DE4106850A1 - Verfahren und vorrichtung zur synchronisierung wenigstens eines freilaufenden phasenregelkreises - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur synchronisierung wenigstens eines freilaufenden phasenregelkreisesInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrich
tung zur Synchronisierung wenigstens eines freilaufenden Phasen
regelkreises, wobei Führungswerte dieses freilaufenden Phasen
regelkreises datentechnisch übertragen werden.
Bei einem Antrieb eines spurgebundenen Magnetschwebefahrzeugs
besteht dieser Antrieb aus zwei Langstatormotoren, die in viele
Statorabschnitte unterteilt sind. Die Statorabschnitte werden in
einem Streckenabschnitt von einem Umrichterpaar gespeist. Das
Fahrzeug durchfährt nacheinander die Streckenabschnitte. Dabei
geben nur die Umrichter Leistung ab und nur die Antriebsregelun
gen sind aktiviert, in dessen Streckenabschnitt sich das Fahr
zeug befindet. Jedes Unterwerk enthält neben den Umrichtern die
kompletten Einrichtungen zur Regelung und Steuerung des Antriebs.
Da ein Streckenabschnitt immer von zwei Unterwerken gespeist
wird, sich aber nur ein Fahrzeug auf diesem Abschnitt befindet,
muß aus den vorhandenen zwei Antriebsregelungen und -steuerungen
eine ausgewählt werden, die die Steuerung und Regelung des Fahr
zeugantriebs übernimmt.
Die Aufgaben der Regelung des Fahrzeugantriebs sind mehrschich
tig. Die obere Schicht hat die Aufgabe, die Fahrzeuglage und
-geschwindigkeit nach den vorgabewerten von einer Betriebsleit
technik zu steuern und zu regeln. Die daran anschließende
Schicht hat die Aufgabe, den Motorstrom (Statorabschnittsstrom)
getrennt für jeden Motor zu regeln. Eine dritte Schicht hat die
Aufgabe, mit dem Vorgabewert aus der zweiten Schicht die Aus
gangsspannung der zwei speisenden Umrichter eines Statorab
schnitts, getrennt für jeden, zu regeln.
Die Antriebsregelung wird entsprechend ihrer Aufgabe in drei
Ebenen gegliedert. Die Regel- und Steuereinrichtung der unteren
Ebene der Antriebsregelung sind je einmal für jeden Umrichter
vorhanden. Sie enthalten den Spannungs-Regler mit einer Anpas
sung an den Umrichtereingang (einschließlich Strom- und Span
nungsbegrenzungen), die Regelgrößenerfassung für die Umrichter
ausgangsspannung und den Umrichterausgangsstrom, Rechenmodelle
für die Speiseleitung des Statorabschnitts und die Steuerung für
die Streckenschaltanlage. Die untere Ebene übernimmt von der
mittleren Ebene die Steuergrößen für die beiden Spannungsrege
lungen und übergibt an die mittlere Ebene die Regelgrößen für
die Statorabschnittsspannung und den eingespeisten Teilstrom.
Die Regel- und Steuereinrichtungen der mittleren Ebene der An
triebsregelung sind je einmal für jeden Motor (linker oder rech
ter Statorabschnitt) vorhanden und steuern die beiden zugehöri
gen Spannungs-Regelungen mit den Umrichtern der unteren Ebene.
Sie enthalten den Motorstromregler, das Motormodell und eine
Lastaufteilungssteuerung für eine nicht verlustminimale Strom
aufteilung der Umrichterströme. Die mittlere Ebene übernimmt
von der oberen Ebene die Steuergröße für die beiden Motorstrom
regler und übergibt an sie die errechneten Polradspannungen und
die Ströme der zwei Motoren. Die Regel- und Steuereinrichtungen
der oberen Ebene enthalten den Fahrzeuglagegeber mit einem Pha
senregelkreis, den Führungsgrößengeber mit einem Geschwindig
keits- und Weg-Regler und das Fahrzeugmodell. Sie erhalten über
eine Datenübertragung ihre Steuergrößen von der Betriebsleit
technik.
Da in jedem Unterwerk die komplette Antriebsregelung vorhanden
ist und für ein Fahrzeug nur einmal ein Fahrzeuglagegeber, ein
Führungsgrößengeber mit dem Geschwindigkeits-Regler und ein
Fahrzeugmodell in Betrieb sein darf, muß in einem der aktiven
Unterwerke ein Teil der Antriebsregelung abgeschaltet sein. Da
bei bestimmt der Fahrzeugort bzw. die Unterwerksüberwachung,
in welchem Unterwerk die obere Ebene der Antriebsregelung in
Betrieb ist.
