DE4107340A1 - Verfahren zur kompostierung von organischen stoffen, insbesondere abfaellen - Google Patents
Verfahren zur kompostierung von organischen stoffen, insbesondere abfaellenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Kompostierung von
organischen Stoffen, insbesondere Abfällen, beispielsweise
Hausmüll oder hausmüllähnlichen Abfällen, bei dem das Rotte
gut in einen geschlossenen Behälter eingebracht wird und
unter Zuführung von Sauerstoff mikrobiell abgebaut wird.
Ein derartiges Verfahren ist aus der DE-PS 36 37 393 bekannt.
Bei dem vorbekannten Verfahren werden Hausmüll oder hausmüll
ähnliche Abfälle in einen geschlossenen Behälter eingebracht
und dann durch eine dem mikrobiellen Wachstum angepaßte Luft
zuführung ohne Bewegung der Abfälle abgebaut. In dem Behälter
sind luftdurchlässige Bodenplatten vorhanden, unter denen
sich ein Zuluftkanal befindet. Im oberen Bereich des Behäl
ters ist eine Abluftöffnung vorhanden. Dem auf den Boden
platten liegenden Rottegut wird von unten Frischluft zugeführt.
Zu diesem Zweck sind in dem Kanal unter den Boden
platten Ventilatoren vorgesehen. Die oben aus dem Rottegut
austretende Abluft, in der CO₂ und Wasser enthalten ist, wird
durch die Abluftöffnung abgeführt. Anschließend wird diese
Abluft gefiltert und gereinigt.
Bei dem vorbekannten Verfahren wird gewöhnliche Luft durch
das Rottegut geleitet. Neben dem für den Rottevorgang erfor
derlichen Sauerstoff wird auch eine erhebliche Menge Stick
stoff durch das Rottegut hindurchgeleitet, so daß auch eine
sehr große abzuführende Abluftmenge entsteht. Hierdurch muß
die zu installierende und zu betreibende Gebläseleistung sehr
hoch sein.
Um diese Gebläseleistung vermindern zu können, kann mit
reinem Sauerstoff gearbeitet werden. Dem Rottegut wird also
nicht Luft mit einem Sauerstoffgehalt von etwa 21% zuge
führt, sondern reiner Sauerstoff. Es hat sich jedoch gezeigt,
daß sich dann die strömungstechnischen Gegebenheiten nach
teilig verändern können.
Aufgabe der Erfindung ist es, das eingangs genannte Verfahren
zu verbessern.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen,
daß dem Rottegut ein Gemisch aus reinem Sauerstoff und Abluft
zugeführt wird und daß aus der aus dem Rottegut austretenden
Abluft das darin befindliche CO₂ und Wasser abgeschieden
wird.
Hierdurch vermindert sich die durch das Rottegut hindurchzu
schleusende Gasmenge erheblich. Dies führt dazu, daß die zu
installierende Gebläseleistung geringer sein kann. Auch die
Betriebskosten für die Gebläse vermindern sich. Mit dem er
findungsgemäßen Verfahren kann also eine ganz erhebliche
Energieeinsparung erreicht werden.
Aus strömungstechnischen Gründen wird dem reinen Sauerstoff
Trägerluft hinzugemischt. Diese Trägerluft besteht aus der
das Rottegut verlassenden Abluft. Die Trägerluft wird demnach
im Kreislauf geführt. Die das Rottegut verlassende Abluft
wird - zusammen mit reinem Sauerstoff - dem Rottegut wieder
zugeführt. Dies erfolgt am besten in der aus der DE-PS 36 37 393
an sich bekannten Weise, also dadurch, daß das Sauer
stoff-Abluft-Gemisch dem Rottegut von unten zugeführt wird
und daß die das Rottegut verlassende Abluft an der Oberseite
des Rottegutes abgeführt wird.
Die Menge der im Kreislauf geführten Luft wird derart be
messen, daß unter strömungstechnischen Gesichtspunkten
zufriedenstellende Ergebnisse erreicht werden können. Die im
Kreislauf geführte Umluft wird möglichst gering bemessen,
allerdings so groß, daß sich eine einwandfreie Durchströmung
und insbesondere ein einwandfreier Abtransport des im Rotte
gut entstehenden CO₂ ergeben.
