
Zr-/Hf-Al-Mischoxiden entwickelt, zusammensetzen aus
Zirconiumdioxid|70-80% | |
Hafniumdioxid | 10-15% |
Magnesiumfluorid | 5-10% |
Na-hexafluoroaluminat | 5-10% |
möglichst dickflüssig suspendiert in Kieselsol
mit 0,1% Netzmittelzugabe.
Augenfällig läßt sich die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen
Beschichtung der Gußkanalwand an solchen Abschnitten des Gußstückes
nachweisen, die innerhalb des beschichteten Gußwegabschnittes erstarrt
und erkaltet sind, mit der chemisch aktiven Wandbeschichtung also
relativ lange in Kontakt waren: Sie weisen eine äußerliche Gußhaut auf,
die im polierten und geäzten Schliffpräparat eine Dicke von etwa 10-25 µ
hat, reich an sauerstoffhaltigen Phasen ist, sich jedoch von der
üblichen Gußhaut, die eine keramische Sintermasse darstellt,
morphologisch klar unterscheidbar ist. Altmaterial aus solchen
Gußobjekten soll dementsprechend gar nicht, oder nur nach entsprechend
tiefgreifender Versäuberung und dann nur für den Sekundärteil wieder
vergossen werden. Die erfindungsgemäß auf dem beweglichen
Sekundärmetallstrom gebildete Deckschicht ist im Bereich der
Passungsoberflächen zum Primärteil hin im Querschliff lichtmikroskopisch
kaum zu erfassen, da ihre Dicke größenordnungsmäßig an der
Auflösungsgrenze der Lichtoptik liegt. Bei Aufsicht auf die Aufgußseite
des abgetrennten Sekundärteils ist die erfindungsgemäße Deckschicht
jedoch an ihren Interferenzerscheinungen als dünnes, irisierendes
Häutchen deutlich zu erkennen.
Schon mit geringer Erfahrung ist es dem Fachmann möglich, einerseits
durch die Wahl eines entsprechend mehr oder weniger reaktionsbereiten
Oxides, sowie durch entsprechend weit reichende Auskleidung der
Laufstrecke des Gußmetalls über die Kontaktzeit in einer ersten
Annäherung die notwendige Deckschichtdicke einzustellen.
Die gemeinsame Nutzung von einer primärteilseitigen Trennschicht in
Verbindung mit der erfindungsgemäßen Deckschicht auf dem Sekundärmetall
kann die praktisch entscheidende routinemäßige Handhabungssicherheit
einer Aufgußtechnik auch im Falle des Zusammentreffens mehrerer
ungünstiger Umstände an ein und demselben Aufgußobjekt deutlich erhöhen
und erlaubt so z. B. auf das bisherige strenge Raumformerfordernis einer
Kantenvermeidung am Primärteil weitgehend zu verzichten.
Claims (9)
1. Verfahren zur Isolation von Primär- und Sekundärteil in der
zahntechnisch-prothetischen Aufgußtechnik, dadurch gekennzeichnet, daß
auf der Oberfläche eines gußflüssigen Sekundärmetallstroms während des
Gießvorganges durch den Kontakt mit einer chemisch reaktiven
Gußwegauskleidung eine Deckschicht vom Mehrfachen der Wandstärke eines
spontan entstehenden Oxidschlauches gebildet wird, so, daß jene beim
Abformen des Primärteils zu einer räumlichen Trennung von Primär- und
Sekundärteil führt.
2. Verfahren nach Anspr. 1), dadurch gekennzeichnet, daß die
Deckschicht bevorzugt
- a) aus einem Eigenoxid des Sekundärmetalls, oder
- b) aus einem Oxid mindestens eines dem Sekundärmetall nicht ursprünglich zugehörigen Metalls als Fremdoxid
besteht, wobei das legierungsfremde Metall zunächst in einer chemischen
Reaktion zwischen der Wandauskleidung des Gußkanals und dem
Sekundärmetall in situ freigesetzt, oberflächlich in dieses einlegiert,
sowie nachfolgend unter Einwirkung der Gußformatmosphäre oxidiert
wird.
3. Verfahren dadurch gekennzeichnet, daß die Wandauskleidung des
Gußkanals zur Bildung einer Deckschicht aus Eigenoxid nach Anspr. 2a)
mindestens ein Schwermetalloxid enthält, wobei die Oxide der höchsten
Wertigkeitsstufe solcher Schwermetalle erfindungsgemäß sind, die im
Temperaturbereich von etwa 500°C bis etwa 1400°C wenigstens zwei,
nicht notwendigerweise stöchiometrische, feste Oxide mit
unterschiedlicher Wertigkeitsstufe des Metallatoms bilden, wie bspw.