Da die beiden speisenden Unterwerke bis zu 30 km voneinander
entfernt sein können, ist zur Übertragung der Signale eine
Datenübertragung notwendig, die besondere Anforderungen erfül
len muß. Die besonderen Anforderungen ergeben sich daraus, daß
die einen Streckenabschnitt speisenden Umrichter synchron lau
fen müssen und eine laufzeitbedingte Phasenverschiebung vermie
den werden muß.
Bei einer Übertragungsstrecke von beispielsweise 30 km beträgt
die reine Signallaufzeit 0,3 msec., wenn von einer Phasengeschwin
digkeit in den üblichen Übertragungsleitungen von 0,1 106 km/s
ausgegangen wird. Bei der höchsten vorkommenden Grundfrequenz
von 270 Hz dreht die Phase der Wechselgröße während der Signal
laufzeit um 30°. Ergebnisse, die aus Signalen mit einer solchen
Phasenverschiebung errechnet werden, sind falsch. Außerdem müs
sen zur Übertragung der Wechselgrößen die Augenblickswerte ca.
360 mal je Periode erfaßt und weitergeleitet werden. Das bedeu
tet bei 270 Hz alle 10 µsec. ein Wert je Signal und damit eine
Datenrate von ca. 2 Mbit/s für ein Signal. Daher werden nicht
die Augenblickswerte der Wechselgrößen übertragen, sondern die
Komponentengrößen eines rechtwinkligen d,q-Systems, die sich nur
langsam ändern. Mit Hilfe des Fahrzeuglagewinkels R werden alle
Regelgrößen in die Komponentengrößen des d,q-System transfor
miert. Der Fahrzeuglagewinkel R wird in der aktiven Fahrzeug
lagewinkelerfassung des einen Unterwerks gebildet und zum ande
ren Unterwerk übertragen.
Nachteilig bei dieser Übertragung des Phasenwinkels R (Führungs
wert) wirkt sich die Übertragungsverzögerung aus. Außerdem ver
läuft das übertragene Winkelsignal nicht stetig (diskrete Werte),
obwohl die damit gesteuerten Umrichter nur stetige Frequenzsi
gnale verarbeiten können. Bei Störungen auf der Datenübertragung
könnte der Fahrzeuglagewinkel R nicht mehr zur Verfügung stehen,
wodurch ein Winkelfehler auftritt. Auch müßten alle 50 µsec.
ein Winkelwert übertragen werden, damit der Winkelfehler unter
5° gehalten werden kann, jedoch wäre dann die Datenübertragung
ausschließlich mit der Übertragung von Werten eines Signals be
schäftigt.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und
eine Vorrichtung zur Synchronisierung wenigstens eines freilau
fenden Phasenregelkreises anzugeben, das die aufgeführten Nach
teile beseitigt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des An
spruchs 1 und 5 gelöst.
Dadurch, daß neben dem Phasenwinkel-Führungswert auch dessen
erste zeitliche Ableitung (Frequenz-Führungswert) datentechnisch
übertragen werden, kann zunächst aus dem übertragenen Winkelsi
gnal (diskrete Werte) ein stetiger Phasenwinkel-Sollwert gene
riert werden, der den freilaufenden Phasenregelkreis synchroni
siert. Außerdem wird dieser Phasenregelkreis mittels des über
tragenen Frequenz-Führungswertes vorgesteuert. Somit gibt der
entfernt liegende freilaufende Phasenregelkreis einen Winkel
wert ab, der mit der gleichen Geschwindigkeit umläuft wie der
Führungswert, da er mit dem der Winkelgeschwindigkeit propor
tionalen Frequenz vorgesteuert wird.
Bei einem vorteilhaften Verfahren wird in Abhängigkeit des
generierten stetigen Phasenwinkel-Sollwertes und des Phasenwin
kel-Führungswertes ein einer Übertragungszeit entsprechender
Verzögerungswert gebildet, der zum Phasenwinkel-Führungswert
addiert, einen zeitlich korrigierten Phasenwinkel-Führungswert
ergibt. Dadurch wird der zu übertragende Winkel soweit vorge
dreht, wie er durch die Datenübertragung verzögert wird.