Aus der aus dem Rottegut austretenden Abluft wird das darin
befindliche CO₂ und Wasser abgeschieden. Während des Rotte
vorgangs entstehen im Rottegut CO₂ und Wasser. Damit sich
dieses CO₂ und Wasser in der im Kreislauf geführten Träger
luft nicht immer mehr anreichert, muß es aus der Abluft
entfernt werden. Die vom CO₂ und Wasser befreite Abluft wird
dann erneut dem Rottegut - zusammen mit reinem Sauerstoff -
zugeführt. Die zuzuführende Menge reinen Sauerstoffs wird
derart eingestellt, daß für den Rottevorgang genügend Sauer
stoff vorhanden ist.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren muß das in dem Behälter
befindliche Rottegut nicht bewegt, also nicht umgewälzt oder
umgeschichtet werden. Das erfindungsgemäße Verfahren ist
allerdings auch dann anwendbar, wenn eine derartige Bewegung,
Umwälzung oder Umschichtung des Rotteguts stattfindet.
Die Entfernung des CO₂ und des Wassers aus der das Rottegut
verlassenden Abluft erfolgt auf an sich bekannte Weise.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand
der Unteransprüche.
Vorzugsweise wird die aus dem Rottegut austretende Abluft dem
Rottegut vollständig wieder zugeführt. Es findet also eine
vollständige Umluftführung statt. Die gesamte das Rottegut
verlassende Abluft wird - nach Entfernung des darin enthal
tenen CO₂ und Wassers - dem Rottegut - zusammen mit reinem
Sauerstoff - wieder zugeführt. Die im Kreislauf geführte Ab
luft ("Umluft" bzw. "Trägerluft") wird also vollständig im
Kreislauf geführt.
Die Menge der im Kreislauf geführten Luft kann derart bemes
sen werden, daß pro Stunde das in dem Behälter befindliche
Luftvolumen zwei- bis zehnmal, vorzugsweise zweimal, umge
wälzt wird. Es hat sich gezeigt, daß dann in strömungstech
nischer Hinsicht gute Verhältnisse vorliegen.
Das Verhältnis zwischen der Menge umgewälzter Abluft und
zugeführtem reinem Sauerstoff kann 30:1 bis 80:1, vorzugs
weise 50:1, betragen. Dann wird sowohl eine für den Rottevor
gang ausreichende Sauerstoffmenge zugeführt, als auch eine
gute Durchströmung und insbesondere ein guter Abtransport des
im Rottegut entstehenden CO₂ erreicht.
In einen Behälter ("Rottebox") mit 50 m3 Inhalt werden 30 m3
Rottegut eingebracht, so daß ein Luftvolumen 20 m3 verbleibt.
Das Verhältnis zwischen der Menge umgewälzter Luft und zuge
führtem reinen Sauerstoff beträgt 50:1. Der Luftinhalt in
Höhe von 20 m3 wird zweimal pro Stunde umgewälzt. Aus der
Abluft werden CO₂ und Wasser entfernt. Die aus dem Rottegut
austretende Abluft wird dem Rottegut vollständig wieder zuge
führt.
Die Entfernung des CO₂ aus der Abluft kann durch eine Wasser
strahlpumpe erfolgen. Zu diesem Zweck wird vorzugsweise dem
Wasser ein CO₂-entfernendes Additiv beigemischt, beispiels
weise Kalziumhydroxid-Ca(OH)- oder Kalziumoxid-CaO.
Claims (5)
1. Verfahren zur Kompostierung von organischen Stoffen, ins
besondere Abfällen, beispielsweise Hausmüll oder haus
müllähnlichen Abfällen, bei dem das Rottegut in einen
geschlossenen Behälter eingebracht wird und unter Zufüh
rung von Sauerstoff mikrobiell abgebaut wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß dem Rottegut ein Gemisch aus reinem Sauerstoff und
Abluft zugeführt wird und daß aus der aus dem Rottegut
austretenden Abluft das darin befindliche CO₂ und Wasser
abgeschieden wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die aus dem Rottegut austretende Abluft dem Rottegut
vollständig wieder zugeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Menge der im Kreislauf geführten Luft derart be
messen wird, daß pro Stunde das in dem Behälter befind
liche Luftvolumen zwei- bis zehnmal, vorzugsweise zwei
mal, umgewälzt wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß das Verhältnis zwischen der
Menge umgewälzter Abluft und zugeführtem reinem Sauer
stoff etwa 30:1 bis 80:1, vorzugsweise 50:1, beträgt.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das CO₂ durch eine Wasser
strahlpumpe aus der Abluft entfernt wird, wobei dem
Wasser vorzugsweise ein CO₂-entfernendes Additiv wie
Kalziumhydroxid oder Kalziumoxid beigemischt wird.
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