Vanadium, Niob, Tantal, Wolfram, Mangan und Eisen.
4. Verfahren dadurch gekennzeichnet, daß die Wandauskleidung des
Gußkanals zur Bildung einer Deckschicht aus Fremdoxid nach Anspruch 2b)
ein Metalloxid enthält, welches im Temperaturbereich von etwa 500°C bis
etwa 1400°C das einzige, feste und gegen Feuchtigkeit, wie auch
Atmosphäre beständige Oxid des betreffenden Metalls ist, z. B.
Aluminiumoxid, Lanthanoxid, Titandioxid, Zirconiumdioxid, Hafniumdioxid
- auch in Mischungen mehrerer solcher Oxide untereinander.
5. Verfahren dadurch gekennzeichnet, daß die Wandauskleidung des
Gußkanals zur Ausbildung einer Deckschicht aus Fremdoxid nach Anspr. 2b)
und 4) zusätzlich ein Metallhalogenid, bevorzugt ein einfaches oder
komplexes Fluorid, z. B. Magnesiumfluorid, Na-Hexafluoroaluminat,
K-Hexafluorozirconat enthält.
6. Verfahren nach Anspr. 1) bis 5), dadurch gekennzeichnet, daß die
Bestandteile der erfindungsgemäßen Auskleidung mit einer wässerigen
Kiesel-, Bor-, oder Phosphorsäure und einem Netzmittel, im Falle einer
ein Eigenoxid als Deckschicht bildenden Auskleidung nach den Ansprüchen
2a) und 3) auch zusammen mit einem zusätzlichen Füllstoff, wie
beispielsweise Chrom-III-Oxid, Aluminumphosphat, Borphosphat,
Zirconiumsilikat zu einer schlickerartigen Masse vermischt auf das
verbrennbare Modell des Gußweges aufgetragen und nach kurzem Antrocknen
zusammen mit diese in feuerfeste Masse eingebettet werden.
7. Gußweg zu einem zahntechnisch-prothetischen Aufgußverfahren,
dadurch gekennzeichnet, daß er als vollständig verbrennbares Modell mit
einer Masse nach den Ansprüchen 2a), 3) und 6), oder 2b), 4) bis 6)
beschichtet und dabei zumindest an seinem dem Aufgußobjekt zugewandten
Endabschnitt von etwa 20-40 Prozent seiner Gesamtlänge mit einem
Strombahnquerschnitt hergestellt ist, dessen Höhe und Breite sich etwa
wie 1:5 bis 1:20, bevorzugt um 1:8, verhalten, so daß ein für
einen intensiven Kontakt zwischen Gußmetall und Gußwegwandung günstiges
Oberflächen-Volumenverhältnis bei vertretbarem Wärmeverlust aus dem
Gußmetall, sowie eine Laminarisierung der Metallströmung erreicht wird.
8. Gußweg nach Anspr. 7), dadurch gekennzeichnet, daß sein
Strömungsweg mehrfach, bevorzugt zweimal in etwa rechtwinkelig
abgeknickt ist, wobei die Knickbildungen der flachquerschnittigen
Gußwegstrecke in Strömungsrichtung vorgeschaltet liegen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914108532 DE4108532A1 (de) | 1991-03-17 | 1991-03-17 | Verfahren und gussweg zur bildung von trennschichten in der aufgusstechnik auf dem sekundaermetall |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914108532 DE4108532A1 (de) | 1991-03-17 | 1991-03-17 | Verfahren und gussweg zur bildung von trennschichten in der aufgusstechnik auf dem sekundaermetall |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4108532A1 true DE4108532A1 (de) | 1992-09-24 |
Family
ID=6427418
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19914108532 Withdrawn DE4108532A1 (de) | 1991-03-17 | 1991-03-17 | Verfahren und gussweg zur bildung von trennschichten in der aufgusstechnik auf dem sekundaermetall |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4108532A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
JP2019168058A (ja) * | 2018-03-23 | 2019-10-03 | 株式会社シマノ | 摩擦部材およびブレーキパッド |
-
1991
- 1991-03-17 DE DE19914108532 patent/DE4108532A1/de not_active Withdrawn
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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JP2019168058A (ja) * | 2018-03-23 | 2019-10-03 | 株式会社シマノ | 摩擦部材およびブレーキパッド |
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