Bei einem weiteren vorteilhaften Verfahren wird in Abhängigkeit
des zu übertragenden Frequenz-Führungswertes und einer konstan
ten Übertragungszeit ein Verzögerungswert gebildet, der addiert
zum Phasenwinkel-Führungswert einen zeitlich korrigierten Pha
senwinkel-Führungswert ergibt. Dieses vorteilhafte Verfahren
setzt jedoch voraus, daß die Übertragungszeiten konstant und
bekannt sind.
Bei einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Durchführung des
Verfahrens ist der Datenfernübertragungs-Einrichtung ein
Oszillator nachgeschaltet, der vom übertragenen Frequenz-Füh
rungswert vorgesteuert und vom übertragenen Phasenwinkel-Füh
rungswert zu diskreten Zeiten gesetzt wird und wobei ein Syn
chronisierungseingang des freilaufenden Phasenregelkreises mit
dem Ausgang des Oszillators verknüpft ist, und wobei ein Vor
steuereingang dieses Phasenregelkreises mit dem Frequenzausgang
der Datenfernübertragungs-Einrichtung verbunden ist. Durch die
Verwendung eines Oszillators werden aus diskreten übertragenen
Winkelwerten ein stetiger Winkelwert gebildet, ohne dabei bei
spielsweise alle 50 µsec. einen Wert übertragen zu müssen. Die
ser stetige Winkelwert führt den freilaufenden Phasenregelkreis,
der außerdem mit dem der Winkelgeschwindigkeit proportionale
Frequenz vorgesteuert wird. Somit läuft der Winkelwert am Aus
gang des Phasenregelkreises mit der gleichen Geschwindigkeit
um, wie der zu übertragende Phasenwinkel-Führungswert. Somit
werden Schleppfehler, die durch den geführten Phasenregelkreis
verursacht werden, kompensiert und der Phasenfehler minimiert
trotz geringer Übertragungsrate.
Bei einer vorteilhaften Vorrichtung ist der Datenfernübertra
gungs-Einrichtung ein Übertragungszeitkompensator vorgeschaltet,
dem die Führungswerte zugeführt sind. Außerdem ist dieser Kom
pensator das Ausgangssignal des Oszillators mittels der Daten
fernübertragungs-Einrichtung zugeführt. Der Oszillator und der
Kompensator bilden zusammen einen weiteren Phasenregelkreis.
Dabei wird der Oszillator mit dem korrigierten Winkelwert fort
laufend zu diskreten Zeiten, entsprechend einem Telegrammzyklus
der Übertragungs-Einrichtung, gesetzt. Außerdem wird er mit dem
übertragenen Frequenz-Führungswert vorgesteuert, damit die Ver
zögerung seinen Ausgangswert vom zu übertragenden Führungswert
zu jeder Zeit möglichst klein wird. Somit wird der Winkelwert,
der am Ausgang eines entfernt liegenden Phasenregelkreises an
steht, und der Winkel-Führungswert aufeinander derart synchro
nisiert, daß der Winkelfehler möglichst klein ist, wobei die
Winkelwerte der entfernt liegenden Phasenregelkreise unterein
ander keinen Winkelfehler aufweisen.
Vorteilhafte Ausgestaltungen des Übertragungszeitkompensators
sind den Unteransprüchen 7 bis 10 zu entnehmen.
Zur weiteren Erläuterung wird auf die Zeichnung Bezug genommen,
in der Ausführungsbeispiele einer Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens zur Synchronisierung wenigstens eines freilau
fenden Phasenregelkreises schematisch veranschaulicht sind.
Fig. 1 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungs
gemäßen Vorrichtung, in
Fig. 2 ist ein zweites Ausführungsbeispiel der erfindungsge
mäßen Vorrichtung dargestellt, und in den
Fig. 3 bis 6 sind Ausführungsbeispiele des Übertragungs
zeitkompensators nach Fig. 2 schematisch veranschau
licht.
