DE4106320C2 - Polymerisationsvorrichtung - Google Patents
PolymerisationsvorrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine kontinuierlich arbeitende
Polymerisationsvorrichtung mit einem Eingang für Monomere und
ggf. Polymerisationshilfsmittel und einem Ausgang für die
gebildeten Polymere.
Es sind verschiedene Polymerisationsverfahren bekannt, durch
die wenigstens ein stabiles Monomer zur Polymerisation
angeregt wird. In allen Fällen ist eine Polymerisations
vorrichtung erforderlich, in der das Monomer mit einem
Zusatzstoff, z. B. einem Initiator, intensiv vermischt wird. In
bekannten Reaktoren finden sich daher Rührer, die als
Blattrührer ausgebildet sind und in ihrer Nähe hohe
Turbulenzen erzeugen, die zu einer starken Durchmischung
führen. Nachteilig an diesen Rührreaktoren ist, daß die
Turbulenzen schon in geringer Entfernung von den Rührblättern
stark abklingen, so daß nur das Produkt in unmittelbarer Nähe
der Rührblätter vermischt wird. Es ist ferner bekannt,
beispielsweise für die Emulsionspolymerisation eines Styrol-
Butadien-Kautschuks mehrere Rührreaktoren hintereinander
zu schalten. Hierbei wechseln sich Rührphasen und Umpumpphasen
für das Produkt ab. Aufgrund des intermittierenden Rührens und
Transports unterliegt das Produkt ständig wechselnden Ein
flüssen, wodurch es zu unregelmäßigen Polymerisationsgraden
und zu unerwünschten Nebenreaktionen kommt.
Durch US 4 975 486 ist ein Verfahren zur kontinuierlichen
Herstellung eines Styrol-Butadien-Elastomeren bekannt. Dabei
werden zunächst zwei Polymerlösungen in je einem Reaktor her
gestellt und kontinuierlich nach Erreichen eines Umsetzungs
grades von 65% in einen weiteren Reaktor eingespeist, wo die
Lösungen unter Anwendung hoher Scherkräfte gemischt werden.
Danach gelangt die Mischung in einen weiteren Reaktor, wo sie
geringeren Scherkräften ausgesetzt wird. In einem nächsten
Reaktor wird die nahezu vollständige Auspolymerisierung
durchgeführt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Polymeri
sationsvorrichtung der eingangs erwähnten Art so auszubilden,
daß das Auftreten unregelmäßiger Polymerisationsgrade und
unerwünschter Nebenreaktionen zumindest vermindert wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einer Polymerisations
vorrichtung der eingangs erwähnten Art dadurch gelöst, daß
die Polymerisationsvorrichtung aus wenigstens zwei Schlaufen
reaktoren mit unterschiedlich eingestellten Mischbedingungen
besteht, in denen das umgewälzte Produkt nach einer Vielzahl
von Umwälzungen zu einer Ausgangsöffnung gelangt und daß eine
Eingangsöffnung eines nachfolgenden Schlaufenreaktors mit der
Ausgangsöffnung des vorhergehenden Schlaufenreaktors verbunden
ist.
Mit derartigen Schlaufenreaktoren, wie sie aus der Misch
technik beispielsweise durch die DE 39 19 828 A1 bekannt sind,
läßt sich die kontinuierliche Polymerisation in mehreren
Stufen realisieren, wobei erfindungsgemäß unterschiedlich
ausgebildete oder eingestellte Schlaufenreaktoren hinter
einander geschaltet sind. Das Produkt wird in einem Schlaufen
reaktor mit definierten Polymerisationsparametern,
insbesondere definierten Scherbeanspruchungen geführt, wobei
jeweils ein Bruchteil des in dem Schlaufenreaktor umgewälzten
Produktes nach einer Vielzahl von Umwälzungen den Schlaufen
reaktor verläßt und in den nachfolgenden Schlaufenreaktor
gelangt. Am Ausgang des letzten Schlaufenreaktors fällt
kontinuierlich das produzierte Polymer an.
