DE4107595A1 - Verfahren zur herstellung einer katalysatorschicht auf einem traegermaterial und katalysator mit katalysatorschicht zur entfernung von wasserstoff aus einem wasserstoff- und sauerstoffenthaltendem gasgemisch - Google Patents
Verfahren zur herstellung einer katalysatorschicht auf einem traegermaterial und katalysator mit katalysatorschicht zur entfernung von wasserstoff aus einem wasserstoff- und sauerstoffenthaltendem gasgemischInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur
Herstellung einer metallischen Katalysatorschicht,
die zur Entfernung von Wasserstoff aus einem Gasge
misch dient, das Wasserstoff und Sauerstoff enthält.
Die Katalysatorschicht besteht aus einem die Oxida
tion des Wasserstoffs katalytisch beeinflussenden
Metall wie Palladium (Pd) oder Platin (Pt) oder
Legierungen dieser Metalle. Das Metall oder die Me
tallegierung wird als Katalysatorschicht auf einem
Trägermaterial aufgetragen. Erfindungsgegenstand
ist auch ein Katalysator mit einer entsprechend dem
verfahren hergestellten Katalysatorschicht.
Wasserstoff aus einem wasserstoff- und sauerstoff
enthaltenden und deshalb explosiven Gasgemisch zu
beseitigen, ist insbesondere bei Kernkraftwerksun
fällen von Bedeutung. Solche Gasgemische können vor
allem bei Kernschmelzunfällen von Leichtwasserreak
toren, sowie auch bei schwerwassermoderierten Reak
toren auftreten. Auch bei der Müllverbrennung steht
die Beseitigung von Wasserstoff ein Problem dar,
da Wasserstoff während der Verbrennung entstehen
kann und dann Explosionsgefahr besteht.
Aus DE-PS 36 04 416 (PT 1.781) und DE-PS 37 25 290
(PT 1.859 G) ist es bekannt, zur Katalyse Pd oder
Pd-Legierungen, insbesondere Pd-Ni-Cu-Legierungen
sowie Pd-Ag und Pd-Cu einzusetzen. Die Katalysato
ren sind als dünne Katalysatorschichten auf einem
Trägermaterial zu ihrer mechanischen Stabilisierung
aufgebracht. Die vorgenannten Metalle und Legierun
gen, sowie auch Pt in metallischer und legierter
Form besitzen eine gute Katalysationsfähigkeit auch
bei Anwesenheit von Dampf in der Wasserstoff und
Sauerstoff enthaltenden Atmosphäre. Sie weisen ge
ringe Ansprechzeiten zwischen dem Auftreten von Was
serstoff in der Atmosphäre und dem Beginn der kata
lytischen Oxidationsreaktion auf.
Bisher werden die Katalysatorschichten auf den Trä
germaterialien aufgedampft oder aufgesputtert, was
aufwendige und kostspielige Apparaturen erforderlich
macht. Auch bleibt die Haftfestigkeit solcher Kata
lysatorschichten unzureichend. Nach mehrmaligem Be
trieb kann sich die Katalysatorschicht durch die
Wärmeentwicklung während der Katalysation vom Träger
material lösen und abplatzen. Da die Katalysations
fähigkeit des abgeplatzten Materials bestehen bleibt,
neigen solche Teile des Katalysatormaterials zum
Glühen und führen zur Zündung von sich lokalbilden
den zündfähigen Gasgemischen.
Der Flächenbedarf, der zur katalytischen Umsetzung
von Wasserstoff erforderlich ist, ist abhängig von
der Katalysationsfähigkeit der Katalysatorschicht
pro cm2 Grundfläche der Schicht bzw. pro cm2 Träger
materialfläche. Der Flächenbedarf steigt, je gerin
ger die Katalysationsfähigkeit der Katalysator
schicht ist.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Katalysator
schicht mit hoher Haftfestigkeit auf dem Trägermate
rial und guter Katalysationsfähigkeit zu schaffen.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch die
in Patentanspruch 1 angegebenen Maßnahmen gelöst.