In der Fig. 1 ist eine erste Ausführungsform einer Vorrichtung
zur Durchführung des Verfahrens zur Synchronisierung wenigstens
eines freilaufenden Phasenregelkreises 2 dargestellt. Da der
Aufbau und die Funktion eines Phasenregelkreises aus dem Buch
"Theorie und Anwendung des Phase-locked-Loops" von Dr. R. Best,
1976, Seiten 11 bis 44, bekannt sind, wird nur das Wesentliche
beschrieben. Dieser freilaufende Phasenregelkreis 2 besteht aus
einem eingangsseitig angeordneten Phasendetektor 4, dem ein
Filter 6 nachgeschaltet ist. Ausgangsseitig ist ein Oszillator
8 vorgesehen, dessen Ausgang einerseits den Ausgang 10 des Pha
senregelkreises 2 bildet und andererseits auf den Phasendetek
tor 4 rückgekoppelt ist. Der Ausgang des Filters 6 ist über
einen Addierer 12 mit dem Eingang des Oszillators 8 verknüpft,
wobei ein zweiter Eingang dieses Addierers 12 mit einem Vor
steuereingang 14 des Phasenregelkreises 2 verbunden ist. Der
Plus-Eingang des Phasendetektors 4 bildet den Synchronisier
eingang 16 des Phasenregelkreises 2.
Diesem Synchronisiereingang 16 ist ein Oszillator 18 vorge
schaltet, der eingangsseitig mit einem Frequenz-Ausgang 20 einer
Datenfernübertragungs-Einrichtung 22 verbunden ist. Der Phasen
winkel-Ausgang 24 dieser Datenfernübertragungs-Einrichtung 22
ist mit einem Setzeingang 26 des Oszillators 18 verknüpft. Der
Frequenz-Ausgang 20 der Übertragungs-Einrichtung 22 ist außerdem
mit dem Vorsteuereingang 14 des Phasenregelkreises 2 verbunden.
Eingangsseitig ist die Übertragungs-Einrichtung 22 einerseits
mit einem Phasen-Ausgang 28 eines Führungsgrößengebers 30 und
andererseits mit seinem Frequenz-Ausgang 32 verknüpft. Der Füh
rungsgrößengeber 30 ist beispielsweise als Fahrzeuglage-Phasen
regelkreis aufgebaut, der in Abhängigkeit einer Polradspannung
uP einem Phasenwinkel R und dessen erste zeitliche Ableitung,
die Winkelgeschwindigkeit ω, erzeugt. Zwischen diesem Führungs
größengeber 30, der beispielsweise in einem ersten Unterwerk
einer Magnetschwebebahn untergebracht ist, und dem freilaufen
den Phasenregelkreis 2, der in einem zweiten Unterwerk dieser
Magnetschwebebahn untergebracht ist, kann eine Strecke von bei
spielsweise 30 km liegen.
Vor Ort des Führungsgrößengebers 30 ist noch ein Phasenregel
kreis 34 angeordnet, dessen Synchronisiereingang 36 mit dem
Phasen-Ausgang 28 des Führungsgrößengebers 30 und dessen Vor
steuereingang 38 mit dem Frequenz-Ausgang 32 des Führungsgrößen
gebers 30 verbunden sind. Da dieser Phasenregelkreis 34 mit dem
stetigen Winkelsignal R und dessen Winkelgeschwindigkeit ω des
Führungsgrößengebers 30 geführt wird, folgt der Winkelwert R1,
der am Ausgang 40 des Phasenregelkreises 34 ansteht, synchron
zum Phasenwinkel-Führungswert R.
Die Datenfernübertragungs-Einrichtung 22 hat die Aufgabe, Si
gnale in Abhängigkeit eines Systemübertragungstaktes TSys über
eine längere Strecke in einem Datennetz zu übertragen. Dabei
werden die Signale nacheinander abgetastet und übertragen. D.h.,
ein stetiges Signal am Eingang der Übertragungs-Einrichtung 22
erscheint an seinem Ausgang als Folge diskreter Signalwerte.
Wieviel Werte eines jeden Signales übertragen werden kann,
hängt von der Datenrate der Datenfernübertragungs-Einrichtung
22 ab.
Der Oszillator 18 generiert mittels der übertragenen Führungs
werte R und ω einen stetigen Phasenwinkel-Sollwert R2 in dem
der Oszillator 18 fortlaufend zu diskreten Zeiten, entsprechend
dem Systemübertragungstakt TSys gesetzt und außerdem mit dem
Frequenz-Führungswert ω vorgesteuert wird. Mittels diesem Phasen
winkel-Sollwert R2 wird der Phasenregelkreis 2 geführt, wobei
dieser Winkelwert R2 außerdem noch geglättet wird, weswegen der
Phasenregelkreis 2 auch Glättungsphasenregelkreis genannt wird.