Obwohl ein kontinuierliches Verfahren durchgeführt wird, in
dem das Produkt somit ständig in Bewegung ist und totraumfrei
transportiert wird, können in den Schlaufenreaktoren, dem
Polymerisationsfortgang entsprechend, geeignete Polymeri
sationsbedingungen, beispielsweise auch kontrollierte
Temperaturen oder Drücke eingestellt werden.
Die Schlaufenreaktoren weisen vorzugsweise Schereinrichtungen
auf, durch die das Produkt, beispielsweise mit Förderschnecken
transportiert wird. Die Schereinrichtung kann für verschiedene
Schlaufenreaktoren unterschiedlich ausgebildet sein, um die
unterschiedlichen Scherbeanspruchungen zu realisieren.
Zur Herstellung eines Emulsionspolymerisats ist es zweckmäßig,
wenn in dem ersten Schlaufenreaktor die Mischung der Emulsion
mit einer niedrigen Temperatur und in wenigstens einem
nachfolgenden Schlaufenreaktor der Transport bei einer
Reaktionstemperatur für die Polymerisation vorgenommen wird.
Vorzugsweise sind dabei wenigstens zwei nachfolgende
Schlaufenreaktoren vorgesehen, die auf vorzugsweise unter
schiedliche Reaktionstemperaturen eingestellt sind.
Die Scherbeanspruchungen und Temperaturen in den Schlaufen
reaktoren werden vorzugsweise so eingestellt, daß am Ausgang
jedes Schlaufenreaktors Polymerisationsprodukte mit
definierten Polymerisationsgraden entstehen.
Die Schlaufenreaktoren sind vorzugsweise zylindrisch
ausgebildet und im wesentlichen rotationssymmetrisch mit einer
zentrischen Eingangsöffnung in einer Stirnwand aufgebaut. Sie
weisen bevorzugt zentrisch angeordnete Förderschnecken auf und
sind im Anschluß an die Förderschnecken mit einer Umlenkung
des Produktes nach außen versehen. Dabei kann am stromabwärts
gelegenen Ende der Förderschnecke eine Scheranordnung
vorgesehen sein, durch die das Produkt bei der Umlenkung
hindurchtritt. Die Scheranordnung kann aus einem Stator und
einem Rotor gebildet sein, die mit Schlitzen versehen sind,
die miteinander fluchten können, wobei der Rotor mit der
Förderschnecke angetrieben sein oder einen eigenen Antrieb
aufweisen kann. Das durch einen Schlitz des Rotors
hindurchtretende Produkt wird durch die Rotation relativ zum
Stator einer Scherbeanspruchung unterworfen, bis das Produkt
aus einem Schlitz des Stators austreten kann. Auf diese Weise
sind definierte Scherbeanspruchungen durch die Anzahl der
Schlitze, die Schlitzbreite, den Abstand von Rotor und Stator
zueinander usw. einstellbar.
Zur Einstellung einer vorbestimmten Temperatur im
Schlaufenreaktor werden dessen Wände vorzugsweise gekühlt,
wobei die Kühlung durch einen Temperatursensor gesteuert sein
kann.
Die Erfindung soll im folgenden anhand eines in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert werden.