Danach wird durch Aufbringen der Katalysatorschicht
auf dem Trägermaterial mittels Plasmabeschichtung
eine poröse Katalysatorschicht erzeugt. Die Porosi
tät der Katalysatorschicht und deren Rauigkeit ver
größern die für die Katalyse zur Verfügung stehende
Gesamtoberfläche des Katalysatormaterials und stei
gern somit die Katalysationsfähigkeit der Katalysa
torschicht pro cm2 Trägermaterial. Wesentlich für
die Größe der für die Katalyse zur Verfügung stehen
den Oberfläche ist die durch das Plasmaspritzen er
zeugte offene Porosität der Katalysatorschicht. Auf
grund der pro Flächeneinheit Trägermaterial ver
größerte Katalysatoroberfläche erhöht sich bei er
höhtem Wasserstoffumsatz auch die Temperatur der
Katalysatorschicht im Vergleich mit einer aufge
dampften oder aufgesputterten Katalysatorschicht.
Es wird somit wegen des exponentiellen Anstieges
des Wasserstoffumsatzes mit steigender Temperatur
auch ein rascherer Abbau des Wasserstoffanteils im
Gasgemisch erreicht. Dies verringert die Wahrschein
lichkeit, daß sich bei auftretendem Wasserstoff
lokal explosible Gasgemische bilden.
Zur Verbesserung der Haftfestigkeit zwischen Katalysa
torschicht und Trägermaterial kann das Trägermaterial
nach seiner Beschichtung in einer Atmosphäre aus
Wasserstoff und Inertgas wärmebehandelt werden, Pa
tentanspruch 2. Es kommt darauf an, die sich im Über
gangsbereich zwischen Katalysatorschicht und Träger
material beim Plasmaspritzen gebildete Zwischen
schicht durch verstärkte Diffusion zwischen metalli
schem Katalysator- und Trägermaterial zu homogeni
sieren.
Als geeignete Metallegierung zum Plasmaspritzen hat
sich PdNi erwiesen, Patentanspruch 3. Ni weist zum
Auftragen zusammen mit Pd im Plasmaspritzverfahren
bevorzugte Eigenschaften auf. Es senkt darüber
hinaus die Materialkosten für die Schicht und bindet
ggfs. im Gasgemisch als Katalysatorgift ent
haltenes CO unter Bildung von Carbonyl.
Die Erzeugung der Katalysatorschicht durch Plasma
beschichtung des Trägermaterials ist in vorteilhaf
terweise auch zur Ausbildung lokalbegrenzter Material
zonen aus einem sich vom Katalysatormaterial unter
scheidenden Werkstoff nutzbar. Bevorzugt wird nach
Patentanspruch 4 neben der Katalysatorschicht am
Flächenrand des Trägermaterials lokal begrenzt Ni
aufgebracht. Das Aufbringen am Flächenrand hilft
Störungsstellen innerhalb der Katalysatorschicht
zu vermeiden, die deren Haftfestigkeit auf dem Trä
germaterial beeinträchtigen könnten.
Die Haftung zwischen Katalysatorschicht und Träger
material wird auch dadurch verbessert, daß das Trä
germaterial vor dem Plasmaspritzen vorgewärmt wird,
und somit Temperaturdifferenzen zwischen Plasma
strahl und Trägermaterial beim Auftreffen des Kata
lysatormaterials vermindert werden.
Die Porosität der Katalysatorschicht wird neben der
erforderlichen Verarbeitungstemperatur für das Pulver
und dem Jonisationsgrad durch Wahl der Korngröße
des durch Plasmaspritzen aufgebrachten Metallpulvers
beeinflußt. Nach Patentanspruch 6 wird zur Erzeu
gung der Katalysatorschicht Metallpulver aus kata
lytischem Material mit Korngrößen im Bereich zwi
schen 0,1 bis 1000 µm, bevorzugt zwischen 20 bis
60 µm verwendet. Das Trägermaterial wird zweckmäßig
in einer Stärke zwischen 0,1 bis 5 mm gewählt, be
vorzugt wird Trägermaterial in einer Stärke zwischen
1 bis 3 mm verwendet, Patentanspruch 7. Die Dicke
der Katalysatorschicht beträgt zwischen 0,01 bis 1
mm, bevorzugt 0,1 mm. Die auf dem Trägermaterial
aufgebrachte Katalysatorschicht ist somit etwa 1/10
so stark wie das Trägermaterial selbst.