Am Ausgang 10 des Phasenregelkreises 2 steht ein Winkelsignal R2
an, das synchron zum Phasenwinkel-Führungswert R und dem Pha
senwinkelsignal R1 am Ausgang 40 des Phasenregelkreises 34 um
läuft, wobei zwischen dem Phasenwinkelsignal R1 und dem Phasen
winkelsignal R2 am Ausgang 10 des freilaufenden Phasenregelkrei
ses 2 eine Verzögerung auftritt, die durch die Übertragungszei
ten in der Datenübertragung verursacht wird.
Durch Übertragungszeiten in der Datenübertragung entstehen Ver
zögerungen, die kompensiert werden können. In der Fig. 2 ist
die Ausführungsform der Vorrichtung nach Fig. 1 um einen Über
tragungszeitkompensator 42 erweitert dargestellt. Verschiedene
Ausführungsformen dieses Übertragungszeitkompensators 42 sind
in den Fig. 3 bis 6 näher dargestellt. Dieser Kompensator 42
ermittelt die Verzögerung zwischen dem Winkelsignal R vor und
dem Winkelsignal R2 nach der Datenübertragung. Die ermittelte
Differenz wird dann dem zu übertragenden Phasenwinkel R zuge
schlagen. D.h., der Winkel R wird um den Betrag der Differenz
vorgedreht, so daß ein korrigierter Winkel R2* übertragen wird.
Der ermittelte Betrag entspricht der Verzögerung, die durch die
Datenübertragung entsteht. Das übertragene Winkelsignal R2* am
Phasenwinkel-Ausgang 24 der Datenfernübertragungs-Einrichtung
22 ist gleich dem Phasenwinkel R am Ausgang 28 des Führungs
größengebers 30. Dieses diskrete Winkelsignal R2* = R wird, wie
in Fig. 1 beschrieben, in ein stetiges Winkelsignal R2 umge
wandelt.
Durch die Verwendung dieses Übertragungszeitkompensators 42 in
Verbindung mit dem Oszillator 18 ist die Verzögerung zwischen
dem Winkelsignal R2 am Ausgang 10 des freilaufenden Phasenregel
kreises 2 und dem Phasenwinkel-Führungssignal R am Ausgang 28
des Führungsgrößengebers 30 minimal und das Winkelsignal R2 des
freilaufenden Phasenregelkreises 2 und das Winkelsignal R1 des
geführten Phasenregelkreises 34 laufen synchron zueinander mit
der Winkelgeschwindigkeit ω um.
Wie eingangs schon beschrieben, sind die Phasenregelkreise 30
und 34 Bestandteil einer Antriebsregelung eines Unterwerks und
der Phasenregelkreis 2 ist Bestandteil einer Antriebsregelung
eines nächsten entfernt liegenden Unterwerks eines Antriebs
eines Fahrzeugs mit Langstatormotor. Da diese Antriebsregelung
nach dem feldorientierten Betrieb arbeitet, wird dieser Phasen
winkel ω, gebildet aus einer Polradspannung uP, zur Transfor
mierung von Regelgrößen in Komponentengrößen eines rechtwinkli
gen Koordinatensystems (d,q-System) und umgekehrt benötigt. Bei
einem System von mehreren synchron laufenden Phasenregelkreisen,
untergebracht in mehreren entfernt liegenden Unterwerken, kann
die Ausgangsspannung von entfernt liegenden Umrichtern auf das
Polrad eines linearen Antriebsmotors synchronisiert werden. Da
mit sind auch die Umrichterausgangsspannungen untereinander
synchronisiert.
Die Fig. 3 zeigt ein Blockschaltbild einer ersten Ausführungs
form des Übertragungszeitkompensators 42 nach Fig. 2. Dem Pha
senwinkel-Eingang 44 ist ein Addierer 46 nachgeschaltet, dessen
Ausgang mit dem Ausgang 48 des Kompensators 42 verknüpft ist.