In der Zeichnung sind drei hintereinandergeschaltete Schlaufen
reaktoren 1, 2, 3 schematisch dargestellt. Die Schlaufenreaktoren
1, 2, 3 sind zylindrisch ausgebildet und weisen eine zentrische
Eingangsöffnung 4 in einer Stirnwand auf. Ebenfalls zentrisch
angeordnet ist jeweils eine Förderschnecke 5, die innerhalb eines
durch eine zylindrische Wandung 6 begrenzten zentrischen Kanals 7
rotiert und von einem Motor M angetrieben wird. Mantelwände 8 der
Schlaufenreaktoren 1, 2, 3 sind doppelwandig ausgebildet und können
daher mit Kühlwasser o. ä. gekühlt werden. Das durch die Eingangs
öffnung 4 in die Schlaufenreaktoren 1, 2, 3 eintretende Produkt
wird mittels der jeweiligen Förderschnecke 5 zur gegenüber
liegenden Stirnseite transportiert und dort in den ringförmigen
Außenkanal 9 zwischen der zylindrischen Wandung 6 und der
Mantelwand 8 umgelenkt und durch den Druck des nachfolgenden
Produktes in Richtung auf die mit der Eingangsöffnung 4 versehene
Stirnseite zurücktransportiert. Durch entsprechende Umlenkungs
mittel gelangt der durch den ringförmigen Kanal 9 transportierte
Produktstrom wieder in den zentrischen Kanal 7.
In der Zeichnung sind zwei Dosierpumpen 10, 11 mit zugehörigen
Dosierventilen 12, 13 dargestellt, durch den ein Monomer und die
Emulgatorlösung mit dem Initiator zusammengemischt und in die
Eingangsöffnung 4 des ersten Schlaufenreaktors 1 gepumpt werden.
Der erste Schlaufenreaktor 1 ist dabei im wesentlichen zur
Herstellung der Emulsion vorgesehen und weist am Ende der Förder
schnecke 5 eine Schereinrichtung 14 auf, deren Rotor 15
beidseitig von dem zugehörigen Stator 16 rotiert, so daß das
Produkt beim Durchtritt durch die Schlitze der beiden Rotorwände
und des Stators zweimal geschert wird. Die Schlaufenreaktoren
1, 2, 3 sind so ausgebildet, daß nur ein geringer Teil des in den
Schlaufenreaktoren umgewälzten Produktstromes, im allgemeinen
hinter der der Eingangsöffnung 4 abgewandten Umlenkung in eine
Sammelkammer eintritt, an die eine Ausgangsöffnung mit einer
Ausgangsleitung 17 angeschlossen ist.
Das aus der Produktschleife des ersten Schlaufenreaktors 1 aus
tretende Produkt gelangt in die Eingangsöffnung 4 des zweiten
Schlaufenreaktors 2 und wird dort ebenfalls in einer Schleife
transportiert. Die Zeichnung läßt schematisch erkennen, daß der
zweite Schlaufenreaktor 2 eine Schereinrichtung 14′ aufweist, die
für eine geringere Scherbeanspruchung ausgelegt ist und
beispielsweise einen Rotor 15′ mit nur einer Rotorwand aufweist.
An den zweiten Schlaufenreaktor können sich weitere
Schlaufenreaktoren anschließen. In dem dargestellten Ausführungs
beispiel ist ein dritter Schlaufenreaktor 3 vorgesehen, der keine
gesonderte Schereinrichtung 14, 14′ aufweist und somit nur eine
geringe Scherbeanspruchung des Produktes verursacht. In der Aus
gangsleitung 17 des dritten Schlaufenreaktors 3 werden die
fertigen Polymere herausgeführt.
Die Zeichnung läßt noch erkennen, daß in dem ersten
Schlaufenreaktor 1 Temperatur T und Druck P kontrolliert werden,
wobei zur Herstellung der Emulsion nur eine niedrige Temperatur
eingestellt wird. Im zweiten Schlaufenreaktor 2 wird eine höhere
Temperatur eingestellt, die eine Reaktionstemperatur für die
Polymerisationsreaktion ist. Im allgemeinen wird es zweckmäßig
sein, im dritten Schlaufenreaktor 3 ebenfalls eine definierte,
wenn auch unterschiedliche Reaktionstemperatur einzustellen.
Die dargestellte Anordnung läßt erkennen, daß die kontinuierliche
Herstellung eines Polymers über mehrere, durch die Schlaufen
reaktoren 1, 2, 3 gebildete Stufen vorgenommen wird.