Das erfindungsgemäße Verfahren und ein metallischer
Katalysator mit einer nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren herstellten Katalysatorschicht wird im
folgenden anhand von Ausführungsbeispielen näher
erläutert. In der Zeichnung ist ein Katalysator mit
beschichtetem Trägermaterial im Querschnitt schema
tisch wiedergegeben.
Die Zeichnung zeigt einen Katalysator mit Träger
material 1, auf dem beidseitig eine Katalysator
schicht 2 aufgetragen ist. Die Katalysatorschich
ten 2 wurden im Plasmaspritzverfahren aufgebracht.
Die Katalysatorschichten sind porös und weisen somit
große Gesamtoberflächen 3 auf. Die beim Plasma
spritzen gebildeten Poren 4 sind im wesentlichen
offen und bilden von außen zugängliche Hohlräume,
insbesondere tunnelförmige Röhren.
Im Ausführungsbeispiel ist am Flächenrand 5 des
Trägermaterials in einer lokalbegrenzten Zone 6
Nickel aufgebracht.
Die Katalysatorschicht ist im Ausführungsbeispiel
auf einem 2,5 mm dicken Trägermaterial aus austeni
tischem Stahl aufgespritzt. Das Trägermaterial wurde
vor der Plasmabespritzung sandgestrahlt und gerei
nigt. Im Plasmaspritzverfahren aufgebracht wurde
Pd-Pulver mit Korngrößen im Bereich zwischen 0,1
und 1000 µm. Das Pulver wurde unter Verwendung von
Argon als Inertgas mit einem Plasmabrenner auf das
Trägerblech gespritzt. Die Katalysatorschicht haftet
vorwiegend durch mechanische Verklammerung und durch
Diffusion. Die Schichtdicke der Katalysatorschicht
beträgt im Ausführungsbeispiel zwischen 60 und 100
µm, sie wird im allgemeinen so bestimmt, daß das
Katalysatormaterial die Oberfläche des Trägermate
rials geschlossen bedeckt.
Die Katalysatorschicht wurde auf einer Trägermate
rialplatte mit einer Grundfläche von 20 × 40 mm auf
gebracht und in Testversuchen zur Katalyse von Was
serstoff in einer neben Wasserstoff und Sauerstoff
auch Kohlenmonoxid als Katalysatorschicht enthalten
dem Gasatmosphäre getestet. Die Katalysatoreigen
schaften blieben auch nach Durchführung einer hohen
Anzahl von Katalysatorversuchen (mehr als 60 Ver
suche) ohne Verschlechterung erhalten. Je nach Kon
zentration des Wasserstoffs im Gasgemisch stellte
sich eine entsprechende Reaktionstemperatur im Ka
talysatormaterial ein. Es wurden Temperaturen bis
zu 500°C erreicht.
Metallographische Untersuchungen des beschichteten
Trägermaterials zeigten, daß auch nach einer hohen
Anzahl von Betriebsstunden und entsprechender Wärme
erzeugung die Haftung der Katalysatorschicht nicht
beeinträchtigt war und keine Abplatzungen zu beach
ten waren.
In einem weiteren Ausführungsbeispiel wurde auf
einem 2,5 mm dicken Trägerblech aus austentischem
Stahl eine 4,8 bis 5,5 µm Katalysatorschicht aus
Pd aufgetragen. Der Korngrößenbereich des Pd-Pul
vers lag zwischen 20 bis 60 µm. Nach der Plasmabe
schichtung wurde das beschichtete Trägermaterial
zur Wärmebehandlung angelassen. Bei metallographi
schen Untersuchungen konnte an der Nahtstelle zwi
schen Trägermaterial und Katalysatorschicht eine
ausreichende Übergangsschicht zwischen Katalysator
und Trägermaterial festgestellt werden, die ein Ab
platzen der Katalysatorschicht verhindert.