Der zweite Eingang des Addierers 46 ist mit dem Ausgang eines
Multiplizierers 50 verbunden, dessen erster Eingang mit einem
Zeitkonstanter 52 und dessen zweiter Eingang einerseits mit
einem Frequenz-Eingang 54 und andererseits mit einem Frequenz
Ausgang 56 des Kompensators 42 verbunden sind. Der Multiplizie
rer 50 multipliziert den Frequenz-Führungswert ω mit einer kon
stanten Übertragungszeit tDÜ, die mittels des Zeitkonstanters 52
einstellbar ist, wodurch am Ausgang des Multiplizierers 50 ein
Verzögerungswert RVT erscheint, der zum zu übertragenden Phasen
winkel-Führungswert R zugeschlagen wird, so daß am Ausgang 48
des Kompensators ein korrigierter Winkel R2* ansteht. Dieser
Winkel R2* ist genau um den Betrag vorgedreht, der bei der Über
tragung als Verzögerung entsteht.
In der Fig. 4 ist eine weitere Ausführungsform des Übertra
gungszeitkompensators 42 dargestellt, die, wie die Ausführungs
form nach Fig. 3, nur für konstante Übertragungszeiten tDÜ ge
eignet ist. Bei dieser Ausführungsform ist der Phasenwinkel-
Eingang 44 über zwei in Reihe geschaltete Addierer 58 und 46
mit dem Ausgang 48 des Kompensators 42 verbunden. Der Eingang
44 ist außerdem mit einem Plus-Eingang eines Differenzbildners
60 verbunden, dessen Ausgang über einen Regler 62 mit einem
zweiten Eingang des Addierers 58 verbunden ist. Der Frequenz-
Eingang 54 des Übertragungszeitkompensators 42 ist einerseits
direkt mit seinem Frequenz-Ausgang 56 und andererseits jeweils
über einen Zeitkonstanter 64 bzw. 52 mit einem Addierer 66 bzw.
46 verknüpft. Ausgangsseitig ist der Addierer 66 mit einem
Minus-Eingang des Differenzbildners 60 verbunden, wobei sein
zweiter Eingang mit einem weiteren Phasenwinkel-Eingang 68 des
Kompensators 42 verbunden ist, an dem das Ausgangssignal R2 des
Oszillators 18 ansteht. Am Ausgang des Zeitkonstanters 52 steht
ein erster Verzögerungswert RVT an, der auf die Abweichung be
dingt durch die Datenübertragung reagiert, wobei am Ausgang des
Reglers 62, insbesondere eines PI-Reglers, ein Verzögerungswert
RV ansteht, der auf die Abweichung bedingt durch die Datenüber
tragung bei Frequenzänderungen reagiert. Beide zum Phasenwinkel-
Führungswert R addiert, ergibt das korrigierte Winkelsignal R₂*.
Bei der Ausführungsform des Übertragungszeitkompensators 42
nach Fig. 5 ist der Eingang 44 einerseits über den Addierer 46
mit dem Ausgang 48 und andererseits über einen weiteren Diffe
renzbildner 70 mit dem ersten Differenzbildner 60 verknüpft.
Der weitere Eingang 68 ist mit dem Minus-Eingang des ersten
Differenzbildners 60 verbunden, der ausgangsseitig über den
Regler 62 mit dem zweiten Eingang des Addierers 46 verknüpft
ist. Der Regler 62 ist ausgangsseitig außerdem noch über ein
Konstantglied 72 mit dem Minus-Eingang des weiteren Differenz
bildners 70 verbunden. Die Konstante k des Konstantgliedes 72
gibt das Verhältnis zwischen der Vorausübertragung tv und
Zurückübertragungszeit tz an. Dieses Verhältnis k ist durch
folgende Gleichung:
bestimmt. Diese Ausführungsform des Kompensators 42 ist beson
ders dann geeignet, wenn die Übertragungszeit tDÜ veränderlich
ist, aber das Verhältnis k konstant ist.
Die Ausführungsform des Kompensators 42 ist dargestellt in
Fig. 6, ist eine weitere Ausgestaltung der Ausführungsform des
Übertragungszeitkompensators 42 nach Fig. 5. Dabei ist der Fre
quenz-Eingang 54 des Kompensators 42 über einen Addierer 74 mit
dem Frequenz-Ausgang 56 des Kompensators 42 verbunden. Der zweite
Eingang dieses Addierers 74 ist mit dem Ausgang eines weiteren
Zeitkonstanters 76 verbunden, an dessen Eingang ein Winkelwert
ansteht. Diese Variation des Kompensators 42 ist dann geeignet,
wenn zusätzlich die Winkelgeschwindigkeitsabweichung, die durch
die Übertragungszeit bei Winkelgeschwindigkeitsänderung verur
sacht wird, kompensiert werden soll.