Claims (7)
1. Kontinuierlich arbeitende Polymerisationsvorrich
tung mit einem Eingang für Monomere und ggfs. Polymeri
sationshilfsmittel und einem Ausgang für die gebil
deten Polymere, dadurch gekennzeichnet, daß die
Polymerisationsvorrichtung aus wenigstens zwei
Schlaufenreaktoren (1, 2, 3) mit unterschiedlich ein
gestellten Mischbedingungen besteht, in denen das
umgewälzte Produkt nach einer Vielzahl von Um
wälzungen zu einer Ausgangsöffnung (17) gelangt und
daß eine Eingangsöffnung (4) eines nachfolgenden
Schlaufenreaktors (2, 3) mit der Ausgangsöffnung (17)
des vorhergehenden Schlaufenreaktors (1, 2) verbunden
ist.
2. Polymerisationsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schlaufenreaktoren (1, 2, 3)
zylindrisch ausgebildet und im wesentlichen
rotationssymmetrisch mit einer zentrischen Eingangs
öffnung (4) in einer Stirnwand aufgebaut sind.
3. Polymerisationsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schlaufenreaktoren
(1, 2, 3) zentrisch angeordnete Förderschnecken (5)
aufweisen und daß im Anschluß an die Förderschnecken (5)
eine Umlenkung des Produkts nach außen vorgesehen ist.
4. Polymerisationsvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß am stromabwärts gelegenen Ende
der Förderschnecke (5) eine Scheranordnung (14, 14′)
vorgesehen ist, durch die das Produkt bei der
Umlenkung hindurchtritt.
5. Polymerisationsvorrichtung nach einem der Ansprüche
1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Mantelwände
(8) der Schlaufenreaktoren (1, 2, 3) zur Aufrecht
erhaltung einer vorbestimmten Temperatur (T) im
Schlaufenreaktor (1, 2, 3) gekühlt sind.
6. Polymerisationsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis
5, dadurch gekennzeichnet, daß in einem ersten Schlaufen
reaktor (1) eine Scheranordnung (14) für eine hohe
Scherbeanspruchung und in einem nachfolgenden Schlaufenreaktor
(2, 3) eine Scheranordnung (14′) für eine
geringere Scherbeanspruchung vorgesehen ist.
7. Polymerisationsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis
6, dadurch gekennzeichnet, daß mit Hilfe einer Heiz-/
Kühlvorrichtung in wenigstens einem Schlaufenreaktor (2)
die Reaktionstemperatur für die Polymerisation einge
stellt ist, und daß in einem vorhergehenden Schlaufen
reaktor (1) mit Hilfe einer Heiz-/Kühlvorrichtung eine
darunterliegende Temperatur eingestellt ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19914106320 DE4106320C2 (de) | 1991-02-28 | 1991-02-28 | Polymerisationsvorrichtung |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE4106320A1 DE4106320A1 (de) | 1992-09-03 |
DE4106320C2 true DE4106320C2 (de) | 1994-05-26 |
Family
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19914106320 Expired - Fee Related DE4106320C2 (de) | 1991-02-28 | 1991-02-28 | Polymerisationsvorrichtung |
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Families Citing this family (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE10037153C2 (de) * | 2000-07-31 | 2003-04-10 | Franz Willeke | Vorrichtung zur Polymerisation in einem Schlaufenreaktor |
US8022153B2 (en) * | 2007-06-27 | 2011-09-20 | H R D Corporation | System and process for production of polyethylene and polypropylene |
Family Cites Families (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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NL193458C (nl) * | 1985-10-22 | 1999-11-02 | Asahi Chemical Ind | Werkwijze voor de continue bereiding van een rubberversterkte polystyreensamenstelling met een hoge slagvastheid. |
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1991
- 1991-02-28 DE DE19914106320 patent/DE4106320C2/de not_active Expired - Fee Related
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Publication number | Publication date |
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