In einem weiteren Ausführungsbeispiel konnte durch
Mischen einer groben Pulverfraktion mit einer Pul
verfraktion geringerer Korngröße eine Verdichtung
des Katalysatormaterials im Übergangsbereich zwi
schen Katalysatorschicht und Trägermaterial erreicht
werden. Als PdNi-Legierung wurde eine Pulvermischung
mit einem 1 : 1 Volverhältnis zwischen Pd und Ni
verspritzt.
Auch bei verhältnismäßig dicken Katalysatorschich
ten auf dem Trägermaterial konnte nach 30 Katalysa
tionsversuchen kein Abplatzen festgestellt werden.
Die Katalysatorschicht und ihre Katalysationsfähig
keit auf dem Trägermaterial blieb unverändert erhal
ten.
Claims (14)
1. Verfahren zur Herstellung einer metallischen Ka
talysatorschicht, die zur Entfernung von Wasser
stoff aus einem Gasgemisch dient, das Wasserstoff
und Sauerstoff enthält, bestehend aus einem die
Oxidation des Wasserstoffs katalytisch beeinflus
senden Metall oder einer Metallegierung, das oder
die als Katalysatorschicht auf einem Trägermate
rial aufgetragen wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine poröse Katalysatorschicht zumindest in
Teilbereichen auf das Trägermaterial mittels
Plasmaspritzen aufgebracht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das beschichtete Trägermaterial in einer At
mosphäre aus Wasserstoff und Inertgas wärmebe
handelt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf das Trägermaterial eine PdNi-Legierung
aufgespritzt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß Nickel am Flächenrand des Trägermaterials
benachbart zur Katalysatorschicht aufgebracht
wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Trägermaterial vor dem Plasmaspritzen
vorgewärmt wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß zum Plasmaspritzen Metallpulver mit einer
Korngröße im Bereich zwischen 0,1 bis 1000 µm,
bevorzugt zwischen 20 bis 60 µm verwendet wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß Trägermaterial in einer Stärke zwischen 0,1
bis 5 mm, bevorzugt zwischen 1 bis 3 mm verwendet
wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet
daß auf das Trägermaterial eine Katalysatorschicht
von 0,01 bis 1 mm, bevorzugt 0,1 mm aufgebracht
wird.
9. Metallischer Katalysator zur Entfernung von Was
serstoff aus einem Gasgemisch, das Wasserstoff
und Sauerstoff enthält, bestehend aus einem die
Oxidation des Wasserstoffs beeinflussenden Metall
oder einer Metallegierung, das oder die als Ka
talysatorschicht auf einem Trägermaterial nach
einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 8 auf
gebracht ist,
dadurch gekennzeichnet
daß die Katalysatorschicht (2) porös und mit
tels Plasmaspritzen auf das Trägermaterial (1)
aufgebracht ist.
10. Katalysator nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Katalysatorschicht (2) aus Metallpulver
mit Korngrößen im Bereich zwischen 0,1 bis 1000
µm, bevorzugt zwischen 20 bis 60 µm ausgebildet
ist.
11. Katalysator nach Anspruch 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Trägermaterial (1) ein Stärke zwischen
0,1 bis 5 mm, bevorzugt zwischen 1 bis 3 aufweist.
12. Katalysator nach einem der Ansprüche 9, 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Katalysatorschicht (2) auf dem Träger
material (1) 0,01 bis 1 mm, bevorzugt 0,1 mm
stark ist.
13. Katalysator nach einem der vorhergehenden
Ansprüche 9 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß benachbart zur Katalysatorschicht (2) zu
mindest eine lokalbegrenzte Nickelzone (6) vor
gesehen ist.
14. Katalysator nach einem der vorhergehenden
Ansprüche 9 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Nickelzone (6 ) am Flächenrand des Träger
materials (1) angeordnet ist.
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