All diese Ausführungsformen des Übertragungszeitkompensators 42
haben die Aufgabe, den Phasenwinkel-Führungswert R in Abhängig
keit der bei einer Datenübertragung entstehenden Verzögerung so
zu korrigieren, daß am Phasenwinkel-Ausgang 24 der Datenfern
übertragungs-Einrichtung 22 ein Phasensignal R2* ansteht, das
gleich dem Führungswert R ist.
Claims (10)
1. Verfahren zur Synchronisierung wenigstens eines freilaufenden
Phasenregelkreises (2), wobei aus einem Phasenwinkel-Führungs
wert (R) und dessen erste zeitliche Ableitung (ω), die beide
über eine längere Strecke datentechnisch übertragen werden, ein
stetiger Phasenwinkel-Sollwert (R2) für den freilaufenden Phasen
regelkreis (2) generiert wird, wobei dieser Phasenregelkreis (2)
vom übertragenen Frequenz-Führungswert (ω) vorgesteuert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß in Abhängigkeit des generierten steti
gen Phasenwinkel-Sollwertes (R2) und des Phasenwinkel-Führungs
wertes (R) ein einer Übertragungszeit (tDÜ) entsprechender Ver
zögerungswert (RV) gebildet wird, der addiert zum Phasenwinkel-
Führungswert (R) einen zeitlich korrigierten Phasenwinkel-Füh
rungswert (R2*) ergibt, der datentechnisch übertragen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß in Abhängigkeit des zu übertragenden
Frequenz-Führungswertes (ω) und einer konstanten Übertragungs
zeit (tDÜ) ein Verzögerungswert (RVT) gebildet wird, der addiert
zum Phasenwinkel-Führungswert (R) einen zeitlich korrigierten
Phasenwinkel-Führungswert (R2*) ergibt, der datentechnisch über
tragen wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß ein zu übertragender Phasenwinkel-Füh
rungswert (R2*) aus der Addition der beiden Verzögerungswerte
(RV, RVT) ermittelt wird.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1
mit einem Führungsgrößengeber (30), dessen Führungswerte (R, ω)
einer Datenfernübertragungs-Einrichtung (22) zugeführt werden,
und mit einem entfernt liegenden Phasenregelkreis (2), da
durch gekennzeichnet, daß der Datenfern
übertragungs-Einrichtung (22) ein Oszillator (18) nachgeschaltet
ist, der vom übertragenen Frequenz-Führungswert (ω) vorgesteuert
und vom übertragenen Phasenwinkel-Führungswert (R) fortlaufend
zu diskreten Zeiten gesetzt wird, und daß der Oszillator (18)
ausgangsseitig mit einem Synchronisiereingang (16) des freilau
fenden Phasenregelkreises (2) verknüpft ist, wobei ein Vor
steuereingang (14) mit dem Frequenz-Ausgang (20) der Datenfern
übertragungs-Einrichtung (22) verbunden ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß dem Führungsgrößengeber (30) ein Über
tragungszeitkompensator (42) nachgeschaltet ist, der ausgangs
seitig mit der Datenfernübertragungs-Einrichtung (22) verbunden
ist und daß der Synchronisierungseingang (16) des freilaufenden
Phasenregelkreises (2) mittels der Datenfernübertragungs-Ein
richtung (22) mit einem weiteren Eingang (68) des Übertragungs
zeitkompensators (42) verknüpft ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Übertragungszeitkompensator (42)
einen Addierer (46), einen Multiplizierer (50) und einen Zeit
konstanter (52) enthält, wobei dem Multiplizierer (50) einer
seits der Frequenz-Führungswert (ω) und andererseits das Aus
gangssignal (tDÜ) des Zeitkonstanters (52) zugeführt ist, wobei
der Multiplizierer (50) ausgangsseitig mit dem Addierer (46)
verbunden ist, an dessen zweitem Eingang der Phasenwinkel-Füh
rungswert (R) und an dessem Ausgang ein korrigierter Phasen
winkel-Führungswert (R2*) anstehen.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Übertragungszeitkompensator (42)
eingangsseitig einen ersten bzw. zweiten Addierer (58, 66) auf
weist, dem ein weiterer Addierer (46) bzw. ein Differenzbildner
(60) nachgeschaltet ist, wobei der Ausgang des Differenzbild
ners (60) über einen Regler (62) mit einem Eingang des ersten
Addierers (58), dessen anderer Eingang einerseits mit dem
Phasenwinkel-Eingang (44) und andererseits mit dem Plus-Ein
gang des Differenzbildners (60) verbunden ist, wobei der
Minus-Eingang des Differenzbildners (60) mit dem Ausgang
des zweiten Addierers (66) verknüpft ist, dessen einer Eingang
über einen Zeitkonstanter (64) einerseits mit dem Frequenz-Ein
gang (54) und andererseits mit dem Frequenz-Ausgang (56) des
Kompensators (42) und dessen anderer Eingang mit dem weiteren
Eingang (68) des Kompensators (42) verbunden sind, und daß der
zweite Eingang des weiteren Addierers (46) über einen Zeitkon
stanter (52) mit dem Frequenz-Eingang und -Ausgang (54,56) des
Kompensators (42) verbunden ist, wobei der Ausgang des weiteren
Addierers (46) einen Phasenwinkel-Ausgang (48) des Übertragungs
zeitkompensators (42) bildet.
9. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Übertragungszeitkompensator (42)
eingangsseitig einen ersten und zweiten Differenzbildner (60,70)
aufweist, wobei der zweite Differenzbildner (70) ausgangsseitig
mit einem Plus-Eingang des ersten Differenzbildners (60) ver
bunden ist, der ausgangsseitig über einen Regler (62) einer
seits mit einem Eingang eines ausgangsseitigen Addierers (46)
und andererseits über ein Konstantglied (72) mit einem Minus-
Eingang des zweiten Differenzbildners (70) verbunden ist, dessen
Plus-Eingang mit einem Eingang (44) des Kompensators (42) ver
knüpft ist, wobei dieser Eingang (44) mit einem weiteren Ein
gang des ausgangsseitigen Addierers (46) verbunden ist, dessen
Ausgang mit einem Phasenwinkel-Ausgang (48) des Kompensators
(42) verknüpft ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß ein Frequenz-Eingang (54) des Kompensa
tors (42) über einen Addierer (74) mit dem Frequenz-Ausgang (56)
des Kompensators (42) verknüpft ist, wobei ein Zeitkonstanter
(76) ausgangsseitig mit einem zweiten Eingang des Addierers (74)
verbunden ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4106850A DE4106850C2 (de) | 1991-03-04 | 1991-03-04 | Verfahren und Vorrichtung zur Synchronisierung wenigstens eines freilaufenden Phasenregelkreises |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4106850A DE4106850C2 (de) | 1991-03-04 | 1991-03-04 | Verfahren und Vorrichtung zur Synchronisierung wenigstens eines freilaufenden Phasenregelkreises |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4106850A1 true DE4106850A1 (de) | 1992-09-10 |
DE4106850C2 DE4106850C2 (de) | 1997-01-09 |
Family
ID=6426428
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4106850A Expired - Fee Related DE4106850C2 (de) | 1991-03-04 | 1991-03-04 | Verfahren und Vorrichtung zur Synchronisierung wenigstens eines freilaufenden Phasenregelkreises |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4106850C2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1998008702A1 (de) * | 1996-08-26 | 1998-03-05 | Brückner Maschinenbau GmbH | Steuerungsvorrichtung für linearmotor-getriebene einrichtungen |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2341761B2 (de) * | 1973-08-17 | 1977-08-04 | Siemens AG, 1000 Berlin und 8000 München | Schaltungsanordnung zum betrieb eines fahrweggebundenen triebfahrzeuges mit einem synchronen linearmotor |
-
1991
- 1991-03-04 DE DE4106850A patent/DE4106850C2/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2341761B2 (de) * | 1973-08-17 | 1977-08-04 | Siemens AG, 1000 Berlin und 8000 München | Schaltungsanordnung zum betrieb eines fahrweggebundenen triebfahrzeuges mit einem synchronen linearmotor |
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
BEST, Roland: Theorie und Anwendungen des Phase-locked Loops Aarau CH, Fachschriftenverlag Aargauer Tagblatt AG 1976, S. 11-44 ISBN 3-85502-011-6 * |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1998008702A1 (de) * | 1996-08-26 | 1998-03-05 | Brückner Maschinenbau GmbH | Steuerungsvorrichtung für linearmotor-getriebene einrichtungen |
US6011367A (en) * | 1996-08-26 | 2000-01-04 | Bruckner Maschinenbau Gmbh | Controller for devices driven by linear motors |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE4106850C2 (de) | 1997-01-09 |
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